„Fürstengrab von Leubingen“ – Versionsunterschied

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== Lage und Datierung ==
== Lage und Datierung ==


Der Grabhügel hatte vor der Ausgrabung eine Höhe von ca. 8,5&nbsp;m, einen Durchmesser von ca. 34&nbsp;m und einen Umfang von ca. 145&nbsp;m. Damit gehört er zu den größten Grabhügeln Mitteleuropas. Die hölzerne Grabkammer konnte [[Dendrochronologie|dendrochronologisch]] auf 1942 ± 10&nbsp;v.&nbsp;Chr. datiert werden<ref>Bernd Becker, Rüdiger Krause, Bernd Kromer: ''Zur absoluten Chronologie der frühen Bronzezeit.'' In: ''Germania.'' Darmstadt 67.1989,2, S.421-442. {{ISSN|0016-8874}}</ref><ref>Ilona Knapp: ''Fürst oder Häuptling? Eine Analyse der herausragenden Bestattungen der frühen Bronzezeit''. In: ''Archäologie Digital.'' T. 1. Freiburg 2001, S.53. ISBN 3-935846-00-2</ref>. Die kleine Unsicherheit der Datierung resultiert aus der Tatsache, dass bei den bearbeiteten Holzstämmen die [[Schnittholz#Waldsaum|Waldkante]], also die äußeren [[Jahresring|Jahrringe]], nicht mehr erhalten waren.
Der Grabhügel hatte vor der Ausgrabung eine Höhe von ca. 8,5&nbsp;m, einen Durchmesser von ca. 34&nbsp;m und einen Umfang von ca. 145&nbsp;m. Damit gehört er zu den größten Grabhügeln Mitteleuropas. Die hölzerne Grabkammer konnte [[Dendrochronologie|dendrochronologisch]] auf 1942 ± 10&nbsp;v.&nbsp;Chr. datiert werden<ref>Bernd Becker, Rüdiger Krause, Bernd Kromer: ''Zur absoluten Chronologie der frühen Bronzezeit.'' In: ''Germania'' 67, 2, 1989, S. 421-442. {{ISSN|0016-8874}}</ref><ref>Ilona Knapp: ''Fürst oder Häuptling? Eine Analyse der herausragenden Bestattungen der frühen Bronzezeit''. In: ''Archäologie Digital.'' T. 1. Freiburg 2001, S. 53. ISBN 3-935846-00-2</ref>. Die kleine Unsicherheit der Datierung resultiert aus der Tatsache, dass bei den bearbeiteten Holzstämmen die [[Schnittholz#Waldsaum|Waldkante]], also die äußeren [[Jahresring|Jahrringe]], nicht mehr erhalten waren.


Die Lage des Hügels war sicher bewusst gewählt, denn er befindet sich an einem schon damals genutzten Handelsweg in einer Talebene und stellt mit seiner Höhe einen prominenten Geländepunkt dar.
Die Lage des Hügels war sicher bewusst gewählt, denn er befindet sich an einem schon damals genutzten Handelsweg in einer Talebene und stellt mit seiner Höhe einen prominenten Geländepunkt dar.
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[[File:Skizze der Totenhütte mit den Grabbeigaben.jpg|thumb|250px|left|Skizze der Totenhütte mit den Beigaben]]
[[File:Skizze der Totenhütte mit den Grabbeigaben.jpg|thumb|250px|left|Skizze der Totenhütte mit den Beigaben]]


Die Grabkammer barg eine [[Mehrfachbestattung|Doppelbestattung]], wobei die Hauptbestattung ein älterer männlicher Erwachsener mit Alters[[Gicht|gicht]] und abgenutzten Zähnen war. Er lag mit ausgestreckten Beinen auf dem Rücken, den Kopf in Richtung Norden.<ref>Paul Höfer: ''Der Leubinger Grabhügel'' in der ''Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder'', Ausgabe 5, 1906, S. 1 - 59</ref>
Die Grabkammer barg eine [[Mehrfachbestattung|Doppelbestattung]], wobei die Hauptbestattung ein älterer männlicher Erwachsener mit Alters[[Gicht|gicht]] und abgenutzten Zähnen war. Er lag mit ausgestreckten Beinen auf dem Rücken, den Kopf in Richtung Norden.<ref>Paul Höfer: ''Der Leubinger Grabhügel.'' In: ''Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder'' 5, 1906, S. 1-59</ref>


Kreuzweise, quer über den Hüften des Toten liegend, wurde das [[Knochen des Menschen|Skelett]] eines etwa zehnjährigen Kindes beschrieben. Es gab nur zwei [[Röhrenknochen]] der Arme, bei denen das Alter bestimmt werden konnte; andere Knochen eines Kinderskelettes wurden nicht gefunden. Da Klopfleisch der Ansicht war, dass die fehlenden Knochen vergangen seien, zeichnete er sie in seiner Skizze mit ein. Zum Zeitpunkt der Graböffnung fand keine [[Anthropologie|anthropologische]] Untersuchung statt. Somit ist ungeklärt, ob es sich um [[Totenfolge]] oder um ein gleichzeitig verstorbenes Kind handelt. Doch da nur die zwei Knochen gefunden wurden ist anzuzweifeln, ob überhaupt ein Kind bestattet wurde – möglicherweise waren die Knochen nur als [[Beigabensitte|Beigabe]] mit im Grab. In der Zeichnung Klopfleischs wurden die Skelette lediglich rekonstruiert.
Kreuzweise, quer über den Hüften des Toten liegend, wurde das [[Knochen des Menschen|Skelett]] eines etwa zehnjährigen Kindes beschrieben. Es gab nur zwei [[Röhrenknochen]] der Arme, bei denen das Alter bestimmt werden konnte; andere Knochen eines Kinderskelettes wurden nicht gefunden. Da Klopfleisch der Ansicht war, dass die fehlenden Knochen vergangen seien, zeichnete er sie in seiner Skizze mit ein. Zum Zeitpunkt der Graböffnung fand keine [[Anthropologie|anthropologische]] Untersuchung statt. Somit ist ungeklärt, ob es sich um [[Totenfolge]] oder um ein gleichzeitig verstorbenes Kind handelt. Doch da nur die zwei Knochen gefunden wurden ist anzuzweifeln, ob überhaupt ein Kind bestattet wurde – möglicherweise waren die Knochen nur als [[Beigabensitte|Beigabe]] mit im Grab. In der Zeichnung Klopfleischs wurden die Skelette lediglich rekonstruiert.
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In der Nähe des Grabhügels gab es weitere Funde der Aunjetitzer Kultur:
In der Nähe des Grabhügels gab es weitere Funde der Aunjetitzer Kultur:
1953-1955 wurde bei [[Großbrembach]] ein [[Gräberfeld]] ausgegraben und im Jahre 2011 wurden bei Dermsdorf ein [[Hortfund von Dermsdorf|Beilhort]] sowie die Pfostensetzng eines frühbronzezeitlichen Langhauses entdeckt. Das Gebäude hat ein Fläche von 462&nbsp;m² und ist damit eines der größten der mitteldeutschen Frühbronzezeit. Keramikfunde machen die zeitliche Nähe zum Fürstengrab wahrscheinlich, denn sie weisen ähnliche Verzierungen und Formen wie die Leubinger Beigaben auf. Vor der Stirnseite des Langhauses wurde ein umfangreicher, aus Bronzebeilen bestehender [[Depotfund|Hortfund]] gemacht, der auf eine herausragende Stellung der Bewohner des Hauses schließen lässt<ref>Katharina Bolle: ''[http://epoc.de/artikel/1116083&_z=798890 Fürstliches Wohngebäude aus der Bronzezeit entdeckt.]'' In: ''EPOC.'' Heidelberg 2011,4. {{ISSN|1865-5718}}</ref>.
1953-1955 wurde bei [[Großbrembach]] ein [[Gräberfeld]] ausgegraben und im Jahre 2011 wurden bei Dermsdorf ein [[Hortfund von Dermsdorf|Beilhort]] sowie die Pfostensetzng eines frühbronzezeitlichen Langhauses entdeckt. Das Gebäude hat ein Fläche von 462&nbsp;m² und ist damit eines der größten der mitteldeutschen Frühbronzezeit. Keramikfunde machen die zeitliche Nähe zum Fürstengrab wahrscheinlich, denn sie weisen ähnliche Verzierungen und Formen wie die Leubinger Beigaben auf. Vor der Stirnseite des Langhauses wurde ein umfangreicher, aus Bronzebeilen bestehender [[Depotfund|Hortfund]] gemacht, der auf eine herausragende Stellung der Bewohner des Hauses schließen lässt<ref>Katharina Bolle: ''[http://epoc.de/artikel/1116083&_z=798890 Fürstliches Wohngebäude aus der Bronzezeit entdeckt.]'' In: ''EPOC''2011, 4. {{ISSN|1865-5718}}</ref>.


