„Strukturelle Dissoziation“ – Versionsunterschied

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→‎Literatur: Der Begriff "Strukturelle Dissoziation" kommt in dem Aufsatz überhaupt nicht vor
→‎Literatur: Nicht zum "Thema des Lemmas selbst" (WP:LIT); im übrigen kommt der Begriff "Strukturelle Dissoziation" nur ein einziges Mal in dem Buch vor, und dort nur beiläufig
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== Literatur ==
== Literatur ==

* Ellert Nijenhuis: ''Die Trauma-Trinität: Ignoranz – Fragilität – Kontrolle. Die Entwicklung des Traumabegriffs/Traumabedingte Dissoziation: Konzept und Fakten.'' Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 2016. ISBN 978-3-525-40261-0
* Ellert Nijenhuis, Onno van der Hart, Kathy Steele: ''Das verfolgte Selbst''. Paderborn, Junfermann 2008. ISBN 978-3-87387-671-2
* Ellert Nijenhuis, Onno van der Hart, Kathy Steele: ''Das verfolgte Selbst''. Paderborn, Junfermann 2008. ISBN 978-3-87387-671-2



Version vom 4. Januar 2020, 18:04 Uhr

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Begründung: Es handelt sich um eine Theorie von 2004/2006. Obwohl sie mehr als 13 Jahre alt ist, ist sie in keiner Weise etabliert. Die Autorengruppe hat 2 Reviews hierzu veröffentlicht: PMID 16281239 wurde in 14 Jahren von keinem anderen Review zitiert. PMID 15555024 wurde von 3 Reviews zitiert, von denen nur 1 den Begriff „Strukturelle Dissoziation“ behandelt, und das nur im Zusammenhang mit Borderline Persönlichkeitsstörung. Das Lemma hat also keine Relevanz und dient lediglich dem Versuch der Begriffsetablierung. PS (1. Jan): Im übrigen gehört der Gegenstand zum Thema Dissoziative Identitätsstörung - wie auch in en:wp so gehandhabt - und eine Berechtigung für ein eigenes Lemma ist nicht erkennbar. -- Saidmann (Diskussion) 20:42, 30. Dez. 2019 (CET)
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Redaktion Medizin
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Die Theorie der strukturellen Dissoziation wurde von Ellert Nijenhuis, Onno van der Hart und Kathy Steele durch jahrelange Beobachtungen und Erforschung von dissoziativen Störungsbildern entwickelt. Sie geht davon aus, dass durch erlebte Traumata eine Trennung der Persönlichkeit entsteht. Die Ausprägung der Trennung bewegt sich auf einem Kontinuum der Dissoziation[1] und geht von der primären, zu einer sekundären bis hin zur terziären Dissoziation. Diese Trennung der Persönlichkeit führt zu unterschiedlichen Symptomen und Schweregraden, sie beruhen jedoch alle auf dem gleichen Prinzip.

Modell der strukturellen Dissoziation

Nach einem lebensbedrohlich empfundenen Trauma trennt sich die Persönlichkeit in mindestens folgende zwei Persönlichkeitsanteile.

Anscheinend normale/r Persönlichkeitsanteil/e (ANP)

Der ANP ist für die Alltagsaktivitäten und das überleben zuständig. Er kümmert sich um die Arbeit, den Haushalt, Bekannte treffen, Kindererziehung, Hobbys pflegen etc. Der ANP ist vermindert emotional schwingungsfähig und entspricht nicht mehr der vollen Ursprungspersönlichkeit. Er verhält sich phobisch gegenüber den emotionalen Persönlichkeitsanteilen (EP) und vermeidet diese. Dies führt zu mehr oder weniger stark ausgeprägten Amnesien, Gefühlen der Betäubung und Gleichgültigkeit. Dies ist eine Anpassungsleistung des Menschen, um trotz erlittener unverarbeiteter Traumata „normal“ im Alltag weiterexistieren und funktionieren zu können.

