„Fürstengrab von Leubingen“ – Versionsunterschied

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<big>'''Das Fürstengrab von Leubingen'''</big>


Der '''Grabhügel von Leubingen''' ist ein sogenanntes [[Fürstengrab]] der [[Frühe Bronzezeit|frühbronzezeitlichen]] [[Aunjetitzer Kultur]], welches sich bei [[Leubingen]], einem Ortsteil von [[Sömmerda]] ([[Thüringen]]) als monumentales Denkmal erhebt.
Der '''Grabhügel von Leubingen''' ist ein sogenanntes [[Fürstengrab]] der [[Frühe Bronzezeit|frühbronzezeitlichen]] [[Aunjetitzer Kultur]], welches sich bei [[Leubingen]], einem Ortsteil von [[Sömmerda]] ([[Thüringen]]) als monumentales Denkmal erhebt.

Version vom 25. Juni 2012, 14:10 Uhr

Der Grabhügel von Leubingen ist ein sogenanntes Fürstengrab der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur, welches sich bei Leubingen, einem Ortsteil von Sömmerda (Thüringen) als monumentales Denkmal erhebt.


Lage und Datierung

Der Grabhügel bei Leubingen
Holz von der Totenhütte, wichtig zur Altersbestimmung mittels Dendrochronologie


Der Grabhügel hatte vor der Ausgrabung eine Höhe von ca. 8,5 m, einen Durchmesser von ca. 34 m und einen Umfang von ca. 145 m. Damit gehört er zu den größten Grabhügeln Mitteleuropas. Die hölzerne Grabkammer konnte dendrochronologisch auf 1942 ± 10 v. Chr. datiert werden[1][2]. Die kleine Unsicherheit der Datierung resultiert aus der Tatsache, dass bei den bearbeiteten Holzstämmen die Waldkante, also die äußeren Jahresringe, nicht mehr erhalten war.

Die Lage des Hügels war sicher bewusst gewählt, denn er befand sich an einem schon damals genutzten Handelsweg in einer Talebene und stellte mit seiner Höhe einen prominenten Geländepunkt dar.



Die Ausgrabung unter Friedrich Klopfleisch 1877

Friedrich Klopfleisch
Skizze aus dem Grabungstagebuch
Skizze aus dem Grabungstagebuch

Der Grabhügel wurde 1877 unter Leitung des Jenaer Universitätsprofessors Friedrich Klopfleisch ausgegraben. Er dokumentierte und beschrieb in seinem Tagebuch die Beschaffenheit des Hügels und die Anordnung jedes Gegenstandes, so dass wir auch heute noch den Zustand des Grabes gut rekonstruieren können.


Nachbildungen der Grabkammer befinden sich im Landesmuseum für Vorgeschichte von Halle/Saale, dem Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar sowie in der Leubinger Heimatstube. Von der Heimatstube geleiten Hinweisschilder den Besucher bis zum Grabhügel, der nach der Ausgrabung wieder aufgeschüttet wurde und heute ein Denkmal ist.

Die Totenkammer und die Steinpackung


Zunächst wurden im oberen Bereich der bronzezeitlichen Hügelschüttung 70 Skelette gefunden. Nach Bestattungssitte und Schmuckbeigaben handelte es sich dabei um slawische Gräber aus der Zeit zwischen 700 und 1000 n. Chr. Solche Nachbestattungen in älteren Hügelschüttungen sind nicht ungewöhnlich. Auf Bodenniveau stießen die Ausgräber auf eine unversehrte, zeltförmige Totenhütte aus Eichenholz der Aunjetitzer Kultur (2.200 – 1.600 v. Chr.).

Der Boden war sorgfältig geglättet, mit Steinen ausgelegt und mit Holzdielen bedeckt. Die Grundfläche der Grabkammer war 3,90 m lang sowie 2,10 m breit und in der Längsachse genau in Nord-Süd-Richtung orientiert. Die schrägen Seitenwände bestanden aus Eichenbohlen, die mit Zapfen im Boden befestigt waren und oben durch einen Sparren verankert wurden. Darauf befand sich eine 15 cm dicke Schilflage, die außen mit Kalkmörtel bedeckt war. Über der Totenhütte wölbte sich eine bis 2,5 m mächtige Steinabdeckung aus weißem und rotem Sandstein, welcher aus dem gesamten Umkreis und Entfernungen bis zu 30 km herbeigeschafft wurde. Die Erdschicht über den Steinen war 70 cm dick festgestampft, darüber erhob sich lockerer Boden.


