„GTK Boxer“ – Versionsunterschied

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{{Infobox AFV
{{Infobox AFV
|Name= GTK BOXER
|Name= GTK Boxer
|Bild=GTK Boxer side.jpg
|Bild=GTK Boxer side.jpg
|Beschreibung= Boxer in der Variante Infanterie-Gruppenfahrzeug
|Beschreibung= GTK Boxer in der Konfiguration Infanterie-Gruppenfahrzeug
|Besatzung= 3 (Fahrer, Kommandant, Richtschütze) + 8 Infanteristen (APC)
|Besatzung= 3 (Fahrer, Kommandant, Richtschütze)<br /> 7 Infanterie (APC)
|Länge= 7,93 m
|Länge= 7,93 m
|Breite= 2,99 m
|Breite= 2,99 m
|Höhe= 2,38 m
|Höhe= 2,38 m
|Gewicht= 25,2 [[Tonne (Einheit)|t]] (Leergewicht), 38,5 t (zulässiges Gesamtgewicht)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.occar.int/40 |titel=BOXER Technical Information |hrsg=OCCAR |archiv-url=http://archive.is/20161214014111/http://www.occar.int/40 |archiv-datum=2016-12-14 |abruf=2018-10-21 |sprache=en}}</ref>
|Gewicht= 25,2 [[Tonne (Einheit)|t]] (Leergewicht), 36,5 t (zulässiges Gesamtgewicht)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.occar.int/40 |titel=BOXER Technical Information |hrsg=OCCAR |archiv-url=http://archive.is/20161214014111/http://www.occar.int/40 |archiv-datum=2016-12-14 |abruf=2018-10-21 |sprache=en}}</ref>
|Hauptbewaffnung= [[Krauss-Maffei Wegmann FLW|FLW&nbsp;200]] mit Bewaffnung im Kaliber<br />[[7,62 x 51 mm NATO|7,62 × 51 mm]]<br />[[12,7 x 99 mm NATO|12,7&nbsp;x&nbsp;99&nbsp;mm]] oder [[40-mm-Granate]]
|Hauptbewaffnung= [[Krauss-Maffei Wegmann FLW|FLW&nbsp;200]] mit Bewaffnung im Kaliber<br />[[7,62 x 51 mm NATO|7,62 × 51 mm]]<br />[[12,7 x 99 mm NATO|12,7&nbsp;x&nbsp;99&nbsp;mm]] oder [[40-mm-Granate]]
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|Reichweite= 1050&nbsp;km (Straße)
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Das '''Gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug''', kurz '''GTK Boxer''' (Schreibweise beim Hersteller: ‚BOXER‘), ist ein [[Radpanzer]], der von Artec, ein Gemeinschaftsunternehmen von [[Rheinmetall]] und [[Krauss-Maffei Wegmann]], hergestellt wird. Die Besonderheit des GTK Boxer ist der Aufbau aus einem achträdrigen Fahrmodul, auf das ein austauschbares Missionsmodul aufgesetzt wird. Der Boxer kann somit für unterschiedliche Aufgaben wie [[Mannschaftstransportwagen (Militär)|Transport-]], Sanitäts- oder [[Schützenpanzer]] ausgerüstet werden. Er ist seit 2011 bei der [[Bundeswehr]] und seit 2013 beim [[Koninklijke Landmacht|niederländischen Heer]] im Einsatz, weitere Nutzer sind das [[Litauisches Heer|litauische]] und das [[Australian Army|australische Heer]].
BOXER ist ein hochmobiles gepanzertes Radfahrzeug und wird von der ARTEC GmbH mit Sitz in München hergestellt.

ARTEC koordiniert die BOXER Serienfertigung bei den traditionsreichen deutschen Rüstungsunternehmen [[Rheinmetall]] und [[Krauss-Maffei Wegmann]], welche in Summe zu jeweils 64 % beziehungsweise 36 % an der ARTEC beteiligt sind. ARTEC ist weiterhin der Inverkehrbringer der Fahrzeuge und verantwortlich für das BOXER Programm für [[Deutschland]], die [[Niederlande]], [[Litauen]] sowie das [[Grossbritannien und Nordirland|Vereinige Königreich von Großbritannien]] und Nordirland und tritt als Hauptvertragspartner gegenüber der [[Organisation Conjointe de Coopération en Matière d’Armement|OCCAR]] auf . Bis 2003 beteiligte sich auch das britische Unternehmen [[Alvis Cars|Alvis]] an ARTEC.

Die Besonderheit des BOXER ist der Aufbau aus einem achträdrigen Fahrmodul, auf das ein wechselbares Missionsmodul aufgesetzt wird. BOXER gibt es, aufgrund der unterschiedlichen Missionsmodule, somit in unterschiedlichen Varianten, wie z.B. [[Mannschaftstransportwagen (Militär)|Transport-]], Berge-, Sanitäts-, Fahrschul und Führungsfahrzeug sowie [[Schützenpanzer]], Brückenleger, Cargo, Haubitze, Mörser, ABC- oder Fliegerabwehr. Das Fahrzeug ist seit 2011 bei der [[Bundeswehr]] im Einsatz, seit 2013 beim [[Koninklijke Landmacht|niederländischen Heer]] und seit 2019 in der [[Litauische Streitkräfte|litauischen Armee]]. Weiterer Nutzer ist das [[Australian Army|australische Heer]]. 2019 unterschrieb die britische Regierung einen Vertrag zur Beschaffung von 500+ Fahrzeugen und stieg damit wieder in das multi-nationale BOXER Programm ein.


== Entwicklung ==
== Entwicklung ==
Im April 1995 vereinbarten Frankreich, Deutschland und Großbritannien gemeinsam ein allradgetriebenes 8×8 Fahrzeug zu entwickeln. Im Rahmen des europäischen Wettbewerbs unterbreitete der Vorgänger der ARTEC (genannt ARGE) dem federführenden BWB (heute BAAINBw) 1997 ein Angebot über die Entwicklung eines gepanzerten 6x6 und 8x8 Radfahrzeuges. Das vorgestellte Konzept und das Angebot der ARGE gewannen den Wettbewerb. Frankreich zog sich im Sommer 1999, unmittelbar vor Unterzeichnung des Entwicklungsvertrages, aus der Zusammenarbeit zurück, um mit dem [[Véhicule Blindé de Combat d’Infanterie|VBCI]] die Entwicklung eines eigenen 8x8 Fahrzeuges voranzutreiben. ARTEC wurde im Sommer 1999 in München gegründet und im September 1999 mit der Entwicklung des BOXER für Großbritannien und Deutschland beauftragt. Im Jahr 2000 wurde die Programmleitung auf Seiten der Nationen vom bis dato federführenden BWB (heute BAAINBw) an die europäische Rüstungsagentur OCCAR übertragen. Der erste von insgesamt zwölf Prototypen wurde im Jahr 2001 fertiggestellt. Daraufhin stiegen auch die Niederlande in den Entwicklungsvertrag ein. Einen erheblichen Rückschlag gab es im Jahr 2003, als Großbritannien das BOXER Programm verließ das nun nur noch von Deutschland und den Niederlanden weitergeführt wurde Dies war der Forderung aus dem [[Future Rapid Effect System]] (FRES) geschuldet, dass die Luftverladbarkeit in einer C-130 sichergestellt sein muss, welche BOXER nicht erfüllen kann. Mittlerweile wurde diese Forderung jedoch geändert und eine Luftverladbarkeit mittels A400M sowie C-17 stattdessen als Anforderung hinterlegt.
Im April 1998 vereinbarten Frankreich, Deutschland und Großbritannien, zusammen ein allradgetriebenes 8×8-Radfahrzeug zu entwickeln. Frankreich zog sich kurze Zeit später wieder aus der Zusammenarbeit zurück, um mit dem [[Véhicule Blindé de Combat d’Infanterie|VBCI]] ein eigenes Fahrzeug zu entwickeln. Im selben Jahr baute Artec (Armoured Vehicle Technology), ein Konsortium, das ursprünglich aus dem niederländischen Hersteller Stork, dem britischen [[Alvis Cars|Alvis]], [[Rheinmetall]] und [[Krauss-Maffei Wegmann]] bestand, einen 6×6-Technologiedemonstrator, der einige Eigenschaften des geplanten GTK erproben und demonstrieren sollte. Im Jahr 1999 wurde der Entwicklungsvertrag, der eine Option für eine erste Serienfertigung von 600 Stück ab 2005 vorsah, unterzeichnet und Artec GmbH mit Sitz in München als Entwicklungs- und Fertigungsunternehmen, gegründet. Der erste von acht Prototypen wurde im Jahr 2001 fertiggestellt. Daraufhin stiegen die Niederlande mit einer Bestellung von 200 Fahrzeugen in das unter dem Produktnamen ''Boxer'' vermarktete Programm ein. Einen erheblichen Rückschlag gab es im Jahr 2003, als Großbritannien aus der Entwicklung ausstieg. Das Fahrzeug sollte im Vereinigten Königreich nicht mit dem [[Future Rapid Effect System]] (FRES) konkurrieren.


Gegen Ende des Entwicklungsvertrages fragten Deutschland und die Niederlande ARTEC nach einem Angebot von zuerst jeweils 200 BOXER Fahrzeugen (in Summe also 400) an. Der im Februar 2006 angebotene Serienpreis wurde von den Niederlanden und Deutschland als zu hoch und inakzeptabel zurückgewiesen. Aufgrund der Wichtigkeit des bi-nationalen Programms, auch für die Industrie, wollte Deutschland allerdings weitere Preisverhandlungen unternehmen, wogegen die Niederlande nach einer Meldung der [[Jane’s Information Group]] einen Rückzug und eine Neuausschreibung in Betracht zogen. Dieses Vorgehen wurde jedoch nicht umgesetzt. Ende Juni 2006, nach Durchführung einer Marktsichtung für alternative 8x8 Fahrzeuge, entschied das niederländische Parlament eine Fortführung des Programms und bewilligte gleichzeitig die Ausgaben für 200 Fahrzeuge.<ref name="Boxer NL"> {{Webarchiv|text=''Kamer Steunt Voortgang Boxer.'' |url=http://www.mindef.nl/actueel/nieuws/2006/06/20060628_kamerboxer.aspx |wayback=20060709013338 |archiv-bot=2018-04-11 10:28:08 InternetArchiveBot }} Pressemitteilung des niederländischen Verteidigungsministeriums, 28. Juni 2006 (niederländisch).</ref>
Im Februar 2006 gab Artec den Serienpreis des Boxers bekannt, der allerdings von den Niederlanden und Deutschland als zu hoch und inakzeptabel zurückgewiesen wurde. Aufgrund der Wichtigkeit des binationalen Programms für die Industrie wollte Deutschland allerdings weitere Preisverhandlungen unternehmen, wogegen die Niederlande nach einer Meldung der [[Jane’s Information Group]] einen Rückzug und eine Neuausschreibung in Betracht zogen. Dieses Vorhaben wurde jedoch nicht umgesetzt. Ende Juni 2006 entschied das niederländische Parlament eine Fortführung des Programms und bewilligte gleichzeitig die Ausgaben für 200 Fahrzeuge.<ref name="Boxer NL"> {{Webarchiv|text=''Kamer Steunt Voortgang Boxer.'' |url=http://www.mindef.nl/actueel/nieuws/2006/06/20060628_kamerboxer.aspx |wayback=20060709013338 |archiv-bot=2018-04-11 10:28:08 InternetArchiveBot }} Pressemitteilung des niederländischen Verteidigungsministeriums, 28. Juni 2006 (niederländisch).</ref>
Mittlerweile hatte Deutschland die Anfrage um 72 Sanitätsfahrzeuge auf 272 BOXER erhöht. Laut einem Bericht der Zeitung ''Die Welt“'' im August 2006 rechnete das [[Bundesministerium der Verteidigung|deutsche Verteidigungsministerium]] mit Kosten von 891 Millionen Euro für die 272 BOXER, mit denen die Bundeswehr ausgerüstet werden sollte.<ref name="welt.de">Hans-Jürgen Leersch: [https://www.welt.de/print-welt/article147929/Jung-bestellt-fuer-sechs-Milliarden-neue-Ruestungsgueter.html ''Jung bestellt für sechs Milliarden neue Rüstungsgüter.''] In: ''Die Welt'', 25. August 2006.</ref>
Laut einem Bericht der Zeitung ''Die Welt'' im August 2006 rechnete das [[Bundesministerium der Verteidigung|deutsche Verteidigungsministerium]] mit Kosten von 891 Millionen Euro für die 272 Boxer, mit denen die Bundeswehr ausgerüstet werden sollte.<ref name="welt.de">Hans-Jürgen Leersch: [https://www.welt.de/print-welt/article147929/Jung-bestellt-fuer-sechs-Milliarden-neue-Ruestungsgueter.html ''Jung bestellt für sechs Milliarden neue Rüstungsgüter.''] In: ''Die Welt'', 25. August 2006.</ref>
Im Dezember 2006 genehmigte der [[Deutscher Bundestag|Deutsche Bundestag]] die Beschaffung von insgesamt 272 Gepanzerten Transport Kraftfahrzeugen (GTK) BOXER. Der Vertrag über insgesamt 200 niederländische und 272 deutsche BOXER wurde am 19. Dezember 2006 in der Bernardkaserne im niederländischen [[Amersfoort]] unterzeichnet.
Im Dezember 2006 genehmigte der [[Deutscher Bundestag|Deutsche Bundestag]] die Beschaffung von insgesamt 272 GTK Boxer. Der Vertrag wurde am im Dezember 2006 in der Bernardkaserne im niederländischen [[Amersfoort]] unterzeichnet. 2010 übernahm Rheinmetall den niederländischen Partner Stork, so dass Rheinmetall heute 64 % und [[Krauss-Maffei Wegmann]] 36 % der Gesellschaftsanteile von Artec halten.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ruestungsindustrie-rheinmetall-uebernimmt-panzerbauer-stork-1.289305 Rheinmetall übernimmt Panzerbauer Stork], 17. März 2008</ref>


== Produktion ==
== Produktion ==
Produktionsstandorte für BOXER in Deutschland sind das [[Kassel|Kasseler]] [[Rheinmetall]]-Werk sowie das Münchner [[KNDS|KMW]]-Werk. Darüber hinaus gibt es weitere Produktionsstätten in den Niederlanden, Australien und dem Vereinigten Königreich.<ref>{{Internetquelle| url=https://www.hna.de/kassel/rheinmetall-ruestung-panzer-militaer-ngz-10131798.html| titel=Milliarden-Auftrag für Kasseler Panzerbauer Rheinmetall| abruf=2018-08-23| werk=[[Hessische/Niedersächsische Allgemeine|HNA.de]]| datum=2018-08-18}}</ref>
Leitstandort der Boxer-Produktion ist das Rheinmetallwerk in [[Kassel]]. Darüber hinaus sind für internationale Kunden Produktionsstätten in den Niederlanden, Australien und gegebenenfalls dem Vereinigten Königreich eingerichtet bzw. angekündigt.<ref>{{Internetquelle| url=https://www.hna.de/kassel/rheinmetall-ruestung-panzer-militaer-ngz-10131798.html| titel=Milliarden-Auftrag für Kasseler Panzerbauer Rheinmetall| abruf=2018-08-23| werk=[[Hessische/Niedersächsische Allgemeine|HNA.de]]| datum=2018-08-18}}</ref>
Ursprünglich sollte die Produktion der Serienfahrzeuge im Jahr 2004 anlaufen. Aufgrund der Verzögerungen durch den Ein- und Ausstieg der Teilnehmerstaaten und technische Modifikationen konnte der Produktionsstart des ersten Fahrzeuges erst 2008 erfolgen. Am 23. September 2009 wurde das erste Serienfahrzeug von ARTEC pünktlich an die [[Organisation Conjointe de Coopération en Matière d’Armement|OCCAR]] und das [[Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung]] ausgeliefert, wo das Fahrzeug bis zu seiner Indienststellung im März 2011 unter Einsatzbedingungen getestet wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd4k3cTcHSUGYxvqR6GJu5gixoJRUfW99X4_83FT9AP2C3NCIckdHRQBKxVXm/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfRF8yOE81?yw_contentURL=/C1256F1200608B1B/W27W6A4M545INFODE/content.jsp.html |titel=Übergabe des ersten BOXER an das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung |hrsg=BMVg Presse- und Informationsstab |datum=2009-09-23 |abruf=2009-12-11}}</ref>
Ursprünglich sollte die Produktion der Serie im Jahr 2004 anlaufen. Aufgrund der Verzögerungen durch den Ein- und Ausstieg der Teilnehmerstaaten und technische Modifikationen war ein Produktionsstart für 2008 vorgesehen, verschob sich jedoch erneut auf September 2009. Im September 2009 wurde das erste Serienfahrzeug von Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall an die [[Organisation Conjointe de Coopération en Matière d’Armement|OCCAR]] und das [[Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung]] ausgeliefert, wo das Fahrzeug bis zu seiner Indienststellung im März 2011 unter Einsatzbedingungen getestet wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd4k3cTcHSUGYxvqR6GJu5gixoJRUfW99X4_83FT9AP2C3NCIckdHRQBKxVXm/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfRF8yOE81?yw_contentURL=/C1256F1200608B1B/W27W6A4M545INFODE/content.jsp.html |titel=Übergabe des ersten BOXER an das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung |hrsg=BMVg Presse- und Informationsstab |datum=2009-09-23 |abruf=2009-12-11}}</ref>
Im Juli 2018 lief das 200. und letzte Fahrzeug des ersten niederländischen Loses bei Rheinmetall MAN Military Vehicles Nederland von der Produktionsstraße. Im Juni 2021 wurde das letzte Fahrzeug des zweiten deutschen Loses und damit der vorerst letzte BOXER in der Variante GTFz von ARTEC an das [[Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr|BAAINBw]] geliefert. In 2017 begannen die Lieferungen für die l[[Litauische Streitkräfte|itauischen Streitkräfte]].


== Technik ==
== Technik ==
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=== Aufbau ===
=== Aufbau ===
[[Datei:GTK Boxer Gun.jpg|mini|hochkant|[[HK GMW]] als Turmbewaffnung. Die am Fahrzeug erkennbaren Kreise kennzeichnen die Gummielemente, auf denen die äußere Panzerung befestigt ist.]]
[[Datei:GTK Boxer Gun.jpg|mini|hochkant|[[HK GMW]] als Turmbewaffnung. Die am Fahrzeug erkennbaren Kreise kennzeichnen die Gummielemente, auf denen die äußere Panzerung befestigt ist.]]
Das Fahrzeug ist modular aufgebaut und besteht aus einem Fahrmodul und einem auf dem Heck aufgesetzten variantenspezifischen Missionsmodul. Die Kernkomponenten des Fahrmoduls sind das allradgetriebene 8×8-Fahrwerk, die [[ABC-Schutz|ABC-Schutzanlage]] und das im vorderen Gehäuse befindliche Triebwerk mit danebenliegendem Fahrerraum. Der Fahrer sitzt dabei rechts und verfügt über eine Dachluke und drei [[Winkelspiegel]], der mittlere kann durch ein [[Nachtsichtgerät]] ersetzt werden. Ab der Version A2 wird der Fahrer durch ein Kamerasystem unterstützt. Links neben dem Fahrer befindet sich der Triebwerksraum, der über eine [[Feuerlöschanlage]] verfügt. Eine zentrale [[Reifendruckregelanlage]] gehört ebenfalls zum Standard.
Das Fahrzeug ist modular aufgebaut und besteht aus einem Fahrmodul und einem auf dem Heck aufgesetzten versionsspezifischen Missionsmodul. Zum Fahrmodul gehören das allradgetriebene 8×8-Fahrwerk und das vordere Gehäuse mit Triebwerk- und Fahrerraum. Der Fahrer sitzt dabei rechts und verfügt über eine Dachluke und drei [[Winkelspiegel]], der mittlere kann durch ein [[Nachtsichtgerät]] ersetzt werden. Ab der Version A2 wird der Fahrer durch ein Kamerasystem unterstützt. Links neben dem Fahrer befindet sich der Triebwerksraum, der über eine [[Feuerlöschanlage]] verfügt. Eine zentrale [[Reifendruckregelanlage]] gehört zum Standard.
Der Fahrerraum verfügt über einen Durchgang zum Missionsmodul, das gasdicht mit diesem abschließt. Dieses Missionsmodul kann innerhalb einer Stunde gegen ein anderes ausgetauscht werden und wiegt bis zu acht Tonnen. Die verschiedenen Module verfügen über eine [[ABC-Schutz]]belüftung. Für das Fahrzeug wurden möglichst viele herkömmliche Bauteile ([[commercial off-the-shelf]]) verwendet, um die Kosten zu senken.

Der Fahrerraum verfügt über einen Durchgang zum Missionsmodul, das gasdicht mit diesem abschließt. Das Missionsmodul kann innerhalb einer halben Stunde gegen ein anderes ausgetauscht werden und kann bis zu 14 Tonnen wiegen. Die verschiedenen Module verfügen über eine [[ABC-Schutz|ABC-Schutzbelüftung]]. Für das Fahrzeug wurden möglichst viele herkömmliche Bauteile ([[commercial off-the-shelf]]) verwendet, um die Kosten zu senken.


