FC Rot-Weiß Erfurt

Vorlage:Fußballklub Infobox

Der FC Rot-Weiß Erfurt e. V. ist ein reiner Fußballverein aus Erfurt, der derzeit cirka 940 Mitglieder hat. 1954 und 1955 wurde die Mannschaft unter dem Namen Turbine Erfurt zweimal DDR-Meister. 1966 entstand aus der Fußballabteilung von Turbine Erfurt der FC Rot-Weiß Erfurt. Momentan spielen die Erfurter in der Regionalliga Nord und tragen ihre Heimspiele im 20.000 Zuschauer fassenden Steigerwaldstadion aus.

Geschichte

Vorgängervereine und Umbenennungen

Der Vorgänger des Vereins ist der am 25. Mai 1895 gegründete Cricket Club Erfurt, der sich ein Jahr später in SC Erfurt 1895 umbenannte. Der Verein war 1900 Gründungsmitglied des DFB und Pionier der Fußballbewegung in Thüringen. 1904 trat der Verein dem Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine (VMBV) bei. Die Mitgliederzahl stieg von 50 im Jahr 1900 auf 419 im Jahr 1914 und erreichte Anfang der 20er Jahre die 1.000er Marke. 1927 war der SC Erfurt mit 1.256 Mitgliedern der zweitgrößte Verein im VMBV. Die nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem SC Erfurt und VfB Erfurt gebildete SG Erfurt-West wurde nacheinander in Fortuna, KWU und (SC) Turbine umbenannt. Am 26. Januar 1966 wurde die Fußballabteilung, im Rahmen einer Neuordnung des DDR-Fußballs, unter dem Namen FC Rot-Weiß Erfurt eigenständig. Ziel der Umstrukturierung war die Gründung reiner Fußballclubs, um das Niveau der DDR-Oberliga zu heben. So vereinigten sich die Fußballabteilungen von Turbine Erfurt und BSG Optima Erfurt zum FC Rot-Weiß Erfurt, während die ursprünglichen Vereine und ihre anderen Sektionen weiter existierten.

Sportlicher Werdegang

Die Vorkriegszeit – SC Erfurt

Das erste Fußballspiel der Vereinsgeschichte fand 1895, im Jahr der Vereinsgründung, statt und wurde gegen den TV 1860 Gotha mit 0:2 verloren. Zwischen 1903 und 1910 war der Verein die unangefochtene Nummer 1 im Thüringer Fußball und gewann in diesen Jahren regelmäßig die Gaumeisterschaft von Thüringen. 1908 spielte der SC Erfurt erstmals in der Endrunde um die Mitteldeutsche Meisterschaft und konnte diese ein Jahr später gewinnen. Nach einem 7:2 im Halbfinale gegen den Dresdner SC, besiegten die Thüringer im Finale den Halleschen FC 96 mit 5:4. Mit diesem Sieg war der SC Erfurt für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert und besiegte dort im Viertelfinale Allemannia Cottbus mit 4:3. Im Halbfinale unterlag der Verein gegen den späteren Deutschen Meister Phönix Karlsruhe deutlich mit 1:9. In der folgenden Saison erreichte der Verein erneut das Finale um die Mitteldeutsche Meisterschaft und unterlag dort dem VfB Leipzig mit 1:4. 1910 und 1911 schieden die Thüringer jeweils im Halbfinale gegen Wacker Halle aus. In den folgenden Jahren nahm der Verein insgesamt noch achtmal an der Endrunde um die Mitteldeutsche Meisterschaft teil, konnte seinen Erfolg von 1908 jedoch nicht wiederholen. Zwei Halbfinalteilnahmen in den Jahren 1917 und 1919 sollten die größten Erfolge bleiben.1933 qualifizierten sich die Erfurter für die neugegründete Gauliga, damals die höchste deutsche Spielklasse. 1936 stieg der SC Erfurt aus der Gauliga ab, schaffte aber den sofortigen Wiederaufstieg. Nach dem erneuten Abstieg 1938 dauerte es zwei Jahre bis zur Rückkehr in die oberste Spielklasse, der die Erfurter dann bis zur Einstellung des Spielbetriebes 1944 angehörten. Insgesamt konnte der Verein in der Gauliga nicht an die Erfolge seiner frühen Geschichte anknüpfen und verlor sogar die Vormachtstellung in der Stadt, die mittlerweile der VfB Erfurt und die SpV 1902 Erfurt inne hatten.

