„Comicfigur“ – Versionsunterschied

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'''Comicfigur''' ist die allgemeine Bezeichnung für die in [[Comic]]s auftretenden, üblicherweise [[Figur (Fiktion)|fiktiven Figuren]]. Die weit verbreiteten Comicfiguren von [[Walt Disney]], wie [[Micky Maus]] und [[Donald Duck]], sind meist [[Anthropomorphismus|anthropomorphe]] Tiere; als Micky Maus 1928 erdacht wurde, war dieser Typus von Comicfiguren bereits derart beliebt, dass außer der Maus „alle anderen halbwegs niedlichen Tiere als Trickfiguren schon vergeben waren“.<ref>{{internetquelle |autor=[[Andreas Platthaus]], |hrsg= |url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/klassiker-der-comic-literatur-der-gezaehmte-anarchist-micky-maus-1253639.html |format= |sprache= |titel=Der gezähmte Anarchist: Micky Maus |werk= |seiten= |datum=16. Dezember 2005 |zugriff=4. April 2009}}</ref> Einige Comicfiguren sind immer wieder Objekte wissenschaftlicher Beschäftigung, beispielsweise die Bewohner [[Entenhausen]]s im Rahmen des [[Donaldismus]], [[Batman]] und [[Wonder Woman]], deren sexuelle Orientierung durch den Psychiater [[Fredric Wertham]] in seinem Buch „[[Seduction of the Innocent]]“ untersucht wurde, oder die politische Einstellung der [[Die Simpsons|Simpsons]].<ref>In {{Literatur | Autor=Helmes, Dirk | Titel=Die Simpsons – eine politische Familie: Zur politisch-kulturellen Bedeutung der „longest running sitcom“ | Verlag=LIT Verlag | Ort=Münster | Jahr=2009 | ISBN=978-3825884123}}</ref> Bekannte Comicfiguren aus Deutschland sind neben den Wilhelm-Busch-Buben ''[[Max und Moritz]]'' die Füchse ''[[Fix und Foxi]]'' mit ihrem Freund ''Lupo'' ([[Rolf Kauka]]), die Figuren aus dem ''[[Mosaik (Zeitschrift)|Mosaik]]'', die ''[[Digedags]]'' (bis 1975) und die ''[[Abrafaxe]]'', und ''[[Werner (Comic)]]''.
'''Comicfigur''' ist die allgemeine Bezeichnung für die in [[Comic]]s auftretenden Figuren. Die berühmteste Comicfigur der Welt und geradezu die Ikone dieses Begriffs ist [[Micky Maus]], gefolgt von [[Donald Duck]]. Viele Comicfiguren werden geradezu mit ihren "Herstellungsnationen" identifiziert (z.&nbsp;B. [[Captain America]]).


== Bedeutung als Symbole ==
Da Comicfiguren meist englisch als ''Characters'' bezeichnet werden, nennt man den Entwurf von Comicfiguren [[Character-Design]].
Mitunter werden die Figuren mit ihren Ursprungsländern identifiziert. Dies trifft insbesondere auf Micky Maus zu, die „mehr als nur ein Markenzeichen [ist], sie ist Symbolfigur des amerikanischen Kapitalismus, der Globalisierung, der westlichen Werte, des Niedergangs der Kultur – kurz gesagt: Sie steht für nahezu alles, was überhaupt mit den Vereinigten Staaten in Verbindung gebracht werden kann.“<ref>{{internetquelle |autor=Andreas Platthaus, |hrsg= |url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/klassiker-der-comic-literatur-der-gezaehmte-anarchist-micky-maus-1253639.html |format= |sprache= |titel=Der gezähmte Anarchist: Micky Maus |werk= |seiten= |datum=16. Dezember 2005 |zugriff=4. April 2009}}</ref> Doch auch Figuren wie [[Captain America]] stellen ähnlich wie [[Uncle Sam]] ein „Symbol der nach dem Zusammenbruch des Kommunismus einzig verbliebenen Supermacht“<ref>{{internetquelle |autor=Borchelte, Andreas |hrsg= |url=http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,470609,00.html |format= |sprache= |titel=Captain America: Patriot bis in den Tod. |werk= |seiten= |datum= |zugriff=5. April 2009}}</ref> dar.