=== Panzerung und Schutzsysteme ===
=== Panzerung und Schutzsysteme ===
Das Fahrmodul und Missionsmodul werden als Gehäuse mit adaptierter Panzerung gefertigt. Diese Konstruktion ermöglicht neben einer Reduzierung der [[Infrarotstrahlung|Infrarotsignatur]], durch einen Luftspalt zwischen Grund- und Adaptionspanzerung, das schnelle Austauschen beschädigter Elemente beziehungsweise das Anpassen an das benötigte Schutzniveau.<ref>Rolf Hilmes: ''Kampfpanzer Heute und Morgen. Bautechnologie der Kampfpanzer.'' Motorbuchverlag, Stuttgart, ISBN 978-3-613-02793-0, S. 329.</ref>
Fahrmodul und Missionsmodul werden als Gehäuse mit adaptierter Panzerung gefertigt. Diese Konstruktion ermöglicht neben einer Reduzierung der [[Infrarotstrahlung|Infrarotsignatur]] durch einen Luftspalt zwischen Grund- und Adaptionspanzerung das schnelle Austauschen beschädigter Elemente beziehungsweise das Anpassen an das benötigte Schutzniveau.<ref>Rolf Hilmes: ''Kampfpanzer Heute und Morgen. Bautechnologie der Kampfpanzer.'' Motorbuchverlag, Stuttgart, ISBN 978-3-613-02793-0, S. 329.</ref>


Die Panzerung besteht aus der aus [[Panzerstahl]] gefertigten Grundpanzerung und der von [[IBD Deisenroth Engineering]] entwickelten [[Verbundpanzerung]] [[AMAP]] (Advanced Modular Armour Protection), die schockgedämpft (mit ''Shock-mounts,'' Butzen genannt) auf der Grundpanzerung befestigt wird. AMAP besteht aus einer Trägerschicht (backing), der aufgeklebten Keramikschicht sowie einer Abdeckschicht und ist eine Weiterentwicklung der [[Mexas|Mexaspanzerung]]. Der Innenraum des BOXERs ist mit Gewebematten (Spall-Liner, AMAP-L) aus hochfesten Fasern wie [[Aramide|Aramid]] (Kevlar) ausgekleidet, um den Splitterkegel bei einem Durchschlagen der Panzerung zu reduzieren oder komplett zu verhindern. Der ballistische Schutz (AMAP-B) schützt die Besatzung bei Beschuss mit mittleren Kalibern sowie gegen Einwirkung von [[Artillerie|Artilleriesplittern]] (155 Millimeter) sowie [[Bomblet]] und hält gemäß Hersteller auch mehreren Treffern an derselben Stelle stand. Darüber hinaus verfügt der BOXER über einen Minenschutz (AMAP-M und AMAP-[[Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung|IED]]),<ref>{{Webarchiv|text=''Products in use'' |url=http://www.ibd-deisenroth-engineering.de/products-in-use.html |wayback=20100612162104 |archiv-bot=2018-04-11 10:28:08 InternetArchiveBot}} In: ''ibd-deisenroth-engineering.de''.</ref> der die Forderung der Klasse IIIb nach [[STANAG 4569]] erfüllt, was einer Sprengkraft von acht Kilogramm [[Trinitrotoluol|TNT]] entspricht.
Die Panzerung besteht aus der aus [[Panzerstahl]] gefertigten Grundpanzerung und der von [[IBD Deisenroth Engineering]] entwickelten Verbundpanzerung [[AMAP]] (Advanced Modular Armour Protection), die schockgedämpft (mit ''Shock-mounts'' genannten Gummielementen) auf der Grundpanzerung befestigt wird. AMAP besteht aus einer Trägerschicht (backing), der aufgeklebten Keramikschicht sowie einer Abdeckschicht und ist eine Weiterentwicklung der [[Mexas]]panzerung. Der Innenraum des Boxers ist mit Gewebematten (Spall-Liner, AMAP-L) aus hochfesten Fasern wie [[Aramide|Aramid]] (Kevlar) ausgekleidet, um den Splitterkegel bei einem Durchschlagen der Panzerung zu reduzieren oder komplett zu verhindern. Der ballistische Schutz (AMAP-B) schützt die Besatzung gegen Beschuss mit mittleren Kalibern sowie gegen Einwirkung von [[Artillerie]]splittern (155 Millimeter) und [[Bomblet]]s und hält gemäß Hersteller auch mehreren Treffern an derselben Stelle stand. Darüber hinaus verfügt der Boxer über einen Minenschutz (AMAP-M und AMAP-[[Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung|IED]]),<ref>{{Webarchiv|text=''Products in use'' |url=http://www.ibd-deisenroth-engineering.de/products-in-use.html |wayback=20100612162104 |archiv-bot=2018-04-11 10:28:08 InternetArchiveBot}} In: ''ibd-deisenroth-engineering.de''.</ref> der die Forderung der Klasse IIIb nach [[STANAG 4569]] erfüllt, was einer Sprengkraft von acht Kilogramm [[Trinitrotoluol|TNT]] entspricht.


[[Datei:GTK Boxer Detail.jpg|mini|hochkant|Geöffnete Fahrerluke. Gut zu erkennen ist der Abstand zwischen zusätzlicher Panzerung und Gehäuse auf der Triebwerksraumabdeckung. Die Luftschicht reduziert die Wärmesignatur des Triebwerks.]]
[[Datei:GTK Boxer Detail.jpg|mini|hochkant|Geöffnete Fahrerluke. Gut zu erkennen ist der Abstand zwischen zusätzlicher Panzerung und Gehäuse auf der Triebwerksraumabdeckung. Die Luftschicht reduziert die Wärmesignatur des Triebwerks.]]


Während die Ausbaustufe A1 vorwiegend die Panzerung verbesserte, wird in der Version A2 neben der Panzerung auch der passive Schutz durch eine verbesserte Feuerlöschanlage gesteigert. Fahrzeuge der Niederlande verfügen ab der Ausführung A2 über Gewichtsoptimierungen im Bereich des ballistischen Schutzes wodurch die Gesamtmasse reduziert wird.
Während die Ausbaustufe A1 vorwiegend die Panzerung verbesserte, wird in der Version A2 neben der Panzerung auch der passive Schutz durch eine verbesserte Feuerlöschanlage gesteigert. Fahrzeuge der Niederlande verfügen ab der Ausführung A2 über Gewichtsoptimierungen im Bereich des ballistischen Schutzes wodurch die Gesamtmasse reduziert wird.


=== Technische Daten ===
=== Technische Daten ===
{{Mehrspaltige Liste |breite=20em |1=* Bodenfreiheit: 0,50 m
{{Mehrspaltige Liste|breite=20em |1=
* Bodenfreiheit: 50 cm
* Spurweite: 2,58 m
* Spurweite: 2,58 m
* Radstand: 1,55 + 1,90 + 1,55 m
* Radstand: 1,55 + 1,90 + 1,55 m
Zeile 68: Zeile 63:
* Steigfähigkeit: 60 %
* Steigfähigkeit: 60 %
* Max. Querneigung: 30 %
* Max. Querneigung: 30 %
* Kletterfähigkeit: 0,80 m
* Kletterfähigkeit: 80 cm
* Grabenüberschreitfähigkeit: 2,0 m
* Grabenüberschreitfähigkeit: 2,0 m
* Wenderadius: 21 m (mit eingelegter Radseitenlenkbremse 15 m)
* Wenderadius: 21 m (mit eingelegter Radseitenlenkbremse 16 m)
* Nutzvolumen unter Panzerschutz: 14–17 m³<ref>http://www.deutschesheer.de/ [http://www.deutschesheer.de/portal/poc/heer?uri=ci:bw.heer.technik.rad.gtkboxer ''Gepanzertes Transportkraftfahrzeug (GTK) Boxer''], abgerufen am 18. Juni 2016</ref>}}
* Nutzvolumen unter Panzerschutz: 14–17,5 m³<ref>http://www.deutschesheer.de/ [http://www.deutschesheer.de/portal/poc/heer?uri=ci:bw.heer.technik.rad.gtkboxer ''Gepanzertes Transportkraftfahrzeug (GTK) Boxer''], abgerufen am 18. Juni 2016</ref>
}}
Das GTK Boxer ist mit Abstand das größte und schwerste Fahrzeug seiner Klasse. Ein Lufttransport in einer [[Lockheed C-130|C-130 Hercules]] ist daher nicht möglich. Für das Fahrzeug wird mindestens ein [[Airbus A400M]] zum strategischen Lufttransport benötigt.

BOXER ist mit Abstand das größte und schwerste Fahrzeug seiner Klasse. Ein Lufttransport in einer [[Lockheed C-130|C-130 Hercules]] ist daher nicht möglich. Für das Fahrzeug wird mindestens ein [[Airbus A400M]] zum strategischen Lufttransport benötigt.


=== Versionen ===
=== Versionen ===
==== Radschützenpanzer ====
'''Gruppentransportfahrzeug'''
Den GTK Boxer in der Ausführung als Radschützenpanzer gibt es in drei Versionen.

Als erstes Land beschaffte [[Litauen]] den Boxer als Radschützenpanzer. Aufgrund der Ausstattung dieser Version mit der fernbedienbaren Waffenstation des Typs Samson MK II des israelischen Rüstungsunternehmen [[Rafael (Unternehmen)|Rafael Advanced Defense Systems]] erhielten die Fahrzeuge die Bezeichnung GTK Boxer ''Samson''. Die ungeschützten Waffenstation wird mit einer 30-mm-Maschinenkanone [[Bushmaster II|Bushmaster II Mk44]] und einem Maschinengewehr vom Kaliber 7,62-mm eingesetzt. Andere Bewaffnungen sind jedoch möglich. Der GTK Boxer Samson kann, neben dem Fahrer, dem Kommandanten und dem Richtschützen bis zu 8 Soldaten transportieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.artec-boxer.com/index.php?id=54|titel=Infantry Fighting Vehicle SAMSON |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |abruf=2021-08-11 |sprache=en}}</ref>

Ausgerüstet mit dem ''Lance''-Turm präsentierte Rheinmetall auf der [[Eurosatory]] 2010 ihre Version eines Schützenpanzers. Der Turm ist mit der [[MK 30|MK30-2/ABM]] und einem Maschinengewehr bestückt. Die Besatzung besteht aus dem Fahrer sowie zwei Soldaten im Turm, die Absitzstärke beträgt sechs Mann. Im Mai 2012 führte Rheinmetall den voll funktionsfähigen Prototyp im Erprobungszentrum in [[Unterlüß]] potentiellen Kunden vor.<ref> {{Webarchiv|text=''Neue Boxer-Variante in Unterlüß erstmals Kunden vorgeführt'' |url=http://www.rheinmetall-defence.com/index.php?lang=2&fid=5754 |wayback=20120504022638 |archiv-bot=2018-04-11 10:28:08 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 16. Mai 2012</ref> Das Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann zeigte abweichend eine Version mit besatzungslosem Turm und einer Absitzstärke von acht Mann.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.artec-boxer.com/index.php?id=28 |titel=Infantry Fighting Vehicle |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |abruf=2018-09-27 |sprache=en}}</ref><ref>Deagel.com [http://www.deagel.com/library/Boxer-equipped-with-Lance-turret_m02010061500051.aspx Eurosatory 2010, Bild Boxer mit Lance-Turm], abgerufen am 29. Oktober 2010</ref><ref>[http://www.deagel.com/library/Boxer-ICV-equipped-with-remote-controlled-turret_m02010061500032.aspx ''Eurosatory 2010, Bild Boxer mit besatzungslosem Turm.''] In: ''Deagel.com''. Abgerufen am 29. Oktober 2010.</ref>
Australien beschafft im Rahmen seines Beschaffungsprogramm ''Land 400'' 133 Boxer mit dem Lance-Turm als [[Spähpanzer]]. Die Bundeswehr plant ab 2021 einen Teil der Waffenträger [[Wiesel (militärisches Kettenfahrzeug)|Wiesel]] durch den Boxer als schweren Waffenträger zu ersetzen. Geplant ist mit 80 Fahrzeugen die schweren Kompanien der Jägerbataillone sowie eines Gebirgsjägerbataillons auszustatten.<ref>[https://augengeradeaus.net/2019/12/heeres-planung-boxer-raschuetzenpanzer-soll-wiesel-abloesen/ ''Heeres-Planung: Boxer-‚Radschützenpanzer‘ soll Wiesel ablösen''] In: ''augengeradeaus.net''. Abgerufen am 4. Dezember 2019.</ref>

Als dritte Radschützenpanzerversion bietet Artec den GTK Boxer mit dem ebenfalls fernbedienbaren Turm RCT30 an, wie er auch beim [[Puma (Schützenpanzer)|Schützenpanzer Puma]] verwendet wird. Durch ein [[C4ISR|C4I-System]] können die Fahrzeuge in ein Führungssystem integriert werden und ermöglicht die Aktualisierung von Navigations- und taktischen Informationen von Infanteriesoldaten mit verschiedenen Schnittstellenfunktionen für eine vernetzte Führung. Der Boxer ''RCT 30'' hat eine Absitzstärke von bis zu 7 Soldaten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.artec-boxer.com/index.php?id=28|titel=Infantry Fighting Vehicle RCT 30 |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |abruf=2021-08-11 |sprache=en}}</ref>


==== Gruppentransportfahrzeug ====
Die BOXER Variante als [[Mannschaftstransportwagen (Militär)|Gruppentransporter]] (GTFz oder Armoured Personal Carrier) verfügt über eine Heckrampe und bietet Platz für acht Soldaten. Auf dem Vorderteil des Moduldaches befindet sich eine [[Krauss-Maffei Wegmann FLW|Waffenstation]], die mit dem Granatwerfer [[HK GMW]] oder dem Maschinengewehr [[Browning M2]] ausgerüstet werden kann. An jedem Sitzplatz sind Schnittstellen zur Aktualisierung der Lageinformationen und zum Laden der Akkus der Ausrüstung des [[Infanterist der Zukunft|IdZ]] angebracht. Für den Einsatz in Afghanistan wurden die BOXER zur Version A1 aufgerüstet. Diese beinhaltet neben dem [[ISAF]]-Tarnanstrich eine zusätzliche Panzerung sowie eine um 30 cm erhöhte Waffenanlage zur besseren Wirkung.<ref name="Modernes Heer: Boxer auf dem Weg nach Afghanistan">{{Internetquelle |url=http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/!ut/p/c4/NYyxDsIwEEP_6JKAgIqNqguIiQXa7Uij5kqaVKcLLHw8yYAtWZaeZTWo4ohvmlAoRQzqoXpLx-cHvHMM-JLsQoCI1jNZLy7CjJ432hiYc6Ba1L2-jA5sik5qlplQyYlREsOaWEIlmbkQoFH12nSt3um_zLe5DM11a_aH7tze1Lospx9AQoDq/ |titel=Modernes Heer: Boxer auf dem Weg nach Afghanistan |werk=deutschesheer.de |hrsg=BMVg |datum=2011-07-22 |abruf=2011-07-23}}</ref>
Die Version mit [[Mannschaftstransportwagen (Militär)|Gruppentransportmodul]] (Armoured Personal Carrier) verfügt über eine Heckrampe und bietet im Misionsmodul Platz für acht Soldaten. Auf dem Vorderteil des Moduldaches befindet sich eine [[Krauss-Maffei Wegmann FLW|Waffenstation]], die mit dem Granatwerfer [[HK GMW]] oder dem Maschinengewehr [[Browning M2]] ausgerüstet werden kann. An jedem Sitzplatz sind Schnittstellen zur Aktualisierung der Lageinformationen und zum Laden der Akkus der Ausrüstung des [[Infanterist der Zukunft|IdZ]] angebracht. Für den Einsatz in Afghanistan werden die Boxer zur Version A1 aufgerüstet. Diese beinhaltet neben dem [[ISAF]]-Tarnanstrich eine zusätzliche Panzerung sowie eine um 30&nbsp;cm erhöhte Waffenanlage zur besseren Wirkung.<ref name="Modernes Heer: Boxer auf dem Weg nach Afghanistan">{{Internetquelle |url=http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/!ut/p/c4/NYyxDsIwEEP_6JKAgIqNqguIiQXa7Uij5kqaVKcLLHw8yYAtWZaeZTWo4ohvmlAoRQzqoXpLx-cHvHMM-JLsQoCI1jNZLy7CjJ432hiYc6Ba1L2-jA5sik5qlplQyYlREsOaWEIlmbkQoFH12nSt3um_zLe5DM11a_aH7tze1Lospx9AQoDq/ |titel=Modernes Heer: Boxer auf dem Weg nach Afghanistan |werk=deutschesheer.de |hrsg=BMVg |datum=2011-07-22 |abruf=2011-07-23}}</ref>


In der deutschen Ausführung verfügt das Fahrzeug über einen Wasserkocher und eine Feldtoilette.
In der deutschen Ausführung verfügt das Fahrzeug über einen Wasserkocher und eine Feldtoilette.
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==== Sanitätsfahrzeug ====

Für das GTK Boxer<ref>Zu Signaturen vgl. Michael Lerchenmüller: ''Signaturen von Sanitätsfahrzeugen.'' In: ''Wehrmedizin und Wehrpharmazie.'' 2013, Nr. 1, S. 36 f. ([https://wehrmed.de/article/2234-signaturen-von-sanitaetsfahrzeugen.html Online]).</ref> gibt es zwei unterschiedliche Missionsmodule für [[Krankenkraftwagen|Sanitätsfahrzeuge]] (Ambulance). Die Sanitätsfahrzeuge können mit bis zu sieben Sitzen für Verwundete oder mit drei [[Trage]]n ausgestattet werden. Die Variante für die Bundeswehr wird als „schweres geschütztes Sanitätskraftfahrzeug“ (sgSanKfz) bezeichnet und unter Federführung von [[Krauss-Maffei Wegmann]] entwickelt. Die Variante für die [[Niederländische Streitkräfte|niederländischen Streitkräfte]] wird von [[Rheinmetall]] Niederlande entwickelt und als „Ambulance Vehicle“ bezeichnet.

