„Eugène Delacroix“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Eugene delacroix.jpg|thumb|Selbstbildnis von 1837. Louvre, Paris]]
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[[Datei:Dante-barke.jpg|thumb|Die Dante-Barke, 1822]]
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[[Datei:Eugène Delacroix - La liberté guidant le peuple.jpg|thumb|[[Die Freiheit führt das Volk]], 1830]]
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Freiheit führt das Volk]], 1830]]
[[Datei:Eugène Ferdinand Victor Delacroix original-etching Panther.jpg|thumb|Radierung]]
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[[Datei:Eugène Delacroix - La Mort de Sardanapale.jpg|thumb|Der Tod des Sardanapal, 1827]]
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Sardanapal, 1827]]


'''Ferdinand Victor Eugène Delacroix''' (* [[26. April]] [[1798]] in [[Saint-Maurice (Val-de-Marne)|Charenton-Saint-Maurice]], einem Vorort von [[Paris]]; † [[13. August]] [[1863]] in Paris) war einer der bedeutendsten [[Franzosen|französischen]] [[Malerei|Maler]] und gilt wegen der Lebhaftigkeit seiner Vorstellungskraft und wegen seines großzügigen Umgangs mit den [[Kolorit|Farben]] als Wegbereiter des [[Impressionismus]].
'''Ferdinand Victor Eugène Delacroix''' (* [[26. April]] [[1798]] in
[[Saint-Maurice (Val-de-Marne)|Charenton-Saint-Maurice]], einem Vorort
von [[Paris]]; † [[13. August]] [[1863]] in Paris) war einer der
bedeutendsten [[Franzosen|französischen]] [[Malerei|Maler]] und gilt
wegen der Lebhaftigkeit seiner Vorstellungskraft und wegen seines
großzügigen Umgangs mit den [[Kolorit|Farben]] als Wegbereiter des
[[Impressionismus]].


Delacroix wird zwar der französischen [[Romantik]] zugeordnet, lehnte es jedoch für sich ab, der populär werdenden Strömung der ''romantischen Schule'' zugeschlagen zu werden.<ref name="Feist24">Peter H. Feist: ''Französischer Impressionismus'', S. 24 </ref> Er wurde zum Vorbild vieler [[Impressionismus|Impressionisten]], die sich entschieden von der romantischen Schule und dem [[Klassizismus]] abgrenzten.
Delacroix wird zwar der französischen [[Romantik]] zugeordnet, lehnte es
jedoch für sich ab, der populär werdenden Strömung der ''romantischen
Schule'' zugeschlagen zu werden.<ref name="Feist24">Peter H.
Feist: ''Französischer Impressionismus'', S. 24 </ref> Er wurde
zum Vorbild vieler [[Impressionismus|Impressionisten]], die sich
entschieden von der romantischen Schule und dem [[Klassizismus]]
abgrenzten.


Delacroix stellte alljährlich im [[Salon de Paris|Pariser Salon]] [[Ölmalerei|Gemälde]] aus, deren leidenschaftliche [[Sujet]]s Aufsehen erregten und nicht selten schockierten.
Delacroix stellte alljährlich im [[Salon de Paris|Pariser Salon]]
[[Ölmalerei|Gemälde]] aus, deren leidenschaftliche [[Sujet]]s Aufsehen
erregten und nicht selten schockierten.


