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AZ: Die Seite wurde neu angelegt: {{Baustelle}}'''Edith Bednarik''' (* 1935 in Wiener Neustadt als ''Edith Schirme''r, gestorben am 10. September 2017 in Wiener Neustadt) war eine österreichische Höhlen- und Erstallforscherin. == Leben == Schirmer besuchte eine Klosterschule und einen Abiturientenkurs der Handelskammer Wien.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Hoehle_69…
 
 
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{{Baustelle}}'''Edith Bednarik''' (* [[1935]] in Wiener Neustadt als ''Edith Schirme''r, gestorben am [[10. September]] [[2017]] in Wiener Neustadt) war eine österreichische Höhlen- und Erstallforscherin.
'''Edith Bednarik''', geb. Schirmer (* [[1935]] in [[Wiener Neustadt]]; [[10. September]] [[2017]] ebenda) war eine österreichische Höhlen- und Erdstallforscherin.


== Leben ==
== Leben ==
Schirmer besuchte eine Klosterschule und einen Abiturientenkurs der Handelskammer Wien.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Hoehle_69_00136-0139.pdf |titel=Nachruf 1 |abruf=}}</ref> Ihre erste Leidenschaft in der Natur war das Bergsteigen. Nach Besuch eines Kurses bei Bergsteiger [[Karl Lukan]] trat sie mit 22 Jahren dem [[Österreichischer Alpenverein|Österreichischen Alpenverein]] bei. <ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Hoehle_69_00136-0139.pdf |titel=Nachruf 1 |abruf=}}</ref> Das Bergsteigen gab sie nach einigen Jahren jedoch wieder auf und trat dem ''Landesverein für Höhlenkunde in Wien und NÖ'' bei.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Hoehle_69_00136-0139.pdf |titel=Nachruf 1 |abruf=}}</ref>
Schirmer besuchte eine Klosterschule und einen Abiturientenkurs der Handelskammer Wien. Ihre erste Leidenschaft in der Natur war das Bergsteigen. Nach Besuch eines Kurses bei Bergsteiger [[Karl Lukan]] trat sie mit 22 Jahren dem [[Österreichischer Alpenverein|Österreichischen Alpenverein]] bei. Das Bergsteigen gab sie nach einigen Jahren jedoch wieder auf und trat dem ''Landesverein für Höhlenkunde in Wien und NÖ'' bei.<ref name="nachruf-0"/>


Hier war sie besonders ab 1968 aktiv im Feld tätig. So schloss sie sich der Salzburger Forschergruppe an, die am [[Göll]] tätig war. Mit dieser Gruppe erforschte sie 1973 zwei Wochen lang die "tagfernsten Teile" der [[Tantalhöhle]]. 1975 erkundete sie die Mondhöhle bei Golling als einzige Frau in einer Forschergruppe mit polnischen Männern, die kein deutsch konnten (nur einer englisch)<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Hoehle_69_00136-0139.pdf |titel=Nachruf 1 |abruf=}}</ref>. 1979 stieg sie als erste Frau im [[Lamprechtsofen]] bis über tausend Meter hoch in die Polnischen Kaskaden.
Hier war sie besonders ab 1968 aktiv im Feld tätig. So schloss sie sich der Salzburger Forschergruppe an, die am [[Göll]] tätig war. Mit dieser Gruppe erforschte sie 1973 zwei Wochen lang die „tagfernsten Teile“ der [[Tantalhöhle]]. 1975 erkundete sie die Mondhöhle bei Golling als einzige Frau in einer Forschergruppe mit polnischen Männern, die kein deutsch konnten (nur einer englisch). 1979 stieg sie als erste Frau im [[Lamprechtsofen]] bis über tausend Meter in den als ''Polnische Kaskaden'' bezeichneten Teil hoch.<ref name="nachruf-0"/>


