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== Produktion ==
== Produktion ==
=== Entstehung ===
=== Entstehung als ''Es war einmal in Deutschland ===
2006 konzipierten die beiden [[Drehbuchautor]]en [[Stefan Barth]] und [[Peter Thorwarth]] mehrere Serienideen für den [[Filmproduzent|Produzenten]] [[Christian Becker]]. Darunter befand sich unter anderem die Idee eines im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] spielenden [[Western]]s, basierend auf Barths Roman ''Es war einmal in Deutschland''.<!-- kein Bezug zum gleichnamigen Film von Sam Gabarski! --><ref name="STREAM WARS">{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=gTOrt6psR_U |titel=Making Of BLOOD & GOLD - Behind The Scenes Talk With Robert Maaser, Marie Hacke & Peter Thorwarth |titelerg=Video-Interview |werk=STREAM WARS |datum=2023-05-26 |abruf=2023-06-16}}</ref> Von der Idee überzeugt, überarbeiteten Barth und Thorwarth in Zusammenarbeit mit einem Historiker Barths Roman zu einem Filmskript. Mehrere namhafte Schauspieler ließen sich sogar für das Projekt gewinnen, dennoch scheiterte es an mangelnder Finanzierung und musste vorerst eingestellt werden.
2006 legte [[Drehbuchautor|Drehbuch-]] und [[Romancier|Romanautor]] [[Stefan Barth (Drehbuchautor)|Stefan Barth]] dem mit ihm befreundeten Filmemacher [[Peter Thorwarth]] seine in Arbeit befindliche Geschichte ''Es war einmal in Deutschland'' vor, an deren Mischung aus [[Zeit des Nationalsozialismus|Nazideutschland]] und [[Western]] Thorwarth sofort Gefallen fand. Gemeinsam überarbeiteten die beiden die Geschichte zu einem Filmskript und ließen es vom Historiker [[Christian Hartmann (Historiker)|Christian Hartmann]] auf historische Authentizität überprüfen.<ref name="STREAM WARS">{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=gTOrt6psR_U |titel=Making Of BLOOD & GOLD - Behind The Scenes Talk With Robert Maaser, Marie Hacke & Peter Thorwarth |titelerg=Video-Interview |werk=STREAM WARS |datum=2023-06-14 |abruf=2023-06-16}}</ref>

2007 sollte das fertige Drehbuch dann verfilmt werden: Mit [[Wotan Wilke Möhring]] und [[Henning Baum]] hatte man bereits eine namhafte Besetzung beisammen; außerdem wollte man [[Christoph Waltz]] die Rolle des ''[[SS-Obersturmbannführer|Obersturmbannführer]] von Starnfeld'' anbieten, zwei Jahre bevor diesem als ''[[SS-Standartenführer|Standartenführer]] Hans Landa'' in [[Quentin Tarantino]]s ''[[Inglourious Basterds]]'' der internationale Durchbruch gelang.<ref name="Blickpunkt:Film">{{Internetquelle |url=https://www.blickpunktfilm.de/produktion/blood-und-gold-es-war-einmal-ein-deutscher-spagettiwestern-9fbcb9a84fc42fa2b1ad7850b6af5c87 |titel=Es war einmal… ein deutscher Spagettiwestern |werk=[[Blickpunkt:Film]] |datum=2023-05-25 |abruf=2023-06-20}}</ref> Letzten Endes scheiterte das Projekt jedoch an mangelnder [[Filmfinanzierung|Finanzierung]] und musste vorerst eingestellt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tvmovie.de/news/blood-gold-netflix-abgelehnt-film-peter-thorwarth-interview-133286 |titel="Vor verschlossene Türen gerannt": „Blood & Gold“ wurde jahrelang abgelehnt |werk=[[TV Movie]] |hrsg=[[Bauer Media Group]] |datum=2023-05-26 |abruf=2023-06-20}}</ref>

Im Juli 2021 wurde Thorwarths [[Horrorfilm]] ''[[Blood Red Sky]]'' beim [[Video-on-Demand]]-Anbieter [[Netflix]] veröffentlicht. Nach dessen weltweiten Erfolg auf der Streaming-Plattform zeigte Netflix sich bereit, auch die Verfilmung von ''Es war einmal in Deutschland'' zu finanzieren, und das Projekt konnte mit fünfzehn Jahren Verzug unter dem neuen Namen ''Blood & Gold'' neu aufgerollt werden.<ref name="Blickpunkt:Film"/>

2017 hatte Barth ''Es war einmal in Deutschland'' bereits als dreihundertseitigen [[Roman]] veröffentlicht, nachdem das Filmprojekt bereits zehn Jahre lang stockte.

