„8. Panzer-Division (Wehrmacht)“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
K →3. leichte Division: Ergänzung |
K Blau gemacht Markierungen: Visuelle Bearbeitung Begriffsklärungsseiten-Links |
||
Zeile 60: | Zeile 60: | ||
=== Aufstellung === |
=== Aufstellung === |
||
Am 10. November 1938 wurde im Wehrkreis III die 3. [[Leichte Division (Wehrmacht)|leichte Division]] neu aufgestellt. Stationiert war der Verband in Brandenburg mit dem Divisionsstab in Cottbus. Die Truppenteile, welche der Division zugeordnet wurden, waren schon seit August 1938 in ihren Standorten aufgestellt worden. Die meisten Truppenteile entstanden durch Abgaben der 3. Infanterie, der 23. Infanterie, der 3. Panzer, der 1. Kavallerie und der 2. Kavallerie Division. |
Am 10. November 1938 wurde im Wehrkreis III die 3. [[Leichte Division (Wehrmacht)|leichte Division]] neu aufgestellt. Stationiert war der Verband in [[Brandenburg]] mit dem Divisionsstab in [[Cottbus]]. Die Truppenteile, welche der Division zugeordnet wurden, waren schon seit August 1938 in ihren Standorten aufgestellt worden. Die meisten Truppenteile entstanden durch Abgaben der [[3. Panzergrenadier-Division|3. Infanterie]], der [[23. Infanterie-Division (Wehrmacht)|23. Infanterie]], der [[3. Panzer-Division (Wehrmacht)|3. Panzer]], der [[1. Kavallerie-Division (Wehrmacht)|1. Kavallerie]] und der [[2. Kavalleriedivision (Reichswehr)|2. Kavallerie Division]]. |
||
Eine Besonderheit in den leichten Divisionen waren die verlasteten Panzer Abteilungen. Die 3. leichte Division erhielt die Panzer Abteilung (verlastet) 67 die in Groß-Glienicke bei Berlin stationiert war. Dieser Verband verfügte über 47 Pz.Kpfw. I und 38 Pz.Kpfw. II sowie einen Pz.Kpfw. III, die alle auf schweren Lastkraftwagen und Tiefladeanhängern transportiert werden konnten. |
Eine Besonderheit in den leichten Divisionen waren die verlasteten Panzer Abteilungen. Die 3. leichte Division erhielt die Panzer Abteilung (verlastet) 67 die in [[Groß Glienicke|Groß-Glienicke]] bei [[Berlin]] stationiert war. Dieser Verband verfügte über 47 [[Panzerkampfwagen I|Pz.Kpfw. I]] und 38 [[Panzerkampfwagen II|Pz.Kpfw. II]] sowie einen [[Panzerkampfwagen III|Pz.Kpfw. III]], die alle auf schweren Lastkraftwagen und Tiefladeanhängern transportiert werden konnten. |
||
Nachdem im großen Herbstmanöver der Einsatz von verlasteten Panzer Abteilungen erprobt worden war, stellte sich heraus, dass das Konzept sich nicht bewähren würde. Infolgedessen gab die Panzerabteilung ihre schweren Lastkraftwagen und Tiefladeanhänger im Sommer 1938 ab. |
Nachdem im großen Herbstmanöver der Einsatz von verlasteten Panzer Abteilungen erprobt worden war, stellte sich heraus, dass das Konzept sich nicht bewähren würde. Infolgedessen gab die Panzerabteilung ihre schweren Lastkraftwagen und Tiefladeanhänger im Sommer 1938 ab. |
||
=== Polenfeldzug === |
=== Polenfeldzug === |
||
Beim Angriff auf Polen im September 1939 kämpfte der Verband auf dem linken Flügel |
