„Rechtsextremismus und Esoterik“ – Versionsunterschied

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Version vom 1. September 2009, 17:07 Uhr

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Brennendes Sonnenrad, Julfeier 2005

Der Begriff Rechte Esoterik bezeichnet Weltanschauungen, die esoterische Vorstellungen mit völkischem, rassistischen Gedankengut verbinden.

Begriff

Der Begriff umfasst vor allem politische und gesellschaftliche Randphänomene in der Schnittmenge des esoterischen und rechtsextremen Spektrums. Historische Anfänge liegen in der Ariosophie, die sich im frühen 20. Jahrhundert in Österreich entwickelte und Einfluss auf den Nationalsozialismus erlangte.[1] Ab den 1970er Jahren griffen der Neonazismus und der Neofaschismus abermals esoterische Motive auf, die sie mit ihren Vorstellungen einer Herrenrasse verbanden. In Europa haben vor allem Varianten des Neuheidentums (Neopaganismus) Bedeutung, daneben esoterisch abgewandelte Motive östlicher Religionen, in den USA auch ein aggressiv antisemitisches Christentum (Christian Identity). Die religiös aufgeladene Polarisierung in „gute“ und „böse“ Rassen birgt nach Auffassung des Historikers Nicholas Goodrick-Clarke ein erhebliches Gewaltpotential.[2]

Rechtsextreme Denkstrukturen in der zeitgenössischen Esoterikbewegung[3] sowie Aneignungen esoterischer Ideen durch rechtsextreme Gruppen werden in der Wissenschaft, den Medien, bei kirchlichen Stellen, antifaschistischen Gruppen oder Verfassungsschutzorganen unter unterschiedlichen Schlagworten diskutiert und analysiert: neben Rechte Esoterik etwa NS-Esoterik, esoterischer Nationalsozialismus,[4] braune Esoterik, völkische Esoterik oder esoterischer Rechtsextremismus.[5] Da Rechtsextremismus und Esoterik keine trennscharfen Begriffe sind, existiert keine wissenschaftlich anerkannte Definition und infolgedessen keine Theorie einer rechten Esoterik. Empirisch erhoben werden können Befunde und Beziehungen. [6]

Damit zusammenhängende historische und zeitgenössische Phänomene und Personen werden im Folgenden dargestellt.

Geschichte und Traditionslinien

Die Suche nach einer nationalen Identität führte in den deutschen Ländern auf dem Weg zum deutschen Nationalstaat zum Konstrukt einer idealisierten Vergangenheit, dem Geschichtsmythos des Germanentums. Der Arminiuskult wurde zum wesentlichen Baustein für den deutschen Gründungsmythos.[7] Aus der späten politischen Einigung Deutschlands - bzw. in Österreich-Ungarn parallel zur Alldeutschen Bewegung - und aus einer „romantischen Gegenreaktion auf die Moderne“, besonders die forcierte Industrialisierung, entstand die Völkische Bewegung. Neben verbreitetem nationalistischem, antiliberalem und antisemitischem Gedankengut integrierten manche völkische Gruppierungen auch okkulte Vorstellungen.[8]

Anhänger des Neuheidentums suchten in Deutschland nach den Ursprüngen des Asenglaubens, im englischen Sprachraum nach keltischen Wurzeln. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden okkulte, antiaufklärerische wie antikirchliche Logen und Geheimgesellschaften als Gegenbewegung unter anderem zu Freimaurern und Jesuiten gegründet.

Ariosophie

Guido von List 1913; Aufnahme: Conrad H. Schiffer

In der Ariosophie Guido von Lists und Jörg Lanz von Liebenfels kam dem Okkultismus die Rolle einer „geheiligten Legitimation“ ihrer grundlegenden Ablehnung gegenüber der Moderne und des Materialismus zu. Die Theosophie bot dabei eine „religiöse Mystik und ein universales Grundprinzip für die politische Haltung“ für den insgesamt kleinen Sektiererkreis der Ariosophen.[9] „Ihre Schriften beschrieben ein vorgeschichtliches, Goldenes Zeitalter, in dem weise, gnostische Priesterschaften okkult-rassistische Lehren verkündeten und über eine überlegene, rassisch reine Gesellschaft herrschten.“[10] Dies lokalisierten sie in Atlantis, Thule oder Hyperborea. Die Wurzelrassenlehre Helena Petrovna Blavatskys wurde somit offen rassistisch interpretiert.