=== Casting ===
Die Castings zum Film liefen um den Jahreswechsel 2021/2022 herum. [[Robert Maaser]] sprach dabei ursprünglich für die Rolle des ''Oberscharführer Dörfler'' vor, bevor Regisseur Peter Thorwarth ihm die Hauptrolle anbot.<ref name="STREAM WARS"/> Die weibliche Hauptrolle der ''Elsa'' übernahm [[Marie Hacke]], die Thorwarth bereits für die Hauptrolle seines vorigen Films ''Blood Red Sky'' vorgesehen hatte. Bei der Besetzung der Hauptrollen verzichtete Thorwarth bewusst auf bekannte Gesichter.<ref name="Blickpunkt:Film"/>

Bezüglich der Rolle des dem Wahnsinn verfallenen ''Obersturmbannführer von Starnfeld'' entschied sich Thorwarth für [[Deutscher Filmpreis|Lola]]-Preisträger [[Alexander Scheer]], der den Regisseur bereits in ''Blood Red Sky'' als verrücktgewordener [[Antagonist (Literatur)|Antagonist]] überzeugte. Dessen Adjutanten ''Oberscharführer Dörfler'' verkörperte letzten Endes [[Florian Schmidtke]], der ebenfalls bereits in ''Blood Red Sky'' mitwirkte und in der Fernsehserie ''[[Barbaren (Fernsehserie)|Barbaren]]'' mit Maaser zusammenarbeitete.<ref name="Blickpunkt:Film"/> Als deren Handlanger wurden unter anderem [[Juri Senft]] (''Köhler''), [[Heiko Schaffartzik]] (''Braun''), [[Andreas Bichler]] (''Rogge''), [[Christian Schneeweiß]] (''Kemper'') und [[Simson Bubbel]] (''Schreck'') gecastet.

Die Rolle des ''Robert Schlick'' fiel [[Stephan Grossmann]] zu; [[Gisela Aderhold]] und [[Oliver Najman]] spielen dessen Frau ''Brigitte'' und Sohn ''Micha''. Die Rolle der ''Sonja'' ging an [[Jördis Triebel]]. [[Christian Kahrmann]] und [[Steffen Wink]] stellen ''Wilhelm Reinkober'' und ''Wirtz'' dar.

=== Dreharbeiten ===
Die Dreharbeiten fanden vom 7. März bis 13. Mai 2022 in [[Tschechien]] mit Unterstützung der tschechisch-slowakischen Service-Produktion Sirena Film statt. Die Innenaufnahmen wurden hauptsächlich in [[Prag]] gedreht; einige der Außenaufnahmen entstanden im Prager Umland.<ref name="STREAM WARS"/>

==== Výsluní ====
[[Datei:Liesel 14-11-10 Kirche Vysluni.JPG|mini|Výsluní diente als Kulisse für ''Sonnenberg'']]

Als Kulisse für das Dorf ''Sonnenberg'' diente die im [[Erzgebirge]] nahe der deutschen Grenze gelegene Kleinstadt [[Výsluní]] ({{deS|''Sonnenberg''}}) mit der mächtigen stadtbildprägenden St.-Wenzels-Kirche. Das Dorf, dessen Name in der Romanvorlage unerwähnt bleibt, wurde im Film zusätzlich nach der Stadt benannt, da laut Regisseur Peter Thorwarth „die Geschichte sich [...] durchaus dort hätte ereignen können“.<ref name="STREAM WARS"/> Tatsächlich war Sonnenberg – das nach dem [[Zerfall Österreich-Ungarns]] 1918 an die [[Tschechoslowakei]] fiel, ehe es 1938 mit dem Rest des [[Sudetenland]]s dem [[NS-Staat|Großdeutschen Reich]] angegliedert wurde – bis zu [[Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei|deren Vertreibung nach Kriegsende]] überwiegend von [[Deutschböhmen und Deutschmährer|Deutschböhmen]] besiedelt.