== Interpretationen ==
== Interpretationen ==
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Durch die Überausstattung an Beigaben, den Goldschmuck sowie den aufwändigen Grabhügel mit Totenkammer, Steinpackung und Erdaufschüttung hebt sich der Tote deutlich ab. Die ganze Art der Niederlegung kann auch weitergehend interpretiert werden: Als bewussten Rückgriff der neuen [[Elite|Eliten]] auf alte [[Schnurkeramik#Bestattungen|Bestattungssitten der Schnurkeramik]] im [[Jungsteinzeit|Neolithikum]], um für sich selber eine lange [[Tradition#Tradition_im_Sinne_eines_kulturellen_Erbes|Traditions]]- und [[Stammlinie|Abstammungslinie]] zu konstituieren:
Durch die Überausstattung an Beigaben, den Goldschmuck sowie den aufwändigen Grabhügel mit Totenkammer, Steinpackung und Erdaufschüttung hebt sich der Tote deutlich ab. Die ganze Art der Niederlegung kann auch weitergehend interpretiert werden: Als bewussten Rückgriff der neuen [[Elite|Eliten]] auf alte [[Schnurkeramik#Bestattungen|Bestattungssitten der Schnurkeramik]] im [[Jungsteinzeit|Neolithikum]], um für sich selber eine lange [[Tradition#Tradition_im_Sinne_eines_kulturellen_Erbes|Traditions]]- und [[Stammlinie|Abstammungslinie]] zu konstituieren:


''„Die in neolithischer Tradition errichteten Gräber der Aunjetitzer Kultur zeigen in direkter Weise die Vermittlung traditioneller Werte durch ein bestimmtes Individuum, sie zeigen auch deutlich dessen Berufung auf [[Lineage|Deszendenzlinien]] im Gegensatz zur `Restbevölkerung`, die in nicht-neolithischer Weise bestattet wurde; ihr scheinen die Abstammungsrechte abgesprochen oder zumindest nur für eine kurze Deszendenzlinie zugesprochen worden zu sein.“''<ref>Ilona Knapp: ''„Fürst“ oder „Häuptling“? Eine Analyse herausragender Bestattungen der frühen Bronzezeit'' in: Archäologische Informationen 22/2, 1999, S. 266</ref>
''„Die in neolithischer Tradition errichteten Gräber der Aunjetitzer Kultur zeigen in direkter Weise die Vermittlung traditioneller Werte durch ein bestimmtes Individuum, sie zeigen auch deutlich dessen Berufung auf [[Lineage|Deszendenzlinien]] im Gegensatz zur `Restbevölkerung`, die in nicht-neolithischer Weise bestattet wurde; ihr scheinen die Abstammungsrechte abgesprochen oder zumindest nur für eine kurze Deszendenzlinie zugesprochen worden zu sein.“''<ref>Ilona Knapp: ''„Fürst“ oder „Häuptling“? Eine Analyse herausragender Bestattungen der frühen Bronzezeit'' in: ''Archäologische Informationen'' 22/2, 1999, S. 266</ref>


Für die Traditionsthese spricht auch, dass dem Toten Steingeräte (Ambossstein, Schuhleistenkeil) mit ins Grab gegeben wurden. Der Schuhleistenkeil war eine typische Beigabe der Schnurkeramik, kam in der Aunjetitzer Kultur aber nicht mehr vor – nur in den Fürstengräbern.
Für die Traditionsthese spricht auch, dass dem Toten Steingeräte (Ambossstein, Schuhleistenkeil) mit ins Grab gegeben wurden. Der Schuhleistenkeil war eine typische Beigabe der Schnurkeramik, kam in der Aunjetitzer Kultur aber nicht mehr vor – nur in den Fürstengräbern.
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[[Martin_Jahn|Martin Jahn]] sah ihn hingegen als [[Priester]]. Das mitgeopferte Kind sollte ihn im Jenseits bedienen und für das [[Leben_nach_dem_Tod|Weiterleben nach dem Tod]] gab es die Tongefäße, welche Nahrung enthielten.
[[Martin_Jahn|Martin Jahn]] sah ihn hingegen als [[Priester]]. Das mitgeopferte Kind sollte ihn im Jenseits bedienen und für das [[Leben_nach_dem_Tod|Weiterleben nach dem Tod]] gab es die Tongefäße, welche Nahrung enthielten.