Bednarik nahm zu dieser Zeit an fast allen großen Höhlenexpeditionen in Österreich teil. 1976 etwa an der Großexpedition am Karstplateau des [[Hagengebirge|Hagengebirges]]. Hier wurde das Canyon-Schachtsystem "Schlinger Ditti" nach ihr benannt. Bednarik gilt als eine der bedeutendsten österreichischen Höhlenforscherinnen des 20. Jahrhunderts. Von der Boulevardpresse wurde sie mitunter heroisiert, etwa durch Bezeichnungen als "Königin der Finsternis" oder "Frau, die keine Angst kennt".
Bednarik nahm zu dieser Zeit an fast allen großen Höhlenexpeditionen in Österreich teil. 1976 etwa an der Großexpedition am Karstplateau des [[Hagengebirge]]s. Hier wurde das Canyon-Schachtsystem „Schlinger Ditti“ nach ihr benannt. Bednarik gilt als eine der bedeutendsten österreichischen Höhlenforscherinnen des 20. Jahrhunderts. Von der Boulevardpresse wurde sie mitunter durch Bezeichnungen als „Königin der Finsternis“ oder „Frau, die keine Angst kennt“ heroisiert.


Für das Werk „Die Höhlen Niederösterreichs“ leistete Bednarik bedeutende Vorarbeiten. Sie vermaß und erforschte die kleinen Höhlen in den Wiener Hausbergen, zeichnete Pläne und steuerte Beschreibungen und Bilder bei.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Hoehle_69_00136-0139.pdf |titel=Nachruf 1 |abruf=}}</ref>
Für das Werk „Die Höhlen Niederösterreichs“ leistete Bednarik bedeutende Vorarbeiten. Sie vermaß und erforschte die kleinen Höhlen in den Wiener Hausbergen, zeichnete Pläne und steuerte Beschreibungen und Bilder bei.<ref name="nachruf-0"/>


1979 wurde Bednarik zur "Korrespondentin" des [[Naturhistorisches Museum Wien|Naturhistorischen Museum]] ernannt, um Funde von Knochenmaterial in von ihr erforschten Höhlen zu koordinieren<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Vbnr_2017_5-6.pdf |titel=Nachruf |abruf=}}</ref>
Von ihr in Höhlen entdecktes Knochenmaterial überstellte sie dem [[Naturhistorisches Museum Wien|Naturhistorischen Museum]], wo sie ab 1979 daher als „Korrespondentin“ geführt wurde.<ref name="nachruf-1"/>


Sie gilt als eines der „Urgesteine“ der Österreichischen [[Höhlenrettung]].<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Vbnr_2017_5-6.pdf |titel=Nachruf |abruf=}}</ref>- Ab war sie 1980 Leiterin der Fachsektion Höhlenrettung im [[Verband Österreichischer Höhlenforscher]].<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Vbnr_2017_5-6.pdf |titel=Nachruf |abruf=}}</ref><ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Hoehle_69_00136-0139.pdf |titel=Nachruf 1 |abruf=}}</ref>
Sie gilt als eines der „Urgesteine“ der [[Österreichische Höhlenrettung|Österreichischen Höhlenrettung]]. Ab war sie 1980 Leiterin der Fachsektion [[Höhlenrettung]] im [[Verband Österreichischer Höhlenforscher]].<ref name="nachruf-1"/><ref name="nachruf-0"/>