Emotionale/r Persönlichkeitsanteil/e (EP)

Der EP ist sogenannter Träger des/r erlittenen Traumata. Er bleibt im vergangenen traumatischen Ereignis hängen. Er ist nur ungenügend in der Gegenwart fixiert und repräsentiert Fragmente der erlittenen Traumata. Dies zeigt sich als Intrusionen in den ANP die wie folgt aussehen können:

  • Positivsymptome (von etwas mehr haben) wie Angst, Verzweiflung, unerklärliche körperliche Schmerzen, Flashbacks
  • Negativsymptome (von etwas weniger haben) wie Betäubungsgefühl, Schmerzunempfindlichkeit, Erstarren

Die Stärke und der Schweregrad der Trennung der Persönlichkeit bewegt sich auf einem Kontinuum der Dissoziation und ist vom Alter, der Schwere und der Dauer der/des Traumas abhängig. Die bisherigen Traumafolgestörungs-Diagnosen werden in dieses Kontinuum eingebettet und zeigen den Schweregrad der Dissoziation an.

Primäre Dissoziation

Von einer primären Dissoziation spricht man, wenn sich die Psyche durch ein meist einmaliges lebensbedrohlich empfundenens Ereignis in einen ANP und einen EP aufteilt. Dies entspricht der Diagnose einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Sekundäre Dissoziation

Die sekundäre Dissoziation ist in der Regel folge einer längerdauernden/sich wiederholenden Traumatisierung. Die Persönlichkeit wird hier in einen ANP und mehrere EP aufgeteilt. Hier findet man die Diagnosen einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung, Borderlinde Persönlichkeitsstörung und der dissoziativen Störung nicht näher bezeichnet (ICD-10 f44.9, im ICD-11 dann als partielle dissoziative Identitätsstörung bezeichnet).

Teritäre Dissoziation

Bei der teritären Dissoziation besteht der Mensch aus mehreren ANP und mehreren EP. Dies entspricht der stärksten Dissoziation und tritt fast ausnahmslos nur nach frühkindlichen, langjähriger Traumatisierung durch enge Bindungspersonen auf. Man spricht hier von einer dissoziativen Identitätsstörung.

Forschung

Von verschiedenen Seiten her versucht man die Theorie der strukturellen Dissoziation mittels bildgebender Verfahren zu bestätigen. Erwähnt soll hierbei folgende Studie sein:

Mittels bildgebender Verfahren konnte man feststellen, dass man, je nachdem ob ein ANP oder ein EP aktiv ist, unterschiedliche neurophysiologische Aktivierungsmuster auf einen traumatischen Reiz erhält. Yolanda Schlumpf (Universität Zürich) hat bei ihrer Erforschung der dissoziativen Identitätsstörung Patienten Bilder von wütenden und neutralen Gesichtern gezeigt. Diese wurden zwischen einem Muster so kurz gezeigt, dass die Probanden anschliessend nicht mal wussten, dass sie überhaupt Bilder gesehen haben. Beim EP sieht man eine Aktivierung der Hirnregionen, welche für Furcht und Angst zuständig sind. Dies ist damit zu erklären, dass EP bedrohliche Reize stärker wahrnehmen. Ist ein ANP aktiv, sieht man das Gegenteil. Die Hirnaktivität wird vermindert und die präsentierten Reize werden weniger emotional verarbeitet. Im Vergleich dazu hat man Schauspieler untersucht, die emotionale oder anscheinend normale Persönlichkeiten spielen sollten. Bei diesen konnte man keine unterschiedlichen Aktivierungsmuster auf traumatische Reize feststellen. Dieser Befund deckt sich mit der Theorie der strukturellen Dissoziation.[2]

Geschichte

Bereits Pierre Janet ging davon aus, dass die traumabedingte Dissoziation auf eine „organisierte“" Trennung der Persönlichkeit zurückzuführen sei.

Literatur

  • Ellert Nijenhuis, Onno van der Hart, Kathy Steele: Das verfolgte Selbst. Paderborn, Junfermann 2008. ISBN 978-3-87387-671-2

Einzelnachweise

  1. Ellert Nijenhuis, Onno van der Hart, Kathy Steele: Das verfolgte Selbst. ISBN 978-3-87387-671-2.
  2. Dissoziative Identitätsstörung (Kurzdokumentation). In: Youtube. Abgerufen am 30. Dezember 2019.