1946 bis 1965 – BSG Turbine Erfurt

Im Sommer 1946 wurde der Spielbetrieb auf Kreisebene in Erfurt wieder aufgenommen. Nach dem Gewinn der Thüringer Meisterschaft 1949 gegen die SG Altenburg-Nord nahm der Verein an der Endrunde um die Ostzonenmeisterschaft teil. Nach Siegen gegen die SG Wismar-Süd (10:0) und SG Meerane (4:3 n.V.) erreichten die Erfurter das Finale, unterlagen dort aber vor 50.000 Zuschauern im Dresdener Ostragehege gegen ZSG Union Halle mit 1:4. Ein Jahr später war der Verein eines von 14 Gründungsmitgliedern der DDR-Oberliga, welche die höchste Spielklasse im DDR-Fußball war, und erreichte in der ersten Saison 1949/50 einen achtbaren vierten Platz. Am 30. September 1950 standen die Erfurter im Finale um den FDGB-Pokal, wo sie der BSG Eisenhüttenwerk Thale mit 0:4 unterlagen. In der Saison 1950/51 stand der Verein am Ende punktgleich mit der BSG Chemie Leipzig an der Tabellenspitze. Zwar hatten die Erfurter das bessere Torverhältnis, was aber damals noch keine Rolle spielte. So musste ein Endspiel der beiden Tabellenführenden über die DDR-Meisterschaft entscheiden. Das Spiel fand am 20. Mai 1951 im Chemnitzer Ernst-Thälmann-Stadion (heute Sportforum) vor der Rekordkulisse von 60.000 Zuschauern statt. Doch auch im dritten Finale innerhalb von nur drei Jahren verloren die Thüringer unglücklich mit 0:2.

Die erfolgreichsten Zeiten erlebte der Club in den folgenden Jahren unter Trainer Hans Carl. Mit Kapitän und Spielgestalter Helmut Nordhaus, sowie mehreren Nationalspielern wie Gerhard Franke und Georg Rosbigalle gelang den Erfurtern 1954 und 1955 der zweimalige Titelgewinn. Treffsicherster Spieler dieser Zeit war Stürmer Siegfried Vollrath. 1954 wurde er gemeinsam mit Heinz Satrapa von Wismut Aue mit 21 Toren Torschützenkönig der DDR-Oberliga. Auch am zweiten Meistertitel hatte er gewichtigen Anteil, als er in 20 Spielen 16 Tore erzielte. Ein weiterer Erfolgsgarant war die Abwehr der Thüringer, sowie Torhüter Rolf Jahn. In beiden Meisterjahren ließen die Erfurter die wenigsten Gegentore aller Mannschaften der DDR-Oberliga zu. An diese großen Erfolge konnte der Verein in den folgenden Jahren nicht mehr anknüpfen. Trainer Hans Carl verließ die DDR in Richtung Hessen und trainierte dort in der Folgezeit den KSV Hessen Kassel und mehrere wichtige Spieler der Meistermannschaften beendeten ihre Karriere, sodass die Erfurter 1959 erstmals in die zweitklassige DDR-Liga abstiegen. Nach dem sofortigen Wiederaufstieg spielte der Verein bis 1964 wieder erstklassig, bevor er erneut ab- und sofort wieder aufstieg.

