Esperanto

Esperanto
ProjektautorLudwik Lejzer Zamenhof
Jahr der Veröffentlichung1887
SprecherMuttersprache: 1.000 (Schätzung)
Gesamt: Schätzungen variieren stark (5- bis 6-stellige Zahl wahrscheinlich)
Linguistische
Klassifikation
BesonderheitenSubstantive, Adjektive, Verben und
abgeleitete Adverben sind an
charakteristischen Endungen erkennbar.(*)
Sprachcodes
ISO 639-1

eo

ISO 639-2

epo

Symbole
EsperantoflaggeJubiläumssymbol
Esperanto-FlaggeEsperanto-Ei
Textprobe
La akcento estas sur la antaŭlasta silabo. La kernon de la silabo formas vokalo. Vokaloj ludas grandan rolon en la ritmo de la parolo. Substantivoj finas per -o, adjektivoj per -a. La signo de la pluralo estas -j. La pluralo delasta vortoestaslastaj vortoj“.

Esperanto ist die am weitesten verbreitete internationale Plansprache. Ihr Name leitet sich von dem Pseudonym ab, unter dem Ludwik Lejzer Zamenhof (im Deutschen manchmal: Ludwig Lazarus Samenhof) 1887 die Grundlagen der Sprache veröffentlichte. Er wollte mit einer leicht erlernbaren, neutralen Sprache die internationale Kommunikation verbessern, ohne die existierenden Sprachen zu ersetzen. Schließlich entstand eine internationale Sprachgemeinschaft.

Die Sprecherinnen und Sprecher treffen sich auf Reisen und Veranstaltungen, benutzen Esperanto im Internet und in Ortsgruppen, haben Brieffreundschaften, lesen Literatur auf Esperanto, hören Musik auf Esperanto und verwenden Esperanto in vielen anderen Lebensbereichen (in einigen Fällen auch in Familien). Es gibt auch Radio-Sendungen in dieser Sprache; Versuche mit einem Internet-Fernsehen verschlangen mehrere zehntausend Euro, sind aber im Oktober 2006 eingestellt worden.

Entstehung

Ludwik Zamenhof 1908

Am Anfang des Esperanto stand Ludwik Zamenhof, der sich selbst als Initiator der Sprache sah. Zamenhof wuchs in der mehrsprachigen, damals zum Russischen Zarenreich, heute zu Polen gehörenden Stadt Białystok auf, wo er heftige Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Ethnien erlebte. Da er das Fehlen einer gemeinsamen Sprache als einen Grund für solche Konflikte ansah, begann er bereits als Schüler, eine für diese Rolle geeignete Sprache auszuarbeiten. Diese sollte – im Vergleich mit Ethnosprachen neutraler und leichter erlernbar und daher als Zweitsprache für alle annehmbar – zusätzlich zu den nationalen Sprachen gelernt werden. Eine erste Variante stellte er 1879 im Kreise seiner Freunde vor. Es folgten verbesserte Versionen. Nach mehrjähriger Erprobung veröffentlichte Zamenhof schließlich im Jahre 1887 sein Sprachprojekt, das er Lingvo internacia (internationale Sprache) nannte. Nach seinem Pseudonym Doktoro Esperanto (Esperanto = ein Hoffender) wurde bald darauf die Sprache selbst als "Esperanto-Sprache" und dann kurz als "Esperanto" bezeichnet.

Geschichte

Sprachgeschichte

Die eigentliche Sprachgeschichte des Esperanto beschäftigt sich mit den Entwicklungen in Grammatik, Wortschatz und Stil. Daneben ist in einer Sprachgeschichte der Anwendungsbereich und die Verbreitung zu behandeln; das geht dann beim Esperanto rasch in die Geschichte der Sprachgemeinschaft bzw. der Verbände über.

Die Esperanto-Sprachgeschichte beginnt eher ungewöhnlich, da viele Sprachen ursprünglich lange Zeit erst gesprochen wurden, bevor sie schriftlich fixiert wurden. So kann man beim Esperanto den 26. Juli 1887 als den Geburtstag bezeichnen, da an diesem Tag die erste Publikation über Esperanto erschien. Da das Esperanto aber Wortstämme aus bereits bestehenden Sprachen gebraucht, könnte man die Sprachgeschichte auch früher ansetzen, außerdem hatte der Sprachgründer Zamenhof bereits zuvor zwei Projekte erarbeitet.

Sprachgeschichte bedeutet nicht nur die Entwicklung, sondern auch die Kodifizierung einer Sprache. Einerseits ist das Esperanto durch neue Wörter gewachsen, beispielsweise für Dinge, die es 1887 noch nicht gegeben hat: televido (Fernsehen), komputilo (Computer, wörtlich: Recheninstrument), aidoso (AIDS), modemo (Modem). Andererseits wurde die Grammatik der Sprache immer ausführlicher beschrieben. Zamenhof hatte 1887 mit einer äußerst knappen Grundgrammatik von 16 Regeln begonnen; spätere Grammatiken wie die von Kalocsay / Waringhien oder Wennergren sind dicke Bücher. (Allerdings geht es hierbei nur um die Beschreibung von Sprache; je nach Zweck kann eine solche Beschreibung unterschiedlich ausführlich sein.)