=== Musik ===
Die mit spannungsvollen und schaurigen Western-Klängen gespickte Filmmusik komponierten [[Jessica de Rooij]] und [[Hendrik Nölle]] und dient hauptsächlich dem Aufbau der zahlreichen Spannungsbögen.

Ergänzt wird diese durch einen nostalgischen eingefärbten Soundtrack aus u.&nbsp;a. Schlagermusik und Lieder und Chansons von [[Rudi Schuricke]], [[Grete Weiser]], [[Helga Wille]], [[Marlene Dietrich]], [[Zarah Leander]], [[Bert Kaempfert|Bert Kaempfert und sein Orchester]] oder [[Hilde Hildebrand]], der vor allem zum Spannungsabbau verwendet wird.<ref>[https://soundtracki.com/de/blood-gold-soundtrack-2023 Blood & Gold Soundtrack (2023)] soundtracki.com, abgerufen am 19. Juni 2023</ref>

=== Kostüm ===
Verantwortlich für die Kostüme war die mehrfach ausgezeichnete tschechische Kostümbildnerin [[Simona Rybáková]].
sich sogar für das Projekt gewinnen, dennoch scheiterte es an mangelnder Finanzierung und musste vorerst eingestellt werden.





Version vom 20. Juni 2023, 19:50 Uhr

Film
Titel Blood & Gold
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2023
Länge 98 Minuten
Altersempfehlung ab 16
Produktions­unternehmen Rat Pack Filmproduktion
Stab
Regie Peter Thorwarth
Drehbuch Stefan Barth
Produktion Christian Becker
Musik Jessica de Rooij
Hendrik Nölle
Kamera Marc Achenbach
Schnitt Knut Hake
Besetzung

Blood & Gold ist ein deutscher Spielfilm von Peter Thorwarth aus dem Jahr 2023. Der Genremix aus Kriegsfilm und Western wurde beim Fantasy Filmfest am 21. April 2023 uraufgeführt und wurde weltweit am 26. Mai 2023 auf der Streaming-Plattform Netflix veröffentlicht.

Handlung

Im Frühjahr 1945, mitten in den Wirren der letzten Kriegsmonate, wird der fahnenflüchtige Landser Heinrich von einem Zug der Waffen-SS gefasst. Nach einem kurzen Wortgefecht mit dem Zugführer, dem gesichtsversehrten und führertreuen Obersturmbannführer von Starnfeld, der ihn des Verrats an Führer und Vaterland bezichtigt, wird er von dessen Adjutanten Oberscharführer Dörfler an den nächsten Baum geknüpft und seinem Schicksal überlassen.

Nachdem der SS-Zug weitergezogen ist, wird Heinrich von der Bäuerin Elsa gerettet und zu ihrem Hof gebracht, wo sie ihren mit Down-Syndrom lebenden Bruder Paule vor dem Euthanasieprogramm der Nazis versteckt. Dort wird Heinrich von den Geschwistern weiter verarztet. Heinrich offenbart, dass er sich auf dem Heimweg nach Hagen befindet, um sich um seine Tochter Lottchen zu kümmern, nachdem seine Frau Lisbeth und sein Sohn Karl bei Luftangriffen auf das Ruhrgebiet umkamen.

Inzwischen hat der SS-Zug das nahegelegene Dorf Sonnenberg erreicht und Quartier im örtlichen Wirtshaus bezogen. Der Wirt und Bürgermeister des Ortes, Robert Schlick, führt von Starnfeld und Dörfler zur Ruine des Hauses der Löwensteins, der einzigen jüdischen Familie im Dorf, welche im Züge der Reichskristallnacht 1938 ermordet wurde. Deren ältester Sohn Johannes hatte versucht, sich mit 31 Barren Gold aus dem KZ freizukaufen, bevor auch er ermordet wurde. Von Starnfelds Auftrag ist es, diesen Goldschatz für die Reichskasse zu beanspruchen, bevor die heranrückenden alliierten Verbände Sonnenberg besetzen.

Am nächsten Morgen beginnen die Dorfbewohner unter Aufsicht von Starnfelds mit dem Abtragen der Trümmer, während Dörfler mit einem Trupp seiner Männer das Umland nach Proviant durchforstet. Als Dörfler Elsas Hof plündert, versteckt sich Heinrich – nach wie vor fahnenflüchtig – im Dachboden, muss zwischen den Bodenbrettern allerdings mitansehen, wie Dörfler versucht, Elsa zu vergewaltigen. Mit einer Mistgabel bewaffnet greift er schließlich ein; im anschließenden Nahkampf schaffen Heinrich und Elsa es, den gesamten Trupp auszulöschen. Einzig Dörfler gelingt die Flucht im Lastwagen.

