Bexhövede
Bexhövede Gemeinde Loxstedt
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Koordinaten: | 53° 29′ N, 8° 41′ O | |
Höhe: | 12 m ü. NHN | |
Fläche: | 21,46 km² | |
Einwohner: | 2240 (31. Dez. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 104 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 27612 | |
Vorwahl: | 04703 | |
Lage von Bexhövede in Niedersachsen | ||
Bexhövede in der Gemeinde Loxstedt
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Bexhövede (niederdeutsch Bexhöv) gehört zur Gemeinde Loxstedt im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen und umfasst neben dem eigentlichen Ort noch die außerhalb gelegenen Ortsteile Nückel, Junkernhose und Hosermühlen.
Der Name Bexhövede (altsächsisch Buxhoevede) bedeutet im Ursprung Bach- oder Wasserquelle.
Geschichte
Der Ort damals
Vorgeschichtliche Funde belegen, dass schon vor rund 12.000 Jahren steinzeitliche Jäger am Rande des Steertmoores gelebt haben. Seit dem 12. Jahrhundert ist die Ortsgeschichte urkundlich belegt.
Ortsname
Frühere Ortsnamen von Bexhövede waren in den Jahren 1184 Bekeshovede, 1194 Bikeshoved, 1224 Joannes de Vikkeshovede, 1231 de Bekeshovede und 1235 de Bekeshovede sowie de Bixhouue. Wie bei Bornhöved, Visselhövede und anderen Namen liegt im zweiten Teil das Niederdeutsche „hoved“, also „Haupt“ vor, hier verstanden als der Beginn eines Gewässers. Im ersten Teil steht der Genitiv von Niederdeutsch „bek“, also „Bach“. Bexhövede bedeutet also „des Baches Quelle“.[2]
Der Ort heute
Der Ort besitzt seit mehreren Jahrzehnten einen starken Vorortcharakter durch neue Wohngegenden mit Einfamilienhäusern. Viele Einwohner sind Pendler, die ihren Arbeitsplatz in Bremerhaven haben. Im alten Ortskern befinden sich einige Resthöfe sowie in der Nähe der Bundesstraße 71 mehrere Gärtnereien. Seit dem Frühjahr 2013 hat der Ort einen Supermarkt, es gibt zwei Tankstellen, einen Friseur und eine Schlachterei.
Überregional bekannt ist Bexhövede durch das Märchen vom Hasen und Igel, das zuerst in Bexhövede erzählt und später nach Buxtehude verlegt wurde, vermutlich weil „Buxhoevden“ (Bexhövede) damals nicht so bekannt war.
Eingemeindungen
Der Ortsteil Nückel, der vorher selbst eine eigenständige Gemeinde war, wurde 1929 nach Bexhövede eingemeindet. Am 1. März 1974 wurde Bexhövede als bis dato selbständige Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Loxstedt aufgelöst und im Rahmen der Gebietsreform am 1. März 1974 in die Gemeinde Loxstedt eingegliedert.[3]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1910 | 1925 | 1933 | 1939 | 2018 |
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Einwohner | 350 | 425 | 577 | 611 | 2240 |
(Quellen: 1910,[4] 1925–1939,[5] 2018[1])
Politik
Gemeinderat und Bürgermeister
Auf kommunaler Ebene wird der Ort Bexhövede vom Loxstedter Gemeinderat vertreten.