Die Bestattung und die Grabbeigaben

Skizze der Totenhütte mit den Beigaben

Die Grabkammer barg eine Doppelbestattung, wobei die Hauptbestattung ein älterer männlicher Erwachsener mit Altersgicht und abgenutzten Zähnen war. Er lag mit ausgestreckten Beinen auf dem Rücken, den Kopf in Richtung Norden.[3]

Kreuzweise quer über den Hüften des Toten wurde das Skelett eines etwa zehnjährigen Kindes beschrieben. Es gab nur 2 Röhrenknochen der Arme, bei denen das Alter bestimmt werden konnte; andere Knochen eines Kinderskelettes wurden nicht gefunden. Da Klopfleisch der Ansicht war, dass die fehlenden Knochen verfallen seien, zeichnete er sie in seiner Skizze mit ein. Zum Zeitpunkt der Graböffnung fand keine anthropologische Untersuchung statt. Somit ist ungeklärt, ob es sich um Totenfolge oder um ein gleichzeitig verstorbenes Kind handelt. Doch da nur die 2 Knochen gefunden wurden ist es zweifelhaft, ob überhaupt ein Kind bestattet wurde – möglicherweise waren die Knochen nur als Beigabe mit im Grab. In der Zeichnung von Klopfleisch sind die Skelette lediglich seine Rekonstruktion.

Der Amboss- oder Probierstein aus dem Fürstengrab

Unterhalb des linken Fußes des Toten befand sich ein großes Tongefäß (ca. 35 cm hoch), welches mit Steinen umgeben war. Scherben von mehreren anderen Gefäßen fanden sich am Boden der Grablege. Am rechten Fuß lagen ein steinerner Amboss- oder Probierstein und ein Schuhleistenkeil aus Serpentin. An diesem gab es noch Reste von Riemen, mit denen der Griff befestigt war. Dieser habe, nach Klopfleisch, bis in die rechte Hand des Toten gereicht.

Oberhalb davon wurden ein Stabdolch und drei Dolchklingen aus Bronze gekreuzt niedergelegt, die direkt nach den Achsen Nord-Süd sowie Ost-West ausgerichtet waren. Die Dolche hatten ursprünglich Griffe aus Weißdorn sowie Esche, die mit breitem Bronzedraht umwunden waren, und steckten in Dolchscheiden aus Leder sowie Eichenrinde. Dies konnte durch mikroskopische Untersuchungen festgestellt werden. Nahe beim rechten Fuß lagen auch zwei gekreuzte Randleistenbeile mit Resten der Holzstiele.

Beim oberen Dolchpaar, in Griffreichweite der rechten Hand, lagen auch drei Bronzemeißel. Rechts neben dem Toten in Kopfhöhe waren Goldgegenstände niedergelegt. Dabei handelte es sich um zwei Ösenkopfnadeln, zwei Noppenringe, ein Spiralröllchen sowie einen Armring als Schmuckgegenstände. Das Gesamtgewicht des Goldes betrug 256,113 g.

In der Nähe des Grabhügels gab es weitere Funde der Aunjetitzer Kultur: 1953-55 wurde bei Großbrembach ein Gräberfeld ausgegraben und im Jahre 2011 wurden die Bodenreste (Verfärbungen der ehemaligen Wände) eines fürstlichen Langhauses entdeckt. Der Bau hatte ein Fläche von 462 m² und ist damit eines der größten der mitteldeutschen Frühbronzezeit. Keramikfunde machen die zeitliche Nähe zum Hügelgrab wahrscheinlich, denn sie weisen ähnliche Verzierungen und Gefäßformen wie die Beigaben im Fürstengrab auf. Vor der Stirnseite des Langhauses wurde außerdem ein umfangreicher Hortfund von Bronzebeilen gemacht, der auf eine herausragende Stellung der Bewohner des Hauses schließen lässt[4].


