„Bahnhof Plauen (Vogtl) ob Bf“ – Versionsunterschied

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Version vom 29. Oktober 2012, 15:55 Uhr

Plauen (Vogtl) ob Bf
Züge der VBG im Oberen Bahnhof
Daten
Bauform Inselbahnhof (1874–1945)
Bahnsteiggleise 6
Abkürzung DP
Preisklasse 3
Eröffnung 20. November 1848
Architektonische Daten
Baustil Funktionalismus
Lage
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Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Plauen (Vogtl) ob Bf

Der Bahnhof Plauen (Vogtl) ob Bf ist der größte Bahnhof der Stadt Plauen. Er ist zentraler Knotenpunkt des Schienenverkehrs im Vogtland. Dieser Bahnhof wird von der Deutschen Bahn unterhalten und betrieben.

Geschichte

Der Bahnhof wurde am 20. November 1848 eröffnet. Vorerst verkehrten aber nur Züge Richtung Plauen, der Lückenschluss der Bahnstrecke Leipzig–Reichenbach–Plauen-Hof zwischen Reichenbach und Plauen fand erst 1851 statt. Nach der Aufnahme des durchgängigen Verkehrs gelangte er zu seiner eigentlichen Bedeutung.

Mit dem Bau der Verbindung Plauen–Oelsnitz, wo der Anschluss an die schon bestehende Strecke von Herlasgrün nach Eger (Voigtländische Staatseisenbahn) erfolgte, wurde 1871 begonnen. Die Station wurde durch Verlegung von drei Gleisen südlich des bestehenden Empfangsgebäudes somit zum Inselbahnhof. Neben Gleiserweiterungen enstand in dieser Zeit auch ein neuer Güterschuppen sowie ein Heizhaus samt Lokbehandungsanlagen. Am 1. November 1874 erfolgte die Eröffnung des Abschnittes Plauen–Oelnsitz, der das Teilstück Oelsnitz–Eger der Voigtländischen Staatseisenbahn zugeschlagen wurde.

1875 erhielt der Bahnhof den Zusatz „oberer Bahnhof“, da mit der Eröffnung der Bahnstrecke Gera Süd–Weischlitz die Stadt einen zweiten Bahnhof erhielt, den Unteren Bahnhof.

Obwohl der obere Bahnhof mehrfach ausgebaut wurde, reichten die Bahnanlagen nach der Jahrhundertwende nicht mehr aus. Jährlich nutzen die Station 4 Millionen Reisende, damit lag der Bahnhof an siebter Stelle von allen sächsischen Bahnstationen. Daher wurde 1913 ein umfassender Bahnhofsumbau für über 6 Millionen Mark genehmigt, die notwendigen Arbeiten wurden durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs aber stark beeinträchtig. Auch nach Kriegsende kam es aus Geldmangel kam zu Baumaßnahmen. Immerhin konnten kleinere Arbeiten schrittweiße fertiggestellt werden, so 1923 der neue Bahnhofsplatz, 1930 die Brücke der Pausaer Straße und 1931 die neue Güterabfertigung. Ein Entwurf für ein neues Empfangsgebäude wurde 1938 vorgestellt, doch nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde auch dieser Plan nicht mehr umgesetzt.

Ab 1944 erfolgten auf Plauen alliierten Luftangriffe, ein vorrangiges Ziel bildeten dabei auch die Bahnanlagen der Stadt. Zunächst richteten die Bombardierungen wenig Schaden an, erst im Januar 1945 kam es zu größeren Zerstörungen, so auch am Ostteil des Empfangsgebäudes. Der größte Angriff am 10. April 1945 und der daraus entstehende Brand vernichtete fast alle noch vorhandenen Gebäude im Bahnhofsbereich, zudem wurden über 400 Wagen zerstört.[1]

Empfangsgebäude 1975

Nach Kriegsende wurden durch die zahlreichen Störungen vorerst nur Notbehelfe gebaut, die teilweise bis in die 1970er Jahre existierten. Für das 1945 komplett zerstörte Empfangsgebäude wurde beispielweise eine einfache Baracke errichtet, die erst am Dezember 1973 durch das neueröffnete Empfangsgebäude ersetzt wurde. Dieser Neubau in Seitenlage entsprach dem Konzept der Planungen um die Jahrhundertwende. Baubeginn war 1970, das Richtfest wurde im Frühjahr 1972 gefeiert. Der Zweckbau[2] mit der markanten Glas-Alufront[3] steht heute unter Denkmalschutz.[4] Der Bahnhof hatte weiterhin eine große verkehrliche Bedeutung, so nutzten etwa 10.000 Reisende täglich den Bahnhof,[5] zahlreiche Fernverkehrszüge fuhren den Bahnhof an.

Ende 2006 wurden die Stellwerke des Bahnhofs geschlossen sowie der Fahrdienstleiter abgezogen, da der Bahnhof an das ESTW Leipzig angebunden wurde. Die Bahnhofsansagen kommen seitdem vorübergehend aus Zwickau (ebenfalls Steuerung von Leipzig aus vorgesehen).

Im Zuge der Konjunkturprogramme wird das Empfangsgebäude mit energetischen Maßnahmen durch die DB Station&Service AG saniert.

Lokstation Plauen

Bereits zwischen 1848 und 1851 bestand in Plauen ein provisorisches Heizhaus, das nach Eröffnung des durchgehenden Verkehrs nicht mehr benötigt wurde.

