Basketball-Bundesliga
Voller Name | easyCredit Basketball Bundesliga |
Aktuelle Saison | Basketball-Bundesliga 2018/19 |
Sportart | Basketball |
Abkürzung | BBL |
Verband | DBB, BBL GmbH, AG BBL e. V. |
Ligagründung | 1966 |
Mannschaften | 18 |
Land/Länder | Deutschland |
Titelträger | FC Bayern München (2. Titel) |
Rekordmeister | Bayer Giants Leverkusen (14 Titel) |
TV-Partner | Telekom Entertain & Sport1 |
Website | www.easycredit-bbl.de |
↓ ProA (II)
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Die Basketball-Bundesliga (BBL), offizielle Bezeichnung easyCredit Basketball Bundesliga (easyCredit BBL), ist die höchste Spielklasse im deutschen Basketball der Herren. Sie wurde im November 1964 auf Beschluss des Deutschen Basketball Bundes (DBB) gegründet und zur Saison 1966/67 eingeführt. Bereits 1939 und zwischen 1947 und 1966 wurde eine Deutsche Basketballmeisterschaft der Herren ausgespielt.
In der Bundesliga wird zunächst eine Hauptrunde im Ligasystem, bei dem jeder Verein in Hin- und Rückspielen gegen jeden anderen Verein antritt, ausgespielt. Anschließend spielen die acht besten Vereine in Play-offs den deutschen Basketballmeister aus. Die beiden letzten Mannschaften steigen in die ProA ab, die seit 2007 die zweithöchste Spielklasse unterhalb der Bundesliga bildet.
Rekordmeister mit 14 Titeln sind die Bayer Giants Leverkusen, die vor allem die 1990er-Jahre dominierten. Aktueller Meister ist der FC Bayern München.
Geschichte
Vorgeschichte und Gründung (1939–1966)
Eine Deutsche Basketballmeisterschaft wurde erstmals 1939 in einem zweitägigen Turnier zwischen den vier besten der 19 Gaumeistern in Hamburg ausgespielt. Erster Deutscher Basketballmeister wurde der Luftwaffen-Sportverein Spandau. Während des Zweiten Weltkriegs ruhte der Basketballbetrieb jedoch weitestgehend und wurde erst 1947 wieder aufgenommen, als Wolfgang Kraft die Arbeitsgemeinschaft „Deutscher Zentralausschuss für Basketball“ gründete.[1] Noch im selben Jahr wurde mit Unterstützung der amerikanischen Streitkräfte der erste Nachkriegsmeister, der MTSV Schwabing, gekürt. Gleichzeitig wurde der Vorläufer des Deutschen Basketball Bundes (DBB), die „Gesellschaft zur Förderung des Basketballsports“ gegründet, die an Stelle der Arbeitsgemeinschaft trat. Die höchste Spielklasse war die viergeteilte Oberliga (aufgeteilt in die Staffeln Nord, West, Südwest, und Süd), deren Meister in einer Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft spielten. Der Spielbetrieb war durch die eingeschränkte Reisefreiheit und Personalsorgen schwer gestört: Offiziell durfte man die Grenzen der Besatzungszonen nicht ohne Passierschein überqueren und viele Mannschaften waren auf ausländische, bspw. lettische und litauische, Spieler angewiesen, die sukzessive in ihre Heimat zurückkehrten.[1] Die ersten Meisterschaften waren geprägt von der Dominanz süddeutscher Teams: Nahezu alle Meister zwischen 1947 und 1962 stammten aus Heidelberg, München oder Stuttgart. So wurde der USC Heidelberg mit sechs in Folge gewonnen Meisterschaften der erste Serienmeister des deutschen Basketballs. Nur dem ATV Düsseldorf gelang es 1956 mit einem Finalsieg gegen den USC Heidelberg, diese frühe süddeutsche Dominanz zu brechen.
Den Anstoß für einen professionalisierten Wettbewerb gab der Vorsitzende der Spruchkammer des DBB, Günter Hüffmann, auf dem DBB-Bundestag im Mai 1964. Der Beginn der Bundesliga bereits zur Saison 1965/66 wurde jedoch abgelehnt, da die finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen für viele Vereine als zu unsicher galten. Grundsätzlich wurde sich aber auf die Gründung einer zweigeteilten Bundesliga geeinigt: In der Staffel Nord sollten zehn Vereine aus den Oberligen Nord und West, in der Staffel Süd zehn Vereine aus den Oberligen Südwest und Süd spielen. Schließlich wurde ein halbes Jahr später, im November 1964,[2] die deutsche Basketball-Bundesliga gegründet (113 Ja-Stimmen bei 15 Enthaltungen). Die Premierensaison 1966/67 begann am 1. Oktober 1966. In der Saison 1966/67 wurde darüber hinaus ein Pokalwettbewerb des DBB etabliert. Im ersten Endspiel der Basketball-Bundesliga konnte sich der MTV Gießen, unter Leitung des Ungarn Laszlo Lakfalvi, gegen den VfL Osnabrück mit 85:73 durchsetzen und wurde somit zum ersten BBL-Meister.
Die ersten Jahre (1967–1975)
Die neugegründete Liga wurde von Vereinen, Spielern und Zuschauern gut aufgenommen: Im Finale der Saison 1967/68 zwischen dem MTV Gießen und dem VfL Osnabrück, eine Neuauflage des Vorjahresfinales, sahen 2.000 Zuschauer, wie Gießen seinen Meistertitel verteidigen (79:69) konnte. Die dominierenden Spieler des Gießener Teams waren Holger Geschwindner, Klaus Jungnickel und Bernd Röder. In der Folgesaison kam es insbesondere in der Südstaffel zu heftigen Personalausfällen, weswegen der Heidelberger Trainer Hannes Neumann sogar zeitweise als Spielertrainer agieren musste.[1] Zum dritten Mal in Folge standen sich im Finale Gießen und Osnabrück gegenüber. Osnabrück verwehrte den Hessen jedoch die dritte Meisterschaft in Folge (76:69) und gewannen als zweiter Verein der BBL-Geschichte die deutsche Meisterschaft. Gleichzeitig stellte diese Saison auch eine Wende dar, da mit dem TuS 04 Leverkusen ein Verein in die Bundesliga aufstieg, der zum erfolgreichsten Verein der deutschen Basketballgeschichte zählen sollte. Bereits in der Premierensaison gelang den Rheinländern Platz zwei der Nord-Tabelle. Erst die Gießener konnten sie im Halbfinale stoppen. Doch bereits in der Saison 1969/70 gelang es dem Team unter Leitung von Günter Hagedorn sowie mit den neuverpflichteten Nationalspielern Jochen Pollex und Norbert Thimm, die Gießener im Finale zu schlagen (76:73) und die erste Meisterschaft zu feiern. Dies gelang innerhalb einer perfekten Saison, also ohne eine einzige Niederlage. Mit dem Gewinn des Pokals im gleichen Jahr wurde auch das erste Double der deutschen Basketballgeschichte gewonnen.