Während List Mitglied der Adyar-Theosophischen Gesellschaft in Wien war, verwertete Lanz von Liebenfels Material der jüdisch-christlichen Tradition, der modernen Theosophie, Archäologie, Anthropologie und sogar Physik für seine eigene neo-gnostische Religion. In seiner Theozoologie oder die Kunde von den Sodoms-Äfflingen und dem Götter -Elektron (1905) behauptete er, die Götter seien nur frühere Lebensformen gewesen. Diese Theozoa hätten im Gegensatz zu Adams Nachkommen, den Anthropozoa (Tier-Menschen), außergewöhnliche elektrische Sinnesorgane und damit telepathische und allwissende Fähigkeiten besessen. Diese seien durch Rassenmischung mit den Tiermenschen verloren gegangen, die Arier als engste Nachfahren der Gottmenschen könnten sie jedoch durch ein allgemeines Segregationsprogramm wiedererlangen.[11]

Germanenorden und Thule-Gesellschaft

Auf Theodor Fritsch geht die Gründung der zwei einflussreichsten antisemitischen Gruppierungen zurück: dem Reichshammerbund sowie – als geheimer Schwesterorganisation – dem Germanenorden, die beide stark durch Guido von List beeinflusst waren. Fritsch gilt als Wegbereiter des germanisierenden Antisemitismus in Deutschland, auf den sich auch NS-Chefideologe Alfred Rosenberg berief.[12] Mitglieder des Germanenordens gründeten 1918 die Thule-Gesellschaft für öffentliche politische Treffen. Unter anderem durch Gründung des bewaffneten „Kampfbundes Thule“ wurde die Abschaffung der Monarchie zugunsten des Freistaats Bayern wie die Münchner Räterepublik bekämpft. Am 9. September 1918, zwei Tage nach Ausbruch der Novemberrevolution in Bayern, hielt der Gründer der Thule-Gesellschaft, Rudolf von Sebottendorf, eine Rede, die esoterische Symbole und Mythen mit militantem Antisemitismus und Aufruf zu politischem Kampf verband:[13]

„Wir erlebten gestern den Zusammenbruch alles dessen, was uns vertraut, was uns lieb und wert war. An Stelle unserer blutsverwandten Fürsten herrscht unser Todfeind: Juda. Was sich aus dem Chaos entwickeln wird, wissen wir noch nicht. Wir können es ahnen. Eine Zeit wird kommen des Kampfes, der bittersten Not, eine Zeit der Gefahr! […] Solange ich hier den eisernen Hammer halte, bin ich gewillt, die Thule in diesem Kampf einzusetzen! […] Unser Orden ist ein ‚Germanenorden‘, germanisch ist die Treue. Unser Gott ist Walvater, seine Rune ist die Arrune. Und die Dreiheit: Wodan, Wili, We ist die Einheit der Dreiheit […] Die Arrune bedeutet Arier, Urfeuer, Sonne, Adler. Und der Adler ist das Symbol der Arier. Um die Fähigkeit der Selbstverbrennung des Adlers zu bezeichnen, wurde er rot ausgeführt […] Von heut ab ist der rote Adler unser Symbol, es soll uns mahnen, daß wir durch den Tod gehen müssen, um leben zu können.“

Ab 1919 gab es personelle Querverbindungen zur späteren Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Deren Hakenkreuz-Fahne geht auf Entwürfe Friedrich Krohns, eines Mitglied des Germanenordens und der Thule-Gesellschaft, zurück.

NS-Ideologie, Mythologie und Okkultismus

Nicholas Goodrick-Clarke zufolge waren „die Phantastereien der Ariosophen nicht nur Symptome von Angst und kultureller Nostalgie […], sondern ein zündender Funke für die ultimative Traumwelt des Dritten Reiches.“[14] Nationalsozialistische Ideologen wie Alfred Rosenberg griffen an mehreren Stellen auf mythologische und magische Elemente zurück: nordische Mythologie, germanische Runen und keltische Symbole.[15] Der Reichsführer-SS und Reichsinnenminister Heinrich Himmler war ein bekennender Okkultist, der sich für eine Reinkarnation Heinrich I. (919–936) hielt. Der Ariosoph und „private Magier“ Himmlers[16] Karl Maria Wiligut hielt sich für einen Hellseher und entwarf den Totenkopfring der SS, wurde jedoch 1939 aus dieser ausgeschlossen.

