„Susanna Woodtli“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
== Leben ==
Sie wuchs in einer Akademikerfamilie als einzige Tochter mit zwei Brüdern auf. Ihr jüngerer Bruder Peter Löffler (* 1926), Schweizer Theaterregisseur und ehemaliger Theaterleiter, lebt in Zürich. Ihr Vater [[Wilhelm Löffler]] war Medizinprofessor in Zürich. Die Mutter Anna Ida Löffler-Herzog (1884-1942), Sekundarlehrerin, gründete 1916 zusammen mit Freundinnen den Basler Frauenstimmrechtsverein <ref>Verena E. Müller, ''Frauen wagen sich hinaus'' in "Bodenständig und grenzenlos, 200 Jahre Thurgauer Frauengeschichte(n)", Verein Thurgauerinnen gestern - heute - morgen (Hg.), Frauenfeld: Huber-Verlag 1998, S. 176.</ref>. Susanna Woodtlis Tante Martha Herzog betrieb als eine der ersten Ärztinnen Basels eine Praxis. Eine Ururgrosstante väterlicherseits war [[Meta von Salis]], erste Schweizer Historikerin und Schriftstellerin. <ref> Anna Löffler-Herzog, "Die Ahnen der Hortensia von Gugelberg, geb. von Salis", Sonderdruck, 1906 </ref>. Susanna Löffler nahm 1938 ein Studium in Germanistik und Geschichte an der [[Universität Zürich]] auf, das sie nach 10 Semestern 1943 abschloss. Ihre Doktorarbeit verfasste sie über Gedichte von [[Johann Peter Hebel]].
Sie wuchs in einer Akademikerfamilie als einzige Tochter mit zwei Brüdern auf. Ihr jüngerer Bruder Peter Löffler (* 1926), Schweizer Theaterregisseur und ehemaliger Theaterleiter, lebt in Zürich. Ihr Vater [[Wilhelm Löffler]] war Medizinprofessor in Zürich. Die Mutter Anna Ida Löffler-Herzog (1884-1942), Sekundarlehrerin, gründete 1916 zusammen mit Freundinnen den Basler Frauenstimmrechtsverein <ref name="VM1998">Verena E. Müller, ''Frauen wagen sich hinaus'' in "Bodenständig und grenzenlos, 200 Jahre Thurgauer Frauengeschichte(n)", Verein Thurgauerinnen gestern - heute - morgen (Hg.), Frauenfeld: Huber-Verlag 1998, S. 176.</ref>. Susanna Woodtlis Tante Martha Herzog betrieb als eine der ersten Ärztinnen Basels eine Praxis. Eine Ururgrosstante väterlicherseits war [[Meta von Salis]], erste Schweizer Historikerin und Schriftstellerin. <ref name="ALH1906"> Anna Löffler-Herzog, "Die Ahnen der Hortensia von Gugelberg, geb. von Salis", Sonderdruck, 1906 </ref>. Susanna Löffler nahm 1938 ein Studium in Germanistik und Geschichte an der [[Universität Zürich]] auf, das sie nach 10 Semestern 1943 abschloss. Ihre Doktorarbeit verfasste sie über Gedichte von [[Johann Peter Hebel]].
1946-1948 arbeitete sie als Redakteurin am "Schweizer Lexikon in 7 Bänden" <ref> "Schweizer Lexikon in 6 Bänden", Band 6, Luzern 1993, S. 691. </ref>. Sie war publizistisch tätig, schrieb für die „Neue Zürcher Zeitung" sowie für die Zeitschriften "Reformatio “<ref>„Die Zeitschrift für "Kultur, Politik, Religion" stellte ihr Erscheinen Ende 2009 im 58. Jahrgang ein </ref> und ''Schritte ins Offene'' <ref> Die ökumenische Schweizer Frauenzeitschrift ''Schritte ins Offene'' erschien von 1972-2011</ref>. Daneben übernahm Susanna Woodtli auch Vertretungen an verschiedenen Mittelschulen. 1944 heiratete sie den Mittelschullehrer und späteren Professor für Didaktik Otto Woodtli, mit dem sie drei Kinder hatte. 1970 wurde Susanna Woodtli Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft der schweizerischen Frauenverbände und wirkte beim Kampf ums [[Frauenstimmrecht (Schweiz)|Frauenstimmrecht]] mit. 1975 kandidierte sie mit 55 Jahren für das Schweizer Parlament auf einer unabhängigen [[Frauenliste]] und errang ein erfreuliches Resultat, musste aus gesundheitlichen Gründen (Beginn einer unaufhaltsamen Netzhautablösung) jedoch von weiteren politischen Ambitionen absehen.
1946-1948 arbeitete sie als Redakteurin am "Schweizer Lexikon in 7 Bänden" <ref> "Schweizer Lexikon in 6 Bänden", Band 6, Luzern 1993, S. 691. </ref>. Sie war publizistisch tätig, schrieb für die „Neue Zürcher Zeitung" sowie für die Zeitschriften "Reformatio “<ref>„Die Zeitschrift für "Kultur, Politik, Religion" stellte ihr Erscheinen Ende 2009 im 58. Jahrgang ein </ref> und ''Schritte ins Offene'' <ref> Die ökumenische Schweizer Frauenzeitschrift ''Schritte ins Offene'' erschien von 1972-2011</ref>. Daneben übernahm Susanna Woodtli auch Vertretungen an verschiedenen Mittelschulen. 1944 heiratete sie den Mittelschullehrer und späteren Professor für Didaktik Otto Woodtli, mit dem sie drei Kinder hatte. 1970 wurde Susanna Woodtli Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft der schweizerischen Frauenverbände und wirkte beim Kampf ums [[Frauenstimmrecht (Schweiz)|Frauenstimmrecht]] mit. 1975 kandidierte sie mit 55 Jahren für das Schweizer Parlament auf einer unabhängigen [[Frauenliste]] und errang ein erfreuliches Resultat, musste aus gesundheitlichen Gründen (Beginn einer unaufhaltsamen Netzhautablösung) jedoch von weiteren politischen Ambitionen absehen.
Susanna Woodtli lebt in [[Zollikon]] bei Zürich.
Susanna Woodtli lebt in [[Zollikon]] bei Zürich.