Da sie mit einer Rückkehr der SS rechnen, verlassen Heinrich, Elsa und Paule den Hof und schlagen ihr Lager im Wald auf. Paule tut sich damit schwer, seine trächtige Milchkuh Rita zurückzulassen, und kehrt nachts heimlich zum Hof zurück, wo er am nächsten Morgen von Dörfler gefasst wird. Aus der Ferne bekommen Heinrich und Elsa nur noch mit, wie die SS den Hof in Brand setzt und Paule Richtung Sonnenberg abtransportiert.

Zurück im Dorf muss von Starnfeld feststellen, dass sich das Gold nicht im Haus Löwenstein befindet, was ihn vermuten lässt, dass jemand im Dorf das Gold an sich genommen haben muss. Er lässt die Einwohner Sonnenbergs auf dem Dorfplatz versammeln, um mit der Hinrichtung Paules ein Exempel zu statuieren. Zwei Soldaten führen Paule auf den Kirchturm, um ihn von dort zu hängen. Oben angekommen gelingt es Paule jedoch, seine Bewacher zu überwältigen, und eröffnet mit deren MP40 das Feuer auf die restlichen SS-Soldaten auf dem Dorfplatz. Heinrich und Elsa kommen aber wieder mal zu spät: Sie können nur noch zusehen, wie Paule von von Starnfeld mit einem Scharfschützengewehr erschossen wird.

Niedergeschlagen vom Tod ihres Bruders ergibt sich Elsa der SS, Heinrich jedoch findet Unterschlupf bei der Witwe Irmgard. Deren Lebensgefährte, der Dorfpfarrer, erzählt Heinrich vom Goldbesitz der Löwensteins, welches aus dem Verkauf der Firma stammt und mit dem die Familie sich eigentlich nach Palästina absetzen wollte. Im Wirrwarr der Reichskristallnacht habe er beobachtet, wie der Bürgermeister zusammen mit seinen Gefährten Reinkober und Wirtz das Gold unbemerkt an sich genommen und auf dem Friedhof vergraben hätten, bevor er es – damit es nicht den Mördern und Dieben in die Hände fallen würde – im Altar der Kirche versteckt habe.

Unterdessen besprechen der Bürgermeister Schlick und seine Partner ihr weiteres Vorgehen: Schlick hat vor, von Starnfeld vom Versteck auf dem Friedhof erzählen, da er um die Sicherheit seiner Familie bangt, wird aber auf dem Weg zum Obersturmbannführer von seiner Geliebten Sonja, die ebenfalls vom Gold weiß und damit lieber das Weite suchen würde, mit einem Spaten erschlagen. Gemeinsam mit Reinkober und Wirtz begibt sie sich zum Friedhof, um das Gold auszugraben, muss aber feststellen, dass das Versteck leer ist.

Heinrich sucht das Wirtshaus auf, um mit der SS einen Austausch Elsas gegen das Gold auszuhandeln, wird dabei aber von Dörfler gefasst und erpresst, der SS das Gold zu zeigen. Zuvor haben Heinrich und der Pfarrer allerdings – ungeahnt von Dörfler – das Versteck in der Kirche mit einer Sprengfalle versehen, damit das Gold der SS nicht in die Hände fallen würde.

In der Zwischenzeit sind Sonja, Reinkober und Wirtz dem Pfarrer auf die Schliche gekommen und haben ihn ebenfalls gezwungen, sie zu seinem Versteck zu führen. Beim Öffnen des Versteckes werden die drei allerdings von der Sprengfalle ausgeschaltet. Dörfler, der kurz danach mit Heinrich und dem Rest seiner Männer die Kirche erreicht, richtet den Pfarrer kurzerhand mit einem Kopfschuss hin und lässt das Gold zum Transport vorbereiten.