In späteren Jahren widmete sich Bednarik in ihrer Forschung ausschließlich den [[Erdstall|Erdställen]], da diese einfacher zu "befahren" sind.<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Vbnr_2017_5-6.pdf |titel=Nachruf |abruf=}}</ref> In Niederösterreich befasste sie sich mit über 250 Erdställen,<ref name=":2">{{Internetquelle |url=http://hoehlenwelten.nanet.at/Bednarik.htm |titel=haus |abruf=2022-01-12}}</ref> darunter die Erdställe des Kapellenberg (Althöflein) und im Gaweinstal.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.erdstall.net/home.htm |titel=Erdställe in Gaweinstal - Weinviertel - Niederösterreich |abruf=2022-01-12}}</ref> Sie lehnte die Theorie, Erdställe seien als Verstecke erbaut worden, ab.<ref>{{Internetquelle |autor=A. B. C. News |url=https://abcnews.go.com/International/hideouts-sacred-spaces-experts-baffled-mysterious-underground-chambers/story?id=14136379 |titel=Experts Baffled by Mysterious Underground Chambers |sprache=en |abruf=2022-01-12}}</ref>
In späteren Jahren widmete sich Bednarik in ihrer Forschung ausschließlich den [[Erdstall|Erdställen]], da diese einfacher zu „befahren“ sind.<ref name="nachruf-1"/> In Niederösterreich befasste sie sich mit über 250 Erdställen,<ref name=":2">{{Internetquelle |autor=Ludwig Schweng |url=http://hoehlenwelten.nanet.at/Bednarik.htm |titel=Geheimnisvoller Kapellenberg |abruf=2022-01-12}}</ref> darunter die Erdställe des Kapellenberg (Althöflein) und im Gaweinstal.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.erdstall.net/home.htm |titel=Erdställe in Gaweinstal - Weinviertel - Niederösterreich |abruf=2022-01-12}}</ref> Sie lehnte die Theorie, Erdställe seien als Verstecke erbaut worden, ab.<ref>{{Internetquelle |autor=A. B. C. News |url=https://abcnews.go.com/International/hideouts-sacred-spaces-experts-baffled-mysterious-underground-chambers/story?id=14136379 |titel=Experts Baffled by Mysterious Underground Chambers |sprache=en |abruf=2022-01-12}}</ref>


Hauptberuflich war Bednarik zuletzt Direktorin der Landesberufsschule Theresienfeld.<ref name=":3">{{Internetquelle |url=https://aspetos.com/at/parten/niederoesterreich/wiener-neustadt-stadt/edith-bednarik |titel=Traueranzeige |abruf=}}</ref><ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Vbnr_2017_5-6.pdf |titel=Nachruf |abruf=}}</ref> Als Gemeinderätin von Wiener Neustadt für die ÖVP setzte sie kulturelle und soziale Aktivitäten.<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Vbnr_2017_5-6.pdf |titel=Nachruf |abruf=}}</ref><ref name=":3">{{Internetquelle |url=https://aspetos.com/at/parten/niederoesterreich/wiener-neustadt-stadt/edith-bednarik |titel=Traueranzeige |abruf=}}</ref>
Hauptberuflich war Bednarik zuletzt Direktorin der Landesberufsschule Theresienfeld. Als Gemeinderätin von Wiener Neustadt für die ÖVP setzte sie kulturelle und soziale Aktivitäten in ihrer Heimatstadt.<ref name="nachruf-1"/>


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==


* Goldene Medaille des [[Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich|Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich]]<ref name="nachruf-1"/>
* Land Niederösterreich mit der Goldenen Medaille für Verdienste um das Bundesland, für soziale und kulturelle Aktivitäten in Wiener Neustadt<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Vbnr_2017_5-6.pdf |titel=Nachruf |abruf=}}</ref>
* 2009: Ehrenzeichen der Stadt Wiener Neustadt<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hospizverein-wn.at/hospizverein-wiener-neustadt/in-memoriam/ |titel=In Memoriam |hrsg=Hospizverein Wiener Neustadt |sprache=de-DE |abruf=2022-01-12}}</ref>
* 2012: [[Liese-Prokop-Frauenpreis]] Anerkennungspreis für Wissenschaft<ref>{{Internetquelle |url=https://www.liese-prokop-frauenpreis.at/index.php/archiv/5-preisverleihung-2012 |titel=Preisverleihung 2012 |abruf=2022-01-12}}</ref>


== Bibliografie ==
== Schriften (Auswahl) ==
Bednarik, E. (1972): Wildsteigschacht. – Vereinsmitt., Landesverein f. Höhlenk. Salzburg (4): 3 S.


