„Andreas D. Fröhlich“ – Versionsunterschied

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== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Fröhlich studierte Pädagogik, Philosophie und Sonderpädagogik. Nach seinem Studium arbeitete er viele Jahre mit schwer- und schwerstbehinderten Kindern und Jugendlichen zusammen. In dieser Zeit entwickelte er die [[Basale Stimulation]]. 1986 promovierte er in Köln im Fach heilpädagogische Psychologie. Anschließend war er Hochschullehrer und Professor in Mainz und seit 1989 in Heidelberg. Fröhlich hatte von 1994 bis 2007 den Lehrstuhl für Geistigbehindertenpädagogik am Institut für Sonderpädagogik der [[Universität Koblenz-Landau]] inne.
Fröhlich studierte Pädagogik, Philosophie und Sonderpädagogik. Nach seinem Studium arbeitete er viele Jahre mit schwer- und schwerstbehinderten Kindern und Jugendlichen zusammen. In dieser Zeit entwickelte er die [[Basale Stimulation]]. 1986 promovierte er in Köln im Fach heilpädagogische Psychologie. Anschließend war er Hochschullehrer und Professor in Mainz und seit 1989 in Heidelberg. Fröhlich hatte von 1994 bis 2007 den Lehrstuhl für Geistigbehindertenpädagogik am Institut für Sonderpädagogik der [[Universität Koblenz-Landau]] inne.
Durch seine praktische und theoretische Arbeit konnte er zeigen, dass die Annahme einer "unteren Grenze der Lernfähigkeit" bei Kindern mit schweren kognitiven Beeinträchtigungen wissenschaftlich nicht haltbar ist. Diese Einsichten übertrug er auf bewusstlose Patienten, auf Menschen im Koma und im Wachkoma, sowie auf verwirrte und demente alte Personen. Solange ein Mensch lebt - so die Annahme - ist er zumindest zu minimaler Adaptation fähig, er kann lernen, sich verändern und sich entwickeln. Damit sind im weiteren Sinne pädagogische Aktivitäten sinnvoll, eine lediglich rein pflegerische Versorgung entspricht nicht den Bedürfnissen und Möglichkeiten dieser Menschen.

Das von ihm entwickelte Konzept Basale Stimulation ist inzwischen regulärer Bestandteil der Pflegeausbildung in Deutschland, in vielen europäischen Ländern wird nach seinen Prinzipien Alten- und Krankenpflege gelehrt.
Neben der Entwicklung dieses Konzeptes widmete er sich als Hochschullehrer über Jahrzehnte hin der pädagogisch - diagnostischen Ausbildung seiner Studierenden.
Fröhlich wurde mit dem [[Bundesverdienstkreuz|Bundesverdienstkreuz am Bande]] und der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Berufsverbandes für Krankenpflege ausgezeichnet. Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen verlieh ihm als ersten die Goldene Ehrennadel, die Elisabeth-Universität Bratislava die goldene Medaille für besondere Verdienste um die Pflegewissenschaft. Er ist Ehrenmitglied des Internationalen Fördervereins für [[Basale Stimulation]]. In [[Krautheim (Jagst)|Krautheim]] wurde eine Schule für Körperbehinderte nach ihm benannt.
Fröhlich wurde mit dem [[Bundesverdienstkreuz|Bundesverdienstkreuz am Bande]] und der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Berufsverbandes für Krankenpflege ausgezeichnet. Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen verlieh ihm als ersten die Goldene Ehrennadel, die Elisabeth-Universität Bratislava die goldene Medaille für besondere Verdienste um die Pflegewissenschaft. Er ist Ehrenmitglied des Internationalen Fördervereins für [[Basale Stimulation]]. In [[Krautheim (Jagst)|Krautheim]] wurde eine Schule für Körperbehinderte nach ihm benannt.


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*''Basale Stimulation''. Verlag Selbstbestimmtes Leben, Düsseldorf 1991, ISBN 3-910095-11-9
*''Basale Stimulation''. Verlag Selbstbestimmtes Leben, Düsseldorf 1991, ISBN 3-910095-11-9
*''Basale Stimulation. Das Konzept''. Verlag Selbstbestimmtes Leben, Düsseldorf 1998, ISBN 3-910095-31-3
*''Basale Stimulation. Das Konzept''. Verlag Selbstbestimmtes Leben, Düsseldorf 1998, ISBN 3-910095-31-3
Basale Stimulation, ein Konzept für die Arbeit mit schwer beeinträchtigten Menschen, Düsseldorf 2015, ISBN 978 - 3 - 910095 - 98 - 4
*''Gemeinsamkeiten entdecken''. Verlag Selbstbestimmtes Leben, Düsseldorf 2004, ISBN 3-910095-58-5
*''Gemeinsamkeiten entdecken''. Verlag Selbstbestimmtes Leben, Düsseldorf 2004, ISBN 3-910095-58-5
*mit Ernst Begemann und Hartmut Penner: ''Förderung von schwerstkörperbehinderten Kindern in der Primarstufe''. Hase und Koehler, Mainz 1979, ISBN 3-7758-0961-9
*mit Ernst Begemann und Hartmut Penner: ''Förderung von schwerstkörperbehinderten Kindern in der Primarstufe''. Hase und Koehler, Mainz 1979, ISBN 3-7758-0961-9

Version vom 2. März 2016, 10:30 Uhr

Andreas D. Fröhlich (* 30. November 1946 in Mannheim) ist ein deutscher Professor für Allgemeine Sonderpädagogik. Seine Spezialgebiete sind die Pädagogik Schwerstbehinderter und die Integration von Pflege und Pädagogik.