Für Ilona Knapp ist in Leubingen eindeutig ein [[Häuptlingstum|Häuptling]] begraben, der zu seiner Zeit die wirtschaftliche, religiöse und militärische Macht innehatte.<ref>Ilona Knapp: ''„Fürst“ oder „Häuptling“? Eine Analyse herausragender Bestattungen der frühen Bronzezeit'' in: Archäologische Informationen 22/2, 1999, S. 261 – 268</ref>
Für Ilona Knapp ist in Leubingen eindeutig ein [[Häuptlingstum|Häuptling]] begraben, der zu seiner Zeit die wirtschaftliche, religiöse und militärische Macht innehatte.<ref>Ilona Knapp: ''„Fürst“ oder „Häuptling“? Eine Analyse herausragender Bestattungen der frühen Bronzezeit'' in: ''Archäologische Informationen'' 22/2, 1999, S. 261–268</ref>


Mit den vielen unterschiedlichen [[Interpretation|Deutungen]] konstatiert S. Hansen, dass die Grabhügel so ungewöhnlich und einzigartig sind, dass wir die Bedeutung des Bestatteten nicht genau erfassen können:
Mit den vielen unterschiedlichen [[Interpretation|Deutungen]] konstatiert [[Svend Hansen]], dass die Grabhügel so ungewöhnlich und einzigartig sind, dass wir die Bedeutung des Bestatteten nicht genau erfassen können:


''„Die `Fürstengräber` im Saale-Unstrut-Gebiet, insbesondere die Gräber von Leubingen und Helmsdorf, repräsentieren aufgrund des aufwendigen Grabbaus und ihrer reichhaltigen Bronze- und Goldbeigaben zweifellos die Spitze der frühbronzezeitlichen Sozialstruktur, soweit diese sich im archäologischen Fundniederschlag erfassen lässt. Die Ausstattungsfülle dieser Gräber erscheint im Vergleich sowohl zu zeitlich vorausgehenden Gräbern der Schnurkeramik- bzw. der [[Glockenbecherkultur]] als auch zu den zeitgleichen Frühbronzezeitkulturen in Mitteleuropa singulär. Daher fällt es schwer, ihr Erscheinungsbild aus einer historischen Entwicklung herzuleiten und ihr Verhältnis zu den zeitgleichen Bestattungen Mitteleuropas in soziale Termini zu bestimmen.“''<ref>S. Hansen: ''„Überausstattung“ in Gräbern und Horten der Frühbronzezeit'' in: J. Müller (Hrsg.): ''Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels?''; Tagung Bamberg 2001, Universitätsforschung zur Prähistorischen Archäologie 90, Bonn 2002, S. 151</ref>
''„Die `Fürstengräber` im Saale-Unstrut-Gebiet, insbesondere die Gräber von Leubingen und Helmsdorf, repräsentieren aufgrund des aufwendigen Grabbaus und ihrer reichhaltigen Bronze- und Goldbeigaben zweifellos die Spitze der frühbronzezeitlichen Sozialstruktur, soweit diese sich im archäologischen Fundniederschlag erfassen lässt. Die Ausstattungsfülle dieser Gräber erscheint im Vergleich sowohl zu zeitlich vorausgehenden Gräbern der Schnurkeramik- bzw. der [[Glockenbecherkultur]] als auch zu den zeitgleichen Frühbronzezeitkulturen in Mitteleuropa singulär. Daher fällt es schwer, ihr Erscheinungsbild aus einer historischen Entwicklung herzuleiten und ihr Verhältnis zu den zeitgleichen Bestattungen Mitteleuropas in soziale Termini zu bestimmen.“''<ref>Svend Hansen: ''„Überausstattung“ in Gräbern und Horten der Frühbronzezeit'' in: J. Müller (Hrsg.): ''Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels?''; Tagung Bamberg 2001, Universitätsforschung zur Prähistorischen Archäologie 90, Bonn 2002, S. 151</ref>


Einen anderen Ansatz verfolgt Tobias Kienlin, wenn er [[Argument|argumentiert]], dass die Menschen, die diese Gräber errichteten, vergessen werden. Denn kollektive Elemente der Bestattung und die Bedeutung der Bestattungs[[Zeremonie|zeremonie]] waren wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die [[Kulturelle_Identität|kulturelle Identität]]. In einer Zeit des Umbruchs - der Metallverwendung und der [[Hierarchie#Hierarchien_in_sozialen_Systemen|Hierarchie]]bildung – waren die Fürstengräber Ausdruck der Verunsicherung von traditionellen Gruppen. Durch ein gemeinschaftsstiftendes, rituelles Handeln wurde dem zu begegnen versucht.
Einen anderen Ansatz verfolgt Tobias Kienlin, wenn er [[Argument|argumentiert]], dass die Menschen, die diese Gräber errichteten, vergessen werden. Denn kollektive Elemente der Bestattung und die Bedeutung der Bestattungs[[Zeremonie|zeremonie]] waren wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die [[Kulturelle_Identität|kulturelle Identität]]. In einer Zeit des Umbruchs - der Metallverwendung und der [[Hierarchie#Hierarchien_in_sozialen_Systemen|Hierarchie]]bildung – waren die Fürstengräber Ausdruck der Verunsicherung von traditionellen Gruppen. Durch ein gemeinschaftsstiftendes, rituelles Handeln wurde dem zu begegnen versucht.
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Der Grabhügel von Leubingen ist der bei weitem größte seiner Art. Ähnliche Grabhügel der Aunjetitzer Kultur existieren bei [[Gerbstedt#Geschichte|Helmsdorf]] (Gerbstedt) mit ebenfalls 34&nbsp;m Durchmesser und bei [[Aunjetitzer_Kultur#Wichtige_Funde|Dieskau]]. Weitere 13&nbsp;Grabhügel sind im mitteldeutschen Raum [[Luftbildarchäologie|luftbildarchäologisch]] nachweisbar.
Der Grabhügel von Leubingen ist der bei weitem größte seiner Art. Ähnliche Grabhügel der Aunjetitzer Kultur existieren bei [[Gerbstedt#Geschichte|Helmsdorf]] (Gerbstedt) mit ebenfalls 34&nbsp;m Durchmesser und bei [[Aunjetitzer_Kultur#Wichtige_Funde|Dieskau]]. Weitere 13&nbsp;Grabhügel sind im mitteldeutschen Raum [[Luftbildarchäologie|luftbildarchäologisch]] nachweisbar.


In der Leubinger Kultur stehen Grabhügel immer einzeln. Bei [[Łęki Małe]] (Klein Lenka) in Polen, etwa 70&nbsp;km südlich von [[Posen]], existiert eine Gruppe mit elf Grabhügeln der Aunjetitzer Kultur<ref>[[Wolfram Euler]], Konrad Badenheuer: ''Sprache und Herkunft der Germanen - Abriss des Protogermanischen vor der Ersten Lautverschiebung.'' London/Hamburg 2009, S.50. ISBN 3-9812110-1-4 </ref>. Sie waren nicht so reich ausgestattet wie das Prunkgrab von Leubingen, doch es fanden sich auch Bronzebeile, Dolche, Ösenkopfnadeln und einzelne Schmuckstücke aus Gold. Eine andere Gruppe dieser Grabhügel befindet sich im nahe gelegenen Bruszczewo.
In der Leubinger Kultur stehen Grabhügel immer einzeln. Bei [[Łęki Małe]] (Klein Lenka) in Polen, etwa 70&nbsp;km südlich von [[Posen]], existiert eine Gruppe mit elf Grabhügeln der Aunjetitzer Kultur<ref>[[Wolfram Euler]], Konrad Badenheuer: ''Sprache und Herkunft der Germanen - Abriss des Protogermanischen vor der Ersten Lautverschiebung.'' London/Hamburg 2009, S. 50. ISBN 3-9812110-1-4 </ref>. Sie waren nicht so reich ausgestattet wie das Prunkgrab von Leubingen, doch es fanden sich auch Bronzebeile, Dolche, Ösenkopfnadeln und einzelne Schmuckstücke aus Gold. Eine andere Gruppe dieser Grabhügel befindet sich im nahe gelegenen Bruszczewo.