== Leben ==
== Leben ==
Delacroix’ Mutter stammte aus der Kunsttischlerfamilie [[Jean-Francois
Delacroix’ Mutter stammte aus der Kunsttischlerfamilie [[Jean-Francois Oeben|Oeben]], sein Vater [[Charles-François Delacroix]] war Mitglied der [[Französische Revolution|Revolutionsregierung]] und bis 1797 Außenminister. Anschließend arbeitete er als Botschafter in [[Holland]]. In dieser Zeit wurde Delacroix geboren. Es gibt allerdings gewichtige Hinweise darauf, dass sein Vater in Wahrheit [[Charles Maurice de Talleyrand]] war. Vertreten wird die These von Talleyrand als Erzeuger des berühmten Malers u.a. von [[Franz Blei]], [[Alfred Duff Cooper, 1. Viscount Norwich]], und Orieux. Diese Autoren berufen sich dabei auf die physiognomische Ähnlichkeit von Talleyrand und Delacroix, die Unmöglichkeit der biologischen Vaterschaft von Delacroix' nominellem Vater, der zum Zeugungszeitpunkt infolge eines [[Venerologie|venerischen]] Gebrechens – das erst mehrere Monate nach der Zeugung behoben worden war – nicht zeugungsfähig war und auf die Förderung des jungen Delacroix durch einen anonymen aber mächtigen und finanzkräftigen Wohltäter.
Oeben|Oeben]], sein Vater [[Charles-François Delacroix]] war Mitglied
der [[Französische Revolution|Revolutionsregierung]] und bis 1797
Außenminister. Anschließend arbeitete er als Botschafter in [[Holland]].
In dieser Zeit wurde Delacroix geboren. Es gibt allerdings gewichtige
Hinweise darauf, dass sein Vater in Wahrheit [[Charles Maurice de
Talleyrand]] war. Vertreten wird die These von Talleyrand als Erzeuger
des berühmten Malers u.a. von [[Franz Blei]], [[Alfred Duff Cooper, 1.
Viscount Norwich]], und Orieux. Diese Autoren berufen sich dabei auf die
physiognomische Ähnlichkeit von Talleyrand und Delacroix, die
Unmöglichkeit der biologischen Vaterschaft von Delacroix' nominellem
Vater, der zum Zeugungszeitpunkt infolge eines
[[Venerologie|venerischen]] Gebrechens – das erst mehrere Monate nach
der Zeugung behoben worden war – nicht zeugungsfähig war und auf die
Förderung des jungen Delacroix durch einen anonymen aber mächtigen und
finanzkräftigen Wohltäter.


Einige Monate nachdem Charles-François Delacroix Präfekt der [[Gironde (Département)|Gironde]] geworden war, zog die Familie nach [[Bordeaux]]. Seine Kindheit verlief ereignisreich, wie [[Alexandre Dumas der Ältere|Alexandre Dumas]], ein späterer Freund, die Nachwelt wissen lässt. In der Schule fiel sein musikalisches Talent auf.
Einige Monate nachdem Charles-François Delacroix Präfekt der [[Gironde
(Département)|Gironde]] geworden war, zog die Familie nach [[Bordeaux]].
Seine Kindheit verlief ereignisreich, wie [[Alexandre Dumas der
Ältere|Alexandre Dumas]], ein späterer Freund, die Nachwelt wissen
lässt. In der Schule fiel sein musikalisches Talent auf.


Nachdem 1805 Charles-François Delacroix gestorben war, zog die Familie einige Monate später nach Paris zurück. Hier besuchte Eugène Delacroix das [[Collège Louis-le-Grand|Lycée Impérial]], an dem er eine Vorliebe für Literatur entwickelte. Seine Ferien verbrachte er in einem gotischen Kloster in der [[Normandie]], das einem Cousin gehörte. Die Ruinen beeindruckten ihn derart, dass er mit dem Malen begann. Durch seinen Onkel [[Johann Heinrich Riesener|Jean-Henri Riesener]] dazu ermuntert, besuchten die beiden ab und zu das Atelier von [[Pierre-Narcisse Guérin]].
Nachdem 1805 Charles-François Delacroix gestorben war, zog die Familie
einige Monate später nach Paris zurück. Hier besuchte Eugène Delacroix
das [[Collège Louis-le-Grand|Lycée Impérial]], an dem er eine Vorliebe
für Literatur entwickelte. Seine Ferien verbrachte er in einem gotischen
Kloster in der [[Normandie]], das einem Cousin gehörte. Die Ruinen
beeindruckten ihn derart, dass er mit dem Malen begann. Durch seinen
Onkel [[Johann Heinrich Riesener|Jean-Henri Riesener]] dazu ermuntert,
besuchten die beiden ab und zu das Atelier von [[Pierre-Narcisse
Guérin]].


Seine Mutter starb 1814, und Eugène zog zu seiner Schwester. Ein Jahr später begann er ein Studium im Atelier von Guérin. 1816 schrieb er sich an der [[École nationale supérieure des beaux-arts de Paris]] ein.
Seine Mutter starb 1814, und Eugène zog zu seiner Schwester. Ein Jahr
später begann er ein Studium im Atelier von Guérin. 1816 schrieb er sich
an der [[École nationale supérieure des beaux-arts de Paris]] ein.


