Weinmannia

Weinmannia

Blätter und Blüten von Weinmannia pinnata

Systematik
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Sauerkleeartige (Oxalidales)
Familie: Cunoniaceae
Gattung: Weinmannia
Wissenschaftlicher Name
Weinmannia
L.

Weinmannia ist eine Pflanzengattung in der Familie der Cunoniaceae.[1] Die 170 bis 190 Arten kommen auf einigen im südlichen Indik und Pazifik gelegenen Inseln, sowie in Zentral- und Südamerika und auf einigen karibischen Inseln vor.

Beschreibung

Illustration von Weinmannia racemosa (auch Kamahi)

Vegetative Merkmale

Die Weinmannia-Arten wachsen als Sträucher oder Bäume.[2]

Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind einfach, unpaarig gefiedert oder dreizählig, selten auch zweizählig. Die Blattspindel ist häufig geflügelt und die früh abfallenden Nebenblätter können miteinander verwachsen sein.[2]

Generative Merkmale

Die Weinmannia-Arten können zwittrig, diözisch oder polygamomonözisch sein. Die seiten- oder endständigen Blütenstände sind traubig und stehen einzeln oder in Gruppen von meist zwei bis vier an einen kurzen Blütenstandsschaft. Die Blüten stehen meist büschelig angeordnet an der Blütenstandsachse.[2]

Die relativ kleinen Blüten sind radiärsymmetrisch und vier- oder fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier oder fünf Kelchblätter überlappen sich genauso wie die Kronblätter gegenseitig und sind häufig haltbar. Die vier oder fünf Kronblätter und die Staubfäden sind weiß oder grünlich gefärbt. Der Staubblattkreis unterteilt sich in acht bis zehn Lappen, zwischen denen sich acht bis zehn Staubblätter befinden. Die Staubfäden sind fadenförmig und die kleinen Staubbeutel treten paarweise auf. Fruchtknoten fehlen in männlichen Blüten vollständig oder sind nur unvollständig entwickelt. Im zweikammerigen Fruchtknoten hängen die wenigen bis zahlreichen Samenanlagen vom oberen Teil des Fruchtknotenfaches herunter. Der Griffel ist kurz.[2]

Die meist kleinen, ellipsoiden Kapselfrüchte sind zweikammerig. Die fein behaarten Samen haben an ihren beiden Enden meist lange Haare und sind ungeflügelt oder haben selten einen kleinen, unauffälligen Flügel.[2]

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Weinmannia wurde im Jahr 1759 durch Carl von Linné in Systema Naturae, Band 2, Seiten 997, 1005 und 1367 aufgestellt. Die Typusart ist Weinmannia pinnata L.[3] Der Gattungsname Weinmannia ehrt den deutschen Apotheker und Botaniker Johann Wilhelm Weinmann (1683–1741).[4] Synonyme für Weinmannia L. sind: Arnoldia Blume, Leiospermum D.Don, Ornithrophus Bojer ex Engl., Pterophylla D.Don, Windmannia P.Browne.[3][1]

Das Verbreitungsgebiet der Weinmannia-Arten erstreckt sich von Madagaskar und den Maskarenen über Neuseeland, die Austral-Inseln und die Marquesas bis in die südlich von Mexiko gelegenen Teile Mittel- und Südamerikas; sie kommen auch auf den Westindischen Inseln vor. Die Anden stellen den Verbreitungsschwerpunkt der Gattung Weinmannia dar, da dort eine große Artenvielfalt vorherrscht.[2]

Weinmannia marquesana var. angustifolia
Weinmannia sylvicola
Weinmannia mauritiana

Es gibt je nach Autor 157,[1] 170[2] bis 190[2] Weinmannia-Arten (Auswahl):

Fossiles Laubblatt der ausgestorbenen Art Weinmannia fagaraefolia

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn co cp cq cr cs ct cu cv cw cx cy cz da db dc dd de df dg dh di dj dk dl dm dn do dp dq dr ds dt du dv dw dx dy dz ea eb ec ed ee ef eg eh ei ej ek el em en eo ep eq er es et eu ev ew ex ey ez fa fb Datenblatt Weinmannia bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  2. a b c d e f g h i j Weinmannia. In: Flora of the Marquesas Islands. www.botany.si.edu/pacificislandbiodiversity/marquesasflora, abgerufen am 18. April 2016 (englisch).
  3. a b Weinmannia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 7. Mai 2016.
  4. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  5. a b c d e Alfredo F. Fuentes, Zachary S. Rogers: Dos Especies Nuevas de Weinmannia (Cunoniaceae) de los Bosques Montanos en La Paz, Bolivias. In: Novon: A Journal for Botanical Nomenclature. Band 17, Nr. 3, 2007, ISSN 1945-6174, S. 326–331, doi:10.3417/1055-3177(2007)17[326:DENDWC]2.0.CO;2.
  6. David H. Lorence, Warren L. Wagner: Weinmannia marquesana var. angustifolia (Cunoniaceae), a new variety from the Marquesas Islands. In: PhytoKeys. Nr. 4, 2011, ISSN 1314-2003, S. 61–66, doi:10.3897/phytokeys.4.1605.
  7. Weinmannia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 11. Mai 2017.
  8. Markus Setzepfand: Die epiphytische und lianoide Vegetation auf Weinmannia racemosa in warm-temperaten Regenwäldern in Camp Creek, Zentral-Westland, Südinsel, Neuseeland, Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg im Breisgau 2001, PDF-Version, S. 13–14.
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