1966 bis 1990 – FC Rot-Weiß Erfurt in der DDR-Oberliga

Ausgerechnet im Jahr der Vereinsgründung 1966 stieg der Verein erneut in die DDR-Liga ab. Auch diesmal gelang der sofortige Wiederaufstieg, genau wie nach dem letzten Abstieg des Vereins aus der DDR-Oberliga in der Saison 1970/71. In den 70er Jahren arbeitete sich Rot-Weiß von den Abstiegsplätzen auf stabile Mittelfeldplätze in der Abschlusstabelle hoch. Prominente Spieler dieser Zeit waren Stürmer Horst Weißhaupt, Torwart Wolfgang Benkert, der aufstrebende Jürgen Heun und Nationalspieler Rüdiger Schnuphase.

1980 kam es zu einem dramatischen Pokalfinale gegen den Thüringer Rivalen FC Carl Zeiss Jena. Durch den Treffer von Armin Romstedt führte Erfurt bis zehn Minuten vor dem Ende, ehe Jürgen Raab den Ausgleich für die Jenaer erzielte. In der Verlängerung behielt Jena schließlich mit 3:1 die Oberhand und gewann den Pokal. In den folgenden Spielzeiten machten sich die Erfurter Hoffnungen endlich den Einzug in den Europapokal zu schaffen. In der Saison 1982/83 erreichte der RWE unter Trainer Siegmar Menz den fünften Platz und verpasste nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Lok Leipzig die Teilnahme am Europapokal. Auf eben diese hofften die Erfurter, als 1985 der Jenaer Erfolgstrainer Hans Meyer nach Erfurt kam und den ehemaligen Erfurter Rüdiger Schnuphase mitbrachte. Doch auch Meyer gelang es nicht, Erfurt aus dem Mittelmaß herauszuführen, so dass das Erreichen des Intertoto-Cups das Maximum für Rot-Weiß blieb. Dort konnten die Thüringer allerdings in mehreren Spielen überzeugen und schlugen beispielsweise Fortuna Düsseldorf mit 6:1 und 3:0, sowie den holländischen Vertreter Twente Enschede mit 4:0.

1990 bis 1992 – UEFA-Pokal und 2. Bundesliga

Die erfolgreichste Saison der Rot-Weißen war ausgerechnet die letzte Saison der DDR-Oberliga 1990/91. Obwohl der Verein ohne große Illusionen in die Saison gestartet war, stand am Ende der 3. Tabellenplatz und somit die direkte Qualifikation für die 2. Bundesliga und der Einzug in den UEFA-Pokal. Das letzte Oberligator des Vereins erzielte am 25. Mai 1991 Frank Dünger beim 2:1 gegen Stahl Brandenburg. Letztendlich fehlte sogar nur ein Punkt auf den Zweitplatzierten Dynamo Dresden und der damit verbundenen Eingruppierung in die 1. Bundesliga. Die Freude dauerte kein Jahr, denn Erfurt wurde abgeschlagen Letzter und stieg in die Amateuroberliga ab. Besser machte es der Verein in dieser Saison in den Pokalwettbewerben. Im DFB-Pokal besiegte Rot-Weiß überraschend den FC Schalke 04 mit 2:1. Die Schalker entdeckten in diesem Spiel auch das große Potential des Erfurter Abwehrspielers Thomas Linke und verpflichteten ihn am Ende der Saison. Im UEFA-Cup hatte es der Verein in der ersten Runde mit dem holländischen Vertreter FC Groningen zu tun und erreichte nach zwei 1:0 Erfolgen sogar die zweite Runde. Im Hinspiel in den Niederlanden gingen die Thüringer bereits nach zwei Minuten durch Jörg Schmidt in Führung und sollten diese bis zum Ende des Spieles verteidigen, unter anderem scheiterte Groningen per Elfmeter an Torhüter Péter Disztl. Das entscheidende Tor im Rückspiel in Erfurt erzielte Tino Gottlöber. In der zweiten Runde war die europäische Spitzenmannschaft Ajax Amsterdam eine Nummer zu groß für die Thüringer. Trotz des Führungstreffers von Uwe Schulz im Hinspiel vor nur 6000 Zuschauern, verloren die Erfurter mit 1:2 und hatten auch beim 0:3 im Rückspiel keine Chance gegen die mit namhaften Spielern wie Dennis Bergkamp besetzte Elf aus Amsterdam.

