„Felix Baumgartner“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
→‎Zitate: Quelle?
Zeile 56: Zeile 56:


== Zitate ==
== Zitate ==
{{Quelle}}
*''„Es ist nicht Adrenalin und der ganze pseudopsychologische Mist, warum ich das mache. Es ist immer eine Idee, die mich nicht loslässt. Ein Ziel und der Weg dorthin.“''
*''„Es ist nicht Adrenalin und der ganze pseudopsychologische Mist, warum ich das mache. Es ist immer eine Idee, die mich nicht loslässt. Ein Ziel und der Weg dorthin.“''



Version vom 26. Juli 2012, 19:28 Uhr

Felix Baumgartner (* 20. April 1969 in Salzburg) ist ein österreichischer Base-Jumper und Extremsportler. Er lebt derzeit in Salzburg und in Los Angeles.

Leben

Baumgartner absolvierte eine Lehre als Maschinenschlosser und arbeitete danach als Kfz-Mechaniker. Mit 18 verpflichtete er sich für fünf Jahre beim österreichischen Bundesheer, wurde zum Panzerfahrer ausgebildet und diente später als Instrukteur und Fallschirmspringer in der Heeressport- und Nahkampfschule (heute Jagdkommando) in Wiener Neustadt. Da er laut eigener Aussage Probleme damit hatte sich unterzuordnen und „dumme Befehle“ zu befolgen, wurde er als militärisch ungeeignet eingestuft und aus dem Bundesheer entlassen.[1] Ebenfalls in Wiener Neustadt trat er einem Boxverein bei und absolvierte am 8. Mai 1992 einen Profikampf gegen den Kroaten Dinko Porobija, den er durch KO in Runde 1 gewann.

1996 folgte, nach einer Ausbildung durch Tracy Lee Walker in Bayern, sein erster Objektsprung, am sogenannten Bridge Day, an dem in den USA das Brückenspringen nicht verboten ist, von der New River Gorge Bridge. Seitdem machte Baumgartner über 2600 Fallschirm-Absprünge, davon 130 Objektsprünge.

Professioneller Basejumper ist Baumgartner seit 1997, seitdem wird er von Red Bull gesponsert. Den Auftakt dazu bildete der Titel für Best-Overall-Performance am Bridgeday 1997. Baumgartner erreichte diesen Titel in West Virginia, USA, bei 350 Teilnehmern.

Seine Registrierung bei der American B.A.S.E. Association im Jahr 1998 ergab für ihn die Nummer 502, was auch eine registrierte Marke von Baumgartner ist: das Logo mit der Flamme und der Zahl 5.0.2. Jeder Springer, der alle vier Objekttypen (B.A.S.E.= Building (Gebäude), Antenna (Antenne), Span (Brücke) und Earth (Klippen)) nachweislich gesprungen hat, kann bei der amerikanischen Vereinigung eine solche Nummer beantragen. Mittlerweile gibt es über tausend vergebene Nummern.

Ehrung auf der Straße der Sieger (Mariahilfer Straße, Wien)

Am 15. April 1999 sprang er vom 88. Stockwerk der Petronas Towers in Kuala Lumpur. Dafür hatte er das Gebäude tagelang beobachtet, das Sicherheitspersonal ausgekundschaftet und sich schließlich, als Geschäftsmann verkleidet, Zutritt zum Gebäude verschafft. Den Fallschirm, mit dem er schließlich von einem Fensterputzkran absprang, hatte er in einem Aktenkoffer eingeschmuggelt.

Am 7. Dezember 1999, morgens um 7:00 Uhr Ortszeit sprang er vom rechten Arm der Christusstatue auf dem Corcovado in Rio de Janeiro aus mit dem Fallschirm ab. Zuvor ließ er sich auf dem Gelände einschließen, dann kletterte er an einem mit einer Armbrust übergeschossenen Seil hinauf.

Am 2. März 2003 erklomm er gemeinsam mit Günter Karnutsch die Ostwand des 2.950 m hohen Sass Pordoi in Italien und sprang anschließend vom Gipfel aus per Fallschirm ab. Dabei handelte es sich um das erste gemeinsame Projekt dieser beiden Extremsportler.

