Elfriede Ott
Elfriede „Elfie“ Ott (* 11. Juni 1925 in Wien) ist eine österreichische Schauspielerin, Sängerin und Regisseurin.
Leben
Die Tochter eines Uhrmachermeisters war gelernte Uhrmacherin, schlug jedoch nach dem Tod ihres Vaters eine andere Richtung ein. Nach privatem Schauspielunterricht bei der Burgschauspielerin Lotte Medelsky debütierte sie am 26. Mai 1944 in Gerhart Hauptmanns Die goldene Harfe am Wiener Burgtheater, wo sie fünf Jahre lang auf der Bühne stand. Danach war sie am Landestheater Graz (1949/50), bei verschiedenen Wiener Theatern und Kabaretts, am Operettenhaus Hamburg (1956) und wieder am Burgtheater (1957) tätig.
1958 wechselte sie an das Theater in der Josefstadt in Wien, dessen Ensemble sie seither angehört. Ihr erster Mann war Ernst Waldbrunn, der auch dort Schauspieler war. Ihre Hauptaufgabe sieht sie in der Pflege der Wiener Komödie und der Förderung junger Talente.
Mit ihrem Lebensgefährten und späteren Ehemann Hans Weigel – Hochzeit war am 9. Jänner 1991, nur wenige Monate vor Weigels Tod – initiierte Elfriede Ott 1983 die jährlich im Sommer stattfindenden Nestroy-Spiele auf der Burg Liechtenstein in Maria Enzersdorf bei Wien, wo sie selbst mitspielt und auch Regie führt. Dort gibt sie vor allem ihren Schülern die Gelegenheit, erste Bühnenerfahrungen zu sammeln. Seit 2001 ist Otts Adoptivsohn Goran David dort Co-Intendant und Produktionsleiter. Ab 2002 wurde mit dem neuen musikalischen Leiter Franz Alexander Langer das Hauptaugenmerk auf die Verbindung klassischer Nestroystücke mit moderner und zeitgemäßer Musik gesetzt. Seit 2006 ist Frizz Fischer der neue musikalische Leiter der Nestroy-Spiele.
Im Jahr 1985 wurde sie die Leiterin der Schauspielabteilung des Konservatoriums der Stadt Wien. Nach ihrem Ausscheiden gründete sie 2005 zusammen mit Gernot Haas die private Schauspielschule „Studio der Erfahrungen“.
Im ORF war sie in Fernsehserien wie Die liebe Familie zu sehen. 2010 spielte sie in dem Film Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott unter der Regie von Andreas Prochaska sich selbst.
Ott trat oft gemeinsam mit Fritz Muliar und Gerhard Bronner auf.
Elfriede Ott ist Trägerin der österreichischen Berufstitel Professorin und Kammerschauspielerin.
Filmografie (Auswahl)
- 1949: Das Siegel Gottes
- 1949: Mein Freund, der nicht nein sagen kann
- 1952: Ich hab’ mich so an Dich gewöhnt
- 1953: Die fünf Karnickel / Im Krug zum grünen Kranze
- 1958: Liebelei
- 1958: Die Conways und die Zeit
- 1961: Die Ballade vom Franz und der Marie
- 1961: Höllenangst
- 1966: Minister gesucht
- 1967: Katzenzungen
- 1968: Die Landstreicher
- 1971: Wiener Totentanz
- 1971: Die Zuckerbäckerin
- 1972: Die lustigen Klassiker
- 1973: Hallo – Hotel Sacher … Portier! (Serie)
- 1979: Laßt uns lügen
- 1980- 1993: Die liebe Familie (Serie)
- 1982: Die Perle Anna
- 1980: Keine Leiche ohne Lilli
- 1990: Ein Lied aus Wien / Flieder aus Wien
- 1992: Duett
- 1995: Zum Glück gibt’s meine Frau / Ein Mann in der Krise
- 2010: Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott
Bücher und Hörbücher
- 2013 Elfriede Ott: Ich hätte mitschreiben sollen. Elfriede Ott erzählt Splitter ihres Lebens. Sprecherin: Elfriede Ott, Mono Verlag, Wien. ISBN 978-3-902727-33-6.
- Christine Dobretsberger: Was ich liebe, gibt mir Kraft. Bühnenstars aus Oper und Theater erzählen. U.a. mit einem Interview mit Christine Ostermeyer, Styria Premium, Wien 2015, ISBN 978-3-222-13517-0.
Comicbuch
In dem 2014 im Amalthea Signum Verlag erschienenen Comicbuch Der Blöde und der Gscheite - Die besten Doppelconferencen (Text: Hugo Wiener | Zeichnungen: Reinhard Trinkler) hat Elfriede Ott mehrere Gastauftritte in gezeichneter Form. Die Hauptfigur der rothaarigen Salome Pockerl in der 2015 im Verlag Edition Steinbauer erschienenen Graphic Novel Der Talisman (Text: Johann Nestroy | Zeichnungen: Reinhard Trinkler) ist ebenfalls der Schauspielerin nachempfunden.
Auszeichnungen (Auszug)
- 1969 Kainz-Medaille
- 1980 Nestroy-Ring
- 2001 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
- 2002 Platin Romy
- 2001 Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich[1]
- 2007 Undine Award für Ihr Lebenswerk als Nachwuchsförderin
- 2009 Doyenne am Theater in der Josefstadt
- Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold
- Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg
- Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich
- Titel Professor
- Titel Kammerschauspielerin
Weblinks
- Literatur von und über Elfriede Ott im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Elfriede Ott bei IMDb
- Eintrag zu Elfriede Ott im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Elfriede Ott im österreichischen Kabarettarchiv
- Schauspielakademie Elfriede Ott - Studio der Erfahrungen in Wien
Einzelnachweise
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB).
Personendaten | |
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NAME | Ott, Elfriede |
ALTERNATIVNAMEN | Weigel, Elfriede (Ehename); Ott, Elfie (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Kammerschauspielerin, Sängerin und Regisseurin |
GEBURTSDATUM | 11. Juni 1925 |
GEBURTSORT | Wien, Österreich |