Bildergalerie von Beigaben des Leubinger Fürstengrabes


Interpretation der Beigaben

Klinge eines Bronzedolches

Die normale Beigabe in Gräbern der Aunjetitzer Kultur bestand aus nur einem Keramikgefäß. Bei 10% der Toten fand sich auch ein einzelner Bronzegegenstand, meist eine Axt. Die Toten lagen in Grabgruben auf der linken Seite, die Arme und Beine angewinkelt (Hocker) in Nord-Süd-Ausrichtung.[5]

Der Tote im Grabhügel hingegen lag auf dem Rücken mit ausgestreckten Beinen (Strecker). Ihm wurden mehrere Gefäße mitgegeben, ebenso eine große Anzahl an Bronzeartefakten. Diese Überausstattung[6], eine Repräsentation von Reichtum durch eine ungewöhnliche Beigabenfülle , wird noch deutlicher durch den Goldschmuck:

„Goldener Armschmuck ist in der entwickelten Frühbronzezeit in Mitteldeutschland und im Karpatenbecken erstmals nachgewiesen und wird sogleich zu einem vorrangigen Symbol von Macht und Status besonderer Vertreter einer männlichen Elite. In Mitteldeutschland wird dies durch eine entsprechende Prunkgrabsitte deutlich, für die es, bezogen auf die gehäufte Beigabe goldener Artefakte, keine Entsprechungen im übrigen zentralen Kontinentaleuropa gibt.“ [7]

Durch die Überausstattung an Beigaben, den Goldschmuck sowie den aufwändigen Grabhügel mit Totenkammer, Steinpackung und Erdaufschüttung hebt sich der Tote deutlich ab. Die ganze Art der Niederlegung kann auch weitergehend interpretiert werden: Als bewussten Rückgriff der neuen Eliten auf alte Bestattungssitten der Schnurkeramik im Neolithikum, um für sich selber eine lange Traditions- und Abstammungslinie zu konstituieren:

„Die in neolithischer Tradition errichteten Gräber der Aunjetitzer Kultur zeigen in direkter Weise die Vermittlung traditioneller Werte durch ein bestimmtes Individuum, sie zeigen auch deutlich dessen Berufung auf Deszendenzlinien im Gegensatz zur `Restbevölkerung`, die in nicht-neolithischer Weise bestattet wurde; ihr scheinen die Abstammungsrechte abgesprochen oder zumindest nur für eine kurze Deszendenzlinie zugesprochen worden zu sein.“[8]

Für die Traditionsthese spricht auch, dass dem Toten Steingeräte (Ambossstein, Schuhleistenkeil) mit ins Grab gegeben wurden. Der Schuhleistenkeil war eine typische Beigabe der Schnurkeramik, kam in der Aunjetitzer Kultur aber nicht mehr vor – nur in den Fürstengräbern.

Damit wird ein deutlicher Unterschied des Toten im Vergleich zur Restbevölkerung konstatiert. Wahrscheinlich ist diese herausgehobene Stellung auch durch religiöse Rituale betont worden. Die Dolche und Beile lagen in strenger Ausrichtung der Himmelsachsen (Ost-West nach Sonnenauf- und -untergang sowie Nord-Süd nach dem Mittagshöchststand) genauso wie der Tote (Nord-Süd).

Es gibt durchaus unterschiedliche Meinungen, wie dies zu deuten sei. Aber Konsens herrscht darüber, dass der Tote einer Elite angehörte, die religiöse Macht (Kontrolle über Kulte) mit wirtschaftlicher Macht (Kontrolle über Metall-, Bronze- und Salzhandel) verband.


Interpretation der Bestattung - „Fürst“ oder nicht „Fürst?“

Der Tote war Mitglied der Elite von Leubingen. Seine Position in der Gesellschaft ist noch nicht endgültig geklärt.

Der Ausgräber Klopfleisch interpretierte ihn als den Herrscher des Gebietes. Er notierte in seinem Tagebuch die Beobachtung, dass die Steine der Grababdeckung aus einem Umkreis von bis zu 30 km um das Grab stammen. Dies stellte für ihn die Ausdehnung des Herrschaftsbereiches dar.