Zwei Jahre später beobachtete Delacroix [[Théodore Géricault]] bei
Zwei Jahre später beobachtete Delacroix [[Théodore Géricault]] bei seiner Arbeit an dem Gemälde »[[Das Floß der Medusa (Gemälde)|Das Floß der Medusa]]«. Von dieser Erfahrung aufgewühlt, malte er die »Dante-Barke«, die sich auf eine Szene aus [[Dante Alighieri]]s Hauptwerk »[[Göttliche Komödie]]« bezieht. Dieses Werk gab er 1822 an den Salon zur alljährlichen Kunstausstellung – es war unkonventionell und erregte weite Aufmerksamkeit. Der französische Staat erwarb das Bild und ließ es im [[Palais du Luxembourg]] aufhängen. Mit 24 Jahren verließ Delacroix die Ecole des Beaux-Arts, begann Tagebuch zu führen, sich und sein Umfeld zu analysieren und beteiligte sich an Diskussionen über Kunst.
seiner Arbeit an dem Gemälde »[[Das Floß der Medusa (Gemälde)|Das Floß
der Medusa]]«. Von dieser Erfahrung aufgewühlt, malte er die
»Dante-Barke«, die sich auf eine Szene aus [[Dante Alighieri]]s
Hauptwerk »[[Göttliche Komödie]]« bezieht. Dieses Werk gab er 1822 an
den Salon zur alljährlichen Kunstausstellung – es war unkonventionell
und erregte weite Aufmerksamkeit. Der französische Staat erwarb das Bild
und ließ es im [[Palais du Luxembourg]] aufhängen. Mit 24 Jahren
verließ Delacroix die Ecole des Beaux-Arts, begann Tagebuch zu führen,
sich und sein Umfeld zu analysieren und beteiligte sich an Diskussionen
über Kunst.


Er fühlte sich zu den Romantikern hingezogen. Deren Ideen, Gedanken und Vorstellungen spiegeln sich in seinem zweiten Bild »Das [[Massaker von Chios]]« wider, das auf eine geteilte Kritik stieß. Mit diesem Bild war seine Bedeutung in der jüngeren Malergeneration nicht mehr zu leugnen. Er galt als der führende Maler der Romantik, auch wenn er selbst diese Führungsrolle immer wieder bestritt.
Er fühlte sich zu den Romantikern hingezogen. Deren Ideen, Gedanken und
Vorstellungen spiegeln sich in seinem zweiten Bild »Das [[Massaker von
Chios]]« wider, das auf eine geteilte Kritik stieß. Mit diesem Bild war
seine Bedeutung in der jüngeren Malergeneration nicht mehr zu leugnen.
Er galt als der führende Maler der Romantik, auch wenn er selbst diese
Führungsrolle immer wieder bestritt.


Delacroix las nun Gedichte von [[Lord Byron]] und begann sich für das
Delacroix las nun Gedichte von [[Lord Byron]] und begann sich für das Theater zu interessieren. Besonders schätzte er die Dramen von [[William Shakespeare]] und [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethes]] »Faust«. Zu Faust fertigte er 1827 17 [[Lithografie]]n an. Im selben Jahr stellte er sein Bild »[[Der Tod des Sardanapal]]« aus, das die Kritiker entsetzte. Viele drängten ihn, sein Talent nicht in solchen Exzessen zu vergeuden. Diese Stimmen verstummten 1831, als er »[[Die Freiheit führt das Volk]]« zum Ruhme und zum Gedenken der [[Julirevolution von 1830|Julirevolution]] im Salon ausstellte. Mit diesem Bild festigte er seine führende Rolle unter den Malern.
Theater zu interessieren. Besonder

Einflussreiche Freunde ermöglichten Delacroix eine Reise nach [[Marokko]] und einen Besuch des dortigen Sultans. Er konnte nun mit eigenen Augen Dinge sehen, welche sich die Romantiker in ihrer Fantasie vorgestellt hatten. Delacroix war vom strahlenden Licht, den üppigen Farben und der schlichten Würde des Islam beeindruckt. Die in dieser Zeit zu Hunderten entstandenen Notizen und Skizzen blieben ihm ein stetiger Quell der Inspiration. Studien zu Tieren und vor allem seine Gemälde zur Löwenjagd sind ebenfalls Ausdruck dieser Schaffensperiode.

