Freudenberg (Siegerland)

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Freudenberg ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Kreis Siegen-Wittgenstein.

Die Stadt liegt an der deutsch-niederländischen Ferienstraße Oranier-Route.

Geografie

Lage der Stadt Freudenberg im Kreis Siegen-Wittgenstein.

Freudenberg liegt in hügeliger Mittelgebirgslandschaft zwischen 243 und 505 Metern über dem Meeresspiegel. Die 17 Stadtteile verteilen sich auf ca. 55 km², wovon 2/3 aus Laub- und Fichtenwald bestehen.


Geschichte

Die Stadt Freudenberg ging in ihrer heutigen Form aus der kommunalen Gebietsreform am 1. Januar 1969 hervor. In Ihr wurden die siebzehn selbstständigen Gemeinden Alchen, Bottenberg, Bühl, Büschergrund, Dirlenbach, Freudenberg, Heisberg, Hohenhain, Lindenberg, Mausbach, Niederheuslingen, Niederholzklau, Niederndorf, Oberfischbach, Oberheuslingen, Oberholzklau und Plittershagen zusammengeschlossen.

Die ältesten Stadtteile sind wahrscheinlich die bereits im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnten Plittershagen und Oberholzklau (1079). Freudenberg ist als Amts- und Gerichtssitz seit Anfang des 15. Jahrhunderts belegt. Der Ort und die Burg Freudenberg wurden 1389 erstmals urkundlich erwähnt.

Die Burg wurde über dem Weibetal mit einer Siedlung von den Grafen von Nassau als westlicher Eckpfeiler ihres Gebietes gegründet. Graf Johann der IV. von Nassau, Vianden und Diez gab am 7. November 1456 den Bürgern von Freudenberg ihre Freiheitsrechte. Dieser Freiheitsbrief von 1456 wird heute als Hinweis auf die Verleihung der Stadtrechte angesehen. Urkunden geben Hinweise darauf, dass Freudenberg sehr früh als "Flecken" gegründet worden ist. Der historische Stadtkern trägt heute noch den Namen "Alter Flecken"

Im Jahre 1540 wurde die Burg und die Siedlung durch einen Brand erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Auf Anordnung von Wilhelm der Reiche entstand um die Mitte des 16. Jahrhunderts eine neue städtische Bebauung. Der Flecken bekam eine Umwehrung mit vier Toren. Im Nordwesten entstand das Hohenhainer Tor, im Nordosten das Weihertor, im Südosten das Braastor und im Südwesten das Schultor. Durch einen zweiten Brand am 9. August 1666 wurde die Stadt erneut verwüstet. Nur ein Haus (Kölner Str. 3) blieb unversehrt, und gilt seitdem als das älteste Haus Freudenbergs. Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen baute den Flecken wieder auf den weitgehend unveränderten Grundrissen von 1540 auf. Die Burg wurde dabei nicht wieder aufgebaut, so dass von ihr heute nur noch Mauerreste zu sehen sind.

1969 wurde die heutige Stadt Freudenberg aus 17 bis dahin selbständigen Gemeinden gegründet: den Orten Alchen, Bottenberg, Bühl, Büschergrund, Dirlenbach, Freudenberg, Heisberg, Hohenhain, Lindenberg, Mausbach, Niederheuslingen, Niederholzklau, Niederndorf, Oberfischbach, Oberheuslingen, Oberholzklau und Plittershagen. Dabei ist Büschergrund nach Freudenberg selbst der größte Ortsteil von Freudenberg. Er ist wiederum gegliedert in vier Teile, nämlich Büschen, Eichen, Anstoß und Bockseifen. Heute hat Freudenberg ca. 18.700 Einwohner.


Politik

Die 34 Sitze des Gemeinderat verteilen nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004 wie folgt:

CDUSPDGRÜNEFDPFWGesamt
2004171122234

Wappen

Das Wappen zeigt ein goldenes Stadttor auf blauem Grund, den Farben des Fürstenhauses Nassau-Siegen.

Städtepartnerschaften

  • mit der ungarischen Stadt Mór, die aus einem Jugendaustausch entstanden ist.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Alte Flecken. Freudenbergs historisches Zentrum

In der Südwestfälische Freilichtbühne Freudenberg[1] werden, vor einer imposanten Wald- und Felsenkulisse, jährlich zwei neue Inszenierungen für Kinder und Erwachsene aufgeführt. Die Zuschauertribüne ist überdacht. Jährlich besuchen etwa 50.000 Besucher die Freilichtbühne. Im Jahr 2007 wird "Aladin und die Wunderlampe" in einer Bearbeitung von Jens Benner im Kindertheater und "Charley´s Tante" im Erwachsenentheater gespielt.

Das Stadtmuseum zeigt Exponate zur Heimat- und Wirtschaftsgeschichte. Sehenswert ist besonders die Uhrensammlung des Hauses. Das Technikmuseum zeigt Exponate der Gewerbe- und Industriegeschichte aus der Region. Eine Dampfmaschine aus dem Jahr 1904 ist dabei Herzstück der Sammlung. Zudem werden historische Fahrzeuge aller Art gezeigt. Der „Alte Flecken“ ist die ganz in Fachwerkbauweise errichtete Innenstadt Freudenbergs. Sie gibt einen Eindruck von einer Kleinstadt aus dem 17. Jahrhundert. Der Alte Flecken wurde in den Kulturatlas des Landes Nordrhein-Westfalen als "Baudenkmal von internationaler Bedeutung" aufgenommen; es existiert kein vergleichbarer Stadtkern in Fachwerkbauweise. Die Evangelische Kirche wurde, nachdem 1585 Freudenberg selbständige Pfarrei geworden war, 1602 - 1606 als Wehr- und Schutzkirche errichtet. Der Glockenturm ist der einzig erhaltene Turm der früheren Burganlage.

Die Kirche in Oberholzklau wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut und ist eine sehenswerte romanische Kirche mit einem deutlich sichtbaren Übergang zur Gotik. Das danebenliegende Pfarrhaus im Fachwerkstil stammt aus dem Jahr 1608.

Filmkulisse

Der ordentlich bis adrett wirkende Ort diente unter anderem in dem Film Liebesluder von Detlev Buck als Sinnbild der wohlanständigen, spießigen Kleinstadt, in der es hinter den Kulissen stinkt. Ebenso wurde der Ort für den Film "Lupo und der Muezzin" (Diana Film, München) als Filmkulisse genutzt.


Wirtschaft und Infrastruktur

Die Stadt wird von Norden nach Südosten von der A 45 durchquert. Bis in die 1980er existierte auch eine Eisenbahnanbindung über die Biggetalbahn nach Olpe im Norden und über die Asdorftalbahn nach Betzdorf im Süden. Heute sind weite Teile der ehemaligen Trasse zu Radwegen umgestaltet worden oder mit Erde verfüllt.

Persönlichkeiten

Altbürgermeister Hermann Vomhof ist zur Zeit einziger Ehrenbürger Freudenbergs. Der deutsche Historiker Hans-Ulrich Wehler wurde in Freudenberg geboren.

Commons: Freudenberg, Germany – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Südwestfälische Freilichtbühne Freudenberg