Beim [[Überfall auf Polen|Angriff auf Polen]] im September 1939 kämpfte der Verband auf dem linken Flügel der [[10. Armee (Wehrmacht)|10. Armee]] bei der [[Heeresgruppe Süd]]. |
||
== Einsatz == |
== Einsatz == |
||
Zeile 77: | Zeile 77: | ||
Ab dem 10. Mai 1940 nahm der Verband als Teil des XXXI. (41.) Panzer-Korps in der Panzergruppe von Kleist am [[Westfeldzug|Frankreichfeldzug]] teil. |
Ab dem 10. Mai 1940 nahm der Verband als Teil des XXXI. (41.) Panzer-Korps in der Panzergruppe von Kleist am [[Westfeldzug|Frankreichfeldzug]] teil. |
||
- Stoß durch Belgien |
- Stoß durch [[Belgien]] |
||
- Maasübergang bei der 6. Panzer Division nördlich von Monthermé |
- Maasübergang bei der [[6. Panzer-Division (Wehrmacht)|6. Panzer Division]] nördlich von [[Monthermé]] |
||
- Angriff über über den Raum nördlich von Arras-Cambrai |
- Angriff über über den Raum nördlich von [[Arras]]-[[Cambrai]] |
||
- Vorstoß in den Raum östwärts von Dünkirchen |
- Vorstoß in den Raum östwärts von [[Dünkirchen]] |
||
- Vormarsch an die Aisne |
- Vormarsch an die [[Aisne]] |
||
- Sicherung des Raums um Rethel |
- Sicherung des Raums um [[Rethel]] |
||
Nach dem 10. Juni Unterstellung bei der Panzergruppe Guderian. |
Nach dem 10. Juni Unterstellung bei der [[Panzergruppe Guderian]]. |
||
- Angriff durch die Riegelstellung "Weygand-Linie" |
- Angriff durch die Riegelstellung "[[Weygand-Linie]]" |
||
- Vorstoß in den Raum Somme-Py/Suippes |
- Vorstoß in den Raum Somme-Py/[[Suippes]] |
||
- Vorstoß durch Bar-le-Duc nach Charmes im Departement Moselle |
- Vorstoß durch [[Bar-le-Duc]] nach Charmes im [[Département Moselle|Departement Moselle]] |
||
- Angriff in den Rücken der "Maginot-Linie" im südlichen Abschnitt |
- Angriff in den Rücken der "[[Maginot-Linie]]" im südlichen Abschnitt |
||
- Zusammentreffen der von Osten angreifenden |
- Zusammentreffen der von Osten angreifenden Infanteriedivisionen der [[Heeresgruppe C]] ([[Vogesen]]) |
||
Nach dem Ende der Operationen im Westen wurde sie für ein mögliches Landungsunternehmen in Großbritannien in Belgien und Nordfrankreich stationiert. Hier erfolgten Übungen für den Landungseinsatz. |
Nach dem Ende der Operationen im Westen wurde sie für ein mögliches Landungsunternehmen in [[Großbritannien (Insel)|Großbritannien]] in Belgien und Nordfrankreich stationiert. Hier erfolgten Übungen für den Landungseinsatz. |
||
Im November 1940 wurde entschieden die Division zurück in die Heimatgarnisonen zu verlegen. Es folgten Umgliederungen, von denen das Panzer Regiment 10, die Panzerjäger Abteilung 43, die Schützen-Brigade 8, das Panzer-Artillerie-Regiment 80, die Panzer-Aufklärungs-Abteilung 59 und das Schützen-Regiment 9 betroffen waren. |
Im November 1940 wurde entschieden die Division zurück in die Heimatgarnisonen zu verlegen. Es folgten Umgliederungen, von denen das Panzer Regiment 10, die Panzerjäger Abteilung 43, die Schützen-Brigade 8, das Panzer-Artillerie-Regiment 80, die Panzer-Aufklärungs-Abteilung 59 und das Schützen-Regiment 9 betroffen waren. |