Im Großen und Ganzen hat sich das Esperanto als erstaunlich stabil bewährt. Erstaunlich, weil es die größte Sorge des Sprachgründers gewesen war, dass das Esperanto im Streit seiner Anhänger in Dialekte zerfallen könnte. Weniger erstaunlich ist es, wenn man daran denkt, dass Esperanto von Anfang eine Schrift hatte, was für die Stabilität dienlich ist. Außerdem hatten die meisten Esperantisten ein berechtigtes Interesse an einer einheitlichen - und auch dadurch leichter erlernbaren - Sprache. Man kann heute noch Texte von 1887 ohne Schwierigkeiten lesen, auch wenn vielleicht der eine oder andere veraltete Ausdruck auffällt.

Geschichte bis zum Ersten Weltkrieg

Erstes Buch über Esperanto, Warschau 1887 russ. Ausgabe

Zamenhof gab 1887 eine erste Broschüre über Esperanto (Internationale Sprache) zunächst auf Russisch heraus, dann auf Polnisch, Deutsch, Französisch und Englisch. 1888 folgte ein Dua libro (zweites Buch), weshalb die erste Broschüre heutzutage Unua libro (erstes Buch) genannt wird.

Die ersten Anhänger der Sprache wurden vor allem durch die Zeitschrift La Esperantisto verbunden, die in Nürnberg 1889 bis 1895 herausgegeben wurde. Nach Erscheinen eines Artikels Tolstois verlor die Zeitschrift auf Grund eines Einfuhrverbots der russischen Zensur die Mehrzahl ihrer Abonnenten und musste eingestellt werden (1895). Sie hatte zu diesem Zeitpunkt 717 Abonnenten, davon 60 % in Russland. Zudem hatte Zamenhof finanzielle Probleme, die Zeitschrift aufrecht zu erhalten. Teilweise übernahm Lingvo Internacia aus Uppsala (Schweden) ihre Rolle.

Erst ab 1900 machte Esperanto Fortschritte in Westeuropa, vor allem in Frankreich. Dort war bereits 1898 von Louis de Beaufront der erste überregionale Esperanto-Verband errichtet worden. 1903 gründete sich der schweizerische Landesverband. In rascher Folge kam es zu Gruppen und Landesverbänden in ganz Europa und teilweise darüber hinaus, z.B. wurde 1906 der Deutsche Esperanto-Bund gegründet. 1905 fand der erste Esperanto-Weltkongress statt. Dieser Kongress bestätigte das Fundamento de Esperanto, ein Dokument, welches die Grundlagen der Sprache festschreibt. 1908 wurde der Universala Esperanto-Asocio gegründet.

Ein Problem der jungen Sprachgemeinschaft waren Bestrebungen, die Sprache noch zu reformieren. Nach einem ersten großen Streit 1894 ist vor allem die "Ido-Krise" von 1907/1908 zu nennen. Zwei französische Wissenschaftler wollten eines der bestehenden Plansprachenprojekte auswählen und dann propagieren, schließlich aber wurde ein "reformiertes Esperanto" vorgestellt. Es wurde nach dem Pseudonym des Autors "Ido" genannt. Diesem reformierten Esperanto schloss sich aber nur ein Teil der Esperantisten an, ungefähr fünf bis zehn Prozent (aber ein Fünftel des Esperanto-Sprachausschusses).

Geschichte 1918-45

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden weitere Gruppen und Landesverbände gegründet, hinzu kam es zur verbesserten Zusammenarbeit auf internationaler Ebene. Ein komplizierter Prozess führte dazu, dass die Landesverbände 1934 sich in den Universala Esperanto-Asocio integrierten. Ziel der Zusammenarbeit war eine gemeinsame Förderung der Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation.

Neben dieser politisch und religiös neutralen Esperanto-Bewegung bildeten sich Esperanto-Verbände von Arbeitern. Die internationale Organisation SAT datiert von 1921 und hat ihren Sitz in Paris.

Rückschläge erlitt die Esperanto-Bewegung unter Anderem unter Adolf Hitler und Josef Stalin. Im Dritten Reich wurden 1936 alle Verbände aufgelöst, die sich für "Kunstsprachen" einsetzten, darunter auch der von einem NSDAP-Mitglied geleitete und um seine Gleichschaltung bemühte Deutsche Esperanto-Bund und die schon seit ihrer Gründung 1931 nationalsozialistisch ausgerichtete Neue Deutsche Esperanto-Bewegung. Die Sprache Esperanto selbst war nicht verboten. In der Sowjetunion wurden allgemein Kontakte ins Ausland bestraft, so dass im Einzelfall der Nachweis einer Verfolgung speziell wegen Esperanto schwierig ist.[1]

Geschichte 1945-89

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg gab es immer noch Länder, in denen Esperanto unterdrückt wurde, wie die Sowjetunion und teilweise auch Spanien und Portugal. Nach einer kurzen Blütephase wurden im Spätstalinismus ungefähr seit 1949 die osteuropäischen Verbände inaktiv gestellt. Erst nach Stalins Tod 1953 konnten die Verbände dort nach und nach wieder arbeiten und sich zum Beispiel dem Weltbund anschließen – am frühesten der polnische, nämlich 1955, am spätesten der sowjetische, 1989.

