„Louvre“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt das Kunstmuseum. Zum Gebäude siehe [[Palais du Louvre]]. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Louvre (Begriffsklärung)]].}}
Der '''Louvre''' (frz. ''Palais du Louvre'') in [[Paris]] ist ein früherer französischer Königspalast und bildete zusammen mit dem zerstörten [[Palais des Tuileries]] das Pariser Stadtschloss. Das Gebäude liegt im Zentrum von Paris zwischen dem [[Rive Droite|rechten Seineufer]] und der [[Rue de Rivoli]]. Sein Innenhof liegt auf der ''[[Axe historique|historischen Achse]]'', deren Ausgangspunkt der Glockenturm der Kirche [[St-Germain-l’Auxerrois]] ist und die sich über die gläsernen [[Glaspyramide im Innenhof des Louvre|Eingangspyramide]] des Louvres bis zur [[Grande Arche]] in [[La Défense]] erstreckt; ihr Kernstück wird von den [[Champs-Élysées]] gebildet.


{{Infobox Museum
Der Louvre beherbergt heute größtenteils das [[Museum]] des Louvre (''Musée du Louvre''), das mit etwa zehn Millionen Besuchern im Jahr 2012 das meistbesuchte und, gemessen an der Ausstellungsfläche, das drittgrößte Museum der Welt ist.<ref>Über größere Ausstellungsflächen als der Louvre verfügen das [[Metropolitan Museum of Art|Metropolitan Museum New York]] und die [[Eremitage (Sankt Petersburg)|St. Petersburger Eremitage]]</ref> Daneben birgt der Nordflügel die Institution [[Les Arts Décoratifs]] mit ihren drei Museen [[Musée des Arts décoratifs (Paris)|Musée des Arts décoratifs]], [[Musée de la Mode et du Textile]], [[Musée de la Publicité]] und der [[Bibliothèque des Arts décoratifs]].
|Name = Louvre<br />Louvre-Museum
[[Datei:Louvre 2007 02 24 c.jpg|miniatur|hochkant=2.5|Der Louvre mit der [[Glaspyramide im Innenhof des Louvre|Pyramide]] im Mittelpunkt.]]
|Bild = [[Datei:Louvre Courtyard, Looking West.jpg|rahmenlos|hochkant=1.3|zentriert]]
|Bildbeschreibung = Louvre mit [[Glaspyramide im Innenhof des Louvre|Glaspyramide]] im Innenhof, 2020
|Ort = [[Paris]], [[1. Arrondissement (Paris)|1.&nbsp;Arrondissement]]
|Art = [[Kunst]], [[Archäologie]]
|Architekt = verschiedene Architekten
|Eröffnung = 1793 als öffentliche Sammlung
|Besucheranzahl = 9,6 Millionen (2019)
|Leitung = [[Laurence des Cars]]
|ISIL =
|Website = [https://www.louvre.fr/ Musée du Louvre]
}}


Der '''Louvre''' ({{IPA|[ˈluːvrə]}} {{Audio|De-Louvre.ogg|anhören}}), offiziell das '''''Louvre-Museum''''' ({{frS|'''Musée du Louvre'''}}), ist ein [[Kunstmuseum]] im [[1. Arrondissement (Paris)|1.&nbsp;Arrondissement]] von [[Paris]]. Er befindet sich im historischen [[Palais du Louvre|Louvre-Palast]], der ehemaligen Residenz der [[Geschichte Frankreichs|französischen Könige]], am rechten Ufer der [[Seine]]. In Folge der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] wurde die frühere Kunstsammlung der Könige am 27. Juli 1793 zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, am 10. August 1793 dann als ''Zentrales Kunstmuseum der Republik'' mit einer Ausstellung von 537 Gemälden eröffnet, wobei der Großteil der Werke aus königlichem Besitz und konfisziertem Kirchenbesitz stammte. Nach Napoleon Bonapartes siegreichen [[Italienfeldzug (Erster Koalitionskrieg)|Italienfeldzug]] (1796/97) wurden Kunstwerke von den Franzosen requiriert. Die so vergrößerte Sammlung wurde in ''Musée Napoléon'' umbenannt. Nach dem Ende des Napolionischen Kaiserreichs (1815) wurde die Kunstsammlung wieder als Louvre bezeichnet. Die in den Napoleonischen Kriegen erbeuteten Kunstwerke wurden an ihre vorhergehenden Besitzer zurückgeführt. Das nationale Element in der nun wieder als Louvre bezeichneten Kunstsammlung trat so wieder in den Vordergrund. Bis heute ist die Kunstsammlung auf mehr als 380.000 Objekte gewachsen, von denen etwa 35.000 ausgestellt sind. Mit 72.735&nbsp;Quadratmetern Fläche und 9,6&nbsp;Millionen Besuchern im Jahr 2019 ist der Louvre das größte und meistbesuchte Kunstmuseum der Welt.<ref>Pressemitteilung: ''[https://presse.louvre.fr/96-millions-de-visiteursbr-au-louvre-en-2019/ 9,6 millions de visiteurs au Louvre en 2019.]'' [= 9,6 Millionen Besucher 2019 im Louvre.] In: ''Louvre.'' 3.&nbsp;Januar 2020, (französisch).</ref>
== Das Gebäude ==
Der Louvre war jahrhundertelang eine große Baustelle. Fast jeder französische Herrscher hat den Louvre umgebaut, erweitert oder renoviert. Der Name leitet sich wahrscheinlich vom lateinischen „''luperia''“ ab, was übersetzt soviel wie „Wolfsbau“ bedeutet und auf den ursprünglichen Zweck als wehrhafte Trutzburg hinweist.


=== Geschichte des Louvre ===
== Geschichte ==
=== Anfänge ===
[[Datei:Louvre - Les Très Riches Heures.jpg|miniatur|Der alte, noch burgartige Louvre, nachempfunden in einer Darstellung des Kalendariums im [[Stundenbuch]] ''[[Très Riches Heures|Les Très Riches Heures du Duc de Berry]], Anfang 15. Jahrhundert]]
Der Ursprung der Sammlung geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Der Herzog [[Jean de Valois, duc de Berry|Jean de Berry]] (1340–1415), ein Bruder [[Karl V. (Frankreich)|Karls&nbsp;V.]], legte eine Sammlung von Gemälden, [[Tapisserie]]n und Buchmalereien an, von denen einige noch in der heutigen Ausstellung zu sehen sind.


[[Datei:Mona Lisa, by Leonardo da Vinci, from C2RMF retouched.jpg|mini|hochkant|''[[Mona Lisa]]'' (Leonardo da Vinci, 1503–1505)]]
Ursprünglich war der Louvre im 12. Jahrhundert unter [[Philipp II. (Frankreich)|Philipp-August]] ein trutziger Zweckbau, eine kompakte Festung im [[Donjon]]-Stil zum Schutz des rechten Seineufers. Als die Stadt in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts rasch wuchs und außerdem durch einen weiteren inneren Mauerring geschützt war, ließ [[Karl V. (Frankreich)|Karl V.]] die [[Burg]] zu einer bewohnbaren [[Regierungssitz|Residenz]] umbauen. Als Hauptwohnsitz des französischen Königs diente der [[Palast]] aber erst ab dem 16. Jahrhundert unter [[Heinrich II. (Frankreich)|Heinrich II.]], jetzt im Stil der italienischen [[Renaissance]] erweitert. Auch in den folgenden Jahrhunderten wurde der Louvre nach den Bedürfnissen der jeweiligen Herrscher umgestaltet und vor allem gewaltig erweitert.


Der eigentliche Begründer der Sammlung ist aber König [[Franz I. (Frankreich)|Franz&nbsp;I.]] (1515–1547), der als der erste große Sammler und [[Mäzen]] auf Frankreichs Thron gilt. Er richtete auch dem greisen [[Leonardo da Vinci]] 1517 Im [[Schloss Le Clos Lucé]] ein [[Wohnadresse|Domizil]] an der [[Loire]] ein. Nach Leonardos Tod 1519 gelangten dessen Bilder&nbsp;– darunter wahrscheinlich auch die [[Mona Lisa]]&nbsp;– in die Sammlung des Königs, die zu dieser Zeit noch im [[Schloss Fontainebleau]] aufbewahrt wurde.
Als der Königshof 1682 mit [[Ludwig XIV.]] nach [[Schloss Versailles|Versailles]] umzog, verwahrloste der Bau. Die Stadt Paris übernahm das Gebäude, teils noch im Rohbau und ohne Dach, die [[Académie française]] zog in die Königsgemächer ein, und andere Gebäudeteile wurden von Künstlern als Behausung und Arbeitsraum genutzt. Auch Cabarets und Verkaufsstände fanden sich in dem immer mehr verfallenden Gemäuer. Erst die Revolution bescherte dem Louvre eine neue Bedeutung als dem ersten öffentlichen Museum Frankreichs. Die [[französische Nationalversammlung]] legte in einem Dekret vom 26. Mai 1791 fest, dass in diesem Palast auch bedeutende Werke der Wissenschaften und der Kunst gesammelt werden sollten.<ref>[{{WBA|url=http://wayback.archive.org/web/20100715102924/http://www.tuileries.fr/page.php?id=architecture.patrimoine}} tuileries.fr: Dates principales], abgefragt am 24. Dezember 2009</ref> Das Museum wurde am 10. August 1793 eröffnet. Hier wurden die Kunstschätze des Königs und des Adels zusammengetragen, sofern sie nicht geplündert oder verkauft worden waren. Mit [[Napoléon Bonaparte|Napoleon]] zog allerdings wieder ein Herrscher in den Palast ein, und sein Neffe [[Napoléon III.]] vollendete den Bau und insbesondere die Fassaden weitgehend in seiner heutigen Form. 1873 ist die Zeit des Louvre als Zentrum weltlicher Macht endgültig vorbei, da der Präsident der Republik in den [[Élysée-Palast]] zog.


[[Kardinal Richelieu]], der 1624 Minister unter [[Ludwig XIII.]] wurde, baute auf Staatskosten eine große Privatsammlung auf, die 1636 zum Großteil in den Besitz der Krone überging. 1660 zog die Sammlung in den Louvre um. Auch unter [[Ludwig XIV.]] wurden kostbare Werke erworben, unter anderem von [[Tizian]] und [[Raffael]].
Der ehemalige Staatspräsident [[François Mitterrand]] ließ in den 1980er-Jahren den Louvre generalüberholen. Dabei standen nicht so sehr äußere Veränderungen im Vordergrund als vielmehr eine Umgestaltung der Ausstellungsräume und der meist unterirdischen Forschungseinrichtungen und Labors.