||
Im April 1941 wurde die Division zum XXXXVI. (46.) Panzer-Korps der Panzergruppe 4 auf den [[Balkanfeldzug (1941)|Balkan]] verlegt. |
Im April 1941 wurde die Division zum [[XXXXVI. Armeekorps (Wehrmacht)|XXXXVI. (46.) Panzer-Korps]] der [[Panzergruppe 4]] auf den [[Balkanfeldzug (1941)|Balkan]] verlegt. |
||
=== Balkanfeldzug === |
=== Balkanfeldzug === |
||
Mit Beginn des Balkanfeldzugs wurde die Division in der Panzergruppe 4 des XXXXVI. (46.) Panzer-Korps eingesetzt.<ref name="Scherzer">Vgl. Scherzer 2008; S. 465–472.</ref> Aus der Steiermark kommend stößt die Division nach Kroatien in den Raum um Agram vor. Der weitere Angriff geht in den Raum westlich Sarajewo bis an die Adria. Das schnelle Ende der Operation führt zur Rückverlegung nach Süddeutschland. Es folgt im Zeitraum Mai/Juni 1941 eine Auffrischung im Raum um Tabor in Böhmen/Mähren. Um der |
Mit Beginn des [[Balkanfeldzug (1941)|Balkanfeldzugs]] wurde die Division in der Panzergruppe 4 des XXXXVI. (46.) Panzer-Korps eingesetzt.<ref name="Scherzer">Vgl. Scherzer 2008; S. 465–472.</ref> Aus der [[Steiermark]] kommend stößt die Division nach [[Kroatien]] in den Raum um Agram vor. Der weitere Angriff geht in den Raum westlich [[Sarajevo|Sarajewo]] bis an die [[Adriatisches Meer|Adria]]. Das schnelle Ende der Operation führt zur Rückverlegung nach Süddeutschland. Es folgt im Zeitraum Mai/Juni 1941 eine Auffrischung im Raum um [[Tábor|Tabor]] in [[Böhmen und Mähren|Böhmen/Mähren]]. Um der Division mehr direkte Feuerkraft zu geben wird der 8. Schützen-Brigade eine der wenigen Selbstfahrlafetten-Kompanien mit [[15-cm-sIG 33 (Sf) auf Pz. I B|15-cm-sIG 33 auf Pz.Kpfw. I Ausf. B-Fahrgestellen]] unterstellt. |
||
=== Unternehmen Barbarossa === |
=== Unternehmen Barbarossa === |
||
Zeile 114: | Zeile 114: | ||
Ab dem 22. Juni 1941 gehörte die Division beim [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Angriffskrieg gegen die Sowjetunion]] im Rahmen des [[LVI. Panzerkorps (Wehrmacht)|LVI. (56.) Panzer-Korps]] der [[Panzergruppe 4]] bei der [[Heeresgruppe Nord]]. |
Ab dem 22. Juni 1941 gehörte die Division beim [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Angriffskrieg gegen die Sowjetunion]] im Rahmen des [[LVI. Panzerkorps (Wehrmacht)|LVI. (56.) Panzer-Korps]] der [[Panzergruppe 4]] bei der [[Heeresgruppe Nord]]. |
||
Das Korps stieß im Norden durch Livland-Ingermanland bis in den Raum vor Leningrad vor. Auch als Panzerkorps Manstein bezeichnet ging es über Dünaburg zur Stalin-Linie etwas südlich von Ostrow. Danach marschierte die Division westlich des Fluß Luga bis zum Samra-See. Es folgten Ende Juli 1941 Abwehrkämpfe an einem Brückenkopf über die Luga, welche die 1. Panzer Division bei Ssabsk gewonnen hatte. |
Das Korps stieß im Norden durch [[Livland]]-[[Ingermanland]] bis in den Raum vor [[Leningrad]] vor. Auch als Panzerkorps Manstein bezeichnet ging es über [[Dünaburg]] zur [[Stalin-Linie]] etwas südlich von [[Ostrow]]. Danach marschierte die Division westlich des Fluß [[Luga (Fluss)|Luga]] bis zum [[Samar-See|Samra-See]]. Es folgten Ende Juli 1941 Abwehrkämpfe an einem Brückenkopf über die Luga, welche die 1. Panzer Division bei Ssabsk gewonnen hatte. |
