„Geschichte der Nutzfahrzeugindustrie“ – Versionsunterschied

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Die '''Geschichte der Nutzfahrzeugindustrie''' beginnt mit der Erfindung von [[Omnibus]] und [[Lastkraftwagen]] Ende des 19. Jahrhunderts. Bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] entfaltete sich in Deutschland eine vielfältige Nutzfahrzeugindustrie, in der sich zahlreiche Unternehmen im Nutzfahrzeugbau engagierten. Technisch entwickelten sich die Nutzfahrzeuge in dieser Zeit von noch von Kutschen abgeleiteten Bauformen zu technisch anspruchsvolleren aber aus heutigen Maßstäben immer noch relativ einfach konstruierten Fahrzeugen weiter. Über die Entwicklung der deutschen Nutzfahrzeugindustrie von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg informiert der Hauptartikel [[Geschichte der deutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1895 bis 1945]].
{{Staatslastig|DE|Betrifft=Artikel}}
Die '''Geschichte der Nutzfahrzeugindustrie''' beginnt mit der Erfindung von [[Omnibus]] und [[Lastkraftwagen]] Ende des 19. Jahrhunderts. Bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] entfaltete sich eine vielfältige Nutzfahrzeugindustrie, in der sich zahlreiche Unternehmen im Nutzfahrzeugbau engagierten. Technisch entwickelten sich die Nutzfahrzeuge in dieser Zeit aus [[Fuhrwerk]]en bzw. [[Kutsche]]n abgeleiteten Bauformen zu technisch anspruchsvolleren aber aus heutigen Maßstäben immer noch relativ einfach konstruierten Fahrzeugen weiter.


== Zwischenkriegszeit ab 1918 ==
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die deutsche Nutzfahrzeugindustrie in Trümmern, durch die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik wurde Deutschland in zwei Staaten mit unterschiedlichen Wirtschaftssystemen geteilt. Dementsprechend nahm auch die Geschichte der deutschen Nutzfahrzeugindustrie getrennte Wege:
Weltweit kam es während der [[Zwischenkriegszeit]] und [[Weltwirtschaftskrise]] auch in der [[Nutzfahrzeugindustrie]] zu einer [[Marktbereinigung|Konsolidierung]] und [[Unternehmenskonzentration|Konzentration]], wobei viele kleine Betriebe wie handwerkliche [[Stellmacherei]]en und [[Karosseriebauunternehmen]] in größeren Unternehmen aufgingen.
Speziell zur Entwicklung der deutschen Nutzfahrzeugindustrie von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg: {{Hauptartikel|Geschichte der deutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1895 bis 1945}}