== Werk ==
== Werk ==
1968 begann sie mit den Vorarbeiten für ihr Buchprojekt über die Geschichte des Kampfes der Schweizer Frauen für ihre Rechte, das 1975, im Jahr der Frau, erschien: „Gleichberechtigung - der Kampf um die politischen Rechte der Frau in der Schweiz“ “ [1] Darin unternahm die Autorin den Versuch, den hundertjährigen Kampf um die politische Partizipation der Frauen anhand von Quellen darzustellen. 1977 erschien "Gleichberechtigung" in einer französischen Übersetzung und begünstigte den Kampf der Frauen in der französischsprachigen Schweiz um die Erlangung ihrer Rechte. [2] Susanna Woodtli wirkte 1975 auch am Ausstellungskatalog an der Schweizer Ausstellung zum Jahr der Frau mit. [3] Susanna Woodtlis Haltung war bürgerlich geprägt. Sie stand den Protagonistinnen der Neuen Frauenbewegung, die der Neuen Linken nahestand, und den Forderungen dieser Bewegung (z.B. der Freigabe des Schwangerschaftsabbruchs) zurückhaltend gegenüber. Woodtlis Anspruch bestand in erster Linie darin, sichtbar zu machen, dass frauenbewusste Frauen in der Schweiz schon seit vielen Jahrzehnten ihre Stimme erhoben hatten, ohne jedoch von der Öffentlichkeit gehört worden zu sein. Bis 1985 arbeitete sie in der evangelisch-protestantischen Zeitschrift für 'Kultur, Politik, Religion "Reformatio"' als Verantwortliche für Literatur und Gesellschaftsfragen als Redakteurin mit. Sie äusserte sich besondere über das Schaffen weiblicher Autoren (Helene v. Mülinen, Ingeborg Bachmann), aber auch über die Lyrik von Albin Zollinger und Elias Canetti. Zuletzt verfasste sie das Vorwort zur Biographie von Yvonne-Denise Köchli über die Schweizer Feministin Iris von Roten. [4]
1968 begann sie mit den Vorarbeiten für ihr Buchprojekt über die Geschichte des Kampfes der Schweizer Frauen für ihre Rechte, das 1975, im Jahr der Frau, erschien: „Gleichberechtigung - der Kampf um die politischen Rechte der Frau in der Schweiz“ “ <ref name="VM1998" /> Darin unternahm die Autorin den Versuch, den hundertjährigen Kampf um die politische Partizipation der Frauen anhand von Quellen darzustellen. 1977 erschien "Gleichberechtigung" in einer französischen Übersetzung und begünstigte den Kampf der Frauen in der französischsprachigen Schweiz um die Erlangung ihrer Rechte. <ref name="ALH1906" /> Susanna Woodtli wirkte 1975 auch am Ausstellungskatalog an der Schweizer Ausstellung zum Jahr der Frau mit. [3] Susanna Woodtlis Haltung war bürgerlich geprägt. Sie stand den Protagonistinnen der Neuen Frauenbewegung, die der Neuen Linken nahestand, und den Forderungen dieser Bewegung (z.B. der Freigabe des Schwangerschaftsabbruchs) zurückhaltend gegenüber. Woodtlis Anspruch bestand in erster Linie darin, sichtbar zu machen, dass frauenbewusste Frauen in der Schweiz schon seit vielen Jahrzehnten ihre Stimme erhoben hatten, ohne jedoch von der Öffentlichkeit gehört worden zu sein. Bis 1985 arbeitete sie in der evangelisch-protestantischen Zeitschrift für 'Kultur, Politik, Religion "Reformatio"' als Verantwortliche für Literatur und Gesellschaftsfragen als Redakteurin mit. Sie äusserte sich besondere über das Schaffen weiblicher Autoren (Helene v. Mülinen, Ingeborg Bachmann), aber auch über die Lyrik von Albin Zollinger und Elias Canetti. Zuletzt verfasste sie das Vorwort zur Biographie von Yvonne-Denise Köchli über die Schweizer Feministin Iris von Roten. [4]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 18. Oktober 2013, 08:25 Uhr