||
Mit dem 8. August begann mit Unterstellung beim XXXXI. (41.) Panzer-Korps ein Vorstoß auf dem rechten Flügel der Panzergruppe Hoepner (Pz.Gr. 4). Der Angriff erreichte am 30. August Krasnogwardeisk. Die Division wurde nach Südwesten geschickt, wo durch den Vorstoß die Einkesselung starker sowjetischer Kräfte im Raum Luga gelang. Nach Abschluß der Operation folgte die Verlegung zur 16. Armee in den Raum Nowgorod. Als Teil des XXXIX. (39.) Panzer-Korps stößt die Division auf Demjansk vor und greift danach die sowjetische Riegelstellung bei Schlüsselburg an der Newa an. Nachdem diese Angriffe nur zur Einschließung von Leningrad führen geht die Division südlich Leningrad zur Verteidigung über. |
Mit dem 8. August begann mit Unterstellung beim [[XXXXI. Armeekorps (Wehrmacht)|XXXXI. (41.) Panzer-Korps]] ein Vorstoß auf dem rechten Flügel der [[Panzergruppe 4|Panzergruppe Hoepner]] (Pz.Gr. 4). Der Angriff erreichte am 30. August [[Krasnogwardeisk]]. Die Division wurde nach Südwesten geschickt, wo durch den Vorstoß die Einkesselung starker sowjetischer Kräfte im Raum Luga gelang. Nach Abschluß der Operation folgte die Verlegung zur 16. Armee in den Raum [[Nowgorod]]. Als Teil des XXXIX. (39.) Panzer-Korps stößt die Division auf [[Demjansk]] vor und greift danach die sowjetische Riegelstellung bei [[Schlüsselburg]] an der [[Newa]] an. Nachdem diese Angriffe nur zur Einschließung von Leningrad führen geht die Division südlich Leningrad zur Verteidigung über. |
||
Es folgen Kämpfe im [[Waldai]] und um [[Cholm]]. Im Dezember 1942 wurde die Division der [[Heeresgruppe Mitte]] zugeteilt. |
Es folgen Kämpfe im [[Waldai]] und um [[Cholm]]. Im Dezember 1942 wurde die Division der [[Heeresgruppe Mitte]] zugeteilt. |
||
Zeile 129: | Zeile 129: | ||
=== Budapest === |
=== Budapest === |
||
Ab dem 12. Dezember bildete die Division in der Abwehrschlacht westlich von Budapest zwei Kampfgruppen. Die Kampfgruppe von Generalmajor Hax mit der Masse der Division bleibt nördlich der Donau beim LVII. (57.) und später beim IV. Panzerkorps. Die Gruppe kommt südwestlich von Ipoysag und bei der Verteidigung am Gran zum Einsatz. Die zweite Kampfgruppe wird mit der Gruppe Pappe bei der 6. Armee zur Bereinigung eines Durchbruch westlich von Budapest angesetzt. Später wird die Gruppe beauftragt eine Frontlücke nordostwärts von |
Ab dem 12. Dezember bildete die Division in der Abwehrschlacht westlich von [[Budapest]] zwei Kampfgruppen. Die Kampfgruppe von Generalmajor Hax mit der Masse der Division bleibt nördlich der [[Donau]] beim [[LVII. Armeekorps (Wehrmacht)|LVII. (57.)]] und später beim [[IV. Panzerkorps]]. Die Gruppe kommt südwestlich von [[Ipolyság|Ipoysag]] und bei der Verteidigung am [[Gran (Fluss)|Gran]] zum Einsatz. Die zweite Kampfgruppe wird mit der Gruppe Pappe bei der [[6. Armee (Wehrmacht)|6. Armee]] zur Bereinigung eines Durchbruch westlich von Budapest angesetzt. Später wird die Gruppe beauftragt eine Frontlücke nordostwärts von [[Stuhlweißenburg]] zu schließen. Im Rahmen des LVII. (57.) Panzer-Korps zieht sich die Division Ende Januar 1945 über [[Sillein]] nach [[Oberschlesien]] zurück. |