Solche Vorstellungen blieben allerdings weitgehend Privatsache, und direkte Einflüsse okkulter Zirkel auf die praktische Machtpolitik der Nationalsozialisten gehören in das Gebiet der Legende. Die Ariosophie war mehr das frühe Symptom einer Geisteshaltung, die Symbolpoltik und äußeres Erscheinungsbild politischer Doktrinen und Institutionen des Dritten Reichs beeinflusste.[17] Ihre grundlegenden Vertreter waren für Hitler bereits in Mein Kampf ein Haufen ineffektiver Wirrköpfe, und 1938 schloss er das Wirksamwerden der Neogermanen in der NSDAP ausdrücklich aus: „Das Einschleichen mythisch veranlagter okkulter Jenseitsforscher darf daher in der Partei nicht geduldet werden.“[18] Antisemitische Verschwörungstheorien mit angeblich okkultem Hintergrund finden sich im nationalsozialistischen Propagandafilm von 1940 Der ewige Jude.[19]

In dem 2005 auf Deutsch veröffentlichten Dokumentarfilm Nazis: Die okkulte Verschwörung (Kurzform: Hitlers Mystiker[20]) werden religiös-esoterische Komponenten des Nationalsozialismus beleuchtet.

Völkischer Heimatschutz

Aus der den romantischen Impuls aufgreifenden „Deutsch-Bewegung“ des 19. entstand um die Wende zum 20. Jahrhundert die organisierte Heimatschutz-Bewegung. Heimat umfasste die ländliche Region als Gegenpol zum Moloch Großstadt. In diesem Begriff wurde deutsche „Kultur“ unauflöslich mit deutscher „Natur“ verbunden. Zwischen der Heimatschutzbewegung und der vökischen Bewegung gab es ideelle, personelle und organisatorische Überschneidungen. Unter anderem gab es im "völkischen Heimatschutz"[21] Bestrebungen zu einer Germanisierung des Christentums bzw. einem Rückgriff auf den vorchristlichen Volksglauben. Heimat- und Naturschutz wurden als Grundlage einer „unverwechselbare[n] völkische[n] Eigenart und Überlebensfähigkeit“ interpretiert, womit oft die Betonung völkischer Überlegenheit verbunden war.[22]

Heinrich Himmlers SS-Ahnenerbe versuchte die ideologische Prämisse zu untermauern: „Unsere germanischen Altvorderen waren baumgläubige Menschen.“ Damit verbunden war ein rassistischer und biologistischer Mythos vom Deutschen Wald, der sich etwa in dem 1936 mit großem Aufwand erstellten Film Der ewige Wald ausdrückte.[23] Dessen Konzept soll Hitler allerdings nicht gefallen haben. Er murrte angeblich, dass der Wald ein Rückzugsgebiet für schwache Völker sei, während die starken, kriegerischen sich in der weiten Steppe tummelten.[24]

Esoterik und Rechtsextremismus

Schwarze Sonne

Nach dem 2. Weltkrieg existierten vereinzelte, politisch wirkungslose neofaschistische Gruppen, die das nationalsozialistische Deutschland zum Modell hatten. Mehr Verbreitung fanden solche Gedanken seit den 1970er Jahren auch durch die Aneignung metaphysischer, transzendenter Rechtfertigungen. Dabei wurde besonders auf die Ariosophie zurückgegriffen, versetzt mit Entlehnungen aus orientalischen Religionen und europäischer Esoterik. So entstand eine neue völkisch-esoterische „Defensiv-Ideologie“, die gegen westliche Demokratie, Globalisierung, Einwanderung sowie Tolerierung und Förderung ethnischer Minderheiten gerichtet ist. Obwohl sich dieser Rassismus hauptsächlich gegen andere Gruppen richtet, besteht der Antisemitismus ungemindert fort. Nach N. Goodrick-Clarke beweist dies die „Zählebigkeit der dämonologischen Denkmuster des Nazismus“, die einer „dualistischen Einteilung der Welt in Hell und Dunkel, In Gut und Böse“ folge, in der Tradition manichäischer, gnostischer und chiliastischer (reinrassiges Tausendjähriges Reich) Vorstellungen.[25]

René Freund beschreibt eine Tendenz zu rechtsextremen politischen Positionen in der New Age-Bewegung seit den 1980er Jahren,[26] die esoterische Ideen wiederentdeckt und zunächst libertäre und pazifistische Ideale betont habe. Andere sehen diesen Zusammenhang als marginal an.[27] Aufgrund der losen Organisationsform in Netzwerken gibt es lediglich mehr oder weniger große Schnittmengen, die beiden Lagern zugehören. Eine Studie aus der Mitte der 1980er Jahre sah bei rund einem Viertel der untersuchten esoterischen Gruppierungen Bezüge oder Sympathien zu rechtsextremen wie ariosophischen Vorstellungen.[28] Extreme politische Wendungen vollführte unter anderem Horst Mahler, ein ursprünglich linksorientierter Anwalt und Begründer der RAF, der sich später dem Rechtsextremismus und der Germanenverehrung zuwandte.