=== Öffnung für das Publikum ===
Im September 2012 eröffnete der Louvre eine neue Abteilung für islamische Kunst, die sich in einem Erweiterungsbau nach einem Entwurf der Architekten [[Mario Bellini]] und [[Rudy Ricciotti]] befindet. Ausgestellt werden rund 2500 Exponate, die teilweise aus dem [[Musée des Arts décoratifs (Paris)|Musée des Arts Decoratifs]] stammen.<ref>[http://www.welt.de/kultur/article109415601/Wo-der-Islam-zu-leuchten-beginnt.html Wo der Islam zu leuchten beginnt] welt.de vom 24. September 2012 </ref><ref>[http://www.sueddeutsche.de/kultur/abteilung-fuer-islam-im-louvre-wo-sich-kulturen-durchwirken-1.1478941 Wo sich Kulturen durchwirken] auf sueddeutsche.de vom 26. September 2012</ref>
Unter [[Ludwig XV.]] wurden kaum noch neue Bilder der Sammlung hinzugefügt. Dass die Sammlung der Öffentlichkeit nicht zugänglich war, führte zu allgemeiner Kritik, worauf 1750 im [[Palais du Luxembourg]] die erste Gemäldegalerie Frankreichs eröffnet wurde. Bereits 1779 wurde sie jedoch wieder geschlossen, da das Palais als Wohnung des späteren [[Ludwig XVIII.]] dienen sollte. Die Bilder wurden zurück ins [[Depot (Museum)|Depot]] des Louvre gebracht. Der Politiker [[Charles Claude Flahaut de La Billarderie]] plante die Schaffung eines französischen Nationalmuseums.
<ref>http://www.focus.de/kultur/kunst/kunst-louvre-zeigt-islamische-kunst-unterm-glasdach_aid_822292.html</ref>


Im Zuge der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] (1789) wurde die Kunstsammlung im Louvre mit Dekret der Nationalversammlung vom 27. Juli 1793 der Öffentlichkeit zum ersten Mal zugänglich gemacht. Am 10. August 1793 – auf den Tag genau ein Jahr nach Abschaffung der Monarchie – wurde der Louvre als ''Zentrales Kunstmuseum der Republik'' mit einer Ausstellung von 537 Gemälden eröffnet, wobei der Großteil der Werke aus königlichem und konfisziertem Kirchenbesitz stammte. Wegen baulicher Probleme war das Museum von 1796 bis 1801 geschlossen.
=== Baugeschichte des Louvre ===
[[Datei:Plan louvre1.svg|miniatur|llinks|hochkant=1.5|Plan vom Palais du Louvre mit Bauetappen]]
[[Datei:Louvre tuileries.jpg|miniatur|Der alte Louvre um 1615. Rechts verbindet der langgezogene Galeriebau den Louvre mit dem Tuilerienpalast im Vordergrund]]


=== Weiterer Ausbau der Kunstsammlung ===
Der Louvre entwickelte sich durch mehrere Bau- und Umbaumaßnahmen, die letztlich mit Unterbrechungen zu einer knapp 800-jährigen Baugeschichte führen.Um 1190 wurde auf Anweisung [[Philipp II. (Frankreich)|Philipps II.]] die Errichtung einer [[Burg]] begonnen, die um 1200 weitgehend fertiggestellt war. Dieses Gebäude war von einer vierflügeligen Mauer umgeben, deren Ecken mit Rundtürmen verstärkt waren, in der Mitte des Komplexes befand sich ein runder [[Donjon]]. König [[Karl V. (Frankreich)|Karl V.]] ließ den Louvre ab 1370 umbauen und verschönern; das jetzige Aussehen der Festung ist in den [[Très Riches Heures]] des Herzogs Berry überliefert und zeigt ein wehrhaftes, mit [[Gotik|gotischen]] Zierelementen gestaltetes Gebäude.
[[Datei:Meyers Universum Band 20 02.jpg|mini|Der Louvre in den 1850er Jahren]]


[[Napoleon Bonaparte]] erteilte nach seinem siegreichen [[Italienfeldzug (Erster Koalitionskrieg)|Italienfeldzug]] (1796/97) den ausdrücklichen Befehl, berühmte Kunstwerke im Ausland für Frankreich zu requirieren. Die so vergrößerte Sammlung wurde in ''Musée Napoléon'' umbenannt. Bald schon konnte das Museum die Kunstwerke aus [[Rom]], [[Venedig]], [[Berlin]], [[Wien]] und vielen anderen europäischen Städten nicht mehr fassen. Unter Napoleon Bonaparte entstanden im Rahmen eines groß angelegten, bahnbrechenden nationalen Kulturprogramms 15 Zweigstellen des ''Musée Napoléon'' in ganz Frankreich, in denen Kunstwerke der Sammlung zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Nach dem Ende des Napoleonischen Kaiserreichs im Ergebnis der [[Schlacht bei Waterloo]] (18. Juni 1815) wurde der zukunftsweisende volkspädagogische Ansatz Napoleon Bonapartes nicht mehr weiterverfolgt; die [[Beutekunst]] wurde von den alliierten Siegermächten wieder an ihre vorhergehenden Besitzer zurückgegeben, wodurch das nationale Element in der nun wieder als Louvre bezeichnete Kunstsammlung in den Vordergrund trat.
Mit dem Beginn der [[Renaissance]] änderten sich die Anforderungen an den Sitz der französischen Könige; statt einer gesicherten Festung wurde mehr Augenmerk auf eine repräsentative Residenz gelegt, und ab 1528 begannen umfangreiche Erweiterungmaßnahmen. Der alte Donjon wurde weitgehend abgetragen und auf den Fundamenten der Burg ab 1546 ein Palast im [[Renaissance]]stil durch [[Pierre Lescot]] errichtet. [[Heinrich II. (Frankreich)|Heinrich II.]] ließ den Westflügel zum Kernbau einer bald vierflügeligen Anlage gestalten. In den nächsten hundert Jahren wurde am Louvre fast unablässig gebaut. Der Südflügel wurde von 1559 bis 1594 errichtet und unter [[Heinrich IV. (Frankreich)|Heinrich IV.]] entlang der [[Seine]] in zwei Bauabschnitten von 1566 bis 1600 und von 1600 bis 1608 eine lange [[Galerie (Architektur)|Galerie]] geschaffen, die den einzeln stehenden [[Palais des Tuileries|Tuilerien-Palast]] mit dem Louvre verband.


1821 wurde mit dem Ankauf der [[Venus von Milo]] der Aufbau der Antikensammlung fortgesetzt. Seit 1808 war bereits die Antikensammlung der Borghese Teil der Sammlung. 1826 folgten die ägyptische und 1847 die assyrische Abteilung. Ab 1851 wurde die Ausstellungsfläche des Louvre unter [[Alfred Émilien de Nieuwerkerke]] erweitert. Nach dem Sturz des zweiten Kaiserreichs 1870 wurde die Sammlung endgültig von der Krone getrennt und verstaatlicht.
[[Datei:Paris Louvre c1845.jpg|miniatur|links|Die Ostfassade mit der „Kolonnade“, Zeichnung von 1845]]


Der Sammlung kam zugute, dass seit 1972 die [[Erbschaftsteuer in Frankreich|Erbschaftsteuer]] auch in Form von Kunstwerken entrichtet werden kann.
[[Ludwig XIII.]] beauftragte [[Jacques Lemercier]] mit einem Umbau des vierflügeligen [[Schloss (Gebäude)|Schlosses]], der den Mitteltrakten der Flügel neue [[Pavillon (Architektur)|Pavillons]] zufügte.[[Ludwig XIV.]] entschloss sich, die Anlage, vor allem im Bereich der Ostseite, umzugestalten. Er beauftragte den italienischen Baumeister [[Gian Lorenzo Bernini]] damit passende Baupläne auszuarbeiten. Berninis Entwurf sah jedoch eine völlige Umgestaltung des Bestandes vor und wurde fallengelassen, als dieser Paris verlassen hatte. Stattdessen erhielt ein Ausschuss um [[Louis Le Vau]], [[Charles Le Brun]], [[Claude Perrault]] – dem der Hauptanteil an dem Entwurf zugeschrieben wird<ref>„Statt dessen kam die von ''Claude Perrault'' (1613–1688) im Jahre 1665 entworfene und später so berühmt gewordene Ostfront mit ihrer langen Säulengalerie zur Ausführung“, aus N. Pevsner: ''Europäische Architektur von den Anfängen bis zur Gegenwart.'' 9. Ausg., Prestel Verlag, München/Berlin/London/New York 2008, S. 283</ref> - sowie seinem Bruder [[Charles Perrault]] den Auftrag, einen neuen Entwurf für die östliche Hauptfassade zu konzipieren.<ref>R. Middleton, D. Watkin: ''Klassizismus und Historismus'' Bd. 1, Weltgeschichte der Architektur, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1987, S. 5–6</ref> Dieser wurde schließlich genehmigt und gelang in der Zeit von 1667 bis 1674 zur Ausführung. Vor allem wegen der damals neuartig freistehenden, rhythmisierten [[Kolonnade]]n sorgte die neu errichtete Fassade für helles Aufsehen und wurde zu einem Sinnbild der architekturtheoretischen ''Querelle des Anciens et des Modernes'' in Frankreich.<ref>K. J. Philipp: ''Das Reclam Buch der Architektur.'' Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 2006, S. 247</ref> Der hier angewandte, strenge Stil des [[Klassizistischer Barock|klassizistischen Barock]] sollte für Frankreichs Architektur der folgenden Epochen prägend sein.
Ab 1674 wurden die Arbeiten am Louvre vorerst eingestellt. Da Ludwig XIV. seinen Regierungssitz 1682 nach Versailles verlegte, verlor das alte Stadtschloss vorerst seine Bedeutung.


=== ''Grand-Louvre'' und heutiger Zustand ===
1754 gab [[Ludwig XV.]] den Auftrag zur vorläufigen Vollendung des Baus, im Wesentlichen der hofseitigen Fassade des ''Cour Carrée''.
Staatspräsident [[François Mitterrand]] initiierte 1981 das Projekt „Grand-Louvre“, mit dem der gesamte Gebäudekomplex einer musealen Nutzung unterworfen wurde; 1999 wurde es abgeschlossen. Das [[Ministerium für Wirtschaft und Finanzen (Frankreich)|Finanzministerium]] zog um;<ref>''[http://www.economie.gouv.fr/patrimoine/architecture/batiments/quelques-dates Quelques dates sur la construction des bâtiments.]'' In: ''economie.gouv.fr'' (Finanzministerium), 1.&nbsp;Januar 2009, Angaben zum Umzug des Finanzministeriums (französisch), aufgerufen am 9. Juli 2016.</ref> in diesem Rahmen wurde unter anderem die ''Galerie d’Apollon'' restauriert und die [[Glaspyramide im Innenhof des Louvre]] geschaffen. Die Glaspyramide wurde von [[Ieoh Ming Pei]] entworfen und 1989 eröffnet. Sie dient heute als Haupteingang zum ''Musée du Louvre''. Anfangs als „Gewächshaus“ und „[[Käseglocke]]“ verspottet, ist die Pyramide heute zu einem bekannten Wahrzeichen von Paris geworden.