||
Ab Februar kommt es zu wechselhaften Kämpfen im Raum Rybnik und bei Ratibor in Oberschlesien. Mitte Februar wird der Verband in der Verteidigung südlich von Breslau eingesetzt. Für die Gruppe Nehring wird am 10. März ein Entsatzangriff auf Lauban an der Queiss durchgeführt. Nach Erreichen der industriellen Gebiete von Mährisch-Ostrau kommt es Mitte März zu Abwehrkämpfen in diesem Gebiet. |
Ab Februar kommt es zu wechselhaften Kämpfen im Raum [[Rybnik]] und bei [[Ratibor (Schlesien)|Ratibor]] in Oberschlesien. Mitte Februar wird der Verband in der Verteidigung südlich von [[Breslau]] eingesetzt. Für die Gruppe Nehring wird am 10. März ein Entsatzangriff auf [[Lauban]] an der [[Queis (Fluss)|Queiss]] durchgeführt. Nach Erreichen der industriellen Gebiete von [[Mährisch-Ostrau]] kommt es Mitte März zu Abwehrkämpfen in diesem Gebiet. |
||
Im Raum Brünn kommt es Ende April zu Abwehrkämpfen, welche später als Panzerschlacht um Austerlitz vermerkt wurden. Das eigene Korps wird anschließend im Raum Olmütz mit dem XXXXIX. (39.) Gebirgs |
Im Raum [[Brünn]] kommt es Ende April zu Abwehrkämpfen, welche später als Panzerschlacht um [[Austerlitz]] vermerkt wurden. Das eigene Korps wird anschließend im Raum [[Olmütz]] mit dem [[XXXXIX. Gebirgs-Korps (Wehrmacht)|XXXXIX. (39.) Gebirgs-Korps]] zusammengeführt. Südostwärts von [[Prag]] kommte es als Gruppe Hax in der Nachhut beim Rückzug auf die [[Elbe]] bei der 1. Panzer-Armee noch zu harten Rückzugskämpfen gegen die nachdrängende [[Rote Armee]]. |
||
=== Kapitulation === |
=== Kapitulation === |
Version vom 19. August 2023, 23:47 Uhr
8. Panzer-Division | |
---|---|
![]() Truppenkennzeichen | |
Aktiv | 16. Oktober 1939 bis 8. Mai 1945 (Kapitulation) |
Staat | ![]() |
Streitkräfte | Wehrmacht |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Panzertruppe |
Typ | Panzer-Division |
Gliederung | Gliederung |
Garnison | Cottbus |
Zweiter Weltkrieg | Frankreichfeldzug Balkanfeldzug Deutsch-Sowjetischer Krieg |
Kommandeure | |
Liste | Kommandeure |
Die 8. Panzer-Division war ein nach Abschluss der Kämpfe in Polen 1939 aus einer leichten Division aufgestellter Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.
3. leichte Division
Aufstellung
Am 10. November 1938 wurde im Wehrkreis III die 3. leichte Division neu aufgestellt. Stationiert war der Verband in Brandenburg mit dem Divisionsstab in Cottbus. Die Truppenteile, welche der Division zugeordnet wurden, waren schon seit August 1938 in ihren Standorten aufgestellt worden. Die meisten Truppenteile entstanden durch Abgaben der 3. Infanterie, der 23. Infanterie, der 3. Panzer, der 1. Kavallerie und der 2. Kavallerie Division.