Elsa, die mit Hilfe einer List von Starnberg mit seiner eigenen Zyankalikaspel vergiftet hat und mittlerweile geflohen ist, schließt sich mit der Witwe Irmgard – die früher eine begnadete Jägerin war – zusammen, um Heinrich zu retten: Sie überraschen Dörfler mit Irmgards alten Jagdflinten in der Kirche und schaffen es, alle Soldaten zu eliminieren. Irmgard wird dabei jedoch getötet. Schließlich übermannt Dörfler Elsa und versucht, diese zu erdrosseln. Heinrich kommt ihr zur Hilfe und erschlägt den Oberscharführer mit einem Goldbarren.

Nachdem Heinrich und Elsa die Kirche verlassen haben, tritt Köhler, der Sanitäter des SS-Zuges, der sich den ganzen Schusswechsel über versteckt hatte, hervor und bestaunt die vor dem Altar verstreut liegenden Goldbarren, wird jedoch von Sonja, die die Explosion überlebt hatte, hinterrücks erschossen.

In der nächsten Szene fährt Sonja im SS-Kübelwagen durch die aufblühende Frühlingslandschaft. Während im alliierten Rundfunk die Kunde über Hitlers Tod verbreitet wird, wird das Fahrzeug von einem patroullierenden amerikanischen Sherman-Panzer schwer getroffen. Während die amerikanischen GIs im Hintergrund den Beschluss ihres Sergeants feiern, den Goldfund nicht den Vorgesetzten zu melden, sieht man eine schwerverbrannte Sonja röchelnd davonkriechen.

In der letzten Szene sieht man Heinrich und Elsa bei ihrer Ankunft im zerbombten und besetzten Hagen.

Produktion

Entstehung als Es war einmal in Deutschland

2006 legte Drehbuch- und Romanautor Stefan Barth dem mit ihm befreundeten Filmemacher Peter Thorwarth seine in Arbeit befindliche Geschichte Es war einmal in Deutschland vor, an deren Mischung aus Nazideutschland und Western Thorwarth sofort Gefallen fand. Gemeinsam überarbeiteten die beiden die Geschichte zu einem Filmskript und ließen es vom Historiker Christian Hartmann auf historische Authentizität überprüfen.[1]

2007 sollte das fertige Drehbuch dann verfilmt werden: Mit Wotan Wilke Möhring und Henning Baum hatte man bereits eine namhafte Besetzung beisammen; außerdem wollte man Christoph Waltz die Rolle des Obersturmbannführer von Starnfeld anbieten, zwei Jahre bevor diesem als Standartenführer Hans Landa in Quentin Tarantinos Inglourious Basterds der internationale Durchbruch gelang.[2] Letzten Endes scheiterte das Projekt jedoch an mangelnder Finanzierung und musste vorerst eingestellt werden.[3]

Im Juli 2021 wurde Thorwarths Horrorfilm Blood Red Sky beim Video-on-Demand-Anbieter Netflix veröffentlicht. Nach dessen weltweiten Erfolg auf der Streaming-Plattform zeigte Netflix sich bereit, auch die Verfilmung von Es war einmal in Deutschland zu finanzieren, und das Projekt konnte mit fünfzehn Jahren Verzug unter dem neuen Namen Blood & Gold neu aufgerollt werden.[2]

2017 hatte Barth Es war einmal in Deutschland bereits als dreihundertseitigen Roman veröffentlicht, nachdem das Filmprojekt bereits zehn Jahre lang stockte.

Casting

Die Castings zum Film liefen um den Jahreswechsel 2021/2022 herum. Robert Maaser sprach dabei ursprünglich für die Rolle des Oberscharführer Dörfler vor, bevor Regisseur Peter Thorwarth ihm die Hauptrolle anbot.[1] Die weibliche Hauptrolle der Elsa übernahm Marie Hacke, die Thorwarth bereits für die Hauptrolle seines vorigen Films Blood Red Sky vorgesehen hatte. Bei der Besetzung der Hauptrollen verzichtete Thorwarth bewusst auf bekannte Gesichter.[2]

Bezüglich der Rolle des dem Wahnsinn verfallenen Obersturmbannführer von Starnfeld entschied sich Thorwarth für Lola-Preisträger Alexander Scheer, der den Regisseur bereits in Blood Red Sky als verrücktgewordener Antagonist überzeugte. Dessen Adjutanten Oberscharführer Dörfler verkörperte letzten Endes Florian Schmidtke, der ebenfalls bereits in Blood Red Sky mitwirkte und in der Fernsehserie Barbaren mit Maaser zusammenarbeitete.[2] Als deren Handlanger wurden unter anderem Juri Senft (Köhler), Heiko Schaffartzik (Braun), Andreas Bichler (Rogge), Christian Schneeweiß (Kemper) und Simson Bubbel (Schreck) gecastet.