Da viele Beigaben aus Bronze waren oder in der Metallbearbeitung verwendet werden konnten, wurde Leubingen auch als ein Metallurgengrab interpretiert. Dagegen argumentiert François Bertemes:

„ …fanden sich im Grab drei Metallmeißel … und ein schachtelförmiger, im Querschnitt rechteckiger Amboss, der eventuell auch als Probierstein gedient haben könnte. Amboss und Meißel lassen sich mit metallurgischen Aktivitäten in Verbindung bringen. Dass dieser „Fürst“ aber selbst Schmied war, ist eher unwahrscheinlich. Vielmehr ist zu vermuten, dass die Werkzeuge als Symbole dafür dienen sollten, dass der wirtschaftliche Hintergrund seines Reichtums und seines Standes die Kontrolle der Kupferlagerstätten und der Metallurgiekette war.„[9]

Martin Jahn sah ihn hingegen als Priester. Das mitgeopferte Kind sollte ihn im Jenseits bedienen und für das Weiterleben nach dem Tod gab es die Tongefäße, welche Nahrung enthielten.

Für Ilona Knapp ist in Leubingen eindeutig ein Häuptling begraben, der zu seiner Zeit die wirtschaftliche, religiöse und militärische Macht innehatte.[10]

Mit den vielen unterschiedlichen Deutungen konstatiert S. Hansen, dass die Grabhügel so ungewöhnlich und einzigartig sind, dass wir die Bedeutung des Bestatteten nicht genau erfassen können:

„Die `Fürstengräber` im Saale-Unstrut-Gebiet, insbesondere die Gräber von Leubingen und Helmsdorf, repräsentieren aufgrund des aufwendigen Grabbaus und ihrer reichhaltigen Bronze- und Goldbeigaben zweifellos die Spitze der frühbronzezeitlichen Sozialstruktur, soweit diese sich im archäologischen Fundniederschlag erfassen lässt. Die Ausstattungsfülle dieser Gräber erscheint im Vergleich sowohl zu zeitlich vorausgehenden Gräbern der Schnurkeramik- bzw. der Glockenbecherkultur als auch zu den zeitgleichen Frühbronzezeitkulturen in Mitteleuropa singulär. Daher fällt es schwer, ihr Erscheinungsbild aus einer historischen Entwicklung herzuleiten und ihr Verhältnis zu den zeitgleichen Bestattungen Mitteleuropas in soziale Termini zu bestimmen.“[11]

Einen anderen Ansatz verfolgt Tobias Kienlin, wenn er argumentiert, dass die Menschen, die diese Gräber errichteten, vergessen werden. Denn kollektive Elemente der Bestattung und die Bedeutung der Bestattungszeremonie waren wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die kulturelle Identität. In einer Zeit des Umbruchs - der Metallverwendung und der Hierarchiebildung – waren die Fürstengräber Ausdruck der Verunsicherung von traditionellen Gruppen. Durch ein gemeinschaftsstiftendes, rituelles Handeln wurde dem zu begegnen versucht.

„… noch werden die „Fürstengräber“ in erster Linie dazu gedient haben, die noch instabilen Machtansprüche neuer Eliten zu festigen. Vielmehr galt es, in einer Umbruchphase Gemeinschaft zu wahren und kulturelle Kohärenz (Zusammenhalt, Anm.) – weshalb auch dem Phänomen „Füstengrab“ keine allgemeine Verbreitung oder längere Dauer beschieden war. Denn nicht Eliten dauern in erster Linie fort, die sich über kompetetives (Wettbewerb, Anm.) Handeln oder Bezug zu Ahnen legitimieren mussten, sondern die Gesellschaft – vielleicht mit Ansätzen sozialer Hierarchien -, der die veränderte Welt der Metallzeit wieder zur Normalität geworden war."[12]

Die unterschiedlichen Interpretationen der aufgefundenen Grabbeigaben zeigen, dass sich die Forschung nicht einig darüber ist, welche Stellung der Tote nun genau innehatte. Da es jedoch eine Herausgehobene war, ist die Bezeichnung „Fürstengrab“ eine gute Annäherung.


Vergleichbare Grabanlagen

Der Grabhügel von Leubingen ist der bei weitem größte seiner Art. Ähnliche Grabhügel der Aunjetitzer Kultur existieren bei Helmsdorf (Gerbstedt) mit ebenfalls 34 m Durchmesser und bei Dieskau. Weitere 13 Grabhügel sind im mitteldeutschen Raum luftbildarchäologisch nachweisbar.