Auch in den beiden folgenden Saison konnten die Riesen vom Rhein die Meisterschaft für sich gewinnen, 1971 erneut zusammen mit dem Pokal; 1972 hat der DBB den Leverkusenern auf Grund ihrer Dominanz verboten, im Pokal mitzuspielen.[3] Im Gegensatz zu dieser Erfolgsgeschichte stehen Vereine, die sich wegen finanzieller und organisatorischer Schwierigkeiten in der Frühphase der Liga vom Spielbetrieb zurückziehen mussten (ATV Düsseldorf, 1970; PSV Grünweiß Frankfurt 1971). Die Saison 1972/73 sollte wieder ausgeglichener sein: Die Leverkusener, geschwächt durch die Weggänge ihrer Leistungsträger Pollex (SSV Hagen) und Thimm (Real Madrid), schieden bereits im Halbfinale gegen den späteren Meister USC Heidelberg aus. Dieser gewann die Finalserie nur äußerst knapp. Das Hinspiel ging noch Unentschieden 70:70 aus, und auch das Rückspiel musste in die Verlängerung gehen, bis schließlich Heidelberg den MTV Gießen knapp mit 71:70 besiegte. 1974 beschloss der Bundestag in Köln die erste große Reform seit Ligastart. Mit nur drei Gegenstimmen wurde der Einführung der eingleisigen 1. Bundesliga zugestimmt. Gleichzeitig sollte die zweigeteilte 2. Bundesliga mit je zehn Mannschaften ab der Saison 1975/76 als professioneller Unterbau dienen. Ein Antrag auf Zulassung von Trikotwerbung, wie sie seit 1973 in der Fußball-Bundesliga erlaubt war, wurde abgelehnt. In der Saison 1973/74 gab es gleich zwei Premieren: Zum einen feierte der SSV Hagen seine erste Meisterschaft, zum anderen gab es in Heidelberg mit dem Rausschmiss des Meistertrainers Dick Stewart die erste Trainerentlassung der BBL. Die letzte Saison der zweigeteilten Bundesliga gewann erneut der MTV Gießen.
Professionalisierung (1975–1989)
1975 starteten die eingleisige 1. Bundesliga und die zweigeteilte 2. Bundesliga. Im gleichen Jahr unterschrieb der DBB einen Vertrag mit der Europäischen Profi-Basketball-Liga. Deutschland stellte mit den Munich Eagles ein Team in diesem Wettbewerb, der nach nur einer Saison eingestellt wurde.
Die Bundesliga erfreute sich immer noch hoher Beliebtheit: Insgesamt über 100.000 Zuschauer besuchten die 90 Partien der Saison 1975/76, die Spiele des 1. FC Bamberg besuchten im Schnitt über 2.000 Fans pro Spiel, und knapp 2.500 Leute wohnten dem letzten Saisonspiel Leverkusens gegen den ASV Köln bei.[1] In den folgenden Jahren konnte sich kein Verein eine Dominanz erspielen. So gewannen mit dem USC Heidelberg(1977), dem VfL Osnabrück (1978), Leverkusen (1979) und dem SSC Göttingen (1980) vier verschiedene Vereine in vier Jahren die Meisterschaft. 1980 stieg mit dem USC Heidelberg erstmals ein Bundesliga-Meister aus der BBL ab.
Dies war ein Indiz für einen Generationenwechsel in der Liga. Dominierende Spieler wie Pollex, Thimm oder Gießens Hans Georg Heß beendeten ihre Karrieren und ebneten den Weg für neue Spieler und Vereine. 1981 und 1982 konnte der BSC Saturn Köln die Konkurrenz ausstechen und das Meisterschild einfahren. In der Folgesaison peilten die Kölner die dritte Meisterschaft in Folge an: Gensponsort durch Friedrich Wilhelm Waffenschmidt wurde ein Rekordetat von 500.000 DM aufgeboten, sieben deutsche Nationalspieler befanden sich im Kader.[1] Trotzdem gelang es der ASC Göttingen, in der Finalrunde zu bestehen und die zweite Meisterschaft zu feiern. 1984 kam es direkt zu einer Wiederholung des Endspiels. Erneut gingen die Niedersachsen als Sieger aus der Halle. Bis zum Ende des Jahrzehnts waren die Meisterschaften vom Dreikampf Leverkusen–Köln–Bayreuth geprägt. Zunächst konnte Leverkusen, das mittlerweile von der Bayer AG gesponsert wurde, an alte Erfolg anknüpfen und sich die Meisterschaften 1985 und 1986 sichern. Im Anschluss sicherten sich die Kölner Meisterschaften drei und vier, bis schließlich die BG Bayreuth 1989 zum ersten Mal Meister wurde und das erste Mal seit 1977 die Meisterschaft nach Süddeutschland holte.
Ende der 1980er konnten deutsche Bundesligisten auch erste Erfolge im Europapokal verzeichnen: Köln belegte im FIBA Europapokal der Landesmeister 1988 den sechsten Platz, Leverkusen erreichte im selben Jahr das Halbfinale des FIBA Europapokal der Pokalsieger.
Leverkusener und Berliner Dominanz (1989–2003)
Die erste Hälfte der 90er Jahre wurde von den Bayer Giants Leverkusen, den „Riesen vom Rhein“, unter Trainer Dirk Bauermann bestimmt: zwischen 1990 und 1996 konnte der Verein sieben deutsche Meisterschaften am Stück (so viele wie kein Verein zuvor) und vier Pokalsiege für sich gewinnen. Zwei der Meisterschaften (1992 und 1994) gelangen ohne eine einzige Niederlage während der Play-Offs.[4] Damit ist Leverkusen mit drei Play-Off-Sweeps (dem ersten 1970), insgesamt 14 Meisterschaften und 10 Pokalsiegen das erfolgreichste deutsche Basketballteam. Am 13. Spieltag der Saison 1996/96 erzielte Mike Jackel seinen 10.000 Punkt. Bis heute führt er die Scorerliste der BBL mit 10.783 Punkten an.