== Wiederaufrüstung und Zweiter Weltkrieg 1933–1945 ==
Im Westen entfaltete sich das Wirtschaftswunder, in der die deutsche Nutzfahrzeugindustrie eine Blütephase erlebte. Durch das Ende des Wirtschaftswachstums und durch die politischen Rahmenbedingungen setzte in den 1960er-Jahren eine Verarmung der deutschen Nutzfahrzeugindustrie auf nur noch zwei große LKW-Hersteller bis 1980 ein. Auf technischer Seite ist die Zeit von 1945 bis 1990 von zahlreichen Innovationen geprägt, der [[Frontlenker]] setzte sich gegen den [[Langhauber|Haubenwagen]] durch, die Fahrzeuge wurden leistungsstärker und komfortabler. Gleichzeitig verschwanden mit dem Benzinmotor und dem Zweitaktmotor über Jahrzehnte bedeutende Antriebsvarianten. Über diesen Teil der Geschichte informiert ausführlich der Hauptartikel [[Geschichte der westdeutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1945 bis 1990]].
Während die [[Aufrüstung der Wehrmacht|Wiederaufrüstung]] in Deutschland und die [[Kriegswirtschaft im Zweiten Weltkrieg]] einen weltweiten [[Konjunktur#Hochkonjunktur (Boom)|Boom]] der industriellen [[Fahrzeugproduktion nach Ländern|Fahrzeugproduktion]] insbesondere in der Nutzfahrzeugindustrie mit sich brachte, lag nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] vor allem die gesamte deutsche Industrie in Trümmern, zum Teil auch die von [[Kampfhandlung]]en und [[Demontage (Reparation)|Demontage]] betroffenen Industrien der anderen besiegten [[Achsenmächte]] sowie der von der [[Wehrmacht]] während des Krieges besetzten Gebiete.
<!---:Im Ostteil Deutschlands wurde die Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg auf eine sozialistische Ordnung umgestellt. Im Rahmen der Wirtschaftspolitik der DDR wurden die Nutzfahrzeugbetriebe, sofern sie die Demontagen durch die Besatzungsmacht Sowjetunion überstanden hatten, verstaatlicht, in Kombinaten zusammengefasst und in das RGW-Systen einbezogen. Damit verbunden war eine Beschränkung der Nutzfahrzeugfertigung in der DDR auf bestimmte Fahrzeugtypen und Nutzlast-Klassen. Bis zur Deutschen Wiedervereinigung änderte sich auf technischer Seite wenig. Über diesen Teil der Geschichte informiert der Hauptartikel [[Geschichte der ostdeutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1945 bis 1990]]--->
{{Siehe auch|Nachkriegszeit in Deutschland|Nachkriegszeit in Österreich}}


== Wirtschaftswunder und Planwirtschaft nach 1945 ==
Nach dem Ende des Kalten Krieges bis heute internationalisierte sich der Nutzfahrzeugmarkt deutlich. Bis heute stellt die Nutzfahrzeugindustrie einen volkswirtschaftlich bedeutenden Wirtschaftszweig in Deutschland und Europa dar. Darüber informiert der Hauptartikel [[Geschichte der deutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1990 bis heute]].
Während vor allem aus den USA und England durch [[Rüstungskonversion|Konversion]] der unter Kriegswirtschaft entwickelten Industrien mit zunehmender [[Massenproduktion]] ein großes Angebot auf einen sich weltweit rasch entwickelnden Markt traf, wurde speziell in Deutschland die gesamte Industrie durch die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik in zwei Staaten mit unterschiedlichen Wirtschaftssystemen geteilt, so dass auch die Geschichte der deutschen Nutzfahrzeugindustrie getrennte Wege nahm:
* Im Westen entfaltete sich das [[Wirtschaftswunder]], in dem auch die deutsche Nutzfahrzeugindustrie eine Blütephase erlebte. Mit Ende des Wirtschaftswachstums setzte ab Mitte der 1960er-Jahre eine Konsolidierung und Konzentration der deutschen Nutzfahrzeugindustrie auf nur noch zwei große Lkw-Hersteller bis 1980 ein ([[Mercedes-Benz-Lkw|Mercedes-Benz]] und [[MAN Truck & Bus|MAN]]).


* Hinter dem [[Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhang]] war auch die [[Fahrzeugindustrie]] durch Mangel und [[Planwirtschaft]] geprägt, in deren Schatten sich allerdings einige kreative Lösungen wie die [[Kunststoff]]-[[Karosserie]] des [[Trabant (Pkw)|Trabant]] behaupteten und insbesondere der [[Zweitaktmotor]] auch für [[Motorräder]] ambitioniert weiter entwickelt wurde.
== Siehe auch ==
<!---:Im Ostteil Deutschlands wurde die Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg auf eine sozialistische Ordnung umgestellt. Im Rahmen der Wirtschaftspolitik der DDR wurden die Nutzfahrzeugbetriebe, sofern sie die Demontagen durch die Besatzungsmacht Sowjetunion überstanden hatten, verstaatlicht, in Kombinaten zusammengefasst und in das RGW-System einbezogen. Damit verbunden war eine Beschränkung der Nutzfahrzeugfertigung in der DDR auf bestimmte Fahrzeugtypen und Nutzlast-Klassen. Bis zur Deutschen Wiedervereinigung änderte sich auf technischer Seite wenig. Über diesen Teil der Geschichte informiert der Hauptartikel [[Geschichte der ostdeutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1945 bis 1990]]--->


