Franca Magnani

Franca Magnani (* 1. Juli 1925 in Rom; † 28. Oktober 1996 in Rom) war eine italienische Journalistin. Sie war die erste Auslandskorrespondentin des deutschen Fernsehens, arbeitete seit 1964 für die ARD in Rom, war freie Autorin von Printmedien in Deutschland und in der Schweiz.

Leben

Sie wurde als Tochter des Chefredakteurs der italienischen Zeitung La Voce Repubblicana, Fernando Schiavetti, geboren. 1926 wechselte die Familie wegen faschistischer Übergriffe nach Frankreich und siedelte sich in Marseille an. Magnani blieb noch bis 1928 bei ihrem Großvater in Italien. 1932 zog die Familie nach Zürich. Magnani lernte deutsch.

1944 heiratete sie den Schweizer Journalisten und Philosophen Arnold Künzli, zog mit ihm nach Kriegsende nach Bonn. 1951 begann sie als Journalistin zu arbeiten, schrieb für die Schweizer Illustrierte Annabelle und die Wochenzeitung Weltwoche.

Nach der Scheidung von Arnold Künzli heiratete sie den italienischen Kommunisten und Parlamentsabgeordneten Valdo Magnani und zog zurück nach Rom, stellte ihre journalistische Arbeit vorübergehend ein. 1964 wurde sie die erste Auslandskorrespondentin des deutschen Fernsehens, arbeitete im ARD-Studio Rom. Sie avancierte bald zu einem deutschen Publikumsliebling.

Mit ihrem zweiten Mann hatte sie zwei Kinder.

Magnani war politisch links eingestellt. Anfang der 1980er Jahre vermittelte sie ein Treffen zwischen Willy Brandt und Italiens KP-Chef Enrico Berlinguer in ihrer Privatwohnung. 1987 geriet sie in einen Konflikt mit dem neuen Studioleiter, dem bayerischen Journalisten Wolf Feller, der in einen Gerichtsprozess mündete, den sie schließlich 1991 gewann. Sie starb an einer Krebserkrankung.

Magnani wurde mit dem Bundesverdienstkreuz (1992) und dem Fritz-Sänger-Preis (1983) ausgezeichnet.

Schriften