Nach der Wiedervereinigung 1990 galt es außerdem, die Vereine aus der ehemaligen DDR-Oberliga in den gesamtdeutschen Spielbetrieb zu integrieren. Ahnlich wie die Vereine der ehemaligen Fußball- und Handball-Oberligen stand zunächst die Idee im Raum, die besten Vereine des Deutschen Basketball-Verbands in die Bundesliga einzugliedern. Diese Idee wurde jedoch verworfen, nachdem der Zwischenrundenzweite HSG TU Magdeburg deutlich gegen den Bundesligavorletzten der Saison 1989/90, TV Langen, verlor.[5] Magdeburg und die BSG AdW Berlin (als Spielgemeinschaft mit der Berliner Turnerschaft) wurden dementsprechend 1991/92 in die 2. Basketball-Bundesliga eingeordnet, die restlichen DDR-Oberligisten in die jeweiligen Regionalligen.[6]
Auf die nationale Dominanz der Leverkusener folgte nahtlos der Aufstieg eines anderen Vereins: Alba Berlin. Der Verein, der bereits seit 1981 der Liga als DTV Charlottenburg bzw. BG Charlottenburg angehörte und seit 1991 den Namen des Hauptsponsors Alba Group im Vereinsnamen trägt, zählte bereits in den Vorjahren zur nationalen Spitze (Vizemeisterschaften 1985, 1991, 1992, 1995, 1996) und spielte seit 1990 im Korać-Cup. 1995 gelang es dem Verein, diesen Wettbewerb als erster deutsche Verein zu gewinnen, was auch den ersten Europapokalsieg einer deutschen Mannschaft darstellte. So war es Berlin, die 1997 die Dominanz Leverkusens mit einem Doublegewinn brachen. Bis 2003 gewannen die Albatrosse jede deutsche Meisterschaft und stellten somit den Leverkusener Rekord von sieben aufeinanderfolgenden Meisterschaften ein. Gleichzeitig gewann man noch weitere drei Mal (1999, 2002 und 2003) den deutschen Pokal.
Der Süden dominiert (seit 2003)
Die Siegessträhne der Berliner endete jäh in der Saison 2003/04, als man im Halbfinale der Play-Offs gegen GHP Bamberg ausschied. Die Bamberger wiederum unterlagen im Finale den Skyliners Frankfurt in einer spannenden Finalserie: kein Verein konnte seine Heimspiele gewinnen und die Frankfurter gewannen schließlich Spiel 5 um die Meisterschaft in Bamberg. In der nachfolgenden Saison kam es im Finale zu einer Wiederholung der Zusammensetzung. Diesmal konnten beide Teams alle ihre Heimspiele gewinnen – Bamberg gewann die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte. In den folgenden vier Jahren ging die Meisterschaft an vier verschiedene Teams: RheinEnergie Köln (2006), Bamberg (2007), Alba Berlin (2008) und EWE Baskets Oldenburg (2009). Im Anschluss daran stieg Bamberg zur absoluten nationalen Spitze vor: zwischen 2009 und 2017 gewann man sieben Meisterschaften, davon vier Mal das Double (2010, 2011, 2012, 2017). Nur der FC Bayern München, Gründungsmitglied der Liga und seit 2011 erneut Bundesligist, konnte 2014 und 2018 mit den ersten beiden Meisterschaften dagegenhalten.
Auf europäischer Ebene konnten Bundesligisten nur auf unterer Ebene überzeugen: Der Mitteldeutsche Basketball Club gewann den FIBA Europe Cup Men (2004), BG Göttingen gewann die EuroChallenge (2010) und die Fraport Skyliners den FIBA Europe Cup (2016).
In der Zeit seit Anfang des 21. Jahrhundert stieg das Zuschauerinteresse an der Bundesliga. Verzeichnete man in der Saison 2004/05 noch knapp 3.400 Zuschauer pro Spiel, waren es 2016/17 über 4.500. Auch die Finanzkraft der Vereine stieg zwischen 2005 und 2015 um 187 Prozent auf 97 Millionen Euro an[7] Im Gegensatz dazu häufte sich die Anzahl der Vereine, die wegen finanzieller Probleme aus der Liga zwangsabsteigen mussten. Sowohl Traditionsvereine wie Brandt Hagen (2004), der deutsche Rekordmeister Bayer Giants Leverkusen (2008), das letzte verbliebene BBL-Gründungsmitglied Gießen 46ers (2013), die Artland Dragons (2015) oder Phoenix Hagen (2017) als auch „neuere“ Mannschaften wie der Mitteldeutsche BC (2004), die Giants Nördlingen oder die Köln 99ers (beide 2009) waren hiervon betroffen.
Modus und Ausrichtung
Spielmodus
Eine Bundesliga-Saison beginnt am 1. Juli und endet am 30. Juni,[8] wobei der Spielbetrieb meist von Ende September bis Anfang Juni läuft. Eine Saison ist in mehrere Teilwettbewerbe gegliedert: Während der Hauptrunde spielen die 18 Bundesligisten in einer Hin- und Rückrunde gegeneinander. Die acht bestplatzierten Ligateilnehmer der Hauptrunde qualifizieren sich für einen Play-off-Abschnitt. Die Play-offs werden im Best-of-Five-Modus betrieben, das besserplatzierte Team der Hauptrunde erhält im ersten, dritten und (eventuell stattfindenden) fünften Spiel das Heimrecht. Die Sieger der ersten und zweiten Play-off-Runde ziehen schließlich in die Finalrunde. Das Team, das dort als erstes drei Siege einfährt, wird Deutscher Meister und ist Erstplatzierter der Saison, während das unterlegene Team Vizemeister und Zweiter ist. Die beiden letztplatzierten Mannschaften der Hauptrunde stehen als sportliche Absteiger in die ProA fest, während der Meister und der Vizemeister der ProA in die BBL aufsteigen dürfen.
Der Spielmodus unterlag immer wieder teils drastischen Änderungen. In der Premierensaison 1966/67 spielten je 10 Mannschaften aufgeteilt in zwei Divisionen Nord und Süd erst im Ligasystem, an das sich die Play-offs (Halbfinale best-of-three, Finale als Einzelspiel) der jeweils zwei besten Vereine anschlossen. Die zwei schlechtestplatzierten Vereine jeder Gruppe stiegen in die Regionalliga (damals zweithöchste Liga) ab. So wurde bis zur Saison 1969/70 gespielt. Die Saison 1970/71 stellte einen starken Bruch dar, da im Zuge einer Ligenverkleinerung die vier letztplatzierten Vereine automatisch abstiegen. Gleichzeitig wurde eine Zwischenrunde (in zwei Gruppen) für die vier bestplatzierten Vereine jeder Gruppe geschaffen, die Sieger der Zwischenrunde spielten daraufhin im Modus best-of-three die deutsche Meisterschaft aus. Ab der Saison 1971/72 spielten nur noch je 8 Mannschaften in den zwei Gruppen. Erneut stiegen die je zwei schlechtestplatzierten Mannschaften ab, die vier bestplatzierten Vereine traten in der Zwischenrunde an. Die beiden bestplatzierten Vereine jeder Gruppe der Zwischenrunde spielten anschließend Halbfinale und Finale der Meisterschaft aus. In der Saison 1973/74 wurde der Abstiegsmodus geändert, die vier schlechtestplatzierten Vereine jeder Gruppe traten nun in einer Relegationsrunde um den Klassenerhalt an.