Von 1949 bis 1965 war die Bildung von Esperanto-Vereinigungen in der DDR untersagt. Lokale Esperantogruppen und -kurse wurden aber teilweise geduldet. 1965 gelang es, einen Zentralen Arbeitskreis Esperanto und 1981 einen Esperantoverband der DDR (GDREA) einzurichten, und zwar im Kulturbund der DDR. Bedingung dafür war es, dass die führende Rolle der SED anerkannt und die DDR im Ausland positiv dargestellt wurde.

Bereits durch den Völkerbund erhielt Esperanto eine gewisse Anerkennung, als 1922 der stellvertretende Generalsekretär Inazo Nitobe seinen offiziellen Bericht zum Esperanto vorlegte. Später unterstützte die UNESCO das Esperanto durch eine Resolution (1954, wiederholt 1986), in der sie die Mitgliedstaaten dazu aufrief, die Möglichkeit eines Gebrauchs der Sprache zu untersuchen.

Geschichte seit 1989

Die Zeit von 1989 bis 1991 bedeutet auch für die Esperanto-Sprachgemeinschaft einen bedeutenden Übergang – vor allem mit Blick auf Osteuropa. Dort wurden aus staatlich beköstigten und beaufsichtigten Verbänden freie Zusammenschlüsse von Bürgern, mit den dazugehörigen Möglichkeiten und Problemen. Ansonsten sind aber auch Kontinuitäten festzustellen, wie der Ausbau der Strukturen in Afrika. Für die Volksrepublik China war der Tod Maos und die spätere Liberalisierung wichtiger als das eher europäische Epochenjahr. So konnte sich der chinesische Bund dem Weltbund 1980 anschließen, und 1986 sowie 2004 gab es in Peking einen Esperanto-Weltkongress.

Gerade für eine globale Gemeinschaft ist das Internet von Bedeutung; der erste Esperanto-Verband mit E-Mail-Adresse war vielleicht der Flämische Esperanto-Bund im Juni 1993. Die Kehrseite ist darin zu sehen, dass immer mehr Esperantisten sich mit dem Internet begnügen könnten, was auf Dauer für die Verbände negative Folgen haben könnte.

Im Jahr 2005 hatte der Universala Esperanto-Asocio Landesverbände auf allen fünf Kontinenten und Mitglieder in 117 Ländern. Er hatte 6107 Einzelmitglieder und zusätzlich 12.253 "Anschlussmitglieder" über die assoziierten Landesverbände. Zwei Drittel der Mitglieder des Esperanto-Weltbundes leben in Europa.

Sprachgemeinschaft

Unter den Esperantisten besteht der Eindruck, es habe in den letzten Jahrzehnten verstärkte Aktivitäten in Bereichen Asiens (z.B. Iran) und Lateinamerikas (z.B. Brasilien) und in bescheidenerem Umfang auch in einigen afrikanischen Ländern gegeben. Dennoch ist die Sprachgemeinschaft noch immer vorwiegend europäisch geprägt. Zwei Drittel der Mitglieder des Esperanto-Weltbundes leben in Europa.

Bei aller Verschiedenheit teilen die Esperantisten eine Reihe spezifischer kultureller Traditionen und Aktivitäten. Viele Esperanto-Freunde treffen sich auf Kongressen, Seminaren, Kulturveranstaltungen, Festen sowie in Internetforen oder in Chaträumen. Veranstaltungsort des Esperanto-Weltkongresses, der jährlich größten Veranstaltung, war im Jahr 2006 Florenz (nach Wilna, 2005; Peking, 2004; Göteborg, 2003 und Fortaleza, 2002). Im Jahr 2007 wird der Kongress in Yokohama/Japan, 2008 wahrscheinlich in Białystok/Polen stattfinden.

Ein internationaler Gastgeberdienst namens Pasporta Servo informiert über Esperantisten, die bereit sind, andere Esperanto-Sprecher kostenlos für ein paar Tage bei sich übernachten zu lassen. Ein weiteres Adressenverzeichnis von Esperanto-Sprechern ist das Amikeca Reto (Freundschaftsnetz).

Die bei weitem größten Esperanto-Organisationen in Deutschland sind der Deutsche Esperanto-Bund (DEB) und seine Jugendorganisation Deutsche Esperanto-Jugend (DEJ) mit ihren zahlreichen Orts-, Regional- und Landesverbänden. Der weltweite Dachverband des DEB heißt Universala Esperanto-Asocio und hat ihren Sitz in Rotterdam. Die DEJ ist als nationaler Verband der UEA-Jugendorganisation TEJO angeschlossen.

Datei:Vinilkomso2.JPG
CDs aus der esperanto-
sprachigen Musikszene

Schwierig ist es, die Anzahl der Esperanto-Sprecher anzugeben. Die Ungewissheit ergibt sich daraus, dass die Menschen, die Esperanto sprechen, über die ganze Erde verteilt leben und nur teilweise in Vereinen organisiert sind. Die Schätzungen gehen weit auseinander und hängen auch davon ab, welches Sprachniveau vorausgesetzt wird. Der Esperantist und Sprachwissenschaftler Detlev Blanke spricht von einer halben Million Menschen. Andere nennen Zahlen von bis zu mehreren Millionen. Hingegen nimmt der Esperantoaktivist Simon Payne an, dass nur 4.000 bis 20.000 Menschen Esperanto flüssig und einigermaßen fehlerfrei sprechen.