In der Leubinger Kultur stehen Grabhügel immer einzeln. Bei Łęki Małe (Klein Lenka) in Polen, etwa 70 km südlich von Posen, existiert eine Gruppe mit elf Grabhügeln der Aunjetitzer Kultur[13]. Sie waren nicht so reich ausgestattet wie das Prunkgrab von Leubingen, doch es fanden sich auch Bronzebeile, Dolche, Ösenkopfnadeln und einzelne Schmuckstücke aus Gold. Eine andere Gruppe dieser Grabhügel befindet sich im nahe gelegenen Bruszczewo.

Im Gebiet der Wessex-Kultur in Wessex, Cornwall und der Bretagne finden sich Grabhügel wie der von Kernonen, Region Plouvorn/Bretagne. Diese weisen auch, vergleichbar mit Leubingen, eine Überausstattung auf und, als interessantes Detail, sind die Dolche ebenso kreuzförmig übereinandergelegt.

„Die `Fürstengräber` in Wessex, der Bretagne und in Mitteldeutschland sind schon lange in einem engen Zusammenhang gesehen worden. Besonders hervorzuheben ist, dass in diesen drei Zentren die Beigabe von `Waffenarsenalen` nachweisbar ist: Insbesondere die bretonischen Gräber repräsentieren einen `Kult um die Klinge`. … In diesen Oberschichtgräbern der Frühbronzezeit materialisiert sich somit eine Idee, die schwerlich in drei unterschiedlichen Regionen unabhängig voneinander aufgekommen sein dürfte, sondern vielmehr als das Ergebnis eines Kommunikationszusammenhangs gedeutet werden kann.“[14]

In El-Argar, Provinz Almeria/Spanien, gab es Gräber mit reicher Ausstattung, inklusive Goldbeigaben, wo der Tote auch in Nord-Süd-Ausrichtung aufgefunden wurde.[15]


Einzelnachweise

  1. Bernd Becker, Rüdiger Krause, Bernd Kromer: Zur absoluten Chronologie der frühen Bronzezeit. In: Germania. Darmstadt 67.1989,2, S.421-442. ISSN 0016-8874
  2. Ilona Knapp: Fürst oder Häuptling? Eine Analyse der herausragenden Bestattungen der frühen Bronzezeit. In: Archäologie Digital. T. 1. Freiburg 2001, S.53. ISBN 3-935846-00-2
  3. Paul Höfer: Der Leubinger Grabhügel in der Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder, Ausgabe 5, 1906, S. 1 - 59
  4. Katharina Bolle: Fürstliches Wohngebäude aus der Bronzezeit entdeckt. In: EPOC. Heidelberg 2011,4. ISSN 1865-5718
  5. Herbert Ullrich: Das Aunjetitzer Gräberfeld von Großbrembach in: Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens, Weimar 1972
  6. S. Hansen: „Überausstattung“ in Gräbern und Horten der Frühbronzezeit in: J. Müller (Hrsg.): Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels?; Tagung Bamberg 2001, Universitätsforschung zur Prähistorischen Archäologie 90, Bonn 2002, S. 151-173
  7. Carola Metzner-Nebelsick: Die Ringe der Macht – Überlegungen zur Kontinuität frühbronzezeitlicher Herrschaftssymbole in Europa in: Der Griff nach den Sternen …, Bd. 1, S. 194
  8. Ilona Knapp: „Fürst“ oder „Häuptling“? Eine Analyse herausragender Bestattungen der frühen Bronzezeit in: Archäologische Informationen 22/2, 1999, S. 266
  9. François Bertemes: Die Metallurgengräber der zweiten Hälfte des 3. und der ersten Hälfte des 2. Jt. v. Chr. in: Der Griff nach den Sternen …, Bd. 1, S. 154
  10. Ilona Knapp: „Fürst“ oder „Häuptling“? Eine Analyse herausragender Bestattungen der frühen Bronzezeit in: Archäologische Informationen 22/2, 1999, S. 261 – 268
  11. S. Hansen: „Überausstattung“ in Gräbern und Horten der Frühbronzezeit in: J. Müller (Hrsg.): Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels?; Tagung Bamberg 2001, Universitätsforschung zur Prähistorischen Archäologie 90, Bonn 2002, S. 151
  12. Tobias L. Kienlin: Der „Fürst“ von Leubingen – Herausragende Bestattungen der Frühbronzezeit in: Kümmel/Schweizer/Veit (Hrgg): Körperinszenierung - Objektsammlung – Monumentalisierung, Tübingen 2008, S. 200
  13. Wolfram Euler, Konrad Badenheuer: Sprache und Herkunft der Germanen - Abriss des Protogermanischen vor der Ersten Lautverschiebung. London/Hamburg 2009, S.50. ISBN 3-9812110-1-4
  14. S. Hansen: „Überausstattung“ in Gräbern und Horten der Frühbronzezeit in: J. Müller (Hrsg.): Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels?; Tagung Bamberg 2001, Universitätsforschung zur Prähistorischen Archäologie 90, Bonn 2002, S. 153f
  15. V. Pingel: Die Goldfunde der Argar-Kultur in: Madrider Mitteilungen 33, 1992, S. 6-24


