„Böhl-Iggelheim“ – Versionsunterschied

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* Altes Schulhaus (heute Heimatmuseum), Haßlocher Straße 2
* Altes Schulhaus (heute Heimatmuseum), Haßlocher Straße 2
* Geburtshaus von Jakob Heinrich Lützel, Lützelstraße
* Geburtshaus von Jakob Heinrich Lützel, Lützelstraße
* Gedenkstein an Kriegsgefangenenlager der [[Alliierten]] aus dem 2. WK, Umgehungsstraße Richtung Böhl
* Gedenkstein an Kriegsgefangenenlager der [[Alliierten]] aus dem Zweiten Weltkrieg, Umgehungsstraße Richtung Böhl
* Evangelische Kirche, Haßlocher Straße
* Evangelische Kirche, Haßlocher Straße
* denkmalgeschützte Fachwerkhäuser, Buschgasse
* denkmalgeschützte Fachwerkhäuser, Buschgasse

Version vom 5. Juli 2006, 11:21 Uhr

WappenKarte
WappenDeutschlandkarte, Position von Böhl-Iggelheim hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Rhein-Pfalz-Kreis
Geografische Lage:49° 23' n. B.
8° 18' ö. L.
Höhe:105–110 m ü. NN
Fläche:32,83 km²
Einwohner:10.688
(30. Juni 2004)
Bevölkerungsdichte:326 Einwohner je km²
Postleitzahlen:67459
(alt: 6737)
Vorwahl:06324
Kfz-Kennzeichen:RP (alt: LU)
Gemeindeschlüssel:07 3 38 005
Gemeindegliederung:2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Schwarzweiher 7
67459 Böhl-Iggelheim
Website:www.boehl-iggelheim.de
E-Mail-Adresse:info@boehl-iggelheim.de
Politik
Bürgermeister:Reinhard Roos
Datei:Boehl-Iggelheim.png
Böhl-Iggelheim

Böhl-Iggelheim ist eine verbandsfreie Gemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie liegt in der Oberrheinischen Tiefebene zwischen Ludwigshafen und Mannheim (25 km), Speyer (15 km), Neustadt a. d. Weinstraße (15 km) und Bad Dürkheim (18 km).

Geschichte

Böhl-Iggelheim entstand 1969 durch den Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Böhl und Iggelheim.

Böhl entstand im 7./8. Jh. als fränkische Gründung und wurde 780 das erste Mal in einer Urkunde des Klosters Lorsch unter dem Namen „Buhilo“ erwähnt. Der Name, der soviel wie „Anhöhe“ bedeutet, ist seit 1602 in der heutigen Form belegt.

Iggelheim wurde wahrscheinlich im 7. Jh. gegründet, die erste gesicherte Erwähnung stammt aus einer Urkunde des Klosters Weißenburg in der Form „Uchelnheim“ im Jahr 991. Der Name wandelte sich von „Ugelnheim“ über „Ygelnheim“ bis zur seit dem 19. Jahrhundert verwendeten heutigen Form.

Beide Dörfer gehörten ursprünglich zum fränkischen Stammesherzogtum, dann zum deutschen Königsland und behielten bis 1330 ihren reichsunmittelbaren Status. Zusammen mit Haßloch und wahrscheinlich auch Iggelheim wurde Böhl dann von Kaiser Ludwig dem Bayer an die Pfalzgrafen Rudolf II. und Ruprecht I. verpfändet. Bis zum Beginn der französischen Herrschaft 1797 blieb Böhl und Iggelheim unter kurpfälzischer Herrschaft, lediglich unterbrochen durch die Zugehörigkeit zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken von 1410 bis 1507. 1379 wurden die Orte von den von den Pfalzgrafen an die Grafen von Leiningen weiterverpfändet.

Nach dem Ende der französischen Herrschaft gehörten die Gemeinden Böhl und Iggelheim zum Bezirksamt Speyer im „Bayerischen Rheinkreis“, später „Pfalz“. 1886 wurde der Teil des Bezirksamts Speyer, zu dem auch Böhl und Iggelheim gehörten, in das neu gebildete Bezirksamt Ludwigshafen aufgenommen, aus dem schließlich 1948 der Landkreis Ludwigshafen, heute Rhein-Pfalz-Kreis, hervorging.

Religionen und Konfessionen

Die jüdische Gemeinde

In Böhl-Iggelheim bestand eine jüdische Gemeinde bis 1940. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1744 wohnten in Iggelheim drei jüdische Familien, in Böhl war es erst eine Familie. In Böhl wurde eine Höchstzahl jüdischer Einwohner um 1848 mit 79 Personen in 15 Familien erreicht. Durch Aus- und Abwanderung ging die Zahl rasch zurück. Bis 1910 waren alle vom Ort verzogen. In Iggelheim wurde die Höchstzahl 1866 mit 44 jüdischen Gemeindegliedern erreicht. Hier setzte die Aus- und Abwanderung nicht in derselben Weise wie in Böhl ein, sodass hier um 1900 noch 34 jüdische Personen gezählt wurden. 1933 wurden in Böhl-Iggelheim noch 16 jüdische Einwohner gezählt, 1938 noch 14 oder 15. Erst nach den Ereignissen in der Pogromnacht verzogen einige dieser Personen. Sieben Iggelheimer Juden wurden im Oktober 1940 nach Gurs deportiert und wurden später in Vernichtungslagern des Ostens ermordet. Die in Böhl im Dezember 1840 eingeweihte Synagoge wurde beim Novemberpogrom 1938 geschändet und im Innern völlig verwüstet, 1941 abgebrochen.