Nach Frankreich zurückgekehrt, beauftragte ihn die Regierung mit mehreren Gemälden, die ihn bis an sein Lebensende beschäftigten. Dadurch, dass er monatelang ununterbrochen arbeitete, pausenlos Entwürfe und Skizzen anfertigte und dabei noch seine Mitarbeiter dirigierte, blieb ihm wenig Freizeit. Zerstreuung fand er morgens in den Salons, in denen sein Esprit und seine Intelligenz gefragt waren. Wirkliche Freunde hatte er nur wenige, darunter [[George Sand]] und [[Frédéric Chopin]].

Im Alter wurde Delacroix, der sich mehr und mehr zurückzog, mit großen Ehren bedacht. Auf der [[Weltausstellung]] von 1855 wurde ihm eine [[Retrospektive]] gewidmet. Außerdem wurde er mit der Grand Médaille d’Honneur ausgezeichnet, wurde Kommandeur der [[Ehrenlegion]] und 1857 Mitglied der Ecole des Beaux-Arts, an die er 1859 sein letztes Bild schickte. Vier Jahre später starb er an einer chronischen Halserkrankung.

== Wegbereiter des Impressionismus ==
Delacroix wendete sich gegen die zu seiner Zeit vorherrschende Praxis der [[Klassizismus|Klassizisten]], die dem plastischen Ideal zuliebe den Helligkeitswerten in der Malerei den Vorrang gaben und die die [[Farbsättigung|Buntwerte der Farbe]] eher als zweitrangig ansahen. Delacroix war mit anderen Romantikern, wie etwa [[William Turner|Turner]], der Meinung, dass sich die Malerei damit um ihr ureigenstes Mittel betrüge, der Farbwerte selbst. Mit ihrer Hilfe bestimmte er die Gesamtwirkung des Bildes. Entsprechend dem jeweiligen Thema stellte er die Farben zunächst auf der Palette zusammen, um von vorneherein den Charakter des Werkes zu beeinflussen. Auf diese Weise erreichte Delacroix einen enormen Reichtum in der farblichen Differenzierung. Auch durch den Einsatz der optischen Mischung und der Reflexfarben, der auf der genauen Beobachtung der wechselnden Lichtverhältnisse basiert, kündigt Delacroix' Malweise den [[Impressionismus]] an.<ref>W. Nerdinger (Hrsg.): ''Perspektiven der Kunst'', München, Oldenbourg, 2002</ref>

== Werke (Auswahl) ==
* ''London, [[Wallace Collection]]''
:Die Hinrichtung des Dogen Marino Faliero (1826)

* ''Paris, [[Louvre|Musée National du Louvre]]''
:Die Dante-Barke (1822)
:Das [[Massaker von Chios]] (1824)
:[[Der Tod des Sardanapal]] (1827)
:[[Die Freiheit führt das Volk]] (1830)
:[[Die Frauen von Algier]] (1834)
:Jüdische Hochzeit in Marokko (1837-41)
:Die Einnahme von Konstantinopel (1840)

* ''[[Bordeaux]], Musée des Beaux-Arts''
:La Grèce sur les ruines de Missolonghi ''(Griechenland auf den Ruinen von Missolonghi sterbend)'' (1826)

* ''Sankt Petersburg, [[Eremitage (Sankt Petersburg)|Eremitage]]''
:Löwenjagd in Marokko (1854)

* ''Stuttgart, [[Staatsgalerie Stuttgart#Neue Staatsgalerie|Neue Staatsgalerie Stuttgart]]''
:[[Inderin, von einem Tiger zerrissen]]

* ''Washington, [[Phillips Collection]]''
:Pferde, aus dem Meer kommend (1860)

* ''Wien, [[Österreichische Galerie Belvedere|Österreichische Galerie]]''
:Blumenstillleben (um 1834)

== Berühmte Schüler (Auswahl) ==
* [[Pierre Andrieu]]
* [[Alexandre Bida]]
* [[Léon Bonnat]]
* [[Alphonse de Neuville]]