1992 bis 2003 – 12 Jahre Drittklassigkeit und finanzielle Sorgen

Ab 1992 spielte der Verein in der NOFV-Oberliga und damit erstmals nur noch drittklassig. In den folgenden zwei Spielzeiten scheiterte Erfurt zweimal nur knapp an der Rückkehr in die 2. Bundesliga. 1993 wurden die Erfurter mit zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Sachsen Leipzig nur Dritter, außerdem bestritt im Juni das Erfurter Idol Jürgen Heun vor nur 600 Zuschauern gegen den FC Meißen sein letztes Spiel im Dress der Rot-Weißen, nachdem er zuvor in 399 Punktspielen auf dem Platz stand und 132 Tore erzielte. 1994 wurde der Verein Zweiter hinter dem FSV Zwickau, obwohl die Mannschaft in 30 Spielen keine einzige Niederlage einstecken musste. Die Qualifikation für die neugegründete Regionalliga wurde damit allerdings erreicht. Dort kamen die Thüringer in den folgenden Spielzeiten stets zu Platzierungen im vorderen Drittel der Tabelle, der Sprung zurück in den bezahlten Fußball gelang jedoch nicht. 1997 wurde gegen den Verein aufgrund einer Überschuldung von über 6,1 Millionen DM das Insolvenzverfahren eröffnet. In den folgenden Monaten herrschte rund um den Club Chaos. Erst mit dem Amtsantritt von Präsident Klaus Neumann konnte die finanzielle Talfahrt beendet werden. Er trug maßgeblich dazu bei, dass nach acht Monaten das Insolvenzverfahren erfolgreich abgeschlossen wurde und der Verein weiter existieren konnte. Als im Jahr 2000 die Zahl der Regionalligen von vier auf zwei reduziert wurde, musste der FC Rot-Weiß Erfurt als Tabellensiebter den letzten freien Platz in der Regionalliga gegen den Oberligisten FC Schönberg 95 in zwei Relegationsspielen ausspielen. Nachdem das Hinspiel in Schönberg mit 0:1 verloren wurde, qualifizierten sich die Erfurter mit einem 4:1 im Rückspiel für die Regionalliga. In der 90. Spielminute traf ein Schönberger Spieler beim Stande von 3:1 nur die Torlatte, woraufhin im direkten Gegenzug das 4:1 fiel. Ein 3:2 hätte RWE aufgrund der Auswärtstorregel nicht gereicht. In der folgenden Saison wurde die Mannschaft nur 15. in der Regionalliga Süd und stand somit zu Saisonende auf einem Abstiegsplatz. Lediglich aufgrund eines Lizenzentzug es für den SSV Ulm konnte der Verein die Klasse halten. In den folgenden beiden Jahren erreichte das Team nur Mittelfeldplätze, obwohl vor Saisonbeginn stets der Aufstieg als Ziel augegeben wurde und entsprechend teure Spieler in die Landeshauptstadt geholt wurden. Dies führte neuerdings zu einer hohen Verschuldung des Vereins, sodass der Aufstieg in den bezahlten Fußball aufgrund der wesentlich höheren Fernseheinnahmen in der 2. Bundesliga mittlerweile existenziell wichtig wurde.

2003 bis heute – Aufstieg in die 2. Bundesliga, erneuter Abstieg und die Gegenwart