Jouko Lindstedt hat versucht, die Größenordnung von Esperantisten verschiedener Sprachniveaus zu schätzen:

  • 1.000 Muttersprachler
  • 10.000 sprechen fließend, wie Muttersprachler
  • 100.000 können Esperanto in der Schrift und gesprochen anwenden
  • 1.000.000 verstehen gesprochenes und geschriebenes Esperanto akzeptabel
  • 10.000.000 haben die Grundlagen des Esperanto kennengelernt

Die angegebenen Zahlen sollten nicht zu genau genommen werden, da es sich nicht um eine Studie handelte. Die Zahlen zeigen bloß gut, wie sehr die anzugebende Zahl von dem Kriterium abhängt, nach dem man Esperantisten zählt.

Zwar kann keine verlässliche quantitative, jedoch eine Aussage qualitativer Art getroffen werden, basierend auf der Untersuchung der Sprachpraxis. Die Sprechergemeinschaft des Esperantos war und ist offenbar ausreichend groß, um die Sprache in vielfältigen Funktionen, die zahlreiche Bereiche des modernen Lebens widerspiegeln, in einer bereits viele Jahrzehnte währenden Kontinuität anzuwenden und weiterzuentwickeln. Esperanto gehört jedenfalls nicht zu den vom Aussterben bedrohten Sprachen.

Esperanto als Muttersprache

Es gibt eine Anzahl Familien, in denen Esperanto gesprochen wird und auch die Kinder – neben einer anderen Sprache – mit Esperanto aufwachsen. Wie bei anderen Sprachen auch wird Esperanto so als Muttersprache ohne bewusste Anstrengung gelernt; normalerweise spricht ein Elternteil mit dem Kind die eine Sprache und der andere Elternteil die andere. Es ist aber schwierig, einem Kind auf Esperanto eine gleich starke Kompetenz wie in einer Nationalsprache zu vermitteln, zum Beispiel weil es auf Esperanto keinen Schulunterricht gibt.

Laut Ethnologue (2005) soll es zwischen zweihundert und zweitausend Menschen geben, die Esperanto zur Muttersprache haben.

Prominente Esperanto-Sprecher

Weitere Prominente haben sich positiv über Esperanto geäußert oder sich näher mit dieser Sprache befasst, waren bzw. sind jedoch keine Esperanto-Sprecher. Dazu zählen u. a. Willem Drees, Leo Tolstoj, Albert Einstein, Umberto Eco, Richard von Weizsäcker, Isabel Allende, J. R. R. Tolkien und mehrere Päpste, darunter Johannes Paul II., der das Esperanto auch in seinem vielsprachigen Urbi-et-Orbi-Segen in den letzten Jahren mitberücksichtigte. Der Autor Jules Verne und der Weltraum-Pionier Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski waren Ehrenmitglieder von Esperanto-Klubs.

Esperanto im Gebrauch

Literatur

Antoni Grabowski

Die esperantosprachige Literatur umfasst Übersetzungen und original auf Esperanto verfasste Werke.

Die ersten längeren Texte im Esperanto waren Übersetzungen von Werken der Weltliteratur, mit denen die frühen Literaten (neben Zamenhof u.a. Grabowski u. Kabe) die Eignung der jungen Sprache erproben wollten. Bereits in seiner ersten Broschüre von 1887 veröffentlichte Zamenhof neben dem Vaterunser, dem Beginn des 1. Buch Mose (Genesis) und zwei Gedichten von Heinrich Heine auch zwei aus eigener Feder. Nach mehreren Novellen und Theaterstücken vor allem von bekannten deutschen und russischen Autoren erschien 1894 eine Übersetzung des Hamlet von William Shakespeare. Ein weiterer Meilenstein war die Übersetzung der gesamten Bibel, die 1926 erschien.

Der erste original in Esperanto verfasste Roman erschien 1907, wird aber gemeinhin als literarisch nicht sehr wertvoll angesehen. Erst in den 1920er Jahren kam es zu einer ersten Blüte der Originalliteratur, unter anderem mit den Ungarn Kálmán Kalocsay und Julio Baghy. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte die so genannte Schottische Schule Furore, unter anderem mit William Auld. Bekannte Autoren der heutigen Esperanto-Literaturszene sind beispielsweise der Satiriker Jorge Camacho aus Spanien, die Kroatin Spomenka Štimec und der Schwede Sten Johannsson. Als die Grande Dame der Esperanto-Literatur gilt die Engländerin Marjorie Boulton.
Im Jahre 1993 wurde das Esperanto-PEN-Zentrum als Sektion in den Internationalen P.E.N. aufgenommen. Daneben existiert der acht Jahre ältere Esperantosprachige Autorenverband (EVA). Insgesamt erschienen bisher ungefähr vierzigtausend Buchtitel auf Esperanto.

In der Sparte der Sachbücher ist naturgemäß vor allem das Thema Sprachwissenschaft entwickelt. Exemplarisch genannt seien hier der britische Phonetikprofessor John C. Wells (u. a. Lingvistikaj aspektoj de Esperanto) und der eher essayistisch schreibende schweizer Sprachmittler und Psychologe Claude Piron (La bona lingvo). Auch der französische Linguist und Religionshistoriker Gaston Waringhien ist mit zahlreichen Aufsätzen und Essays zu den Themen Sprache und Literatur hervorgetreten. Bezüglich der Esperanto-Geschichte gehören der Schweizer Edmond Privat, der Deutsche Ulrich Lins (Die gefährliche Sprache) und der Japaner Ito Kanzi zu den wichtigsten Autoren.

