„Challengertief“ – Versionsunterschied

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Am 31. Mai 2009 erreichte der ebenfalls unbemannte Tauchroboter ''[[Nereus (Roboter)|Nereus]]'' der [[Woods Hole Oceanographic Institution]] (WHOI) in Massachusetts das Challengertief und entnahm Bodenproben. Der dort vorgefundene Schlamm besteht zum allergrößten Teil aus [[Foraminiferen]]. Bei diesem Tauchgang wurde eine Tiefe von 10.902&nbsp;m angezeigt.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wissen/erde/meeresforschung-weit-und-breit-nur-foraminiferen-1811786.html FAZ vom 11. Juni 2009: Weit und breit nur Foraminiferen]</ref>
Am 31. Mai 2009 erreichte der ebenfalls unbemannte Tauchroboter ''[[Nereus (Roboter)|Nereus]]'' der [[Woods Hole Oceanographic Institution]] (WHOI) in Massachusetts das Challengertief und entnahm Bodenproben. Der dort vorgefundene Schlamm besteht zum allergrößten Teil aus [[Foraminiferen]]. Bei diesem Tauchgang wurde eine Tiefe von 10.902&nbsp;m angezeigt.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wissen/erde/meeresforschung-weit-und-breit-nur-foraminiferen-1811786.html FAZ vom 11. Juni 2009: Weit und breit nur Foraminiferen]</ref>


Zwei Jahre später, am 7. Dezember 2011, veröffentlichten Forscher um ''Jim Gardner'' von der [[University of New Hampshire]] Ergebnisse des Tauchgangs eines Unterwasserroboters, bei dem mittels Schallwellen eine Tiefe von 10.994 Metern ermittelt worden war. Das Ergebnis sei bis auf 40 Meter genau.<ref name="NOAA2011" />
Zwei Jahre später, am 7. Dezember 2011, veröffentlichten Forscher um ''Jim Gardner'' von der [[University of New Hampshire]] Ergebnisse des Tauchgangs eines Unterwasserroboters, bei dem mittels Schallwellen eine Tiefe von 10.994 Metern ermittelt worden war. Das Ergebnis sei bis auf 40&nbsp;m genau.<ref name="NOAA2011" />


Vier Gruppen arbeiteten unabhängig voneinander daran, wieder ein bemanntes Boot zum Grund des Challengertiefes zu schicken.<ref>http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-17041435</ref> Das Rennen gewann am 26. März 2012 der Filmmacher [[James Cameron]], der mit der ''[[Deepsea Challenger]]'' als erster Mensch alleine und als dritter Mensch überhaupt den Grund erreichte.<ref>http://news.nationalgeographic.com/news/2012/03/120325-james-cameron-mariana-trench-challenger-deepest-returns-science-sub/</ref>
Vier Gruppen arbeiteten unabhängig voneinander daran, wieder ein bemanntes Boot zum Grund des Challengertiefes zu schicken.<ref>http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-17041435</ref> Das Rennen gewann am 26. März 2012 der Filmmacher [[James Cameron]], der mit der ''[[Deepsea Challenger]]'' als erster Mensch alleine und als dritter Mensch überhaupt den Grund erreichte.<ref>http://news.nationalgeographic.com/news/2012/03/120325-james-cameron-mariana-trench-challenger-deepest-returns-science-sub/</ref>

Version vom 12. Juni 2019, 18:18 Uhr

Der Marianengraben im Pazifik

Das Challengertief ist ein Meerestief im Marianengraben im Pazifischen Ozean und befindet sich 10.984 ± 25 m unter dem Meeresspiegel.

Echolot-Messungen von 2010 ergaben einen vorläufigen Wert von 10.994 ± 40 Metern Meerestiefe[1], in einer revidierten Auswertung wurden 2014 die Messungen von 2010 auf 10.984 ± 25 Meter präzisiert.[2]

Geographie

Etwa 1.800 km östlich der Philippinen befindet sich das Challengertief im südwestlichen Teil des Marianengrabens, einer Tiefseerinne im westlichen Pazifik. Es liegt etwa 300 km südwestlich der Insel Guam, einer Insel der Marianen, die zu den mikronesischen Inseln gehören, etwa bei 12° nördlicher Breite und 143° östlicher Länge.

Geschichte

Bereits im Jahr 1951 wurde im Marianengraben von der Besatzung des englischen Vermessungsschiffs Challenger II mittels Echolot eine Meerestiefe von 10.899 m ermittelt (per Drahtlotung waren es 10.863 m); dieser Stelle gab man den Namen Challengertief.