Die Ideologie der esoterisch geprägten Neuen Rechten ersetzt den früheren Rassismus oft durch das Konzept des Ethnopluralismus. Zu den Erkennungszeichen der rechtsesoterischen Szene nach 1945 gehört das Symbol der Schwarzen Sonne.[29] Sie besteht aus zwölf in Ringform gefassten gespiegelten Sig-Runen; die Bezeichnung kam erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf und geht auf ein NS-Bodenornament in der Wewelsburg zurück.

Europäische Theoretiker und Autoren

Deutsche Ausgabe (1933) von Evolas Imperialismo pagano (1928)

In Frankreich verbindet Alain de Benoist Positionen der Neuen Rechten mit antikirchlichen, neopaganen und ökologischen Thesen. In Süd- und Osteuropa greifen führende Neofaschisten, wie Roberto Fiore, der Begründer der rechtsextremen Third-Position-Ideologie und Generalsekretär der Europäischen Nationalen Front auf lokale ideologische Vorreiter wie Julius Evola[30] und Corneliu Zelea Codreanu zurück. Weder Evola noch Codreanu hatten im italienischen Faschismus wie der rumänischen Königsdiktatur eine Regierungsposition inne, waren aber wichtige Ideologen. Evola ist neben Savitri Devi, Miguel Serrano und Jan Udo Holey der wichtigste Autor für Kreise, die Esoterik und Neonazismus miteinander verbinden. Evolas rassistische und antisemitische Thesen sind symbolisch überladen und ins Mythische überhöht, was sie für heutige Rechtsextremisten, die eine direkte Gleichsetzung mit der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik vermeiden wollen, attraktiv macht.[31]

Neuheidentum in Deutschland

Rune Elhaz, Mailbox „Widerstand“ im Thule-Netz

Rechtsextreme Gruppierungen in Deutschland heute knüpfen an neuheidnische Konzepte von vor 1945 an und nutzen deren antikirchliches Protestpotenzial für Propagandazwecke.[32] So betreibt der NPD-Politiker Jürgen Rieger, auch Vorsitzender der Artgemeinschaft Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung, die Domain asatru.de, über die die Nordische Zeitung verbreitet wird.

Wesentliches Element des Neopaganismus sind eine Rückwendung zu vor- und außerchristlichen Werthaltungen und Glaubensvorstellungen sowie eine Rekonstruktion germanischer, keltischer, aber auch indianisch- oder sibirisch-schamanistischer Rituale und Mythen. Ein emanzipatorisches Interesse an Urkulturen zeigte sich bereits seit der Aufklärung und Romantik und war in der Jugendbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts verbreitet. Sonnwendfeiern wurden in sozialistischen Jugendorganisationen wie bei völkisch orientierten Gruppen übernommen. Naturnähe und Orientierung am Jahreskreis ließen ab den 1970-er Jahren neuheidnische Vorstellungen auch für ökosozialistische, Friedens- oder Frauengruppen attraktiv werden, die sich z.T. antifaschistisch verstanden.[33]

Am rechten Rand des Spektrums stehen in Deutschland heute zersplitterte und z.T. im Verschwinden begriffene deutschgläubige Bewegungen, die auf völkische Religiosität und Rasselehren des 19. Jh. zurückgehen (Gobineau), etwa die „Deutschgläubige Gemeinschaft“, die „Nordische Glaubensgemeinschaft“ und die im Jahr 1951 gegründete „Artgemeinschaft Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung“, die seit 1989 von Jürgen Rieger geleitet wird. Aktiver sind dem Neugermanentum entstammende, vor allem ariosophisch geprägte Gruppen. Auf Guido von List, Jörg Lanz von Liebenfels und Julius Evola beruft sich der im Jahr 1976 gegründete Armanen-Orden.[34] Im Jahr 1992 wurde die von Ludwig Fahrenkrog gegründete Germanische Glaubens-Gemeinschaft neu belebt. Ob diese als rechtsextrem einzustufen ist, ist umstritten.[35]