Außerdem wurde 1993 das ''[[Carrousel du Louvre]]'' eröffnet, eine unterirdisch direkt an den Louvre angeschlossene Einkaufsmeile mit Restaurants und der invertierten Glaspyramide. 2009 gab es eine Kontroverse um den Einzug einer McDonald’s-Filiale im neugestalteten Restaurantbereich.<ref>Michael Kläsgen: ''[http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fast-food-im-museum-ronald-mcdonald-kuesst-die-mona-lisa-1.32746 Fast Food im Museum. Ronald McDonald küsst die Mona Lisa.]'' In: ''[[sueddeutsche.de]]'', 13. Oktober 2009.</ref>
[[Datei:Louvre Paris from top.jpg|miniatur|Der Louvre von oben: auf den quadratischen Hof und den Sully-Flügel folgen die Denon- und Richelieuflügel mit der Pyramide in der Mitte, die Galeriebauten zum damaligen Tuilerien-Palast und die Tuilerien-Gärten]]


<gallery class="center" widths="200" heights="160">
Die langen Flügel des Hofs, welche die heutige Glaspyramide rahmen, wurden im 19. Jahrhundert um- und ausgebaut. Diese Erweiterungsbauten, die nach [[Vivant Denon|Denon]] und [[Kardinal Richelieu|Richelieu]] benannt sind und stilistisch den Bauten Lemerciers angepasst sind, wurden von 1852 bis 1878 durch [[Louis Visconti]] und [[Hector Lefuel]] überarbeitet oder neu angelegt, ebenso wie der nördliche Verbindungsflügel zu den Tuilerien von 1816. Bereits 1857 wurden die von Visconti und Lefuel vollendeten Teile eingeweiht. Der ehemals freistehende Tuilerien-Palast fiel 1871 während der [[Pariser Kommune]] einem Feuer zum Opfer und wurde 1882 abgerissen. Seit diesem Zeitpunkt ist das Schloss im Grunde eine gewaltige, annähernd U-förmige Anlage, deren Ausgangspunkt der vierflügelige Alte Louvre mit dem Cour Carrée („Viereckshof“) ist, von dem aus sich die neueren Flügel um den großen Cour Napoléon („Napoleonshof“) entlang bis zum [[Arc de Triomphe du Carrousel]] erstrecken.
Datei:Rubens-Saal, Louvre.jpg|Rubens-Saal
Datei:Captifs Desjardins Louvre RF4407-1.jpg|Skulpturen aus Griechenland
Datei:Mona lisa crowd.jpg|Besucher vor [[Leonardo da Vinci]]s ''[[Mona Lisa]]''
</gallery>


Seit 1986 werden viele vorher im Louvre gelagerte Kunstwerke der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im [[Musée d’Orsay]] ausgestellt.
Staatspräsident François Mitterrand initiierte 1981 das Projekt „Grand-Louvre“, mit dem der gesamte Gebäudekomplex einer musealen Nutzung unterworfen wird; 1999 wurde es abgeschlossen. In diesem Rahmen wurde unter anderem die ''Galerie d'Apollon'' restauriert und die Glaspyramide geschaffen. Die [[Glaspyramide im Innenhof des Louvre]] wurde von [[Ieoh Ming Pei]] entworfen und 1989 eröffnet. Sie dient heute als Haupteingang zum ''Musée du Louvre''. Anfangs als Gewächshaus und [[Käseglocke]] verspottet, ist die Pyramide heute zu einem bekannten Wahrzeichen von Paris geworden. Außerdem wurde 1993 das Carrousel Du Louvre eröffnet, eine unterirdisch direkt an den Louvre angeschlossene Einkaufsmeile mit Restaurants und der invertierten Glaspyramide. 2009 gab es eine Kontroverse um den Einzug einer McDonalds-Filiale im neugestalteten Restaurantbereich. <ref>http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fast-food-im-museum-ronald-mcdonald-kuesst-die-mona-lisa-1.32746</ref>


Im September 2012 eröffnete der Louvre eine neue Abteilung für islamische Kunst, die sich in einem Erweiterungsbau nach einem Entwurf der Architekten [[Mario Bellini]] und [[Rudy Ricciotti]] befindet. Ausgestellt werden rund 2500 Exponate, die teilweise aus dem [[Musée des Arts décoratifs (Paris)|Musée des Arts Decoratifs]] stammen.<ref>[[Sascha Lehnartz]]: ''[https://www.welt.de/kultur/article109415601/Wo-der-Islam-zu-leuchten-beginnt.html Wo der Islam zu leuchten beginnt.]'' In: ''[[Die Welt]]'', 24. September 2012.<br /> [[Joseph Hanimann]]: ''[http://www.sueddeutsche.de/kultur/abteilung-fuer-islam-im-louvre-wo-sich-kulturen-durchwirken-1.1478941 Abteilung für Islam im Louvre. Wo sich Kulturen durchwirken.]'' In: ''sueddeutsche.de'', 26. September 2012.<br /> [[dpa]]: ''[http://www.focus.de/kultur/kunst/kunst-louvre-zeigt-islamische-kunst-unterm-glasdach_aid_822292.html Kunst: Louvre zeigt Islamische Kunst unterm Glasdach].'' In: ''[[Focus]].'' vom 18. September 2012.</ref>
== Das Museum ==
[[Datei:Rubens-Saal, Louvre.jpg|miniatur|Rubens-Saal]]


Seit 2016 wurde das 180 km entfernte [[Liévin]] im nördlichen [[Département Pas-de-Calais]] zum Standort des wichtigsten Depots des Museums, das ''Centre de conservation du Louvre''.<ref>Dokumentarfilm: {{Webarchiv | url=https://www.arte.tv/de/videos/069800-000-A/der-louvre-zieht-um/ | wayback=20201115030524 | text=''Der Louvre zieht um.''}}. In: ''[[arte]]'', 2017. Über das Restaurierungszentrum ''Centre de conservation du Louvre'' in [[Liévin]] im Norden Frankreichs.</ref><ref>''[https://www.connaissancedesarts.com/musees/musee-louvre/dans-les-nouvelles-reserves-du-louvre-un-an-apres-linauguration-de-lievin-ou-en-est-le-demenagement-11146781/ Dans les nouvelles réserves du Louvre: un an après l’inauguration de Liévin, où en est le déménagement?]'' In: ''connaissancedesarts.com'', 13.&nbsp;Oktober 2020, (französisch).</ref><ref>''[https://www.louvre.fr/le-louvre-en-france-et-dans-le-monde/le-centre-de-conservation-a-lievin Le centre de conservation à Liévin.]'' In: ''Louvre.'' 2021, aufgerufen am 23.&nbsp;Dezember 2021, (französisch).</ref>
Die Sammlung des Museums umfasst ungefähr 380.000 Werke, von denen etwa 35.000 Exponate auf einer Fläche von über 60.000 m² präsentiert werden. Damit ist der Louvre, flächenmäßig betrachtet, das drittgrößte Museum der Welt. Besonders hervorzuheben ist die Qualität der [[Antikes Griechenland|griechischen]] und [[Römische Antike|römischen]] Antikensammlungen, der Abteilungen der italienischen [[Renaissance]]malerei und der flämischen Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts sowie der französischen Malerei des 15. bis 19. Jahrhunderts.


=== Rückforderungen ===
Der Ursprung der Sammlung geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Damals häufte der Herzog Jean Duc de Berry (1340–1415), ein Bruder [[Karl V. (Frankreich)|Karl V.]], eine Sammlung von Gemälden, [[Tapisserie]]n und Buchmalereien an, von denen einige noch in der heutigen Ausstellung zu sehen sind.
[[Datei:Saz-style panel Louvre OA3919-2-287.jpg|mini|Eine von mehreren osmanischen Keramikfliesen, die zurückgefordert wird.]]


2009 forderte die türkische Stadt [[Izmir]] zwei antike Marmorstatuen der griechischen Götter [[Zeus]] und [[Apollon]] zurück, die Ende des 17. Jahrhunderts in der Nähe der Stadt, dem antiken Smyrna, gefunden wurden. Die beiden über zwei Meter großen Kunstwerke wurden Ende des 17. Jahrhunderts als Geschenk an König [[Ludwig XIV.]] nach Frankreich gebracht und werden derzeit in der Antikenabteilung des Louvre gezeigt. Sie sollen im geplanten Museum zur Zivilisation an der Ägäis in Izmir ausgestellt werden.<ref>Ag.: ''[http://diepresse.com/home/kultur/kunst/523566/Turkei-fordert-vom-Louvre-Gotterstatuen-zuruck- Türkei fordert vom Louvre Götterstatuen zurück.]'' In: ''[[Die Presse]]'', 23. November 2009.</ref>
Der eigentliche Begründer der Sammlung ist aber König [[Franz I. (Frankreich)|Franz I.]] (1515–1547), der als der erste große Sammler und [[Mäzen]] auf Frankreichs Thron gilt. Er richtete auch dem greisen [[Leonardo da Vinci]] 1517 ein Domizil an der [[Loire]] ein. Nach dessen Tod 1519 gelangten dessen Bilder – darunter wahrscheinlich auch die [[Mona Lisa]] – in die Sammlung des Königs, die zu dieser Zeit noch im [[Schloss Fontainebleau]] aufbewahrt wurde. [[Kardinal Richelieu]], der 1624 Minister unter [[Ludwig XIII.]] wurde, baute auf Staatskosten eine große Privatsammlung auf, die 1636 zum Großteil in den Besitz der Krone überging. 1660 zog die Sammlung dann in den Louvre um. Auch unter [[Ludwig XIV.]] wurden kostbare Werke, unter anderem von [[Tizian]] und [[Raffael]], erworben, während unter [[Ludwig XV.]] kaum neue Bilder der Sammlung hinzugefügt wurden.


Im Louvre befinden sich 60 [[İznik-Keramik|osmanische Keramikfliesen]] aus dem 17. Jahrhundert, die 1895 vom französischen Restaurator [[Albert Sorlin-Dorigny]] aus der [[Türbe]] [[Selim II.]] in Istanbul entwendet wurden.<ref>''[http://mini-site.louvre.fr/trois-empires/en/ceramiques-ottomanes-9-z1.php Two tile panels with rose and tulips.]'' In: ''mini-site.louvre.fr'', aufgerufen am 9.&nbsp;Juli 2016; eine der Fliesen.</ref> Sorlin-Dorigny arbeitete zwischen 1895 und 1899 an der Restaurierung der Hagia Sophia und brachte in dieser Zeit zahlreiche Kunstschätze nach Frankreich. Die Fliesen ersetzte er durch in der Fayence-Manufaktur von [[Choisy-le-Roi]] hergestellte [[Kopieren (Kunst)|Repliken]]. Der türkische Kulturminister bestätigte 2011 die Rückgabeforderung für die Fliesen.<ref>Ömer Erbil: ''[http://www.radikal.com.tr/Radikal.aspx?aType=RadikalDetayV3&ArticleID=1049799&Date=19.05.2011&CategoryID=77 Ayasofya çinileri de Türkiye'ye dönüyor].'' In: ''[[Radikal (Tageszeitung)|Radikal]]'', 19.&nbsp;Mai 2011.</ref>
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Datei:Louvres-antiquites-egyptiennes-img 2708.jpg|Krypta der Sphinx
Datei:SalaMuseoLouvre.JPG|Salle du Manège
Datei:Eingang Apollonsaal.JPG|Apollonsaal, Eingang
Datei:Kronleuchter Napoléon III.JPG|Gemächer [[Napoléon III.|Napoléons III]]., Kronleuchter
</gallery></div>