* ''Wildsteigschacht''. Vereinsmitt., Landesverein f. Höhlenk. Salzburg (4), 1972: 3 S.
Bednarik, E. (1973): Reportage und Wahrheit. – Höhlenkundl. Mitt. Wien, 29(3): 52-53.
* ''Neuland Tantalhöhle''. ÖAV-Mitteilungen (3–4), 1974: S. 44–45.
* ''Lamprechtsofen – Von Waterloo bis Feierabend.'' Vereinsmitt., Landesverein f. Höhlenk. Salzburg, (1), 1974: S. 11–13 (mit L. Wiener)
* ''Das Höhlengebiet an der Kalten Mürz um Steinalpl bei Frein''. Höhlenkundl. Mitt. Wien, 35(1), 1979: S. 4–11.
* ''Höhlen auf der Hohen Wand (mehrere Teile).'' Höhlenkundl. Mitt. Wien, 35(3, 4, 5), 1979: 55–57, 72–79, 84–88, 103–107, 124–128.
* ''Abenteuer Lamprechtsofen. Forschungsfahrten in der „Höchsten Höhle der Welt“.'' AV-Jahrbuch Berg (München), 1986: 23.
* ''Die [[Schwedenhöhlen (Rohrwald)|Schwedenhöhlen]] im [[Rohrwald]] bei Stockerau (Niederösterreich)''. Der Erdstall 17, 1991, 15–36.
* ''Erdställe in Gösing, Niederösterreich.'' Der Erdstall 18, 1992, 83–95.
* ''Olbersdorf, Niederösterreich.'' Der Erdstall 21, 1995, 44–52.
* ''Fünfzig Jahre Verband österreichischer Höhlenforscher. Leistungen und Standortbestimmung''. – Die Höhle, 50(1), 1999: 3–45. (mit Max Herbert Fink, Heinz Ilming, Walter Klappacher, Karl Mais, Rudolf Pavuza, Günter Stummer, [[Hubert Trimmel]])
* ''Röschitz, Niederösterreich.'' Der Erdstall 25, Roding 1999, 26–58.
* ''Erdstalltypen in Niederösterreich.'' Der Erdstall 27, Roding 2001, 5–16.
* ''Erdstallforschung in Niederösterreich''. Der Erdstall 29, Roding 2003, 33–42.
* ''Merkmale niederösterreichischer Erdställe''. Der Erdstall 31, Roding 2005, 79–87.
* ''Erdställe und ähnliche Objekte in Niederösterreich südlich der Donau''. Der Erdstall 33, Roding 2007, 65–91.


== Weblinks ==
Bednarik, E. (1974): Neuland Tantalhöhle. – ÖAV-Mit teilungen, (3-4): 44-45.
* {{ZOBODAT |pfad=personen.php?id=67863&bio=full |titel=Edith Bednarik}} (mit Publikationsliste).


== Einzelnachweise ==
Bednarik E., Wiener L. (1974): Lamprechtsofen – Von Waterloo bis Feierabend. – Vereinsmitt., Landesverein f. Höhlenk. Salzburg, (1): 11-13.
<references responsive>
<ref name="nachruf-0">
{{Literatur |Autor=Walter Klappacher |Titel=Nachruf auf Edith Bednarik (geb. Schirmer), (1935–2017) |Sammelwerk=Verbandsnachrichten des Verband Österreichischer Höhlenforscher |Nummer=1–4 |Datum=2018 |Seiten=136–138 |Online={{ZOBODAT/URL|biografien/Bednarik_Edith_Hoehle_69_00136-0139.pdf}} |Format=PDF |KBytes=959 |Abruf=2022-01-12}}
</ref>
<ref name="nachruf-1">
{{Literatur |Autor=Rudolf Pavuza |Titel=Nachrufe: Edith Bednarik (1935-2017) |Sammelwerk=Verbandsnachrichten des Verband Österreichischer Höhlenforscher |Nummer=5-6 |Datum=2017 |Seiten=88 |Online={{ZOBODAT/URL|biografien/Bednarik_Edith_Vbnr_2017_5-6.pdf}} |Format=PDF |KBytes=277 |Abruf=2022-01-12}}
</ref>
</references>


