„Cortenstahl“ – Versionsunterschied

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Datei:Cor-ten Stahl System Clip-on.JPG|Privathaus mit Clip-on Kassettensystem aus Cortenstahl: ''UBOR'' (2010, nähe Bremen)
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Datei:Corten Stahl Cor-Ten Steel Museum history town Essen Germany.JPG|Fassade des Hauses der Essener Geschichte - Stadtarchiv]: ''Scheid Kasprusch Architekten '' (2009, Essen)
Datei:Corten Stahl Cor-Ten Steel Museum history town Essen Germany.JPG|Fassade des Hauses der Essener Geschichte - Stadtarchiv]: ''Scheid Kasprusch Architekten '' (2009, Essen)
Datei:Georg Elser Denkmal Koenigsbronn.jpg|Georg-Elser-Denkmal von [[Friedrich Frankowitsch]] (2010, Königsbronn)
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Version vom 1. Oktober 2012, 01:19 Uhr

Aussichtsturm Rostiger Nagel aus COR-TEN am Sornoer Kanal
Fassade der „Rostlaube“ (Freie Universität Berlin) aus COR-TEN-Stahl

COR-TEN-Stahl (auch: Cortenstahl oder Kortenstahl) ist die Handelsbezeichnung für einen wetterfesten Baustahl.

Eigenschaften und Verwendung

Hauptartikel: Wetterfester Baustahl

COR-TEN-Stähle bilden auf der Oberfläche durch Bewitterung, unter der eigentlichen Rostschicht, eine besonders dichte Sperrschicht aus festhaftenden Sulfaten oder Phosphaten aus, welche das Bauteil vor weiterer Korrosion schützt.

Man unterscheidet zwischen Corten A und Corten B. Corten A gemäß ASTM A 242, Werkstoff-Nr 1.8946, EN 10027-1: S355J2WP entspricht einem wetterfesten, phosphorlegierten Baustahl. Der Dickenbereich ist wegen der schlechten Schweißeignung und schlechter Umformbarkeit auf unter 100 mm begrenzt. Die Verwendung phosphorlegierter Baustähle ist in Deutschland bauaufsichtlich nicht geregelt. Eine Verwendung erfordert, wegen der fehlenden allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung, deshalb die Beantragung einer „Zustimmung im Einzelfall“.

Corten B ASTM A 588 Werkstoff-Nr 1.8963, EN 10027-1: S 355J2W ist nicht phosphorlegiert, bauaufsichtlich zugelassen, hat gute Schweißeignung und eine gute Kalt- und Warmumformbarkeit.[1] Der Stahl wird für geschweißte, geschraubte Konstruktionen eingesetzt, z. B. im Stahlhoch- und Brückenbau, im Behälterbau, für ISO-Container, sowie im Anlagenbau.

Aufgrund seiner Unempfindlichkeit gegenüber Witterungseinflüssen und seiner charakteristischen Patina wird COR-TEN-Stahl auch für Akzente in der Architektur eingesetzt wie zum Beispiel für Fassadenverkleidungen. Viele Bildhauer verwenden das Material für Skulpturen im Außenbereich.

Geschichte

Der Amerikaner Byramji D. Saklatwalla meldete eine Stahllegierung mit den Legierungszusätzen Kupfer, Phosphor, Silizium, Nickel und Chrom 1932 zum Patent an. Die United States Steel Corporation entwickelte den Stahl, der sich durch hohe Witterungsbeständigkeit auszeichnet, weiter und gab dem neuen Werkstoff, mit den ungefähren zusätzlichen Legierungsanteilen 0,8 % Cr, 0,5 % Ni, 0,5 % Cu, 0,1 % P den Namen COR-TEN-Stahl. Die Bezeichnung wurde aus der ersten Silbe COR für den Rostwiderstand (COrrosion Resistance) und der zweiten Silbe für die Zugfestigkeit (TENsile strength) zusammengesetzt. Als erstes deutsches Unternehmen nahm die Hüttenwerke Oberhausen AG Anfang 1959 die Herstellung von COR-TEN-Stahl auf.

Auch das historische Verfahren zur Herstellung von Puddelstahl erzeugte einen Werkstoff, der ähnliche Eigenschaften aufwies. Ein prominentes Beispiel ist in Deutschland die Griethausener Eisenbahnbrücke bei Kleve, die trotz fehlenden Schutzanstrichs kaum Korrosionsschäden aufweist.

Siehe auch

Commons: COR-TEN-Stahl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stahlsortenvergleich: Grobblech ASTM / EN bzw. Deutsche Normen