„Dominsel (Bremen)“ – Versionsunterschied
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* Domsheide 6 bis 8: Konzerthaus [[Die Glocke (Bremen)|Die Glocke]], Kapitelhaus und Gaststätte von 1928, von Architekt [[Walter Görig]]<ref>{{WP-HB LfD|0179,T|LfD 0179, Die Glocke}} |
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* [[Bremer Dom|St. Petri-Dom]] am Domshof von 1044–1070, um 1250, Kapellen des südl. Seitenschiffs am Ende des 14. Jh., Verbreiterung des nördl. Seitenschiffs ab 1502 sowie Erneuerungen von 1888–1901, von den Dombaumeistern [[Max Salzmann]] und [[Ernst Ehrhardt]]<ref>{{WP-HB LfD|0314|LfD 0314, Dom}}</ref> |
* [[Bremer Dom|St. Petri-Dom]] am Domshof von 1044–1070, um 1250, Kapellen des südl. Seitenschiffs am Ende des 14. Jh., Verbreiterung des nördl. Seitenschiffs ab 1502 sowie Erneuerungen von 1888–1901, von den Dombaumeistern [[Max Salzmann]] und [[Ernst Ehrhardt]]<ref>{{WP-HB LfD|0314|LfD 0314, St. Petri-Dom}}</ref> |
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Version vom 14. Juli 2024, 19:08 Uhr
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/70/Bremen_Domburg_um_1000.png/220px-Bremen_Domburg_um_1000.png)
lila = Grabenverlauf
gelb = Straße im 11. Jh.
orange = Plattenpflaster vom 11. Jh.
— = Ringmauer im Verlauf nachgewiesen
x = Ringmauer lokalisiert
o = Mauerreste
v = Graben lokalisiert
u = Graben
leuchtend rot = Dom seit 1502/22
dunkelrot = Dom seit 1041/1072
dunkle Kontur = Dom um 1000
Die Dominsel ist ein 1973 definiertes Gruppendenkmal in der Bremer Altstadt.[1] Es umfasst den Bremer Dom und angrenzende Gebäude zwischen Domshof und Sandstraße im Norden, der Domsheide im Süden, dem Grasmarkt (Straßenname: Am Dom) im Westen und der Violenstraße im Osten. Im Unterschied zu anderen Städten, deren Kathedralen auf geografischen Inseln stehen, ist die Bezeichnung „Dominsel“ in Bremen eine unhistorische Neuschöpfung.
Als Einzeldenkmäler umfasst es die außer dem Dom die Gebäude Am Dom 1/2, Domsheide 2 bis 8, Sandstraße 10 bis 16.
Geschichte
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/55/Bremen-%28Marktplatz%29-Braun-Hogenberg.png/170px-Bremen-%28Marktplatz%29-Braun-Hogenberg.png)
Oben/Mitte: Domshof, Unten/Links: Marktplatz
Die Bremer Geschichte begann in den 780er Jahren mit dem Bau der ersten Kirche des Missionsbischofs Willehad auf der Bremer Domdüne. Ein zuerst von Erzbischof Libentius I. (amtierte 988–1013) errichteter Befestigungsring[2] grenzte die überwiegend von Klerikern bewohnte Bremer Domburg[3] von der benachbarten weltlichen Siedlung ab, die unter seinem Nachfolger Unwan (amtierte 1013–1029) eine vom Dom getrennte Pfarrkirche außerhalb der Domburg erhielt, Adam von Bremen: «basilicam sancti Viti extra oppidum construi».[4]
Die weltliche Siedlung entwickelt sich zur Stadtgemeinde, die 1186 im Gelnhauser Privileg von Kaiser Friedrich I. („Barbarossa“) der kaiserlichen Rechtsprechung unterstellt wurde, aber noch lange brauchte, sich wirklich von den Erzbischöfen zu emanzipieren. Das heutige Straßennetz, das das Gruppendenkmal Dominsel begrenzt, konnte sich erst entwickeln, nachdem der Dom mit der Planung des Erzbischofs Bezelin/Adalbrand 1042 etwa seine heutige Ausdehnung bekommen hatte.[5]
Obwohl die von Erzbischof Hermann von Bremen (1032–1035) begonnene und von Bezelin mit einem großen Tor zum Markt versehene Steinmauer um die Domburg schon von Adalbert ab 1043 teilweise eingerissen wurde und im weiteren Verlauf des Mittelalters vollständig verschwand, existierte die von ihr umgrenzte Domfreiheit als Enklave rechtlich bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1803, seit dem Westfälischen Frieden 1648 zunächst in schwedischer dann in hannöverscher Hand. Sie war deutlich ausgedehnter als das 1973 definierte Gruppendenkmal; die zuerst zeitlich vor der Domburg errichtete, dann mehrfach vergrößert wiederaufgebaute und heute verschwundene Wilhadikapelle und das um ab 1293 errichtete Palatium mit der zugehörigen Maria-Magdalenen-Kapelle standen innerhalb der Domburg, aber weit außerhalb des Denkmalareals.
