Gleitbombe

Die Gleitbombe ist eine Abwurfwaffe, die im Gegensatz zur nur fallenden Bombe, mit einer Distanz zum Ziel eingesetzt werden kann. Sie besitzt also eine Reichweite.

Die Steigerung der Reichweite gegenüber einer reinen Abwurfwaffe, z. B. einer konventionellen Fliegerbombe, wird mittels aerodynamischer Konstruktionen erreicht, die entweder integraler Bestandteil der Gleitbombe sind oder als separate Baugruppe an eine konventionelle Fliegerbombe angebracht werden. Mit dieser Maßnahme soll das Trägerflugzeug möglichst weit weg vom Bodenziel und somit vor evtl. gegnerischem Abwehrfeuer gehalten werden. Bei einer reinen Fliegerbombe muss das Trägerflugzeug dagegen das Bodenziel überfliegen und muss sich demzufolge verstärktem Abwehrfeuer aussetzen. Zusätzlich hat man bei einer gesteuerten Gleitbombe die Möglichkeit, die Waffe in das Ziel zu steuern.

Gleitbomben wurden in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts in Deutschland entwickelt.

Weitere Unterscheidungsmerkmale der Gleitbomben untereinander sind, neben dem schon erwähnten Aufbau die Steuerung, die Zielsuche sowie der Sprengkopf. Auch gibt es Gleitbomben mit zusätzlichem Antrieb, um die Reichweite zu erhöhen.

Die Steuerung, falls vorhanden, erfolgt entweder über Draht oder über Funksignale. Mangels Informationsverarbeitungstechnologien im Zweiten Weltkrieg wurde die Zielsuche damals manuell durchgeführt, meist mittels Zieldeckungsverfahren. Dabei wurde das Ziel und die Gleitbombe aus der Sicht des Bombenschützen in Deckung gehalten. Die Gleitbombe verfügte dazu meist über ein optisches Signalfeuer. Ausnahmen bilden die amerikanische Bat, welche über eine autonome, radargelenkte Steuerung verfügte, und die japanische Yokosuka MXY-7, die bemannt war. Je nach Ziel wurden konventionelle Sprengköpfe, Hohlladungssprengköpfe oder Lufttorpedos verwendet.

Beispiele für Gleitbomben

Beispiele für Gleitbomben im Zweiten Weltkrieg:

Beispiele für moderne Gleitbomben:

Literatur

  • Bill Gunston, Illustrated Encyclopedia of the World's Rockets and MissilesVerlag Smithmark Pub, 1987, ISBN 978-0-8317-7415-8
  • Hubert Faensen, Leo Seidel, Hightech für Hitler: die Hakeburg--vom Forschungszentrum zur Kaderschmiede, Verlag Ch. Links Verlag, 2001, ISBN 978-3-86153-252-1
  • F.A. Brockhaus Wiesbaden , Brockhaus Enzyklopädie in zwanzig Bänden, Ausg. 22 , Verlag Brockhaus, 1966, ISBN 978-3-7653-0028-8