Eine Besonderheit in den leichten Divisionen waren die verlasteten Panzer Abteilungen. Die 3. leichte Division erhielt die Panzer Abteilung (verlastet) 67 die in Groß-Glienicke bei Berlin stationiert war. Dieser Verband verfügte über 47 Pz.Kpfw. I und 38 Pz.Kpfw. II sowie einen Pz.Kpfw. III, die alle auf schweren Lastkraftwagen und Tiefladeanhängern transportiert werden konnten.
Nachdem im großen Herbstmanöver der Einsatz von verlasteten Panzer Abteilungen erprobt worden war, stellte sich heraus, dass das Konzept sich nicht bewähren würde. Infolgedessen gab die Panzerabteilung ihre schweren Lastkraftwagen und Tiefladeanhänger im Sommer 1938 ab.
Polenfeldzug
Beim Angriff auf Polen im September 1939 kämpfte der Verband auf dem linken Flügel der 10. Armee bei der Heeresgruppe Süd.
Einsatz
Aufstellung durch Umgliederung der 3. le.Div.
Die 8. Panzer-Division wurde am 16. Oktober 1939 in Cottbus im Wehrkreis III aus der 3. leichten Division gebildet.
Frankreichfeldzug
Ab dem 10. Mai 1940 nahm der Verband als Teil des XXXI. (41.) Panzer-Korps in der Panzergruppe von Kleist am Frankreichfeldzug teil.
- Stoß durch Belgien
- Maasübergang bei der 6. Panzer Division nördlich von Monthermé
- Angriff über über den Raum nördlich von Arras-Cambrai
- Vorstoß in den Raum östwärts von Dünkirchen
- Vormarsch an die Aisne
- Sicherung des Raums um Rethel
Nach dem 10. Juni Unterstellung bei der Panzergruppe Guderian.
- Angriff durch die Riegelstellung "Weygand-Linie"
- Vorstoß in den Raum Somme-Py/Suippes
- Vorstoß durch Bar-le-Duc nach Charmes im Departement Moselle
- Angriff in den Rücken der "Maginot-Linie" im südlichen Abschnitt
- Zusammentreffen der von Osten angreifenden Infanteriedivisionen der Heeresgruppe C (Vogesen)
Nach dem Ende der Operationen im Westen wurde sie für ein mögliches Landungsunternehmen in Großbritannien in Belgien und Nordfrankreich stationiert. Hier erfolgten Übungen für den Landungseinsatz.
Im November 1940 wurde entschieden die Division zurück in die Heimatgarnisonen zu verlegen. Es folgten Umgliederungen, von denen das Panzer Regiment 10, die Panzerjäger Abteilung 43, die Schützen-Brigade 8, das Panzer-Artillerie-Regiment 80, die Panzer-Aufklärungs-Abteilung 59 und das Schützen-Regiment 9 betroffen waren.
Im April 1941 wurde die Division zum XXXXVI. (46.) Panzer-Korps der Panzergruppe 4 auf den Balkan verlegt.
Balkanfeldzug
Mit Beginn des Balkanfeldzugs wurde die Division in der Panzergruppe 4 des XXXXVI. (46.) Panzer-Korps eingesetzt.[1] Aus der Steiermark kommend stößt die Division nach Kroatien in den Raum um Agram vor. Der weitere Angriff geht in den Raum westlich Sarajewo bis an die Adria. Das schnelle Ende der Operation führt zur Rückverlegung nach Süddeutschland. Es folgt im Zeitraum Mai/Juni 1941 eine Auffrischung im Raum um Tabor in Böhmen/Mähren. Um der Division mehr direkte Feuerkraft zu geben wird der 8. Schützen-Brigade eine der wenigen Selbstfahrlafetten-Kompanien mit 15-cm-sIG 33 auf Pz.Kpfw. I Ausf. B-Fahrgestellen unterstellt.
