„Hans-Carossa-Gymnasium Landshut“ – Versionsunterschied

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* [[Rudolf Streinz]] (* 1953): Universitätsprofessor an der LMU München, Lehrstuhl für öffentliches Recht und Europarecht, ehemals Stadtrat in Landshut
* [[Rudolf Streinz]] (* 1953): Universitätsprofessor an der LMU München, Lehrstuhl für öffentliches Recht und Europarecht, ehemals Stadtrat in Landshut
* [[Ludwig Thoma]] (1867–1921): Journalist und [[Autor]]
* [[Ludwig Thoma]] (1867–1921): Journalist und [[Autor]]
* [[Karl von Wenninger]] (1861–1917): bayerischer Generalleutnant des 1. Weltkriegs
* [[Willi Wolf (Politiker, 1938)|Willi Wolf]] (1938–2018): Verwaltungsbeamter und [[Bayerischer Senat]]or
* [[Willi Wolf (Politiker, 1938)|Willi Wolf]] (1938–2018): Verwaltungsbeamter und [[Bayerischer Senat]]or



Version vom 30. September 2022, 23:13 Uhr

Hans-Carossa-Gymnasium Landshut
Logo
SchulformGymnasium
Gründung1629
AdresseFreyung 630a
84028 Landshut
LandBayern
StaatDeutschland
Koordinaten48° 32′ 11″ N, 12° 9′ 32″ OKoordinaten: 48° 32′ 11″ N, 12° 9′ 32″ O
Schüler608 (Stand: Schuljahr 2020/2021)[1]
Lehrkräfte56 hauptamtliche
(Stand: Schuljahr 2020/2021)[1]
LeitungMarkus Heber[2]
Websitewww.carossa-gymnasium.de

Das Hans-Carossa-Gymnasium (HCG) in Landshut ist ein nach dem Arzt und Lyriker Hans Carossa benanntes sprachliches (SG) und humanistisches (HG) und seit September 2011 auch ein naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium (NTG).[3] Die Schulgebäude liegen in der Innenstadt von Landshut in der Freyung. Im Schuljahr 2020/2021 wurden 608 Schüler von 56 Lehrern unterrichtet.[1]

Geschichte

Das spätere Hans-Carossa-Gymnasium wurde 1629 von den Jesuiten gegründet, die vor der Lehrtätigkeit 100 Schüler aus der Pfarrschule von St. Martin in das Gymnasium aufnahmen. Der Unterricht wurde („erster Schultag“ war der 24. Oktober 1629) anfangs im Rätzensteinischen Haus gehalten, das sich aber schon nach sehr kurzer Zeit als zu klein erwies, und die Schule in ein Haus am Nahensteig verlegt wurde. Schon ein Jahr später, 1630, zählte die Schule 250 Knaben.

Der Dreißigjährige Krieg ließ auch das Gymnasium in Landshut nicht unberührt. Insgesamt wurde die Stadt drei Mal (1632, 1634 und 1648) von feindlichen Truppen besetzt. Häufige und lang andauernde Unterrichtsausfälle waren die Folge. Auch wurde das Jesuitenkolleg überfallen und geplündert.

In den 1770er-Jahren wurde der Jesuitenorden aufgehoben. Ursache waren die Schulreformierungen Max III. Josephs, der 1745 als aufgeklärter Absolutist die Regierung in Bayern übernommen hatte. Das Gymnasium bestand allerdings noch bis 1813 weiter, bis es ganz aufgelöst wurde. Bereits 1821 wurde die Schule wiedergegründet. 1839 zog die Schule in das lange vorher aufgelöste Franziskanerinnenkloster Landshut um, wo sie sich auch heute noch befindet. Seitdem sind weitere Gebäude hinzugekommen. 1961 wurde das Gymnasium zu Ehren des ehemaligen Schülers der Anstalt, des Schriftstellers und Arztes Hans Carossa, in „Hans-Carossa-Gymnasium“ umbenannt.

Die Schule bot von 1999 bis 2002 im Rahmen des Schulversuchs Europäisches Gymnasium einen dritten Zweig an, den die Mehrheit der Schüler dieser vier Jahrgänge auswählte. Mit dem Eintritt des Jahrgangs 2002 in die gymnasiale Oberstufe im Herbst 2009 endete der Schulversuch.

2004 feierte das Hans-Carossa-Gymnasium sein 375-jähriges Jubiläum, im gleichen Jahr wie das 800-jährige Stadtjubiläum Landshuts, zu dessen Anlass die seit Jahrzehnten als Aula genutzte Heilig-Kreuz-Kirche restauriert wurde.

Entwicklung

Im Jahr 2008 wurden erste Überlegungen zur Einrichtung eines weiteren Zweiges angestellt, was einen Erweiterungsbau nötig machen würde. Diese Erweiterung wird aufgrund der steigenden Schülerzahlen nötig, da das Hans-Leinberger-Gymnasium trotz seines neuen Erweiterungsbaus schon an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Durch Mehrheitsbeschluss des Schulforums wurde der Vorschlag allerdings abgelehnt.