Literatur:

Harald Meller, François Bertemes (Hrgg.): Der Griff nach den Sternen – Wie Europas Eliten zu Macht und Reichtum kamen aus der Reihe: Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale), 2 Bde., Halle 2010

François Bertemes: Die Metallurgengräber der zweiten Hälfte des 3. und der ersten Hälfte des 2. Jt. v. Chr. in: Der Griff nach den Sternen …, Bd. 1, S. 131 – 162

Christian Strahm: Die ökonomischen und ideellen Bedingungen der Formation frühbronzezeitlicher Eliten in: Der Griff nach den Sternen …, Bd. 1, S. 163 – 176

Carola Metzner-Nebelsick: Die Ringe der Macht – Überlegungen zur Kontinuität frühbronzezeitlicher Herrschaftssymbole in Europa in: Der Griff nach den Sternen …, Bd. 1, S. 177 – 198

Martin Bartelheim: Schmiedefürsten oder Großbauern? Eliten und Metalle in der Frühbronzezeit Mitteleuropas in: Der Griff nach den Sternen …, Bd. 2, S. 865 – 880

Herbert Ullrich: Das Aunjetitzer Gräberfeld von Großbrembach in: Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens, Weimar 1972

S. Hansen: „Überausstattung“ in Gräbern und Horten der Frühbronzezeit in: J. Müller (Hrsg.): Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels?; Tagung Bamberg 2001, Universitätsforschung zur Prähistorischen Archäologie 90, Bonn 2002, S. 151-173

Tobias L. Kienlin: Der „Fürst“ von Leubingen – Herausragende Bestattungen der Frühbronzezeit in: Kümmel/Schweizer/Veit (Hrgg): Körperinszenierung - Objektsammlung – Monumentalisierung, Tübingen 2008

Ilona Knapp: „Fürst“ oder „Häuptling“? Eine Analyse herausragender Bestattungen der frühen Bronzezeit in: Archäologische Informationen 22/2, 1999, S. 261 – 268

Sigrid Dušek: Ur- und Frühgeschichte Thüringens. Theiss, Stuttgart 1999, S.74. ISBN 3-8062-1504-9

Paul Höfer: Der Leubinger Grabhügel in der Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder, Ausgabe 5, 1906, S. 1 - 59

Schwarz: Reich geworden durch Kupfer und Salz? in: Harald Meller (Hrsg.): Schönheit, Macht und Tod. 120 Funde aus 120 Jahren, Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Begleitband zur Sonderausstellung, Halle (Saale), 2001, S. 62f.

Bernd Zich: Die Fürstengräber von Leubingen und Helmsdorf. in: Harald Meller (Hrsg), Der geschmiedete Himmel. Die weite Welt im Herzen Europas vor 3600 Jahren. Begleitband zur Sonderausstellung, Halle (Saale), 2004, S. 156f.

Bernd Zich: Studien zur regionalen und chronologischen Gliederung der nördlichen Aunjetitzer Kultur, Berlin-New York 1996

Silvester Tamas: Hort- bzw. Depotfunde der Frühbronzezeit in Mitteldeutschland und ihr indikatorischer Wert für den Nachweis sozialer Eliten, Friedrich-Schiller-Universität Jena 2007

V. Pingel: Die Goldfunde der Argar-Kultur in: Madrider Mitteilungen 33, 1992, S. 6-24