{{SORTIERUNG:Bednarik, Edith}}
Bednarik, E. (1975): Mondhöhle im Hohen Göll 500m tief. – Vereinsmitt., Landesverein f. Höhlenk. Salzburg, (2): 16-17.
[[Kategorie:Person (Wiener Neustadt)]]
[[Kategorie:Höhlenforscher]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Geboren 1935]]
[[Kategorie:Gestorben 2017]]
[[Kategorie:Frau]]


{{Personendaten
Bednarik, E. (1976): Mondhöhlenexpedition 1975. – Höhlenkundl. Mitt. Wien, 32(4): 68-69.
|NAME=Bednarik, Edith

|ALTERNATIVNAMEN=Schirmer, Edith (Geburtsname)
Bednarik, E. (1977): Plymouth Cave. – Vereinsmitt., Landesverein f. Höhlenk. Salzburg, Sonderheft Hagengebirge: 47.
|KURZBESCHREIBUNG=österreichische Höhlen- und Erdstallforscherin

|GEBURTSDATUM=1935
Bednarik, E. (1979): Das Höhlengebiet an der Kalten Mürz um Steinalpl bei Frein. – Höhlenkundl. Mitt. Wien, 35(1): 4-11.
|GEBURTSORT=[[Wiener Neustadt]]

|STERBEDATUM=10. September 2017
Bednarik, E. (1979): Höhlen auf der Hohen Wand (mehrere Teile). – Höhlenkundl. Mitt. Wien, 35(3, 4, 5): 55-57, 72-79, 84-88, 103-107, 124-128.
|STERBEORT=[[Wiener Neustadt]]

}}
Bednarik, E. (1985): Abenteuer Lamprechtsofen. Forschungsfahrten in der „Höchsten Höhle der Welt“. – AV-Jahrbuch Berg (München), 1986: 23.

Edith Bednarik, Die Schwedenhöhlen im Rohrwald bei Stockerau (Niederösterreich). Der Erdstall 17, 1991, 15-36.

Edith Bednarik, Erdställe in Gösing, Niederösterreich. Der Erdstall 18, 1992, 83-95.

Edith Bednarik. Der Erdstall im Hausberg bei Großriedenthal in Niederösterreich. Der Erdstall 19, 1993, 96-101.

Edith Bednarik, Niederrußbach, Niederösterreich. Pfarrhof-Erdstall. Der Erdstall 20, 1994, 9-11.

Edith Bednarik, Altenmarkt, Niederösterreich. Erdstall Rohrböck. Der Erdstall 20, 1994, 12-14.

Edith Bednarik, Olbersdorf, Niederösterreich. Der Erdstall 21, 1995, 44-52.

Edith Bednarik, Radlbrunn, Niederösterreich. Der Erdstall 22, 1996, 68-75.

Edith Bednarik, Japons, Niederösterreich. Der Erdstall 22, 1996, 76-79.

Bednarik E., Fink M.H., et. al. (1999): Fünfzig Jahre VÖH. Leistungen und Standortbestimmung. – Die Höhle, 50(1): 3-45.

== Anmerkungen ==

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*
*
* in den späteren Jahren ausschließlich den befahrungstechnisch weniger anspruchsvollen Erdställen gewidmet. In Niederösterreich sich
* Zweifellos zählt Edith Bednarik zu denDie Heroisierung von Poldi Fuhrich blieb ihr aber weitgehend erspart und beschränkte sich lediglich auf die Sensationspresse. <ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Hoehle_69_00136-0139.pdf |titel=Nachruf 1 |abruf=}}</ref>

