„Gemeines Stockschwämmchen“ – Versionsunterschied

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! Gemeines Stockschwämmchen
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Das '''Gemeine Stockschwämmchen''' (''Kuehneromyces mutabilis'') ist ein beliebter Speise[[pilz]].


Das '''Gemeine Stockschwämmchen''' (''Kuehneromyces mutabilis'', [[Synonym (Taxonomie)|Syn.]]: ''Galerina mutabilis'', ''Pholiota mutabilis'')<ref name="speciesfungorum"/> ist eine Pilzart aus der Familie der [[Träuschlingsverwandte]]n (Strophariaceae).
Erkennungsmerkmale sind der deutlich gebuckelte, glänzende, sechs bis acht Zentimeter große, zimt- oder [[honigfarben]]e bis rotbräunliche Hut, der im trockenen Zustand blasser ist. Bei nasser Witterung hat er eine durchwässerte, dunkle Randzone. Die [[Lamellen]] sind zunächst blass und später zimtbraun und laufen leicht am Stiel herab. Der bis acht bis zehn Zentimeter lange dünne Stiel besitzt einen abstehenden Ring, der den Rest eines Schleiers, der zu Beginn Hut und Stiel verbindet, darstellt. Unterhalb dieses ist der Stiel dunkel und schuppig, oberhalb hellgelb. Das dünne Fleisch des Pilzes ist im Stiel rostbraun, im Hut heller.


== Merkmale ==
Der Pilz wächst überwiegend an Stümpfen von [[Laubbaum|Laubbäumen]], vornehmlich von [[Buche]]n, [[Birke]]n und [[Erle]]n, an denen er immer büschelig, mit bis zu 100 Exemplaren, auftritt.
Erkennungsmerkmale sind der deutlich gebuckelte, glänzende, drei bis sechs Zentimeter breite, zimt- oder honigfarbene bis rotbräunliche [[Hut (Mykologie)|Hut]], der im trockenen Zustand blasser ist. Der Hut ist [[hygrophan]] (bei Nässe fleckig werdend) mit gerieftem Rand. Die [[Lamelle (Mykologie)|Lamelle]]n sind zunächst blassbraun, später durch die Sporen ton- bis rostbraun bestäubt und laufen leicht am Stiel herab. Der dünne [[Stiel (Mykologie)|Stiel]] besitzt einen abstehenden [[Annulus (Mykologie)|Ring]], den Rest eines [[Velum (Mykologie)|Velum]] partiale (Teilhülle). Unterhalb dieses Rings ist der Stiel dunkel und sparrig-schuppig, oberhalb hellgelb. Das dünne Fleisch des Pilzes ist im Stiel rostbraun, im Hut heller. Der Pilz riecht angenehm pilzartig. Sind die Fruchtkörper nur geringem Licht ausgesetzt, bleiben die Fruchtkörper sehr kleinhütig, in völliger Dunkelheit unterbleibt die Bildung von Fruchtkörpern ganz.


[[Datei:Kuehneromyces mutabilis LC0075.jpg|miniatur|links|200px|Stockschwämmchen an verrottendem Holz]]
Das Gemeine Stockschwämmchen kann vom April bis in den späten Oktober, in milden Wintern auch darüber hinaus, gesammelt werden.
[[Datei:Stockschwaemmchen-Huete.jpg|miniatur|Typisches Merkmal der Stockschwämmchen-Hüte ist die hygrophane Zone, die den trockenen Buckel ringförmig umgibt]]
[[Datei:Stockschwaemmchen-2.jpg|miniatur|Stockschwämmchen an einem Laubholzstrunk]]


== Ökologie ==
Bei Verwendung in der Küche wird nur der Hut des Pilzes verarbeitet, der Stiel gilt als zäh. Er wird sowohl als Würzpilz als auch als Bratpilz oder für Suppen und Soßen verwandt.
Das Gemeine Stockschwämmchen ist ein [[saprobiont]]ischer Bewohner von Laub- und Nadelholz, wobei in tieferen Lagen vorrangig Laub-, in höheren Lagen Nadelholz bevorzugt wird. Die Art bewohnt besonders morsche Strünke, Stümpfen und liegende Stämme, bestimmte Böden und Waldtypen werden nicht bevorzugt. Die Fruchtkörper erscheinen in Mitteleuropa von Mai bis November, meist jedoch im Herbst, bei milder Witterung auch ganzjährig.