Am 1. Juni 2003 führte Baumgartner den Hauptstunt für die dritten Taurus World Stunt Awards in Hollywood durch. Mit einem Carbonflügel ausgestattet, veranstaltete er ein Wettfliegen gegen eine 368 kW starke Pilatus-Porter-Propellermaschine. Der Flug selbst fand über den Lake Powell in Utah statt. Baumgartner gewann mit einer erreichten Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h das Rennen.

Am 31. Juli 2003 überquerte Baumgartner als erster Mensch in freiem Fall den Ärmelkanal von Dover bis Calais. Er sprang in 9800 Metern Höhe nur mit einem 1,8 Meter Spannweite betragenden Carbonflügel, einer Sauerstoffmaske und einem isolierenden Spezialanzug aus einer Skyvan ab und flog die 36 km lange Strecke mit einer Höchstgeschwindigkeit von 360 km/h in 6:22 Minuten. Das dabei verwendete, damals noch experimentelle Fluggerät hieß SkyRay und wird heute als militärisches Waffensystem unter der englischen Bezeichnung Gryphon (Greif) weiter entwickelt. In einer Höhe von 1200 Metern öffnete Baumgartner den Fallschirm und landete am Cap Blanc-Nez nahe Calais, obwohl die zuständige Stelle in Frankreich die Landung dort untersagt hatte.

Felix Baumgartner sprang am 27. Juni 2004 von der mit 343 Metern höchsten Brücke der Welt, dem Viaduc de Millau. Ein Objektsprung am 10. September 2004 von der 108 Meter hohen Puente de las Américas, die Nord- und Südamerika verbindet, führte zu einer kurzen Inhaftierung in Panama.

Am 18. August 2006 sprang er vom Turning Torso in Malmö, Schweden, dem höchsten Gebäude Skandinaviens. Dem Sprung ging ein Absprung aus einem Helikopter mit anschließender Ziellandung auf dem Dach des Gebäudes voraus. Laut seiner Webseite flüchtete Baumgartner nach dem Sprung per Motorrad und Schnellboot nach Dänemark.

Ebenfalls im Jahr 2006 sprang er in den 190 Meter tiefen flaschenförmigen Höhlenschacht der Mamethöhle im Velebitgebirge (Kroatien).

Am 11. Dezember 2007 sprang er um 16.18 Uhr (Ortszeit) von der 390,2 Meter hohen äußeren Beobachtungsplattform der 91. Etage des 509 Meter hohen Wolkenkratzers Taipei 101 in Taipeh, der Hauptstadt Taiwans. Der Fallschirm wurde am Vortag von einer taiwanischen Bekannten an der Security vorbeigeschmuggelt und von Baumgartner anschließend in der Deckenverkleidung der Toilette der Besucherplattform versteckt. Baumgartner landete auf einem Parkhaus, verschwand anschließend im Straßenverkehr Taipehs und verließ schon zwei Stunden nach dem Sprung per Flugzeug das Land Richtung Hongkong.

Weitere Jumps:

Sprung aus der Stratosphäre

Baumgartner will mit einem Heliumballon die Stratosphäre erreichen und mit Schutzanzug und Fallschirm Richtung Erde abspringen. Damit will er gleich vier Weltrekorde aufstellen (die derzeitigen Weltrekorde, absolut sind es 5 Weltrekorde):

  • höchste bemannte Ballonfahrt, geplant ca. 36.000 m (34.670 m, 1961, Malcolm D. Ross und Victor E. Prather)
  • längstdauernder freier Fall, geplant ca. 5 Minuten und 35 Sekunden (4 Minuten und 36 Sekunden, 25.400 m aus 31.332 m, Spitze: 988 km/h, 16. August 1960, Joseph Kittinger)
  • (längster freier Fall, geplant ca. 34.500 m, Fallschirmöffnung in 5.000 Fuß / 1.524 m (4 Minuten 30 Sekunden[2], 24.500 m aus 25.458 m, Spitze: 900 km/h, 1. November 1962, Jewgeni Nikolajewitsch Andrejew[3]))
  • größte im freien Fall erreichte Geschwindigkeit, geplant ca. 1.100 km/h (988 km/h, 1. August 1960, Joseph Kittinger)
  • höchster Absprung der Welt, geplant ca. 36.000 m (31.332 m, 16. August 1960, Joseph Kittinger[3])