Die Rolle des Robert Schlick fiel Stephan Grossmann zu; Gisela Aderhold und Oliver Najman spielen dessen Frau Brigitte und Sohn Micha. Die Rolle der Sonja ging an Jördis Triebel. Christian Kahrmann und Steffen Wink stellen Wilhelm Reinkober und Wirtz dar.

Dreharbeiten

Die Dreharbeiten fanden vom 7. März bis 13. Mai 2022 in Tschechien mit Unterstützung der tschechisch-slowakischen Service-Produktion Sirena Film statt. Die Innenaufnahmen wurden hauptsächlich in Prag gedreht; einige der Außenaufnahmen entstanden im Prager Umland.[1]

Výsluní

Výsluní diente als Kulisse für Sonnenberg

Als Kulisse für das Dorf Sonnenberg diente die im Erzgebirge nahe der deutschen Grenze gelegene Kleinstadt Výsluní (deutsch Sonnenberg) mit der mächtigen stadtbildprägenden St.-Wenzels-Kirche. Das Dorf, dessen Name in der Romanvorlage unerwähnt bleibt, wurde im Film zusätzlich nach der Stadt benannt, da laut Regisseur Peter Thorwarth „die Geschichte sich [...] durchaus dort hätte ereignen können“.[1] Tatsächlich war Sonnenberg – das nach dem Zerfall Österreich-Ungarns 1918 an die Tschechoslowakei fiel, ehe es 1938 mit dem Rest des Sudetenlands dem Großdeutschen Reich angegliedert wurde – bis zu deren Vertreibung nach Kriegsende überwiegend von Deutschböhmen besiedelt.

Musik

Die mit spannungsvollen und schaurigen Western-Klängen gespickte Filmmusik komponierten Jessica de Rooij und Hendrik Nölle und dient hauptsächlich dem Aufbau der zahlreichen Spannungsbögen.

Ergänzt wird diese durch einen nostalgischen eingefärbten Soundtrack aus u. a. Schlagermusik und Lieder und Chansons von Rudi Schuricke, Grete Weiser, Helga Wille, Marlene Dietrich, Zarah Leander, Bert Kaempfert und sein Orchester oder Hilde Hildebrand, der vor allem zum Spannungsabbau verwendet wird.[4]

Kostüm

Verantwortlich für die Kostüme war die mehrfach ausgezeichnete tschechische Kostümbildnerin Simona Rybáková. sich sogar für das Projekt gewinnen, dennoch scheiterte es an mangelnder Finanzierung und musste vorerst eingestellt werden.


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Rezeption

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. a b c d Making Of BLOOD & GOLD - Behind The Scenes Talk With Robert Maaser, Marie Hacke & Peter Thorwarth. Video-Interview. In: STREAM WARS. 14. Juni 2023, abgerufen am 16. Juni 2023.
  2. a b c d Es war einmal… ein deutscher Spagettiwestern. In: Blickpunkt:Film. 25. Mai 2023, abgerufen am 20. Juni 2023.
  3. "Vor verschlossene Türen gerannt": „Blood & Gold“ wurde jahrelang abgelehnt. In: TV Movie. Bauer Media Group, 26. Mai 2023, abgerufen am 20. Juni 2023.
  4. Blood & Gold Soundtrack (2023) soundtracki.com, abgerufen am 19. Juni 2023
  5. "Vor verschlossene Türen gerannt": „Blood & Gold“ wurde jahrelang abgelehnt. In: TV Movie. Bauer Media Group, 26. Mai 2023, abgerufen am 16. Juni 2023.
  6. "Blood & Gold"-Regisseur Peter Thorwarth: Netflix als "Game-Changer". In: Stuttgarter Nachrichten. 26. Mai 2023, abgerufen am 16. Juni 2023.
  7. „Das ist schon eine krasse Nummer“ – Blood & Gold-Regisseur Peter Thorwarth im Gespräch. In: Netflixwoche. Netflix, 25. Mai 2023, abgerufen am 16. Juni 2023.


Kategorie:Filmtitel 2023 Kategorie:Deutscher Film Kategorie:Actionfilm Kategorie:Zweiter Weltkrieg im Film Kategorie:Netflix