Zur Beobachtung des Fahrzeugumfeldes besitzt das sgSanKfz neben der Rückfahrkamera am Heck drei weitere Kameras rund um die Kommandantenluke: eine ist nach vorn gerichtet, die anderen zur linken Fahrzeugseite.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.artec-boxer.com/index.php?id=20 |titel= Ambulance Vehicles |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |abruf=2021-08-12 |sprache=en}}</ref>
'''Sanitätsfahrzeug'''

Für den BOXER<ref>Zu Signaturen vgl. Michael Lerchenmüller: ''Signaturen von Sanitätsfahrzeugen.'' In: ''Wehrmedizin und Wehrpharmazie.'' 2013, Nr. 1, S. 36 f. ([https://wehrmed.de/article/2234-signaturen-von-sanitaetsfahrzeugen.html Online]).</ref> gibt es zwei unterschiedliche Missionsmodule für [[Krankenkraftwagen|Sanitätsfahrzeuge]] (Ambulance). Ein Missionsmodul zur Behandlung (inkl. Intensiv-medizinischer Behandlung) und ein Missionsmodul zur Erstversorgung und Verbringung der Patienten. Beide Sanitätsfahrzeuge sind mit einer anpassbaren Inneneinrichtung ausgestattet, welche adaptierbar ist und individuell bis zu sieben sitzende, zwei liegende und drei sitzende, drei liegende oder nur einen liegenden Patienten aufnehmen kann. Die Variante für die Bundeswehr wird als „schweres geschütztes Sanitätskraftfahrzeug“ (sgSanKfz) bezeichnet und unter Federführung von [[Krauss-Maffei Wegmann]] entwickelt und produziert. Die Variante für die [[Niederländische Streitkräfte|niederländischen Streitkräfte]] wird von [[Rheinmetall]] Niederlande entwickelt und produziert und als „Ambulance Vehicle“ bezeichnet. Zur Beobachtung des Fahrzeugumfeldes besitzt das sgSanKfz neben der Rückfahrkamera am Heck drei weitere Kameras rund um die Kommandantenluke: eine ist nach vorn gerichtet, die anderen zur linken Fahrzeugseite.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.artec-boxer.com/index.php?id=20 |titel=Ambulance Vehicles |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |sprache=en |abruf=2021-08-12}}</ref>
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Datei:2015-05 SAT 49 GTK Boxer sgSanKfz.jpg|Deutscher BOXER in der Variante Sanitätsfahrzeug (sgSanKfz)
Datei:2015-05 SAT 49 GTK Boxer sgSanKfz.jpg|Deutsches Sanitätsfahrzeug
Datei:KMW Boxer Wheeled Vehicle.JPG|Niederländischer BOXER in der Variante Ambulanz
Datei:KMW Boxer Wheeled Vehicle.JPG|Niederländischer Boxer in Konfiguration Ambulanz
Datei:Boxer sgSanKfz stretchers 2.jpg|Blick in das Innere des sgSanKfz Missionsmoduls
Datei:Boxer sgSanKfz stretchers 2.jpg|Blick in das Modul
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==== Führungsfahrzeug ====

Die Führungsfahrzeuge ''(Command Post Vehicle)'' sind mit einer Fünf-Mann-Besatzung besetzt. Der Boxer CP ist mit eine vollständigen [[C4ISR|C4I-Umgebung]] (Command, Control, Communication, Computer and Intelligence) ausgestattet, die auf HF-, VHF- und [[Frequenzband|UHF-Funkgeräten]] sowie Breitband-Satellitenkommunikation basiert. Die Systeme können sowohl im mobilen als auch im stationären Betrieb eingesetzt werden, wobei mehrere Fahrzeuge hintereinander geschaltet werden können. Flexible Sitzanordnungen, Racks und Regale ermöglichen die Anpassung des Fahrzeugs an spezifische Einsatzanforderungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.artec-boxer.com/index.php?id=26 |titel= Command Post Vehicles |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |abruf=2021-08-12 |sprache=en}}</ref>

'''Führungsfahrzeug'''

Die BOXER Variante Führungsfahrzeug ''(FüFz oder Command Post)'' ist mit einer Fünf-Mann-Besatzung besetzt. BOXER CP ist mit einer vollständigen [[C4ISR|C4I-Umgebung]] (Command, Control, Communication, Computer and Intelligence) ausgestattet, die auf HF-, VHF- und [[Frequenzband|UHF-Funkgeräten]] sowie Breitband-Satellitenkommunikation basiert. Die Systeme können sowohl im mobilen als auch im stationären Betrieb eingesetzt werden, wobei mehrere Fahrzeuge hintereinander geschaltet werden können. Flexible Sitzanordnungen, Racks und Regale ermöglichen die Anpassung des Fahrzeugs an spezifische Einsatzanforderungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.artec-boxer.com/index.php?id=26 |titel=Command Post Vehicles |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |sprache=en |abruf=2021-08-12}}</ref>


Die Version der Bundeswehr hat eine Geräteausstattung aus dem Führungsinformationssystem des Heeres. Es ist ebenso mit einer [[Krauss-Maffei Wegmann FLW|FLW 200]] und dem schweren Maschinengewehr ausgerüstet. Die deutschen Fahrzeuge verfügen über ein aufblasbares Zelt, welches auf dem Dach des Fahrzeuges mitgeführt wird. Um das Zelt zu entladen verfügt das Fahrzeug über einen kleinen handbetriebenen Windenkran.
Die Version der Bundeswehr hat eine Geräteausstattung aus dem Führungsinformationssystem des Heeres. Es ist ebenso mit einer [[Krauss-Maffei Wegmann FLW|FLW 200]] und dem schweren Maschinengewehr ausgerüstet. Die deutschen Fahrzeuge verfügen über ein aufblasbares Zelt, welches auf dem Dach des Fahrzeuges mitgeführt wird. Um das Zelt zu entladen verfügt das Fahrzeug über einen kleinen handbetriebenen Windenkran.
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Datei:Dutch Boxer Commando Post.jpg|Niederländischer BOXER Command Post
Datei:Dutch Boxer Commando Post.jpg|Niederländischer Boxer Commando Post
Datei:GTK Boxer Fuehrungsfahrzeug front.jpg|FüFz der Bundeswehr (Front)
Datei:GTK Boxer Fuehrungsfahrzeug front.jpg|Führungsfahrzeug der Bundeswehr
Datei:GTK Boxer Fuehrungsfahrzeug back.jpg|FüFz der Bundeswehr (Heck)
Datei:GTK Boxer Fuehrungsfahrzeug back.jpg|Führungsfahrzeug der Bundeswehr
Datei:GTK Boxer Fuehrungsfahrzeug opened.jpg|FüFz mit geöffneter Heckrampe
Datei:GTK Boxer Fuehrungsfahrzeug opened.jpg|Blick in das Modul
Datei:Gepanzertes Transportkraftfahrzeug (GTK) Boxer - inside.jpg|Innenaufnahme des FüFz Missionsmoduls
Datei:Gepanzertes Transportkraftfahrzeug (GTK) Boxer - inside.jpg|Innenaufnahme
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==== Radschützenpanzer ====
Den BOXER als Infanterie-Kampffahrzeug / Radschützenpanzer (IFV) gibt es in drei Varianten.

Als erstes Land beschaffte [[Litauen]] den BOXER als IFV. Aufgrund der Ausstattung dieser Version mit der fernbedienbaren Waffenstation des Typs Samson MK II des israelischen Rüstungsunternehmen [[Rafael (Unternehmen)|Rafael Advanced Defense Systems]] erhielten die Fahrzeuge die Bezeichnung ''BOXER'' ''Samson''. Die ungeschützte Waffenstation wird mit einer 30-mm-Maschinenkanone [[Bushmaster II|Bushmaster II Mk44]] und einem Maschinengewehr vom Kaliber 7,62-mm eingesetzt. Andere Bewaffnungen sind jedoch möglich. BOXER Samson kann, neben dem Fahrer, dem Kommandanten und dem Richtschützen bis zu 8 Soldaten transportieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.artec-boxer.com/index.php?id=54|titel=Infantry Fighting Vehicle SAMSON |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |abruf=2021-08-11 |sprache=en}}</ref>

Ausgerüstet mit dem ''LANCE'' Turm präsentierte Rheinmetall auf der [[Eurosatory]] 2010 erstmals ihre Version eines BOXER Infantry Fighting Vehicle (IFV). Der Turm ist mit der [[MK 30|MK30-2/ABM]] und einem Maschinengewehr bestückt. Die Besatzung besteht aus dem Fahrer sowie zwei Soldaten im Turm, die Absitzstärke beträgt sechs Mann. Im Mai 2012 führte Rheinmetall den voll funktionsfähigen Prototyp im Erprobungszentrum in [[Unterlüß]] potentiellen Kunden vor.<ref> {{Webarchiv|text=''Neue Boxer-Variante in Unterlüß erstmals Kunden vorgeführt'' |url=http://www.rheinmetall-defence.com/index.php?lang=2&fid=5754 |wayback=20120504022638 |archiv-bot=2018-04-11 10:28:08 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 16. Mai 2012</ref> Das Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann zeigte abweichend eine Version mit besatzungslosem Turm unter dem Namen RCT 30 und einer Absitzstärke von acht Mann.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.artec-boxer.com/index.php?id=28 |titel=Infantry Fighting Vehicle |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |abruf=2018-09-27 |sprache=en}}</ref><ref>Deagel.com [http://www.deagel.com/library/Boxer-equipped-with-Lance-turret_m02010061500051.aspx Eurosatory 2010, Bild Boxer mit Lance-Turm], abgerufen am 29. Oktober 2010</ref><ref>[http://www.deagel.com/library/Boxer-ICV-equipped-with-remote-controlled-turret_m02010061500032.aspx ''Eurosatory 2010, Bild Boxer mit besatzungslosem Turm.''] In: ''Deagel.com''. Abgerufen am 29. Oktober 2010.</ref>
Australien beschafft im Rahmen seines Beschaffungsprogramm ''Land 400'' 133 BOXER mit dem Lance-Turm als [[Spähpanzer]]. Die Bundeswehr plant ab 2021 einen Teil der Waffenträger [[Wiesel (militärisches Kettenfahrzeug)|Wiesel]] durch den BOXER als schweren Waffenträger mit Mittelkaliberturm zu ersetzen. Es ist geplant die schweren Kompanien der Jägerbataillone sowie eines Gebirgsjägerbataillons mit insgesamt 80 Fzg. auszustatten.<ref>[https://augengeradeaus.net/2019/12/heeres-planung-boxer-raschuetzenpanzer-soll-wiesel-abloesen/ ''Heeres-Planung: Boxer-‚Radschützenpanzer‘ soll Wiesel ablösen''] In: ''augengeradeaus.net''. Abgerufen am 4. Dezember 2019.</ref>

Als dritte Radschützenpanzerversion bietet ARTEC den BOXER mit dem ebenfalls fernbedienbaren Turm RCT30 an, wie er auch beim [[Puma (Schützenpanzer)|Schützenpanzer Puma]] verwendet wird. Durch ein [[C4ISR|C4I-System]] können die Fahrzeuge in ein Führungssystem integriert werden. Dies ermöglicht die Aktualisierung von Navigation und taktischen Informationen von Infanteriesoldaten mit verschiedenen Schnittstellenfunktionen für eine vernetzte Führung. ''BOXER RCT 30'' hat eine Absitzstärke von bis zu 7 Soldaten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.artec-boxer.com/index.php?id=28|titel=Infantry Fighting Vehicle RCT 30 |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |abruf=2021-08-11 |sprache=en}}</ref>


==== Pionierfahrzeug ====
==== Pionierfahrzeug ====
Die BOXER [[Pionier (Militär)|Pioniervariante]] ''(Armoured Engineer Group Vehicle)'' (Niederländisch: Geniegroep (GNGP)) ist ein spezifisches niederländisches Technik- und Logistikfahrzeug, das für den Transport von Truppen und Pioniergruppenausrüstung eingesetzt wird. Es bietet im Missionsmodul Platz für sechs Soldaten und deren persönliche Ausrüstung sowie einen zusätzlichen separaten Stauraum für Munition. Er kann als Unterstützungsfahrzeug mit anderen Einheiten eingesetzt werden oder für eigenständige Aufgaben, wie z. B. die Räumung von Strecken oder als geschützter Arbeitsort bei Minenräum- oder Sprengarbeiten, verwendet werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://customer.janes.com/Janes/Display/JAA_0304-JAFV|titel=Land Warfare Platforms: Armoured Fighting Vehicles - Boxer |werk=janes.com |hrsg=Janes |datum=2021-03-17 |abruf=2021-08-12 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.artec-boxer.com/index.php?id=21 |titel= Armoured Engineer Group Vehicle |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |abruf=2021-08-12 |sprache=en}}</ref>
Die [[Pionier (Militär)|Pionierversion]] ''(Armoured Engineer Group Vehicle)'' (Niederländisch: Geniegroep (GNPR)) des Boxers ist ein spezifisches niederländisches Technik- und Logistikfahrzeug, das für den Transport von Truppen und Pioniergruppenausrüstung eingesetzt wird. Es bietet im Missionsmodul Platz für sechs Soldaten und deren persönliche Ausrüstung sowie einen zusätzlichen separaten Stauraum für Munition. Er kann als Unterstützungsfahrzeug mit anderen Einheiten eingesetzt werden oder für eigenständige Aufgaben, wie z. B. die Räumung von Strecken oder als geschützter Arbeitsort bei Minenräum- oder Sprengarbeiten, verwendet werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://customer.janes.com/Janes/Display/JAA_0304-JAFV|titel=Land Warfare Platforms: Armoured Fighting Vehicles - Boxer |werk=janes.com |hrsg=Janes |datum=2021-03-17 |abruf=2021-08-12 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.artec-boxer.com/index.php?id=21 |titel= Armoured Engineer Group Vehicle |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |abruf=2021-08-12 |sprache=en}}</ref>

'''Transportfahrzeug'''

BOXER in der Variante Transportfahrzeugversion ''(Cargo Vehicle)'' besitzt nur Plätze für Fahrer und Kommandant. Der Kommandant bedient im Notfall die Waffenstation. Es können bis zu 2,5 Tonnen Nutzlast mittels integriertem Kran geladen und mitgeführt werden.<ref>Gerhard Heiming: ''Erster Boxer in Transportversion'', Europäische Sicherheit & Technik, Ausgabe 5/2016, S. 7.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.artec-boxer.com/index.php?id=24 |titel= Cargo Vehicle |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |abruf=2021-08-12 |sprache=en}}</ref>


==== Transportfahrzeug- und Führungsfahrzeug ====
==== Transportfahrzeug ====
Die Transportfahrzeugversion ''(Cargo Vehicle)'' ist eine spezifisch niederländische Variante, die die Variante YPR-765 des [[AIFV|Armored Infantry Fighting Vehicle]] (AIFV) in den [[Koninklijke Landmacht|Niederländischen Streitkräften]] ersetzt. Er ist mit einem speziellen Ladeboden ausgestattet, um die Ladung während des Transports zu sichern, und kann maximal zwei Standard-Armeepaletten von einer Tonne transportieren (max. Ladung 2,5 t). Die Innenausstattung des Fahrzeugs lässt sich je nach Bedarf an die verschiedenen Einsatzarten anpassen. Die Besatzung besteht aus Kommandant/Schütze und Fahrer.<ref>Gerhard Heiming: ''Erster Boxer in Transportversion'', Europäische Sicherheit & Technik, Ausgabe 5/2016, S. 7.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.artec-boxer.com/index.php?id=24 |titel= Cargo Vehicle |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |abruf=2021-08-12 |sprache=en}}</ref>
Diese BOXER Variante ist eine Kombination aus Transport- und Führungsfahrzeug (Cargo/C2 Version). Es kann eine dreiköpfige Besatzung, 1,5 t Fracht oder eine Trage transportieren. Diese Version wurde für NLD entwickelt, später aber nicht in Serie beschafft.


==== Fahrschulfahrzeug ====
==== Fahrschulfahrzeug ====
[[Datei:Fahrschulpanzer GTK Boxer.JPG|mini|BOXER als Fahrschulfahrzeug]]
[[Datei:Fahrschulpanzer GTK Boxer.JPG|mini|Boxer als Fahrschulversion]]
Die BOXER [[Fahrschulpanzer|Fahrschulvariante]] ''(Driver Training Vehicle)'' baut auf dem BOXER als Gruppentransportfahrzeug auf und besitzt eine aufgesetzte Kabine für den Fahrschullehrer. BOXER DTV kann neben dem Fahrer eine 4-köpfige Besatzung befördern. Der Fahrlehrer und ein Besatzungsmitglied (z. B. der Fahrprüfer) sitzen erhöht in der gläsernen Fahrschulkabine, um die bestmögliche Sicht zu gewährleisten. Zwei weitere Besatzungsmitglieder können im hinteren Teil des Missionsmoduls untergebracht werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.artec-boxer.com/index.php?id=27 |titel= Driver Training Vehicle |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |abruf=2021-08-12 |sprache=en}}</ref>
Die [[Fahrschulpanzer|Fahrschulversion]] ''(Driver Training Vehicle)'' baut auf dem GTK Boxer auf und besitzt eine aufgesetzte Kabine für den Fahrschullehrer. Der Boxer DTV kann neben dem Fahrer eine 4-köpfige Besatzung befördern. Der Fahrlehrer und ein Besatzungsmitglied (z. B. der Fahrprüfer) sitzen erhöht in der gläsernen Fahrschulkabine, um die bestmögliche Sicht zu gewährleisten. Zwei weitere Besatzungsmitglieder können im hinteren Teil des Missionsmoduls untergebracht werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.artec-boxer.com/index.php?id=27 |titel= Driver Training Vehicle |titelerg=The mission changes – so does BOXER |werk=artec-boxer.com |hrsg=Artec |abruf=2021-08-12 |sprache=en}}</ref>


==== Weitere Versionen ====
==== Weitere Versionen ====
Das Grundkonzept mit Missionsmodulen führt dazu, dass von der Nutzerseite immer wieder neue Ideen und Forderungen für die Realisierung weiterer Fähigkeiten auf Basis BOXER vorgestellt werden. Hierzu gehören u.&nbsp;a. Aufklärung und Beobachtung mit stabilisierter Plattform ([[Joint Fire Support Team|Joint Fire Support]]), qualifizierte Fliegerabwehr u.&nbsp;a. gegen [[Unbemanntes Luftfahrzeug|Drohnen]] und Hubschrauber (Short Range Air Defence) und Infanteriekampf mit bemanntem Turm und Mittelkaliberkanone (Heavy weapon platform; vgl. Radschützenpanzer).
Das Grundkonzept mit Missionsmodulen führt dazu, dass von der Nutzerseite immer wieder neue Ideen und Forderungen für die Realisierung weiterer Fähigkeiten auf Basis des Boxer vorgestellt werden. Hierzu gehören u.&nbsp;a. Aufklärung und Beobachtung mit stabilisierter Plattform ([[Joint Fire Support Team|Joint Fire Support]]), qualifizierte Fliegerabwehr, u.&nbsp;a. gegen [[Unbemanntes Luftfahrzeug|Drohnen]] und Hubschrauber (Short Range Air Defence) und Infanteriekampf mit bemanntem Turm und Mittelkaliberkanone (Heavy weapon platform; vgl. Radschützenpanzer).
Neben den o. g. Versionen präsentiert ARTEC deshalb den militärischen Kunden weitere Vorschläge für Missionsmodule, zum Teil als funktionsfähige Demonstratoren, die in Auswertung militärischer Forderungen konzipiert worden sind.
Neben den o.g Versionen präsentiert Artec deshalb den militärischen Kunden weitere Vorschläge für Missionsmodule, zum Teil als funktionsfähige Demonstratoren, die in Auswertung militärischer Forderungen konzipiert worden sind.


* Aufklärung und Beobachtung mit stabilisierter Plattform (Joint Fire Support)
Folgende Varianten befinden sich im Stadium Prototyp oder Designstudie:
* ferngesteuerte Haubitze 155 mm (remote controlled howitzer, [[Donar (Artillerie)|RCH 155]]).
* Raketenwerfer zur Ergänzung/Ablösung [[Multiple Launch Rocket System|MARS]]
* Mörserträger
* Munitionstransporter
* Nahbereichsluftverteidigung mit Kanone
* Laserwaffensystem zur Abwehr von Drohnen und Artilleriegeschossen
* Brückenlegefahrzeug mit [[Panzerschnellbrücke Leguan|Leguan]]- oder Gecko-Brücke


Mit dem einzigen bisher außerhalb von Artec entwickelten Missionsmodul hat die [[Flensburger Fahrzeugbau|FFG Flensburger Fahrzeugbau-Gesellschaft]] ein Fahrzeug für Bergung und Feldinstandsetzung vorgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://esut.de/2020/02/fachbeitraege/ruestung/18477/sachstand-und-perspektiven-fuer-das-geschuetzte-transportkraftfahrzeug-gtk-boxer/|titel=Sachstand und Perspektiven für das Geschützte Transportkraftfahrzeug GTK Boxer |autor=Gerhard Heiming |werk=Europäische Sicherheit & Technik (esut) |hrsg= |datum=2020-02-07 |abruf=2021-08-11 |sprache=}}</ref>
* Aufklärung und Beobachtung mit stabilisierter Plattform (Joint Fire Support),
* ferngesteuerte Haubitze 155 mm (Remote Controlled Howitzer, [[Donar (Artillerie)|RCH 155]]),
* Raketenwerfer zur Ergänzung/Ablösung [[Multiple Launch Rocket System|MARS]],
* Mörserträger,
* Munitionstransporter,
* Nahbereichsluftverteidigung mit Kanone,
* Laserwaffensystem zur Abwehr von Drohnen und Artilleriegeschossen sowie
* Brückenlegefahrzeug mit [[Panzerschnellbrücke Leguan|Leguan]]- oder Gecko-Brücke.