Teil der Esperanto-Literatur sind auch die Zeitschriften der Sprachgemeinschaft; hier kann nur eine kleine Auswahl präsentiert werden. Eine besondere Stellung hat die monatlich erscheinende Esperanto, nicht nur als Organ des Welt-Esperantobundes Universala Esperanto-Asocio (seit 1920), sondern auch wegen ihres Alters: sie erscheint seit 1905, mit nur kurzen Unterbrechungen während der beiden Weltkriege. Der der UEA angegliederte Jugendverband TEJO gibt ferner für Jugendliche die Zeitschrift Kontakto heraus. Eigene Zeitschriften haben auch die meisten Landesverbände und auch viele Fachverbände. Die Zeitschrift des Deutschen Esperanto-Bundes heißt Esperanto akutell.

Unabhängig sind Heroldo de Esperanto, 1920 von dem Rheinländer Theo Jung gegründet, und das Internet-Magazin Libera Folio. Das in Antwerpen erscheinende Monato hat sich den deutschen Spiegel zum Vorbild genommen und berichtet über Politik, Gesellschaft und Kultur weltweit.

Film

Bisher wurden zwei Spielfilme auf Esperanto produziert: Angoroj (1964) und Inkubo (1965, mit William Shatner). Außerdem wird Esperanto in einer Reihe von Filmen verwendet, beispielsweise für Länder, die man aus bestimmten (z.B. politischen) Gründen nicht als eine bestimmte Nation kennzeichnen wollte.

Elektronische Medien

Regelmäßige Radiosendungen auf Esperanto kommen unter anderem aus Peking, Warschau und der Vatikanstadt. Die Warschauer Sendungen sollen zum Jahresende 2006 eingestellt werden.[2] Im Internet gibt es u. a. die Netzzeitung Libera Folio und die esperantosprachige Wikipedia Vikipedio mit 60.000 Artikeln. Davon sind 11 % größer als 2 Kb (in der deutschen Wikipedia sind 42 % größer als 2 Kb). (Stand Oktober 2006).

Wissenschaft und Technik

In über 200 Fachwörterbüchern sind Fachausdrücke von etwa fünfzig wissenschaftlichen Disziplinen erfasst. Die unter maßgeblicher Beteiligung von Esperantisten gegründete Internationale Akademie der Wissenschaften (AIS) verwendet Esperanto als eine von fünf Hauptsprachen.

Staatliche Verwendung und Förderung

Datei:Esperantoliteraturo.jpg
Kinder- und Jugendliteratur auf Esperanto

Bislang wurde Esperanto nur selten von Staaten als Kommunikationsmittel eingesetzt. Meist handelt es sich dabei um touristische Informationen oder Landesbeschreibungen (in der Bundesrepublik beispielsweise: Faktoj pri Germanujo). Einige kommunistische Staaten haben auch politische Schriften auf Esperanto herausgegeben; so druckte z. B. China die Werke Maos und die Sowjetunion die Reden Gorbatschows. In China und Kuba gibt es Esperanto-Versionen von staatlichen Internet-Auftritten. In der Zeit des Nationalsozialismus haben manche Esperanto-Verbände Reden oder Artikel Hitlers übersetzt.

Eine gewisse Bedeutung hatte Esperanto in der internationalen Arbeiterbewegung. So war bis 2003 das Häuserverzeichnis der Naturfreunde viersprachig (in Deutsch, Englisch, Französisch, Esperanto). Eine „Fachgruppe Esperanto“ gibt es aber bei den deutschen Naturfreunden noch immer, ihre Zeitschrift heißt „La Migranto“ (Der Wanderer).

Ein Kuriosum ist "Esperanto The Aggressor Language", ein field manual der US-Armee von 1962. Bei einem Manöver gegen einen erfundenen Feind Aggressor wurde diesem Feind auch eine Sprache mitgegeben. Da Aggressor ein neutrales Land sein sollte, hat man Esperanto ausgewählt.

Esperanto und Religion

Esperanto als Sprache ist keiner Religion besonders verbunden. Unter den Esperantosprechern gibt es Anhänger vieler unterschiedlicher Religionen, Atheisten, Agnostiker etc.

Der Sprachgründer Zamenhof selbst war Jude und zunächst Zionist, später dachte er an eine Art Menschheitsreligion (Homaranismo) auf der Grundlage der Toleranz. Seine zum Teil recht konkreten Ideen dazu haben allerdings auch unter den Esperantisten nie sehr viel Interesse gefunden.

Die japanische Ōmoto-Bewegung weist dem Esperanto eine besondere Rolle zu, und vor allem in Brasilien gibt es Spiritisten, die Esperanto verwenden. Die Baha'i-Religion spricht von der allgemeinen Einführung einer Weltsprache neben der jeweiligen Muttersprache als eine der Voraussetzungen für die angestrebte Einheit der Menschheit. Es wird nicht festgelegt, welche Sprache das sein soll, aber manche Baha'i setzen sich für Esperanto ein und gründeten die Bahai-Esperanto-Liga.

Auch die großen christlichen Kirchen haben Esperanto als Kommunikationsmittel enteckt. Dies wird im Buch "Esperanto - Das neue Latein der Kirche" beschrieben.