Block 3, Fanblock der RWE-Fans

In der Saison 2003/04 kam René Müller als Trainer nach Erfurt und schaffte mit einer komplett neu aufgebauten Mannschaft nach zwölf Jahren die lang ersehnte Rückkehr in die 2. Bundesliga. Erstmals seit Jahren hatte der Verein vor der Saison nicht den Aufstieg als Ziel ausgegeben und keine namhaften Spieler verpflichtet, umso überraschender war der Erfolg am Ende der Saison. Die Mannschaft steigerte sich im Verlauf der Saison kontinuierlich und erreichte den Aufstieg bereits nach dem vorletzten Spieltag. Vor 20.000 Zuschauern besiegten die Erfurter den direkten Konkurrenten und späteren Mitaufsteiger 1. FC Saarbrücken mit 2:1. In der folgenden Saison stellte Müller den Kader der Erfurter erneut radikal um, die zahlreichen Neuzugänge konnten die Erwartungen diesmal allerdings nicht erfüllen und die Stimmung in der Mannschaft und dem Erfurter Umfeld wurde zunehmend schlechter. Nach zahlreichen umstrittenen Entscheidungen, unter anderem das Verbannen des Erfurter Publikumslieblings Ronny Hebestreit auf die Tribüne oder das Festhalten an Torhüter Claus Reitmaier trotz mehrerer spielentscheidender Fehler, wurde René Müller am 20. Februar 2005 entlassen, doch auch sein Nachfolger Ján Kocian konnte den Abstieg nicht mehr verhindern. Einen herben Rückschlag musste der Verein kurz vor Saisonende verkraften. Beim Spiel gegen die SpVgg Unterhaching am 6. April 2005 war der Erfurter Spieler Senad Tiganj der Einnahme einer verbotenen Substanz überführt worden. Tiganj sagte später aus, er habe seinem kleinen Sohn die Einnahme eines Asthmasprays vorgeführt, welches die verbotene Substanz enthielt. Obwohl aufgrund der geringen Menge keine Leistungssteigerung möglich war, entschied das Sportgericht des DFB die Annullierung des Sieges und Wertung der Partie für die SpVgg Unterhaching. Dieser Punktabzug trug mit zum Abstieg des FC Rot-Weiß Erfurt in die Regionalliga bei. Nach dem Abstieg erhielten die Erfurter nur mit viel Mühe die Lizenz für die Regionalliga und traten in der Saison 2005/06 mit zahlreichen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs an. Der Klassenerhalt gelang den Rot-Weißen nur aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Preußen Münster. Auch in der Saison 2006/07 muss Trainer Pavel Dotchev aufgrund der Sparzwänge mit geringen finanziellen Mitteln eine Mannschaft zusammenstellen, sodass auch in dieser Saison der Klassenerhalt oberste Priorität hat. Für die nächste Saison strebt der Verein die Qualifikation für die neue 3. Bundesliga an.

Erfolge

Meisterschaften

  • DDR-Meister: 1954, 1955
  • Ostzonenvizemeister: 1949
  • DDR-Vizemeister: 1951
  • Mitteldeutscher Meister: 1909
  • Halbfinale der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft: 1909
  • Thüringer Gau-Meister 1903 bis 1910, 1912, 1917, 1919, 1920
  • Gau-Meister Nordthüringen 1911, 1912, 1914, 1917, 1918, 1924, 1927, 1932, 1933
  • Thüringer Meister 1949

Pokalwettbewerbe

  • DDR-Pokalfinalist: 1950, 1980
  • Thüringenpokalsieger: 1994, 1998, 2000, 2001, 2002, 2003, 2005 (Amateure)
  • UEFA-Cup: 2.Runde 1991/1992
  • Gruppensieger Intertoto-Cup: 1985, 1986

Ligazugehörigkeit

DDR-Zeit
Zeitraum Liga
1949 bis 1959 DDR-Oberliga
1960 DDR-Liga
1961 bis 1966 DDR-Oberliga
1966/67 DDR-Liga
1967 bis 1971 DDR-Oberliga
1971/72 DDR-Liga
1972 bis 1991 DDR-Oberliga


      1991–heute
Zeitraum Liga
1991/92 2. Bundesliga
1991 bis 1994 NOFV-Oberliga
1994 bis 2000 Regionalliga Nordost
2000 bis 2004 Regionalliga Süd
2004/05 2. Bundesliga
seit 2005 Regionalliga Nord

Personalien

Erfolgreiche Spieler

Nationalspieler der DDR

Insgesamt kamen 14 Erfurter Spieler während ihrer Zeit im Verein zu Einsätzen in der DDR-Fußballnationalmannschaft.