Anfang 2009 sprach sich der Kreistag des Landkreises Landshut knapp gegen den Neubau eines Gymnasiums aus. Es bildete sich die Bürgerinitiative „Pro Gymnasium“, die am 7. Juni 2009 einen Bürgerentscheid zu Gunsten des Baus eines neuen Gymnasiums herbeiführte. Dieser wurde als Gymnasium Ergolding errichtet und nahm am 12. September 2013 seinen Betrieb auf.

Mitte Juli beschloss das Schulforum des Gymnasiums den Antrag auf Einrichtung eines naturwissenschaftlich-technologischen und eines musischen Zweigs, um die langfristige Erhaltung der Schule zu sichern und die Entlastung anderer Gymnasien leisten zu können. An Latein als erster Fremdsprache sollte jedoch festgehalten werden. Dieser Beschluss wurde in der Schulforumssitzung vom 21. Oktober 2009 bekräftigt. Anschließend wurde ein offizieller Antrag auf Erweiterung um die genannten Zweige gestellt.

Im August 2010 wurde von Seiten des bayerischen Kultusministeriums die Einrichtung eines naturwissenschaftlich-technologischen Zweigs ab dem Schuljahr 2011/12 genehmigt, ein musischer Zweig wurde abgelehnt.

Ab September 2010 begannen umfassende Sanierungsmaßnahmen. Seit September 2012 steht der Schule ein aufwendig saniertes, modernen pädagogischen Anforderungen entsprechendes Hauptgebäude zur Verfügung. Eine Sanierung der naturwissenschaftlichen Fachbereiche, die durch die Zweigerweiterung notwendig geworden ist, steht bevor.

Im August 2015 wurde mit der Sanierung des naturwissenschaftlichen Trakts begonnen, die fünf Jahre dauern[4] wird und rund neun Millionen Euro kosten soll.[5] Auch die rund 750.000 Euro teure Sanierung der Turnhalle wurde gestartet[5], deren Wiederinbetriebnahme für 2016 vorgesehen ist.[4]

Ausbildungsrichtungen

Das HCG ist ein sprachliches (Französisch oder Spanisch ab der achten Klasse), humanistisches (Griechisch ab der achten Klasse) und ein naturwissenschaftlich-technisches (Chemie anstatt dritter Fremdsprache ab der achten und Informatik ab der neunten Klasse) Gymnasium. Als Alleinstellungsmerkmal gilt Latein, mit welchem alle Schüler ab der fünften Klasse beginnen.[6]

Sprachliche Ausbildungsrichtung[3]
Sprachenab 5. Klasse: 1. Fremdsprache: Latein
ab 6. Klasse: 2. Fremdsprache: Englisch
ab 8. Klasse: 3. Fremdsprache: Französisch oder Spanisch
Humanistische Ausbildungsrichtung[3]
Sprachenab 5. Klasse: 1. Fremdsprache: Latein
ab 6. Klasse: 2. Fremdsprache: Englisch
ab 8. Klasse: 3. Fremdsprache: Altgriechisch
Naturwissenschaftlich-technologische Ausbildungsrichtung[3]
Sprachenab 5. Klasse: 1. Fremdsprache: Latein
ab 6. Klasse: 2. Fremdsprache: Englisch
Schwerpunkteab 8. Klasse: Chemie, Profilstunden
ab 10. Klasse: Informatik

Schulleben

Entwicklung der Schülerzahlen[7]

Im Schuljahr 2013/2014 gingen 849 Schüler aufgeteilt auf 24 Schulklassen[8] auf die traditionsreiche Schule. Die Schülerzahl nahm im Schuljahr 2015/2016 auf 745 ab, im darauffolgenden Schuljahr erfolgte ein weiterer Rückgang auf 712 Schüler.[9][8][4] Zum Schuljahr 2019/2020 hatten sich 81 Schüler angemeldet,[10] die Schülerzahl lag im Schuljahr 2018/2019 bei 683 Schülern.[8]

SchuljahrAnzahl der Schüler
2003/2004789
2004/2005824
2005/2006875
2006/2007940
2007/20081000
2008/20091009
SchuljahrAnzahl der Schüler
2009/20101019
2010/20111004
2011/2012915
2012/2013891
2013/2014849
2014/2015792[11]
SchuljahrAnzahl der Schüler
2015/2016745[8]
2016/2017712[8]
2017/2018690[8]
2018/2019683[8]

Entwicklung der Anmeldezahlen

SchuljahrAnzahl der Schüler
2014/201582[12][13]
2015/201692[13][14]
2016/201785[15]
SchuljahrAnzahl der Schüler
2017/201891[16]
2018/201991[17]
2019/202081[10]

Entwicklung der Abiturientenzahlen

SchuljahrAnzahl der Schüler
2013/2014114[18].
2016/201793[19]

Es gibt eine Oberstufen-Theatergruppe[20] und Schüler einer elften Klasse treffen sich während des Schulunterrichts regelmäßig zum Gespräch mit Senioren[21].

