Markau (Dähre)

Markau
Gemeinde Dähre
Koordinaten: 52° 49′ N, 10° 49′ OKoordinaten: 52° 49′ 13″ N, 10° 48′ 35″ O
Höhe: 72 m
Fläche: 3,72 km²[1]
Einwohner: 49 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1938
Eingemeindet nach: Markhausen
Postleitzahl: 29413
Vorwahl: 039039
Markau (Sachsen-Anhalt)
Markau (Sachsen-Anhalt)

Lage von Markau in Sachsen-Anhalt

Markau ist ein Ortsteil der Gemeinde Dähre im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geographie

Das Dorf Markau liegt im nordwestlichen Teil der Altmark sieben Kilometer nordwestlich von Dähre und rund 25 Kilometer westlich der Kreisstadt Salzwedel am Grabower Graben, der in die Salzwedeler Dumme mündet.[3]. Im Südwesten des Dorfes liegt der etwa 103 Meter hohe Markauer Berg. Der Friedhof liegt im Westen des Dorfes am Waldrand.[4]

Die Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen ist rund drei Kilometer entfernt.

Nachbarorte sind Schmölau im Westen, Holzhausen im Norden, Wiewohl und Lagendorf im Nordosten und Bonese im Osten.

Geschichte

Mittelalter bis Neuzeit

Der Ort war ursprünglich ein rudimentäres Angerdorf.[1]

Das Dorf Markau wird Im Jahre 1242 erstmals als villa Merkow erwähnt und gehörte dem Kloster Diesdorf.[5] Weitere Nennungen sind 1458 dath dorp merkow, 1585 Dorff Marckaw, 1687 Merckow[1] und 1804 Marckau.[6]

Im Süden des Ortes war eine Ziegelei. Durch seine Lage nahe der innerdeutschen Grenze befand sich der Ort innerhalb der ab 1954 eingerichteten 5-km-Sperrzone und verfiel zunehmend. Im Zuge der Wende erhielten die rechtmäßigen Eigentümer nach 1990 ihre Liegenschaften zurück und einige Jahre später waren alle Häuser im Ort wieder bewohnt.

Herkunft des Ortsnamens

Aleksander Brückner leitet den Ortsnamen Marckau vom Altslavischen Wörtern „mrьkаtі“ für „dunkeln“ und „mrakь“ für „Dunkelheit“ ab.[7]

Eingemeindungen

Markau gehörte ursprünglich zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Diesdorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam es 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[1]

Am 1. April 1938 wurden die Gemeinden Markau und Holzhausen im Landkreis Salzwedel zu einer Gemeinde Markhausen zusammengeschlossen.[8] Diese Gemeinde Markhausen wurde wieder aufgelöst, als am 20. Juli 1950 die Gemeinden Markhausen und Wiewohl zur Gemeinde Holzhausen zusammengeschlossen wurden.[9] Am 1. Januar 1991 wurde die Gemeinde Holzhausen aus dem Kreis Salzwedel in die Gemeinde Lagendorf eingemeindet.[10]

Der Gemeinderat Lagendorf beschloss am 8. Mai 2008 die Auflösung der Gemeinde und die Vereinigung mit den Gemeinden Bonese und Dähre zur neuen Gemeinde mit dem Namen Dähre. Dieser Vertrag trat am 1. Januar 2009 in Kraft.[11]

So kam der Ortsteil Markau am 1. Januar 2009 zur Gemeinde Dähre.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734 33
1774 44
1789 56
1798 42
1801 45
1818 40
Jahr Einwohner
1840 73
1864 83
1871 87
1885 84
1892 [00]91[12]
1895 84
Jahr Einwohner
1900 [00]092[12]
1905 091
1910 [00]101[12]
1925 086
1939 179
2015 [00]052[13]
Jahr Einwohner
2018 [00]51[13]
2020 [00]50[14]
2021 [00]50[14]
2022 [00]45[15]
2023 [0]49[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1939:[1]

Religion

Die evangelischen Christen aus Markau gehörten ursprünglich zur Kirchengemeinde Diesdorf und etwa Anfang des 20. Jahrhunderts zur Kirchengemeinde Lagendorf, die zur Pfarrei Lagendorf gehörte.[16] Seit 2003 gehört die Kirchengemeinde Lagendorf zum Kirchspiel Dähre-Lagendorf und heute auch zum Pfarrbereich Osterwohle-Dähre des Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[17]

Wirtschaft und Infrastruktur

Dominierend ist die Landwirtschaft. Außerdem ist eine Baufirma im Ort ansässig.

Literatur

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1436–1438, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 149 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 340, 10. Markau (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1436–1438, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2003
  5. Arend Mindermann: Urkundenbuch der Bischöfe und des Domkapitels von Verden. Von den Anfängen bis 1300. Hrsg.: Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden. Band 1. Stade 2001, S. 421.
  6. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 381 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00403~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Aleksander Brückner: Die slavischen Ansiedlungen in der Altmark und im Magdeburgischen (= Preisschriften, gekrönt und herausgegeben von der Fürstlich-Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig. Band 22). 1879, S. 76, 42 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A11381473~SZ%3D00082~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1937, ZDB-ID 3766-7, S. 119.
  9. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359, 362.
  11. StBA: Gebietsänderungen am 01.01.2009
  12. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 149 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  13. a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  14. a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  15. Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
  16. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 98 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  17. Pfarrbereich Osterwohle-Dähre. In: ekmd.de. Abgerufen am 18. Mai 2023.