Turbine Erfurt

Folgende sechs Spieler von Turbine Erfurt kamen vor 1966 zu Länderspieleinsätzen:

Die erste Zahl gibt die Zahl der Spiele an, die zweite steht für die erzielten Tore.

Die geringe Anzahl an Länderspielen ist bei diesen Spielern auch darauf zurückzuführen, dass in den 50er Jahren nur sehr wenige Länderspiele der DDR-Nationalelf stattfanden. Georg Rosbigalle spielte am 12. September 1952 gegen Polen im ersten Länderspiel der DDR.

Rot-Weiß Erfurt

Folgende acht Spieler des FC Rot-Weiß Erfurt kamen ab der Vereinsgründung 1966 zu Länderspieleinsätzen:

Die erste Zahl gibt die Zahl der Spiele an, die zweite steht für die erzielten Tore.

Nationalspieler Deutschlands

Folgende ehemalige Erfurter Spieler haben für die Deutsche Fußballnationalmannschaft gespielt:

Nationalspieler anderer Nationen

Der erste internationale Nationalspieler im Verein war der ungarische Nationaltorhüter Péter Disztl, der 1990 und 1991 im Tor der Erfurter stand. Gediminas Sugzda, der von 1997 bis 2000 in Erfurt spielte, bestritt in dieser Zeit ein Länderspiel für die Nationalelf aus Litauen. Der nächste Nationalspieler war der Bosnier Bruno Akrapovic, der 2003 für ein halbes Jahr bei RWE spielte. In der Zweitligasaison 2004/05 trugen mit Stephan Keller (Schweiz), Eric Akoto (Togo), George Koumantarakis (Südafrika), Najeh Braham (Tunesien), Zoran Pavlovic und Senad Tiganj (beide Slowenien) insgesamt sechs Nationalspieler das Trikot der Erfurter. Außerdem spielte in der Saison 2005/06 mit Ilia Gruev (Bulgarien) ein weiterer Nationalspieler seines Landes bei den Thüringern.

Erfurter Spieler, die später in der Bundesliga erfolgreich waren

Rekordspieler

Die meisten Spiele:

Die meisten Tore:

Aufgeführt sind alle Spieler, die seit der Vereinsgründung 1966 mindestens 250 Pflichtspiele bestritten oder 50 Pflichtspieltore für den Verein erzielten. Stand: 03. September 2006

Trainer

Trainer der ersten Mannschaft seit der Vereinsgründung am 21. Januar 1966:

  • Helmut Nordhaus – 1964 bis 31. Mai 1966
  • Martin Schwendler – 1. Juni 1966 bis 4. August 1970
  • Gerhard Bäßler – 5. August 1970 bis 30. Juni 1971
  • Siegfried Vollrath – 1. Juli 1971 bis 31. Juli 1973
  • Gerhard Bäßler – 1. August 1973 bis 30. Juni 1978
  • Manfred Pfeifer – 3. Juli 1978 bis 9. April 1982
  • Siegmar Menz – 10. April 1982 bis 30. Juni 1984
  • Hans Meyer – 1. Juli 1984 bis 28. April 1987
  • Manfred Pfeifer – 29. April 1987 bis 30. Juni 1988
  • Wilfried Gröbner – 1. Juli 1988 bis 31. Dezember 1989
  • Lothar Kurbjuweit – 3. Januar 1990 bis 28. August 1991
  • Rüdiger Schnuphase – 29. August 1991 bis 10. September 1991
  • Josip Kuze – 11. September 1991 bis 30. Juni 1992
  • Klaus Goldbach – 1. Juli 1992 bis 18. August 1995