Am 23. Januar 1960 tauchten Jacques Piccard und Don Walsh als erste Menschen im Tauchboot Trieste auf den Grund des Tiefs. Der genaue Ort des Tauchganges wird daher auch als Triestetief bezeichnet. Piccard und Walsh maßen dabei eine Tiefe von 10.916 m.

Das unbemannte japanische Tauchboot Kaikō sammelte dort im März 1995 Sedimentproben und bestimmte eine Tiefe von 10.911 m.

Am 31. Mai 2009 erreichte der ebenfalls unbemannte Tauchroboter Nereus der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) in Massachusetts das Challengertief und entnahm Bodenproben. Der dort vorgefundene Schlamm besteht zum allergrößten Teil aus Foraminiferen. Bei diesem Tauchgang wurde eine Tiefe von 10.902 m angezeigt.[3]

Zwei Jahre später, am 7. Dezember 2011, veröffentlichten Forscher um Jim Gardner von der University of New Hampshire Ergebnisse des Tauchgangs eines Unterwasserroboters, bei dem mittels Schallwellen eine Tiefe von 10.994 Metern ermittelt worden war. Das Ergebnis sei bis auf 40 m genau.[1]

Vier Gruppen arbeiteten unabhängig voneinander daran, wieder ein bemanntes Boot zum Grund des Challengertiefes zu schicken.[4] Das Rennen gewann am 26. März 2012 der Filmmacher James Cameron, der mit der Deepsea Challenger als erster Mensch alleine und als dritter Mensch überhaupt den Grund erreichte.[5]

Zwischen dem 28. April 2019 und dem 5. Mai 2019 wurden mit dem Tauchboot Limiting Factor vier Tauchgänge im Challengertief absolviert. Am 28. April 2019 erreichte Victor Vescovo die neue Rekordtiefe von 10.928 m und bei einem weiteren Solotauchgang am 1. Mai 2019 10.927 m.[6][7][8] Beim dritten Tauchgang, ebenfalls auf 10.927 m, waren der Kanadier Patrick Lahey als Pilot und der Deutsche Jonathan Struwe als Vertreter der Klassifikationsgesellschaft DNV GL an Bord. Dieser Tauchgang diente zum finalen Nachweis der Einsatztauglichkeit des Tauchbootes auch in der größtmöglichen Wassertiefe. Beim vierten Tauchgang war noch einmal Patrick Lahey am Steuer des Tauchfahrzeugs. Begleitet wurde er von dem Engländer John Ramsey, dem Chefkonstrukteur des Tauchboots.

Tiefste bekannte Stelle der Weltmeere

Seit der Forschungsfahrt der Witjas zum Internationalen Geophysikalischen Jahr im Jahr 1957 gilt das Witjastief 1 im Marianengraben als tiefste Stelle der Erdoberfläche.

Inzwischen gibt es Zweifel am gemessenen Wert von 11.034 m unter dem Meeresspiegel. Andere Tiefenmessungen ergaben Werte zwischen 10.900 m und 11.000 m. Demnach könnte auch das Challengertief die tiefste bekannte Stelle der Weltmeere sein.

Einzelnachweise

  1. a b Andrew A. Armstrong: Cruise Report - UNH-CCOM/JHC Technical Report 11-002. (PDF; 7,2 MB) NOAA/UNH Joint Hydrographic Center University of New Hampshire, 22. Dezember 2011, S. 12, abgerufen am 1. Mai 2012.
  2. James V. Gardner, Andrew A. Armstrong, Brian R. Calder, Jonathan Beaudoin: So, How Deep Is the Mariana Trench? Marine Geodesy, 37:1–13, 2014 (PDF, 573 kB)
  3. FAZ vom 11. Juni 2009: Weit und breit nur Foraminiferen
  4. http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-17041435
  5. http://news.nationalgeographic.com/news/2012/03/120325-james-cameron-mariana-trench-challenger-deepest-returns-science-sub/
  6. Pressemitteilung der Five Deeps Expedition zu den Tauchgängen im Mariannengraben (PDF; 209 KB; englisch), abgerufen am 14. Mai 2019
  7. Deepest ever dive at bottom of Mariana Trench (englisch), abgerufen am 13. Mai 2019
  8. Victor Vescovo Diving 35,853 Feet (englisch), abgerufen am 13. Mai 2019

Koordinaten: 11° 21′ 59″ N, 142° 35′ 59″ O