Einwohnerentwicklung

Die erste überlieferte Einwohnerzahl von Böhl nennt 110 Haushalte und damit 400–500 Einwohner im Jahr 1550, die im Bereich der heutigen Kirchenstraße, wahrscheinlich auch der Haupt- und Ludwigstraße siedelten. Bis zum Ende des 17. Jahrhundert änderte sich daran nicht viel, für 1685 werden 75 Haushalte angegeben. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war dann das Straßenquadrat Kirchenstraße/Hauptstraße/Ludwigstraße/Bismarckstraße vollständig ausgebildet, für 1785 wird die Zahl von 901 Einwohnern genannt. Mit dem Ende der Zuzugsbeschränkungen (1797) ist die Bevölkerungszahl stark angewachsen, 1815 wurden 1200 Einwohner gezählt, 1840 1595. Danach blieb die Einwohnerzahl wie auch die Ausdehnung des Dorfes bis etwa 1900 weitgehend unverändert, 1900 gab es mit 1752 nur wenig mehr Einwohner als 60 Jahre zuvor. Die Anfang des 20. Jahrhunderts anschließende Ausdehnung erfolgte in Richtung Süden zum Bahnhof an der Eisenbahnstrecke LudwigshafenNeustadt. Ende des Zweiten Weltkrieges hatte Böhl dann 3064 Einwohner. Später wurden im Gebiet zwischen Bahnlinie und altem Ortskern sowie östlich davon Neubaugebiete angelegt, bis 1987 ist die Einwohnerzahl auf 3836 gestiegen.

Iggelheim entwickelte sich aus einem regionstypischen Straßendorf mit der Kirche am einen und dem Rathaus am anderen Ende der einzigen besiedelten Straße, hier der Langgasse. Im 16. Jahrhundert wohnten in Iggelheim etwa 250 Einwohner, diese Zahl dürfte sich im darauf folgenden Jahrhundert auch kaum verändert haben. Eine Ausdehnung des Ortes setzte dann mit dem Wiederaufbau nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg ein, ein weiterer rapider Bevölkerungsanstieg erfolgte Anfang des 19. Jahrhunderts nach Aufhebung der Zuzugsbeschränkungen. Danach blieb die Bevölkerungszahl bis 1900, als Iggelheim etwa 2200 Einwohner hatte, weitgehend konstant. Danach kam es wieder zu einem Bevölkerungswachstum, Ende des Ersten Weltkrieges hatte der Ort 2800 Einwohner, 1938 waren es 3412. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich die bebaute Fläche bis heute nochmals verdoppelt, 1968 lebten hier 5500 Einwohner, 1987 waren es 6551.

Politik

Gemeinderat

Bei den Wahlen zum Gemeinderat am 13. Juni 2004 ergab sich folgendes Ergebnis:

  1. CDU 36,0% (+1,8) - 10 Sitze (=)
  2. SPD 34,8% (-10,8) - 10 Sitze (-3)
  3. FWG 1 14,4% (+1,7) - 4 Sitze (+1)
  4. GRÜNE 8,0% (+1,8) - 2 Sitze (=)
  5. BIL 2 6,8% (+6,8) - 2 Sitze (+2)
  6. Andere 0,0% (-1,3) - 0 Sitze (=)

Kultur & Freizeit

Städtepartnerschaften

Sehenswürdigkeiten

Ortsteil Böhl:

  • Dorfplatz mit Barockkirche, Schulhaus und alten Fachwerkhäusern.
  • Ältestes Wohnhaus des Kreises in der Kirchenstrasse 17

Ortsteil Iggelheim:

  • Altes Rathaus in Iggelheim mit kleinem Dorfmuseum (1569), Langgasse 2
  • Altes Schulhaus (heute Heimatmuseum), Haßlocher Straße 2
  • Geburtshaus von Jakob Heinrich Lützel, Lützelstraße
  • Gedenkstein an Kriegsgefangenenlager der Alliierten aus dem Zweiten Weltkrieg, Umgehungsstraße Richtung Böhl
  • Evangelische Kirche, Haßlocher Straße
  • denkmalgeschützte Fachwerkhäuser, Buschgasse

Natur & Erholung

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Iggelheimer Lätareumzug mit traditioneller Weckverteilung, Lätarewochenende (3. Sonntag vor Ostern)
  • Böhler Kerwe mit Umzug, letzter Sonntag im August
  • Iggelheimer Kerwe, 3. Wochenende im September
  • Böhler Weihnachtsmarkt, 1. Wochenende im Dezember

Schulen

  • Jakob-Heinrich-Lützel-Grundschule Iggelheim
  • Grundschule Böhl
  • Regionale Schule Iggelheim Peter-Gärtner-Schule

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Jakob Heinrich Lützel (* 30.08.1823 † 09.03.1899), Iggelheimer Komponist, Chorleiter, Volksschullehrer und Organist
  • Bruno Hain (* 24.09.1954), Mundartdichter, geboren in Ludwigshafen, aufgewachsen in Böhl-Iggelheim