Erst mit dem Streckenbau Richtung Oelsnitz entstand wieder ein Heizhaus samt Drehscheibe und Lokbehandlungsanlagen. Das Heizhaus under die Drehscheibe wurde 1902 durch ein neues sechsständiges Gebäude samt neuer 18 m-Drehscheibe ersetzt.

Nach der Gründung der Deutschen Reichsbahn und den damit verbundenen Umstrukturierungen kam der Lokbahnhof zunächst zum Bw Reichenbach und 1928 schließlich zum Bw Adorf.

Da nach Ende des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Fernverkehrszüge in Plauen endeten, war die Drehscheibe für die meisten langen Schnellzuglokomtiven zu kurz und wurde deshalb auf 24 m vergrößert.

Die Anlagen wurde bis in die 1990er Jahre rege genutzt, seitdem verfallen sie.

Nutzung

Heute verfügt der Bahnhof über sechs Bahnsteige und einen Güterbahnhof, der vor allem als Umschlagplatz für Holz dient.

Nahverkehr

Verknüpfung zur Straßenbahn Plauen

Für Reisende bietet sich somit die Möglichkeit, mit dem Bus oder den vor dem Bahnhof verlaufenden Linien 1, 5 und 6 der Plauener Straßenbahn in die Stadt bzw. nach Hause zu gelangen. Zusätzlich befindet sich vor dem Haupteingang des Bahnhofs ein Taxistand und die Linien 1, 5 und 6 der Plauener Straßenbahn.

Verbindungen

Mit dem Franken-Sachsen-Express und mehreren Regional-Express-Linien der Deutschen Bahn gibt es täglich mehrere direkte Verbindungen in Großstädte. Durch die Vogtlandbahn ist Plauen zudem mit fast allen Bahnhöfen des Vogtlandkreises aber auch mit anderen Städten des bayrischen, thüringischen und böhmischen Vogtlands direkt verbunden. Seit Juni 2005 existiert der Vogtland-Express der Vogtlandbahn, die einzige Direktverbindung nach Berlin. Zwischen dem 16. Februar und dem 8. April 2009 war diese Verbindung kurzzeitig eingestellt. Aufgrund seiner Funktion als Nahverkehrsknoten wurde der Bahnhof von der Deutschen Bahn als Bahnhof der Kategorie 3 zugeordnet.

Folgende Linien halten in Plauen (Vogtland) Oberer Bahnhof

Linie. Verlauf Takt (min) EVU
IRE 1 Franken-Sachsen-Express“: DresdenFreibergChemnitzGlauchauZwickauReichenbach – Plauen – HofBayreuthNürnberg 120 DB Regio Südost
RE 3 Dresden – Tharandt − Freiberg − Flöha – Chemnitz – Hohenstein-Ernstthal − Glauchau − Zwickau − Reichenbach − Plauen (Vogtland) − Hof (− Nürnberg) 120 DB Regio Südost
RE 16 Leipzig - Plauen - Hof/Adorf 120 DB Regio Südost
VB 2 Zwickau − Plauen − ChebMariánské Lázně 60 Vogtlandbahn
VB 5 Adorf - Falkenstein - Plauen - Hof 120 Vogtlandbahn
Der Obere Bahnhof vom Bärensteinturm aus gesehen

Elektrifizierung

Bis Ende 2012 wird die Fahrleitung auch den Oberen Bahnhof in Plauen erreichen, dann können auch bis hierher elektrische Züge fahren. Die Reststrecke bis Hof wird voraussichtlich ein Jahr später fertig. Es stehen für 2014 nur noch kleinere abschließende Maßnahmen an. Am 6. Februar begann der eingleisige Betrieb zwischen Herlasgrün und Plauen, an dem Tag begannen Freischnittarbeiten auf der Strecke, da störende Bäume und Sträucher beseitigt werden mussten. Seit dem 12. Februar ist die Brücke an der Pausaer Straße gesperrt, die Abrissarbeiten begannen am 5. März und waren am 27. März 2012 abgeschlossen. Ende Februar begannen auf dem Gelände des Oberen Bahnhofs die Elektrifizierungsmaßnahmen mit Rammgründungsarbeiten für die Mastfundamente und dem Gießen der Fundamente. Diese Arbeiten werden überall auf dem Streckenabschnitt zurzeit durchgeführt. Die ersten Oberleitungsmasten wurden in der Woche 19. - 23. März im Bahnhofsbereich aufgestellt.

Siehe auch

Literatur

  • Wilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland. Band 1: Entwicklung, Hauptstrecken, Fahrzeuge, Bahnbetriebswerke und Hochbauten. EK-Verlag, Freiburg 2001
Commons: Plauen (Vogtland) Oberer Bahnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wilfried Rettig: Plauen/V–Cheb (Eger) – Die Bahnlinie PE in der Euregio-Egrensis, Verlag Jacobi, Fraureuth 2007, ISBN 978-3-937228-01-3, S. 21
  2. Hans-Joachim Kirsch: Eisenbahnatlas DDR, VEB Tourist Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-350-00293-5, S. 52
  3. Hans-Joachim Kirsch: Eisenbahnatlas DDR, VEB Tourist Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-350-00293-5, S. 233
  4. www.freiepresse.de Dresden redet Klartext: Glaskasten unter Denkmalschutz (abgerufen am 26. Oktober 2012)
  5. Hans-Joachim Kirsch: Eisenbahnatlas DDR, VEB Tourist Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-350-00293-5, S. 36