== Literatur ==
* Ausstellungskatalog: ''Géricault, Delacroix, Daumier und Zeitgenossen. Französische Lithographien und Zeichnungen'', hg. von Michael Brunner u.a., bearb. von Karin Althaus, Michael Mohr und Götz J. Pfeiffer. Imhof-Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-403-5
* Gilles Néret: ''Eugène Delacroix. 1798 - 1863. Der König der Romantiker''. Taschen, Köln, London, Los Angeles, Madrid, Paris und Tokyo 2004, ISBN 3-8228-1393-1
* Robert Floetemeyer: ''Delacroix' Bild des Menschen - Erkundungen vor dem Hintergrund der Kunst des Rubens''. Zabern, Mainz 1998, ISBN 3-8053-2329-8
* Sabine Maria Schmidt / Marie-Christine Torre-Schäfer / [[Günter Busch (Kunsthistoriker)|Günter Busch]]: ''Eugène Delacroix.'' Ausstellungskatalog [[Kunsthalle Bremen]]. Hauschild, Bremen 1998, ISBN 978-3-931785-85-7
* Daguerre de Hureau ''Delacroix. Das Gesamtwerk.'' Belser Verlag , Stuttgart & Zürich 1994, ISBN 3-7630-2305-4
* Paul-Henri Michel ''Delacroix. Das Gemetzel von Chios.'' Saar-Verlag , Saarbrücken, und Editions d'art Vendôme, Paris 1947
== Einzelnachweise ==
<references />

== Weblinks ==
{{Commonscat|Eugène Delacroix|Eugène Delacroix}}
{{Wikiquote|Eugène Delacroix}}
{{Wikisource|lang=fr|Auteur:Eugène Delacroix|Eugène Delacroix}}
* {{Zeno-Künstler|Kunstwerke/A/Delacroix,+Eug%C3%A8ne+Ferdinand+Victor}}
* {{DNB-Portal|118524461}}
* [http://www.assemblee-nationale.fr/histoire/delacroix_salon_du_roi/delacroix_salon_du_roi_biographie.asp Assemblée nationale.fr: Eugène Delacroix (1798-1863)] (biografischer Abriss auf dem Website der französischen Nationalversammlung; französisch)
* [http://www.ibiblio.org/wm/paint/auth/delacroix Übersicht über einige Werke ''englisch'']
* [http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=1666 Faust-Illustrationen]
* {{Meyers Online|4|633|spezialkapitel=Delacroix}}

{{Normdaten|PND=118524461|LCCN=n/79/86855|VIAF=7389086}}

{{SORTIERUNG:Delacroix, Eugene}}
[[Kategorie:Französischer Maler]]
[[Kategorie:Maler der Romantik]]
[[Kategorie:Maler des Orientalismus]]
[[Kategorie:Mitglied der Ehrenlegion (Kommandeur)]]
[[Kategorie:Philhellenismus]]
[[Kategorie:Geboren 1798]]
[[Kategorie:Gestorben 1863]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Eugène Delacroix]]

{{Personendaten
|NAME=Delacroix, Eugène
|ALTERNATIVNAMEN=Delacroix, Ferdinand Victor Eugène
|KURZBESCHREIBUNG=französischer Maler
|GEBURTSDATUM=26. April 1798
|GEBURTSORT=[[Saint-Maurice (Val-de-Marne)]], früher Charenton-Saint-Maurice bei Paris
|STERBEDATUM=13. August 1863
|STERBEORT=[[Paris]]
}}
{{Link FA|mk}}

[[af:Eugène Delacroix]]
[[am:እዤን ደላክሯ]]
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[[id:Eugène Delacroix]]
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[[nl:Eugène Delacroix]]
[[nn:Eugène Delacroix]]
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[[zh-min-nan:Eugène Delacroix]]

Version vom 14. Dezember 2012, 15:21 Uhr

[[Datei:Félix Nadar 1820-1910 portraits Eugène Delacroix.jpg|miniatur|Fotografie Eugène Delacroix’ von Félix Nadar, 1858]]

Selbstbildnis von 1837. Louvre, Paris
Die Dante-Barke, 1822
[[Die Freiheit führt das Volk]], 1830

[[Datei:Eugène Ferdinand Victor Delacroix original-etching Panther.jpg|thumb|Radierung]]

Der Tod des Sardanapal, 1827

Ferdinand Victor Eugène Delacroix (* 26. April 1798 in Charenton-Saint-Maurice, einem Vorort von Paris; † 13. August 1863 in Paris) war einer der bedeutendsten französischen Maler und gilt wegen der Lebhaftigkeit seiner Vorstellungskraft und wegen seines großzügigen Umgangs mit den Farben als Wegbereiter des Impressionismus.