Im Gebiet der [[Wessex-Kultur|Wessex-Kultur]] in Wessex, Cornwall und der [[Bretagne]] finden sich Grabhügel wie der von Kernonen, Region [[Plouvorn]]/Bretagne. Diese weisen auch, vergleichbar mit Leubingen, eine Überausstattung auf und, als interessantes Detail, sind die Dolche ebenso kreuzförmig übereinandergelegt.
Im Gebiet der [[Wessex-Kultur|Wessex-Kultur]] in Wessex, Cornwall und der [[Bretagne]] finden sich Grabhügel wie der von Kernonen, Region [[Plouvorn]]/Bretagne. Diese weisen auch, vergleichbar mit Leubingen, eine Überausstattung auf und, als interessantes Detail, sind die Dolche ebenso kreuzförmig übereinandergelegt.
''„Die `Fürstengräber` in Wessex, der Bretagne und in Mitteldeutschland sind schon lange in einem engen Zusammenhang gesehen worden. Besonders hervorzuheben ist, dass in diesen drei Zentren die Beigabe von `Waffenarsenalen` nachweisbar ist: Insbesondere die bretonischen Gräber repräsentieren einen `Kult um die Klinge`. … In diesen Oberschichtgräbern der Frühbronzezeit materialisiert sich somit eine Idee, die schwerlich in drei unterschiedlichen Regionen unabhängig voneinander aufgekommen sein dürfte, sondern vielmehr als das Ergebnis eines Kommunikationszusammenhangs gedeutet werden kann.“''<ref>S. Hansen: ''„Überausstattung“ in Gräbern und Horten der Frühbronzezeit'' in: J. Müller (Hrsg.): ''Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels?''; Tagung Bamberg 2001, Universitätsforschung zur Prähistorischen Archäologie 90, Bonn 2002, S. 153f</ref>
''„Die `Fürstengräber` in Wessex, der Bretagne und in Mitteldeutschland sind schon lange in einem engen Zusammenhang gesehen worden. Besonders hervorzuheben ist, dass in diesen drei Zentren die Beigabe von `Waffenarsenalen` nachweisbar ist: Insbesondere die bretonischen Gräber repräsentieren einen `Kult um die Klinge`. … In diesen Oberschichtgräbern der Frühbronzezeit materialisiert sich somit eine Idee, die schwerlich in drei unterschiedlichen Regionen unabhängig voneinander aufgekommen sein dürfte, sondern vielmehr als das Ergebnis eines Kommunikationszusammenhangs gedeutet werden kann.“''<ref>S. Hansen: ''„Überausstattung“ in Gräbern und Horten der Frühbronzezeit'' in: Johannes Müller (Hrsg.): ''Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels?''; Tagung Bamberg 2001, Universitätsforschung zur Prähistorischen Archäologie 90, Bonn 2002, S. 153-154</ref>


In [[El-Argar-Kultur|El-Argar]], Provinz Almeria/Spanien, gab es Gräber mit reicher Ausstattung, inklusive Goldbeigaben, wo der Tote auch in Nord-Süd-Ausrichtung aufgefunden wurde.<ref>V. Pingel: ''Die Goldfunde der Argar-Kultur'' in: ''Madrider Mitteilungen'' 33, 1992, S. 6-24</ref>
In [[El-Argar-Kultur|El-Argar]], Provinz Almeria/Spanien, gab es Gräber mit reicher Ausstattung, inklusive Goldbeigaben, wo der Tote auch in Nord-Süd-Ausrichtung aufgefunden wurde.<ref>Volker Pingel: ''Die Goldfunde der Argar-Kultur'' in: ''Madrider Mitteilungen'' 33, 1992, S. 6-24</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Martin Bartelheim: ''Schmiedefürsten oder Großbauern? Eliten und Metalle in der Frühbronzezeit Mitteleuropas'' in: ''Der Griff nach den Sternen …'', Bd. 2, S. 865 – 880
* Martin Bartelheim: ''Schmiedefürsten oder Großbauern? Eliten und Metalle in der Frühbronzezeit Mitteleuropas'' in: ''Der Griff nach den Sternen …'', Bd. 2, S. 865–880
* François Bertemes: ''Die Metallurgengräber der zweiten Hälfte des 3. und der ersten Hälfte des 2. Jt. v. Chr.'' in: ''Der Griff nach den Sternen …'', Bd. 1, S. 131 – 162
* François Bertemes: ''Die Metallurgengräber der zweiten Hälfte des 3. und der ersten Hälfte des 2. Jt. v. Chr.'' in: ''Der Griff nach den Sternen …'', Bd. 1, S. 131–162
* [[Sigrid_Dušek|Sigrid Dušek]]: ''Ur- und Frühgeschichte Thüringens''. Theiss, Stuttgart 1999, S.74. ISBN 3-8062-1504-9
* [[Sigrid_Dušek|Sigrid Dušek]]: ''Ur- und Frühgeschichte Thüringens''. Theiss, Stuttgart 1999, S. 74. ISBN 3-8062-1504-9
* [[Svend Hansen]]: ''„Überausstattung“ in Gräbern und Horten der Frühbronzezeit'' in: J. Müller (Hrsg.): ''Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels?''; Tagung Bamberg 2001, Universitätsforschung zur Prähistorischen Archäologie 90, Bonn 2002, S. 151-173
* [[Svend Hansen]]: ''„Überausstattung“ in Gräbern und Horten der Frühbronzezeit'' in: Johannes Müller (Hrsg.): ''Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels?'' Tagung Bamberg 2001, Universitätsforschung zur Prähistorischen Archäologie 90, Bonn 2002, S. 151-173
* [[Paul_Höfer|Paul Höfer]]: ''Der Leubinger Grabhügel'' in der ''Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder'', Ausgabe 5, 1906, S. 1 - 59
* [[Paul Höfer]]: ''Der Leubinger Grabhügel'' in der ''Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder'', Ausgabe 5, 1906, S. 1-59
* Tobias L. Kienlin: ''Der „Fürst“ von Leubingen – Herausragende Bestattungen der Frühbronzezeit'' in: Kümmel/Schweizer/Veit (Hrgg): ''Körperinszenierung - Objektsammlung – Monumentalisierung'', Tübingen 2008
* Tobias L. Kienlin: ''Der „Fürst“ von Leubingen – Herausragende Bestattungen der Frühbronzezeit'' in: Kümmel/Schweizer/Veit (Hrgg): ''Körperinszenierung - Objektsammlung – Monumentalisierung'', Tübingen 2008
* Ilona Knapp: ''„Fürst“ oder „Häuptling“? Eine Analyse herausragender Bestattungen der frühen Bronzezeit'' in: Archäologische Informationen 22/2, 1999, S. 261 – 268
* Ilona Knapp: ''„Fürst“ oder „Häuptling“? Eine Analyse herausragender Bestattungen der frühen Bronzezeit'' in: Archäologische Informationen 22/2, 1999, S. 261–268
* [[Harald Meller]], [[François Bertemes]] (Hrsg.): ''Der Griff nach den Sternen – Wie Europas Eliten zu Macht und Reichtum kamen'' aus der Reihe: ''Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale)'', 2 Bde., Halle 2010
* [[Harald Meller]], [[François Bertemes]] (Hrsg.): ''Der Griff nach den Sternen – Wie Europas Eliten zu Macht und Reichtum kamen'' aus der Reihe: ''Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale)'', 2 Bde., Halle 2010
* Carola Metzner-Nebelsick: ''Die Ringe der Macht – Überlegungen zur Kontinuität frühbronzezeitlicher Herrschaftssymbole in Europa'' in: ''Der Griff nach den Sternen …'', Bd. 1, S. 177 – 198
* Carola Metzner-Nebelsick: ''Die Ringe der Macht – Überlegungen zur Kontinuität frühbronzezeitlicher Herrschaftssymbole in Europa'' in: ''Der Griff nach den Sternen …'', Bd. 1, S. 177–198
* [[Volker Pingel]]: ''Die Goldfunde der Argar-Kultur'' in: ''Madrider Mitteilungen'' 33, 1992, S. 6-24
* [[Volker Pingel]]: ''Die Goldfunde der Argar-Kultur'' in: ''Madrider Mitteilungen'' 33, 1992, S. 6-24
* Schwarz: ''Reich geworden durch Kupfer und Salz?'' in: Harald Meller (Hrsg.): ''Schönheit, Macht und Tod. 120 Funde aus 120 Jahren'', Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Begleitband zur Sonderausstellung, Halle (Saale), 2001, S. 62f.
* Schwarz: ''Reich geworden durch Kupfer und Salz?'' in: Harald Meller (Hrsg.): ''Schönheit, Macht und Tod. 120 Funde aus 120 Jahren'', Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Begleitband zur Sonderausstellung, Halle (Saale), 2001, S. 62-63.
* Christian Strahm: ''Die ökonomischen und ideellen Bedingungen der Formation frühbronzezeitlicher Eliten'' in: ''Der Griff nach den Sternen'', Bd. 1, S. 163 – 176
* Christian Strahm: ''Die ökonomischen und ideellen Bedingungen der Formation frühbronzezeitlicher Eliten'' in: ''Der Griff nach den Sternen'', Bd. 1, S. 163–176
* Silvester Tamas: ''Hort- bzw. Depotfunde der Frühbronzezeit in Mitteldeutschland und ihr indikatorischer Wert für den Nachweis sozialer Eliten'', Friedrich-Schiller-Universität Jena 2007
* Silvester Tamas: ''Hort- bzw. Depotfunde der Frühbronzezeit in Mitteldeutschland und ihr indikatorischer Wert für den Nachweis sozialer Eliten'', Friedrich-Schiller-Universität Jena 2007
* Herbert Ullrich: ''Das Aunjetitzer Gräberfeld von Großbrembach'' in: ''Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens'', Weimar 1972
* Herbert Ullrich: ''Das Aunjetitzer Gräberfeld von Großbrembach'' in: ''Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens'', Weimar 1972
* Bernd Zich: ''Die Fürstengräber von Leubingen und Helmsdorf''. in: Harald Meller (Hrsg), ''Der geschmiedete Himmel. Die weite Welt im Herzen Europas vor 3600 Jahren''. Begleitband zur Sonderausstellung, Halle (Saale), 2004, S. 156f.
* Bernd Zich: ''Die Fürstengräber von Leubingen und Helmsdorf''. in: Harald Meller (Hrsg), ''Der geschmiedete Himmel. Die weite Welt im Herzen Europas vor 3600 Jahren''. Begleitband zur Sonderausstellung, Halle (Saale), 2004, S. 156-157.
* Bernd Zich: ''Studien zur regionalen und chronologischen Gliederung der nördlichen Aunjetitzer Kultur'', Berlin-New York 1996
* Bernd Zich: ''Studien zur regionalen und chronologischen Gliederung der nördlichen Aunjetitzer Kultur'', Berlin-New York 1996



