Bexhövede

Gemeinde Loxstedt
Wappen von Bexhövede
Koordinaten: 53° 29′ N, 8° 41′ OKoordinaten: 53° 29′ 0″ N, 8° 40′ 59″ O
Höhe: 12 m ü. NHN
Fläche: 12,34 km²[1]
Einwohner: 2264 (30. Jun. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 183 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 27612
Vorwahl: 04703
Bexhövede (Niedersachsen)
Bexhövede (Niedersachsen)

Lage von Bexhövede in Niedersachsen

Bexhövede in der Gemeinde Loxstedt
Bexhövede in der Gemeinde Loxstedt

Bexhövede (niederdeutsch Bexhöv) gehört zur Gemeinde Loxstedt im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen.

Geografie

Ortsgliederung

  • Bexhövede (Hauptort)
  • Hosermühlen
  • Junkernhose
  • Nückel

Geschichte

Der Ort damals

Vorgeschichtliche Funde belegen, dass schon vor rund 12.000 Jahren steinzeitliche Jäger am Rande des Steertmoores gelebt haben. Seit dem 12. Jahrhundert ist die Ortsgeschichte urkundlich belegt.

Ortsname

Frühere Ortsnamen von Bexhövede waren in den Jahren 1184 Bekeshovede, 1194 Bikeshoved, 1224 Joannes de Vikkeshovede, 1231 de Bekeshovede und 1235 de Bekeshovede sowie de Bixhouue. Wie bei Bornhöved, Visselhövede und anderen Namen liegt im zweiten Teil das Niederdeutsche „hoved“, also „Haupt“ vor, hier verstanden als der Beginn eines Gewässers. Im ersten Teil steht der Genitiv von Niederdeutsch „bek“, also „Bach“. Der Name Bexhövede (altsächsisch Buxhoevede) bedeutet also im Ursprung „des Baches- oder des Wassers Quelle“.[3]

Der Ort heute

Der Ort besitzt seit mehreren Jahrzehnten einen starken Vorortcharakter durch neue Wohngegenden mit Einfamilienhäusern. Viele Einwohner sind Pendler, die ihren Arbeitsplatz in Bremerhaven haben. Im alten Ortskern befinden sich einige Resthöfe sowie in der Nähe der Bundesstraße 71 mehrere Gärtnereien. Seit dem Frühjahr 2013 hat der Ort einen Supermarkt, es gibt zwei Tankstellen, einen Friseur, einen Elektrobetrieb und eine Schlachterei.

Überregional bekannt ist Bexhövede durch das Märchen vom Hasen und Igel, das zuerst in Bexhövede erzählt und später nach Buxtehude verlegt wurde, vermutlich weil „Buxhoevden“ (Bexhövede) damals nicht so bekannt war.

Eingemeindungen

Der Ortsteil Nückel, der vorher selbst eine eigenständige Gemeinde war, wurde am 1. August 1929 nach Bexhövede eingemeindet.

Im Rahmen der Gebietsreform in Niedersachsen am 1. März 1974 wurde Bexhövede als bis dato selbständige Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Loxstedt aufgelöst und in die Gemeinde Loxstedt eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1910 00380 1 [5]
1925 00425 2 [6]
1933 0577 [6]
1939 0611 [6]
1950 1046 [7]
1973 1451 [1]
2010 2246 [8]
2011 2216 [8]
Jahr Einwohner Quelle
2012 2218 [8]
2013 2240 [8]
2014 2189 [9]
2015 2221 [9]
2016 2256 [9]
2017 2241 [2]
2018 2240 [2]
2019 2264 [2]

1 das 1929 eingemeindete Nückel (= 30 Einwohner) mit einberechnet
2 das 1929 eingemeindete Nückel (= ohne Einwohnerangabe) mit einberechnet

Politik

Gemeinderat und Bürgermeister

Auf kommunaler Ebene wird der Ort Bexhövede vom Loxstedter Gemeinderat vertreten.

Ortsvorsteher

Der Ortsvorsteher von Bexhövede ist Gerold Piastowski (SPD).[10]

Wappen

Der Entwurf des Kommunalwappens von Bexhövede stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der im Landkreis Cuxhaven an die 25 Wappen entworfen hat.[11]