* "Befahrung" von Höhlen besonders ab 1968, mit Salzburger Forschergruppe am Göll<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Hoehle_69_00136-0139.pdf |titel=Nachruf 1 |abruf=}}</ref>. Es gab kaum eine große Höhlenexpedition in Österreich, an der „die Bednarik“ nicht teilnahm.
* 1972 Alleingang in den 240m tiefen Wildsteigschacht im Tennengebirge
* 1973 zwei Wochen lange Forschung mit den Salzburgern in den tagfernsten Teilen der Tantalhöhle
* 1975 Erkundung der
* 1976 Teilnahme Großexpedition
* 1979 als erste Frau über tausend Meter hoch bis in die Polnischen Kaskaden aufgestiegen.
* Vermessungs- und Forschungsfahrten – oft unter Beteiligung ihres Sohnes Armin – speziell in die kleinen Höhlen der Wiener Hausberge schuf sie wertvolles Basismaterial, zeichnete Pläne und bereicherte das Werk durch genaue Beschreibungen und Bilder in Vorbereitung von „Die Höhlen Niederösterreichs“
* i.R.
* a.D.
*

== Quellen ==

* <ref name=":3">{{Internetquelle |url=https://aspetos.com/at/parten/niederoesterreich/wiener-neustadt-stadt/edith-bednarik |titel=Traueranzeige |abruf=}}</ref>
* <ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.zobodat.at/biografien/Bednarik_Edith_Vbnr_2017_5-6.pdf |titel=Nachruf |abruf=}}</ref>
* <ref name=":2" />

Aktuelle Version vom 19. Januar 2023, 21:03 Uhr

Edith Bednarik, geb. Schirmer (* 1935 in Wiener Neustadt; † 10. September 2017 ebenda) war eine österreichische Höhlen- und Erdstallforscherin.

Leben

Schirmer besuchte eine Klosterschule und einen Abiturientenkurs der Handelskammer Wien. Ihre erste Leidenschaft in der Natur war das Bergsteigen. Nach Besuch eines Kurses bei Bergsteiger Karl Lukan trat sie mit 22 Jahren dem Österreichischen Alpenverein bei. Das Bergsteigen gab sie nach einigen Jahren jedoch wieder auf und trat dem Landesverein für Höhlenkunde in Wien und NÖ bei.[1]

Hier war sie besonders ab 1968 aktiv im Feld tätig. So schloss sie sich der Salzburger Forschergruppe an, die am Göll tätig war. Mit dieser Gruppe erforschte sie 1973 zwei Wochen lang die „tagfernsten Teile“ der Tantalhöhle. 1975 erkundete sie die Mondhöhle bei Golling als einzige Frau in einer Forschergruppe mit polnischen Männern, die kein deutsch konnten (nur einer englisch). 1979 stieg sie als erste Frau im Lamprechtsofen bis über tausend Meter in den als Polnische Kaskaden bezeichneten Teil hoch.[1]

Bednarik nahm zu dieser Zeit an fast allen großen Höhlenexpeditionen in Österreich teil. 1976 etwa an der Großexpedition am Karstplateau des Hagengebirges. Hier wurde das Canyon-Schachtsystem „Schlinger Ditti“ nach ihr benannt. Bednarik gilt als eine der bedeutendsten österreichischen Höhlenforscherinnen des 20. Jahrhunderts. Von der Boulevardpresse wurde sie mitunter durch Bezeichnungen als „Königin der Finsternis“ oder „Frau, die keine Angst kennt“ heroisiert.

Für das Werk „Die Höhlen Niederösterreichs“ leistete Bednarik bedeutende Vorarbeiten. Sie vermaß und erforschte die kleinen Höhlen in den Wiener Hausbergen, zeichnete Pläne und steuerte Beschreibungen und Bilder bei.[1]

Von ihr in Höhlen entdecktes Knochenmaterial überstellte sie dem Naturhistorischen Museum, wo sie ab 1979 daher als „Korrespondentin“ geführt wurde.[2]

Sie gilt als eines der „Urgesteine“ der Österreichischen Höhlenrettung. Ab war sie 1980 Leiterin der Fachsektion Höhlenrettung im Verband Österreichischer Höhlenforscher.[2][1]

In späteren Jahren widmete sich Bednarik in ihrer Forschung ausschließlich den Erdställen, da diese einfacher zu „befahren“ sind.[2] In Niederösterreich befasste sie sich mit über 250 Erdställen,[3] darunter die Erdställe des Kapellenberg (Althöflein) und im Gaweinstal.[4] Sie lehnte die Theorie, Erdställe seien als Verstecke erbaut worden, ab.[5]