Im April 2016 feiern die Literaturtage (diesjähriges Motto „Grenzüberschreitungen“) am HCG ihr zehnjähriges Jubiläum.[22]

SOR-SMC-Logo

Das Gymnasium nimmt an folgenden Initiativen/Programmen teil[23]:

Es ist Träger der Europaurkunde.[23]

Partnerschulen

Das Gymnasium führt Austauschprogramme für Schüler mit folgenden Schulen durch:[24]

Bistro „Ca’Rossini“

Seit 2007 verfügt die Schule über ein Bistro, das den Schülern und Lehrern ein warmes Mittagessen, bestehend aus Fleisch- und Nudelgerichten und einer Mehlspeise, Salat und Dessert ermöglicht. Zudem bekommen die Gäste des Bistros kostenlos Wasser. Die Anzahl der Essen ist zurzeit (an starken Tagen mit Nachmittagsunterricht) auf 120–150 pro Tag angewachsen.

Internet-Radio „LA Wave“

Schüler des HCG betreiben seit 2003 ein Schulradio. Bis 2011 bestand das Format aus vereinzelten Sendungen während der Pausen mit größeren Einzelbeiträgen. Beim deutschlandweiten Wettbewerb „Tatfunk“ belegte man dreimal[25] den ersten Platz. Seit 2012 ist es im Rahmen eines P-Seminars organisiert. Seit März 2013 ist es als Internetradio mit dem Namen „LA Wave“ (www.la-wave.de) registriert und ist mittwochs zwischen 18 und 19 Uhr mit der „wavesession“ online.[26]

Bekannte ehemalige Schüler

Literatur

  • Werner Ebermeier: Die Geschichte des Hans-Carossa-Gymnasiums in Landshut 1629–2004. Herbert Utz Verlag, München 2004, ISBN 3-8316-0414-2
  • Hans-Carossa-Gymnasium Landshut: Was bleibt?! Ein Lesebuch zum 375-jährigen Schuljubiläum. Herbert Utz Verlag, München 2004, ISBN 3-8316-0434-7

Einzelnachweise

  1. a b c Hans-Carossa-Gymnasium Landshut in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 4. Juli 2021.
  2. Schulfamilie. In: www.carossa-gymnasium.d. Abgerufen am 3. Juli 2021.
  3. a b c d Hans-Carossa-Gymnasium: Ausbildungsrichtungen. Online auf www.carossa-gymnasium.de, abgerufen am 5. April 2016.
  4. a b c Landshuter Zeitung: Frischzellenkur für die „Problemzonen“, 24. September 2015.
  5. a b Landshuter Zeitung: Sanierung kostet rund neun Millionen Euro, 24. September 2015.
  6. Landshuter Zeitung: Informationsabend am HCG. 2. März 2016.
  7. Stadt Landshut: Statistischer Jahresbericht. Online auf www.landshut.de. Abgerufen am 27. November 2015.
  8. a b c d e f g Gymnasien. In: landshut.de. Stadt Landshut, abgerufen am 2. Juni 2019.
  9. Hans-Carossa-Gymnasium Landshut in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 1. Oktober 2017.
  10. a b Landshuter Zeitung: Trend: weniger Schüler – aber nicht überall, 3. Juni 2019.
  11. Stadt Landshut: Gymnasien. Online auf www.landshut.de. Abgerufen am 27. November 2015.
  12. Landshuter Zeitung: Direktoren können mit Anmeldezahlen leben, 17. Mai 2014.
  13. a b Landshuter Zeitung: HCG und MMG legen zu, HLG nimmt ab, 19. Mai 2015.
  14. Landshuter Zeitung: HLG in Schülergunst weiter vorne, 19. Mai 2015.
  15. Landshuter Zeitung: Gymnasien in der Region sind gewappnet, 2. Juni 2016.
  16. Landshuter Zeitung: Ansturm auf Gymnasien hält unvermindert an, 23. Mai 2017.
  17. Landshuter Zeitung: Gymnasien legen zu, 18. Mai 2018.
  18. Landshuter Zeitung: Einmal durch die raue See – Das Hans-Carossa-Gymnasium verabschiedet seine Absolventen, 30. Juni 2014.
  19. Landshuter Zeitung: Erfolg durch innere Schönheit, 3. Juli 2017.
  20. Landshut aktuell: Theater am HCG, 26. März 2014
  21. Landshuter Zeitung: So viel wie möglich erleben, 17. März 2016.
  22. Landshuter Zeitung: Zehn Jahre Literaturtage am HCG, 17. März 2016.
  23. a b Hans-Carossa-Gymnasium: Herzlich willkommen. Online auf www.carossa-gymnasium.de, abgerufen am 27. April 2016.
  24. Fahrtenprogramm. Gymnasium Vilshofen, abgerufen am 27. Juni 2015.
  25. Hans-Carossa-Gymnasium: Schulradio LA wave. Online auf www.carossa-gymnasium.de, abgerufen am 27. April 2016.
  26. Landshuter Zeitung: Schüler „On Air“, 18. März 2016.