== Urheberrecht ==
Deutschlands berühmteste Comicfiguren sind nach den schon klassischen Wilhelm-Busch-Buben [[Max und Moritz]] die Füchse [[Fix und Foxi]] mit ihrem Freund Lupo ([[Rolf Kauka|R. Kauka]]), [[Lurchi]] aus dem Schuhhaus Salamander (Schubel), [[Mecki]] mit Familie aus der Hörzu, [[Popel]] der freche Fratz.
Da der [[Urheberrecht]]s-Schutz für Comicfiguren wie Micky Maus und den Film [[Steamboat Willie]] kurz vor dem Erlöschen stand, wurde durch die Lobbyarbeit der Rechteinhaber mehrfach eine Verlängerung des [[Copyright law (Vereinigte Staaten)|amerikanischen Urheberrechts]] erreicht, zum Beispiel durch den [[Copyright Act of 1976]] und den [[Copyright Term Extension Act]].


Dennoch werden verschiedenste copyright-geschützte graphische Werke in Kunstwerke aufgenommen, wodurch sich u. a. an der Benutzung der Comicfiguren ein Streit über die [[Kunstfreiheit]] entzündet hat. Werke, die sich durch das Zitat von Comicfiguren in diesem Randbereich zwischen Urheberrechtsschutz und künstlerischer Freiheit bewegen und zum Teil juristische Schritte der Rechteinhaber nach sich zogen, wurden zum Beispiel in der Ausstellung ''Illegal Art: Freedom of Expression in the Corporate Age'' gezeigt; darunter finden sich Bezüge auf [[Spider-Man]], Disney-Figuren und Figuren aus den Simpsons.<ref>Vgl. {{internetquelle |url=http://illegal-art.org/print/index.html |titel=Visual art - illegal art - copyright |hrsg= |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090411204120/http://www.illegal-art.org/print/index.html |archiv-datum=2009-04-11 |zugriff=4. April 2009}}</ref>
Comicfiguren begleiten den Fan wohl (wenn auch verdeckt) in ihrem Bedeutungsgehalt ein Leben lang (man denke hier nur an die lebhafte bildliche Gegenwart von [[Asterix]] und [[Obelix]] in der Erinnerung) und werden bewusst oft gar nicht von lebenden Personen unterschieden, obwohl es jedem natürlich klar ist, dass sie nur auf Papier bestehen. Ihr psychologischer Gehalt entspricht dennoch beinahe dem von lebenden Personen, durch ihre Bildhaftigkeit sogar wesentlich stärker als manche Figur (z.&nbsp;B. [[Robinson Crusoe]]) aus der reinen Literatur. Die herkömmlichen Comicfiguren sind meistens männlich, jedoch seit den 60-er Jahre tritt an die Seite des Comic-Helden immer öfter eine [[Comic-Heroine]]. In vielen Erwachsenencomics ist sie die wichtigste Protagonistin der Handlung, vor allem wenn [[Erotik]] in den Vordergrund gestellt wird.


== Siehe auch ==
Einige der in Deutschland bekanntesten Comicfiguren:
* [[Charakterdesign]]


== Einzelnachweise ==
* [[Asterix]]
<references />
* [[Batman]]
* [[Calvin und Hobbes]]
* [[Clever und Smart]]
* [[Corto Maltese]]
* [[Dagobert Duck]]
* [[Der rosarote Panther]]
* [[Die Peanuts]]
* [[Die Simpsons]]
* [[Donald Duck]]
* [[Druuna]]
* [[Fix und Fax]]
* [[Fix und Foxi]]
* [[Fritz the Cat]]
* [[Garfield (Comic)|Garfield]]
* [[HB-Männchen]]
* [[Hulk (Comic)]]
* [[Jamiri]]
* [[Lucky Luke]]
* [[Lurchi]]
* [[Mainzelmännchen]]
* [[Marsupilami]]
* [[Max und Moritz]]
* [[Mecki]]
* [[Mickey Maus]]
* [[Popel]]
* [[Popeye]]
* [[Sigurd (Comic)|Sigurd]]
* [[Schweinchen Dick]]
* [[Speedy Gonzales]]
* [[Spiderman]]
* [[Superman]]
* [[Tarzan]]
* [[Tick, Trick und Track]]
* [[Tim und Struppi]] (Originaltitel: Tintin et Milou)
* [[Tom und Jerry]]


== Literatur ==
* {{Literatur | Autor=[[Johnny A. Grote]], [[Andreas Platthaus]] | Titel=Who's Who in Entenhausen. Die Spitzen der Gesellschaft. | Verlag=Egmont Ehapa Verlag | Ort=Berlin | Jahr=1997 | ISBN=978-3770402601 }}
* {{Literatur | Autor=Helmes, Dirk | Titel=Die Simpsons – eine politische Familie: Zur politisch-kulturellen Bedeutung der „longest running sitcom“ | Verlag=LIT Verlag | Ort=Münster | Jahr=2009 | ISBN=978-3825884123}}
* {{Literatur | Autor=Kägelmann, Jürgen | Titel=Who's Who im Comic | Verlag=Deutscher Taschenbuch Verlag | Ort=München | Jahr=1997 | ISBN=978-3423325318}}
* {{internetquelle |autor=Andreas Platthaus |hrsg= |url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/urheberrecht-micky-maus-die-rente-ist-sicher-192242.html |format= |sprache= |titel=Micky Maus: Die Rente ist sicher |werk= |seiten= |datum=5. März 2003 |zugriff=4. April 2009}}
* {{internetquelle |autor=Andreas Platthaus |hrsg= |url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/klassiker-der-comic-literatur-der-gezaehmte-anarchist-micky-maus-1253639.html |format= |sprache= |titel=Der gezähmte Anarchist: Micky Maus |werk= |seiten= |datum=16. Dezember 2005 |zugriff=4. April 2009}}

