Apia

Apia bei Sonnenuntergang

Apia ist die Hauptstadt von (West-)Samoa.

Die Stadt liegt an der Nordküste der Insel Upolu und verfügt über den einzigen Hafen des Landes mit internationaler Bedeutung. In Apia leben etwa 45.000 Menschen (Zählung 2001).

Apia hat sich seit den 1990er Jahren von einer Kleinstadt kolonialer Prägung zu einer modernen lebendigen Stadt entwickelt. Das Stadtbild wird von vielen neuen Bauten bestimmt, die den erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung Samoas widerspiegeln. So gab es hier die erste Filiale einer amerikanischen Schnellimbisskette in der Südsee. Einkaufspassagen, Banken und Versicherungsgebäude zeigen die Entwicklung ebenso wie eine Vielfalt an Läden, Straßencafés und eine kleine Fußgängerzone. Geldautomaten, Handys und Internetcafés sind überall zu finden; ebenso hat sich der Autoverkehr stark zugenommen.

Stadtplan von Apia
Klimadiagramm von Apia

Die häufig verfallenen Bauten aus der deutschen Kolonialzeit wurden zum größten Teil abgerissen; so z. B. das alte Zollhaus, das einem Parkplatz wich.

Die Stadt ist das wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes. Dort konzentrieren sich alle über den alltäglichen Bedarf hinausgehenden Handelsaktivitäten und Dienstleistungen. Am Rande der Stadt (Vaitele) wurde ein ausgedehntes Industriegebiet etabliert, wo neben Autozubehörteilen (Yazaki Samoa) auch Strickwaren (Pullover) für den Weltmarkt gefertigt werden, außerdem Getränke (Bier, Erfrischungsgetränke) für den lokalen Markt und den Export.

In Apia befindet sich die National University of Samoa (Iunivesite Aoao O Samoa), eine öffentliche Universität mit circa 2.000 Studenten, die 1984 eröffnet wurde.[1] Außerdem noch das 1924 gegründete Avele College.

Apia um 1839

Auf einem Hügel (Mount Vaea) oberhalb der Stadt liegt der Schriftsteller Robert Louis Stevenson begraben. Das für vier Jahre bis zu seinem Tod von ihm bewohnte Haus und Anwesen Vailima ist zum Robert Louis Stevenson Museum ausgebaut worden.

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Das Haus der Andacht der Bahai

Neun Kilometer südlich der Stadt in Tiapatu befindet sich das einzige Haus der Andacht der Bahai in Ozeanien, welches 1984 eingeweiht wurde.

Geschichte

Die Geschichte von Apia als dem größten Hafen Samoas ist gleichzeitig die Geschichte der Kanonenbootpolitik im Konflikt um Samoa. Der Zyklon vom 13. bis 17. März 1889 führte zum Verlust von vier der vor Ort befindlichen sechs Kriegsschiffe der Gegner Deutschland und USA im Hafen von Apia. Die beiden anderen konnten auf Strand gesetzt und später geborgen werden. Daneben sanken auch alle sechs zivilen Handelsschiffe in der Bucht. Insgesamt ließen über 200 Seeleute ihr Leben, davon 96 von den deutschen und 52 von den US-amerikanischen Kriegsschiffen. Lediglich der HMS Calliope gelang aufgrund ihrer starken Maschine die Flucht vor dem Unwetter auf die offene See. Die Parteien verständigten sich daraufhin in der Konferenz von Berlin (1889) zunächst auf eine friedliche gemeinsame Verwaltung von Samoa unter einem gemeinsam eingesetzten Vertragskönig.

Siehe auch

Commons: Apia – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Website der NUS

Koordinaten: 13° 49′ 53″ S, 171° 45′ 6,5″ W