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Susanna Woodtli (* 1920 in Basel)

ist eine Schweizer Germanistin, Historikerin und Feministin

Leben

Sie wuchs in einer Akademikerfamilie als einzige Tochter mit zwei Brüdern auf. Ihr jüngerer Bruder Peter Löffler (* 1926), Schweizer Theaterregisseur und ehemaliger Theaterleiter, lebt in Zürich. Ihr Vater Wilhelm Löffler war Medizinprofessor in Zürich. Die Mutter Anna Ida Löffler-Herzog (1884-1942), Sekundarlehrerin, gründete 1916 zusammen mit Freundinnen den Basler Frauenstimmrechtsverein [1]. Susanna Woodtlis Tante Martha Herzog betrieb als eine der ersten Ärztinnen Basels eine Praxis. Eine Ururgrosstante väterlicherseits war Meta von Salis, erste Schweizer Historikerin und Schriftstellerin. [2]. Susanna Löffler nahm 1938 ein Studium in Germanistik und Geschichte an der Universität Zürich auf, das sie nach 10 Semestern 1943 abschloss. Ihre Doktorarbeit verfasste sie über Gedichte von Johann Peter Hebel. 1946-1948 arbeitete sie als Redakteurin am "Schweizer Lexikon in 7 Bänden" [3]. Sie war publizistisch tätig, schrieb für die „Neue Zürcher Zeitung" sowie für die Zeitschriften "Reformatio “[4] und Schritte ins Offene [5]. Daneben übernahm Susanna Woodtli auch Vertretungen an verschiedenen Mittelschulen. 1944 heiratete sie den Mittelschullehrer und späteren Professor für Didaktik Otto Woodtli, mit dem sie drei Kinder hatte. 1970 wurde Susanna Woodtli Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft der schweizerischen Frauenverbände und wirkte beim Kampf ums Frauenstimmrecht mit. 1975 kandidierte sie mit 55 Jahren für das Schweizer Parlament auf einer unabhängigen Frauenliste und errang ein erfreuliches Resultat, musste aus gesundheitlichen Gründen (Beginn einer unaufhaltsamen Netzhautablösung) jedoch von weiteren politischen Ambitionen absehen. Susanna Woodtli lebt in Zollikon bei Zürich.

Werk

1968 begann sie mit den Vorarbeiten für ihr Buchprojekt über die Geschichte des Kampfes der Schweizer Frauen für ihre Rechte, das 1975, im Jahr der Frau, erschien: „Gleichberechtigung - der Kampf um die politischen Rechte der Frau in der Schweiz“ “ [1] Darin unternahm die Autorin den Versuch, den hundertjährigen Kampf um die politische Partizipation der Frauen anhand von Quellen darzustellen. 1977 erschien "Gleichberechtigung" in einer französischen Übersetzung und begünstigte den Kampf der Frauen in der französischsprachigen Schweiz um die Erlangung ihrer Rechte. [2] Susanna Woodtli wirkte 1975 auch am Ausstellungskatalog an der Schweizer Ausstellung zum Jahr der Frau mit. [3] Susanna Woodtlis Haltung war bürgerlich geprägt. Sie stand den Protagonistinnen der Neuen Frauenbewegung, die der Neuen Linken nahestand, und den Forderungen dieser Bewegung (z.B. der Freigabe des Schwangerschaftsabbruchs) zurückhaltend gegenüber. Woodtlis Anspruch bestand in erster Linie darin, sichtbar zu machen, dass frauenbewusste Frauen in der Schweiz schon seit vielen Jahrzehnten ihre Stimme erhoben hatten, ohne jedoch von der Öffentlichkeit gehört worden zu sein. Bis 1985 arbeitete sie in der evangelisch-protestantischen Zeitschrift für 'Kultur, Politik, Religion "Reformatio"' als Verantwortliche für Literatur und Gesellschaftsfragen als Redakteurin mit. Sie äusserte sich besondere über das Schaffen weiblicher Autoren (Helene v. Mülinen, Ingeborg Bachmann), aber auch über die Lyrik von Albin Zollinger und Elias Canetti. Zuletzt verfasste sie das Vorwort zur Biographie von Yvonne-Denise Köchli über die Schweizer Feministin Iris von Roten. [4]

Einzelnachweise

  1. a b Verena E. Müller, Frauen wagen sich hinaus in "Bodenständig und grenzenlos, 200 Jahre Thurgauer Frauengeschichte(n)", Verein Thurgauerinnen gestern - heute - morgen (Hg.), Frauenfeld: Huber-Verlag 1998, S. 176.
  2. a b Anna Löffler-Herzog, "Die Ahnen der Hortensia von Gugelberg, geb. von Salis", Sonderdruck, 1906
  3. "Schweizer Lexikon in 6 Bänden", Band 6, Luzern 1993, S. 691.
  4. „Die Zeitschrift für "Kultur, Politik, Religion" stellte ihr Erscheinen Ende 2009 im 58. Jahrgang ein
  5. Die ökumenische Schweizer Frauenzeitschrift Schritte ins Offene erschien von 1972-2011