== Verbreitung ==
Für Laien ist es nicht einfach, das Gemeine Stockschwämmchen von den ähnlichen [[Grünblättriger Schwefelkopf|Schwefelköpfen]] zu unterscheiden, die zum Teil [[Gift|giftig]] sind. Ein weiterer, nicht selten auftretender, giftiger Pilz, der dem Stockschwämmchen zum Verwechseln ähnlich sehen kann, ist der Nadelholzhäubling bzw. [[Gifthäubling]] (Galerina Marginata). Er tritt ebenso büschelig auf [[Nadelbaum|Nadel-]] und Laubholz auf. Er enthält das Gift [[Amanitin]], das auch im [[Grüner Knollenblätterpilz|Grünen Knollenblätterpilz]] enthalten ist.
Das Gemeine Stockschwämmchen ist in Australien, Asien (im Kaukasus, Sibirien und Japan), Nordamerika sowie Europa verbreitet. In Europa ist es von Südeuropa bis Island und Skandinavien verbreitet. In Deutschland ist es überall häufig.


== Bedeutung ==
== Unterscheidungsmerkmale zwischen Stockschwämmchen und Gift-Häubling ==
Das Gemeine Stockschwämmchen ist ein beliebter [[Speisepilz]]. Es kann leicht mit dem tödlich-giftigen Nadelholz- oder [[Gifthäubling]] (''Galerina marginata'') verwechselt werden, mit dem es sogar gemischte Rasen auf einem Substrat bilden kann, daher ist jeder Pilz einzeln zu bestimmen. Auch eine Verwechslung mit anderen giftigen [[Häublinge]]n ist möglich. Das Sammeln von Stockschwämmchen zu Speisezwecken erfordert daher große Erfahrung.<ref name="hahn2001" /> Das Gemeine Stockschwämmchen kann auf Holz gezüchtet werden. Das [[Japanisches Stockschwämmchen|Japanische Stockschwämmchen]] (''Pholiota nameko'') ist ein Angehöriger der nahe verwandten Gattung [[Schüpplinge]] (''Pholiota'').
*Stockschwämmchen
**Hut: Hygrophan (am Rand dunkler), selten gerieft
**häutige Manschette: von unten hell, von oben rehbraun
**Stiel: Unter der häutigen Manschette deutlich geschuppt – nie silbrig glänzend, im Anschnitt sehr hellbraun bis hellbraun
**Geruch: Angenehm pilzartig, milder Geschmack


== Literatur ==
*Gifthäubling
* [[German Josef Krieglsteiner]] (Hrsg.), [[Andreas Gminder]]: ''[[Die Großpilze Baden-Württembergs]].'' Band 4: ''Ständerpilze. Blätterpilze II.'' Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3281-8.
**Hut: Hygrophan, gerieft oder auch nicht!
* Horak, Egon: ''Röhrlinge und Blätterpilze in Europa'' 6. Auflage, Elsevier-Verlag (2005), ISBN 978-3-8274-1478-6
**Stiel: Unter der dünnen Manschette nicht geschuppt sondern seidig-faserig, silbrig glänzend. Bei Berührung verfärbt er sich dunkel.
* Hans E. Laux: ''Der große Kosmos-Pilzführer. Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgängern.'' Franckh-Kosmos, Stuttgart 2001, ISBN 3-440-08457-4.
**Geruch: Muffig, widerlich, ähnlich wie faulendes Holz


== Weblinks ==
<gallery>
{{Commons|Kuehneromyces mutabilis|Gemeines Stockschwämmchen (''Kuehneromyces mutabilis'')}}
Bild:Stockschwaemmchen-Huete.jpg|Typsches Merkmal der Stockschwämmchen-Hüte ist die hygrophane Zone, die den trockenen Buckel ringförmig umgibt
* [https://www.natur-in-nrw.de/HTML/Pilze/Agaricales/PA-396a.html weitere Bilder und Informationen]
Bild:Stockschwaemmchen-2.jpg|Stockschwämmchen an einem Laubholzstrunk
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== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Blätterpilze]]
<references>
[[Kategorie:Speisepilz]]
<ref name="speciesfungorum">
{{Internetquelle | url=https://www.speciesfungorum.org/Names/SynSpecies.asp?RecordID=287387 | titel=Synonyme von Kuehneromyces mutabilis |titelerg=(Schaeff.) Singer & A.H. Sm., Mycologia 38(5): 505 (1946)| hrsg=Index Fungorum | werk=speciesfungorum.org | zugriff=19. Dezember 2011 }}</ref>
<ref name="hahn2001">{{Literatur | Autor=Christoph Hahn | Titel=Der Gifthäubling, Galerina marginata, tödlich giftig und doch häufig verkannt? | Sammelwerk=Der Tintling | Nummer=2 | Jahr=2001 | Seiten=26-31}}</ref>
</references>