=== Geschichte ===
=== Direktoren des Louvre ===
{{Mehrspaltige Liste |breite=30em |anzahl=3 |abstand=1em |liste=
[[Datei:Besucherandrang im Louvre.jpg|miniatur|Besucherandrang im Louvre]]
* 1802–1815: [[Dominique Vivant Denon]] (1747–1825)
Dass die Sammlung der Öffentlichkeit nicht zugänglich war, führte zu allgemeiner [[Kritik]], worauf 1750 im [[Palais du Luxembourg]] die erste Gemäldegalerie Frankreichs eröffnet wurde. Bereits 1779 wurde sie jedoch wieder geschlossen, da das Palais als Wohnung des späteren [[Ludwig XVIII.]] genutzt wurde. Die Bilder wurden zurück ins [[Depot (Museum)|Depot]] des Louvre gebracht. Der Politiker [[Charles Claude Flahaut de La Billarderie]] plante die Schaffung eines französischen Nationalmuseums.
* 1816–1841: [[Auguste de Forbin]] (1777–1841)
* 1841–1848: [[Alphonse de Cailleux]] (1787–1876)
* 1848–1849: [[Philippe-Auguste Jeanron]] (1805–1877)
* 1850–1852: [[Alfred Émilien de Nieuwerkerke]] (1811–1891)
* 1870–1874: [[Frédéric Villot]] (1809–1875)
* 1874–1879: [[Frédéric Reiset]] (1815–1891)
* 1879–1881: [[Henry Barbet de Jouy]] (1812–1896)
* 1881–1887: [[Louis de Ronchaud]] (1816–1887)
* 1887–1904: [[Albert Kaempfen]] (1826–1907)
* 1904–1911: [[Théophile Homolle]] (1848–1925)
* 1911–1913: [[Eugène Pujalet]] (1868–1916)
* 1913–1919: [[Henry Marcel]] (1854–1926)
* 1919–1926: [[Jean Balluet d’Estournelles de Constant]] (1861–1949)
* 1926–1939: [[Henri Verne]] (1880–1949)
* 1940–1944: [[Jacques Jaujard]] (1895–1967)
* 1945–1957: [[Georges Salles]] (1889–1966)
* 1957–1960: [[Edmond Sidet]]
* 1960–1962: [[Henri Seyrig]] (1895–1973)
* 1962–1968: [[Jean Chatelain]] (1916–1994)
* 1968–1972: [[André Parrot]] (1901–1980)
* 1975–1977: [[Emmanuel de Margerie (Diplomat)|Emmanuel de Margerie]] (1924–1991)
* 1977–1986: [[Hubert Landais]] (1921–2006)
* 1986–1987: [[Michel Delignat-Lavaud]] (* 1948)
* 1987–1994: [[Michel Laclotte]] (* 1929)
* 1994–2001: [[Pierre Rosenberg]] (* 1936)
* 2001–2013: [[Henri Loyrette]] (* 1952)
* 2013–2021: [[Jean-Luc Martinez]] (* 1964)<ref>Marc Zitzmann (zit.): ''[http://www.nzz.ch/feuilleton/kunst_architektur/jean-luc-martinez-neuer-louvre-direktor-1.18058143 Interne Lösung. Jean-Luc Martinez neuer Louvre-Direktor.]'' In: ''[[NZZ]].'' vom 4.&nbsp;April 2013.<br /> {{Webarchiv|url=http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/news/168828/index.html |text=''Archäologe wird neuer Louvre-Direktor.'' |archive-is=20130429032806}}. In: ''[[3sat]], [[Kulturzeit]]'', 4. April 2013.</ref>
* seit 1. September 2021: [[Laurence des Cars]] (* 1966)<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Marc Zitzmann |url=https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/laurence-des-cars-neue-direktorin-des-louvre-17361493.html |titel=Direktorin des Weltmuseums. Die erste Frau an der Spitze des Louvre |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] |datum=2021-05-27 |sprache=de |abruf=2021-06-06}}</ref>
}}


== Sammlung ==
Im Zuge der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] wurde die Sammlung dann mit Dekret der Nationalversammlung vom 27. Juli 1793 zum ersten Mal im Louvre zugänglich gemacht. [[Napoléon Bonaparte]] erhielt den ausdrücklichen Befehl, berühmte Kunstwerke im Ausland für Frankreich zu requirieren. Bald schon konnte der Louvre die Kunstwerke aus [[Rom]], [[Venedig]], [[Berlin]], [[Wien]] und vielen anderen europäischen Städten nicht mehr fassen. Unter Napoléon I. entstanden im Rahmen seines groß angelegten, bahnbrechenden nationalen Kultur-Programms 15 Zweigmuseen in ganz Frankreich, in denen Bilder der Sammlung zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit in der französischen Provinz zugänglich waren. Nach dem Fall des Kaiserreichs im Jahre 1814 wurde der zukunftsweisende volkspädagogische Ansatz Napoleons I. nicht mehr weiterverfolgt; die [[Beutekunst]] wurde von den Alliierten wieder aus dem Louvre zurückgeholt, wodurch das nationale Element der Sammlung wieder in den Vordergrund trat. 1821 begann mit dem Ankauf der [[Venus von Milo]] der Aufbau der Antikensammlung, in der 1826 die ägyptische und 1847 die assyrische Abteilung folgten. Ab 1851 wurde die Ausstellungsfläche des Louvre unter [[Alfred Émilien de Nieuwerkerke]] erweitert.
[[Datei:FrenchCrownJewelsLouvre-1.jpg|mini|hochkant=0.7|links|[[Französische Kronjuwelen]] in der ''Galerie Apollon'']]
[[Datei:Plan louvre1.svg|mini|hochkant|Übersichtsplan des Louvre (rechts) mit dem ehemaligen [[Palais des Tuileries|Tuilerien-Palast]] (links)]]


Die Sammlung umfasst ungefähr 380.000 Werke, von denen etwa 35.000 Exponate auf einer Fläche von über 60.000&nbsp;m² präsentiert werden. Damit ist das Museum, flächenmäßig betrachtet, das drittgrößte Museum der Welt. Besonders hervorzuheben ist die Qualität der [[Antikes Griechenland|griechischen]] und [[Römische Antike|römischen]] Antikensammlungen, der Abteilungen der italienischen [[Malerei der Renaissance|Renaissancemalerei]] und der flämischen Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts sowie der französischen Malerei des 15. bis 19. Jahrhunderts.
Nach dem Sturz des zweiten Kaiserreichs 1870 wurde die Sammlung dann endgültig von der Krone getrennt und verstaatlicht. Der Sammlung kam zugute, dass seit 1972 die Erbschaftssteuer auch in Form von Kunstwerken entrichtet werden kann.
Die [[Französische Kronjuwelen|französischen Kronjuwelen]] befinden sich in der ''Galerie Apollon''.


<div style="clear:both;"></div>
Seit 1986 werden viele vorher im Louvre gezeigte Kunstwerke der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im [[Musée d’Orsay]] ausgestellt. Der derzeitige Direktor des Louvre ist Henri Loyrette.


=== Galerie ===
Im Dezember 2012 öffnet der [[Louvre-Lens]] in [[Lens (Pas-de-Calais)|Lens]], einer nordfranzösischen ehemaligen Bergbaustadt; er soll der Region zu mehr Beachtung und höheren Touristenzahlen verhelfen.
<gallery mode="packed" heights="180" caption="Skulpturen" style="clear:both">
The Seated Scribe at the Louvre, Paris 16 April 2009.jpg|Altes Ägypten: [[Sitzender Schreiber]]
Nike of Samothrake Louvre Ma2369 n2.jpg|Griechische Antike:<br />''[[Nike von Samothrake]]'',<br />um 190 v.&nbsp;Chr.
MG-Paris-Aphrodite of Milos edited.jpg|Griechische Antike:<br />''[[Venus von Milo]]'',<br />um 100 v.&nbsp;Chr.
Psyche Revived by Cupid's Kiss 1.jpg|[[Antonio Canova]]:<br />''[[Amor und Psyche]]'',<br />1793
Hercule Bosio Louvre LL325-3.jpg|[[François Joseph Bosio]]:<br />''[[Herakles|Herkules]] kämpft mit [[Acheloos (Mythologie)|Acheloos]]'', 1824
</gallery>


<gallery mode="packed" heights="180" caption="Gemälde">
=== Rückforderungen ===
Das Narrenschiff.jpg|[[Hieronymus Bosch]]:<br />''[[Das Narrenschiff (Hieronymus Bosch)|Das Narrenschiff]]'', 1480/1516
[[Datei:Saz-style panel Louvre OA3919-2-287.jpg|miniatur|Eines von vielen osmanischen Keramikfliesenpanels, das zurückgegeben werden soll]]
Albrecht-self.jpg|[[Albrecht Dürer]]:<br />''[[Dürers Selbstbildnisse#Selbstbildnis mit Eryngium|Selbstbildnis mit Eryngium]]'', 1493
2009 forderte die türkische Stadt [[Izmir]] zwei antike Marmorstatuen der griechischen Götter Zeus und [[Apollon]] zurück, die Ende des 17. Jahrhunderts in der Nähe der Stadt, dem antiken Smyrna, gefunden wurden. Die beiden über zwei Meter großen Kunstwerke wurden Ende des 17. Jahrhunderts als Geschenk an König [[Ludwig XIV.]] nach Frankreich gebracht und werden derzeit in der Antiken-Abteilung des Louvre gezeigt. Sie sollen im geplanten Museum zur Zivilisation an der Ägäis in Izmir ausgestellt werden.<ref>[http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/kulturzeit/news/139837/index.html News vom 23. November 2009 auf 3sat.online]</ref>
FrancoisIFrance.jpg|[[Jean Clouet]]:<br />''[[Franz I. (Frankreich)|Franz I. von Frankreich]]'',<br />um 1535
Veronese Hochzeit zu Kana.jpg|[[Paolo Veronese]]:<br />''[[Die Hochzeit zu Kana]]'',<br />1563
Scuola di fontainebleau, presunti ritratti di gabrielle d'estrées sua sorella la duchessa di villars, 1594 ca. 04.jpg|Anonymus:<br />''[[Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern]]'',<br />um 1600
La Tour Le Tricheur Louvre RF1972-8.jpg|[[Georges de La Tour]]:<br />''[[Der Falschspieler mit dem Karo-Ass]]'',<br />um 1620/1630
Johannes Vermeer - The Astronomer - 1668.jpg|[[Jan Vermeer]]:<br />''[[Der Astronom]]'',<br />1668
Jean-Baptiste Siméon Chardin 006.jpg|[[Jean Siméon Chardin]]:<br />''Der Knabe mit dem Kreisel'', um 1735
Regnault - Les trois Grâces 01.jpg|[[Jean-Baptiste Regnault]]:<br />''Les trois grâces'',<br />1797/98
JEAN LOUIS THÉODORE GÉRICAULT - La Balsa de la Medusa (Museo del Louvre, 1818-19).jpg|[[Théodore Gericault]]:<br />''[[Das Floß der Medusa]]'',<br />1818/1819
Eugène Delacroix - La Mort de Sardanapale.jpg|[[Eugène Delacroix]]:<br /> ''[[Der Tod des Sardanapal]]'',<br />1827/1828
Eugène Delacroix - La liberté guidant le peuple.jpg|Eugène Delacroix:<br />''[[Die Freiheit führt das Volk]]'', 1830
</gallery>


== Digitalarchiv und Internet-Rundgänge ==
Im Louvre befinden sich 60 osmanische Keramikfliesen aus dem 17. Jahrhundert, die 1895 vom französischen Restaurator Albert Sorlin Dorigny aus der Türbe [[Selim II.]] gestohlen wurden. Dorigny arbeitete zwischen 1895 und 1899 an der Restauration der Hagia Sophia und entwendete in dieser Zeit zahlreiche Kunstschätze nach Frankreich. Die gestohlenen Fliesen ersetzte er mit in der französischen Porzellanmanufaktur Choisleroi Seine hergestellten Repliken. Laut dem türkischen Kulturminister wurde die Rückgabe der Fliesen bestätigt.<ref>[http://www.radikal.com.tr/Radikal.aspx?aType=RadikalDetayV3&ArticleID=1049799&Date=19.05.2011&CategoryID=77 Ayasofya çinileri de Türkiye'ye dönüyor]</ref><ref>[http://mini-site.louvre.fr/trois-empires/en/ceramiques-ottomanes-9-z1.php%20Eine%20der%20entwendeten%20Fliesen%20louvre.fr Eine der entwendeten Fliesen louvre.fr]</ref> Diese Kunstwerke sind im Louvre als die ''A. Sorlin-Dorigny Collection'' bekannt.<ref>[http://communaute.louvre.fr/louvre/panneau-du-mausol%C3%A9e-de-selim-ii Abbildung eines ganzen Keramikfliesenpanels]</ref>
Neben einem umfangreichen Digitalarchiv mit Kunstwerken der eigenen Sammlung bietet der Louvre Internet-Rundgänge durch die Abteilung des ägyptischen Altertums. Über die Internet-Plattform ''Youvisit'' können zahlreiche Ausstellungsräume und Hallen besichtigt werden. Ebenso ist die Architektur des historischen Bauensembles und die berühmte Glaspyramide des Architekten [[Ieoh Ming Pei]] vollständig in 360° zu sehen.<ref>Katharina Cichosch: ''[https://www.spiegel.de/kultur/coronavirus-und-kunst-empfehlungen-fuer-virtuelle-museumsrundgaenge-a-12897466-b495-4843-bdfc-13214b30fd88 Auf zum virtuellen Museumsbesuch.]'' In: ''[[SpOn]].'' vom 20.&nbsp;März 2021.</ref>