Version vom 3. Juli 2012, 08:53 Uhr

Koordinaten: 51° 11′ 25″ N, 11° 10′ 11″ O

Grabhügel von Leubingen
p1
Grabhügel von Leubingen
Grabhügel von Leubingen

Grabhügel von Leubingen

Lage Thüringen, Deutschland
Fundort Leubingen
Grabhügel von Leubingen (Thüringen)
Grabhügel von Leubingen (Thüringen)
Wann 1942 ± 10 v. Chr., Frühbronzezeit
Wo Leubingen, Sömmerda/Thüringen
ausgestellt Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale),
Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar,
Leubinger Heimatstube

Der Grabhügel von Leubingen ist das größte Fürstengrab der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur, welches sich bei Leubingen, einem Ortsteil von Sömmerda (Thüringen), als monumentales Denkmal erhebt.

Lage und Datierung

Der Grabhügel hatte vor der Ausgrabung eine Höhe von ca. 8,5 m, einen Durchmesser von ca. 34 m und einen Umfang von ca. 145 m. Damit gehört er zu den größten Grabhügeln Mitteleuropas. Die hölzerne Grabkammer konnte dendrochronologisch auf 1942 ± 10 v. Chr. datiert werden[1][2]. Die kleine Unsicherheit der Datierung resultiert aus der Tatsache, dass bei den bearbeiteten Holzstämmen die Waldkante, also die äußeren Jahrringe, nicht mehr erhalten waren.

Die Lage des Hügels war sicher bewusst gewählt, denn er befindet sich an einem schon damals genutzten Handelsweg in einer Talebene und stellt mit seiner Höhe einen prominenten Geländepunkt dar.

Die Ausgrabung unter Friedrich Klopfleisch 1877

Friedrich Klopfleisch
Skizze aus dem Grabungstagebuch
Skizze aus dem Grabungstagebuch

Der Grabhügel wurde 1877 unter Leitung des Jenaer Universitätsprofessors Friedrich Klopfleisch ausgegraben. Er dokumentierte und beschrieb in seinem Tagebuch die Beschaffenheit des Hügels und die Anordnung der einzelnen Gegenstände, so dass sich noch heute der Zustand des Grabes gut rekonstruieren lässt.

Nachbildungen der Grabkammer befinden sich im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle/Saale, dem Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar sowie in der Leubinger Heimatstube. Von der Heimatstube leiten Hinweisschilder den Besucher bis zum Grabhügel, der nach der Ausgrabung wieder aufgeschüttet wurde und heute ein Denkmal ist.

Die Totenkammer und die Steinpackung

Zunächst wurden im oberen Bereich der bronzezeitlichen Hügelschüttung siebzig Skelette gefunden. Bestattungssitte und Schmuckbeigaben datieren diese slawischen Gräber in die Zeit zwischen 700 und 1000 n. Chr. Solche Nachbestattungen in älteren Hügelschüttungen sind nicht ungewöhnlich. Auf Bodenniveau stießen die Ausgräber auf eine unversehrte, zeltförmige Totenhütte aus Eichenholz, die in die Aunjetitzer Kultur (2.200 – 1.600 v. Chr.) datiert.