Auf technischer Seite ist die Nutzfahrzeugindustrie in der Zeit von 1945 bis 1990 von zahlreichen Innovationen geprägt:
* [[Lastkraftwagen]]
* Der [[Frontlenker]] setzte sich gegen den [[Langhauber|Haubenwagen]] durch.
* [[Omnibus]]
* Die Fahrzeuge wurden komfortabler und leistungsstärker. Der [[Dieselmotor]] setzte sich durch und verdrängte mit dem Benzinmotor und dem Zweitaktmotor vormals bedeutende Antriebsvarianten.
* [[Nutzfahrzeug]]
Über diesen Teil der Geschichte speziell in Deutschland informieren ausführlich die Hauptartikel [[Geschichte der westdeutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1945 bis 1990]] und [[Geschichte der ostdeutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1945 bis 1990]]. <!-- der so lange schon versprochen, nun endlich mal geschrieben werden sollte! -->
* [[Nutzfahrzeughersteller]]
* [[Liste der Nutzfahrzeughersteller]]


== Entwicklung nach Ende des Kalten Krieges (ab 1990) ==
== Literatur ==
[[Datei:Cummins Engine (LKW).jpg|mini|''[[Cummins Engine]]'' [[Lkw]]-Motor (2008)<br /><small>[[Sechszylindermotor|6 Zylinder]], 6,7&nbsp;[[Hubraum|Liter]], 224&nbsp;[[Motorleistung|kW]], [[Common-Rail-Einspritzung|High Common Rail]] Fuel System, NLC, [[Abgasnorm|Euro&nbsp;5]] (2008)</small>]]
Nach Ende des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] und dem [[Mauerfall]] internationalisierte sich der Nutzfahrzeugmarkt weiter und neue Absatzmärkte brachten der Industrie weltweiten Aufschwung. Später traten mit China und anderen asiatischen Anbietern neue Herausforderer auf einen zunehmend gesättigten Markt. In dieser Zeit setzt sich vor allem die zunehmende [[Digitalisierung]] der [[Fahrzeugelektrik]] mit zahlreichen Innovationen der [[Motorsteuerung]] und [[Fahrzeugsicherheit]] durch. Die Weiterentwicklung der [[Motor]]en wurde geprägt von Bemühungen um Einsparung von [[Kraftstoff]] und geringere [[Schadstoffemission]], in deren Zuge [[Abgasturbolader]] und [[Direkteinspritzung]] zum Standard wurden.


Über diesen Teil der Geschichte speziell in Deutschland informiert der Hauptartikel [[Geschichte der deutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1990 bis heute]].
* Von 0 auf 100 – Chemnitzer Verlag 2001 – ISBN 3-928678-70-1

* Geschichte des Autos – Campus Verlag 2002 – ISBN 3-593-36575-8
== Jüngere Geschichte im Zeichen des Klimawandels ==
* Aller Laster Anfang – Westermann Verlag 1985 – ISBN 3-07-508991-5
Bis heute stellt die Nutzfahrzeugindustrie weltweit und besonders auch in Deutschland einen volkswirtschaftlich bedeutenden Wirtschaftszweig dar, der im Schatten der populäreren Pkw-Industrie oft zu wenig wahrgenommen wird. Im Zeichen des [[Globale Erwärmung|Klimawandels]] und einer nicht nur in Deutschland zunehmenden Diskussion um [[Luftschadstoff]]e gerät auch die Nutzfahrzeugindustrie international unter neuen Innovationsdruck, insbesondere mit [[Omnibus|Bussen]] und [[Schienenfahrzeug]]en möglichst rasch [[Emissionsfreies Fahrzeug|emissionsfreie]] batterieelektrische ([[Elektroauto|BEV]]) und [[Brennstoffzellenfahrzeug]]e (FCHV) auf den Markt zu bringen.
* MAN von 1915 bis 1960 – Kosmos Verlag 2000 – ISBN 3-440-08113-3