Mit dem einzigen bisher außerhalb von ARTEC entwickelten Missionsmodul hat die [[Flensburger Fahrzeugbau|FFG Flensburger Fahrzeugbau-Gesellschaft]] eine Variante für Bergung und Feldinstandsetzung vorgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://esut.de/2020/02/fachbeitraege/ruestung/18477/sachstand-und-perspektiven-fuer-das-geschuetzte-transportkraftfahrzeug-gtk-boxer/|titel=Sachstand und Perspektiven für das Geschützte Transportkraftfahrzeug GTK Boxer |autor=Gerhard Heiming |werk=Europäische Sicherheit & Technik (esut) |hrsg= |datum=2020-02-07 |abruf=2021-08-11 |sprache=}}</ref>


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[[Datei:VILKAS Prototype June 2016.jpg|mini|Prototyp als Schützenpanzer für Litauen]]
[[Datei:VILKAS Prototype June 2016.jpg|mini|Prototyp als Schützenpanzer für Litauen]]
[[Datei:IFV Vilkas Vilnius military parade.jpg|mini|Erster BOXER als IFV-Variante für Litauen]]
[[Datei:IFV Vilkas Vilnius military parade.jpg|mini|Erster Boxer in IFV-Variante für Litauen]]
[[Datei:Boxer Land 400.jpg|mini|BOXER mit ''Lance''-Turm für Australien]]
[[Datei:Boxer Land 400.jpg|mini|Boxer mit ''Lance''-Turm für Australien]]
{{DEU}}: 2006 wurden für die Bundeswehr in einem ersten [[Los (Produktion)|Los]] 272 BOXER in vier Varianten (Gepanzertes Transportfahrzeug (GTFz), schweres, geschütztes Sanitätskraftfahrzeug (sgSanKfz), Führungsfahrzeug (FüFz) sowie Fahrschulfahrzeug (FahrSchFzg) beschafft. Der „InfoBrief Heer“ vom Juni 2012 nannte einen Mindestbedarf an 684 BOXERn. Im November 2014 wurde bekannt, dass die [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] die Beschaffung eines zweiten Loses mit 131 BOXERn plant, sodass insgesamt 403 BOXER für die Bundeswehr vorgesehen waren (Stand: Mai 2015). Am 18. Dezember 2015 beauftragte die internationale Beschaffungsagentur [[Organisation Conjointe de Coopération en Matière d’Armement|OCCAR]] im Auftrag des [[Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr]] (BAAINBw) die ARTEC mit der Lieferung von 131 BOXER A2 in der Variante „Gruppentransportfahrzeug (GTFz)“. Die Auslieferung war für den Zeitraum 2017 bis 2021 vorgesehen. Gleichzeitig wurde die OCCAR mit der Koordinierung der Kampfwertsteigerung der bereits vorhanden BOXER zur Ausbaustufe A2 beauftragt. Im Juni 2021 wurde der vorerst letzte neugefertigte BOXER in der Variante GTFz an das BAAINBw übergeben. Die zuletzt ausgelieferten BOXER haben den Konstruktionsstand A2, in den Erfahrungen und Modifikationen aus dem Afghanistan-Einsatz eingeflossen sind. Die Umrüstung aller BOXER älteren Rüststands auf die Version A2 soll bis 2024 abgeschlossen werden. Ebenfalls im Juni 2021 wurden im Bundestag Haushaltsmittel zur Entwicklung eines Moduls zur „Qualifizierten Fliegerabwehr“ freigegeben. Dieses soll bis 2023 zur Verfügung stehen.
{{DEU}}: In einem ersten [[Los (Produktion)|Los]] sollten 272 GTK Boxer in fünf Versionen für die Bundeswehr beschafft werden. Im November 2014 wurde bekannt, dass die [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] die Beschaffung eines zweiten Loses mit 131 Boxern plante, um den Bestand der Bundeswehr auf insgesamt 403 Boxer zu erhöhen.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/politik/aktuelles_berichte/Ruestungspolitik-Verteidigungsministerium-prueft-Anschaffung-weiterer-Radpanzer;art29862,2531905 |wayback=20141105093600 |text=ruhrnachrichten.de |archiv-bot=2018-08-27 22:09:44 InternetArchiveBot }}</ref> Im Dezember 2015 beauftragte die internationale Beschaffungsagentur [[Organisation Conjointe de Coopération en Matière d’Armement|OCCAR]] im Auftrag des [[Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr]] (BAAINBw) Artec mit der Lieferung von 131 GTK Boxer A2 in der Variante „Gruppentransportfahrzeug (GTFz)“.<ref>{{Internetquelle |autor=Oliver Hoffmann |url=http://www.rheinmetall.com/de/rheinmetall_ag/press/news/latest_news/details_6400.php |titel=Verstärkung für die Bundeswehr |werk=rheinmetall.com |datum=2015-12-18 |abruf=2015-12-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.esut.de/en/esut/archive/news-detail-view/artikel/mehr-boxer-fuer-die-bundeswehr/ |titel=Mehr Boxer für die Bundeswehr |werk=esut.de |datum=2015-12-18 |abruf=2015-12-26 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20151226144035/http://www.esut.de/en/esut/archive/news-detail-view/artikel/mehr-boxer-fuer-die-bundeswehr/ |archiv-datum=2015-12-26 |offline=ja |archiv-bot=2019-06-06 00:07:28 InternetArchiveBot}}</ref> Gleichzeitig wurde die OCCAR mit der Koordinierung der [[Kampfwertsteigerung]] der bereits vorhanden Boxer zur Ausbaustufe A2 beauftragt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.occar.int/367 |titel=Delivery of 300th BOXER vehicle |werk=occar.int |datum=2015-06-19 |abruf=2015-12-26 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20151226150956/http://www.occar.int/367 |archiv-datum=2015-12-26 |offline=ja |archiv-bot=2018-08-27 22:09:44 InternetArchiveBot}}</ref> Im Juni 2021 wurde der letzte neugebaute Boxer an das BAAINBw übergeben.<ref>[https://www.kmweg.de/news-media/presse/detail/lieferung-der-bisher-durch-die-bundeswehr-beauftragten-gtk-boxer-abgeschlossen/ Pressemitteilung vom 23. Juni 2021]</ref>
Die zuletzt ausgelieferten Boxer sind im Konstruktionsstand A2, in den Erfahrungen und Modifikationen aus dem Afghanistan-Einsatz eingeflossen sind. Die Umrüstung aller Boxer älteren Rüststands auf die Version A2 soll bis 2024 abgeschlossen werden. Ebenfalls im Juni 2021 wurden den Bundestag Haushaltsmittel zur Entwicklung eines Moduls zur „Qualifizierten Fliegerabwehr“ freigegeben. Dieses soll bis 2023 zur Verfügung stehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://esut.de/2021/06/meldungen/27985/2-los-boxer-komplett-ausgeliefert/ |titel=2. Los Boxer komplett ausgeliefert |werk=Europäische Sicherheit & Technik (esut) |datum=2021-06-23 |abruf=2021-06-23}}</ref>


{{NLD}}: Das erste Los umfasste 200 Fahrzeuge in fünf Varianten für das [[Koninklijke Landmacht|Niederländische Heer]]. Ursprünglich wurden 60 Führungsfahrzeuge, 52 Sanitätsfahrzeuge, 52 Pionierfahrzeuge, 27 Gruppentransporter und 8 Fahrschulfahrzeuge bestellt. Die Niederlande stellten jedoch fest, dass sich das Anforderungskonzept geändert hatte und die Anzahl der bestellten Varianten in dieser Hinsicht nicht mehr den tatsächlichen Bedürfnissen entsprach. Anstelle von Transport- und Führungsfahrzeugen wurden zusätzliche Pionierfahrzeuge benötigt. Im Mai 2016 wurde daraufhin ein Vertrag über einen veränderten Mix an Fahrzeugen zwischen der [[OCCAR]] (als Vertretung der Niederlande) und ARTEC geschlossen. Die Vertragsänderung erhöhte die Anzahl der Pionierfahrzeuge um 39 auf 92 Fahrzeuge, reduzierte die Anzahl der Cargo-Fahrzeuge um 15 auf 12 Fahrzeuge und die Führungsfahrzeuge um 24 auf 36 Fahrzeuge.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.occar.int/netherlands-new-vehicle-mix-boxer-production-contract-awarded?redirect=/programmes/boxer%3Fpage%3D1%23news |titel=Netherlands ‘new vehicle mix’ BOXER Production contract awarded |werk=occar.int |datum=2016-05-25 |abruf=2019-11-10 |sprache=en}}</ref>
{{NLD}}: Das erste Los umfasste ca. 200 Stück in fünf Versionen für das [[Koninklijke Landmacht|Niederländische Heer]]. Ursprünglich wurden 60 Führungsfahrzeuge, 52 Santitätsfahrzeuge, 52 Pionierfahrzeuge, 27 Fahrzeuge in der Transportversion und 8 Fahrschulfahrzeuge bestellt. Die Niederlande stellten jedoch fest, dass sich das Anforderungskonzept geändert hatte und die Anzahl der bestellten Varianten in dieser Hinsicht nicht mehr den tatsächlichen Bedürfnissen entsprach. Anstelle von Transport- und Führungsfahrzeugen wurden zusätzliche Pionierfahrzeuge benötigt. Im Mai 2016 schlossen [[OCCAR]] (als Vertretung der Niederlande) und Artec einen Vertrag über einen veränderten Mix an Fahrzeugen: 92 Pionierfahrzeuge (plus 39), 12 Cargo-Fahrzeuge (minus 15) und 36 Führungsfahrzeuge (minus 24).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.occar.int/netherlands-new-vehicle-mix-boxer-production-contract-awarded?redirect=/programmes/boxer%3Fpage%3D1%23news |titel=Netherlands ‘new vehicle mix’ BOXER Production contract awarded |werk=occar.int |datum=2016-05-25 |abruf=2019-11-10 |sprache=en}}</ref>


{{LIT}}: Im Dezember 2015 veröffentlichte das litauische [[Landesschutzministerium (Litauen)|Landesschutzministerium]] Pläne, für ihre [[Litauische Armee|Streitkräfte]] den BOXER zu beschaffen. Im Auswahlverfahren, an dem zwölf Hersteller teilnahmen, konnte sich der BOXER am Ende gegen den [[Stryker Armored Vehicle|Stryker]] und [[Mowag Piranha|Piranha V]] durchsetzen. Geplant sind 91 Fahrzeuge, davon 89 in der Version Radschützenpanzer sowie zwei als Fahrschulfahrzeuge. Anders als beim Erprobungsfahrzeug, einem BOXER mit RCT30 Turm (PUMA Turm) von KMW, werden Turm und Waffensystem vom israelischen Rüstungsunternehmen [[Rafael (Unternehmen)|Rafael Advanced Defense Systems]] zugeliefert. Der unbemannte, voll stabilisierte Samson Mk II-Turm<ref>{{Internetquelle|url=http://www.kam.lt/en/news_1098/current_issues/procurement_contract_on_acquisition_of_boxer_infantry_fighting_vehicles_will_be_signed_on_august_22.html|titel=Procurement contract on acquisition of Boxer infantry fighting vehicles will be signed on August 22|werk= Ministry of National Defence Republic of Lithuania |datum=2018-08-16 |abruf=2016-08-21}}</ref> hat eine 30-mm-Maschinenkanone [[Bushmaster II|Bushmaster II Mk44]] und ein Maschinengewehr vom Kaliber 7,62-mm. Als Panzerabwehrlenkwaffe ist die [[Spike (Panzerabwehrlenkwaffe)|Spike-LR]] im Turm installiert. Der Turm selbst ist ungepanzert, kann jedoch nach [[STANAG 4569]] bis Level 4 aufgerüstet werden.<ref>{{Internetquelle|url=http://strategie-technik.blogspot.de/2015/12/boxer-fur-fur-das-baltikim-litauen.html
{{LIT}}: Im Dezember 2015 veröffentlichte das litauische [[Landesschutzministerium (Litauen)|Landesschutzministerium]] Pläne, für ihre [[Litauische Armee|Streitkräfte]] den Boxer zu beschaffen. Im Auswahlverfahren, an dem zwölf Hersteller teilnahmen, konnte sich der GTK Boxer am Ende gegen den [[Stryker Armored Vehicle|Stryker]] und [[Mowag Piranha|Piranha V]] durchsetzen. Geplant sind 84 in der Version Radschützenpanzer und vier als Führungsfahrzeuge. Anders als beim Erprobungsfahrzeug, einem Boxer mit Puma-Turm von KMW, werden Turm und Waffensystem vom israelischen Rüstungsunternehmen [[Rafael (Unternehmen)|Rafael Advanced Defense Systems]] zugeliefert, um die hohen Anschaffungskosten des GTK Boxer zu kompensieren. Der unbemannte, voll stabilisierte Samson Mk II-Turm<ref>{{Internetquelle|url=http://www.kam.lt/en/news_1098/current_issues/procurement_contract_on_acquisition_of_boxer_infantry_fighting_vehicles_will_be_signed_on_august_22.html|titel=Procurement contract on acquisition of Boxer infantry fighting vehicles will be signed on August 22|werk= Ministry of National Defence Republic of Lithuania |datum=2018-08-16 |abruf=2016-08-21}}</ref> hat eine 30-mm-Maschinenkanone [[Bushmaster II|Bushmaster II Mk44]] und ein Maschinengewehr vom Kaliber 7,62-mm. Als Panzerabwehrlenkwaffe ist die [[Spike (Panzerabwehrlenkwaffe)|Spike-LR]] geplant, wovon zwei im Turm mitgeführt werden können. Der Turm selbst ist ungepanzert, kann jedoch nach [[STANAG 4569]] bis Level 4 aufgerüstet werden.<ref>{{Internetquelle|url=http://strategie-technik.blogspot.de/2015/12/boxer-fur-fur-das-baltikim-litauen.html
|titel=Boxer für das Baltikum: Litauen wählt GTK Boxer |werk=STRATEGIE & TECHNIK |autor= Jan-P. Weisswange |datum=2015-12-12 |abruf=2015-12-12}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://en.delfi.lt/lithuania/defence/lithuania-picks-german-boxer-ifvs-for-eur-400m-armament-upgrade.d?id=69828782|titel=Lithuania picks German Boxer IFVs for EUR 400m armament upgrade |werk=DELFI |datum=2015-12-11 |abruf=2015-12-12 |sprache=en}}</ref> Das Militär favorisierte im Vorfeld den BOXER mit [[Javelin Medium Antiarmor Weapon System|Javelin]]-Panzerabwehrlenkrakete.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.janes.com/article/53057/boxer-the-favourite-for-lithuanian-ifv-buy|titel=Boxer the favourite for Lithuanian IFV buy |werk=IHS Jane’s Defence Weekly |autor=Remigiusz Wilk |datum=2015-12-12 |abruf=2015-07-16 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150718123308/http://www.janes.com/article/53057/boxer-the-favourite-for-lithuanian-ifv-buy|archiv-datum=2015-07-18|archiv-bot=2018-04-11 10:28:08 InternetArchiveBot}}</ref> Der Vertrag über die 91 Fahrzeuge wurde am 22. August 2016 unterzeichnet. Die ersten beiden Fahrschulfahrzeuge wurden im Dezember 2017 geliefert,<ref>{{Internetquelle| url=https://www.occar.int/boxer-driver-training-vehicles-lithuania-delivered?redirect=/news%3Fpage%3D2%23news| titel=BOXER Driver Training Vehicles for Lithuania delivered| abruf=2018-03-31| hrsg=OCCAR| datum=2017-12-15| sprache=en}}</ref> die Auslieferung soll 2021 abgeschlossen sein. Dies ist mit einem Umfang von 390 Millionen Euro das bis dato größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte der litauischen Armee.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dw.com/de/litauen-kauft-deutsche-boxer-radpanzer/a-19492012|titel= Litauen kauft deutsche Boxer-Radpanzer|hrsg=[[Deutsche Welle]] |datum=2016-08-22 |abruf=2016-08-22}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/rekord-ruestungsgeschaeft-litauen-kauft-88-deutsche-radpanzer/14439090.html |titel=Rekord-Rüstungsgeschäft: Litauen kauft 88 deutsche Radpanzer|werk=Handelsblatt online |autor= |datum=2016-08-22 |abruf=2016-08-22}}</ref>Bereits im Dezember 2017 erhielt Litauen die ersten beiden BOXER in der Fahrschulvariante, im Juni 2019 die ersten beiden BOXER in der IFV-Variante. Die Fahrzeuge werden in Litauen unter der Bezeichnung IFV ''Vilkas'' (Litauisch: Wolf) geführt.<ref>{{Internetquelle |autor=Gerhard Heiming |url=https://esut.de/2019/06/meldungen/ruestung2/13714/erste-infanteriekampffahrzeuge-boxer-an-litauen-ausgeliefert/ |titel=erste-infanteriekampffahrzeuge-boxer-an-litauen-ausgeliefert |werk=https://esut.de |hrsg=Europäische Sicherheit und Technik |datum=2019-06-26 |abruf=2019-06-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://kam.lt/en/news_1098/current_issues/first_2_of_88_infantry_fighting_vehicles_vilkas_delivered_to_lithuania_serial_production_started.html?pbck=0 |titel=irst 2 of 88 Infantry Fighting Vehicles “Vilkas” delivered to Lithuania, serial production started |werk=http://kam.lt |hrsg=Verteidigungsministerium Litauen |datum=2019-07-01 |abruf=2019-07-04 |sprache=en}}</ref>
|titel=Boxer für das Baltikum: Litauen wählt GTK Boxer |werk=STRATEGIE & TECHNIK |autor= Jan-P. Weisswange |datum=2015-12-12 |abruf=2015-12-12}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://en.delfi.lt/lithuania/defence/lithuania-picks-german-boxer-ifvs-for-eur-400m-armament-upgrade.d?id=69828782|titel=Lithuania picks German Boxer IFVs for EUR 400m armament upgrade |werk=DELFI |datum=2015-12-11 |abruf=2015-12-12 |sprache=en}}</ref> Das Militär favorisierte im Vorfeld den Boxer mit [[Javelin Medium Antiarmor Weapon System|Javelin]]-Panzerabwehrlenkrakete.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.janes.com/article/53057/boxer-the-favourite-for-lithuanian-ifv-buy|titel=Boxer the favourite for Lithuanian IFV buy |werk=IHS Jane’s Defence Weekly |autor=Remigiusz Wilk |datum=2015-12-12 |abruf=2015-07-16 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150718123308/http://www.janes.com/article/53057/boxer-the-favourite-for-lithuanian-ifv-buy|archiv-datum=2015-07-18|archiv-bot=2018-04-11 10:28:08 InternetArchiveBot}}</ref> Der Vertrag über die 88 Fahrzeuge wurde am 22.&nbsp;August 2016 unterzeichnet. Die ersten beiden Fahrschulpanzer wurden im Dezember 2017 geliefert,<ref>{{Internetquelle| url=https://www.occar.int/boxer-driver-training-vehicles-lithuania-delivered?redirect=/news%3Fpage%3D2%23news| titel=BOXER Driver Training Vehicles for Lithuania delivered| abruf=2018-03-31| hrsg=OCCAR| datum=2017-12-15| sprache=en}}</ref> die Auslieferung soll 2021 abgeschlossen sein. Dies ist mit einem Umfang von 390&nbsp;Millionen Euro der bis dato größte Waffenkauf in der Geschichte der litauischen Armee.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dw.com/de/litauen-kauft-deutsche-boxer-radpanzer/a-19492012|titel= Litauen kauft deutsche Boxer-Radpanzer|hrsg=[[Deutsche Welle]] |datum=2016-08-22 |abruf=2016-08-22}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/rekord-ruestungsgeschaeft-litauen-kauft-88-deutsche-radpanzer/14439090.html |titel=Rekord-Rüstungsgeschäft: Litauen kauft 88 deutsche Radpanzer|werk=Handelsblatt online |autor= |datum=2016-08-22 |abruf=2016-08-22}}</ref> Im Dezember 2017 erhielt Litauen die ersten beiden GTK Boxer in der Fahrschulvariante, im Juni 2019 die ersten beiden GTK Boxer in der Variante als
Infantry Fighting Vehicles (IFV). Die Fahrzeuge werden in Litauen unter der Bezeichnung IFV ''Vilkas'' (Litauisch: Wolf) geführt.<ref>{{Internetquelle |autor=Gerhard Heiming |url=https://esut.de/2019/06/meldungen/ruestung2/13714/erste-infanteriekampffahrzeuge-boxer-an-litauen-ausgeliefert/ |titel=erste-infanteriekampffahrzeuge-boxer-an-litauen-ausgeliefert |werk=https://esut.de |hrsg=Europäische Sicherheit und Technik |datum=2019-06-26 |abruf=2019-06-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://kam.lt/en/news_1098/current_issues/first_2_of_88_infantry_fighting_vehicles_vilkas_delivered_to_lithuania_serial_production_started.html?pbck=0 |titel=irst 2 of 88 Infantry Fighting Vehicles “Vilkas” delivered to Lithuania, serial production started |werk=http://kam.lt |hrsg=Verteidigungsministerium Litauen |datum=2019-07-01 |abruf=2019-07-04 |sprache=en}}</ref>