Der Boden war sorgfältig geglättet, mit Steinen ausgelegt und mit Holzdielen bedeckt. Die Grundfläche der Grabkammer maß 3,90 m x 2,10 m und war Nord-Süd orientiert. Die schrägen Seitenwände bestanden aus Eichenbohlen, die mit Zapfen im Boden befestigt waren und an den oberen Enden durch Sparren verankert wurden. Darauf befand sich eine 15 cm dicke Schilflage, die außen mit Kalkmörtel bedeckt war. Über der Totenhütte wölbte sich eine bis 2,5 m mächtige Steinabdeckung aus weißem und rotem Sandstein, welcher aus dem gesamten Umkreis und Entfernungen bis zu 30 km herbeigeschafft wurde. Die Erdschicht über den Steinen war 70 cm dick festgestampft; die äußerste Schichte bestand aus lockerem Boden.

Die Bestattung und die Grabbeigaben

Skizze der Totenhütte mit den Beigaben

Die Grabkammer barg eine Doppelbestattung, wobei die Hauptbestattung ein älterer männlicher Erwachsener mit Altersgicht und abgenutzten Zähnen war. Er lag mit ausgestreckten Beinen auf dem Rücken, den Kopf in Richtung Norden.[3]

Kreuzweise, quer über den Hüften des Toten liegend, wurde das Skelett eines etwa zehnjährigen Kindes beschrieben. Es gab nur zwei Röhrenknochen der Arme, bei denen das Alter bestimmt werden konnte; andere Knochen eines Kinderskelettes wurden nicht gefunden. Da Klopfleisch der Ansicht war, dass die fehlenden Knochen vergangen seien, zeichnete er sie in seiner Skizze mit ein. Zum Zeitpunkt der Graböffnung fand keine anthropologische Untersuchung statt. Somit ist ungeklärt, ob es sich um Totenfolge oder um ein gleichzeitig verstorbenes Kind handelt. Doch da nur die zwei Knochen gefunden wurden ist anzuzweifeln, ob überhaupt ein Kind bestattet wurde – möglicherweise waren die Knochen nur als Beigabe mit im Grab. In der Zeichnung Klopfleischs wurden die Skelette lediglich rekonstruiert.

Der Amboss- oder Probierstein aus dem Fürstengrab

Unterhalb des linken Fußes des Toten befand sich ein großes Tongefäß (ca. 35 cm hoch), welches mit Steinen umgeben war. Scherben von mehreren anderen Gefäßen fanden sich am Boden der Grablege. Am rechten Fuß lagen ein steinerner Amboss- oder Probierstein und ein Schuhleistenkeil aus Serpentin. An letzterem fanden sich Reste von Riemen zur Befestigung an einem Stiel. Dieser habe, nach Klopfleisch, bis zur rechten Hand des Toten gereicht.

Oberhalb davon wurden ein Stabdolch und drei Dolchklingen aus Bronze gekreuzt und Nord-Süd bzw. Ost-West orientiert niedergelegt. Die Dolche hatten ursprünglich Griffe aus Weißdorn- sowie Eschenholz, die mit breitem Bronzedraht umwickelt waren, und steckten in Dolchscheiden aus Leder und Eichenrinde. Dies konnte durch mikroskopische Untersuchungen festgestellt werden. Nahe beim rechten Fuß lagen zwei gekreuzte Randleistenbeile mit Resten der Holzstiele. Beim oberen Dolchpaar, in Reichweite der rechten Hand, lagen drei Bronzemeißel. Rechts neben dem Toten waren in Kopfhöhe mehrere Goldgegenstände niedergelegt. Dabei handelt es sich um zwei Ösenkopfnadeln, zwei Noppenringe, ein Spiralröllchen sowie einen Armring. Das Gesamtgewicht des Goldes beträgt 256,113 g.

In der Nähe des Grabhügels gab es weitere Funde der Aunjetitzer Kultur: 1953-1955 wurde bei Großbrembach ein Gräberfeld ausgegraben und im Jahre 2011 wurden bei Dermsdorf ein Beilhort sowie die Pfostensetzng eines frühbronzezeitlichen Langhauses entdeckt. Das Gebäude hat ein Fläche von 462 m² und ist damit eines der größten der mitteldeutschen Frühbronzezeit. Keramikfunde machen die zeitliche Nähe zum Fürstengrab wahrscheinlich, denn sie weisen ähnliche Verzierungen und Formen wie die Leubinger Beigaben auf. Vor der Stirnseite des Langhauses wurde ein umfangreicher, aus Bronzebeilen bestehender Hortfund gemacht, der auf eine herausragende Stellung der Bewohner des Hauses schließen lässt[4].

Interpretationen

Interpretation der Beigaben

Klinge eines Bronzedolches

Die normale Beigabe in Gräbern der Aunjetitzer Kultur bestand aus nur einem Keramikgefäß. Bei 10 % der Toten fand sich auch ein einzelner Bronzegegenstand, meist eine Axt. Die Toten lagen in Grabgruben auf der linken Seite, die Arme und Beine angewinkelt (Hocker) in Nord-Süd-Ausrichtung.[5]

Der Tote im Grabhügel hingegen lag auf dem Rücken mit ausgestreckten Beinen (Strecker). Ihm wurden mehrere Gefäße mitgegeben, ebenso eine große Anzahl an Bronzeartefakten. Diese Überausstattung[6], eine Repräsentation von Reichtum durch eine ungewöhnliche Beigabenfülle, wird noch deutlicher durch den Goldschmuck:

„Goldener Armschmuck ist in der entwickelten Frühbronzezeit in Mitteldeutschland und im Karpatenbecken erstmals nachgewiesen und wird sogleich zu einem vorrangigen Symbol von Macht und Status besonderer Vertreter einer männlichen Elite. In Mitteldeutschland wird dies durch eine entsprechende Prunkgrabsitte deutlich, für die es, bezogen auf die gehäufte Beigabe goldener Artefakte, keine Entsprechungen im übrigen zentralen Kontinentaleuropa gibt.“ [7]

Durch die Überausstattung an Beigaben, den Goldschmuck sowie den aufwändigen Grabhügel mit Totenkammer, Steinpackung und Erdaufschüttung hebt sich der Tote deutlich ab. Die ganze Art der Niederlegung kann auch weitergehend interpretiert werden: Als bewussten Rückgriff der neuen Eliten auf alte Bestattungssitten der Schnurkeramik im Neolithikum, um für sich selber eine lange Traditions- und Abstammungslinie zu konstituieren:

„Die in neolithischer Tradition errichteten Gräber der Aunjetitzer Kultur zeigen in direkter Weise die Vermittlung traditioneller Werte durch ein bestimmtes Individuum, sie zeigen auch deutlich dessen Berufung auf Deszendenzlinien im Gegensatz zur `Restbevölkerung`, die in nicht-neolithischer Weise bestattet wurde; ihr scheinen die Abstammungsrechte abgesprochen oder zumindest nur für eine kurze Deszendenzlinie zugesprochen worden zu sein.“[8]

Für die Traditionsthese spricht auch, dass dem Toten Steingeräte (Ambossstein, Schuhleistenkeil) mit ins Grab gegeben wurden. Der Schuhleistenkeil war eine typische Beigabe der Schnurkeramik, kam in der Aunjetitzer Kultur aber nicht mehr vor – nur in den Fürstengräbern.