Die nächste große Reform stellte die Einführung der eingleisigen Bundesliga 1975/76 dar, die für die nächsten 15 Jahre Bestand hatte. Zunächst bestand die Liga aus 10 Vereinen, die beiden Letztplatzierten stiegen automatisch in die neue 2. Basketball-Bundesliga ab, der Erstplatzierte der Liga wurde Meister. Ab der Folgesaison gab es wieder Relegationsrunden, an denen im ersten Jahr der Einführung neben den vier schlechtestplatzierten Bundesligisten auch die bestplatzierten Zweitligisten jeder Gruppe teilnahmen, und Finalrunden um die deutsche Meisterschaft. In den Finalrunden spielten die sechs besten Vereine der Hauptrunde erneut im Ligabetrieb um die deutsche Meisterschaft. Während zunächst die bestplatzierte Mannschaft der Zwischenrunde Meister wurde, wurde 1982/83 ein Finalspiel zwischen Erst- und Zweitplatzierten eingeführt. Zur Saison 1983/84 führte man eine geographisch geteilte Zwischenrunde ein, deren jeweils zwei beste Teams in zwei Play-Off-Runden gegeneinander antraten. 1985/86 stockte man die Liga auf 12 Mannschaften auf und führte eine Play-off-Serie der acht bestplatzierten Teams ein.
Im Jahr 1990 kehrte man zur zweigeteilten Bundesliga in den Gruppen Nord und Süd zurück. In jeder Gruppe spielten sechs Mannschaften. Die besten vier Vereine jeder Gruppe spielten anschließen in Play-Offs um die Deutsche Meisterschaft, die schlechtesten zwei jeder Gruppe zusammen in Playdowns um den Abstieg. In der Spielzeit 1995/96 wurde erneut zur eingleisigen Bundesliga gewechselt, die außerdem auf 14 Vereine aufgestockt wurde. 1998 wurde der Play-Off-Modus geändert: nun spielten die zwölf bestplatzierten Teams gegeneinander, wobei die vier bestplatzierten Vereine der Hauptrunde automatisch für die zweite Runde gesetzt waren. Dieser Modus wurde bereits 1999 wieder verworfen und man kehrte zum vorherigen Modus zurück. Ab der Spielzeit 2003/04 nahmen 16 Teams am Spielbetrieb in der Basketball-Bundesliga teil. Die Erhöhung wurde mit einer Wildcard-Regelung durchgeführt, bei der die beiden besten Zweitligisten regulär aufstiegen, jedoch kein Verein in die zweiten Bundesligen absteigen musste. In dieser Saison wurde außerdem die Relegationsrunde abgeschafft, die zwei schlechtesten Vereine der Hauptrunde stiegen nun automatisch ab. Zur Saison 2006/07 wurde die Teilnehmerzahl auf 18 Mannschaften erhöht; wie 2003 gab es eine Wildcard-Regelung. Gleichzeitig wurde die 2. Bundesliga reformiert, die ProA und ProB bildeten nun den Unterbau der ersten Liga.
Auch das zur Ermittlung der Tabelle bei den Ligaspielen verwendete Punktesystem wurde immer wieder geändert. In den Anfangsjahren der Liga gab ein Sieg 2:0, eine Niederlage 0:2 und ein Unentschieden 1:1 Punkte. Eine Verlängerung gab es damals noch nicht und wurde erst 1975 zusammen mit der eingleisigen Bundesliga eingeführt. Diese Regelung blieb lange Zeit stabil, bis sie in der Saison 2009/10 geändert wurde. Der bisher leer ausgehenden verlierenden Mannschaft wurde nun ein Punkt gutgeschrieben, der gewinnenden Mannschaft wie bisher zwei Punkte. Diese Regelung wurde jedoch aufgrund starker Kritik ab der Saison 2011/12 wieder aufgehoben.[9]
Regeln und Schiedsrichter
Spiele in der BBL werden nach den offiziellen FIBA-Regeln geführt und Regeländerungen in das Regelwerk mit aufgenommen. So wurde beispielsweise 1984/85 auch die Dreipunktelinie eingeführt. Zur Saison 2014/15 führte man den Videobeweis, das Instant Replay System (IRS), ein, mit Hilfe dessen Schiedsrichter strittige Szenen mit Hilfe von Fernsehbildern direkt überprüfen konnten.
Ein Spiel in der BBL wird von drei Schiedsrichtern und einem Kommissar geleitet.[10] Im Gegensatz zu Fußballschiedsrichtern sind bis auf Robert Lottermoser alle BBL-Schiedsrichter Amateure, die nur eine Aufwandsentschädigung für das Pfeifen der Spiele erhalten.[11] Die Leistung der Schiedsrichter während der Spiele wird von 10 Schiedsrichtercoaches bewertet. Diese gehen nach den Spielen mit den Schiedsrichtern das Spiel durch und diskutieren mit ihnen die Arbeit im Team und die Einzelleistungen der Schiedsrichter.[12]
Zulassungsvoraussetzungen
Für die Erteilung einer Lizenz, die zur Teilnahme an der Basketball-Bundesliga berechtigt, müssen sportliche, wirtschaftliche und strukturelle Voraussetzungen getroffen werden. Die wichtigsten lauten (Stand: Saison 2017/18):[13]
- Sportliche Qualifikation über die ProA
- Etat von mindestens 2 Mio. Euro (für Aufsteiger einmalig 1,6 Mio Euro)
- Spielstätte mit einer Kapazität von mindestens 3.000 Plätzen
- Nachwuchsprogramm gemäß der Nachwuchsförderrichtlinie der BBL (beispielsweise Teilnahme an Nachwuchs-Basketball-Bundesliga und Jugend-Basketball-Bundesliga)
Im Laufe der Jahre wurden die Anforderungen an die Vereine sukzessive erhöht. So galt vor der Saison 2017/18 ein Mindestetat von 1 Mio. Euro,[14] ab der Saison 2019/20 müssen alle Vereine, auch Aufsteiger, einen Etat von mindesten 3 Mio. Euro aufweisen.[15]
Ausrichter und Namenssponsoring
Bis zur Saison 1997/98 wurde die Bundesliga direkt vom Deutschen Basketball Bund (DBB) ausgerichtet, bevor die 1996 gegründete Basketball Bundesliga GmbH die Ausrichtung übernahm. Dabei halten die Vereine 74 % und der DBB 26 % an der Gesellschaft.[16] 2011 entwickelten Liga und Vereine zusammen ein Leitbild, in dem die Ziele für die weitere Entwicklung der Liga festgelegt wurden.[17] Demnach soll die Liga professioneller und attraktiver werden und bis zum Jahr 2020 die beste Liga Europas sein.[18]
Seit 1992 traten immer wieder Unternehmen als Namenssponsoren der Liga auf. Den Beginn machte die Brauerei Veltins, die zwischen 1992 und 1997 die Liga sponserte.[19] Zwischen 2000 und 2003 firmierte die Liga als s.Oliver Basketball-Bundesliga, wonach sie für einige Jahre ohne Sponsor agierte. Erst 2009 sicherte sich Beko Deutschland die Namensrechte an der Liga. Seit 2016 heißt die Liga easyCredit Basketball-Bundesliga. Der aktuelle Namenssponsoring-Vertrag läuft bis zur Saison 2020/21.[20]
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Logo der BBL von 2003 bis 2010
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Logo der BBL von 2010 bis 2016
Vereine
Bisherige Vereine der Basketball-Bundesliga
Insgesamt 82 Vereine (Stand: Saison 2018/19) spielten bisher, teils unter verschiedenen Namen, in der Basketball-Bundesliga.[21] Eine vollständige Liste findet sich im Artikel Liste der deutschen Basketballmannschaften. Momentan stellen die Gießen 46ers mit 51 Spielzeiten im Oberhaus das dienstälteste Team der Liga, wohingegen die Rockets aus Gotha (Aufstieg zur Saison 2017/18) den jüngste Neuzugang der Liga darstellen. Die einzigen Vereine, die auch bereits Gründungsmitglieder der Bundesliga in der Saison 1966/67 waren und noch (bzw. wieder) in der BBL spielen, sind die Gießen 46ers, der FC Bayern München und die EWE Baskets Oldenburg.