{{AUS}}: Im australischen Beschaffungsprogramm ''Land 400'' setzte sich der BOXER als Ersatz für 225 [[Spähpanzer]] [[Mowag Piranha|ASLAV]] durch. Die angebotene Version umfasst einen bemannten ''LANCE''-Turm mit 30-mm-Kanone von Rheinmetall und ein [[C⁴ISR]]-System von [[Northrop Grumman]].<ref>{{Internetquelle
{{AUS}}: Im australischen Beschaffungsprogramm ''Land 400'' setzte sich der Boxer als Ersatz für 225 [[Spähpanzer]] [[Mowag Piranha|ASLAV]] durch. Die angebotene Version umfasst einen bemannten ''Lance''-Turm mit 30-mm-Kanone von Rheinmetall und ein [[C⁴ISR]]-System von [[Northrop Grumman]].<ref>{{Internetquelle
|url=http://www.rheinmetall-defence.com/en/rheinmetall_defence/public_relations/news/archive_2015/aktuellesdetailansicht_5_8192.php |titel=Rheinmetall Submits LAND 400 Bid Featuring the BOXER 8x8, Lance Turret and Northrop Grumman C4ISR Architecture |autor=Oliver Hoffmann |werk=rheinmetall-defence.com |sprache=en |datum=2015-09-03 |abruf=2016-11-20}}</ref><ref>{{Internetquelle
|url=http://www.rheinmetall-defence.com/en/rheinmetall_defence/public_relations/news/archive_2015/aktuellesdetailansicht_5_8192.php |titel=Rheinmetall Submits LAND 400 Bid Featuring the BOXER 8x8, Lance Turret and Northrop Grumman C4ISR Architecture |autor=Oliver Hoffmann |werk=rheinmetall-defence.com |sprache=en |datum=2015-09-03 |abruf=2016-11-20}}</ref><ref>{{Internetquelle
|url=http://ruestungsexport-info.de/no_cache/datenbank/einzelansicht.html?tx_ruestungsexport_ruestungsexporte%5Beinzelgeschaeft%5D=2831&tx_ruestungsexport_ruestungsexporte%5Bfilter%5D=&tx_ruestungsexport_ruestungsexporte%5Baction%5D=show&tx_ruestungsexport_ruestungsexporte%5Bcontroller%5D=Einzelgeschaeft&cHash=c8b4ddf2d2aaf11c2d029aec5a3cecad |titel=Deutsche Rüstungsexporte autor= |werk=ruestungsexport-info.de |datum=2015-10-29 |abruf=2015-12-26}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://boxercrv.com.au/|titel=Boxer CRV for LAND 400 Phase 2|autor=|werk=boxercrv.com.au|datum=|abruf=2015-12-26|offline=ja|archiv-url=https://web.archive.org/web/20151226144044/http://boxercrv.com.au/|archiv-datum=2015-12-26|archiv-bot=2020-08-27 15:27:57 InternetArchiveBot}}</ref> Aus einem größeren Bewerberfeld kam der BOXER 2016 gemeinsam mit dem [[Patria AMV|Patria AMV35]] in die Endauswahl<ref>Gerhard Hegmann: [https://www.welt.de/wirtschaft/article157386458/Deutschland-kaempft-um-einen-Mega-Panzerdeal.html ''Deutschland kämpft um einen Mega-Panzerdeal.''] In: ''Welt.de'' 29. Juli 2016, abgerufen am 20. November 2016.</ref> Mitte März 2018 verkündete der damalige Ministerpräsident ([[Malcolm Turnbull]]) die Entscheidung für 211 BOXER. Die meisten werden in [[Ipswich (Queensland)|Ipswich]] (Queensland) gebaut.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/rheinmetall-grossauftrag-fuer-australische-panzer-15493251.html ''Australien bestellt Panzer von Rheinmetall.''] In: ''FAZ.net'' 14. März 2018.</ref><ref>[http://www.heraldsun.com.au/technology/australian-army-set-for-a-massive-overhaul-of-fighting-vehicles-in-discrete-reequipment-megaproject/news-story/0a1c062a4f23ad87e87236938b575667?from=htc_rss ''Australian Army set for a massive overhaul of fighting vehicles in ‘discrete’ reequipment megaproject''] In: ''heraldsun.com.au'' (englisch).</ref> Die Unterzeichnung des Vertrags mit einem Volumen von 2,1 Mrd. EUR folgte im August 2018. 133 der Fahrzeuge sind als Spähpanzer mit LANCE-Turm geplant, die Lieferung ist für den Zeitraum von 2019 bis 2026 vorgesehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hartpunkt.de/rheinmetall-offiziell-mit-boxer-lieferung-beauftragt/ |titel=Rheinmetall offiziell mit Boxer-Lieferung beauftragt |abruf=2018-08-23 |werk=hartpunkt.de |datum=2018-08-17}}</ref> Die ersten Fahrzeuge trafen Mitte Juli 2019 in [[Brisbane]] ein.<ref>{{Internetquelle| url=https://www.janes.com/article/89997/first-australian-boxer-armoured-vehicle-arrives-in-brisbane |titel=First Australian Boxer armoured vehicle arrives in Brisbane |abruf=2019-08-10 |werk=Janes.com |datum=2019-07-22 |sprache=en}}</ref>
|url=http://ruestungsexport-info.de/no_cache/datenbank/einzelansicht.html?tx_ruestungsexport_ruestungsexporte%5Beinzelgeschaeft%5D=2831&tx_ruestungsexport_ruestungsexporte%5Bfilter%5D=&tx_ruestungsexport_ruestungsexporte%5Baction%5D=show&tx_ruestungsexport_ruestungsexporte%5Bcontroller%5D=Einzelgeschaeft&cHash=c8b4ddf2d2aaf11c2d029aec5a3cecad |titel=Deutsche Rüstungsexporte autor= |werk=ruestungsexport-info.de |datum=2015-10-29 |abruf=2015-12-26}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://boxercrv.com.au/|titel=Boxer CRV for LAND 400 Phase 2|autor=|werk=boxercrv.com.au|datum=|abruf=2015-12-26|offline=ja|archiv-url=https://web.archive.org/web/20151226144044/http://boxercrv.com.au/|archiv-datum=2015-12-26|archiv-bot=2020-08-27 15:27:57 InternetArchiveBot}}</ref> Aus einem größeren Bewerberfeld kam der Boxer 2016 gemeinsam mit dem [[Patria AMV|Patria AMV35]] in die Endauswahl.<ref>Gerhard Hegmann: [https://www.welt.de/wirtschaft/article157386458/Deutschland-kaempft-um-einen-Mega-Panzerdeal.html ''Deutschland kämpft um einen Mega-Panzerdeal.''] In: ''Welt.de'' 29. Juli 2016, abgerufen am 20. November 2016.</ref> Mitte März 2018 verkündete Ministerpräsident [[Malcolm Turnbull]] die Entscheidung für 211 Boxer. Die meisten werden in [[Ipswich (Queensland)|Ipswich]] (Queensland) gebaut.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/rheinmetall-grossauftrag-fuer-australische-panzer-15493251.html ''Australien bestellt Panzer von Rheinmetall.''] In: ''FAZ.net'' 14. März 2018.</ref><ref>[http://www.heraldsun.com.au/technology/australian-army-set-for-a-massive-overhaul-of-fighting-vehicles-in-discrete-reequipment-megaproject/news-story/0a1c062a4f23ad87e87236938b575667?from=htc_rss ''Australian Army set for a massive overhaul of fighting vehicles in ‘discrete’ reequipment megaproject''] In: ''heraldsun.com.au'' (englisch).</ref> Die Unterzeichnung des Vertrags mit einem Volumen von 2,1 Mrd. EUR folgte im August 2018. 133 der Fahrzeuge sind als Spähpanzer mit Lance-Turm geplant, die Lieferung ist für die Jahre 2019 bis 2026 vorgesehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hartpunkt.de/rheinmetall-offiziell-mit-boxer-lieferung-beauftragt/ |titel=Rheinmetall offiziell mit Boxer-Lieferung beauftragt |abruf=2018-08-23 |werk=hartpunkt.de |datum=2018-08-17}}</ref> Die ersten Fahrzeuge trafen Mitte Juli 2019 in [[Brisbane]] ein.<ref>{{Internetquelle| url=https://www.janes.com/article/89997/first-australian-boxer-armoured-vehicle-arrives-in-brisbane |titel=First Australian Boxer armoured vehicle arrives in Brisbane |abruf=2019-08-10 |werk=Janes.com |datum=2019-07-22 |sprache=en}}</ref>

{{GBR}}: Nach ihrem Ausstieg aus dem Programm hatte das [[Verteidigungsministerium des Vereinigten Königreichs|britische Verteidigungsministerium]] den BOXER wieder in die engere Auswahl gezogen. So nahm das Fahrzeug neben dem [[Mowag Piranha]] Evolution (eine Vorstufe des Piranha 5) und dem [[Véhicule Blindé de Combat d’Infanterie]] (VBCI) von [[Nexter Systems|GIAT]] in 2007 an der Vergleichserprobung zum [[Future Rapid Effect System]] teil.<ref name="Boxer (FRES)">Pressemitteilung KMW: {{Webarchiv |url=http://www.pzh2000.de/spezial.php?id=28 |text=''BOXER in enger Auswahl für FRES'' |wayback=20070927064840}}, 7. Juni 2007, abgerufen am 6.&nbsp;Oktober 2015.</ref> Die Entscheidung, die zunächst für Ende November 2007 angekündigt war, jedoch vom neuen britischen Verteidigungsminister erst im Mai 2008 getroffen wurde, fiel zugunsten des Piranha aus.<ref name="Britisches Verteidigungsministerium">''Pressemitteilung vom 8. Mai 2008'' [http://www.mod.uk/DefenceInternet/DefenceNews/EquipmentAndLogistics/DesignSelectedForFutureArmouredVehicleForBritishArmyfres.htm mod.uk]</ref> Es kam jedoch nicht zu einem Vertragsabschluss. Im Oktober 2016 veröffentlichte das britische Verteidigungsministerium als ersten formellen Schritt zu einer Beschaffung von etwa 900 Panzerfahrzeugen eine vorbereitende Leistungsanfrage an die Industrie (‚Preliminary Market Engagement‘). Presseberichten zufolge strebe das britische Militär den Kauf des BOXERs an und der Fragenkatalog der Ausschreibung sei auf den Vergleich mit diesem ausgerichtet.<ref>[http://www.defensenews.com/articles/britains-soft-spot-for-germanys-boxer-vehicle-raises-eyebrows-in-industry ''Britain’s Soft Spot for Germany’s Boxer Vehicle Raises Eyebrows in Industry.''] In: ''DefenseNews.com''. 26. Oktober 2016, abgerufen am 4. November 2016.</ref><ref>Gerhard Hegmann: [https://www.welt.de/wirtschaft/article159838196/Briten-brauchen-500-Panzer-womoeglich-deutsche.html ''Briten brauchen 500 Panzer – womöglich deutsche.''] In: Welt.de vom 29. November 2016, abgerufen am 1. Dezember 2016.</ref> Am 31. März 2018 gab die britische Regierung die Absicht bekannt, als Projektpartner wieder dem BOXER-Programm beizutreten. Sie plante Verkaufsverhandlungen für das Jahr 2019 sowie im Erfolgsfall erste Lieferungen im Jahr 2023. Mindestens 60 % der Produktion inklusive der Endmontage sollten im Vereinigten Königreich stattfinden, das auch das Recht zum Export erhält.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gov.uk/government/news/british-army-re-joins-boxer-programme |titel=British Army re-joins Boxer programme |werk=GOV.uk |hrsg=Ministry of Defence, [[Guto Bebb]] |datum=2018-03-31 |sprache=en |abruf=2018-03-31}}</ref> Am 4. November 2019 teilte das britische Verteidigungsministerium mit, dass die Regierung – vertreten durch die europäische Beschaffungsbehörde [[OCCAR|OCCAR-EA]] – bei ARTEC insgesamt mehr als 500 BOXER bestellt hat. Geliefert werden sollen vier Versionen – Truppentransport (Infantry Carrier), Lastentransport (Specialist Carrier), Führungsfahrzeug (Command Post) und Sanitätsfahrzeuge (Ambulance). Hinzu kommen ein Unterstützungspaket für die erste Betriebsphase und Ausrüstungssätze für spezielle Missionen. Der Auftragswert wurde mit 3,2 Mrd. Euro angegeben. Zunächst werden fünf Prototypen durch [[Rheinmetall]] und [[Krauss-Maffei Wegmann|KMW]] produziert und bis Juni 2022 ausgeliefert. Nach den Abnahmetests soll das erste Serienfahrzeug im November 2022 an Großbritannien übergeben werden. Der Produktionszeitraum wird sich bis 2031 erstrecken.<ref>{{Internetquelle |url=https://esut.de/2019/11/meldungen/ruestung2/16642/528-boxer-in-vier-versionen-fuer-die-british-army/ |titel=528 Boxer in vier Versionen für die British Army |werk=esut.de |hrsg=Europäische Sicherheit & Technik |datum=2019-11-08 |abruf=2019-11-08}}</ref>[[Datei:MJ-8458-main-image.jpg|mini|BOXER in Sonderlackierung während des Bewerbungsverfahrens in Großbritannien.|217x217px]]


== Interessenten ==
== Interessenten ==
=== Beschaffung angelaufen ===
[[Datei:MJ-8458-main-image.jpg|mini|Boxer in Sonderlackierung während des Bewerbungsverfahrens in Großbritannien]]
{{GBR}}: Nach ihrem Ausstieg aus dem Programm hatte das [[Verteidigungsministerium des Vereinigten Königreichs|britische Verteidigungsministerium]] das GTK Boxer wieder in die engere Auswahl gezogen. So nahm das Fahrzeug neben dem [[Mowag Piranha]] und dem [[Véhicule Blindé de Combat d’Infanterie]] von [[Nexter Systems|GIAT]] an der Vergleichserprobung zum [[Future Rapid Effect System]] teil.<ref name="Boxer (FRES)">Pressemitteilung KMW: {{Webarchiv | url=http://www.pzh2000.de/spezial.php?id=28 | wayback=20070927064840 | text=''BOXER in enger Auswahl für FRES''}}, 7. Juni 2007, abgerufen am 6.&nbsp;Oktober 2015.</ref> Die Entscheidung war zunächst für Ende November 2007 angekündigt. Das [[Kabinett Brown]] wurde am 24. Januar 2008 umgebildet; [[Des Browne]] wurde neuer britischer Verteidigungsminister. Die Entscheidung fiel im Mai 2008 zugunsten des Piranha.<ref name="Britisches Verteidigungsministerium">''Pressemitteilung vom 8. Mai 2008'' [http://www.mod.uk/DefenceInternet/DefenceNews/EquipmentAndLogistics/DesignSelectedForFutureArmouredVehicleForBritishArmyfres.htm mod.uk]</ref> Es kam jedoch nicht zu einem Vertragsabschluss. Im Oktober 2016 veröffentlichte das britische Verteidigungsministerium als ersten formellen Schritt zu einer Beschaffung von etwa 900 Panzerfahrzeugen eine vorbereitende Leistungsanfrage an die Industrie (‚Preliminary Market Engagement‘). Presseberichten zufolge strebe die [[British Army]] den Kauf des GTK Boxer an und der Fragenkatalog der Ausschreibung sei auf den Vergleich mit diesem ausgerichtet.<ref>[http://www.defensenews.com/articles/britains-soft-spot-for-germanys-boxer-vehicle-raises-eyebrows-in-industry ''Britain’s Soft Spot for Germany’s Boxer Vehicle Raises Eyebrows in Industry.''] In: ''DefenseNews.com''. 26. Oktober 2016, abgerufen am 4. November 2016.</ref><ref>Gerhard Hegmann: [https://www.welt.de/wirtschaft/article159838196/Briten-brauchen-500-Panzer-womoeglich-deutsche.html ''Briten brauchen 500 Panzer – womöglich deutsche.''] In: Welt.de vom 29. November 2016, abgerufen am 1. Dezember 2016.</ref> Am 31. März 2018 gab die britische Regierung ([[Kabinett May II]]) die Absicht bekannt, wieder als Projektpartner dem Boxer-Programm beizutreten. Sie plante Verkaufsverhandlungen für das Jahr 2019 sowie im Erfolgsfall erste Lieferungen im Jahr 2023. Mindestens 60 % der Produktion inklusive der Endmontage sollen im Vereinigten Königreich stattfinden, das auch das Recht zum Export erhält.<ref>{{Internetquelle| url=https://www.gov.uk/government/news/british-army-re-joins-boxer-programme |titel=British Army re-joins Boxer programme| abruf=2018-03-31 |hrsg=Ministry of Defence, [[Guto Bebb]] |werk=GOV.uk| datum=2018-03-31 |sprache=en}}</ref> Am 4.&nbsp;November 2019 teilte das britische Verteidigungsministerium mit, dass die Regierung&nbsp;– vertreten durch die europäische Beschaffungsbehörde [[OCCAR|OCCAR-EA]]&nbsp;– bei Artec insgesamt 528 GTK Boxer bestellt hat. Geliefert werden sollen vier Versionen&nbsp;– Truppentransport (Infantry carrier), Lastentransport (specialist carrier), Führungsfahrzeug (Command post) und Sanitätsfahrzeuge (Ambulanz). Hinzu kommen ein Unterstützungspaket für die erste Betriebsphase und Ausrüstungssätze für spezielle Missionen. Der Auftragswert wurde mit 3,2 Mrd. Euro angegeben. Zunächst produzieren [[Rheinmetall]] und [[Krauss-Maffei Wegmann|KMW]] fünf Prototypen und liefern sie bis Juni 2022 aus. Nach den Abnahmetests soll im November 2022 das erste Serienfahrzeug an Großbritannien übergeben werden. Der Produktionszeitraum wird sich bis 2031 erstrecken.<ref>{{Internetquelle |url=https://esut.de/2019/11/meldungen/ruestung2/16642/528-boxer-in-vier-versionen-fuer-die-british-army/ |titel=528 Boxer in vier Versionen für die British Army |abruf=2019-11-08 |werk=esut.de |hrsg=Europäische Sicherheit & Technik |datum=2019-11-08}}</ref>
<!--- wie ging es weiter ? was machte Boris Johnson ? ------>


=== Beschaffung geplant ===
=== Beschaffung geplant ===
{{SVN}}: Im Februar 2018 gab das slowenische Verteidigungsministerium bekannt, BOXER 8x8 als Basisfahrzeug für die Ausstattung eines Infanteriebataillons der [[Slowenische Streitkräfte|Slowenischen Armee]] ausgewählt zu haben. Die Beschaffung sollte über die [[OCCAR]] erfolgen, mit einer endgültigen Ausschreibung wurde im September oder Oktober 2018 gerechnet.<ref>{{Internetquelle |autor=James Bingham |url=http://www.janes.com/article/77684/slovenia-selects-boxer |titel=Slovenia selects Boxer |werk=Jane’s 360 |hrsg=Jane’s weekly |datum=2018-02-07 |abruf=2018-02-08 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180207212123/http://www.janes.com/article/77684/slovenia-selects-boxer |archiv-datum=2018-02-07 |offline=ja |archiv-bot=2018-08-27 22:09:44 InternetArchiveBot}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Grant Turnbull |url=https://www.shephardmedia.com/news/landwarfareintl/slovenia-selects-boxer-meet-8x8-requirement/ |titel=Slovenia selects Boxer to meet 8x8 requirement |werk=shephardmedia.com |hrsg= |datum=2018-02-05 |abruf=2018-02-08 |sprache=en}}</ref> Im Februar 2019 wurde jedoch bekannt, dass die slowenische Regierung die geplante Beschaffung der 48 BOXER gestoppt hat. Die offizielle Begründung für diese Entscheidung war das Fehlen einer taktischen Studie, die die genaue Verwendung und den Nutzen der geplanten Fahrzeuge herleitet.
{{SVN}}: Im Februar 2018 gab das slowenische Verteidigungsministerium bekannt, den GTK Boxer 8x8 als Basisfahrzeug für die Ausstattung eines Infanteriebataillons der [[Slowenische Streitkräfte|Slowenischen Armee]] ausgewählt zu haben. Die Beschaffung sollte über die [[OCCAR]] erfolgen, mit einer endgültigen Ausschreibung wurde im September oder Oktober 2018 gerechnet.<ref>{{Internetquelle |autor=James Bingham |url=http://www.janes.com/article/77684/slovenia-selects-boxer |titel=Slovenia selects Boxer |werk=Jane’s 360 |hrsg=Jane’s weekly |datum=2018-02-07 |abruf=2018-02-08 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180207212123/http://www.janes.com/article/77684/slovenia-selects-boxer |archiv-datum=2018-02-07 |offline=ja |archiv-bot=2018-08-27 22:09:44 InternetArchiveBot}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Grant Turnbull |url=https://www.shephardmedia.com/news/landwarfareintl/slovenia-selects-boxer-meet-8x8-requirement/ |titel=Slovenia selects Boxer to meet 8x8 requirement |werk=shephardmedia.com |hrsg= |datum=2018-02-05 |abruf=2018-02-08 |sprache=en}}</ref> Im Februar 2019 wurde jedoch bekannt, dass die slowenische Regierung die geplante Beschaffung der 48 GTK Boxer gestoppt hat. Die offizielle Begründung für diese Entscheidung war das Fehlen einer taktischen Studie, die die genaue Verwendung und den Nutzen der geplanten Fahrzeuge herleitet. Grundsätzlich besteht jedoch aufgrund von Zusagen an die NATO weiterhin die Notwendigkeit für zusätzliche Fahrzeuge dieser Art.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.total-slovenia-news.com/politics/3096-slovenia-will-not-buy-306m-boxer-armoured-vehicles-until-tactical-study-undertaken| titel=Slovenia Will Not Buy €306m Boxer Armoured Vehicles Until Tactical Study Undertaken |abruf=2019-11-05 |werk=total-slovenia-news.com |datum=2019-02-22 |sprache=en}}</ref>

Während eines Besuchs der Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer im Juni 2021 in Ljubljana hat der slowenische Verteidigungsminister Matej Tonin das Ergebnis einer Expertengruppe bekanntgegeben, die empfohlen hatte, 45 geländegängige 8×8 BOXER für die Ausstattung eines Bataillonsäquivalents zu beschaffen. Gemäß der ursprünglich geplanten Beschaffung war vorgesehen, dass die Fahrzeuge sich in der Konfiguration an die von Litauen erworbene Radschützenpanzer Version ''BOXER Samson'' (litauische Bezeichnung: ''Vilkas'') anlehnen sollten<ref>{{Internetquelle |url=https://soldat-und-technik.de/2021/06/mobilitaet/27640/boxer-slowenischen-streitkraefte/ |titel=45 Boxer für die slowenischen Streitkräfte? |werk=Soldat & Technik |hrsg=soldat-und-technik.de |datum=2021-06-29 |abruf=2021-08-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.total-slovenia-news.com/politics/3096-slovenia-will-not-buy-306m-boxer-armoured-vehicles-until-tactical-study-undertaken| titel=Slovenia Will Not Buy €306m Boxer Armoured Vehicles Until Tactical Study Undertaken |abruf=2019-11-05 |werk=total-slovenia-news.com |datum=2019-02-22 |sprache=en}}</ref>.



