Emmanuel Carrère

Emmanuel Carrère (2012)

Emmanuel Carrère (* 9. Dezember 1957 in Paris) ist ein französischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Filmproduzent.

Leben

Carrère ist der Sohn der französischen Historikerin Hélène Carrère d’Encausse und von Louis Carrère. Die Cousine seiner Mutter ist die französisch-georgische Politikerin und Staatspräsidentin Georgiens, Salome Surabischwili.

Carrère hat seit den frühen 1980er-Jahren rund ein Dutzend Bücher geschrieben, die zum Teil preisgekrönt wurden. Ferner war er Drehbuchautor und Produzent einer Reihe von Filmen für Kino und Fernsehen. Im Jahr 2010 war er Jurymitglied bei der Auswahl der Spielfilme bei den 63. Filmfestspielen von Cannes und 2015 Jurymitglied bei den 72. Internationalen Filmfestspiele von Venedig.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beschrieb sein Buch „Yoga“ (deutsch: 2022) als „ein ebenso virtuoses wie umstrittenes Beispiel der Autofiktion, das mit vielem abrechnet“.[1]

Zitat

„Dann gibt es die Aufrichtigkeit. Das ist nicht dasselbe wie Wahrheit. Ich kann aufrichtig sein und mich irren. Und dann gibt es die Wahrheit als solche. Was ist das? Das Stärkste, was mir dazu einfällt, ist von Kafka: 'Unwissend bin ich, die Wahrheit bleibt jedenfalls bestehen.'“

Emmanuel Carrère: Interview von Johanna Adorján: Ich glaube es gibt eine grosse Nachfrage nach der Wahrheit. In: Süddeutsche Zeitung Magazin, Nummer 51 vom 18. Dezember 2020, S. 40.

Werke

Film

Eigene Filme
  • 2003: Retour à Kotelnitch. Dokumentarfilm. Regie.
Verfilmungen

Fernsehen

Auszeichnungen und Preise

  • 1984: Prix Passion für Bravoure
  • 1985: Prix de la Vocation für Bravoure
  • 1987: Grand Prix de l'Imaginaire für Le Détroit de Behring
  • 1988: Prix Kléber Haedens für Hors d'atteinte
  • 1995: Prix Femina für La Classe de neige
  • 2006: Chlatmadis Award for Best Adapted Screenplay für La Moustache
  • 2009: Prix Marie Claire du roman d'émotion und Prix des lecteurs de L’Express, sowie Prix Crésus jeweils für D'autres vies que la mienne
  • 2010: Globe de Cristal für D'autres vies que la mienne
  • 2010: Grand Prix de littérature Henri Gal de l'Académie française für sein bisheriges Werk
  • 2011: Prix de la langue française
  • 2011: Prix Renaudot für Limonov
  • 2014: Prix Litteraire du Journal Le Monde
  • 2015: Premio Autore Straniero des Premio Mondello
  • 2017: FIL-Preis
  • 2021: Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Kategorie Literatur

Einzelnachweise

  1. Niklas Bender: Empathie einer gefrorenen Kartoffel. In: FAZ.net. 16. März 2022, abgerufen am 17. März 2022.
  2. Künzli in der Übersetzer-Datenbank des VdÜ, 2019.
  3. Die Wahrheit über einen Faschisten. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 26. August 2012, S. 26.
  4. Der Held als Drecksack. In: FAZ. 9. Oktober 2012, S. 28.
  5. 3 Zeichnungen. Kurzer Auszug aus dem Text, 1 Zeichnung
  6. Über den Dschungel von Calais durch Vorgezogene Grenzkontrollen am Ärmelkanal