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[[Kategorie:Comicfigur| ]]
[[Kategorie:Comicfigur| ]]
[[Kategorie:Comic]]

Aktuelle Version vom 5. Januar 2024, 13:44 Uhr

Comicfigur ist die allgemeine Bezeichnung für die in Comics auftretenden, üblicherweise fiktiven Figuren. Die weit verbreiteten Comicfiguren von Walt Disney, wie Micky Maus und Donald Duck, sind meist anthropomorphe Tiere; als Micky Maus 1928 erdacht wurde, war dieser Typus von Comicfiguren bereits derart beliebt, dass außer der Maus „alle anderen halbwegs niedlichen Tiere als Trickfiguren schon vergeben waren“.[1] Einige Comicfiguren sind immer wieder Objekte wissenschaftlicher Beschäftigung, beispielsweise die Bewohner Entenhausens im Rahmen des Donaldismus, Batman und Wonder Woman, deren sexuelle Orientierung durch den Psychiater Fredric Wertham in seinem Buch „Seduction of the Innocent“ untersucht wurde, oder die politische Einstellung der Simpsons.[2] Bekannte Comicfiguren aus Deutschland sind neben den Wilhelm-Busch-Buben Max und Moritz die Füchse Fix und Foxi mit ihrem Freund Lupo (Rolf Kauka), die Figuren aus dem Mosaik, die Digedags (bis 1975) und die Abrafaxe, und Werner (Comic).

Bedeutung als Symbole

Mitunter werden die Figuren mit ihren Ursprungsländern identifiziert. Dies trifft insbesondere auf Micky Maus zu, die „mehr als nur ein Markenzeichen [ist], sie ist Symbolfigur des amerikanischen Kapitalismus, der Globalisierung, der westlichen Werte, des Niedergangs der Kultur – kurz gesagt: Sie steht für nahezu alles, was überhaupt mit den Vereinigten Staaten in Verbindung gebracht werden kann.“[3] Doch auch Figuren wie Captain America stellen ähnlich wie Uncle Sam ein „Symbol der nach dem Zusammenbruch des Kommunismus einzig verbliebenen Supermacht“[4] dar.

Urheberrecht

Da der Urheberrechts-Schutz für Comicfiguren wie Micky Maus und den Film Steamboat Willie kurz vor dem Erlöschen stand, wurde durch die Lobbyarbeit der Rechteinhaber mehrfach eine Verlängerung des amerikanischen Urheberrechts erreicht, zum Beispiel durch den Copyright Act of 1976 und den Copyright Term Extension Act.

Dennoch werden verschiedenste copyright-geschützte graphische Werke in Kunstwerke aufgenommen, wodurch sich u. a. an der Benutzung der Comicfiguren ein Streit über die Kunstfreiheit entzündet hat. Werke, die sich durch das Zitat von Comicfiguren in diesem Randbereich zwischen Urheberrechtsschutz und künstlerischer Freiheit bewegen und zum Teil juristische Schritte der Rechteinhaber nach sich zogen, wurden zum Beispiel in der Ausstellung Illegal Art: Freedom of Expression in the Corporate Age gezeigt; darunter finden sich Bezüge auf Spider-Man, Disney-Figuren und Figuren aus den Simpsons.[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Andreas Platthaus,: Der gezähmte Anarchist: Micky Maus. 16. Dezember 2005, abgerufen am 4. April 2009.
  2. In Helmes, Dirk: Die Simpsons – eine politische Familie: Zur politisch-kulturellen Bedeutung der „longest running sitcom“. LIT Verlag, Münster 2009, ISBN 978-3-8258-8412-3.
  3. Andreas Platthaus,: Der gezähmte Anarchist: Micky Maus. 16. Dezember 2005, abgerufen am 4. April 2009.
  4. Borchelte, Andreas: Captain America: Patriot bis in den Tod. Abgerufen am 5. April 2009.
  5. Vgl. Visual art - illegal art - copyright. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. April 2009; abgerufen am 4. April 2009.

Literatur