Während eines Besuchs der Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer im Juni 2021 in Ljubljana hat der slowenische Verteidigungsminister Matej Tonin das Ergebnis einer Expertengruppe bekanntgegeben, die empfohlen hatte, 45 geländegängige 8×8 Boxer für die Ausstattung eines Bataillonsäquivalents zu beschaffen. Gemäß der ursprünglich geplanten Beschaffung, war vorgesehen, dass die Fahrzeuge sich in der Konfiguration an die von Litauen erworbene Radschützenpanzer Version GTK Boxer ''Samson'' (litauische Bezeichnung: ''Vilkas'') anlehnen sollten.<ref>{{Internetquelle |url=https://soldat-und-technik.de/2021/06/mobilitaet/27640/boxer-slowenischen-streitkraefte/ |titel=45 Boxer für die slowenischen Streitkräfte? |abruf=2021-08-11 |werk=Soldat & Technik |hrsg=soldat-und-technik.de |datum=2021-06-29}}</ref>
== <big>Ehemalige Interessenten</big> ==
[[Saudi-Arabien]]: Saudi-Arabien zeigte 2012–2014 Interesse am Kauf von 928 BOXER in verschiedenen Versionen. Den Auftrag erhielt jedoch [[General Dynamics Canada|General Dynamics Land Systems Canada]] mit dem [[LAV III|LAV 6]].


== Einsatz bei der Bundeswehr ==
== Einsatz bei der Bundeswehr ==
[[Datei:Saber Strike 15 Training in Drawsko Pomorskie, Poland (18119829573).jpg|mini|BOXER der [[Jägertruppe (Bundeswehr)|Jägertruppe]] während der Übung ''[[Saber Strike]] 2015'']][[Datei:Transport von Großgerät nach Afghanistan -02.jpg|mini|Ein BOXER der Bundeswehr wird zum Transport nach Afghanistan in eine [[Antonow An-124]] verladen (2012)]]
[[Datei:Saber Strike 15 Training in Drawsko Pomorskie, Poland (18119829573).jpg|mini|Boxer der [[Jägertruppe (Bundeswehr)|Jägertruppe]] während der Übung ''[[Saber Strike]] 2015'']][[Datei:Transport von Großgerät nach Afghanistan -02.jpg|mini|Ein Boxer der Bundeswehr wird zum Transport nach Afghanistan in eine [[Antonow An-124]] verladen (2012)]]
Am 3. März 2011 meldete die Bundeswehr die Ankunft der ersten BOXER beim [[Jägerbataillon 292]] und deren Vorbereitung für den Einsatz in Afghanistan.<ref>[http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/!ut/p/c4/NYzBCsIwEET_aJMItuLNUgXFkxettzVdmtQ0KctWQfx4k4MzMAy8YdRdZUd8-QHFp4hB3VRn_fbxBkfEgE9ZKASIaB1764QijOh4pY2BCYk_palruekJbIokJfNOfM6BURLDnFhCIQtzJuB71WnTNnqt_zLfzf58OlRVXbfH5qLmadr9APyOHZw!/ ''Der neue BOXER bald in Afghanistan.''] In: ''deutschesheer.de''. 3. März 2011.</ref> Auch an die [[Gebirgsjägerbrigade 23]] wurden erste Fahrzeuge ausgeliefert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.deutschesheer.de/portal/a/10div/!ut/p/c4/NYzBCsIwEET_aJOIBfFmKIh482LrRdY0NKtpUtZtvfjxJgdnYObwhlE3VZxwpRGFcsKoOtU72j8-ELznu9EDrYAvWXyM_g0JXWByQXyCJwbeaGNgQqqtrvVs8OBy8lKzrIRKjoySGebMEitZmAsBGlSvTWt1o_8y393xbLuuMdv2ZC9qnqbDDxyIbOg |titel=Der Boxer ist da: Gebirgsjäger haben neue gepanzerte Transporter |werk=deutschesheer.de |hrsg=BMVg |datum=2011-05-05 |abruf=2011-05-05}}</ref> Am 22. Juli 2011 wurden die ersten fünf BOXER in der A1-Version nach Afghanistan verlegt, wo sie am [[International Security Assistance Force|ISAF-Einsatz]] teilnahmen.<ref name="Modernes Heer: Boxer auf dem Weg nach Afghanistan" /><ref>{{Internetquelle|url=https://www.youtube.com/watch?v=V86B0BfW_OE |titel=Video: Boxer im Einsatzland |werk=youtube.com |format=Video |datum=2011-11-14 |abruf=2011-11-14}}</ref> Sie wurden dort ab Mitte August 2011 im Raum [[Masar-e Scharif]] sowie bis Mitte Juni 2013 am [[Observation Post North]] (OP North) in der Provinz [[Baglan (Provinz)|Baglan]] als Ergänzung zum [[Fuchs (Panzer)|Transportpanzer Fuchs]] eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.einsatz.bundeswehr.de/portal/a/einsatzbw/!ut/p/c4/LYxRC4JAEIT_0a0HhtFb4kv1Vg9pL7HqZkvnnpxrgvTjO8EZGJj5YOAB0YJf7lDZCzoooWr4UM-mnlt6EsuIusSKH53IuW0iXcjgq3uj8KgocF-PWjKNF9I1lUQ5ZhdQfTCDD-pWMoUQieEWqsQWuc3SZJP97S-3865M06w45VcY-v74B3zZCtg!/ |titel=Der Boxer ist in der Provinz Baghlan angekommen |werk=bundeswehr.de |hrsg=BMVg |datum=2011-08-16 |abruf=2011-08-18}}</ref> Die Verlegung weiterer 20 BOXER nach Afghanistan gab die Bundeswehr im Frühjahr 2012 bekannt.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/NYyxDoJAEET_6JZDE9FOQiOlFIqNWbgNbsLdkXWBxPjxHoUzyWteZuABqQEXHlA5BhzhDm3Pp2413erI-HlU9uQYzcKOIkr_4sUQhzeSfsh0xCpIAz3zzOZw2_7Sro-BdKNSUE4cBDWKmaLouJlZJBnDDtrMVqU9ZP_Yb9Hs66I57mx1Ka8weX_-AUHmwto!/ |titel=Video: 20 Boxer für Afghanistan |werk=bundeswehr.de |hrsg=BMVg |datum=2012-03-06 |abruf=2016-09-08}}</ref>
Am 3. März 2011 meldete die Bundeswehr die Ankunft der ersten Boxer beim [[Jägerbataillon 292]] und deren Vorbereitung für den Einsatz in Afghanistan.<ref>[http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/!ut/p/c4/NYzBCsIwEET_aJMItuLNUgXFkxettzVdmtQ0KctWQfx4k4MzMAy8YdRdZUd8-QHFp4hB3VRn_fbxBkfEgE9ZKASIaB1764QijOh4pY2BCYk_palruekJbIokJfNOfM6BURLDnFhCIQtzJuB71WnTNnqt_zLfzf58OlRVXbfH5qLmadr9APyOHZw!/ ''Der neue BOXER bald in Afghanistan.''] In: ''deutschesheer.de''. 3. März 2011.</ref> Auch an die [[Gebirgsjägerbrigade 23]] wurden erste Fahrzeuge ausgeliefert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.deutschesheer.de/portal/a/10div/!ut/p/c4/NYzBCsIwEET_aJOIBfFmKIh482LrRdY0NKtpUtZtvfjxJgdnYObwhlE3VZxwpRGFcsKoOtU72j8-ELznu9EDrYAvWXyM_g0JXWByQXyCJwbeaGNgQqqtrvVs8OBy8lKzrIRKjoySGebMEitZmAsBGlSvTWt1o_8y393xbLuuMdv2ZC9qnqbDDxyIbOg |titel=Der Boxer ist da: Gebirgsjäger haben neue gepanzerte Transporter |werk=deutschesheer.de |hrsg=BMVg |datum=2011-05-05 |abruf=2011-05-05}}</ref> Am 22.&nbsp;Juli 2011 wurden die ersten fünf Boxer in der A1-Version nach Afghanistan verlegt, wo sie am [[International Security Assistance Force|ISAF-Einsatz]] teilnahmen.<ref name="Modernes Heer: Boxer auf dem Weg nach Afghanistan" /><ref>{{Internetquelle|url=https://www.youtube.com/watch?v=V86B0BfW_OE |titel=Video: Boxer im Einsatzland |werk=youtube.com |format=Video |datum=2011-11-14 |abruf=2011-11-14}}</ref> Sie wurden dort ab Mitte August 2011 im Raum [[Masar-e Scharif]] sowie bis Mitte Juni 2013 am [[Observation Post North]] (OP North) in der Provinz [[Baglan (Provinz)|Baglan]] als Ergänzung zum [[Fuchs (Panzer)|Transportpanzer Fuchs]] eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.einsatz.bundeswehr.de/portal/a/einsatzbw/!ut/p/c4/LYxRC4JAEIT_0a0HhtFb4kv1Vg9pL7HqZkvnnpxrgvTjO8EZGJj5YOAB0YJf7lDZCzoooWr4UM-mnlt6EsuIusSKH53IuW0iXcjgq3uj8KgocF-PWjKNF9I1lUQ5ZhdQfTCDD-pWMoUQieEWqsQWuc3SZJP97S-3865M06w45VcY-v74B3zZCtg!/ |titel=Der Boxer ist in der Provinz Baghlan angekommen |werk=bundeswehr.de |hrsg=BMVg |datum=2011-08-16 |abruf=2011-08-18}}</ref> Die Verlegung weiterer 20 GTK Boxer nach Afghanistan gab die Bundeswehr im Frühjahr 2012 bekannt.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/NYyxDoJAEET_6JZDE9FOQiOlFIqNWbgNbsLdkXWBxPjxHoUzyWteZuABqQEXHlA5BhzhDm3Pp2413erI-HlU9uQYzcKOIkr_4sUQhzeSfsh0xCpIAz3zzOZw2_7Sro-BdKNSUE4cBDWKmaLouJlZJBnDDtrMVqU9ZP_Yb9Hs66I57mx1Ka8weX_-AUHmwto!/ |titel=Video: 20 Boxer für Afghanistan |werk=bundeswehr.de |hrsg=BMVg |datum=2012-03-06 |abruf=2016-09-08}}</ref>


Laut Jahresbericht 2012 des [[Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages|Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages]] wurden die BOXER Fahrzeuge von den Soldaten abgesehen von Detailfragen als für den Einsatz gut geeignet beurteilt und als Verbesserung empfunden.<ref>[http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/120/1712050.pdf ''Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten – Jahresbericht 2012.''] In: ''bundestag.de'' (PDF; 2,3 MB) S. 17.</ref> 2014 stellte der [[Inspizient (Bundeswehr)|Inspizient der Bundeswehr]] laut Presseberichten fest, dass lediglich 70 von 180 BOXER Fahrzeugen funktionstüchtig seien, die restlichen 110 zur Instandsetzung bei der [[Heeresinstandsetzungslogistik|HIL]].<ref>{{Internetquelle|url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-schwere-maengel-bei-ausruestung-a-993530.html |titel=Von der Leyens Truppe leistet Offenbarungseid |werk=Spiegel Online |datum=2014-09-24 |abruf=2016-09-08}}</ref> Laut weiteren Medienberichten von Anfang 2015 und Aussagen von Soldaten sei die vorgesehene Bewaffnung nicht vorhanden gewesen. Weiter wurde berichtet, während der Nato-Übung ''Noble Ledger'' in [[Norwegen]], an der sich das [[Panzergrenadierbataillon 371]] aus Marienberg im Rahmen der [[NATO Response Force]] beteiligte, sei „das Rohr an der Waffenanlage des BOXER mit einem schwarz angestrichenem Besenstiel simuliert“ worden. Das Verteidigungsministerium verwies darauf, dass bei der NATO-Übung der Transportpanzer als sogenanntes Gefechtsstandfahrzeug eingesetzt wurde und für diese Aufgabe eine Bewaffnung nicht erforderlich gewesen sei und auch keine Notwendigkeit bestand, eine Waffenanlage zu simulieren.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/verteidigungsministerium-bundeswehr-zog-mit-besenstiel-attrappe-in-ein-nato-manoever/11388548.html |hrsg= |titel=Bundeswehr zog mit Besenstiel-Attrappe in ein Nato-Manöver |werk=Der Tagesspiegel |datum=2015-02-18 |abruf=2016-09-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/6162444/mit-dem-besenstiel-ins-manoever.html|titel=Mit dem Besenstiel ins Manöver |werk=N24 |datum=2015-02-17 |abruf=2016-09-09}}</ref>
Laut Jahresbericht 2012 des [[Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages|Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages]] wurde der Boxer von den Soldaten abgesehen von Detailfragen als für den Einsatz gut geeignet beurteilt und als Verbesserung empfunden.<ref>[http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/120/1712050.pdf ''Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten – Jahresbericht 2012.''] In: ''bundestag.de'' (PDF; 2,3 MB) S. 17.</ref> 2014 stellte der [[Inspizient (Bundeswehr)|Inspizient der Bundeswehr]] laut Presseberichten fest, dass lediglich 70 von 180 Transportpanzern Boxer funktionstüchtig seien, die restlichen 110 zur Instandsetzung bei der [[Heeresinstandsetzungslogistik|HIL]].<ref>{{Internetquelle|url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-schwere-maengel-bei-ausruestung-a-993530.html |titel=Von der Leyens Truppe leistet Offenbarungseid |werk=Spiegel Online |datum=2014-09-24 |abruf=2016-09-08}}</ref> Laut weiteren Medienberichten von Anfang 2015 und Aussagen von Soldaten sei die vorgesehene Bewaffnung nicht vorhanden gewesen. Weiter wurde berichtet, während der Nato-Übung ''Noble Ledger'' in [[Norwegen]], an der sich das [[Panzergrenadierbataillon 371]] aus Marienberg im Rahmen der [[NATO Response Force]] beteiligte, sei „das Rohr an der Waffenanlage des GTK Boxer mit einem schwarz angestrichenem Besenstiel simuliert“ worden. Das Verteidigungsministerium verwies darauf, dass bei der NATO-Übung der Transportpanzer als sogenanntes Gefechtsstandfahrzeug eingesetzt wurde und für diese Aufgabe eine Bewaffnung nicht erforderlich gewesen sei und auch keine Notwendigkeit bestand, eine Waffenanlage zu simulieren.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/verteidigungsministerium-bundeswehr-zog-mit-besenstiel-attrappe-in-ein-nato-manoever/11388548.html |hrsg= |titel=Bundeswehr zog mit Besenstiel-Attrappe in ein Nato-Manöver |werk=Der Tagesspiegel |datum=2015-02-18 |abruf=2016-09-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/6162444/mit-dem-besenstiel-ins-manoever.html|titel=Mit dem Besenstiel ins Manöver |werk=N24 |datum=2015-02-17 |abruf=2016-09-09}}</ref>


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* [http://www.baainbw.de/portal/a/baain/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9pMTEzDy9gqL8rNTsEr3UzLyq1JwCvfSSbP2CbEdFAPi-cds!/ Webseite des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung]
* [http://www.baainbw.de/portal/a/baain/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9pMTEzDy9gqL8rNTsEr3UzLyq1JwCvfSSbP2CbEdFAPi-cds!/ Webseite des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung]
* [http://www.deutschesheer.de/portal/poc/heer?uri=ci%3Abw.heer.technik.rad.gtkboxer&de.conet.contentintegrator.portlet.current.id=01DB050000000001%7C732BBZ202INFO Gepanzertes Transport-Kraftfahrzeug (GTK) BOXER] – Presse- und Informationszentrum des Heeres
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* [http://www.deutschesheer.de/portal/poc/heer?uri=ci%3Abw.heer.technik.rad.gtkboxer Datenblatt GTK BOXER] – Presse- und Informationszentrum des Heeres
* [http://www.deutschesheer.de/portal/poc/heer?uri=ci%3Abw.heer.technik.rad.gtkboxer Datenblatt GTK Boxer] – Presse- und Informationszentrum des Heeres
* [http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/!ut/p/c4/NYzBCsIwEET_aDcRC-LNUhDx1outtzUNzWqalGWrFz_e5OAMzBzeMHjH4kRvnkk5J4o44Oj4-PhA8F6AXrr5GCGRC8IuqE_wpCA7Yy0sxLXxVk8mDy4nrzXLSrnkLKRZYM2isZJNpBDgCUdju9Y05i_7PZyv7TA0dt9d2h7XZTn9AMfPuy0!/ Der BOXER ist da: Gebirgsjäger haben neue gepanzerte Transporter] – deutschesheer.de, 5. Mai 2011
* [http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/!ut/p/c4/NYzBCsIwEET_aDcRC-LNUhDx1outtzUNzWqalGWrFz_e5OAMzBzeMHjH4kRvnkk5J4o44Oj4-PhA8F6AXrr5GCGRC8IuqE_wpCA7Yy0sxLXxVk8mDy4nrzXLSrnkLKRZYM2isZJNpBDgCUdju9Y05i_7PZyv7TA0dt9d2h7XZTn9AMfPuy0!/ Der Boxer ist da: Gebirgsjäger haben neue gepanzerte Transporter] – deutschesheer.de, 5. Mai 2011
* [https://www.defensie.nl/onderwerpen/materieel/inhoud/voertuigen/boxer Niederländisches Verteidigungsministerium] ''(nl)''
* [https://www.defensie.nl/onderwerpen/materieel/inhoud/voertuigen/boxer Niederländisches Verteidigungsministerium] ''(nl)''



Version vom 19. August 2021, 14:39 Uhr

GTK Boxer

GTK Boxer in der Konfiguration Infanterie-Gruppenfahrzeug

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 3 (Fahrer, Kommandant, Richtschütze)
7 Infanterie (APC)
Länge 7,93 m
Breite 2,99 m
Höhe 2,38 m
Masse 25,2 t (Leergewicht), 36,5 t (zulässiges Gesamtgewicht)[1]
Bewaffnung
Hauptbewaffnung FLW 200 mit Bewaffnung im Kaliber
7,62 × 51 mm
12,7 x 99 mm oder 40-mm-Granate
Sekundärbewaffnung Nebelmittelwurfanlage
Schutzsysteme
Panzerung Panzerstahl, adaptierte Verbundpanzerung (AMAP)
Minenschutzstärke Klasse IIIb STANAG 4569
8 Kilogramm TNT unter Wanne
Beweglichkeit
Antrieb Turbodiesel MTU 8V199 TE20
militarisierte Baureihe OM 502 LA[2]
530 kW (710 PS)
Federung Hydraulische Stoßdämpfer und Schraubenfedern
Geschwindigkeit 103 km/h (Straße)
Leistung/Gewicht 16 kW/t (21,5 PS/t)
Reichweite 1050 km (Straße)

Das Gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug, kurz GTK Boxer (Schreibweise beim Hersteller: ‚BOXER‘), ist ein Radpanzer, der von Artec, ein Gemeinschaftsunternehmen von Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann, hergestellt wird. Die Besonderheit des GTK Boxer ist der Aufbau aus einem achträdrigen Fahrmodul, auf das ein austauschbares Missionsmodul aufgesetzt wird. Der Boxer kann somit für unterschiedliche Aufgaben wie Transport-, Sanitäts- oder Schützenpanzer ausgerüstet werden. Er ist seit 2011 bei der Bundeswehr und seit 2013 beim niederländischen Heer im Einsatz, weitere Nutzer sind das litauische und das australische Heer.