Damit wird ein deutlicher Unterschied des Toten im Vergleich zur Restbevölkerung konstatiert. Wahrscheinlich ist diese herausgehobene Stellung auch durch religiöse Rituale betont worden. Die Dolche und Beile lagen in strenger Ausrichtung der Himmelsachsen (Ost-West nach Sonnenauf- und -untergang sowie Nord-Süd nach dem Mittagshöchststand) genauso wie der Tote (Nord-Süd).

Es gibt durchaus unterschiedliche Meinungen, wie dies zu deuten sei. Aber Konsens herrscht darüber, dass der Tote einer Elite angehörte, die religiöse Macht (Kontrolle über Kulte) mit wirtschaftlicher Macht (Kontrolle über Metall-, Bronze- und Salzhandel) verband.

Interpretation der Bestattung - „Fürst“ oder nicht „Fürst?“

Der Tote war Mitglied der Elite von Leubingen. Seine Position in der Gesellschaft ist noch nicht endgültig geklärt.

Der Ausgräber Klopfleisch interpretierte ihn als den Herrscher des Gebietes. Er notierte in seinem Tagebuch die Beobachtung, dass die Steine der Grababdeckung aus einem Umkreis von bis zu 30 km um das Grab stammen. Dies stellte für ihn die Ausdehnung des Herrschaftsbereiches dar.

Da viele Beigaben aus Bronze waren oder in der Metallbearbeitung verwendet werden konnten, wurde Leubingen auch als ein Metallurgengrab interpretiert. Dagegen argumentiert François Bertemes:

„ …fanden sich im Grab drei Metallmeißel … und ein schachtelförmiger, im Querschnitt rechteckiger Amboss, der eventuell auch als Probierstein gedient haben könnte. Amboss und Meißel lassen sich mit metallurgischen Aktivitäten in Verbindung bringen. Dass dieser „Fürst“ aber selbst Schmied war, ist eher unwahrscheinlich. Vielmehr ist zu vermuten, dass die Werkzeuge als Symbole dafür dienen sollten, dass der wirtschaftliche Hintergrund seines Reichtums und seines Standes die Kontrolle der Kupferlagerstätten und der Metallurgiekette war.„[9]

Martin Jahn sah ihn hingegen als Priester. Das mitgeopferte Kind sollte ihn im Jenseits bedienen und für das Weiterleben nach dem Tod gab es die Tongefäße, welche Nahrung enthielten.

Für Ilona Knapp ist in Leubingen eindeutig ein Häuptling begraben, der zu seiner Zeit die wirtschaftliche, religiöse und militärische Macht innehatte.[10]

Mit den vielen unterschiedlichen Deutungen konstatiert Svend Hansen, dass die Grabhügel so ungewöhnlich und einzigartig sind, dass wir die Bedeutung des Bestatteten nicht genau erfassen können:

„Die `Fürstengräber` im Saale-Unstrut-Gebiet, insbesondere die Gräber von Leubingen und Helmsdorf, repräsentieren aufgrund des aufwendigen Grabbaus und ihrer reichhaltigen Bronze- und Goldbeigaben zweifellos die Spitze der frühbronzezeitlichen Sozialstruktur, soweit diese sich im archäologischen Fundniederschlag erfassen lässt. Die Ausstattungsfülle dieser Gräber erscheint im Vergleich sowohl zu zeitlich vorausgehenden Gräbern der Schnurkeramik- bzw. der Glockenbecherkultur als auch zu den zeitgleichen Frühbronzezeitkulturen in Mitteleuropa singulär. Daher fällt es schwer, ihr Erscheinungsbild aus einer historischen Entwicklung herzuleiten und ihr Verhältnis zu den zeitgleichen Bestattungen Mitteleuropas in soziale Termini zu bestimmen.“[11]

Einen anderen Ansatz verfolgt Tobias Kienlin, wenn er argumentiert, dass die Menschen, die diese Gräber errichteten, vergessen werden. Denn kollektive Elemente der Bestattung und die Bedeutung der Bestattungszeremonie waren wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die kulturelle Identität. In einer Zeit des Umbruchs - der Metallverwendung und der Hierarchiebildung – waren die Fürstengräber Ausdruck der Verunsicherung von traditionellen Gruppen. Durch ein gemeinschaftsstiftendes, rituelles Handeln wurde dem zu begegnen versucht.

„… noch werden die „Fürstengräber“ in erster Linie dazu gedient haben, die noch instabilen Machtansprüche neuer Eliten zu festigen. Vielmehr galt es, in einer Umbruchphase Gemeinschaft zu wahren und kulturelle Kohärenz (Zusammenhalt, Anm.) – weshalb auch dem Phänomen „Füstengrab“ keine allgemeine Verbreitung oder längere Dauer beschieden war. Denn nicht Eliten dauern in erster Linie fort, die sich über kompetetives (Wettbewerb, Anm.) Handeln oder Bezug zu Ahnen legitimieren mussten, sondern die Gesellschaft – vielleicht mit Ansätzen sozialer Hierarchien -, der die veränderte Welt der Metallzeit wieder zur Normalität geworden war."[12]

Die unterschiedlichen Interpretationen der aufgefundenen Grabbeigaben zeigen, dass sich die Forschung nicht einig darüber ist, welche Stellung der Tote nun genau innehatte. Da es jedoch eine Herausgehobene war, ist die Bezeichnung „Fürstengrab“ eine gute Annäherung.

Vergleichbare Grabanlagen

Der Grabhügel von Leubingen ist der bei weitem größte seiner Art. Ähnliche Grabhügel der Aunjetitzer Kultur existieren bei Helmsdorf (Gerbstedt) mit ebenfalls 34 m Durchmesser und bei Dieskau. Weitere 13 Grabhügel sind im mitteldeutschen Raum luftbildarchäologisch nachweisbar.

In der Leubinger Kultur stehen Grabhügel immer einzeln. Bei Łęki Małe (Klein Lenka) in Polen, etwa 70 km südlich von Posen, existiert eine Gruppe mit elf Grabhügeln der Aunjetitzer Kultur[13]. Sie waren nicht so reich ausgestattet wie das Prunkgrab von Leubingen, doch es fanden sich auch Bronzebeile, Dolche, Ösenkopfnadeln und einzelne Schmuckstücke aus Gold. Eine andere Gruppe dieser Grabhügel befindet sich im nahe gelegenen Bruszczewo.

Im Gebiet der Wessex-Kultur in Wessex, Cornwall und der Bretagne finden sich Grabhügel wie der von Kernonen, Region Plouvorn/Bretagne. Diese weisen auch, vergleichbar mit Leubingen, eine Überausstattung auf und, als interessantes Detail, sind die Dolche ebenso kreuzförmig übereinandergelegt.