Im März 2021 eröffnete das Museum das Internetportal ''collections.louvre.fr''. Darin können 482.943 Kunstwerke<ref>[[Agence France-Presse|AFP]]: ''[https://www.lefigaro.fr/culture/visitez-le-louvre-et-decouvrez-482-943-de-ses-oeuvres-via-internet-en-attendant-la-reouverture-20210326 Visitez le Louvre et découvrez 482.943 de ses œuvres via Internet, en attendant la réouverture.]'' In: ''[[Le Figaro]].'' vom 26.&nbsp;März 2021, (französisch)</ref> des Gesamtbestands kostenfrei angesehen werden. Die Louvre-Verwaltung erklärte sich dazu bereit, das Internetangebot stets zu aktualisieren.<ref>Louvre-Datenbank: ''[https://collections.louvre.fr/en/ Search the collections.]'' In: ''Louvre.'' vom 23.&nbsp;Dezember 2021, (englisch).</ref>
=== Galerie (Werkauswahl) ===
==== Skulpturen ====
[[File:Louvre Grab.JPG|thumb|Gotisches Grab]][[File:Louvre - Griechenlnd.JPG|thumb| Griechenland]]
<div align="center"><gallery perrow="6">
Datei:Egypte louvre 285 scribe.jpg|Ägyptische Abteilung: ''Sitzender Schreiber'', <br />etwa 2600/2350 v. Chr.
Datei:Khorsabad2.jpg|Geflügelter Stier aus Khorsabad, <br />um 721/705 v. Chr.
Datei:Nike Louvre.JPG|Griechische Antike: <br />''[[Nike von Samothrake]]'', <br />um 190 v. Chr.
Datei:Wenuszmf.jpg|Griechische Antike: <br />''[[Venus von Milo]]'', <br />um 100 v. Chr.
Datei:Canova Le Baiser.jpg|Antonio Canova:<br />''[[Amor (Mythologie)|Amor]] und [[Psyche]]'', <br />1793
Datei:Hercule Bosio Louvre LL325-3.jpg|[[François Joseph Bosio]]: <br />''[[Herakles|Herkules]] kämpft mit Acheloos'', 1824
Datei:African Art, Yombe sculpture, Louvre.jpg|Afrikanische Kunst:<br />[[Yombe (Volk)|Yombe]]-Skulptur, <br />19. Jahrhundert
</gallery></div>


== Louvre in anderen Städten ==
==== Gemälde ====
=== Louvre-Lens ===
{{Hauptartikel|Louvre-Lens}}


Im Dezember 2012 öffnete der [[Louvre-Lens]] in der ehemaligen Bergbaustadt [[Lens]]. Das Museum befindet sich auf einem aufgelassenen Zechengelände und soll der nordfranzösischen Region zu mehr Beachtung und kunstinteressierten Touristen verhelfen. Das Pariser Stammhaus überlässt dem Louvre in Lens Objekte aus seiner Sammlung als mittel- oder langfristige Leihgaben, damit diese dort für eine längere Dauer als üblich gezeigt werden können.
<div align="center"><gallery perrow="5">
Datei:Das Narrenschiff.jpg|[[Hieronymus Bosch]]: <br />''[[Bilder von Hieronymus Bosch|Das Narrenschiff]]'', 1480/1516
Datei:Albrecht Dürer 102.jpg|[[Albrecht Dürer]]: <br />[[Dürers Selbstbildnisse#Selbstbildnis mit Eryngium|Selbstbildnis mit Eryngium]]'', <br />1493
Datei:Mona Lisa, by Leonardo da Vinci, from C2RMF retouched.jpg|[[Leonardo da Vinci]]: <br />''[[Mona Lisa]]'', <br />um 1503/1505
Datei:FrancoisIFrance.jpg|Clouet: <br />''[[Franz I. (Frankreich)|Franz I. von Frankreich]]'', <br />um 1535
Datei:Veronese Hochzeit zu Kana.jpg|[[Paolo Veronese]]: <br />''[[Die Hochzeit zu Kana]]'', <br />1563
Datei:Gabrielle d Estree - Louvre.jpg|[[Schule von Fontainebleau]]:<br />''[[Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern]]'', <br />~1600
Datei:La Tour Le Tricheur Louvre RF1972-8.jpg|[[Georges de La Tour]]:<br />''[[Der Falschspieler mit dem Karo-Ass]]'',<br />~1620/1630
Datei:Jan Vermeer - The Astronomer.JPG|[[Jan Vermeer]]: <br />''[[Der Astronom]]'', <br />1668
Datei:Jean-Baptiste Siméon Chardin 006.jpg|[[Jean-Baptiste-Siméon Chardin]]: <br />''Der Knabe mit dem Kreisel'', ~1735
Datei:Floss der medusa.jpg|[[Théodore Gericault]]: <br />''[[Das Floß der Medusa (Gemälde)|Das Floß der Medusa]]'', <br />1818/1819
Datei:Eugène Delacroix - La Mort de Sardanapale.jpg|[[Eugène Delacroix]]:<br /> ''[[Der Tod des Sardanapal]]'', <br />1827/1828
Datei:Eugène Delacroix - La liberté guidant le peuple.jpg|Eugène Delacroix: <br />''[[Die Freiheit führt das Volk]]'', <br />1830
Datei:JBRegnault01.jpg|[[Jean-Baptiste Regnault]]:<br />''Les trois grâces'',<br />1797/98
</gallery></div>


== Projekt „Louvre Abu Dhabi“ ==
=== Louvre Abu Dhabi ===
{{Hauptartikel|Louvre Abu Dhabi}}
Die französische Regierung und das Emirat wollen Ende 2012 in [[Abu Dhabi]], der Hauptstadt der [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emirate]] ein „Mini-Louvre“ auf der künstlichen Insel [[Saadiyat]] eröffnen.<ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,463757,00.html ''Spiegel'' vom 2. Februar 2007]</ref><ref>[http://www.n24.de/news/newsitem_465552.html Artikel auf www.N24.de vom 10. Juli 2008]</ref> Ein Kooperationsvertrag wurde am 7. März 2007 unterzeichnet. Dies geschah sehr rasch, vermutlich aufgrund der bevorstehenden französischen Präsidentschaftswahlen.


Die französische Regierung und die [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emirate]] unterzeichneten am 7.&nbsp;März 2007 einen Kooperationsvertrag, mit dem u.&nbsp;a. der Bau eines „Miniatur-Louvre“ vereinbart wurde, gelegen auf der künstlichen Insel [[Saadiyat]] in [[Abu Dhabi]], der Hauptstadt der Emirate.<ref>Heiko Klaas: ''[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,463757,00.html Abu Dhabi: Araber planen gigantische Kunst-Museen.]'' In: ''[[SpOn]].'' vom 2.&nbsp;Februar 2007.<br /> [[dpa]]: ''[https://www.welt.de/reise/article160308187/Abu-Dhabi-plant-weltgroesstes-Kulturzentrum.html Louvre auf Arabisch. Abu Dhabi plant weltgrößtes Kulturzentrum.]'' In: ''[[Die Welt]]'', 5.&nbsp;März 2008, aufgerufen am 19.&nbsp;April 2020.</ref>
Bis gegen 2019 sollen – von [[Jean Nouvel]] entworfen – 6000 Quadratmeter [[Dauerausstellung]]sfläche zusammenkommen. Das Scheichtum, das einen jährlichen Ankaufsetat von 40 Millionen Euro plante, soll einer „Agence Internationale des musées de France“ 165 Millionen zahlen – und jährlich für 15 Jahre 13 Millionen Euro für Wechselausstellungen in einer 2000-Quadratmeter-Galerie. Als Gegenleistung werden französische Museen Wechselausstellungen veranstalten und auch weitere Exponate leihen (zunächst 300, dann weniger mit zunehmendem eigenem Bestand für je Objekt höchstens zwei Jahre). Und: 30 Jahre lang darf sich das neue Museum „Louvre“ nennen. Insgesamt kommen dem Louvre in Paris dadurch 400 Millionen Euro zu. <!--(Ob der Kunst gedient ist, „Durchschnittsmorgenländer“ zu ihr in einen exklusiven Tourismuskomplex finden? Die [[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]] fürchtet, es gehe um wirtschaftliche und politische Zwecke)-->Die von dem Geld neu errichteten Säle im Pariser Louvre erhalten den Namen des gestorbenen Emirs von Abu Dhabi, Zayed Bin Sultan Al Nayan, und dies zeitlich unbegrenzt.


Der 24.000 Quadratmeter große Museumsbau wurde von [[Jean Nouvel]] entworfen. Das Scheichtum, das einen jährlichen Ankaufsetat von 40 Millionen Euro plante, sollte einer „Agence internationale des musées de France“ 165 Millionen zahlen – und jährlich für 15 Jahre 13 Millionen Euro für Wechselausstellungen in einer 2000-Quadratmeter-Galerie. Als Gegenleistung werden französische Museen Wechselausstellungen veranstalten und auch weitere Exponate leihen (zunächst 300, dann weniger mit zunehmendem eigenem Bestand für je Objekt höchstens zwei Jahre). Des Weiteren darf sich das neue Museum während der nächsten 30 Jahre ''Louvre'' nennen; dafür zahlt es an den Louvre in Paris 400 Millionen Euro.<ref>[[Rainer Hermann]]: ''[https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/abu-dhabis-kulturplaene-so-sieht-die-museumsinsel-von-morgen-aus-1437719.html So sieht die Museumsinsel von morgen aus.]'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]].'' vom 25.&nbsp;April 2007.</ref> Die von den Einnahmen neu eingerichteten Säle im Pariser Louvre erhalten als Widmung den Namen des verstorbenen Emirs von Abu Dhabi, [[Zayid bin Sultan Al Nahyan]], als ''Centre Sheikh Zayed bin Sultan al Nahyan'',<ref>Pressemitteilung: ''[http://presse.louvre.fr/le-pavillon-de-lhorloge/ Le Pavillon de l'Horloge.]'' In: ''louvre.fr'', 6.&nbsp;Juli 2016, (französisch).</ref> und dies zeitlich unbegrenzt.
Museumsdirektoren, Konservatoren und Kunsthistoriker protestierten offensiv gegen die Kommerzialisierung der Museumsarbeit und den „Ausverkauf der französischen Museen“, so [[Jean Clair]], ehemaliger Direktor des Pariser [[Musée Picasso|Picasso-Museums]] und einer der wichtigsten Theoretiker der zeitgenössischen Kunst. Organisiert wurde u. a. eine Unterschriftensammlung gegen das Projekt. Die Eröffnung in Abu Dhabi war zunächst für 2012/13 geplant. Die Bauarbeiten beginnen 2013. Die Eröffnung wurde für 2015 angekündigt.<ref>[http://www.wdr5.de/nachrichten/kultur.html Westdeutscher Rundfunk (WDR 5) Kulturnachrichten vom 8. Januar 2012], abgerufen am 8. Januar 2013</ref>

Museumsdirektoren, Konservatoren und Kunsthistoriker protestierten offensiv gegen die Kommerzialisierung der Museumsarbeit und den „Ausverkauf der französischen Museen“, so [[Jean Clair]], ehemaliger Direktor des Pariser [[Musée Picasso|Picasso-Museums]] und ein namhafter Theoretiker der zeitgenössischen Kunst. Organisiert wurde u.&nbsp;a. eine Unterschriftensammlung gegen das Projekt.