* H. Büssing : Mensch-Werk-Erbe – V & R Verlag 1989 – ISBN 3-525-13175-5
== Siehe auch ==
* Die Geschichte des deutschen LKW-Baus – Weltbild Verlag 1994 – ISBN 3-89350-811-2
* [[Geschichte der deutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1895 bis 1945]]
* Nutzfahrzeuge von DaimlerChrysler – Motorbuch-Verlag 2005 – ISBN 3-613-02541-8
* [[Geschichte der westdeutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1945 bis 1990]]
* Zeitschrift: Lastauto Omnibus – Vereinigte Motor Verlage
* [[Geschichte der ostdeutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1945 bis 1990]]
* Zeitschrift: Historischer Kraftverkehr – Verlag Klaus Rabe
* [[Geschichte der deutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1990 bis heute]] <!-- "heute" ist relativ, hier besonders ! -->
* Zeitschrift: Last und Kraft – ETM Verlag
* Werner Oswald: ''Deutsche Last- und Lieferwagen, Band 2, 1945–1969.'' 3. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-01197-2
* Werner Oswald: ''Deutsche Last- und Lieferwagen, Band 3, 1970–1989.'' 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02446-2
* Bernd Regenberg: ''Die berühmtesten deutschen Lastwagen von 1896 bis heute.'' 4. Auflage. Verlag Podszun- 1997, ISBN 3-923448-89-9
* Bernd Regenberg: ''Die deutschen Lastwagen der sechziger Jahre.'' 2. Auflage. Verlag Podszun- 1992, ISBN 3-923448-68-6
* Halwart Schrader: ''Deutsche Lastwagen-Klassiker.'' 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01802-0


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[[Kategorie:Geschichte der Fahrzeugtechnik|!Nutzfahrzeugindustrie]]
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[[Kategorie:Industriegeschichte]]
[[Kategorie:Industriegeschichte]]
[[Kategorie:Nutzfahrzeugtechnik]]
[[Kategorie:Nutzfahrzeugtechnik]]
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Aktuelle Version vom 9. Dezember 2022, 15:16 Uhr

Lkw-Werbung anno 1919
Die Anfänge: Gottlieb Daimlers Versuchswerkstatt in Cannstatt (1883)
Heute: Moderne Kraftfahrzeugindustrie der Daimler AG in Stuttgart-Untertürkheim (2005)

Die Geschichte der Nutzfahrzeugindustrie beginnt mit der Erfindung von Omnibus und Lastkraftwagen Ende des 19. Jahrhunderts. Bis zum Ersten Weltkrieg entfaltete sich eine vielfältige Nutzfahrzeugindustrie, in der sich zahlreiche Unternehmen im Nutzfahrzeugbau engagierten. Technisch entwickelten sich die Nutzfahrzeuge in dieser Zeit aus Fuhrwerken bzw. Kutschen abgeleiteten Bauformen zu technisch anspruchsvolleren aber aus heutigen Maßstäben immer noch relativ einfach konstruierten Fahrzeugen weiter.

Zwischenkriegszeit ab 1918

Weltweit kam es während der Zwischenkriegszeit und Weltwirtschaftskrise auch in der Nutzfahrzeugindustrie zu einer Konsolidierung und Konzentration, wobei viele kleine Betriebe wie handwerkliche Stellmachereien und Karosseriebauunternehmen in größeren Unternehmen aufgingen.