Viele der Bundesligavereine stammen aus Universitätsstädten, die oft über keine hochklassigen Mannschaften in anderen Sportarten verfügen oder in der Nähe von amerikanischen Militärstützpunkten lagen, wie z. B. Bamberg, Gießen oder Würzburg. Aus diesem Grund stammte ein großer Teil der Bundesligisten aus kleineren Städten; der TV Kirchheimbolanden stammt mit Kirchheimbolanden, einem Kurort in der Nähe von Kaiserslautern mit knapp 8000 Einwohnern, aus der bisher kleinsten Gemeinde.[22] Im Gegensatz dazu stehen Vereine aus Großstädten wie Alba Berlin, die Skyliners Frankfurt oder die Basketballabteilung des FC Bayern München. Zu den größten Städten, die bisher keine Bundesligamannschaft stellten, gehören Leipzig, Bremen und Dresden. Düsseldorf stellte mit fünf voneinander unabhängigen Mannschaften bisher die meisten Bundesligisten, danach folgt München mit vier.[21]
Zur Saison 2018/19 konzentrieren sich die meisten Bundesligavereine auf Mitteldeutschland und Franken sowie Süddeutschland. Mit Science City Jena und dem Mitteldeutschen BC spielen zwei Vereine aus dem Gebiet der ehemaligen DDR in der Bundesliga (nur die Wölfe aus Weißenfels bzw. ihr Vorgängerclub SSV Einheit Weißenfels haben jedoch in der DDR-Oberliga gespielt,[23] während die Vereinsgründung in Jena in den Neunzigern lag). Gleichzeitig stammt in dieser Saison mit den Telekom Baskets aus Bonn nur ein einziger Verein aus Nordrhein-Westfalen.
Aus fünf Bundesländern kam bisher kein Bundesligist: Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Schleswig-Holstein und Sachsen.
Vereine der Bundesligasaison 2018/19
Mannschaften der Basketball-Bundesliga 2018/19 |
Titelträger
Bundesliga-Meister
Der Deutsche Meister wird seit der Saison 1966/67 durch die Basketball-Bundesliga ermittelt. In den bisher 52 Spielzeiten der Bundesliga errangen insgesamt 14 verschiedene Vereine den Meistertitel. Rekordmeister und am erfolgreichsten mit 14 Titeln ist die Mannschaft der Bayer Giants Leverkusen, die von 1990 bis 1996 sieben Titel in Folge gewannen. Dies gelang sonst nur Alba Berlin, das von 1997 bis 2003 ebenfalls siebenmal erfolgreich war. Ein Verein darf für gewonnene Bundesliga-Meisterschaften (nicht jedoch für Pokalsiege, Meisterschaften vor Einführung der BBL oder DDR-Meisterschaften) Meistersterne auf der Vorderseite des Trikots tragen.[26]
Rang | Mannschaft | Titel | Jahr | Meistertitel u. a. als |
---|---|---|---|---|
1 | Bayer Giants Leverkusen | 14 | 1970, 1971, 1972, 1976, 1979, 1985, 1986, 1990, 1991, 1992, 1993, 1994, 1995, 1996 | TuS 04 Leverkusen, TSV Bayer 04 Leverkusen |
2 | Brose Bamberg | 9 | 2005, 2007, 2010, 2011, 2012, 2013, 2015, 2016, 2017 | Brose Baskets, GHP Bamberg |
3 | Alba Berlin | 8 | 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2008 | - |
4 | Gießen 46ers | 4 | 1967, 1968, 1975, 1978 | MTV Gießen |
BSC Saturn Köln | 4 | 1981, 1982, 1987, 1988 | - | |
6 | ASC 1846 Göttingen | 3 | 1980, 1983, 1984 | SSC Göttingen |
7 | USC Heidelberg | 2 | 1973, 1977 | - |
FC Bayern München | 2 | 2014, 2018 | - | |
9 | VfL Osnabrück | 1 | 1969 | - |
Brandt Hagen | 1 | 1974 | SSV Hagen | |
medi bayreuth | 1 | 1989 | Steiner Bayreuth | |
Skyliners Frankfurt | 1 | 2004 | Opel Skyliners Frankfurt | |
Köln 99ers | 1 | 2006 | RheinEnergie Köln | |
EWE Baskets Oldenburg | 1 | 2009 | - |
Pokalsieger
Ebenfalls seit 1967 wird der Deutsche Pokalsieger ermittelt. Dies geschah von 1967 bis 2010 im DBB-Pokal, an dem die Vereine der ersten und zweiten Bundesliga sowie Mannschaften, die sich über die Pokalwettbewerbe der Landesverbände qualifizieren konnten, teilnahmen. 2010 wurde der DBB-Pokal das letzte Mal, bereits ohne Beteiligung der Erstligavereine, ausgetragen und durch einen Ligapokal, den BBL-Pokal ersetzt, an dem keine unterklassigen Mannschaften mehr teilnehmen. Dessen erste Austragung fand ebenfalls 2010 statt, weswegen es in diesem Jahr zwei Deutsche Pokalsieger gab. Den Abschluss des Pokalwettbewerbes stellt das TOP FOUR dar, das seit 1993 ausgetragen wird. Der Sieger dieses Turniers wird Pokalsieger. Gegen Ende der Saison 2017/18 gab man eine Reform des Pokalmodus zur Saison 2018/19 bekannt. Das TOP FOUR werde abgeschafft und stattdessen treten die 16 Mannschaften, die bereits in der Vorsaison in der BBL gespielt haben, in einem K.-o.-System gegeneinander an.[27]
