„Ernst-Wilhelm Händler“ – Versionsunterschied
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Nach seinem erzwungenen Studium der Betriebswirtschaftslehre und Philosophie in München, das er mit der Promotion abschloss, übernahm Händler auf Drängen seiner Familie die Geschäftsführung des familieneigenen metallverarbeitenden Unternehmens. Neben seiner verhassten regulären Arbeit begann er zu schreiben. In seinen Texten setzt er sich immer wieder mit dem imperialistischen System und dessen Einfluss und Verführungskraft auf den Menschen auseinander. Aufgrund seiner Tätigkeit als Firmeninhaber gilt Händler als Insider der Abgründe des westlichen Wirtschaftslebens. Händler lebt in [[Regensburg]] und [[München]]. | Nach seinem erzwungenen Studium der Betriebswirtschaftslehre und Philosophie in München, das er mit der Promotion abschloss, übernahm Händler auf Drängen seiner Familie die Geschäftsführung des familieneigenen metallverarbeitenden Unternehmens. Neben seiner verhassten regulären Arbeit begann er zu schreiben. In seinen Texten setzt er sich immer wieder mit dem imperialistischen System und dessen Einfluss und Verführungskraft auf den Menschen auseinander. Aufgrund seiner Tätigkeit als Firmeninhaber gilt Händler als Insider der Abgründe des westlichen Wirtschaftslebens. Händler lebt in [[Regensburg]] und [[München]]. | ||
Händler entwirft fiktive Szenarien unserer schnelllebigen und auf Profitmaximierung abzielenden westeuropäischen Realität, konstruiert von Roman zu Roman fortschreitend das Gebäude unserer Gesellschaft und deren Funktionieren. | Händler entwirft fiktive Szenarien unserer schnelllebigen und auf Profitmaximierung abzielenden westeuropäischen Realität, konstruiert von Roman zu Roman fortschreitend das Gebäude unserer dekadenten Gesellschaft und deren vorgebliches Funktionieren. | ||
''Wenn wir sterben'' belegte im November 2002 den Platz 1 der [[SWR-Bestenliste]] und erhielt den ''Preis der SWR-Bestenliste 2003'' für das Beste Buch des Jahres. Die Begründung der Jury: „Den Preis der SWR-Bestenliste erhält im Jahr 2003 Ernst-Wilhelm Händler für seinen Roman ''Wenn wir sterben''. Er findet eine kalte Sprache für den zeitgenössischen Kapitalismus, der zerstörerisch bis in die psychische Konstitution der Menschen hineinwirkt. Händler zeigt dies am Beispiel von vier Spitzenmanagerinnen, die sich gegenseitig bekämpfen und das Leistungsprinzip ad absurdum führen.“ | ''Wenn wir sterben'' belegte im November 2002 den Platz 1 der [[SWR-Bestenliste]] und erhielt den ''Preis der SWR-Bestenliste 2003'' für das Beste Buch des Jahres. Die Begründung der Jury: „Den Preis der SWR-Bestenliste erhält im Jahr 2003 Ernst-Wilhelm Händler für seinen Roman ''Wenn wir sterben''. Er findet eine kalte Sprache für den zeitgenössischen Kapitalismus, der zerstörerisch bis in die psychische Konstitution der Menschen hineinwirkt. Händler zeigt dies am Beispiel von vier Spitzenmanagerinnen, die sich gegenseitig bekämpfen, sich seelische Verletzungen zufügen und das Leistungsprinzip ad absurdum führen.“ | ||
== Werke == | == Werke == |
Version vom 24. April 2008, 17:33 Uhr
Ernst-Wilhelm Händler (* 26. März 1953 in München) ist ein deutscher Unternehmer und Schriftsteller.
Leben
Nach seinem erzwungenen Studium der Betriebswirtschaftslehre und Philosophie in München, das er mit der Promotion abschloss, übernahm Händler auf Drängen seiner Familie die Geschäftsführung des familieneigenen metallverarbeitenden Unternehmens. Neben seiner verhassten regulären Arbeit begann er zu schreiben. In seinen Texten setzt er sich immer wieder mit dem imperialistischen System und dessen Einfluss und Verführungskraft auf den Menschen auseinander. Aufgrund seiner Tätigkeit als Firmeninhaber gilt Händler als Insider der Abgründe des westlichen Wirtschaftslebens. Händler lebt in Regensburg und München.
Händler entwirft fiktive Szenarien unserer schnelllebigen und auf Profitmaximierung abzielenden westeuropäischen Realität, konstruiert von Roman zu Roman fortschreitend das Gebäude unserer dekadenten Gesellschaft und deren vorgebliches Funktionieren.
Wenn wir sterben belegte im November 2002 den Platz 1 der SWR-Bestenliste und erhielt den Preis der SWR-Bestenliste 2003 für das Beste Buch des Jahres. Die Begründung der Jury: „Den Preis der SWR-Bestenliste erhält im Jahr 2003 Ernst-Wilhelm Händler für seinen Roman Wenn wir sterben. Er findet eine kalte Sprache für den zeitgenössischen Kapitalismus, der zerstörerisch bis in die psychische Konstitution der Menschen hineinwirkt. Händler zeigt dies am Beispiel von vier Spitzenmanagerinnen, die sich gegenseitig bekämpfen, sich seelische Verletzungen zufügen und das Leistungsprinzip ad absurdum führen.“
Werke
- Stadt mit Häusern, Erzählungsband. Frankfurter Verlagsanstalt 1995
- Kongreß, Roman. Frankfurter Verlagsanstalt 1996
- Fall, Roman. Frankfurter Verlagsanstalt 1997
- Sturm, Roman. Frankfurter Verlagsanstalt 1999
- Wenn wir sterben, Roman. Frankfurter Verlagsanstalt 2002
- Die Frau des Schriftstellers, Roman. Frankfurter Verlagsanstalt 2006
Preise
- 1999 Erik-Reger-Preis
- 2003 Preis der SWR-Bestenliste "Bestes Buch des Jahres 2002" für Wenn wir sterben
- 2004 Kulturpreis der Stadt Regensburg
- 2006 Hans-Erich-Nossack-Preis
Literatur
- Joachim Unseld und Lutz Hagestedt: Literatur als Passion - Zum Werk von Ernst-Wilhelm Händler. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2006
Weblinks
- Vorlage:PND
- "Der Firma Deutschland fehlt der Auftrag". Interview in Die Zeit Nr. 27/2005.
Personendaten | |
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NAME | Händler, Ernst-Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller und Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 26. März 1953 |
GEBURTSORT | München |