Aktueller Kader

Stand: 14. November 2006

Torhüter
  • Deutschland Dirk Orlishausen
  • Deutschland Michael Ratajczak
Abwehr
  • Deutschland Tom Betram
  • Deutschland Lars Heller
  • Deutschland Matthias Holst
  • Deutschland Rico Kühne
  • Deutschland Jörn Nowak
  • Deutschland Matthias Peßolat
  • Deutschland Robert Stark
Mittelfeld
  • Deutschland Björn Brunnemann
  • Deutschland Daniel Brückner
  • Deutschland Danny Cornelius
  • Deutschland Alexander Frank
  • Deutschland Thorsten Görke
  • Deutschland Rainer Müller
  • Deutschland Silvio Pätz
  • Deutschland Alexander Schnetzler
  • Deutschland Tony Schnuphase
  • Deutschland Moritz Stoppelkamp
Angriff

Zweite Mannschaft

Zu DDR-Zeiten spielte die zweite Mannschaft des FC Rot-Weiß Erfurt von 1967 bis 1969, 1972 bis 1975 und 1984 bis 1986 insgesamt sieben Spielzeiten lang in der damals zweitklassigen DDR-Liga und nahm mehrfach am FDGB-Pokal teil. 1970 erreichte das Team nach Siegen über Vorwärts Meiningen und Sachsenring Zwickau sogar das Achtelfinale, wo die Mannschaft jedoch gegen Vorwärts Berlin mit 0:3 unterlag.

Nach der Wende wurde die zweite Mannschaft in die Bezirksliga Westthüringen eingruppiert. 1993 stieg die Mannschaft in die fünftklassige Thüringenligaauf, wo sie in den folgenden elf Jahren ununterbrochen spielte. In der Saison 2004/05 wurde die Mannschaft Thüringenmeister und stieg damit in die NOFV-Oberliga Süd auf, wo das Team in der ersten Saison den 7. Platz belegte. Außerdem gewann die zweite Mannschaft 2005 den Thüringenpokal. Im Elfmeterschießen besiegten sie im Geraer Stadion der Freundschaft den FC Carl Zeiss Jena. Bereits im Vorjahr erreichte die Mannschaft das Endspiel des Landespokales, verlor dort jedoch ebenfalls gegen die Jenaer im Elfmeterschießen. In der ersten Runde des DFB-Pokals 2005/06 traf die Mannschaft auf den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen und unterlag dort mit 0:8.

Die zweite Mannschaft wird seit 2001 vom ehemaligen RWE-Spieler Albert Krebs trainiert und trägt seine Heimspiele im Erfurter Norden im Stadion an der Grubenstraße aus. In der Thüringenliga spielte die Mannschaft im Cyriaksgebreite bei der ega, der dortige Platz genügte aber nicht den Sicherheitsanforderungen für Oberligaspiele.

Junioren

Die A-Junioren werden von den ehemaligen RWE-Spielern Georg-Martin Leopold und Ilia Gruev trainiert. Die Mannschaft spielt seit 2004 in der Bundesliga und bringt regelmäßig talentierte Spieler hervor, die den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Aus dem aktuellen Kader des Regionalligateams stammen acht Spieler aus der eigenen Jugendarbeit. Insbesondere ist hier Tom Bertram zu nennen, der bislang alle Juniorennationalmannschaften des DFB durchlief und bereits mit 18 Jahren Stammspieler in der ersten Mannschaft wurde. Aktuell spielt Bertram in der U20-Nationalmannschaft und ist dort einer der wenigen Spieler, der nicht bei einem Bundesligisten unter Vertrag steht. Insgesamt sind beim Verein über 200 Spieler aller Altersklassen im Nachwuchsbereich aktiv, außerdem spielen alle Mannschaften in der höchstmöglichen Liga. Die Nachwuchsmannschaften werden von insgesamt 16 Trainern betreut. Der Verein betreibt zudem ein Sportinternat, welches Platz für bis zu 34 Nachwuchsspieler bietet, sodass auch Talente aus entfernteren Gebieten frühzeitig an den Verein gebunden werden können.