Rang | Mannschaft | Titel | Jahr | Pokalsiege u. a. als |
---|---|---|---|---|
1 | TSV Bayer 04 Leverkusen | 10 | 1970, 1971, 1974, 1976, 1986, 1987, 1990, 1991, 1993, 1995 | |
2 | Alba Berlin | 9 | 1997, 1999, 2002, 2003, 2006, 2009, 2013, 2014, 2016 | |
3 | Brose Bamberg | 5 | 1992, 2010, 2011, 2012, 2017 | TTL Basketball Bamberg, Brose Baskets |
4 | BBC Bayreuth | 3 | 1988, 1989, 2010 | BG Steiner-Optik Bayreuth, Steiner Bayreuth |
RheinEnergie Köln | 3 | 2004, 2005, 2007 | ||
BSC Saturn Köln | 3 | 1980, 1981, 1983 | ||
MTV Gießen | 3 | 1969, 1973, 1979 | ||
8 | Herzogtel Trier | 2 | 1998, 2001 | TVG Basketball Trier |
Brandt Hagen | 2 | 1975, 1994 | SSV Hagen | |
ASC 1846 Göttingen | 2 | 1984, 1985 | ||
MTV Wolfenbüttel | 2 | 1972, 1982 | ||
USC Heidelberg | 2 | 1977, 1978 | ||
FC Bayern München | 2 | 1968, 2018 | ||
14 | EWE Baskets Oldenburg | 1 | 2015 | |
Artland Dragons | 1 | 2008 | ||
SSV Ratiopharm Ulm | 1 | 1996 | ||
VfL Osnabrück | 1 | 1967 | ||
Skyliners Frankfurt | 1 | 2000 |
Champions Cup
Zwischen 2006 und 2015 wurde vor Saisonbeginn der sogenannte Champions Cup ausgetragen. Dabei spielte der amtierende Meister gegen den Pokalsieger. Seit der Saison 2016/17 ruht der Wettbewerb aufgrund des engen Terminplans der Bundesligisten,[28] ist jedoch nicht offiziell abgeschafft worden.
Rang | Mannschaft | Titel | Jahr |
---|---|---|---|
1 | Brose Bamberg | 5 | 2007, 2010, 2011, 2012, 2015 |
2 | Alba Berlin | 3 | 2008, 2013, 2014 |
3 | Rhein Energie Köln | 1 | 2006 |
EWE Baskets Oldenburg | 1 | 2009 |
Umfeld
Berichterstattung
Im Vergleich zum Fußball nimmt die Basketball-Bundesliga nur eine untergeordnete Rolle in der medialen Rezeption dar. Mit der Basket, die hauptsächlich über die NBA berichtet, und der BIG, die hauptsächlich über den Basketball in Deutschland schreibt, gibt es zwei Sportzeitschriften, die über den deutschen Basketball berichten.
1992 übertrug Sportkanal erstmals 25 Spiele live.[29] Trotz des Sieges der Basketballnationalmannschaft bei der Basketball-Europameisterschaft 1993 wuchs das mediale Interesse an der Liga Mitte der Neunziger jedoch zunächst nicht.[30] Erst gegen Ende des Jahrzehnts wurden Ligaspiele wieder im Fernsehen ausgestrahlt, diesmal im Free-TV auf DSF (bis zur Saison 2003/04).[31][32] Bis 2003 war die Basketball-Bundesliga außerdem Bestandteil von ran – Sat.1 Basketball auf Sat.1.[33] Anschließend übertrug der Pay-TV-Sender Premiere ab der Saison 2004/05,[34] seit 2007 lief die Liga auf sportdigital.[35] Mit Beginn der Saison 2009/10 war Sport1 (vor 2010: DSF) erneut TV-Partner der Basketball-Bundesliga.[32] Der Vertrag wurde im August 2012 um zwei Jahre verlängert und sah vor, dass Sport1 mindestens 50 Spiele produziere, wovon mindestens 40 live im frei empfangbaren Fernsehen ausgestrahlt werden sollten.[36] Neben Spielen der Hauptrunde beinhaltete der Vertrag auch ausgewählte Spiele der Play-off-Runden, alle Finalspiele, sowie das Top Four, das jährliche Allstar-Game und den Champions Cup. Sendeplatz eines Livespiels war in der Regel Samstagabend. Diese Spiele wurden zudem auf der Webseite von Sport1 gestreamt und wurden beim Pay-TV-Ableger Sport1+ live oder zeitversetzt übertragen. Zusätzlich konnte mit kabel eins ein neuer Partner für die Saison 2012/13 gewonnen werden,[36] der sonntags bis zu zehn Spiele live im Free-TV, und auch auf den Onlineplattformen von MyVideo und ran, übertrug. Der Fokus lag vor allem auf den Spielen des FC Bayern München. In der Saison 2013/14 wurden außerdem einige ausgewählte Spiele im Radio auf Sport1.FM ausgestrahlt.