Geplant ist ein rund dreistündiger Aufstieg in die Höhe von rund 36 km per Heliumballon, wobei Baumgartner anschließend mit einem dünnen Druckanzug abspringen und in einem, ca. 335 Sekunden dauernden freien Fall die Schallmauer durchbrechen soll. Anschließend würde er rund 1,5 km über dem Erdboden seinen Fallschirm öffnen und in den USA landen. Für dieses gefährliche Vorhaben bereitet er sich unter professioneller Leitung schon seit über drei Jahren vor. Der abfallende Druck ab 18 km Höhe würde die Gasblasen im Blut ausdehnen und die Adern zum Platzen bringen, weshalb er schon zwei Stunden vor der Ballonfahrt in seinen Druckanzug steigen und reinen Sauerstoff inhalieren wird. Zudem verhindert die geringe Luftdichte, dass er in den ersten 30 Sekunden nach dem Absprung seine Position durch Arm- und Kopfbewegungen anpassen kann. Zum enormen Temperaturunterschied von -70 bis +25 Grad Celsius kommt noch die Tatsache, dass es keine Forschungsergebnisse dazu gibt, was mit einem Menschen passiert, der im freien Fall die Schallmauer durchbricht. Im Beraterteam ist auch der bisherige Weltrekordhalter Joseph Kittinger.

Am 12. Oktober 2010 wurde bekannt, dass das Projekt aufgrund von Rechtsstreitigkeiten vorläufig bis zur Klärung gestoppt wird.[4] Ende Juni 2011 wurde ein außergerichtlicher Vergleich getroffen.[5]

Im März 2012 wurde die Druckkapsel, die von Sage Cheshire Aerospace gefertigt wurde, der Öffentlichkeit vorgestellt.[6][7][8]

Am 15. März erfolgte der erste Testflug mit einem Absprung aus einer Höhe von 21.800 m.[9][10] Er erreichte eine Geschwindigkeit von 587 km/h und sein freier Fall dauerte drei Minuten und 33 Sekunden. Der Ballon riss wie geplant in rund 30 km Höhe und die Druckkapsel landete an Fallschirmen. Ein noch zu lösendes Problem bereitet die Kälte, Baumgartner konnte seine Hände kaum bewegen.[11][12] Der Test fand in Roswell, New Mexico, USA statt.

Am 25. Juli 2012 sprang Felix Baumgartner aus einer Höhe von 30.000 m. Der Test fand wieder in Roswell, New Mexico statt.[13]

Zitate

  • „Es ist nicht Adrenalin und der ganze pseudopsychologische Mist, warum ich das mache. Es ist immer eine Idee, die mich nicht loslässt. Ein Ziel und der Weg dorthin.“
  • „Ich bin nicht geil auf die Angst, aber die Angst macht ein Ziel erst wertvoll. Daher gehört die Angst dazu.“
  • „Ich meine, es lohnt sich nie, bei einem Sprung zu sterben. Aber wenn du beim Sprung von der Jesusstatue in Rio abfuckst, hat das wenigstens eine gewisse Glorie.“

Literatur

Einzelnachweise

  1. wecarelife, Österreich
  2. Андреев Евгений Николаевич, warheroes.ru
  3. a b High Altitude World Record Jumps
  4. Meldung in ORF-Online vom 13. Oktober 2010
  5. Sprung aus 36 Kilometer Höhe: Gerichtsstreit beigelegt nachrichten.at, abgerufen am 2. Juli 2011
  6. Baumgartner - Kapsel für Stratos-Sprung präsentiert diepresse.com
  7. Capsule and skydiver ready for record-setting freefall physorg.com
  8. Sage Cheshire Aerospace - the Prime Contractor for Red Bull Stratos Project sagecheshire.com, abgerufen am 13. März 2012
  9. First Manned Test Flight Accomplished facebook.com, abgerufen am 16. März 2012
  10. Chuck Squatriglia: Skydiver Makes Test Jump From 13 Miles Up wired.com, 15. März 2012
  11. rst: Erfolgreicher Stratos-Testsprung durch Baumgartner wienerzeitung.at, 16. März 2012; abgerufen am 16. März 2012
  12. Michael Frühmann: Stratos-Testsprung aus der Todeszone. „Das war die richtige Motivation“, sport.orf.at, 16. März 2012
  13. Österreicher springt aus 30 Kilometern Höhe spiegel.de, abgerufen am 26. Juli 2012