Speziell zur Entwicklung der deutschen Nutzfahrzeugindustrie von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg:

Wiederaufrüstung und Zweiter Weltkrieg 1933–1945

Während die Wiederaufrüstung in Deutschland und die Kriegswirtschaft im Zweiten Weltkrieg einen weltweiten Boom der industriellen Fahrzeugproduktion insbesondere in der Nutzfahrzeugindustrie mit sich brachte, lag nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem die gesamte deutsche Industrie in Trümmern, zum Teil auch die von Kampfhandlungen und Demontage betroffenen Industrien der anderen besiegten Achsenmächte sowie der von der Wehrmacht während des Krieges besetzten Gebiete.

Wirtschaftswunder und Planwirtschaft nach 1945

Während vor allem aus den USA und England durch Konversion der unter Kriegswirtschaft entwickelten Industrien mit zunehmender Massenproduktion ein großes Angebot auf einen sich weltweit rasch entwickelnden Markt traf, wurde speziell in Deutschland die gesamte Industrie durch die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik in zwei Staaten mit unterschiedlichen Wirtschaftssystemen geteilt, so dass auch die Geschichte der deutschen Nutzfahrzeugindustrie getrennte Wege nahm:

  • Im Westen entfaltete sich das Wirtschaftswunder, in dem auch die deutsche Nutzfahrzeugindustrie eine Blütephase erlebte. Mit Ende des Wirtschaftswachstums setzte ab Mitte der 1960er-Jahre eine Konsolidierung und Konzentration der deutschen Nutzfahrzeugindustrie auf nur noch zwei große Lkw-Hersteller bis 1980 ein (Mercedes-Benz und MAN).

Auf technischer Seite ist die Nutzfahrzeugindustrie in der Zeit von 1945 bis 1990 von zahlreichen Innovationen geprägt:

  • Der Frontlenker setzte sich gegen den Haubenwagen durch.
  • Die Fahrzeuge wurden komfortabler und leistungsstärker. Der Dieselmotor setzte sich durch und verdrängte mit dem Benzinmotor und dem Zweitaktmotor vormals bedeutende Antriebsvarianten.

Über diesen Teil der Geschichte speziell in Deutschland informieren ausführlich die Hauptartikel Geschichte der westdeutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1945 bis 1990 und Geschichte der ostdeutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1945 bis 1990.

Entwicklung nach Ende des Kalten Krieges (ab 1990)

Cummins Engine Lkw-Motor (2008)
6 Zylinder, 6,7 Liter, 224 kW, High Common Rail Fuel System, NLC, Euro 5 (2008)

Nach Ende des Kalten Krieges und dem Mauerfall internationalisierte sich der Nutzfahrzeugmarkt weiter und neue Absatzmärkte brachten der Industrie weltweiten Aufschwung. Später traten mit China und anderen asiatischen Anbietern neue Herausforderer auf einen zunehmend gesättigten Markt. In dieser Zeit setzt sich vor allem die zunehmende Digitalisierung der Fahrzeugelektrik mit zahlreichen Innovationen der Motorsteuerung und Fahrzeugsicherheit durch. Die Weiterentwicklung der Motoren wurde geprägt von Bemühungen um Einsparung von Kraftstoff und geringere Schadstoffemission, in deren Zuge Abgasturbolader und Direkteinspritzung zum Standard wurden.

Über diesen Teil der Geschichte speziell in Deutschland informiert der Hauptartikel Geschichte der deutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1990 bis heute.

Jüngere Geschichte im Zeichen des Klimawandels

Bis heute stellt die Nutzfahrzeugindustrie weltweit und besonders auch in Deutschland einen volkswirtschaftlich bedeutenden Wirtschaftszweig dar, der im Schatten der populäreren Pkw-Industrie oft zu wenig wahrgenommen wird. Im Zeichen des Klimawandels und einer nicht nur in Deutschland zunehmenden Diskussion um Luftschadstoffe gerät auch die Nutzfahrzeugindustrie international unter neuen Innovationsdruck, insbesondere mit Bussen und Schienenfahrzeugen möglichst rasch emissionsfreie batterieelektrische (BEV) und Brennstoffzellenfahrzeuge (FCHV) auf den Markt zu bringen.

Siehe auch