Die Eröffnung in Abu Dhabi war zunächst für 2012/13 geplant, 2013 begannen die Bauarbeiten. Die Eröffnung wurde dann für 2015 angekündigt.<ref>[[Sabine B. Vogel]]: ''[http://sabinebvogel.at/louvre-abu-dhabi-birth-of-a-museum/ Louvre Abu Dhabi: Birth of a Museum.]'' In: ''[[FAZ]].'' vom 15.&nbsp;Mai 2013, (deutsch), mit vielen Illustrationen.</ref> Im Juni 2016 wurde der Rohbau beendet und die vielen Wasserbecken, die das Museum umgeben, konnten erstmals geflutet werden.<ref>Roman Hollenstein: ''[http://www.nzz.ch/feuilleton/kunst_architektur/der-louvre-abu-dhabi-ein-blaetterdach-aus-stahl-ld.103102 Der Louvre Abu Dhabi. Ein Blätterdach aus Stahl.]'' In: ''[[NZZ]].'' vom 30. Juni 2016.<br />Nick Leech: ''[http://www.thenational.ae/uae/tourism/louvre-abu-dhabi/the-tide-turns-at-louvre-abu-dhabi-as-the-sea-becomes-museums-first-attraction The tide turns at Louvre Abu Dhabi as the sea becomes museum’s first attraction.]'' In: ''The National'' (Vereinigte Arabische Emirate), 15. Juni 2016, (englisch), mit vielen Illustrationen.<br />Helge Sobik: ''[http://www.spiegel.de/reise/fernweh/louvre-in-abu-dhabi-wie-picasso-in-die-wueste-kam-a-1172250.html Louvre in Abu Dhabi: Wie Picasso in die Wüste kam.]'' In: ''[[Spiegel Online]]'', 17.&nbsp;Oktober 2017.</ref> Das Gebäude wird von einer flachen, lichtdurchlässigen Kuppel aus Stahlgeflecht mit 180 Meter Durchmesser und 7500 Tonnen Gewicht überwölbt.<ref>cppp: ''[http://orf.at/stories/2413861/2413860/ Abu Dhabis teure Museumskuppel: „Kulturelle Botschaft“ gegen Fanatismus.]'' In: ''[[orf.at]]'', 9.&nbsp;November 2017, aufgerufen am 23.&nbsp;Dezember 2021.</ref> Das Museum wurde am 8.&nbsp;November 2017 eingeweiht<ref>{{Internetquelle |autor=Jürgen König |url=https://www.deutschlandfunkkultur.de/louvre-abu-dhabi-neues-museum-der-superlative-100.html |titel=Louvre Abu Dhabi – Neues Museum der Superlative |werk=[[Deutschlandfunk Kultur]] |datum=2017-11-08 |abruf=2021-12-23}}</ref> und die offizielle Eröffnung für Besucher folgte am 11.&nbsp;November 2017 nach.<ref>{{Internetquelle |autor=[[dpa]] |url=http://www.focus.de/kultur/kunst/museen-louvre-abu-dhabi-oeffnet-tueren-fuer-besucher_id_7833362.html |titel=Louvre Abu Dhabi öffnet Türen für Besucher |werk=[[Focus]] |datum=2017-11-11 |abruf=2017-11-11}}</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
<small>– chronologisch –</small>
* Sylvia Jurewitz-Freischmidt: ''Herrinnen des Louvre. Frankreichs Regentinnen Maria de' Medici und Anne d'Autriche.'' Katz, Gernsbach 2005, ISBN 3-925825-98-3.
* Andrew McClellan: ''Inventing the Louvre. Art, Politics, and the Origins of the Modern Museum in Eighteenth-Century Paris.'' Cambridge University Press, Cambridge/ New York 1994, ISBN 0-521-45065-9.
* [[Michael Petzet]]: ''Claude Perault und die Architektur des Sonnenkönigs. Der Louvre König Ludwigs XIV. und das Werk Claude Perraults.'' Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2000, ISBN 3-422-06264-5.
* Sonja Kobold: ''Der Louvre: Bildungsinstitution und Musentempel.'' [[Dissertation]] der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]], 2005 ([https://edoc.ub.uni-muenchen.de/7635/1/Kobold_Sonja.pdf Volltext als PDF; 1,66&nbsp;MB]).
* Pablo Schneider, Philipp Zitzlsperger (Hrsg.): ''Bernini in Paris. Das Tagebuch des Paul Fréart de Chanteloup über den Aufenthalt Gianlorenzo Berninis am Hof Ludwigs XIV.'' Akademie Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-05-004162-5.
* [[Jack Lang]]: ''Les batailles du Grand Louvre. Les secrets d'une victoire.'' Réunion des Musées Nationaux – Grand Palais, Rmn éditions, Paris 2010, ISBN 978-2-7118-5789-0.
* [[Fritz Stahl]]: ''Paris. Eine Stadt als Kunstwerk.'' Rudolf Mosse Buchverlag, Berlin 1929.
* [[Andreas Beyer]]: ''Der Louvre.'' In: Pim den Boer u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Europäische Erinnerungsorte.'' Band&nbsp;2: ''Das Haus Europa.'' Oldenbourg, München 2012, ISBN 978-3-486-70419-8, S.&nbsp;161–166.
* Heinfried Wischermann: ''Architekturführer Paris.'' Hatje, Ostfildern 1997, ISBN 3-7757-0606-2, S. 35.
* [[Anja Grebe]]: ''Der Louvre. Alle Gemälde.'' Im [[Schuber]], mit einer [[DVD]]. Fotos von [[Erich Lessing]]. DuMont, Köln 2012, ISBN 978-3-8321-9457-4, [https://d-nb.info/1022014064/04 Inhaltsverzeichnis], (insgesamt 3.022 ständig ausgestellte Gemälde werden aufgelistet, davon 400 Werke näher dargestellt).
* Claire Maingon: ''Le Musée invisible. Le Louvre et la Grande Guerre (1914–1921)''. Louvre Éditions, Paris 2016, ISBN 979-10-240-0595-9.
* Geneviève Bresc-Bautier, Yannick Lintz, Françoise Mardrus, Guillaume Fonkenell (Hrsg.): ''Histoire du Louvre.'' 3 Bände, Band I: ''Des origines à l'heure napoléonienne.'' Band II: ''De la Restauration à nos jours.'' Band III: ''Dictionnaire thématique et culturel.'' Fayard, Paris 2016, ISBN 978-2-213-67111-6, {{Google Buch | BuchID=FmiCDAAAQBAJ |Seite=PA9}}.


== Film ==
== Filme ==
* ''A Golden Prison: The Louvre.'' Dokumentarfilm, USA, 1964, 53 Min., Buch: Sidney Carroll, Regie: John J. Sughrue, Produktion: [[National Broadcasting Company|NBC News]], Erstsendung: 17. November 1964, Daten und Inhaltsangabe von {{IMDb|tt0277538|A Golden Prison: The Louvre}}.
* ''La ville Louvre.'' Dokumentarfilm, 1990, 85 Min., ein Film von Nicolas Philibert <br />Wie entsteht eine Ausstellung im Louvre? Der Film wirft einen Blick hinter die Kulissen des Louvre, führt in die unterirdischen Archive und gibt Einblick in die Organisation.
* ''La ville Louvre.'' Dokumentarfilm, Frankreich, 1990, 85 Min., Buch und Regie: Nicolas Philibert, Produktion: [[France 2]], La Sept, Les Films d’Ici, [http://www.viennale.at/de/film/ville-louvre Inhaltsangabe] von der [[Viennale]], [https://www.youtube.com/watch?v=KZpS5RXXZU4 Vorschau]. Der Dokumentarfilm erhielt unter anderem den ''Prix Europa du meilleur documentaire'' als Auszeichnung.<br />Wie entsteht eine Ausstellung im Louvre? Der Film wirft einen Blick hinter die Kulissen des Louvre, führt in die unterirdischen Archive und gibt Einblick in die Organisation.
* ''Die Louvre-Saga 1. Die Zeit der Verwandlungen.'' (OT: ''Les batailles du Louvre 1. Le temps des métamorphoses.'') Dokumentarfilm, Frankreich, 2015, 52:32 Min., Buch: Antoine de Gaudemar und Sylvain Bergère, Regie: Sylvain Bergère, Produktion: [[arte]] France, A Prime Group, Erstsendung: 9. Juli 2016 bei arte, [http://programm.ard.de/TV/arte/die-louvre-saga--1-2-/eid_2872417986571656 Inhaltsangabe] von [[ARD]].
* ''Die Louvre-Saga 2. Die Zeit der Revolutionen.'' (OT: ''Les batailles du Louvre 2. Le temps des révolutions.'') Dokumentarfilm, Frankreich, 2015, 53:04 Min., Buch: Antoine de Gaudemar und Sylvain Bergère, Regie: Sylvain Bergère, Produktion: arte France, A Prime Group, Erstsendung: 9. Juli 2016 bei arte, [http://programm.ard.de/?sendung=2872418227778198&first=1 Inhaltsangabe] von ARD, Besprechung: <ref>Hans-Jürgen Linke: ''[https://www.fr.de/kultur/tv-kino/mitte-waechst-bauwerk-11100812.html „Die Louvre-Saga“, Arte: In der Mitte wächst ein Bauwerk.]'' In: ''[[Frankfurter Rundschau]].'' vom 9.&nbsp;Juli 2016.</ref>.
* ''Der Louvre in Abu Dhabi – Wie die Kunst in die Wüste kam.'' Dokumentarfilm, Frankreich, 2017, 50:02&nbsp;Min., Buch und Regie: Bernard George, Produktion: Actarus Films, [[arte]] France, Le Musée du Louvre, [[TV5 Monde]], Erstsendung: 12.&nbsp;November 2017 bei arte, [https://programm.ard.de/TV/Programm/?sendung=287243668332953 Inhaltsangabe] von [[ARD]].
* ''Der Louvre zieht um.'' (OT: ''Le Louvre déménage''.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2017, 53:04&nbsp;Min., Buch und Regie: Agnès Molia, Mikaël Lefrançois, Produktion: arte France, deutsche Erstsendung: 30.&nbsp;Oktober 2021 bei arte, {{Webarchiv | url=https://www.arte.tv/de/videos/069800-000-A/der-louvre-zieht-um/ | wayback=20201115030524 | text=Inhaltsangabe von arte,}}. Über den Umzug in das Restaurierungszentrum ''Centre de conservation du Louvre'' in [[Liévin]] im Norden Frankreichs.
* ''Der Louvre – Das Weltwunder von Paris.'' (OT: ''Le Louvre, un Musée Pharaonique'' / ''The Louvre, building a symbol.'') Dokumentarfilm mit Archivaufnahmen und Computeranimationen, Frankreich, 2019, 41:48&nbsp;Min., Buch und Regie: Pauline Legrand, Produktion: Label News, ZED 2019, [[TV5 Monde|TV5 Québec]], deutsche Erstsendung: 30.&nbsp;März 2020 bei [[ZDF]], [https://www.presseportal.de/pm/105413/4556826 Inhaltsangabe] von ZDF, [https://www.zed.fr/en/tv/distribution/catalogue/programme/the-louvre-building-a-symbol?media=3295 Vorschau] von ZED, 1:49&nbsp;Min. – Zur Baugeschichte des Louvre.
* ''Weltkultur. Weltkunst. Der Louvre.'' (OT: ''Il était une fois le musée du Louvre.'') Dokumentarfilm, Frankreich, 2021, 94:42&nbsp;Min., Buch und Regie: Frédéric Wilner, Produktion: [[arte]] France, Erstsendung: 30.&nbsp;Oktober 2021 bei arte, [https://programm.ard.de/TV/Programm/?sendung=287244000468525 Inhaltsangabe] von [[ARD]], [https://www.facebook.com/artede/videos/weltkultur-weltkunst-der-louvre-arte/415793583331058/ Vorschau (Wie die ''Mona Lisa'' in französischen Besitz kam)], 4:09&nbsp;Min.