Unternehmen Barbarossa
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/33/Bundesarchiv_Bild_101I-209-0052-35A%2C_Russland-Nord%2C_zerst%C3%B6rte_Br%C3%BCcke_mit_Panzer_IV.jpg/220px-Bundesarchiv_Bild_101I-209-0052-35A%2C_Russland-Nord%2C_zerst%C3%B6rte_Br%C3%BCcke_mit_Panzer_IV.jpg)
Ab dem 22. Juni 1941 gehörte die Division beim Angriffskrieg gegen die Sowjetunion im Rahmen des LVI. (56.) Panzer-Korps der Panzergruppe 4 bei der Heeresgruppe Nord.
Das Korps stieß im Norden durch Livland-Ingermanland bis in den Raum vor Leningrad vor. Auch als Panzerkorps Manstein bezeichnet ging es über Dünaburg zur Stalin-Linie etwas südlich von Ostrow. Danach marschierte die Division westlich des Fluß Luga bis zum Samra-See. Es folgten Ende Juli 1941 Abwehrkämpfe an einem Brückenkopf über die Luga, welche die 1. Panzer Division bei Ssabsk gewonnen hatte.
Mit dem 8. August begann mit Unterstellung beim XXXXI. (41.) Panzer-Korps ein Vorstoß auf dem rechten Flügel der Panzergruppe Hoepner (Pz.Gr. 4). Der Angriff erreichte am 30. August Krasnogwardeisk. Die Division wurde nach Südwesten geschickt, wo durch den Vorstoß die Einkesselung starker sowjetischer Kräfte im Raum Luga gelang. Nach Abschluß der Operation folgte die Verlegung zur 16. Armee in den Raum Nowgorod. Als Teil des XXXIX. (39.) Panzer-Korps stößt die Division auf Demjansk vor und greift danach die sowjetische Riegelstellung bei Schlüsselburg an der Newa an. Nachdem diese Angriffe nur zur Einschließung von Leningrad führen geht die Division südlich Leningrad zur Verteidigung über.
Es folgen Kämpfe im Waldai und um Cholm. Im Dezember 1942 wurde die Division der Heeresgruppe Mitte zugeteilt.
Unternehmen Zitadelle
Im Sommer 1943 nahm der Verband an der Schlacht um Kursk teil.[1]
Heeresgruppe Süd
Im Spätjahr 1943 wurde die Division zur Heeresgruppe Süd verlegt.
Im Verlauf des Jahres 1944 kämpft der Verband bei der Heeresgruppe Süd und macht die Rückzugsbewegungen über die Ukraine in die Slowakei nach Budapest mit.
Budapest
Ab dem 12. Dezember bildete die Division in der Abwehrschlacht westlich von Budapest zwei Kampfgruppen. Die Kampfgruppe von Generalmajor Hax mit der Masse der Division bleibt nördlich der Donau beim LVII. (57.) und später beim IV. Panzerkorps. Die Gruppe kommt südwestlich von Ipoysag und bei der Verteidigung am Gran zum Einsatz. Die zweite Kampfgruppe wird mit der Gruppe Pappe bei der 6. Armee zur Bereinigung eines Durchbruch westlich von Budapest angesetzt. Später wird die Gruppe beauftragt eine Frontlücke nordostwärts von Stuhlweißenburg zu schließen. Im Rahmen des LVII. (57.) Panzer-Korps zieht sich die Division Ende Januar 1945 über Sillein nach Oberschlesien zurück.
Ab Februar kommt es zu wechselhaften Kämpfen im Raum Rybnik und bei Ratibor in Oberschlesien. Mitte Februar wird der Verband in der Verteidigung südlich von Breslau eingesetzt. Für die Gruppe Nehring wird am 10. März ein Entsatzangriff auf Lauban an der Queiss durchgeführt. Nach Erreichen der industriellen Gebiete von Mährisch-Ostrau kommt es Mitte März zu Abwehrkämpfen in diesem Gebiet.
