In dem Wikipedia-Artikel wird der Begriff anscheinend unter juristischem Blickwinkel erläutert. Das erscheint jedoch möglicherweise zu eng. In der Umgangssprache werden unter dem Begriff Schreibtischtäter doch wohl auch Personen erfasst, die nicht unbedingt zum Staatsapparat gehören, so zum Beispiel auch ein freiberuflich und selbständig tätiger Architekt, der an der Planung und Errrichtung eines Konzentrationslagers mitwirkt, oder ein freiberuflicher und selbständiger Arzt, der durch Unterrichtung von "Vernehmungsspezialisten" bei Folterungen mitwirkt, des weiteren auch ein in der Privatwirtschaft tätiger Manager, der illegale Rüstungsexporte oder illegale Giftmüllentsorgung anordnet oder, obwohl er davon weiß, in seiner Firma geschehen lässt.

Der Begriff "Schreibtischtäter" ist ein umgangssprachlicher Begriff und nicht, wie der Artikel meint, ein juristischer Fachbegriff. Der Jurist meint zwar den "Schreibtischtäter" wenn er von Mittäterschaft spricht, verwendet ihn aber nicht explizit z.B. in §25 StGb:

(1) Als Täter wird bestraft, wer die Straftat selbst oder durch einen anderen begeht.

(2) Begehen mehrere die Straftat gemeinschaftlich, so wird jeder als Täter bestraft (Mittäter).

Der Artikel müsste in dieser Hinsicht verbessert werden.

Von deutscher Seele 09:51, 22. Mai 2011 (CEST)Beantworten

Erstens: Zustimmung zum vorherigen Einwand.

Zweitens: Der Begriff umfasst in der Umgangssprache nicht nur Straftaten oder als verwerflich anzusehende Mittäterschaft vom Schreibtisch aus, sondern wird - zumindest in Österreich - für Personen aus den Bereichen der öffentlichen Verwaltung, Politik, aber auch aus den Bereichen des Managements von Unternehmen verwenden, die ohne Kenntnis der jeweiligen Praxis und ohne Erfahrung in der konkreten Umsetzung Gesetze, Richtlinien oder Vorschriften erlassen oder veranlassen, deren praktische Umsetzung sich entweder als unmöglich herausstellt, oder das Erzielen des gewünschten Effektes erschwert oder verunmöglicht.

Als Beispiele dafür könnte man Architekten nennen, die bei Bauten wichtige Elemente vergessen (Dachrinnen, Blitzableiter, etc.), weil sie nicht ins ästhetische Konzept passen, oder Manager, die einen Arbeitsprozess effizient gestalten wollen und dabei auf Dinge wie Wegzeiten vergessen, ...

--178.191.251.13 23:37, 5. Mai 2013 (CEST)Beantworten

Die Listung von Arthur Harris in einer Reihe mit NS-Massenmördern wie Gestapo-Müller und Adolf Eichmann erfolgt üblicherweise nur in einem spezifischen politischen Milieu [1]. Wenn ich dann noch höre "Ich bin patriotisch-konservativ eingestellt" und "zu meinen weiteren Interessen gehören ... Geheimgesellschaften, Verschwörungstheorien" [2], tue ich mich verdammt schwer, bei Benutzer:MarcelBuehner gemäß AGF nicht von bedenklichen Einstellungen auszugehen. --Feliks (Diskussion) 17:19, 5. Jul. 2015 (CEST) @Felkis: ich muss ihre haltlose Spekulation zurückweisen, denn ihre latent angedeutete Gesinnung aus einem "spezifischen Milieu" ist völlig unzutreffend. Zudem haben sie aus meiner Profilseite fast willkürlich zitiert um mich zu diskreditieren. Ich vertrete ich ein HUMANISTISCH-AUFKLÄRERISCHES Weltbild und meine liberal-konservative-patriotische Einstellung ist mit einem rechten Weltbild unvereinbar. Meine Interessen sind sehr vielfältig und bezüglich der Thematik Geheimgesellschaften und Verschwörungstheorien gehe ich selbstverständlich sehr kritisch und sachlich um. Es scheint mir eher, dass Sie eine kritische Ansicht/Diskussion über Arthur Harris nicht dulden und als Zensor fungieren um eine andere Sichtweise und Einordnung nicht zulassen. Laut Duden ist ein Schreibtischtäter "jemand, der von verantwortlicher Position aus ein Verbrechen o. Ä. vorbereitet oder veranlasst und von anderen ausführen lässt." Die von Arthur Harris geplanten und befohlenen Luftangriffe, können erstens als schweres Kriegsverbrechen gewertet werden und zweitens würde die Definition eines Schreibtischtäters auch auf Arthur Harris zutreffen, daher habe ich ihn im Artikel auch mitaufgeführt. "War Arthur Harris ein Kriegsverbrecher? Darauf gibt es keine einfache Antwort: Nach sachlichen Kriterien war die gezielte Zerstörung deutscher Innenstädte militärisch nicht gerechtfertigt, also ein schwerwiegender Verstoß gegen das Kriegsrecht." http://www.welt.de/print-welt/article350155/Der-Mann-der-seine-Befehle-ausfuehrte.html --MarcelBuehner (Diskussion) 18:11 , 5. Jul. 2015 (CEST)Beantworten