Bodo Schnabel

Bodo Schnabel war Vorstandsvorsitzender der Comroad AG und ist ein verurteilter Wirtschaftskrimineller. Er wurde im Zusammenhang mit der Dotcom-Blase bekannt, da er in enormen Umfang die Bilanz der Comroad AG fälschte.

Comroad

Die Telematik-Firma Comroad produzierte Navigationscomputer für Autos und gehörte zu den Topwerten am Neuen Markt zu Zeiten der New Economy. Anfang 2002 wurde öffentlich, dass die Firma seit 1998 in großem Stil Scheingeschäfte tätigte und rund 95% der Umsätze frei erfunden waren. Dabei wurden angebliche Verkäufte von Soft- und Hardware über eine Scheinfirma in Hongkong getätigt, gleichzeitig wurden bis 2002 17 Umsatzsteigerungen verkündet. Die daraufhin stattfindenden Kursgewinnen führten dazu, dass die Comroad AG mit 93 Millionen Euro um rund 90 Millionen Euro massiv überbewertet war. Im April 2002 wurde Schnabel verhaftet und kam in Untersuchungshaft. Im November 2002 wurde er vom Landgericht München wegen Kursbetrugs, Insiderhandels und gewerbsmäßigem Betrug zu 7 Jahren Haft verurteilt. Auch seine Ehefrau Ingrid wurde wegen Beihilfe verurteilt, allerdings zu 2 Jahren haft auf Bewährung. Die beiden sind mitlerweile geschieden. Infolge des Comroad-Skandals rutschte die Aktie von fast 50 Euro auf 6 Cent ab. Die Firma Comroad hat sich am 10. Juli 2006 umbenannt zur Tracom Holding AG. Die Staatsanwaltschaft schätzt den gesamten Schaden auf rund 70 Millionen Euro. Schnabel wurde später noch vom Frankfurter Landgericht zu einer Zahlung 875.000 Euro an geschädigte Anleger verurteilt.

Gefängnis

Schnabel kam anfangs in das Untersuchungsgefängnis Stadelheim und wurde nach seiner Verurteilung in das Hochsicherheitsgefängnis Straubing verlegt. Seit 2004 ist Bodo Schnabel Freigänger und als Unternehmensberater tätig.