Fabrik

Die Fabrik (lat. fabrica: Werkstatt) ist eine Einrichtung für den industriellen Großbetrieb, die eine größere Anzahl unterschiedlicher Arbeitsvorgänge vereinigt und mit Hilfe von Maschinen, Produktionsmitarbeitern und einer Betriebsführung gewerbliche Erzeugnisse herstellt. Den Besitzer bzw. Betreiber einer Fabrik bezeichnete man früher als Fabrikant, heute meist als Unternehmer. Auch das Gebäude, in dem diese Einrichtung untergebracht ist bezeichnet man als Fabrik.

Fabrik und Manufaktur

Unterschieden wird die Fabrik von der Manufaktur, in der jede Maschine auf die Herstellung eines einzigen Produkts ausgerichtet war, wobei die maschinelle Ausrüstung meist nur geringfügig zum Einsatz kam und vor allem von Hand gearbeitet wurde. Hierbei war es für die Beschäftigten auch möglich in Heimarbeit zu produzieren. Die Einrichtung einer Fabrik hingegen besteht aus etliche Maschinen (buchhalt. das Anlagevermögen) für mehrere Arbeitsschritte, was eine enorme Steigerung der Produktivität zufolge hat. Mit zunehmender Bürokratisierung und Arbeitsteilung wurde der Begriff Fabrik durch Werk oder Betrieb ersetzt.

Geschichte

Die "Alte Fabrik" als ältester Teil der Textilfabrik Cromford (1783). Sie war die erste Fabrik der aufkommenden Textilindustrie auf dem europäischen Kontinent.

In der Frühzeit der Bildung von Manufakturen (noch während des Zunftwesens) wurden diese staatlich gefördert, da man in ihnen die Möglichkeit sah, die Ausfuhr wertvoller Fabrikate zu erhöhen und dringend benötigtes Bargeld einzunehmen. Der eigentliche Aufschwung des Fabrikwesens und hiermit der Übergang von Manufakturen zu Fabriken, beginnt mit dem Aufkommen leistungsfähiger, mechanischer Vorrichtungen im späten 18. Jahrhundert, dem Beginn der Industrialisierung. Die Einrichtung und Ausnutzung dieser Maschinen konnte nur mit großem Kapitaleinsatz erfolgen und führte damit auf natürliche Weise zu Großbetrieben, welche die seinerzeit gängigen Hausbetriebe und selbständigen Kleinbetriebe aus vielen Bereichen verdrängten. Die damit einhergehende Notsituation reichte bis weit in das 19. Jahrhundert hinein und ließ seinerzeit sogar Zweifel an der Notwendigkeit von Fabrikationsbetrieben aufkommen.

Soziologie der Fabrik

Der Fabrikbetrieb verdrängte einerseits gewisse Gruppen an Produzenten, andererseits schuf er aber neben den produzierenden Arbeitern eine ganze Reihe weiterer Arbeitsfelder: Handelsvermittler, Techniker, Aufseher und Beamte. Der Übergang von handwerklich u. agrarischen Produktionen zur Fabrikmäßigen Fertigung, war sozial folgenreich. Er verursachte u.a. folgende Veränderungen:

  1. Die Trennung von Wohnstätte und Arbeitsraum
  2. Der Arbeitsraum dient einzig dem Arbeitszweck
  3. Den Arbeitsablauf rationalisiert und routinisiert

Im Zuge von Rationalisierung und Automatisierung arbeiten immer weniger Menschen in der Fabrik.

Gesetzgebung

Zur Gesetzgebung im Zusammenhang mit Fabriken, siehe Arbeitsschutz, Umweltschutz.

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