Entwicklung

Im April 1998 vereinbarten Frankreich, Deutschland und Großbritannien, zusammen ein allradgetriebenes 8×8-Radfahrzeug zu entwickeln. Frankreich zog sich kurze Zeit später wieder aus der Zusammenarbeit zurück, um mit dem VBCI ein eigenes Fahrzeug zu entwickeln. Im selben Jahr baute Artec (Armoured Vehicle Technology), ein Konsortium, das ursprünglich aus dem niederländischen Hersteller Stork, dem britischen Alvis, Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann bestand, einen 6×6-Technologiedemonstrator, der einige Eigenschaften des geplanten GTK erproben und demonstrieren sollte. Im Jahr 1999 wurde der Entwicklungsvertrag, der eine Option für eine erste Serienfertigung von 600 Stück ab 2005 vorsah, unterzeichnet und Artec GmbH mit Sitz in München als Entwicklungs- und Fertigungsunternehmen, gegründet. Der erste von acht Prototypen wurde im Jahr 2001 fertiggestellt. Daraufhin stiegen die Niederlande mit einer Bestellung von 200 Fahrzeugen in das unter dem Produktnamen Boxer vermarktete Programm ein. Einen erheblichen Rückschlag gab es im Jahr 2003, als Großbritannien aus der Entwicklung ausstieg. Das Fahrzeug sollte im Vereinigten Königreich nicht mit dem Future Rapid Effect System (FRES) konkurrieren.

Im Februar 2006 gab Artec den Serienpreis des Boxers bekannt, der allerdings von den Niederlanden und Deutschland als zu hoch und inakzeptabel zurückgewiesen wurde. Aufgrund der Wichtigkeit des binationalen Programms für die Industrie wollte Deutschland allerdings weitere Preisverhandlungen unternehmen, wogegen die Niederlande nach einer Meldung der Jane’s Information Group einen Rückzug und eine Neuausschreibung in Betracht zogen. Dieses Vorhaben wurde jedoch nicht umgesetzt. Ende Juni 2006 entschied das niederländische Parlament eine Fortführung des Programms und bewilligte gleichzeitig die Ausgaben für 200 Fahrzeuge.[3] Laut einem Bericht der Zeitung Die Welt im August 2006 rechnete das deutsche Verteidigungsministerium mit Kosten von 891 Millionen Euro für die 272 Boxer, mit denen die Bundeswehr ausgerüstet werden sollte.[4] Im Dezember 2006 genehmigte der Deutsche Bundestag die Beschaffung von insgesamt 272 GTK Boxer. Der Vertrag wurde am im Dezember 2006 in der Bernardkaserne im niederländischen Amersfoort unterzeichnet. 2010 übernahm Rheinmetall den niederländischen Partner Stork, so dass Rheinmetall heute 64 % und Krauss-Maffei Wegmann 36 % der Gesellschaftsanteile von Artec halten.[5]

Produktion

Leitstandort der Boxer-Produktion ist das Rheinmetallwerk in Kassel. Darüber hinaus sind für internationale Kunden Produktionsstätten in den Niederlanden, Australien und gegebenenfalls dem Vereinigten Königreich eingerichtet bzw. angekündigt.[6] Ursprünglich sollte die Produktion der Serie im Jahr 2004 anlaufen. Aufgrund der Verzögerungen durch den Ein- und Ausstieg der Teilnehmerstaaten und technische Modifikationen war ein Produktionsstart für 2008 vorgesehen, verschob sich jedoch erneut auf September 2009. Im September 2009 wurde das erste Serienfahrzeug von Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall an die OCCAR und das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung ausgeliefert, wo das Fahrzeug bis zu seiner Indienststellung im März 2011 unter Einsatzbedingungen getestet wurde.[7]

Technik

Fahrmodul und abgesetztes Missionsmodul

Aufbau

HK GMW als Turmbewaffnung. Die am Fahrzeug erkennbaren Kreise kennzeichnen die Gummielemente, auf denen die äußere Panzerung befestigt ist.

Das Fahrzeug ist modular aufgebaut und besteht aus einem Fahrmodul und einem auf dem Heck aufgesetzten versionsspezifischen Missionsmodul. Zum Fahrmodul gehören das allradgetriebene 8×8-Fahrwerk und das vordere Gehäuse mit Triebwerk- und Fahrerraum. Der Fahrer sitzt dabei rechts und verfügt über eine Dachluke und drei Winkelspiegel, der mittlere kann durch ein Nachtsichtgerät ersetzt werden. Ab der Version A2 wird der Fahrer durch ein Kamerasystem unterstützt. Links neben dem Fahrer befindet sich der Triebwerksraum, der über eine Feuerlöschanlage verfügt. Eine zentrale Reifendruckregelanlage gehört zum Standard. Der Fahrerraum verfügt über einen Durchgang zum Missionsmodul, das gasdicht mit diesem abschließt. Dieses Missionsmodul kann innerhalb einer Stunde gegen ein anderes ausgetauscht werden und wiegt bis zu acht Tonnen. Die verschiedenen Module verfügen über eine ABC-Schutzbelüftung. Für das Fahrzeug wurden möglichst viele herkömmliche Bauteile (commercial off-the-shelf) verwendet, um die Kosten zu senken.

Panzerung und Schutzsysteme

Fahrmodul und Missionsmodul werden als Gehäuse mit adaptierter Panzerung gefertigt. Diese Konstruktion ermöglicht neben einer Reduzierung der Infrarotsignatur durch einen Luftspalt zwischen Grund- und Adaptionspanzerung das schnelle Austauschen beschädigter Elemente beziehungsweise das Anpassen an das benötigte Schutzniveau.[8]

Die Panzerung besteht aus der aus Panzerstahl gefertigten Grundpanzerung und der von IBD Deisenroth Engineering entwickelten Verbundpanzerung AMAP (Advanced Modular Armour Protection), die schockgedämpft (mit Shock-mounts genannten Gummielementen) auf der Grundpanzerung befestigt wird. AMAP besteht aus einer Trägerschicht (backing), der aufgeklebten Keramikschicht sowie einer Abdeckschicht und ist eine Weiterentwicklung der Mexaspanzerung. Der Innenraum des Boxers ist mit Gewebematten (Spall-Liner, AMAP-L) aus hochfesten Fasern wie Aramid (Kevlar) ausgekleidet, um den Splitterkegel bei einem Durchschlagen der Panzerung zu reduzieren oder komplett zu verhindern. Der ballistische Schutz (AMAP-B) schützt die Besatzung gegen Beschuss mit mittleren Kalibern sowie gegen Einwirkung von Artilleriesplittern (155 Millimeter) und Bomblets und hält gemäß Hersteller auch mehreren Treffern an derselben Stelle stand. Darüber hinaus verfügt der Boxer über einen Minenschutz (AMAP-M und AMAP-IED),[9] der die Forderung der Klasse IIIb nach STANAG 4569 erfüllt, was einer Sprengkraft von acht Kilogramm TNT entspricht.

Geöffnete Fahrerluke. Gut zu erkennen ist der Abstand zwischen zusätzlicher Panzerung und Gehäuse auf der Triebwerksraumabdeckung. Die Luftschicht reduziert die Wärmesignatur des Triebwerks.

Während die Ausbaustufe A1 vorwiegend die Panzerung verbesserte, wird in der Version A2 neben der Panzerung auch der passive Schutz durch eine verbesserte Feuerlöschanlage gesteigert. Fahrzeuge der Niederlande verfügen ab der Ausführung A2 über Gewichtsoptimierungen im Bereich des ballistischen Schutzes wodurch die Gesamtmasse reduziert wird.

Technische Daten

  • Bodenfreiheit: 50 cm
  • Spurweite: 2,58 m
  • Radstand: 1,55 + 1,90 + 1,55 m
  • Wattiefe: 1,20 m
  • Tiefwaten: 1,50 m
  • Steigfähigkeit: 60 %
  • Max. Querneigung: 30 %
  • Kletterfähigkeit: 80 cm
  • Grabenüberschreitfähigkeit: 2,0 m
  • Wenderadius: 21 m (mit eingelegter Radseitenlenkbremse 16 m)
  • Nutzvolumen unter Panzerschutz: 14–17,5 m³[10]

Das GTK Boxer ist mit Abstand das größte und schwerste Fahrzeug seiner Klasse. Ein Lufttransport in einer C-130 Hercules ist daher nicht möglich. Für das Fahrzeug wird mindestens ein Airbus A400M zum strategischen Lufttransport benötigt.

Versionen

Radschützenpanzer

Den GTK Boxer in der Ausführung als Radschützenpanzer gibt es in drei Versionen.

Als erstes Land beschaffte Litauen den Boxer als Radschützenpanzer. Aufgrund der Ausstattung dieser Version mit der fernbedienbaren Waffenstation des Typs Samson MK II des israelischen Rüstungsunternehmen Rafael Advanced Defense Systems erhielten die Fahrzeuge die Bezeichnung GTK Boxer Samson. Die ungeschützten Waffenstation wird mit einer 30-mm-Maschinenkanone Bushmaster II Mk44 und einem Maschinengewehr vom Kaliber 7,62-mm eingesetzt. Andere Bewaffnungen sind jedoch möglich. Der GTK Boxer Samson kann, neben dem Fahrer, dem Kommandanten und dem Richtschützen bis zu 8 Soldaten transportieren.[11]

Ausgerüstet mit dem Lance-Turm präsentierte Rheinmetall auf der Eurosatory 2010 ihre Version eines Schützenpanzers. Der Turm ist mit der MK30-2/ABM und einem Maschinengewehr bestückt. Die Besatzung besteht aus dem Fahrer sowie zwei Soldaten im Turm, die Absitzstärke beträgt sechs Mann. Im Mai 2012 führte Rheinmetall den voll funktionsfähigen Prototyp im Erprobungszentrum in Unterlüß potentiellen Kunden vor.[12] Das Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann zeigte abweichend eine Version mit besatzungslosem Turm und einer Absitzstärke von acht Mann.[13][14][15] Australien beschafft im Rahmen seines Beschaffungsprogramm Land 400 133 Boxer mit dem Lance-Turm als Spähpanzer. Die Bundeswehr plant ab 2021 einen Teil der Waffenträger Wiesel durch den Boxer als schweren Waffenträger zu ersetzen. Geplant ist mit 80 Fahrzeugen die schweren Kompanien der Jägerbataillone sowie eines Gebirgsjägerbataillons auszustatten.[16]

Als dritte Radschützenpanzerversion bietet Artec den GTK Boxer mit dem ebenfalls fernbedienbaren Turm RCT30 an, wie er auch beim Schützenpanzer Puma verwendet wird. Durch ein C4I-System können die Fahrzeuge in ein Führungssystem integriert werden und ermöglicht die Aktualisierung von Navigations- und taktischen Informationen von Infanteriesoldaten mit verschiedenen Schnittstellenfunktionen für eine vernetzte Führung. Der Boxer RCT 30 hat eine Absitzstärke von bis zu 7 Soldaten.[17]

Gruppentransportfahrzeug

Die Version mit Gruppentransportmodul (Armoured Personal Carrier) verfügt über eine Heckrampe und bietet im Misionsmodul Platz für acht Soldaten. Auf dem Vorderteil des Moduldaches befindet sich eine Waffenstation, die mit dem Granatwerfer HK GMW oder dem Maschinengewehr Browning M2 ausgerüstet werden kann. An jedem Sitzplatz sind Schnittstellen zur Aktualisierung der Lageinformationen und zum Laden der Akkus der Ausrüstung des IdZ angebracht. Für den Einsatz in Afghanistan werden die Boxer zur Version A1 aufgerüstet. Diese beinhaltet neben dem ISAF-Tarnanstrich eine zusätzliche Panzerung sowie eine um 30 cm erhöhte Waffenanlage zur besseren Wirkung.[18]

In der deutschen Ausführung verfügt das Fahrzeug über einen Wasserkocher und eine Feldtoilette.

Sanitätsfahrzeug

Für das GTK Boxer[19] gibt es zwei unterschiedliche Missionsmodule für Sanitätsfahrzeuge (Ambulance). Die Sanitätsfahrzeuge können mit bis zu sieben Sitzen für Verwundete oder mit drei Tragen ausgestattet werden. Die Variante für die Bundeswehr wird als „schweres geschütztes Sanitätskraftfahrzeug“ (sgSanKfz) bezeichnet und unter Federführung von Krauss-Maffei Wegmann entwickelt. Die Variante für die niederländischen Streitkräfte wird von Rheinmetall Niederlande entwickelt und als „Ambulance Vehicle“ bezeichnet. Zur Beobachtung des Fahrzeugumfeldes besitzt das sgSanKfz neben der Rückfahrkamera am Heck drei weitere Kameras rund um die Kommandantenluke: eine ist nach vorn gerichtet, die anderen zur linken Fahrzeugseite.[20]

Führungsfahrzeug

Die Führungsfahrzeuge (Command Post Vehicle) sind mit einer Fünf-Mann-Besatzung besetzt. Der Boxer CP ist mit eine vollständigen C4I-Umgebung (Command, Control, Communication, Computer and Intelligence) ausgestattet, die auf HF-, VHF- und UHF-Funkgeräten sowie Breitband-Satellitenkommunikation basiert. Die Systeme können sowohl im mobilen als auch im stationären Betrieb eingesetzt werden, wobei mehrere Fahrzeuge hintereinander geschaltet werden können. Flexible Sitzanordnungen, Racks und Regale ermöglichen die Anpassung des Fahrzeugs an spezifische Einsatzanforderungen.[21]

Die Version der Bundeswehr hat eine Geräteausstattung aus dem Führungsinformationssystem des Heeres. Es ist ebenso mit einer FLW 200 und dem schweren Maschinengewehr ausgerüstet. Die deutschen Fahrzeuge verfügen über ein aufblasbares Zelt, welches auf dem Dach des Fahrzeuges mitgeführt wird. Um das Zelt zu entladen verfügt das Fahrzeug über einen kleinen handbetriebenen Windenkran.

Pionierfahrzeug

Die Pionierversion (Armoured Engineer Group Vehicle) (Niederländisch: Geniegroep (GNPR)) des Boxers ist ein spezifisches niederländisches Technik- und Logistikfahrzeug, das für den Transport von Truppen und Pioniergruppenausrüstung eingesetzt wird. Es bietet im Missionsmodul Platz für sechs Soldaten und deren persönliche Ausrüstung sowie einen zusätzlichen separaten Stauraum für Munition. Er kann als Unterstützungsfahrzeug mit anderen Einheiten eingesetzt werden oder für eigenständige Aufgaben, wie z. B. die Räumung von Strecken oder als geschützter Arbeitsort bei Minenräum- oder Sprengarbeiten, verwendet werden.[22][23]

Transportfahrzeug

Die Transportfahrzeugversion (Cargo Vehicle) ist eine spezifisch niederländische Variante, die die Variante YPR-765 des Armored Infantry Fighting Vehicle (AIFV) in den Niederländischen Streitkräften ersetzt. Er ist mit einem speziellen Ladeboden ausgestattet, um die Ladung während des Transports zu sichern, und kann maximal zwei Standard-Armeepaletten von einer Tonne transportieren (max. Ladung 2,5 t). Die Innenausstattung des Fahrzeugs lässt sich je nach Bedarf an die verschiedenen Einsatzarten anpassen. Die Besatzung besteht aus Kommandant/Schütze und Fahrer.[24][25]

Fahrschulfahrzeug

Boxer als Fahrschulversion

Die Fahrschulversion (Driver Training Vehicle) baut auf dem GTK Boxer auf und besitzt eine aufgesetzte Kabine für den Fahrschullehrer. Der Boxer DTV kann neben dem Fahrer eine 4-köpfige Besatzung befördern. Der Fahrlehrer und ein Besatzungsmitglied (z. B. der Fahrprüfer) sitzen erhöht in der gläsernen Fahrschulkabine, um die bestmögliche Sicht zu gewährleisten. Zwei weitere Besatzungsmitglieder können im hinteren Teil des Missionsmoduls untergebracht werden.[26]

Weitere Versionen

Das Grundkonzept mit Missionsmodulen führt dazu, dass von der Nutzerseite immer wieder neue Ideen und Forderungen für die Realisierung weiterer Fähigkeiten auf Basis des Boxer vorgestellt werden. Hierzu gehören u. a. Aufklärung und Beobachtung mit stabilisierter Plattform (Joint Fire Support), qualifizierte Fliegerabwehr, u. a. gegen Drohnen und Hubschrauber (Short Range Air Defence) und Infanteriekampf mit bemanntem Turm und Mittelkaliberkanone (Heavy weapon platform; vgl. Radschützenpanzer). Neben den o.g Versionen präsentiert Artec deshalb den militärischen Kunden weitere Vorschläge für Missionsmodule, zum Teil als funktionsfähige Demonstratoren, die in Auswertung militärischer Forderungen konzipiert worden sind.

  • Aufklärung und Beobachtung mit stabilisierter Plattform (Joint Fire Support)
  • ferngesteuerte Haubitze 155 mm (remote controlled howitzer, RCH 155).
  • Raketenwerfer zur Ergänzung/Ablösung MARS
  • Mörserträger
  • Munitionstransporter
  • Nahbereichsluftverteidigung mit Kanone
  • Laserwaffensystem zur Abwehr von Drohnen und Artilleriegeschossen
  • Brückenlegefahrzeug mit Leguan- oder Gecko-Brücke

Mit dem einzigen bisher außerhalb von Artec entwickelten Missionsmodul hat die FFG Flensburger Fahrzeugbau-Gesellschaft ein Fahrzeug für Bergung und Feldinstandsetzung vorgestellt.[27]

Nutzer

Es wurden Fahrzeuge mit folgenden Missionsmodulen bestellt (Reihenfolge der Länder nach Vertragsabschluss)[28]:

Land Schützenpanzer Gruppentransport Spähpanzer Joint Fire Support Führung Sanität Pionier Instandsetzung Bergung Transport Mehrzweckfahrzeuge Fahrschule Gesamt
Deutschland Deutschland 125 (Los 1)
131 (Los 2)
65 72 10 403
Niederlande Niederlande 36 52 92 12 8 200
Litauen Litauen 84 4 3 091
Australien Australien 133 29 15 11 10 13 0211
Insgesamt: 84 256 133 29 120 124 92 11 10 12 13 21 905
Prototyp als Schützenpanzer für Litauen
Erster Boxer in IFV-Variante für Litauen
Boxer mit Lance-Turm für Australien

Deutschland Deutschland: In einem ersten Los sollten 272 GTK Boxer in fünf Versionen für die Bundeswehr beschafft werden. Im November 2014 wurde bekannt, dass die Bundesregierung die Beschaffung eines zweiten Loses mit 131 Boxern plante, um den Bestand der Bundeswehr auf insgesamt 403 Boxer zu erhöhen.[29] Im Dezember 2015 beauftragte die internationale Beschaffungsagentur OCCAR im Auftrag des Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) Artec mit der Lieferung von 131 GTK Boxer A2 in der Variante „Gruppentransportfahrzeug (GTFz)“.[30][31] Gleichzeitig wurde die OCCAR mit der Koordinierung der Kampfwertsteigerung der bereits vorhanden Boxer zur Ausbaustufe A2 beauftragt.[32] Im Juni 2021 wurde der letzte neugebaute Boxer an das BAAINBw übergeben.[33] Die zuletzt ausgelieferten Boxer sind im Konstruktionsstand A2, in den Erfahrungen und Modifikationen aus dem Afghanistan-Einsatz eingeflossen sind. Die Umrüstung aller Boxer älteren Rüststands auf die Version A2 soll bis 2024 abgeschlossen werden. Ebenfalls im Juni 2021 wurden den Bundestag Haushaltsmittel zur Entwicklung eines Moduls zur „Qualifizierten Fliegerabwehr“ freigegeben. Dieses soll bis 2023 zur Verfügung stehen.[34]

Niederlande Niederlande: Das erste Los umfasste ca. 200 Stück in fünf Versionen für das Niederländische Heer. Ursprünglich wurden 60 Führungsfahrzeuge, 52 Santitätsfahrzeuge, 52 Pionierfahrzeuge, 27 Fahrzeuge in der Transportversion und 8 Fahrschulfahrzeuge bestellt. Die Niederlande stellten jedoch fest, dass sich das Anforderungskonzept geändert hatte und die Anzahl der bestellten Varianten in dieser Hinsicht nicht mehr den tatsächlichen Bedürfnissen entsprach. Anstelle von Transport- und Führungsfahrzeugen wurden zusätzliche Pionierfahrzeuge benötigt. Im Mai 2016 schlossen OCCAR (als Vertretung der Niederlande) und Artec einen Vertrag über einen veränderten Mix an Fahrzeugen: 92 Pionierfahrzeuge (plus 39), 12 Cargo-Fahrzeuge (minus 15) und 36 Führungsfahrzeuge (minus 24).[35]