{{Speisepilzhinweis}}
[[lt:Kelmiukė]]
[[Kategorie:Träuschlingsverwandte]]
[[Kategorie:Speisepilzart]]

Aktuelle Version vom 27. Juni 2024, 17:52 Uhr

Gemeines Stockschwämmchen

Gemeines Stockschwämmchen

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Träuschlingsverwandte (Strophariaceae)
Gattung: Stockschwämmchen (Kuehneromyces)
Art: Gemeines Stockschwämmchen
Wissenschaftlicher Name
Kuehneromyces mutabilis
(Schaeff.) Singer & A.H. Sm.

Das Gemeine Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis, Syn.: Galerina mutabilis, Pholiota mutabilis)[1] ist eine Pilzart aus der Familie der Träuschlingsverwandten (Strophariaceae).

Merkmale

Erkennungsmerkmale sind der deutlich gebuckelte, glänzende, drei bis sechs Zentimeter breite, zimt- oder honigfarbene bis rotbräunliche Hut, der im trockenen Zustand blasser ist. Der Hut ist hygrophan (bei Nässe fleckig werdend) mit gerieftem Rand. Die Lamellen sind zunächst blassbraun, später durch die Sporen ton- bis rostbraun bestäubt und laufen leicht am Stiel herab. Der dünne Stiel besitzt einen abstehenden Ring, den Rest eines Velum partiale (Teilhülle). Unterhalb dieses Rings ist der Stiel dunkel und sparrig-schuppig, oberhalb hellgelb. Das dünne Fleisch des Pilzes ist im Stiel rostbraun, im Hut heller. Der Pilz riecht angenehm pilzartig. Sind die Fruchtkörper nur geringem Licht ausgesetzt, bleiben die Fruchtkörper sehr kleinhütig, in völliger Dunkelheit unterbleibt die Bildung von Fruchtkörpern ganz.

Stockschwämmchen an verrottendem Holz
Typisches Merkmal der Stockschwämmchen-Hüte ist die hygrophane Zone, die den trockenen Buckel ringförmig umgibt
Stockschwämmchen an einem Laubholzstrunk

Ökologie

Das Gemeine Stockschwämmchen ist ein saprobiontischer Bewohner von Laub- und Nadelholz, wobei in tieferen Lagen vorrangig Laub-, in höheren Lagen Nadelholz bevorzugt wird. Die Art bewohnt besonders morsche Strünke, Stümpfen und liegende Stämme, bestimmte Böden und Waldtypen werden nicht bevorzugt. Die Fruchtkörper erscheinen in Mitteleuropa von Mai bis November, meist jedoch im Herbst, bei milder Witterung auch ganzjährig.

Verbreitung

Das Gemeine Stockschwämmchen ist in Australien, Asien (im Kaukasus, Sibirien und Japan), Nordamerika sowie Europa verbreitet. In Europa ist es von Südeuropa bis Island und Skandinavien verbreitet. In Deutschland ist es überall häufig.

Bedeutung

Das Gemeine Stockschwämmchen ist ein beliebter Speisepilz. Es kann leicht mit dem tödlich-giftigen Nadelholz- oder Gifthäubling (Galerina marginata) verwechselt werden, mit dem es sogar gemischte Rasen auf einem Substrat bilden kann, daher ist jeder Pilz einzeln zu bestimmen. Auch eine Verwechslung mit anderen giftigen Häublingen ist möglich. Das Sammeln von Stockschwämmchen zu Speisezwecken erfordert daher große Erfahrung.[2] Das Gemeine Stockschwämmchen kann auf Holz gezüchtet werden. Das Japanische Stockschwämmchen (Pholiota nameko) ist ein Angehöriger der nahe verwandten Gattung Schüpplinge (Pholiota).

Literatur

Commons: Gemeines Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Synonyme von Kuehneromyces mutabilis. (Schaeff.) Singer & A.H. Sm., Mycologia 38(5): 505 (1946). In: speciesfungorum.org. Index Fungorum, abgerufen am 19. Dezember 2011.
  2. Christoph Hahn: Der Gifthäubling, Galerina marginata, tödlich giftig und doch häufig verkannt? In: Der Tintling. Nr. 2, 2001, S. 26–31.