Leben und Wirken

Fröhlich studierte Pädagogik, Philosophie und Sonderpädagogik. Nach seinem Studium arbeitete er viele Jahre mit schwer- und schwerstbehinderten Kindern und Jugendlichen zusammen. In dieser Zeit entwickelte er die Basale Stimulation. 1986 promovierte er in Köln im Fach heilpädagogische Psychologie. Anschließend war er Hochschullehrer und Professor in Mainz und seit 1989 in Heidelberg. Fröhlich hatte von 1994 bis 2007 den Lehrstuhl für Geistigbehindertenpädagogik am Institut für Sonderpädagogik der Universität Koblenz-Landau inne. Durch seine praktische und theoretische Arbeit konnte er zeigen, dass die Annahme einer "unteren Grenze der Lernfähigkeit" bei Kindern mit schweren kognitiven Beeinträchtigungen wissenschaftlich nicht haltbar ist. Diese Einsichten übertrug er auf bewusstlose Patienten, auf Menschen im Koma und im Wachkoma, sowie auf verwirrte und demente alte Personen. Solange ein Mensch lebt - so die Annahme - ist er zumindest zu minimaler Adaptation fähig, er kann lernen, sich verändern und sich entwickeln. Damit sind im weiteren Sinne pädagogische Aktivitäten sinnvoll, eine lediglich rein pflegerische Versorgung entspricht nicht den Bedürfnissen und Möglichkeiten dieser Menschen. Das von ihm entwickelte Konzept Basale Stimulation ist inzwischen regulärer Bestandteil der Pflegeausbildung in Deutschland, in vielen europäischen Ländern wird nach seinen Prinzipien Alten- und Krankenpflege gelehrt. Neben der Entwicklung dieses Konzeptes widmete er sich als Hochschullehrer über Jahrzehnte hin der pädagogisch - diagnostischen Ausbildung seiner Studierenden. Fröhlich wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Berufsverbandes für Krankenpflege ausgezeichnet. Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen verlieh ihm als ersten die Goldene Ehrennadel, die Elisabeth-Universität Bratislava die goldene Medaille für besondere Verdienste um die Pflegewissenschaft. Er ist Ehrenmitglied des Internationalen Fördervereins für Basale Stimulation. In Krautheim wurde eine Schule für Körperbehinderte nach ihm benannt.

2007 erhielt er die Staatsmedaille des Landes Rheinland-Pfalz für besondere soziale Verdienste.[1] 2015 erhielt er ein Ehrendoktorat der Universität Witten/Herdecke.[2]

Werke

  • Die Mütter schwerstbehinderter Kinder. Edition Schindele, Heidelberg 1986, ISBN 3-89149-128-X
  • Basale Stimulation. Verlag Selbstbestimmtes Leben, Düsseldorf 1991, ISBN 3-910095-11-9
  • Basale Stimulation. Das Konzept. Verlag Selbstbestimmtes Leben, Düsseldorf 1998, ISBN 3-910095-31-3

Basale Stimulation, ein Konzept für die Arbeit mit schwer beeinträchtigten Menschen, Düsseldorf 2015, ISBN 978 - 3 - 910095 - 98 - 4

  • Gemeinsamkeiten entdecken. Verlag Selbstbestimmtes Leben, Düsseldorf 2004, ISBN 3-910095-58-5
  • mit Ernst Begemann und Hartmut Penner: Förderung von schwerstkörperbehinderten Kindern in der Primarstufe. Hase und Koehler, Mainz 1979, ISBN 3-7758-0961-9
  • mit Ursula Haupt: Entwicklungsförderung schwerstbehinderter Kinder. Hase und Koehler, Mainz 1982, ISBN 3-7758-1023-4
  • mit Ursula Haupt: Integriertes Lernen mit schwerstbehinderten Kindern. Hase und Koehler, Mainz 1983, ISBN 3-7758-1060-9
  • mit Ursula Haupt: Förderdiagnostik mit schwerstbehinderten Kindern. Verlag Modernes Lernen, Dortmund 1983, ISBN 3-8080-0062-7
  • mit Ursula Haupt: Leitfaden zur Förderdiagnostik mit schwerstbehinderten Kindern. Eine praktische Anleitung zur pädagogisch-therapeutischen Einschätzung. Verlag Modernes Lernen, Dortmund 2004, ISBN 3-8080-0586-6.
  • mit Christel Bienstein: Basale Stimulation in der Pflege. Verlag Selbstbestimmtes Leben, Düsseldorf 1991, ISBN 3-910095-10-0

Literatur

Einzelnachweise

  1. Andreas Fröhlich auf stiftung-lebenswerte.com
  2. Jan Vestweber: Universität Witten/Herdecke verleiht Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Andreas Fröhlich. Universität Witten/Herdecke, Pressemitteilung vom 30. November 2015 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 30. November 2015.