Im Raum Brünn kommt es Ende April zu Abwehrkämpfen, welche später als Panzerschlacht um Austerlitz vermerkt wurden. Das eigene Korps wird anschließend im Raum Olmütz mit dem XXXXIX. (39.) Gebirgs-Korps zusammengeführt. Südostwärts von Prag kommte es als Gruppe Hax in der Nachhut beim Rückzug auf die Elbe bei der 1. Panzer-Armee noch zu harten Rückzugskämpfen gegen die nachdrängende Rote Armee.
Kapitulation
Die Division wurde geteilt und kapitulierte am 10. Mai 1945 bei Brünn und Deutsch Brod vor der Roten Armee.[1]
Kommandeure
- Generalleutnant Adolf-Friedrich Kuntzen – 16. Oktober 1939 bis 20. Februar 1941
- Generalmajor Erich Brandenberger – 20. Februar bis 21. Februar 1941
- Generalleutnant Walter Neumann-Silkow – 21. Februar bis 26. Mai 1941
- Generalmajor Erich Brandenberger – 26. Mai bis 8. Dezember 1941
- Generalleutnant Werner Hühner – 8. Dezember 1941 bis 20. März 1942
- General der Panzertruppe Erich Brandenberger – 20. März bis 6. August 1942
- Generalleutnant Josef Schrötter – 6. August bis 10. November 1942
- General der Panzertruppe Erich Brandenberger – 10. November 1942 bis 17. Januar 1943
- Generalleutnant Sebastian Fichtner – 17. Januar bis 20. September 1943
- Generalmajor Gottfried Frölich – 20. September 1943 bis 1. April 1944
- Generalmajor Werner Friebe – 1. April bis 21. Juli 1944
- Generalmajor Gottfried Frölich – 21. Juli 1944 bis 5. Januar 1945
- Generalmajor Heinrich-Georg Hax – 5. Januar bis 8. Mai 1945 (Kapitulation)[2]
Gliederung
3. leichte Division bis 16. Oktober 1939 Polenfeldzug |
8. Panzer-Division April 1940 Westfeldzug |
8. Panzer-Division 1943 Ostfront |
---|---|---|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
| ||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Für die Ersatzgestellung des Stabes war das Schützen-Ersatz-Bataillon 8 in Frankfurt (Oder), später das Panzergrenadier-Ersatz-Bataillon 8 in Sorau zuständig.
Bekannte Divisionsangehörige
- Heinz Hax (1900–1969), war ein dreifacher Olympiateilnehmer und ab 1958, als Generalmajor, Stellvertretender Kommandierender General des III. Korps des Heeres der Bundeswehr
- Heinz Kasch (1926–2016), war von 1983 bis 1986, als Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr, Stellvertretender Inspekteur des Heeres
Literatur
- Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe * 1933-1942 * Band 1. 1. Auflage. Podzun-Pallas-Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1998, ISBN 3-7909-0623-9.
- Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe * 1943-1945 * Band 2. 1. Auflage. Podzun-Pallas-Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1999, ISBN 3-7909-0624-7.
- Samuel W. Mitcham: German Order of Battle. Panzer, Panzer Grenadier, and Waffen SS Divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3438-7.
- 8. Panzer-Division. In: Veit Scherzer (Hrsg.): Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg. Band 3. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2008, ISBN 978-3-938845-13-4. S. 464–501.
- Rolf Stoves: Die gepanzerten und motorisierten deutschen Großverbände 1935-1945. Nebel Verlag, Eggolsheim 2003, ISBN 3-89555-102-3.
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 3: Die Landstreitkräfte 6–14. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-0942-6.
Weblinks
- Literatur über die 8. Panzer-Division im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Organizational History of the German Armored Forces 1939 – 1945. (PDF; 292 kB) Abgerufen am 15. September 2011 (englisch).