Litauen Litauen: Im Dezember 2015 veröffentlichte das litauische Landesschutzministerium Pläne, für ihre Streitkräfte den Boxer zu beschaffen. Im Auswahlverfahren, an dem zwölf Hersteller teilnahmen, konnte sich der GTK Boxer am Ende gegen den Stryker und Piranha V durchsetzen. Geplant sind 84 in der Version Radschützenpanzer und vier als Führungsfahrzeuge. Anders als beim Erprobungsfahrzeug, einem Boxer mit Puma-Turm von KMW, werden Turm und Waffensystem vom israelischen Rüstungsunternehmen Rafael Advanced Defense Systems zugeliefert, um die hohen Anschaffungskosten des GTK Boxer zu kompensieren. Der unbemannte, voll stabilisierte Samson Mk II-Turm[36] hat eine 30-mm-Maschinenkanone Bushmaster II Mk44 und ein Maschinengewehr vom Kaliber 7,62-mm. Als Panzerabwehrlenkwaffe ist die Spike-LR geplant, wovon zwei im Turm mitgeführt werden können. Der Turm selbst ist ungepanzert, kann jedoch nach STANAG 4569 bis Level 4 aufgerüstet werden.[37][38] Das Militär favorisierte im Vorfeld den Boxer mit Javelin-Panzerabwehrlenkrakete.[39] Der Vertrag über die 88 Fahrzeuge wurde am 22. August 2016 unterzeichnet. Die ersten beiden Fahrschulpanzer wurden im Dezember 2017 geliefert,[40] die Auslieferung soll 2021 abgeschlossen sein. Dies ist mit einem Umfang von 390 Millionen Euro der bis dato größte Waffenkauf in der Geschichte der litauischen Armee.[41][42] Im Dezember 2017 erhielt Litauen die ersten beiden GTK Boxer in der Fahrschulvariante, im Juni 2019 die ersten beiden GTK Boxer in der Variante als Infantry Fighting Vehicles (IFV). Die Fahrzeuge werden in Litauen unter der Bezeichnung IFV Vilkas (Litauisch: Wolf) geführt.[43][44]

Australien Australien: Im australischen Beschaffungsprogramm Land 400 setzte sich der Boxer als Ersatz für 225 Spähpanzer ASLAV durch. Die angebotene Version umfasst einen bemannten Lance-Turm mit 30-mm-Kanone von Rheinmetall und ein C⁴ISR-System von Northrop Grumman.[45][46][47] Aus einem größeren Bewerberfeld kam der Boxer 2016 gemeinsam mit dem Patria AMV35 in die Endauswahl.[48] Mitte März 2018 verkündete Ministerpräsident Malcolm Turnbull die Entscheidung für 211 Boxer. Die meisten werden in Ipswich (Queensland) gebaut.[49][50] Die Unterzeichnung des Vertrags mit einem Volumen von 2,1 Mrd. EUR folgte im August 2018. 133 der Fahrzeuge sind als Spähpanzer mit Lance-Turm geplant, die Lieferung ist für die Jahre 2019 bis 2026 vorgesehen.[51] Die ersten Fahrzeuge trafen Mitte Juli 2019 in Brisbane ein.[52]

Interessenten

Beschaffung angelaufen

Boxer in Sonderlackierung während des Bewerbungsverfahrens in Großbritannien

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich: Nach ihrem Ausstieg aus dem Programm hatte das britische Verteidigungsministerium das GTK Boxer wieder in die engere Auswahl gezogen. So nahm das Fahrzeug neben dem Mowag Piranha und dem Véhicule Blindé de Combat d’Infanterie von GIAT an der Vergleichserprobung zum Future Rapid Effect System teil.[53] Die Entscheidung war zunächst für Ende November 2007 angekündigt. Das Kabinett Brown wurde am 24. Januar 2008 umgebildet; Des Browne wurde neuer britischer Verteidigungsminister. Die Entscheidung fiel im Mai 2008 zugunsten des Piranha.[54] Es kam jedoch nicht zu einem Vertragsabschluss. Im Oktober 2016 veröffentlichte das britische Verteidigungsministerium als ersten formellen Schritt zu einer Beschaffung von etwa 900 Panzerfahrzeugen eine vorbereitende Leistungsanfrage an die Industrie (‚Preliminary Market Engagement‘). Presseberichten zufolge strebe die British Army den Kauf des GTK Boxer an und der Fragenkatalog der Ausschreibung sei auf den Vergleich mit diesem ausgerichtet.[55][56] Am 31. März 2018 gab die britische Regierung (Kabinett May II) die Absicht bekannt, wieder als Projektpartner dem Boxer-Programm beizutreten. Sie plante Verkaufsverhandlungen für das Jahr 2019 sowie im Erfolgsfall erste Lieferungen im Jahr 2023. Mindestens 60 % der Produktion inklusive der Endmontage sollen im Vereinigten Königreich stattfinden, das auch das Recht zum Export erhält.[57] Am 4. November 2019 teilte das britische Verteidigungsministerium mit, dass die Regierung – vertreten durch die europäische Beschaffungsbehörde OCCAR-EA – bei Artec insgesamt 528 GTK Boxer bestellt hat. Geliefert werden sollen vier Versionen – Truppentransport (Infantry carrier), Lastentransport (specialist carrier), Führungsfahrzeug (Command post) und Sanitätsfahrzeuge (Ambulanz). Hinzu kommen ein Unterstützungspaket für die erste Betriebsphase und Ausrüstungssätze für spezielle Missionen. Der Auftragswert wurde mit 3,2 Mrd. Euro angegeben. Zunächst produzieren Rheinmetall und KMW fünf Prototypen und liefern sie bis Juni 2022 aus. Nach den Abnahmetests soll im November 2022 das erste Serienfahrzeug an Großbritannien übergeben werden. Der Produktionszeitraum wird sich bis 2031 erstrecken.[58]

Beschaffung geplant

Slowenien Slowenien: Im Februar 2018 gab das slowenische Verteidigungsministerium bekannt, den GTK Boxer 8x8 als Basisfahrzeug für die Ausstattung eines Infanteriebataillons der Slowenischen Armee ausgewählt zu haben. Die Beschaffung sollte über die OCCAR erfolgen, mit einer endgültigen Ausschreibung wurde im September oder Oktober 2018 gerechnet.[59][60] Im Februar 2019 wurde jedoch bekannt, dass die slowenische Regierung die geplante Beschaffung der 48 GTK Boxer gestoppt hat. Die offizielle Begründung für diese Entscheidung war das Fehlen einer taktischen Studie, die die genaue Verwendung und den Nutzen der geplanten Fahrzeuge herleitet. Grundsätzlich besteht jedoch aufgrund von Zusagen an die NATO weiterhin die Notwendigkeit für zusätzliche Fahrzeuge dieser Art.[61]

Während eines Besuchs der Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer im Juni 2021 in Ljubljana hat der slowenische Verteidigungsminister Matej Tonin das Ergebnis einer Expertengruppe bekanntgegeben, die empfohlen hatte, 45 geländegängige 8×8 Boxer für die Ausstattung eines Bataillonsäquivalents zu beschaffen. Gemäß der ursprünglich geplanten Beschaffung, war vorgesehen, dass die Fahrzeuge sich in der Konfiguration an die von Litauen erworbene Radschützenpanzer Version GTK Boxer Samson (litauische Bezeichnung: Vilkas) anlehnen sollten.[62]

Einsatz bei der Bundeswehr

Boxer der Jägertruppe während der Übung Saber Strike 2015
Ein Boxer der Bundeswehr wird zum Transport nach Afghanistan in eine Antonow An-124 verladen (2012)

Am 3. März 2011 meldete die Bundeswehr die Ankunft der ersten Boxer beim Jägerbataillon 292 und deren Vorbereitung für den Einsatz in Afghanistan.[63] Auch an die Gebirgsjägerbrigade 23 wurden erste Fahrzeuge ausgeliefert.[64] Am 22. Juli 2011 wurden die ersten fünf Boxer in der A1-Version nach Afghanistan verlegt, wo sie am ISAF-Einsatz teilnahmen.[18][65] Sie wurden dort ab Mitte August 2011 im Raum Masar-e Scharif sowie bis Mitte Juni 2013 am Observation Post North (OP North) in der Provinz Baglan als Ergänzung zum Transportpanzer Fuchs eingesetzt.[66] Die Verlegung weiterer 20 GTK Boxer nach Afghanistan gab die Bundeswehr im Frühjahr 2012 bekannt.[67]

Laut Jahresbericht 2012 des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages wurde der Boxer von den Soldaten abgesehen von Detailfragen als für den Einsatz gut geeignet beurteilt und als Verbesserung empfunden.[68] 2014 stellte der Inspizient der Bundeswehr laut Presseberichten fest, dass lediglich 70 von 180 Transportpanzern Boxer funktionstüchtig seien, die restlichen 110 zur Instandsetzung bei der HIL.[69] Laut weiteren Medienberichten von Anfang 2015 und Aussagen von Soldaten sei die vorgesehene Bewaffnung nicht vorhanden gewesen. Weiter wurde berichtet, während der Nato-Übung Noble Ledger in Norwegen, an der sich das Panzergrenadierbataillon 371 aus Marienberg im Rahmen der NATO Response Force beteiligte, sei „das Rohr an der Waffenanlage des GTK Boxer mit einem schwarz angestrichenem Besenstiel simuliert“ worden. Das Verteidigungsministerium verwies darauf, dass bei der NATO-Übung der Transportpanzer als sogenanntes Gefechtsstandfahrzeug eingesetzt wurde und für diese Aufgabe eine Bewaffnung nicht erforderlich gewesen sei und auch keine Notwendigkeit bestand, eine Waffenanlage zu simulieren.[70][71]

Commons: GTK Boxer – Sammlung von Bildern

Firmenkonsortium (Vertragspartner):

Beteiligte Firmen (Hauptauftragnehmer):

Auftraggeber (vertragsschließende Organisation):

Beteiligte Staaten:

Einzelnachweise

  1. BOXER Technical Information. OCCAR, archiviert vom Original am 14. Dezember 2016; abgerufen am 21. Oktober 2018 (englisch).
  2. Pressemitteilung Tognum: Hochleistungs-Leichtmotor für FRES (Memento des Originals vom 3. November 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tognum.com […] Bei leichterem Gewicht (minus 5 Prozent) und geringerer Größe bringt der Militärmotor des Typs 8V 199 40 Prozent mehr Leistung als der entsprechende 8V-Lastwagenmotor OM 502 LA […], abgerufen am 27. August 2010.
  3. Kamer Steunt Voortgang Boxer. (Memento des Originals vom 9. Juli 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mindef.nl Pressemitteilung des niederländischen Verteidigungsministeriums, 28. Juni 2006 (niederländisch).
  4. Hans-Jürgen Leersch: Jung bestellt für sechs Milliarden neue Rüstungsgüter. In: Die Welt, 25. August 2006.
  5. Rheinmetall übernimmt Panzerbauer Stork, 17. März 2008
  6. Milliarden-Auftrag für Kasseler Panzerbauer Rheinmetall. In: HNA.de. 18. August 2018, abgerufen am 23. August 2018.
  7. Übergabe des ersten BOXER an das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung. BMVg Presse- und Informationsstab, 23. September 2009, abgerufen am 11. Dezember 2009.
  8. Rolf Hilmes: Kampfpanzer Heute und Morgen. Bautechnologie der Kampfpanzer. Motorbuchverlag, Stuttgart, ISBN 978-3-613-02793-0, S. 329.
  9. Products in use (Memento des Originals vom 12. Juni 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ibd-deisenroth-engineering.de In: ibd-deisenroth-engineering.de.
  10. http://www.deutschesheer.de/ Gepanzertes Transportkraftfahrzeug (GTK) Boxer, abgerufen am 18. Juni 2016
  11. Infantry Fighting Vehicle SAMSON. The mission changes – so does BOXER. In: artec-boxer.com. Artec, abgerufen am 11. August 2021 (englisch).
  12. Neue Boxer-Variante in Unterlüß erstmals Kunden vorgeführt (Memento des Originals vom 4. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rheinmetall-defence.com, abgerufen am 16. Mai 2012
  13. Infantry Fighting Vehicle. The mission changes – so does BOXER. In: artec-boxer.com. Artec, abgerufen am 27. September 2018 (englisch).
  14. Deagel.com Eurosatory 2010, Bild Boxer mit Lance-Turm, abgerufen am 29. Oktober 2010
  15. Eurosatory 2010, Bild Boxer mit besatzungslosem Turm. In: Deagel.com. Abgerufen am 29. Oktober 2010.
  16. Heeres-Planung: Boxer-‚Radschützenpanzer‘ soll Wiesel ablösen In: augengeradeaus.net. Abgerufen am 4. Dezember 2019.
  17. Infantry Fighting Vehicle RCT 30. The mission changes – so does BOXER. In: artec-boxer.com. Artec, abgerufen am 11. August 2021 (englisch).
  18. a b Modernes Heer: Boxer auf dem Weg nach Afghanistan. In: deutschesheer.de. BMVg, 22. Juli 2011, abgerufen am 23. Juli 2011.
  19. Zu Signaturen vgl. Michael Lerchenmüller: Signaturen von Sanitätsfahrzeugen. In: Wehrmedizin und Wehrpharmazie. 2013, Nr. 1, S. 36 f. (Online).
  20. Ambulance Vehicles. The mission changes – so does BOXER. In: artec-boxer.com. Artec, abgerufen am 12. August 2021 (englisch).
  21. Command Post Vehicles. The mission changes – so does BOXER. In: artec-boxer.com. Artec, abgerufen am 12. August 2021 (englisch).
  22. Land Warfare Platforms: Armoured Fighting Vehicles - Boxer. In: janes.com. Janes, 17. März 2021, abgerufen am 12. August 2021 (englisch).
  23. Armoured Engineer Group Vehicle. The mission changes – so does BOXER. In: artec-boxer.com. Artec, abgerufen am 12. August 2021 (englisch).
  24. Gerhard Heiming: Erster Boxer in Transportversion, Europäische Sicherheit & Technik, Ausgabe 5/2016, S. 7.
  25. Cargo Vehicle. The mission changes – so does BOXER. In: artec-boxer.com. Artec, abgerufen am 12. August 2021 (englisch).
  26. Driver Training Vehicle. The mission changes – so does BOXER. In: artec-boxer.com. Artec, abgerufen am 12. August 2021 (englisch).
  27. Gerhard Heiming: Sachstand und Perspektiven für das Geschützte Transportkraftfahrzeug GTK Boxer. In: Europäische Sicherheit & Technik (esut). 7. Februar 2020, abgerufen am 11. August 2021.
  28. 500. Boxer rollt vom Band – bis zu 1.000 weitere könnten folgen. In: esut.de. 22. Januar 2019, abgerufen am 5. November 2019.
  29. ruhrnachrichten.de (Memento des Originals vom 5. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ruhrnachrichten.de
  30. Oliver Hoffmann: Verstärkung für die Bundeswehr. In: rheinmetall.com. 18. Dezember 2015, abgerufen am 26. Dezember 2015.
  31. Mehr Boxer für die Bundeswehr. In: esut.de. 18. Dezember 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Dezember 2015; abgerufen am 26. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.esut.de
  32. Delivery of 300th BOXER vehicle. In: occar.int. 19. Juni 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Dezember 2015; abgerufen am 26. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.occar.int
  33. Pressemitteilung vom 23. Juni 2021
  34. 2. Los Boxer komplett ausgeliefert. In: Europäische Sicherheit & Technik (esut). 23. Juni 2021, abgerufen am 23. Juni 2021.
  35. Netherlands ‘new vehicle mix’ BOXER Production contract awarded. In: occar.int. 25. Mai 2016, abgerufen am 10. November 2019 (englisch).
  36. Procurement contract on acquisition of Boxer infantry fighting vehicles will be signed on August 22. In: Ministry of National Defence Republic of Lithuania. 16. August 2018, abgerufen am 21. August 2016.
  37. Jan-P. Weisswange: Boxer für das Baltikum: Litauen wählt GTK Boxer. In: STRATEGIE & TECHNIK. 12. Dezember 2015, abgerufen am 12. Dezember 2015.
  38. Lithuania picks German Boxer IFVs for EUR 400m armament upgrade. In: DELFI. 11. Dezember 2015, abgerufen am 12. Dezember 2015 (englisch).
  39. Remigiusz Wilk: Boxer the favourite for Lithuanian IFV buy. In: IHS Jane’s Defence Weekly. 12. Dezember 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2015; abgerufen am 16. Juli 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.janes.com
  40. BOXER Driver Training Vehicles for Lithuania delivered. OCCAR, 15. Dezember 2017, abgerufen am 31. März 2018 (englisch).
  41. Litauen kauft deutsche Boxer-Radpanzer. Deutsche Welle, 22. August 2016, abgerufen am 22. August 2016.
  42. Rekord-Rüstungsgeschäft: Litauen kauft 88 deutsche Radpanzer. In: Handelsblatt online. 22. August 2016, abgerufen am 22. August 2016.
  43. Gerhard Heiming: erste-infanteriekampffahrzeuge-boxer-an-litauen-ausgeliefert. In: https://esut.de. Europäische Sicherheit und Technik, 26. Juni 2019, abgerufen am 29. Juni 2019.
  44. irst 2 of 88 Infantry Fighting Vehicles “Vilkas” delivered to Lithuania, serial production started. In: http://kam.lt. Verteidigungsministerium Litauen, 1. Juli 2019, abgerufen am 4. Juli 2019 (englisch).
  45. Oliver Hoffmann: Rheinmetall Submits LAND 400 Bid Featuring the BOXER 8x8, Lance Turret and Northrop Grumman C4ISR Architecture. In: rheinmetall-defence.com. 3. September 2015, abgerufen am 20. November 2016 (englisch).
  46. Deutsche Rüstungsexporte autor=. In: ruestungsexport-info.de. 29. Oktober 2015, abgerufen am 26. Dezember 2015.
  47. Boxer CRV for LAND 400 Phase 2. In: boxercrv.com.au. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Dezember 2015; abgerufen am 26. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/boxercrv.com.au
  48. Gerhard Hegmann: Deutschland kämpft um einen Mega-Panzerdeal. In: Welt.de 29. Juli 2016, abgerufen am 20. November 2016.
  49. Australien bestellt Panzer von Rheinmetall. In: FAZ.net 14. März 2018.
  50. Australian Army set for a massive overhaul of fighting vehicles in ‘discrete’ reequipment megaproject In: heraldsun.com.au (englisch).
  51. Rheinmetall offiziell mit Boxer-Lieferung beauftragt. In: hartpunkt.de. 17. August 2018, abgerufen am 23. August 2018.
  52. First Australian Boxer armoured vehicle arrives in Brisbane. In: Janes.com. 22. Juli 2019, abgerufen am 10. August 2019 (englisch).
  53. Pressemitteilung KMW: BOXER in enger Auswahl für FRES (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive), 7. Juni 2007, abgerufen am 6. Oktober 2015.
  54. Pressemitteilung vom 8. Mai 2008 mod.uk
  55. Britain’s Soft Spot for Germany’s Boxer Vehicle Raises Eyebrows in Industry. In: DefenseNews.com. 26. Oktober 2016, abgerufen am 4. November 2016.
  56. Gerhard Hegmann: Briten brauchen 500 Panzer – womöglich deutsche. In: Welt.de vom 29. November 2016, abgerufen am 1. Dezember 2016.
  57. British Army re-joins Boxer programme. In: GOV.uk. Ministry of Defence, Guto Bebb, 31. März 2018, abgerufen am 31. März 2018 (englisch).
  58. 528 Boxer in vier Versionen für die British Army. In: esut.de. Europäische Sicherheit & Technik, 8. November 2019, abgerufen am 8. November 2019.
  59. James Bingham: Slovenia selects Boxer. In: Jane’s 360. Jane’s weekly, 7. Februar 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2018; abgerufen am 8. Februar 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.janes.com
  60. Grant Turnbull: Slovenia selects Boxer to meet 8x8 requirement. In: shephardmedia.com. 5. Februar 2018, abgerufen am 8. Februar 2018 (englisch).
  61. Slovenia Will Not Buy €306m Boxer Armoured Vehicles Until Tactical Study Undertaken. In: total-slovenia-news.com. 22. Februar 2019, abgerufen am 5. November 2019 (englisch).
  62. 45 Boxer für die slowenischen Streitkräfte? In: Soldat & Technik. soldat-und-technik.de, 29. Juni 2021, abgerufen am 11. August 2021.
  63. Der neue BOXER bald in Afghanistan. In: deutschesheer.de. 3. März 2011.
  64. Der Boxer ist da: Gebirgsjäger haben neue gepanzerte Transporter. In: deutschesheer.de. BMVg, 5. Mai 2011, abgerufen am 5. Mai 2011.
  65. Video: Boxer im Einsatzland. (Video) In: youtube.com. 14. November 2011, abgerufen am 14. November 2011.
  66. Der Boxer ist in der Provinz Baghlan angekommen. In: bundeswehr.de. BMVg, 16. August 2011, abgerufen am 18. August 2011.
  67. Video: 20 Boxer für Afghanistan. In: bundeswehr.de. BMVg, 6. März 2012, abgerufen am 8. September 2016.
  68. Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten – Jahresbericht 2012. In: bundestag.de (PDF; 2,3 MB) S. 17.
  69. Von der Leyens Truppe leistet Offenbarungseid. In: Spiegel Online. 24. September 2014, abgerufen am 8. September 2016.
  70. Bundeswehr zog mit Besenstiel-Attrappe in ein Nato-Manöver. In: Der Tagesspiegel. 18. Februar 2015, abgerufen am 9. September 2016.
  71. Mit dem Besenstiel ins Manöver. In: N24. 17. Februar 2015, abgerufen am 9. September 2016.