Bestandteile des Gruppendenkmals
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/50/BremenDomsheide-3.jpg/170px-BremenDomsheide-3.jpg)
Folgende Bauwerke im Ensemble Dominsel stehen unter Bremer Denkmalschutz:
- Am Dom 5a: Geschäfts- und Bürohaus von Architekt Heinrich Müller, 1861–1864[6]
- Domsheide 2: Pfarrhaus der Domgemeinde von 1845, von Maurermeister Johann Hinrich Schröder[7]
- Domsheide 3: Haus Kulenkampff von 1848, früher Johannisloge „Zum Oelzweig“, früher Sitz der Firma Gebrüder Kulenkampff, von Maurermeister Johann Hinrich Schröder[8]
- Domsheide 4: Geschäftshaus vom 19. Jh.[9]
- Domsheide 5: Geschäftshaus vom 19. Jh.[10]
- Domsheide 6 bis 8: Konzerthaus Die Glocke, Kapitelhaus und Gaststätte von 1928, von Architekt Walter Görig[11]
- St. Petri-Dom am Domshof von 1044–1070, um 1250, Kapellen des südl. Seitenschiffs am Ende des 14. Jh., Verbreiterung des nördl. Seitenschiffs ab 1502 sowie Erneuerungen von 1888–1901, von den Dombaumeistern Max Salzmann und Ernst Ehrhardt[12]
- Bismarck-Denkmal, Reiterstandbild Otto von Bismarck von 1910, von Adolf von Hildebrand[13]
- Turmbläserbrunnen von 1899, vom Dombaumeister Ernst Ehrhardt[14]
- Küsterhaus der Domgemeinde, Am Dom 2, von 1928, von Architekt Walter Görig[15]
- Gemeindehaus der Domgemeinde, Sandstraße 10–12, von 1928, von Dombaumeister Walter Görig[16]
- Predigerhäuser der Domgemeinde, Sandstraße 13/14, von 1960, von Walter Görig[17]
-
Nr. 2: Pfarrhaus der Domgemeinde
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Nr. 3: Haus Kulenkampff
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Nr. 4 und 5: Geschäftshäuser
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Nr. 6–8: Die Glocke
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Sandstraße 13: Predigerhaus
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Sandstraße 14: Predigerhaus
Literatur
- Wilfried Helling: Dorf und Domburg als alter bremischer Siedlungsbereich. In: Der Aufbau, Verlag Wiederaufbau, Bremen 1999.
- Rudolf Stein: Das vergangene Bremen – der Stadtplan und die Stadtansicht im Wechsel der Jahrhunderte. Hauschild Verlag, Bremen.
- Manfred Rech: Gefundene Vergangenheit, Archäologie des Mittelalters in Bremen. Bremer Archäologische Blätter Beiheft 3, Bremen 2004, S. 38–59.
- Dieter Hölscher, Manfred Rech, Volker Zedelius: Funde der Karolingerzeit in Bremen. mit Karte der der Ringmauer der Dominsel. In: Bremer Archäologische Blätter '90/91, Bremen 1991, S. 40 bis 49.
- Dehio Bremen/Niedersachsen 1992
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ LfD 0315, Dominsel
- ↑ Adam von Bremen: Buch II., Kap. XLVII = 67, Libentius
- ↑ Frank Wilschewski: Die karolingischen Bischofssitze des sächsischen Stammesgebietes bis 1200, Michael Imhof Verlag 2007, ISBN 978-3-86568-127-0, Kap. II ( S. 14–29), Bischofssitz zu Bremen
- ↑ Adam von Bremen: Buch II., Kap. XLVIII = 68, Unwanus
- ↑ Adam von Bremen: Buch II., Kap. LXXII = 72, Bescelinus → in diesem Digitalisat Folgeseite (S. 140 oben)
- ↑ LfD 0057, Börsenhof A
- ↑ LfD 0475, Pfarrhaus der Domgemeinde
- ↑ LfD 0476, Domsheide 3, „Zum Oelzweig“
- ↑ LfD 0477, Domsheide 4
- ↑ LfD 0478, Domsheide 5
- ↑ LfD 0179, Die Glocke
- ↑ LfD 0314, St. Petri-Dom
- ↑ LfD 0055, Bismarckdenkmal
- ↑ LfD 0056, Turmbläserbrunnen
- ↑ LfD 0177, Sakristei von 1928
- ↑ LfD 0180, Domkanzlei, 1928, Sandstraße 1012
- ↑ LfD 0181, Sandstraße 13/14, 1960
Koordinaten: 53° 4′ 28,6″ N, 8° 48′ 33″ O