Esperanto als Stilmittel

Ferner wurde die Sprache zuweilen in der Kunst eingesetzt. Einige Beispiele: In Charles Chaplins Der große Diktator sind die Ladenaufschriften im jüdischen Ghetto auf Esperanto, und in Idiot's Delight mit Clark Gable wird in einer unbenannten europäischen Diktatur Esperanto gesprochen – man wollte nicht ein bestimmtes Land beschreiben und wich daher auf die neutrale Sprache aus. Ähnlich war es bei Street Fighter (1994) und Blade: Trinity (2004). Wegen des internationalen und exotischen Anklangs verwendete Michael Jackson Esperanto-Sätze auf seinem Album HiStory, und die deutsche Hip-Hop-Gruppe „Freundeskreis“ spielte ein Album mit dem Titel und zum Thema Esperanto ein.

In der von Nick-TV in Deutschland am 10. Mai 2006 ausgestrahlten Folge „Der Staatsfeind-Geist“ der US-amerikanischen Zeichentrickserie Danny Phantom trat ein Wolfsgeist in Erscheinung, der ausschließlich Esperanto sprach. Dannys Freund, Tucker, wechselt mit einem Bekannten auf dem Schulhof zur Demonstration ebenfalls ein paar Sätze in Esperanto und bezeichnet es als „eine Sprache für Geeks“.

Im Stahlrattenzyklus des SF-Autors Harry Harrison spielt Esperanto die Rolle einer intergalaktischen Verkehrssprache. Teilweise sind Orte und Personen mit Esperantoworten benannt. Um diesen Verfremdungseffekt bei der Esperantoübersetzung beizubehalten, wichen die Übersetzer in diesen Fällen auf Volapük aus.

Im Roman Rauhanpiippu („Die Friedenspfeife“) des finnischen Autors Veikko Huovinen tragen sowohl die Personen als auch die Länder Namen auf Esperanto. So heißt der Held Petro Pacpipo („Peter Friedenspfeife“), und die Länder, zwischen denen ein Krieg ausbricht, heißen Bandito („Bandit“) und Neforta („schwach“): Bandito ist eine Großmacht, Neforta ein Kleinstaat.

Unter dem Decknamen Entrenationo wird Esperanto in Graham Greenes Roman „The Confidential Agent“ (ISBN 0-14-018538-0) erwähnt: Der Held des Romans besucht das Entrenationo-Schulzentrum in der Stadtmitte Londons. Dass Entrenationo Esperanto parodiert, hört sich leicht aus den Sprachfetzen heraus, die durch das Buch verteilt sind („Me tray joyass“ etc.). Durch die Person des Schulleiters äußert sich Greene ironisch, aber nicht ohne gewisse Sympathie über die Ideologie von Entrenationo/Esperanto.

Sprachaufbau

Hauptartikel: Esperanto (Grundlagen)

Einordnung

Esperanto lässt sich „als eine lexikalisch vorwiegend romanische und morphologisch stark agglutinierende Sprache mit isolierenden Zügen charakterisieren“ (Blanke,1985).

Die wissenschaftliche Disziplin, die das Esperanto erforscht, nennt man Esperantologie. Sie ist ein Teilbereich der Interlinguistik.

Alphabet und Orthografie

Hauptartikel: Esperanto-Alphabet, Esperanto-Rechtschreibung

Die Schreibweise ist phonematisch, das heißt, dass jedem Schriftzeichen nur ein Phonem (Sprachlaut) zugeordnet ist. Sie verwendet Buchstaben des lateinischen Alphabets ergänzt durch Überzeichen (diakritische Zeichen). Beispielsweise entspricht ŝ dem deutschen sch und ĉ dem tsch (z.B. in ŝako - Schach und Ĉeĉenio - Tschetschenien).

Morphologie

Ein wesentliches Merkmal des Esperanto ist sein Aufbau aus fast immer unveränderlichen Morphemen (Wortelementen). Diese sind jeweils Träger einer selbständigen Bedeutung bzw. grammatischen Funktion.

Verb
Infinitiv-i (kanti)
Gegenwart-as (kantas)
Vergangenheit-is (kantis)
Zukunft-os (kantos)
Imperativ-u (kantu)
Konditional-us (kantus)

Fügt man beispielsweise dem Wortstamm „kant“ die Endung o an, die die Substantive (Hauptwörter) kennzeichnet, so erhält man „kanto“, das Lied. Die Endung i steht für den Infinitiv von Verben (Zeitwörtern) und so erhält man „kanti“, singen. Ferner heißt „mi kantas“ ich singe, „mi kantis“ ich sang/ich habe gesungen und „mi kantos“ ich werde singen. Die Endung für die Gegenwartsform ist also im Indikativ Aktiv ein angefügtes as, für die Vergangenheit is und für die Zukunft os. Die genannten Zeitformen des Verbs gelten unverändert für alle Personen.

Der deutlichen Unterscheidung von Subjekt und Objekt im Satz dient ein angehängtes „n“ (vgl. Akkusativ), das fast alle Substantive und Adjektive, sowie viele Pronomen annehmen können. Beispiel: Neniu min amas. - Keiner liebt mich. , Neniun mi amas. - Niemanden liebe ich. Grammatisches Geschlecht (etwa: der Baum, die Nacht, das Haus) gibt es im Esperanto nicht.