Hauptberuflich war Bednarik zuletzt Direktorin der Landesberufsschule Theresienfeld. Als Gemeinderätin von Wiener Neustadt für die ÖVP setzte sie kulturelle und soziale Aktivitäten in ihrer Heimatstadt.[2]

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

  • Wildsteigschacht. Vereinsmitt., Landesverein f. Höhlenk. Salzburg (4), 1972: 3 S.
  • Neuland Tantalhöhle. ÖAV-Mitteilungen (3–4), 1974: S. 44–45.
  • Lamprechtsofen – Von Waterloo bis Feierabend. Vereinsmitt., Landesverein f. Höhlenk. Salzburg, (1), 1974: S. 11–13 (mit L. Wiener)
  • Das Höhlengebiet an der Kalten Mürz um Steinalpl bei Frein. Höhlenkundl. Mitt. Wien, 35(1), 1979: S. 4–11.
  • Höhlen auf der Hohen Wand (mehrere Teile). Höhlenkundl. Mitt. Wien, 35(3, 4, 5), 1979: 55–57, 72–79, 84–88, 103–107, 124–128.
  • Abenteuer Lamprechtsofen. Forschungsfahrten in der „Höchsten Höhle der Welt“. AV-Jahrbuch Berg (München), 1986: 23.
  • Die Schwedenhöhlen im Rohrwald bei Stockerau (Niederösterreich). Der Erdstall 17, 1991, 15–36.
  • Erdställe in Gösing, Niederösterreich. Der Erdstall 18, 1992, 83–95.
  • Olbersdorf, Niederösterreich. Der Erdstall 21, 1995, 44–52.
  • Fünfzig Jahre Verband österreichischer Höhlenforscher. Leistungen und Standortbestimmung. – Die Höhle, 50(1), 1999: 3–45. (mit Max Herbert Fink, Heinz Ilming, Walter Klappacher, Karl Mais, Rudolf Pavuza, Günter Stummer, Hubert Trimmel)
  • Röschitz, Niederösterreich. Der Erdstall 25, Roding 1999, 26–58.
  • Erdstalltypen in Niederösterreich. Der Erdstall 27, Roding 2001, 5–16.
  • Erdstallforschung in Niederösterreich. Der Erdstall 29, Roding 2003, 33–42.
  • Merkmale niederösterreichischer Erdställe. Der Erdstall 31, Roding 2005, 79–87.
  • Erdställe und ähnliche Objekte in Niederösterreich südlich der Donau. Der Erdstall 33, Roding 2007, 65–91.

Einzelnachweise

  1. a b c d Walter Klappacher: Nachruf auf Edith Bednarik (geb. Schirmer), (1935–2017). In: Verbandsnachrichten des Verband Österreichischer Höhlenforscher. Nr. 1–4, 2018, S. 136–138 (zobodat.at [PDF; 959 kB; abgerufen am 12. Januar 2022]).
  2. a b c d e Rudolf Pavuza: Nachrufe: Edith Bednarik (1935-2017). In: Verbandsnachrichten des Verband Österreichischer Höhlenforscher. Nr. 5-6, 2017, S. 88 (zobodat.at [PDF; 277 kB; abgerufen am 12. Januar 2022]).
  3. Ludwig Schweng: Geheimnisvoller Kapellenberg. Abgerufen am 12. Januar 2022.
  4. Erdställe in Gaweinstal - Weinviertel - Niederösterreich. Abgerufen am 12. Januar 2022.
  5. A. B. C. News: Experts Baffled by Mysterious Underground Chambers. Abgerufen am 12. Januar 2022 (englisch).
  6. In Memoriam. Hospizverein Wiener Neustadt, abgerufen am 12. Januar 2022 (deutsch).
  7. Preisverleihung 2012. Abgerufen am 12. Januar 2022.