== Weblinks ==
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* {{GKD|1006837-5|text=des Louvre}}
{{Wikivoyage|Paris/Louvre|Louvre}}
* [http://www.louvre.fr/ louvre.fr] – Musée du Louvre (französisch, englisch u.&nbsp;a.) – [https://www.frankreich-trip.com/stadtplan/louvre-plan-information-deutsch.pdf Übersicht der Gebäude und Sammlungen] (deutsch; PDF, 10&nbsp;S., 7,68&nbsp;MB)
* {{DNB-Portal|4075873-4|TYP=Literatur zum}}
* [http://www.louvre.fr/llv/commun/home.jsp Musée du Louvre]
* [https://collections.louvre.fr/en/recherche Gesamtbestand des Musée du Louvre] (Internetpräsenz des Louvre) mit über 480.000 Kunstwerken (französisch, englisch u.&nbsp;a.)
* {{DNB-Portal|1006837-5|TEXT=Veröffentlichungen des}}
* {{Sketchup|ce005ef2a9b051555740617460f59bbe|Der Louvre|Typ=Sammlung}}
* {{DNB-Portal|4075873-4|TEXT=Literatur zum}}
* [http://monguide.louvre.fr/index.php?p=accueil&lang=de Multimedia-Guide im Louvre]
* Über das Musée Napoléon/Louvre und die große Ausstellung deutscher Raubkunst 1806/1807 https://paris-blog.org/2021/05/01/vivant-denon-der-kunstrauber-napoleons-und-sein-musee-napoleon-louvre-teil-1-die-grose-ausstellung-deutscher-raubkunst-1806-1807/

;Projekt Abu Dhabi
* [http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~ECCEB4D68A7B94D079EABE655CFDE42DF~ATpl~Ecommon~Scontent.html „So sieht die Museumsinsel von morgen aus“], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], Mittwoch, 25. April 2007, Nr. 96, S. 42


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Aktuelle Version vom 1. Juli 2024, 20:16 Uhr

Louvre
Louvre-Museum

Louvre mit Glaspyramide im Innenhof, 2020
Daten
OrtParis, 1. Arrondissement
Art
Architektverschiedene Architekten
Eröffnung1793 als öffentliche Sammlung
Besucheranzahl (jährlich)9,6 Millionen (2019)
Leitung
Website

Der Louvre ([ˈluːvrə] anhören/?), offiziell das Louvre-Museum (französisch Musée du Louvre), ist ein Kunstmuseum im 1. Arrondissement von Paris. Er befindet sich im historischen Louvre-Palast, der ehemaligen Residenz der französischen Könige, am rechten Ufer der Seine. In Folge der Französischen Revolution wurde die frühere Kunstsammlung der Könige am 27. Juli 1793 zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, am 10. August 1793 dann als Zentrales Kunstmuseum der Republik mit einer Ausstellung von 537 Gemälden eröffnet, wobei der Großteil der Werke aus königlichem Besitz und konfisziertem Kirchenbesitz stammte. Nach Napoleon Bonapartes siegreichen Italienfeldzug (1796/97) wurden Kunstwerke von den Franzosen requiriert. Die so vergrößerte Sammlung wurde in Musée Napoléon umbenannt. Nach dem Ende des Napolionischen Kaiserreichs (1815) wurde die Kunstsammlung wieder als Louvre bezeichnet. Die in den Napoleonischen Kriegen erbeuteten Kunstwerke wurden an ihre vorhergehenden Besitzer zurückgeführt. Das nationale Element in der nun wieder als Louvre bezeichneten Kunstsammlung trat so wieder in den Vordergrund. Bis heute ist die Kunstsammlung auf mehr als 380.000 Objekte gewachsen, von denen etwa 35.000 ausgestellt sind. Mit 72.735 Quadratmetern Fläche und 9,6 Millionen Besuchern im Jahr 2019 ist der Louvre das größte und meistbesuchte Kunstmuseum der Welt.[1]

Geschichte

Anfänge

Der Ursprung der Sammlung geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Der Herzog Jean de Berry (1340–1415), ein Bruder Karls V., legte eine Sammlung von Gemälden, Tapisserien und Buchmalereien an, von denen einige noch in der heutigen Ausstellung zu sehen sind.

Mona Lisa (Leonardo da Vinci, 1503–1505)

Der eigentliche Begründer der Sammlung ist aber König Franz I. (1515–1547), der als der erste große Sammler und Mäzen auf Frankreichs Thron gilt. Er richtete auch dem greisen Leonardo da Vinci 1517 Im Schloss Le Clos Lucé ein Domizil an der Loire ein. Nach Leonardos Tod 1519 gelangten dessen Bilder – darunter wahrscheinlich auch die Mona Lisa – in die Sammlung des Königs, die zu dieser Zeit noch im Schloss Fontainebleau aufbewahrt wurde.

Kardinal Richelieu, der 1624 Minister unter Ludwig XIII. wurde, baute auf Staatskosten eine große Privatsammlung auf, die 1636 zum Großteil in den Besitz der Krone überging. 1660 zog die Sammlung in den Louvre um. Auch unter Ludwig XIV. wurden kostbare Werke erworben, unter anderem von Tizian und Raffael.

Öffnung für das Publikum

Unter Ludwig XV. wurden kaum noch neue Bilder der Sammlung hinzugefügt. Dass die Sammlung der Öffentlichkeit nicht zugänglich war, führte zu allgemeiner Kritik, worauf 1750 im Palais du Luxembourg die erste Gemäldegalerie Frankreichs eröffnet wurde. Bereits 1779 wurde sie jedoch wieder geschlossen, da das Palais als Wohnung des späteren Ludwig XVIII. dienen sollte. Die Bilder wurden zurück ins Depot des Louvre gebracht. Der Politiker Charles Claude Flahaut de La Billarderie plante die Schaffung eines französischen Nationalmuseums.

Im Zuge der Französischen Revolution (1789) wurde die Kunstsammlung im Louvre mit Dekret der Nationalversammlung vom 27. Juli 1793 der Öffentlichkeit zum ersten Mal zugänglich gemacht. Am 10. August 1793 – auf den Tag genau ein Jahr nach Abschaffung der Monarchie – wurde der Louvre als Zentrales Kunstmuseum der Republik mit einer Ausstellung von 537 Gemälden eröffnet, wobei der Großteil der Werke aus königlichem und konfisziertem Kirchenbesitz stammte. Wegen baulicher Probleme war das Museum von 1796 bis 1801 geschlossen.

Weiterer Ausbau der Kunstsammlung

Der Louvre in den 1850er Jahren

Napoleon Bonaparte erteilte nach seinem siegreichen Italienfeldzug (1796/97) den ausdrücklichen Befehl, berühmte Kunstwerke im Ausland für Frankreich zu requirieren. Die so vergrößerte Sammlung wurde in Musée Napoléon umbenannt. Bald schon konnte das Museum die Kunstwerke aus Rom, Venedig, Berlin, Wien und vielen anderen europäischen Städten nicht mehr fassen. Unter Napoleon Bonaparte entstanden im Rahmen eines groß angelegten, bahnbrechenden nationalen Kulturprogramms 15 Zweigstellen des Musée Napoléon in ganz Frankreich, in denen Kunstwerke der Sammlung zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Nach dem Ende des Napoleonischen Kaiserreichs im Ergebnis der Schlacht bei Waterloo (18. Juni 1815) wurde der zukunftsweisende volkspädagogische Ansatz Napoleon Bonapartes nicht mehr weiterverfolgt; die Beutekunst wurde von den alliierten Siegermächten wieder an ihre vorhergehenden Besitzer zurückgegeben, wodurch das nationale Element in der nun wieder als Louvre bezeichnete Kunstsammlung in den Vordergrund trat.

1821 wurde mit dem Ankauf der Venus von Milo der Aufbau der Antikensammlung fortgesetzt. Seit 1808 war bereits die Antikensammlung der Borghese Teil der Sammlung. 1826 folgten die ägyptische und 1847 die assyrische Abteilung. Ab 1851 wurde die Ausstellungsfläche des Louvre unter Alfred Émilien de Nieuwerkerke erweitert. Nach dem Sturz des zweiten Kaiserreichs 1870 wurde die Sammlung endgültig von der Krone getrennt und verstaatlicht.

Der Sammlung kam zugute, dass seit 1972 die Erbschaftsteuer auch in Form von Kunstwerken entrichtet werden kann.

Grand-Louvre und heutiger Zustand

Staatspräsident François Mitterrand initiierte 1981 das Projekt „Grand-Louvre“, mit dem der gesamte Gebäudekomplex einer musealen Nutzung unterworfen wurde; 1999 wurde es abgeschlossen. Das Finanzministerium zog um;[2] in diesem Rahmen wurde unter anderem die Galerie d’Apollon restauriert und die Glaspyramide im Innenhof des Louvre geschaffen. Die Glaspyramide wurde von Ieoh Ming Pei entworfen und 1989 eröffnet. Sie dient heute als Haupteingang zum Musée du Louvre. Anfangs als „Gewächshaus“ und „Käseglocke“ verspottet, ist die Pyramide heute zu einem bekannten Wahrzeichen von Paris geworden.

Außerdem wurde 1993 das Carrousel du Louvre eröffnet, eine unterirdisch direkt an den Louvre angeschlossene Einkaufsmeile mit Restaurants und der invertierten Glaspyramide. 2009 gab es eine Kontroverse um den Einzug einer McDonald’s-Filiale im neugestalteten Restaurantbereich.[3]

Seit 1986 werden viele vorher im Louvre gelagerte Kunstwerke der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Musée d’Orsay ausgestellt.

Im September 2012 eröffnete der Louvre eine neue Abteilung für islamische Kunst, die sich in einem Erweiterungsbau nach einem Entwurf der Architekten Mario Bellini und Rudy Ricciotti befindet. Ausgestellt werden rund 2500 Exponate, die teilweise aus dem Musée des Arts Decoratifs stammen.[4]

Seit 2016 wurde das 180 km entfernte Liévin im nördlichen Département Pas-de-Calais zum Standort des wichtigsten Depots des Museums, das Centre de conservation du Louvre.[5][6][7]

Rückforderungen

Eine von mehreren osmanischen Keramikfliesen, die zurückgefordert wird.

2009 forderte die türkische Stadt Izmir zwei antike Marmorstatuen der griechischen Götter Zeus und Apollon zurück, die Ende des 17. Jahrhunderts in der Nähe der Stadt, dem antiken Smyrna, gefunden wurden. Die beiden über zwei Meter großen Kunstwerke wurden Ende des 17. Jahrhunderts als Geschenk an König Ludwig XIV. nach Frankreich gebracht und werden derzeit in der Antikenabteilung des Louvre gezeigt. Sie sollen im geplanten Museum zur Zivilisation an der Ägäis in Izmir ausgestellt werden.[8]

Im Louvre befinden sich 60 osmanische Keramikfliesen aus dem 17. Jahrhundert, die 1895 vom französischen Restaurator Albert Sorlin-Dorigny aus der Türbe Selim II. in Istanbul entwendet wurden.[9] Sorlin-Dorigny arbeitete zwischen 1895 und 1899 an der Restaurierung der Hagia Sophia und brachte in dieser Zeit zahlreiche Kunstschätze nach Frankreich. Die Fliesen ersetzte er durch in der Fayence-Manufaktur von Choisy-le-Roi hergestellte Repliken. Der türkische Kulturminister bestätigte 2011 die Rückgabeforderung für die Fliesen.[10]

Direktoren des Louvre

Sammlung

Französische Kronjuwelen in der Galerie Apollon
Übersichtsplan des Louvre (rechts) mit dem ehemaligen Tuilerien-Palast (links)

Die Sammlung umfasst ungefähr 380.000 Werke, von denen etwa 35.000 Exponate auf einer Fläche von über 60.000 m² präsentiert werden. Damit ist das Museum, flächenmäßig betrachtet, das drittgrößte Museum der Welt. Besonders hervorzuheben ist die Qualität der griechischen und römischen Antikensammlungen, der Abteilungen der italienischen Renaissancemalerei und der flämischen Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts sowie der französischen Malerei des 15. bis 19. Jahrhunderts. Die französischen Kronjuwelen befinden sich in der Galerie Apollon.