Wie im Juni 2014 bekannt wurde, hatte die Deutsche Telekom die nationalen und internationalen Übertragungsrechte ab der Saison 2014/15 bis einschließlich der Spielzeit 2017/18 erworben. Das Angebot heißt Telekom Sport (vor 2018 Telekom Basketball) und stellt alle Ligaspiele, Playoff-Begegnungen sowie das Top Four, den Allstar Day, den Champions Cup und die Pokal-Qualifikation live in HD und als Video-on-Demand zur Verfügung. Die Spiele sind über Telekom Entertain sowie am PC und per App auf Smartphones und Tablets abrufbar.[37] Für Telekom-Kunden sei der Dienst „kostenfrei“,[38] für Nicht-Telekom-Kunden gebe es Monats- und Season-Pässe.[37] Free-TV-Partner der Deutschen Telekom war der Sender Sport1, der 34 Spiele der Hauptrunde und 14 Begegnungen der Play-offs zeigte.[39] Des Weiteren konnten ARD und ZDF als Free-TV-Partner gewonnen werden. Beide Fernsehsender zeigten Spielberichte aus der Liga und das BBL-Pokal-Finale Live. Gegen Ende der Saison 2017/18 einigte man sich auf eine Fortführung der Kooperation zwischen Telekom und BBL bis einschließlich der Saison 2022/23. Die Telekom erhielt außerdem die Bildrechte für den neuen Pokalmodus.[40]
Übertragungen der Basketball-Bundesliga im Free-TV erzielen oft nur unterdurchschnittliche Einschaltquoten. Mit knapp einer Million Zuschauern pro Sendung erreichte ran – Sat.1 Basketball 2002 weniger als die vergleichbaren Sendungen zur Fußball-Bundesliga.[41] Zwischen 2009 und 2012 verfolgten im Schnitt um die 100.000 Zuschauer die Übertragungen auf Sport1, die Finalserien schauten bis zu 600.000.[42] Auch in den folgenden Jahren lagen die Zuschauerzahlen im Schnitt nicht wesentlich höher zwischen 80.000 und ca. 200.000.[43][44][45][46] Auf Telekom Sport verfolgten knapp 16.000 Zuschauer ein Spiel der Saison 2016/17, knapp unter dem Zuschauerschnitt der Deutschen Eishockey Liga, bei insgesamt 160.000 Abonnenten des Dienstes.[47]
Zuschauerzahlen
Saison | Insgesamt | Durchschnittlich | Entwicklung | Durchschnittl. Kapazität | Auslastung |
---|---|---|---|---|---|
2004/05 | 919.125 | 3.404 | – | – | – |
2005/06 | 977.046 | 3.619 | + 6,3 % | 4.238 | 84,5 % |
2006/07 | 1.160.931 | 3.455 | − 4,5 % | 4.617 | 74,8 % |
2007/08 | 1.198.325 | 3.577 | + 3,5 % | 4.254 | 84,1 % |
2008/09 | 1.294.045 | 3.874 | + 8,3 % | 4.725 | 82,0 % |
2009/10 | 1.302.350 | 3.888 | + 0,6 % | 4.792 | 81,1 % |
2010/11 | 1.365.058 | 4.051 | + 4,2 % | 4.892 | 82,8 % |
2011/12 | 1.463.802 | 4.422 | + 9,2 % | 5.173 | 85,5 % |
2012/13 | 1.481.324 | 4.435 | + 0,3 % | 5.353 | 86,1 % |
2013/14 | 1.575.581 | 4.675 | + 5,4 % | 5.275 | 89,2 % |
2014/15 | 1.554.835 | 4.655 | − 0,4 % | 5.279 | 88,2 % |
2015/16 | 1.494.995 | 4.517 | − 3,0 % | 5.185 | 87,1 % |
2016/17 | 1.422.569 | 4.574 | + 1,3 % | 5.148 | 88,8 % |
2017/18 | 1.470.818 | 4.404 | − 3,7 % | 4.949 | 89,0 % |
Zahlen vor 2004 sind nicht auf dem Statistikserver der BBL hinterlegt. |
Rekorde
Spieler
Seit Beginn der Saison 1975/76 wurden die erzielten Punkte der Spieler im ehemaligen Zentralorgan des DBB, der Basketball-Zeitung, festgehalten. Seit der Saison 1998/99 werden auch die weiteren statistischen Werte digital erfasst und gesammelt. Die angegebenen Zeiträume beziehen sich auf die Zeit, die die Spieler in der BBL gespielt haben oder noch spielen. Fett hervorgehobene Spieler sind noch aktiv.
In der BBL sind Triple-Doubles sehr selten. Seit 1998 haben dies nur vier Spieler geschafft:[50]
- Denis Wucherer (Bayer Giants Leverkusen) ist der bisher einzige Bundesligaspieler, dem zwei Triple-Doubles gelangen: gegen die BG Iceline Karlsruhe (17. April 2004): 37 Punkte, 13 Rebounds und 10 Assists; und im darauffolgenden ersten Spiel der Play-offs gegen Alba Berlin (29. April 2004): 19 Punkte, 10 Rebounds und 12 Assists.
- Igor Perović (Walter Tigers Tübingen) gegen die EWE Baskets Oldenburg am 21. April 2007: 22 Punkte, 10 Rebounds und 10 Assists.
- Zack Whiting (Bayer Giants Leverkusen) gegen die LTi Gießen 46ers am 23. April 2008: 13 Punkte, 10 Rebounds und 10 Assists.
- Louis Campbell (Eisbären Bremerhaven) gegen die Artland Dragons am 1. Mai 2010: 12 Punkten, 11 Rebounds und 10 Assists.
Vereine und Spiele
- Höchste Zahl an Bundesliga-Spielzeiten
- Gießen 46ers: 51
- Höchste Zahl an Titelgewinnen
- Bayer Giants Leverkusen: 14
- Wenigste Zahl an Niederlagen in einer Spielzeit
- Bayer Giants Leverkusen: 0 (1969/70)
- Höchste Korbdifferenz in einer Hauptrunde
- Bayer Giants Leverkusen: +750 (1969/70)
- Niedrigste Korbdifferenz in einer Hauptrunde
- TV Kirchheimbolanden: -532 (1969/70)
- Längste Siegesserien
- in einer Saison: ratiopharm Ulm: 27 Spiele (2016/17)[51]
- saisonübergreifend: Alba Berlin: 32 Spiele (vom 28.04.2000 bis 07.04.2001)[51]
- Höchste Zuschauerzahl in einem Spiel
- Alba Berlin – FC Bayern München: 14.500 (10.11.2013)
- Höchster Heimsieg (seit 1998)
- Alba Berlin – Basket Bayreuth: 106:43 (16.01.1999)[52]
- Höchster Auswärtssieg (seit 1998)
- Mitteldeutscher BC – Bayer Giants Leverkusen: 51:108 (07.10.2001)[52]
- Spiele mit den meisten Gesamt-Punkten
- HerzogTel Trier – TSV Bayer 04 Leverkusen: 128:133 (12.12.1999)[52]
- Spiele mit den wenigsten Gesamt-Punkten
- Brose Baskets - RheinEnergie Köln: 50:33 (25.03.2007)[52]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Rappe, Michael.: Magic Basketball. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2005, ISBN 3-89533-497-9, Deutsche Meisterschaft der Männer, S. 172 ff.
- ↑ Dino Reisner: 40 Jahre Basketball-Bundesliga. Sutton Verlag, Erfurt 2006, ISBN 3-86680-014-2. S. 7
- ↑ Basketball Bundesliga GmbH: 50 Jahre Basketball Bundesliga. Hrsg.: Die Werkstatt GmbH. 1. Auflage. Göttingen, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 22.
- ↑ easyCredit - Die größten Sensationen. In: easycredit-bbl.de. Abgerufen am 27. Juli 2018.
- ↑ Christian Schwager: „Wir waren in Kienbaum, als es hieß: Das war’s“. In: berliner-zeitung.de. 13. September 2013, abgerufen am 1. Mai 2018.
- ↑ Der Übergang von DTSB / DBV- zu DSB / DBB – Organisationsstrukturen 1990 -1991. In: tt-basketball-halle.de/. Abgerufen am 1. Mai 2018.
- ↑ Kilian Treß: Dem Profisport geht's gut. In: rp-online.de. 27. August 2016, abgerufen am 31. Mai 2018.
- ↑ Ausschreibung Wettbewerb 1.Basketball Bundesliga Saison 2017/2018. (PDF; 9,3 MB) Basketball Bundesliga GmbH, 1. Juli 2017, abgerufen am 18. Februar 2018.