Ortsvorsteher
Der Ortsvorsteher von Bexhövede ist Gerold Piastowski.[6]
Wappen
Der Entwurf des Bexhöveder Wappens stammt von dem in Isernhagen geborenen und später in Hannover lebenden Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der auch die Wappen von Altluneberg, Appeln, Axstedt und vielen anderen Ortschaften im Landkreis Cuxhaven entworfen hat.[7]
Blasonierung: „Unter grünem, mit silbernem Wellenbalken belegten Schildhaupt in Silber ein roter oben gezinnter Sparren.“[7] | |
Wappenbegründung: Der Wellenbalken weist auf die Deutung eines Baches hin. Der gezinnte Sparren ist dem Wappen des Adelsgeschlechtes von Buxhoeveden entlehnt, das in Bexhövede seinen Stammsitz hatte. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Kirche: Vorherrschender Grundtypus romanischen Kirchenbaus im Elbe-Weser-Dreieck, ist die einschiffige Saalkirche mit eingezogenem Quadrat- oder Rechteckchor. Die entlang der Weser verbreiteten Feldsteinkirchen sind unter Verwendung von Sandstein aus dem Weserbergland errichtet. Gut erhalten ist die mit Schiff und Chor überspannenden Gewölben versehene Johannes-der-Täufer-Kirche in Bexhövede. Sie liegt in unmittelbarer Nähe einer alten Burgstelle, die Sitz des Adelsgeschlechts derer von Bexhövede war. 1199 wurde Albert von Buxthoeven Bischof von Livland, er gründete 1200 die Stadt Riga. Stifter der zwischen 1178 und 1184 erbauten Kirche in Bexhövede waren Geldmar, Albert und Lüder von Bexhövede. Eine Eigenheit der Kirche sind die den Raumeindruck nachhaltig bestimmenden Gewölbe. Der alte Chor besitzt ein Kreuzgewölbe aus Tuff- und Feldsteinen, das aus der Erbauungszeit stammt. Die beiden Kreuzgratgewölbe des Kirchenschiffes haben Scheitelverstärkungen aus Sandsteinen und eingekeilten Backsteinen. Das frühe Auftreten von Backsteinen ist ungewöhnlich, andererseits war das Schiff mit seinen Fensterachsen auf den Einbau von Gewölben vorbereitet. Somit ist der Zeitpunkt der Einwölbung um 1200 herum möglich allerdings nicht eindeutig zu bestimmen.
Baudenkmale
→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Bexhövede
Verkehr
Die Ortschaft ist über die grob in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bundesstraße 71 an das regionale Fernstraßennetz angebunden. Die Landesstraße 143 führt in Ost-West-Richtung in die Nachbarorte Loxstedt und Donnern. Die Ortschaft wird von der in unregelmäßigen Abständen verkehrenden Buslinie 575 (Beverstedt–Bremerhaven) des Verkehrsverbundes Bremen-Niedersachsen auf der B 71 tangiert, weiterhin bestehen zu Schulzeiten auch Anbindungen nach Loxstedt und Schiffdorf. Seit Februar 2006 ist ein Anrufsammeltaxi der BremerhavenBus eingerichtet, der stündliche Anschlüsse zum Bahnhof Loxstedt und nach Bremerhaven-Wulsdorf bietet.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Hermann I. von Buxthoeven (1163–1248), römisch-katholischer Bischof von Estland
- Albert von Buxthoeven (um 1165–1229), Bischof von Riga
Literatur
- Hermann Haiduck: Der frühe Kirchenbau im Elbe-Weser-Dreieck. In: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Das Elb-Weser-Dreieck II Forschungsprobleme-Exkursionen Stade Bremervörde Zeven Buxtehude. Mainz 1976, S. 59–61.
- G. Hofmann: Er gründete die Stadt Riga. In: „Männer vom Morgenstern“ Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 352. Nordsee Zeitung GmbH, Bremerhaven April 1979, S. 2–3 (Digitalisat [PDF; 4,6 MB; abgerufen am 24. September 2018]).
- Fritz Hörmann u. a.: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Sonderveröffentlichungen der „Männer vom Morgenstern“ Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X (Digitalisat [PDF; 431 kB; abgerufen am 12. März 2019] S. 3–4).
Weblinks
- Öffentliche Informationen der Gemeinde
- Aktuelle Informationen des Ortsvorstehers
- Internetauftritt des NSU-Quickly-Clubs Bexhövede
Einzelnachweise
- ↑ a b Einwohnerzahlen der Gemeinde Loxstedt. In: Internetseite der Gemeinde Loxstedt. 31. Dezember 2018, abgerufen am 12. März 2019.
- ↑ Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Internetseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom am 17. August 2014; abgerufen am 18. März 2018.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 249.
- ↑ Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Geestemünde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: www.gemeindeverzeichnis.de. 3. Februar 2019, abgerufen am 6. April 2019.
- ↑ Michael Rademacher: Siehe unter 9. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Ortsvorsteher von Bexhövede. In: Internetseite der Gemeinde Loxstedt. Abgerufen am 18. März 2018.
- ↑ a b Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, ISBN 3-9800318-0-2.