Wappen von Bexhövede
Wappen von Bexhövede
Blasonierung: „Unter grünem, mit silbernem Wellenbalken belegten Schildhaupt in Silber ein roter oben gezinnter Sparren.“[11]
Wappenbegründung: Der Wellenbalken weist auf die Deutung eines Baches hin. Der gezinnte Sparren ist dem Wappen des Adelsgeschlechtes von Buxhoeveden entlehnt, das in Bexhövede seinen Stammsitz hatte.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Kirche: Vorherrschender Grundtypus romanischen Kirchenbaus im Elbe-Weser-Dreieck, ist die einschiffige Saalkirche mit eingezogenem Quadrat- oder Rechteckchor. Die entlang der Weser verbreiteten Feldsteinkirchen sind unter Verwendung von Sandstein aus dem Weserbergland errichtet. Gut erhalten ist die mit Schiff und Chor überspannenden Gewölben versehene Johannes-der-Täufer-Kirche in Bexhövede. Sie liegt in unmittelbarer Nähe einer alten Burgstelle, die Sitz des Adelsgeschlechts derer von Bexhövede war. 1199 wurde Albert von Buxthoeven Bischof von Livland, er gründete 1200 die Stadt Riga. Stifter der zwischen 1178 und 1184 erbauten Kirche in Bexhövede waren Geldmar, Albert und Lüder von Bexhövede. Eine Eigenheit der Kirche sind die den Raumeindruck nachhaltig bestimmenden Gewölbe. Der alte Chor besitzt ein Kreuzgewölbe aus Tuff- und Feldsteinen, das aus der Erbauungszeit stammt. Die beiden Kreuzgratgewölbe des Kirchenschiffes haben Scheitelverstärkungen aus Sandsteinen und eingekeilten Backsteinen. Das frühe Auftreten von Backsteinen ist ungewöhnlich, andererseits war das Schiff mit seinen Fensterachsen auf den Einbau von Gewölben vorbereitet. Somit ist der Zeitpunkt der Einwölbung um 1200 herum möglich allerdings nicht eindeutig zu bestimmen.

Baudenkmale

Siehe: Liste der Baudenkmale in Bexhövede

Verkehr

Die Ortschaft ist über die grob in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bundesstraße 71 an das regionale Fernstraßennetz angebunden. Die Landesstraße 143 führt in Ost-West-Richtung in die Nachbarorte Loxstedt und Donnern. Die Ortschaft wird von der in unregelmäßigen Abständen verkehrenden Buslinie 575 (BeverstedtBremerhaven) des Verkehrsverbundes Bremen-Niedersachsen auf der B 71 tangiert, weiterhin bestehen zu Schulzeiten auch Anbindungen nach Loxstedt und Schiffdorf. Seit Februar 2006 ist ein Anrufsammeltaxi der BremerhavenBus eingerichtet, der stündliche Anschlüsse zum Bahnhof Loxstedt und nach Bremerhaven-Wulsdorf bietet.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Hermann Haiduck: Der frühe Kirchenbau im Elbe-Weser-Dreieck. In: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Das Elb-Weser-Dreieck II Forschungsprobleme-Exkursionen Stade Bremervörde Zeven Buxtehude. Mainz 1976, S. 59–61.
  • G. Hofmann: Er gründete die Stadt Riga. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 352. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven April 1979, S. 2–3 (Digitalisat [PDF; 4,6 MB; abgerufen am 24. September 2018]).
  • Fritz Hörmann u. a.: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X (Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) [PDF; 431 kB; abgerufen am 12. März 2019] S. 3–4).
Commons: Bexhövede – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat (Memento vom 7. August 2019 im Internet Archive) [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 3. Juni 2020]).
  2. a b c d Einwohnerzahlen der Gemeinde Loxstedt. In: Internetseite der Gemeinde Loxstedt. 30. Juni 2019, abgerufen am 1. September 2019.
  3. Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Internetseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original am 17. August 2014; abgerufen am 18. März 2018.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 249.
  5. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Geestemünde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: www.gemeindeverzeichnis.de. 3. Februar 2019, abgerufen am 6. April 2019.
  6. a b c Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde (→ Siehe unter: Nr. 9). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Endgültige Ergebnisse nach der Volkszählung vom 13. September 1950. Band 33. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart/Köln August 1952, S. 52, Sp. 1 (Digitalisat [PDF; 26,4 MB; abgerufen am 20. April 2019] Landkreis Wesermünde, S. 61).
  8. a b c d Einwohnerzahlen der Gemeinde Loxstedt 2010–2013. In: Internetseite der Gemeinde Loxstedt. 31. Dezember 2013, archiviert vom Original am 8. März 2014; abgerufen am 1. September 2019.
  9. a b c Einwohnerzahlen der Gemeinde Loxstedt 2014–2017. In: Internetseite der Gemeinde Loxstedt. 30. Juni 2017, archiviert vom Original am 6. September 2017; abgerufen am 1. September 2019.
  10. Ortsvorsteher von Bexhövede. In: Internetseite der Gemeinde Loxstedt. Abgerufen am 18. März 2018.
  11. a b Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, ISBN 3-9800318-0-2.