- ↑ BBL kehrt zum alten Punktesystem zurück. In: spox.com. 10. Februar 2010, abgerufen am 30. Juli 2018.
- ↑ Mehr als nur 40 Minuten. In: basketball.de. 19. November 2017, abgerufen am 25. April 2018.
- ↑ Daniel George: MBC regt Veränderungen an: Braucht die Basketball-Bundesliga Profi-Schiedsrichter? In: mz.de. 28. Februar 2018, abgerufen am 30. August 2018.
- ↑ Maik Zeugner: Schiedsrichter unter Beobachtung. In: basketball.de. 9. Mai 2018, abgerufen am 30. August 2018.
- ↑ Lizenzstatut Saison 2017/2018. (PDF; 193 KB) Basketball Bundesliga GmbH, 1. Juli 2017, abgerufen am 6. März 2018.
- ↑ Maik zeugner: BBL: Ab 2017 neuer Mindestetat. In: basketball.de. 7. Oktober 2016, abgerufen am 30. August 2018.
- ↑ Die Entwicklung des Basketballs steht über allem. In: mdr.de. 26. April 2018, abgerufen am 30. August 2018.
- ↑ easyCredit - Struktur. Abgerufen am 12. Oktober 2017.
- ↑ easyCredit - Das Leitbild der Liga. 5. Mai 2011, abgerufen am 12. Oktober 2017.
- ↑ easyCredit - Leitbild. Abgerufen am 12. Oktober 2017.
- ↑ Beko wird Namenssponsor der Basketball Bundesliga. In: HORIZONT. (horizont.net [abgerufen am 12. Oktober 2017]).
- ↑ Thomas Werner: easyCredit neuer BBL-Namensgeber. In: basket.de. 20. Juli 2016, abgerufen am 30. August 2018.
- ↑ a b easyCredit - Ewige Tabelle. Abgerufen am 15. September 2017.
- ↑ Basketball Bundesliga GmbH: 50 Jahre Basketball Bundesliga. Hrsg.: Die Werkstatt GmbH. 1. Auflage. Göttingen, ISBN 978-3-7307-0242-0.
- ↑ SSV Einheit Weißenfels e.V. – Vereinsinfos. Abgerufen am 3. Juni 2018.
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- ↑ GIESSEN 46ers | Sporthalle Gießen-Ost - GIESSEN 46ers. Abgerufen am 3. September 2018 (deutsch).
- ↑ easyCredit Basketball Bundesliga Standards Saison 2017/18. (PDF; 15,1 MB) Basketball Bundesliga GmbH, 1. Juli 2017, abgerufen am 6. März 2018.
- ↑ Höherer Mindest-Etat und neuer Pokal-Wettbewerb: Klub-Vertreter votieren für strategisch wichtige Beschlüsse. In: easycredit-bbl.de. 24. April 2018, abgerufen am 24. April 2018.
- ↑ Sven Fleischmann: Basketball-Bundesliga streicht den Champions Cup. In: bblprofis.de. 28. Juni 2017, abgerufen am 12. September 2017.
- ↑ Verlogen und ängstlich. In: Der Spiegel. Band 44, 26. Oktober 1992, S. 242–247 (spiegel.de [abgerufen am 23. März 2018]).
- ↑ Finanzen: Krümel für die Kleinen. In: Der Spiegel. Band 7, 12. Februar 1996 (spiegel.de [abgerufen am 23. März 2018]).
- ↑ Auf Korb- und Umsatzjagd. In: Focus Online. 26. August 2002, abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ a b DSF sichert sich Fernsehrechte an der Basketball Bundesliga. In: sponsors.de. 24. September 2009, abgerufen am 27. März 2018.
- ↑ Sat.1 zeigt kein Basketball mehr. In: quotenmeter.de. 27. August 2003, abgerufen am 25. April 2018.
- ↑ Fabian Riedner: Premiere überträgt die Basketball Bundesliga. In: quotenmeter.de. 8. November 2004, abgerufen am 25. April 2018.
- ↑ sportdigital.tv: „das neue Fansehen“. In: pressebox.de. 9. Januar 2007, abgerufen am 27. März 2018.
- ↑ a b Beko BBL verlängert mit SPORT1 und gewinnt mit kabel eins weiteren Free-TV-Partner hinzu. In: easycredit-bbl.de. 3. August 2012, abgerufen am 25. April 2018.
- ↑ a b Langfristige Partnerschaft: Deutsche Telekom sichert Medienrechte bis 2018. BBL.de, 16. Juni 2014, abgerufen am 17. Juni 2014.
- ↑ Beko BBL. Twitter, 17. Juni 2014, abgerufen am 17. Juni 2014.
- ↑ easyCredit BBL auf Sport1. Abgerufen am 13. September 2017.
- ↑ Telekom-bleibt-Medienpartner-bis-2023. In: easycredit-bbl.de. 24. April 2018, abgerufen am 25. April 2018.
- ↑ Aus für „ran – Sat.1 Basketball“ ? In: quotenmeter.de. 16. November 2002, abgerufen am 25. April 2018.
- ↑ Manuel Weis: Am Rande des Spielfelds: Wo die versteckten Sporthits schlummern. In: quotenmeter.de. 18. November 2011, abgerufen am 25. April 2018.
- ↑ Manuel Weis: Keiner will «ran» an die Basketball-Bundesliga. In: quotenmeter.de. 19. November 2012, abgerufen am 25. April 2018.
- ↑ Sidney Schering: Beko BBL. In: quotenmeter.de. 18. Februar 2013, abgerufen am 25. April 2018.
- ↑ Manuel Weis: Dunks am Sonntag, TV-Poker in Österreich. In: quotenmeter.de. 2. Oktober 2017, abgerufen am 25. April 2018.
- ↑ Timo Nöthling: Basketball Live bei Sport1. In: quotenmeter.de. 22. Januar 2018, abgerufen am 25. April 2018.
- ↑ Gabriel Wagner: Der Rückblick zur BBL-Saison 2016/17. In: sponsors.de. 27. Juni 2017, abgerufen am 1. Mai 2018.
- ↑ a b c d e f g Top Players. In: statistik.basketball-bundesliga.de. Abgerufen am 30. August 2018.
- ↑ Basketball Bundesliga GmbH, Verlag Die Werkstatt GmbH.: 50 Jahre Basketball Bundesliga. 1. Auflage. Göttingen, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 212 ff.
- ↑ Triple Doubles in der Statistik-Datenbank. In: easycredit-bbl.de. Abgerufen am 30. August 2018.
- ↑ a b Historische Siegesserien in der Basketball Bundesliga. In: easycredit-bbl.de. Abgerufen am 30. August 2018.
- ↑ a b c d Tops & Downs. In: statistik.basketball-bundesliga.de. Abgerufen am 30. August 2018.