Delacroix wird zwar der französischen Romantik zugeordnet, lehnte es

jedoch für sich ab, der populär werdenden Strömung der romantischen 

Schule zugeschlagen zu werden.[1] Er wurde zum Vorbild vieler Impressionisten, die sich entschieden von der romantischen Schule und dem Klassizismus abgrenzten.

Delacroix stellte alljährlich im Pariser Salon Gemälde aus, deren leidenschaftliche Sujets Aufsehen erregten und nicht selten schockierten.

Leben

Delacroix’ Mutter stammte aus der Kunsttischlerfamilie [[Jean-Francois Oeben|Oeben]], sein Vater Charles-François Delacroix war Mitglied der Revolutionsregierung und bis 1797 Außenminister. Anschließend arbeitete er als Botschafter in Holland.

In dieser Zeit wurde Delacroix geboren. Es gibt allerdings gewichtige 

Hinweise darauf, dass sein Vater in Wahrheit [[Charles Maurice de Talleyrand]] war. Vertreten wird die These von Talleyrand als Erzeuger des berühmten Malers u.a. von Franz Blei, [[Alfred Duff Cooper, 1. Viscount Norwich]], und Orieux. Diese Autoren berufen sich dabei auf die

physiognomische Ähnlichkeit von Talleyrand und Delacroix, die 

Unmöglichkeit der biologischen Vaterschaft von Delacroix' nominellem Vater, der zum Zeugungszeitpunkt infolge eines venerischen Gebrechens – das erst mehrere Monate nach der Zeugung behoben worden war – nicht zeugungsfähig war und auf die Förderung des jungen Delacroix durch einen anonymen aber mächtigen und finanzkräftigen Wohltäter.

Einige Monate nachdem Charles-François Delacroix Präfekt der [[Gironde (Département)|Gironde]] geworden war, zog die Familie nach Bordeaux.

Seine Kindheit verlief ereignisreich, wie [[Alexandre Dumas der 

Ältere|Alexandre Dumas]], ein späterer Freund, die Nachwelt wissen lässt. In der Schule fiel sein musikalisches Talent auf.

Nachdem 1805 Charles-François Delacroix gestorben war, zog die Familie einige Monate später nach Paris zurück. Hier besuchte Eugène Delacroix das Lycée Impérial, an dem er eine Vorliebe für Literatur entwickelte. Seine Ferien verbrachte er in einem gotischen

Kloster in der Normandie, das einem Cousin gehörte. Die Ruinen 

beeindruckten ihn derart, dass er mit dem Malen begann. Durch seinen Onkel Jean-Henri Riesener dazu ermuntert, besuchten die beiden ab und zu das Atelier von [[Pierre-Narcisse Guérin]].

Seine Mutter starb 1814, und Eugène zog zu seiner Schwester. Ein Jahr später begann er ein Studium im Atelier von Guérin. 1816 schrieb er sich

an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris ein.

Zwei Jahre später beobachtete Delacroix Théodore Géricault bei seiner Arbeit an dem Gemälde »Das Floß der Medusa«. Von dieser Erfahrung aufgewühlt, malte er die »Dante-Barke«, die sich auf eine Szene aus Dante Alighieris Hauptwerk »Göttliche Komödie« bezieht. Dieses Werk gab er 1822 an den Salon zur alljährlichen Kunstausstellung – es war unkonventionell und erregte weite Aufmerksamkeit. Der französische Staat erwarb das Bild

und ließ es im Palais du Luxembourg aufhängen. Mit 24 Jahren 

verließ Delacroix die Ecole des Beaux-Arts, begann Tagebuch zu führen, sich und sein Umfeld zu analysieren und beteiligte sich an Diskussionen über Kunst.

Er fühlte sich zu den Romantikern hingezogen. Deren Ideen, Gedanken und Vorstellungen spiegeln sich in seinem zweiten Bild »Das [[Massaker von Chios]]« wider, das auf eine geteilte Kritik stieß. Mit diesem Bild war seine Bedeutung in der jüngeren Malergeneration nicht mehr zu leugnen. Er galt als der führende Maler der Romantik, auch wenn er selbst diese Führungsrolle immer wieder bestritt.

Delacroix las nun Gedichte von Lord Byron und begann sich für das Theater zu interessieren. Besonder

  1. Peter H. Feist: Französischer Impressionismus, S. 24