Abgeleitete Adverbien enden auf e.

Beispiel: Roberto flirtas bone. (Roberto flirtet gut.)
Adverb-e

Adjektive werden meist allein durch angehängtes a, die Mehrzahl von Substantiven und Adjektiven wird meist durch angehängtes j gebildet. Auch einige Pronomen bilden den Plural auf j.

Es ergeben sich für die regelmäßige Bildung die rechts dargestellten Übersichten:

Beispiele:
Granda elefanto ne sentas insektan pikon.
(Ein großer Elefant fühlt keinen Insektenstich.)
Grandaj elefantoj ne sentas insektajn pikojn.
(Große Elefanten fühlen keine Insektenstiche)
La someran atmosferon karakterizas altaj temperaturoj.
(Die sommerliche Atmosphäre kennzeichnen hohe Temperaturen.)
La bela damo havas bonajn ŝancojn en flirto.
(Die schöne Dame hat gute Flirtchancen.)

für das Adjektiv (Eigenschaftswort):

AdjektivNominativAkkusativ
Einzahl-a-an
Mehrzahl-aj-ajn

und für das Substantiv (Dingwort):

SubstantivNominativAkkusativ
Einzahl-o-on
Mehrzahl-oj-ojn

(Ausspr.: oj wie eu in Heu; aj wie Ei)

Lexik

Das Vokabular entstammt zum weitaus überwiegenden Teil europäischen, vornehmlich den romanischen Sprachen, ferner dem Deutschen und Englischen, in geringem Umfang auch slawischen Sprachen, dem Griechischen und anderen Sprachen. Oft gehen Esperanto-Wörter auf verwandte Wortvarianten mehrerer Sprachen zurück. In einer Reihe von Fällen stellen sie Kompromissformen zwischen ihnen dar.

Beispiele:

  • aus romanischen Sprachen:
    • Latein: sed, tamen, okulo ... (aber, trotzdem, Auge)
    • Französisch: dimanĉo, ĉe, frapi, ĉevalo ... (Sonntag, bei, klopfen, Pferd)
    • Italienisch: ĉielo, fari, voĉo ... (Himmel, machen, Stimme)
    • mehrere: facila, fero, verda ... (leicht, Eisen, grün)
  • aus germanischen Sprachen:
    • Deutsch: baldaŭ, bedaŭri, hundo, nur, nun ... (bald, bedauern, Hund, nur, nun [jetzt])
    • Englisch: birdo, spite ... (Vogel, zum Trotz)
    • mehrere: bildo, fiŝo, fremda, hasti, somero, vintro ... (Bild, Fisch, fremd, hasten, Sommer, Winter)
  • aus slawischen Sprachen:
    • Polnisch: ĉu, krado, pilko, moŝto ... (Fragepartikel, Gitter(rost), Ball, Hoheit)
    • Russisch: barakti, serpo, vosto ... (ringen, Sichel, Schwanz)
    • mehrere: bulko, klopodi, krom, prava ... (Semmel/Brötchen, sich bemühen, außer, Recht habend)
  • aus weiteren Indogermanischen Sprachen

Wörter aus nicht europäischen Sprachen sowie aus kleineren europäischen Sprachen werden häufig nicht direkt aus diesen Sprachen entlehnt, sondern über Vermittlung durch eine oder mehrere der großen europäischen Sprachen.

Beispiele:

Esperanto erfordert wahrscheinlich einen geringeren Lernaufwand als viele andere Sprachen, auch wenn der genaue Nachweis schwierig sein dürfte. Allerdings gehört zum Erlernen jeder Sprache, wie auch des Esperanto, nicht nur die Beschäftigung mit der Grammatik, sondern auch Übung und Routine.

In den über hundert Jahren seiner Existenz hat sich Esperanto ähnlich wie eine natürlich entstandene Sprache weiterentwickelt – neue Wörter die in der Umgangssprache, in Zeitschriften oder in der Literatur gebraucht werden, finden nach einiger Zeit Eingang in Wörterbücher. Teilweise erscheinen neue Wörter auch zuerst als Prägungen von Lexikografen in Wörterbüchern und erlangen von da aus Verbreitung. Ein Teil dieser Wörter wird in den offiziellen Wortschatz der Esperanto-Akademie aufgenommen und gehört fortan zu den allgemeinverbindlichen Grundlagen der Sprache. Die Akademie beobachtet auch weitere Aspekte der Sprachentwicklung und gibt von Zeit zu Zeit Empfehlungen ab.

Gebärdensprache

Die meisten Gebärdensprachen sind keine Plansprachen, sondern spontan entstandene und gewachsene Sprachen, ähnlich den Lautsprachen. Ein anderes Missverständnis ist der Gedanke, die Gehörlosen in der ganzen Welt könnten sich auf Gebärdensprache miteinander verständigen. Tatsächlich aber unterscheiden sich die Gebärdensprachen, so gibt es in den drei deutschsprachigen Ländern drei Gebärdensprachen, es gibt eine britische und eine amerikanische Gebärdensprache usw.

Ein weiter Unterschied: Esperantisten haben sich meist bewusst dafür entschieden, Esperanto zu erlernen, oft mit idealistischen Motiven. Esperanto ist für sie eine Bereicherung und wird normalerweise neben einer Nationalsprache verwendet. Die Gebärdensprache hingegen hat für ihre Sprecher eine größere Bedeutung und ersetzt die Nationalsprache vielfach. Die Frage "Lautsprache oder Gebärdensprache" wird heftig und emotional diskutiert und steht auch im Zusammenhang mit der persönlichen und kollektiven Emanzipation von Gehörlosen.

