„Anton Bernhardi“ – Versionsunterschied

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Im Stadtzentrum Eilenburgs befindet sich eine Bernhardistraße, die noch heute an ihn erinnert. Außerdem ist sein Wohnhaus, eines der wenigen Häuser im Zentrum Eilenburgs, die den Beschuss im April 1945 überstanden, noch erhalten.
Im Stadtzentrum Eilenburgs befindet sich eine Bernhardistraße, die noch heute an ihn erinnert. Außerdem ist sein Wohnhaus, eines der wenigen Häuser im Zentrum Eilenburgs, die den Beschuss im April 1945 überstanden, noch erhalten. ''(siehe Bild)''

==Literatur==
* [[Heinrich Lersch]]: „Die Pioniere von Eilenburg “
:Büchergilde Gutenberg; Berlin 1934 und 1936
* Dr. [[Otto Ruhmer]]: Genossenschafts- und Sozialbücherei Band 1 - Entstehungsgeschichte des deutschen Genossenschaftswesen
:Johs. Krögers Buchdruckerei und Verlag; Hamburg 1937


[[Kategorie:Mann|Bernhardi, Anton]]
[[Kategorie:Mann|Bernhardi, Anton]]

Version vom 27. November 2006, 17:10 Uhr

Anton Bernhardi (* 1813 in Süptitz; † 1889 in Eilenburg) war Arzt, Politiker und Erfinder des Herstellungsverfahrens des künstlichen Kalksandsteins.

Leben

Datei:Eilenburg1 096.jpg
Wohn- und Arbeitshaus Dr. Bernhardis

Anton Bernhardi wurde am 13. September in Süptitz bei Torgau geboren. Der Vater Bernhardis war protestantischer Pfarrer. Er lehrte ihn, neben dem Besuch der Grundschule, die lateinische Sprache. In Torgau absolvierte er dann sein Abitur am Gymnasium in Torgau mit Auszeichnung. Anschließend machte er sein Studium der Naturwissenschaften und der Medizin in Berlin und Halle an der Saale. 1837 schloss er erfolgreich mit der Promotion ab und ließ sich als praktischer Arzt und Chirurg in Eilenburg nieder. Bernhardi nahm sich dort vor allem der ärmeren Bevölkerung an, was ihm großes Ansehen, nicht nur in Eilenburg einbrachte. Zu seinen Bemühungen zählt auch die Gründung des „Eilenburger Unterstützungsvereins“, die er 1849 mit Ernst Bürmann und einem weiteren Mitstreiter gründete.

Bernhardi verschaffte sich auch als Politiker großes Ansehen. Seine unabhänigen Schriften kennzeichneten ihn als äußerst scharfen und unabhänigen Freigeist. Er wurde 1848 zusammen mit seinem Freund und Kollegen Hermann Schulze-Delitzsch in die Nationalversammlung gewählt, wo er sich, unter anderem, gegen eine drohende Auflösung des Abgeordnetenhauses zur Wehr setzte. Außerdem war Bernhardi auch der Vorsitzende der „Eilenburger Demokratischen Partei“, die ihren Sitz in Eilenburg hatte und auch für die Wahlkreise Delitzsch und Bitterfeld zuständig war.

Wegen der schlechten Wohnverhältnisse der ärmeren Bevölkerung beschäftigte sich Bernhardi ab 1850 hauptsächlich mit der Herstellung des künstlichen Kalksandsteins als Baumaterial. 1856 oder 1857 verfasste er einekonkrete Anleitung zur Kalkziegelfabrikation. Da sich die Experimente mit dem Baustoff als erfolgreich herausstellte dachte er nun über dessen Produktion in Serie nach. Das Baumaterial wurde schnell bekannt und fand vor allem im Wohnungsbau und der Landwirtschaft Verwendung. Er gründete daraufhin 1854 die Maschinenfabrik „Bernhardi und Sohn“. Bis zu seinem Lebensende 1889 verbesserte er ständig die Maschinen und Anlagen. Somit schuf er die Grundlagen für die industrielle Herstellung dieses Baustoffes.


Im Stadtzentrum Eilenburgs befindet sich eine Bernhardistraße, die noch heute an ihn erinnert. Außerdem ist sein Wohnhaus, eines der wenigen Häuser im Zentrum Eilenburgs, die den Beschuss im April 1945 überstanden, noch erhalten. (siehe Bild)

Literatur

Büchergilde Gutenberg; Berlin 1934 und 1936
  • Dr. Otto Ruhmer: Genossenschafts- und Sozialbücherei Band 1 - Entstehungsgeschichte des deutschen Genossenschaftswesen
Johs. Krögers Buchdruckerei und Verlag; Hamburg 1937