Galerie

Digitalarchiv und Internet-Rundgänge

Neben einem umfangreichen Digitalarchiv mit Kunstwerken der eigenen Sammlung bietet der Louvre Internet-Rundgänge durch die Abteilung des ägyptischen Altertums. Über die Internet-Plattform Youvisit können zahlreiche Ausstellungsräume und Hallen besichtigt werden. Ebenso ist die Architektur des historischen Bauensembles und die berühmte Glaspyramide des Architekten Ieoh Ming Pei vollständig in 360° zu sehen.[13]

Im März 2021 eröffnete das Museum das Internetportal collections.louvre.fr. Darin können 482.943 Kunstwerke[14] des Gesamtbestands kostenfrei angesehen werden. Die Louvre-Verwaltung erklärte sich dazu bereit, das Internetangebot stets zu aktualisieren.[15]

Louvre in anderen Städten

Louvre-Lens

Im Dezember 2012 öffnete der Louvre-Lens in der ehemaligen Bergbaustadt Lens. Das Museum befindet sich auf einem aufgelassenen Zechengelände und soll der nordfranzösischen Region zu mehr Beachtung und kunstinteressierten Touristen verhelfen. Das Pariser Stammhaus überlässt dem Louvre in Lens Objekte aus seiner Sammlung als mittel- oder langfristige Leihgaben, damit diese dort für eine längere Dauer als üblich gezeigt werden können.

Louvre Abu Dhabi

Die französische Regierung und die Vereinigten Arabischen Emirate unterzeichneten am 7. März 2007 einen Kooperationsvertrag, mit dem u. a. der Bau eines „Miniatur-Louvre“ vereinbart wurde, gelegen auf der künstlichen Insel Saadiyat in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Emirate.[16]

Der 24.000 Quadratmeter große Museumsbau wurde von Jean Nouvel entworfen. Das Scheichtum, das einen jährlichen Ankaufsetat von 40 Millionen Euro plante, sollte einer „Agence internationale des musées de France“ 165 Millionen zahlen – und jährlich für 15 Jahre 13 Millionen Euro für Wechselausstellungen in einer 2000-Quadratmeter-Galerie. Als Gegenleistung werden französische Museen Wechselausstellungen veranstalten und auch weitere Exponate leihen (zunächst 300, dann weniger mit zunehmendem eigenem Bestand für je Objekt höchstens zwei Jahre). Des Weiteren darf sich das neue Museum während der nächsten 30 Jahre Louvre nennen; dafür zahlt es an den Louvre in Paris 400 Millionen Euro.[17] Die von den Einnahmen neu eingerichteten Säle im Pariser Louvre erhalten als Widmung den Namen des verstorbenen Emirs von Abu Dhabi, Zayid bin Sultan Al Nahyan, als Centre Sheikh Zayed bin Sultan al Nahyan,[18] und dies zeitlich unbegrenzt.

Museumsdirektoren, Konservatoren und Kunsthistoriker protestierten offensiv gegen die Kommerzialisierung der Museumsarbeit und den „Ausverkauf der französischen Museen“, so Jean Clair, ehemaliger Direktor des Pariser Picasso-Museums und ein namhafter Theoretiker der zeitgenössischen Kunst. Organisiert wurde u. a. eine Unterschriftensammlung gegen das Projekt.

Die Eröffnung in Abu Dhabi war zunächst für 2012/13 geplant, 2013 begannen die Bauarbeiten. Die Eröffnung wurde dann für 2015 angekündigt.[19] Im Juni 2016 wurde der Rohbau beendet und die vielen Wasserbecken, die das Museum umgeben, konnten erstmals geflutet werden.[20] Das Gebäude wird von einer flachen, lichtdurchlässigen Kuppel aus Stahlgeflecht mit 180 Meter Durchmesser und 7500 Tonnen Gewicht überwölbt.[21] Das Museum wurde am 8. November 2017 eingeweiht[22] und die offizielle Eröffnung für Besucher folgte am 11. November 2017 nach.[23]

Literatur

– chronologisch –

Filme

  • A Golden Prison: The Louvre. Dokumentarfilm, USA, 1964, 53 Min., Buch: Sidney Carroll, Regie: John J. Sughrue, Produktion: NBC News, Erstsendung: 17. November 1964, Daten und Inhaltsangabe von A Golden Prison: The Louvre bei IMDb.
  • La ville Louvre. Dokumentarfilm, Frankreich, 1990, 85 Min., Buch und Regie: Nicolas Philibert, Produktion: France 2, La Sept, Les Films d’Ici, Inhaltsangabe von der Viennale, Vorschau. Der Dokumentarfilm erhielt unter anderem den Prix Europa du meilleur documentaire als Auszeichnung.
    Wie entsteht eine Ausstellung im Louvre? Der Film wirft einen Blick hinter die Kulissen des Louvre, führt in die unterirdischen Archive und gibt Einblick in die Organisation.
  • Die Louvre-Saga 1. Die Zeit der Verwandlungen. (OT: Les batailles du Louvre 1. Le temps des métamorphoses.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2015, 52:32 Min., Buch: Antoine de Gaudemar und Sylvain Bergère, Regie: Sylvain Bergère, Produktion: arte France, A Prime Group, Erstsendung: 9. Juli 2016 bei arte, Inhaltsangabe von ARD.
  • Die Louvre-Saga 2. Die Zeit der Revolutionen. (OT: Les batailles du Louvre 2. Le temps des révolutions.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2015, 53:04 Min., Buch: Antoine de Gaudemar und Sylvain Bergère, Regie: Sylvain Bergère, Produktion: arte France, A Prime Group, Erstsendung: 9. Juli 2016 bei arte, Inhaltsangabe von ARD, Besprechung: [24].
  • Der Louvre in Abu Dhabi – Wie die Kunst in die Wüste kam. Dokumentarfilm, Frankreich, 2017, 50:02 Min., Buch und Regie: Bernard George, Produktion: Actarus Films, arte France, Le Musée du Louvre, TV5 Monde, Erstsendung: 12. November 2017 bei arte, Inhaltsangabe von ARD.
  • Der Louvre zieht um. (OT: Le Louvre déménage.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2017, 53:04 Min., Buch und Regie: Agnès Molia, Mikaël Lefrançois, Produktion: arte France, deutsche Erstsendung: 30. Oktober 2021 bei arte, Inhaltsangabe von arte, (Memento vom 15. November 2020 im Internet Archive). Über den Umzug in das Restaurierungszentrum Centre de conservation du Louvre in Liévin im Norden Frankreichs.
  • Der Louvre – Das Weltwunder von Paris. (OT: Le Louvre, un Musée Pharaonique / The Louvre, building a symbol.) Dokumentarfilm mit Archivaufnahmen und Computeranimationen, Frankreich, 2019, 41:48 Min., Buch und Regie: Pauline Legrand, Produktion: Label News, ZED 2019, TV5 Québec, deutsche Erstsendung: 30. März 2020 bei ZDF, Inhaltsangabe von ZDF, Vorschau von ZED, 1:49 Min. – Zur Baugeschichte des Louvre.
  • Weltkultur. Weltkunst. Der Louvre. (OT: Il était une fois le musée du Louvre.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2021, 94:42 Min., Buch und Regie: Frédéric Wilner, Produktion: arte France, Erstsendung: 30. Oktober 2021 bei arte, Inhaltsangabe von ARD, Vorschau (Wie die Mona Lisa in französischen Besitz kam), 4:09 Min.
Commons: Musée du Louvre – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Louvre – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung: 9,6 millions de visiteurs au Louvre en 2019. [= 9,6 Millionen Besucher 2019 im Louvre.] In: Louvre. 3. Januar 2020, (französisch).
  2. Quelques dates sur la construction des bâtiments. In: economie.gouv.fr (Finanzministerium), 1. Januar 2009, Angaben zum Umzug des Finanzministeriums (französisch), aufgerufen am 9. Juli 2016.
  3. Michael Kläsgen: Fast Food im Museum. Ronald McDonald küsst die Mona Lisa. In: sueddeutsche.de, 13. Oktober 2009.
  4. Sascha Lehnartz: Wo der Islam zu leuchten beginnt. In: Die Welt, 24. September 2012.
    Joseph Hanimann: Abteilung für Islam im Louvre. Wo sich Kulturen durchwirken. In: sueddeutsche.de, 26. September 2012.
    dpa: Kunst: Louvre zeigt Islamische Kunst unterm Glasdach. In: Focus. vom 18. September 2012.
  5. Dokumentarfilm:Der Louvre zieht um. (Memento vom 15. November 2020 im Internet Archive). In: arte, 2017. Über das Restaurierungszentrum Centre de conservation du Louvre in Liévin im Norden Frankreichs.
  6. Dans les nouvelles réserves du Louvre: un an après l’inauguration de Liévin, où en est le déménagement? In: connaissancedesarts.com, 13. Oktober 2020, (französisch).
  7. Le centre de conservation à Liévin. In: Louvre. 2021, aufgerufen am 23. Dezember 2021, (französisch).
  8. Ag.: Türkei fordert vom Louvre Götterstatuen zurück. In: Die Presse, 23. November 2009.
  9. Two tile panels with rose and tulips. In: mini-site.louvre.fr, aufgerufen am 9. Juli 2016; eine der Fliesen.
  10. Ömer Erbil: Ayasofya çinileri de Türkiye'ye dönüyor. In: Radikal, 19. Mai 2011.
  11. Marc Zitzmann (zit.): Interne Lösung. Jean-Luc Martinez neuer Louvre-Direktor. In: NZZ. vom 4. April 2013.
    Archäologe wird neuer Louvre-Direktor. (Memento vom 29. April 2013 im Webarchiv archive.today). In: 3sat, Kulturzeit, 4. April 2013.
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  17. Rainer Hermann: So sieht die Museumsinsel von morgen aus. In: FAZ. vom 25. April 2007.
  18. Pressemitteilung: Le Pavillon de l'Horloge. In: louvre.fr, 6. Juli 2016, (französisch).
  19. Sabine B. Vogel: Louvre Abu Dhabi: Birth of a Museum. In: FAZ. vom 15. Mai 2013, (deutsch), mit vielen Illustrationen.
  20. Roman Hollenstein: Der Louvre Abu Dhabi. Ein Blätterdach aus Stahl. In: NZZ. vom 30. Juni 2016.
    Nick Leech: The tide turns at Louvre Abu Dhabi as the sea becomes museum’s first attraction. In: The National (Vereinigte Arabische Emirate), 15. Juni 2016, (englisch), mit vielen Illustrationen.
    Helge Sobik: Louvre in Abu Dhabi: Wie Picasso in die Wüste kam. In: Spiegel Online, 17. Oktober 2017.
  21. cppp: Abu Dhabis teure Museumskuppel: „Kulturelle Botschaft“ gegen Fanatismus. In: orf.at, 9. November 2017, aufgerufen am 23. Dezember 2021.
  22. Jürgen König: Louvre Abu Dhabi – Neues Museum der Superlative. In: Deutschlandfunk Kultur. 8. November 2017, abgerufen am 23. Dezember 2021.
  23. dpa: Louvre Abu Dhabi öffnet Türen für Besucher. In: Focus. 11. November 2017, abgerufen am 11. November 2017.
  24. Hans-Jürgen Linke: „Die Louvre-Saga“, Arte: In der Mitte wächst ein Bauwerk. In: Frankfurter Rundschau. vom 9. Juli 2016.

Koordinaten: 48° 51′ 45″ N, 2° 20′ 11″ O