Vergleichbar ist das Esperanto mit Gebärdensprachen darin, dass es sich um "kleine" Sprachen handelt, die ökonomisch eher weniger wichtig sind. Sie entsprechen oft nicht dem Bild, das die Öffentlichkeit von einer "richtigen" Sprache hat. Und es sind Sprachen mit zwar eigenen Sprachgemeinschaften, die in ihren Ländern aber keine ethnischen Minderheiten darstellen (ein deutscher Esperantist oder ein deutscher Gebärdensprachler sind "Deutsche" wie andere auch).

Auf der Basis von Esperanto und der Plangebärdensprache Gestuno wurde Signuno, welches als Lautsprachbegleitendes Gebärden auf der Basis von Esperanto eingesetzt wird, entwickelt. Das Signuno beinhaltet auch ein entsprechendes Fingeralphabet, mit der alle Sonderzeichen des Esperanto dargestellt werden können.

Kritik

Siehe Hauptartikel: Esperanto: Kritik und Apologetik und Esperantid

Gegen Esperanto ist als Kritik vorgebracht worden:

  • Da keine Welthilfssprache eine Chance auf Durchsetzung habe (Dominanz des Englischen), sei das Projekt überflüssig.
  • Esperanto verstoße gegen seine eigenen Kriterien von Neutralität (z. B. Festlegung auf lateinische Schrift, europalastiges Vokabular).
  • Auch das selbst auferlegte Streben nach Einfachheit werde durch unnötige grammatikalische Komplexitäten untergraben (z. B. Kongruenz zwischen Substantiv und Adjektiv in Kasus und Numerus, neun Zeitstufen im Passiv).
  • Beweis für die Mängel sei die relativ große Zahl von Esperantisten, die keine gute Sprachbeherrschung erreichen.
  • Wenn man Esperanto statt des Englischen weltweit einführen würde, wäre es gegenüber anderen Sprachen auch nicht "freundlicher".

Metaphorischer Gebrauch von „Esperanto“

Metaphorisch gebraucht man das Wort Esperanto manchmal auch, um etwas Internationales, Vermittelndes oder Gemischtes anzudeuten - so wurden beispielsweise Java, als das „Esperanto der Programmiersprachen“ und BASICODE als „Esperanto für Computer“ bezeichnet.

Dies kann häufig auch irreführend sein. Ein Beispiel stellt der Ausdruck Esperanto-Währung für den Euro dar: Der Euro wurde geschaffen, um andere Währungen abzuschaffen; die meisten Esperantisten hingegen wollen nicht die bestehenden Nationalsprachen beseitigen.

Literatur zum Thema

Sprachwissenschaft

  • Detlev Blanke: Internationale Plansprachen. Eine Einführung, Berlin: Akademie-Verlag 1985
  • Pierre Janton: Einführung in die Esperantologie, Hildesheim: Olms, 2. Auflage 1993
  • Benoît Philippe: Sprachwandel bei einer Plansprache am Beispiel des Esperanto, Konstanz: Hartung-Gorre, 1991

Geschichte

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Wörterbücher aus dem Ausland

Wörterbücher

  • Erich-Dieter Krause: Wörterbuch Deutsch-Esperanto, 1. Auflage: Verlag Enzyklopädie: Leipzig 1983; 2. Auflage: Langenscheidt & Verlag Enzyklopädie, 1993, ISBN 3-324-00290-7
  • Erich-Dieter Krause: Kompaktwörterbuch Esperanto (Deutsch-Esperanto, Esperanto-Deutsch), 2., erw. Auflage 1995, Langenscheidt, ISBN 3-324-00607-4
  • Erich-Dieter Krause: Großes Wörterbuch Esperanto-Deutsch, Hamburg: Buske, 1999 - ISBN 3-87548-193-3

Lehrbücher

  • Detlev Blanke, Till Dahlenburg: Konversationsbuch Deutsch-Esperanto, Leipzig: Enzyklopädie 1990, ISBN 3-324-00508-6
  • Klaus Dahmann, Thomas Pusch: Esperanto Wort für Wort, Kauderwelsch Band 56, 1998, ISBN 3-89416-246-5 (Sprachführer mit Grammatik und Wortliste)
  • Herbert Mayer: Grundwortschatz Esperanto, Wien: Pro Esperanto 1992
  • Dirk Willkommen: Esperanto-Grammatik: eine Lerner- und Referenzgrammatik, Hamburg: Buske 2001 - ISBN 3-87548-244-1

Quellenangaben

  • Detlev Blanke: Internationale Plansprachen. Eine Einführung, Berlin: Akademie-Verlag 1985

Belege

  1. Ziko Marcus Sikosek. Esperanto sen mitoj. Dua prilaborita eldono. Antverpeno 2003. S. 122f.
  2. Libera Folio, Meldung vom 17.12.2006. http://www.liberafolio.org/2006/elsendojdauras2/

Siehe auch

Esperanto-Spezifisches

Sonstiges

Esperanto-Verbände
Esperanto-Kurse
Wörterbücher
Übersetzungsprogramme
Medien
Sonstiges

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