„Die `Fürstengräber` in Wessex, der Bretagne und in Mitteldeutschland sind schon lange in einem engen Zusammenhang gesehen worden. Besonders hervorzuheben ist, dass in diesen drei Zentren die Beigabe von `Waffenarsenalen` nachweisbar ist: Insbesondere die bretonischen Gräber repräsentieren einen `Kult um die Klinge`. … In diesen Oberschichtgräbern der Frühbronzezeit materialisiert sich somit eine Idee, die schwerlich in drei unterschiedlichen Regionen unabhängig voneinander aufgekommen sein dürfte, sondern vielmehr als das Ergebnis eines Kommunikationszusammenhangs gedeutet werden kann.“[14]

In El-Argar, Provinz Almeria/Spanien, gab es Gräber mit reicher Ausstattung, inklusive Goldbeigaben, wo der Tote auch in Nord-Süd-Ausrichtung aufgefunden wurde.[15]

Literatur

  • Martin Bartelheim: Schmiedefürsten oder Großbauern? Eliten und Metalle in der Frühbronzezeit Mitteleuropas in: Der Griff nach den Sternen …, Bd. 2, S. 865–880
  • François Bertemes: Die Metallurgengräber der zweiten Hälfte des 3. und der ersten Hälfte des 2. Jt. v. Chr. in: Der Griff nach den Sternen …, Bd. 1, S. 131–162
  • Sigrid Dušek: Ur- und Frühgeschichte Thüringens. Theiss, Stuttgart 1999, S. 74. ISBN 3-8062-1504-9
  • Svend Hansen: „Überausstattung“ in Gräbern und Horten der Frühbronzezeit in: Johannes Müller (Hrsg.): Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels? Tagung Bamberg 2001, Universitätsforschung zur Prähistorischen Archäologie 90, Bonn 2002, S. 151-173
  • Paul Höfer: Der Leubinger Grabhügel in der Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder, Ausgabe 5, 1906, S. 1-59
  • Tobias L. Kienlin: Der „Fürst“ von Leubingen – Herausragende Bestattungen der Frühbronzezeit in: Kümmel/Schweizer/Veit (Hrgg): Körperinszenierung - Objektsammlung – Monumentalisierung, Tübingen 2008
  • Ilona Knapp: „Fürst“ oder „Häuptling“? Eine Analyse herausragender Bestattungen der frühen Bronzezeit in: Archäologische Informationen 22/2, 1999, S. 261–268
  • Harald Meller, François Bertemes (Hrsg.): Der Griff nach den Sternen – Wie Europas Eliten zu Macht und Reichtum kamen aus der Reihe: Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale), 2 Bde., Halle 2010
  • Carola Metzner-Nebelsick: Die Ringe der Macht – Überlegungen zur Kontinuität frühbronzezeitlicher Herrschaftssymbole in Europa in: Der Griff nach den Sternen …, Bd. 1, S. 177–198
  • Volker Pingel: Die Goldfunde der Argar-Kultur in: Madrider Mitteilungen 33, 1992, S. 6-24
  • Schwarz: Reich geworden durch Kupfer und Salz? in: Harald Meller (Hrsg.): Schönheit, Macht und Tod. 120 Funde aus 120 Jahren, Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Begleitband zur Sonderausstellung, Halle (Saale), 2001, S. 62-63.
  • Christian Strahm: Die ökonomischen und ideellen Bedingungen der Formation frühbronzezeitlicher Eliten in: Der Griff nach den Sternen, Bd. 1, S. 163–176
  • Silvester Tamas: Hort- bzw. Depotfunde der Frühbronzezeit in Mitteldeutschland und ihr indikatorischer Wert für den Nachweis sozialer Eliten, Friedrich-Schiller-Universität Jena 2007
  • Herbert Ullrich: Das Aunjetitzer Gräberfeld von Großbrembach in: Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens, Weimar 1972
  • Bernd Zich: Die Fürstengräber von Leubingen und Helmsdorf. in: Harald Meller (Hrsg), Der geschmiedete Himmel. Die weite Welt im Herzen Europas vor 3600 Jahren. Begleitband zur Sonderausstellung, Halle (Saale), 2004, S. 156-157.
  • Bernd Zich: Studien zur regionalen und chronologischen Gliederung der nördlichen Aunjetitzer Kultur, Berlin-New York 1996
Commons: Fürstengrab von Leubingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bernd Becker, Rüdiger Krause, Bernd Kromer: Zur absoluten Chronologie der frühen Bronzezeit. In: Germania 67, 2, 1989, S. 421-442. ISSN 0016-8874
  2. Ilona Knapp: Fürst oder Häuptling? Eine Analyse der herausragenden Bestattungen der frühen Bronzezeit. In: Archäologie Digital. T. 1. Freiburg 2001, S. 53. ISBN 3-935846-00-2
  3. Paul Höfer: Der Leubinger Grabhügel. In: Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder 5, 1906, S. 1-59
  4. Katharina Bolle: Fürstliches Wohngebäude aus der Bronzezeit entdeckt. In: EPOC2011, 4. ISSN 1865-5718
  5. Herbert Ullrich: Das Aunjetitzer Gräberfeld von Großbrembach in: Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens, Weimar 1972
  6. S. Hansen: „Überausstattung“ in Gräbern und Horten der Frühbronzezeit in: J. Müller (Hrsg.): Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels?; Tagung Bamberg 2001, Universitätsforschung zur Prähistorischen Archäologie 90, Bonn 2002, S. 151-173
  7. Carola Metzner-Nebelsick: Die Ringe der Macht – Überlegungen zur Kontinuität frühbronzezeitlicher Herrschaftssymbole in Europa in: Der Griff nach den Sternen …, Bd. 1, S. 194
  8. Ilona Knapp: „Fürst“ oder „Häuptling“? Eine Analyse herausragender Bestattungen der frühen Bronzezeit in: Archäologische Informationen 22/2, 1999, S. 266
  9. François Bertemes: Die Metallurgengräber der zweiten Hälfte des 3. und der ersten Hälfte des 2. Jt. v. Chr. in: Der Griff nach den Sternen …, Bd. 1, S. 154
  10. Ilona Knapp: „Fürst“ oder „Häuptling“? Eine Analyse herausragender Bestattungen der frühen Bronzezeit in: Archäologische Informationen 22/2, 1999, S. 261–268
  11. Svend Hansen: „Überausstattung“ in Gräbern und Horten der Frühbronzezeit in: J. Müller (Hrsg.): Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels?; Tagung Bamberg 2001, Universitätsforschung zur Prähistorischen Archäologie 90, Bonn 2002, S. 151
  12. Tobias L. Kienlin: Der „Fürst“ von Leubingen – Herausragende Bestattungen der Frühbronzezeit in: Kümmel/Schweizer/Veit (Hrgg): Körperinszenierung - Objektsammlung – Monumentalisierung, Tübingen 2008, S. 200
  13. Wolfram Euler, Konrad Badenheuer: Sprache und Herkunft der Germanen - Abriss des Protogermanischen vor der Ersten Lautverschiebung. London/Hamburg 2009, S. 50. ISBN 3-9812110-1-4
  14. S. Hansen: „Überausstattung“ in Gräbern und Horten der Frühbronzezeit in: Johannes Müller (Hrsg.): Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels?; Tagung Bamberg 2001, Universitätsforschung zur Prähistorischen Archäologie 90, Bonn 2002, S. 153-154
  15. Volker Pingel: Die Goldfunde der Argar-Kultur in: Madrider Mitteilungen 33, 1992, S. 6-24
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