Stadion

Datei:Erfurt Steigerwaldstadion Panorama.jpg
Panorama des Stadions

Der FC Rot-Weiß Erfurt trägt seine Heimspiele im Steigerwaldstadion aus, welches sich im Erfurter Süden in unmittelbarer Nähe zur Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle und dem Thüringer Landtag befindet. Das Stadion bietet Platz für 20.000 Zuschauer, davon sind 6.000 Sitzplätze.

Das Stadion wurde am 17. Mai 1931 als Daberstädter Schanze eröffnet und wenig später in Mitteldeutsche Kampfbahn umbenannt. Zu DDR-Zeiten hieß es Georgi-Dimitroff-Stadion, bevor es 1991 nach einer Bevölkerungsbefragung seinen heutigen Namen erhielt.

Das Stadion hat zahlreiche Leichtathletikanlagen, unter anderem eine 400-m-Tartanbahn und wird regelmäßig für nationale und internationale Leichtathletikwettkämpfe genutzt. Zur Deutschen Leichtathletikmeisterschaft 1994 wurde eine neue Tribüne errichtet, welche Platz für 4.000 Zuschauer bietet.

Fans

Die Fans des FC Rot-Weiß Erfurt stehen im Steigerwaldstadion im Block 3. Der höchste Zuschauerschnitt in der Vereinsgeschichte wurde in der Saison 1953/54 erreicht, als durchschnittlich 22.714 Zuschauer die Spiele von Turbine Erfurt sahen. In den 60er und 70er Jahren pegelten sich die Besucherzahlen auf cirka 11.000 Zuschauer pro Spiel ein. Ab Mitte der 80er Jahre kamen immer weniger Zuschauer ins Steigerwaldstadion. Die Spiele in der letzten DDR-Oberligasaison sahen durchschnittlich nur noch 6.815 Zuschauer, in der 2. Bundesliga 1991/92 kamen im Schnitt 2.713 Leute. Im Verlaufe der 90er Jahre kamen meist deutlich weniger als 2.000 Fans ins Stadion. Erst mit der Einführung der zweigleisigen Regionalliga im Jahr 2000 stiegen die Besucherzahlen deutlich auf durchschnittlich 4.000 Zuschauer pro Spiel an. In der 2. Bundesliga 2004/05 wurde mit 12.000 Zuschauern pro Spiel erstmals seit 1986 wieder ein fünfstelliger Zuschauerschnitt erreicht.

Der harte Kern der Erfurter Fans unterstützt seine Mannschaft auch bei den Auswärtsspielen zahlreich. In der Regionalliga fahren zumeist mehrere hundert Erfurter Anhänger zu den Auswärtsspielen ihrer Mannschaft, bei Spielen gegen die ehemaligen Konkurrenten aus Zeiten der DDR-Oberliga sind es oftmals weit über 1.000 Fans, die das Team begleiten.

Eine große Rivalität besteht zu den Fans des thüringischen Lokalrivalen FC Carl Zeiss Jena. Diese nahm ihren Ursprung schon zu DDR-Zeiten und wurde durch Delegierungen Erfurter Leistungsträger wie Rüdiger Schnuphase und Lutz Lindemann in Richtung Jena zusätzlich angeheizt. Feste Freundschaften mit den Fans anderer Vereine bestehen nicht. Die Ultragruppierung des Vereins Erfordia Ultras und einige andere Fanclubs unterhalten freundschaftliche Kontakte zu Fans des 1. FC Lok Leipzig und des Halleschen FC. Diese Freundschaft wird aber von anderen Teilen der Fanszene abgelehnt.

Literatur

  • Jens-Christian Porsch (Hrsg.): 40 Jahre und immer in Bewegung – FC Rot-Weiß Erfurt, ISBN 300018919X
  • Rainer Döhling: Fußball ist auch nur ein Spiel – 30 Geschichten über meine Zeit als Fußballpräsident des FC Rot-Weiß Erfurt, ISBN 3980881644

Vorlage:Navigationsleiste Vereine in der Fußball-Regionalliga Nord Vorlage:Navigationsleiste Vereine in der Fußball-Oberliga Nordost (Staffel Süd)