Mitte der Neunziger Jahre kam es zu Veränderungen in der Jugendkultur, wo ursprünglich rechts konnotierte Symbole, Ausdrucksformen und die entsprechende Kulturindustrie sich über das rechtsextreme Umfeld hinaus verbreiteten. Rechtsextremisten versuchten seitdem, neue Symbole und Ausdrucksformen zu besetzen. Hierzu gehören bestimmte Zahlencodes und verschiedene ursprünglich aus der germanischen Mythologie und dem Neuheidentum stammende Symbole.[36]

In Deutschland sind viele einschlägige rechtsextreme Gruppierungen netzwerkartig organisiert.[37] Beispiele für neuheidnische rechtsextreme Organisationen sind die Allgermanische Heidnische Front, der Armanen-Orden oder der Bund für Deutsche Gotterkenntnis. Der Autorenkreis der Zeitschrift Hagal, vormals Zeitenwende, um den Autor und Verleger Sven Henkler, der Freundeskreis Ulrich von Hutten um Lisbeth Grolitsch oder das Thule-Seminar, dessen Veröffentlichungen zum Teil im Verlag von Herbert Grabert und Wigbert Grabert erschienen sind, werben mit neuheidnischem Gedankengut für ihre Weltanschauung. [38] Wigbert Grabert war mit Pierre Krebs Mitbegründer des Thule-Seminares. [39]

Viele der rechtsextremen Symbole und Zeichen bedienen sich aus dem Fundus vorgeblich uralter germanischen Mythen und Runen. Rechtsextreme benutzen gelegentlich „nordische“ Symbolik, Runen und Namen als Erkennungszeichen, entsprechende Modelabel wie Thor Steinar unterliegen örtlichen Verboten.

Die Ideologie der Thule-Gesellschaft wurde 1980 wiederaufgenommen vom rechtsextremistischen Thule-Seminar Pierre Krebs. Den Namen übernahmen weitere rechtsextreme Gruppierungen im Internet wie das Thule-Netz in den 1990er Jahren, in deren Diskussionsforen neuheidnisches Gedankengut eine zentrale Rolle spielte.[40] Sommersonnenwende und Julfest sind Anlässe für rechtsextremistische Feiern.[41]

USA

Wotankult

In den USA lehnen einige neue rassistische religiöse Sekten das christliche Erbe des Westens vollkommen ab. Sie unterscheiden sich damit von den noch einflussreicheren Vertretern einer rassistischen Christian-Identity-Bewegung, zu der auch der Ku-Klux-Klan gehört. Mitte der 1970er Jahre stieg Aryan Nations darin zur Vorherrschaft auf, eine bewaffnete Gemeinschaft, die sich in ein nur Weißen zugängliches „Abbild eines Konzentrationslagers aus Hitler-Deutschland“[42] in Idaho zurückgezogen hat, und aus der Terroristengruppen wie Brüder Schweigen, Aryan Republican Army und New Order hervorgingen.

Ihre „Frontlinie“ – mit Anhängern auch in Europa, Südafrika und Australien – bildet ein Odin-(Wotan)kult, dessen Ursprünge in der deutschen und österreichischen völkischen Bewegung liegen. Begründet wurde der Odinismus in den USA 1969 mit der Odinist Fellowship Else Christensens, die in den 1930er Jahren dem linken Strasser-Flügel der Dänischen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei angehört hatte. Sie war u.a. durch Carl Gustav Jung beeinflusst und sah in dessen Terminologie Archetypen des Unbewussten als rassespezifisch verankert an.

Mehr an Ritualen als Denksystemen interessiert war Steve McNallens Ásatrú Free Assembly (AFA). Dessen Versuche, Rassisten und Nazis aus der AFA zu entfernen, führten zu radikaleren Aktivitäten in der odinistischen Bewegung. Wyatt Kaldenberg veröffentlichte in seinem Magazin Pagan Revival während der 1990er Jahre vulgäre, Gewalt verherrlichende Tiraden, in denen er seine manichäische Weltsicht ausdrückte: Geschichte sah er als Schlacht zwischen den göttlichen Ariern und den gegen die Natur gerichteten Kräften des judäischen Christentums an.

Die neonazistische Organisation White Aryan Resistance wurde vom früheren Ku-Klux-Klan-Führer Tom Metzger gegründet, der von Aryan Nations beeinflusst war[43] und sie bis heute führt. Auch Kaldenberg schrieb für White Arian Resistance Artikel. Erwähnt werden muss auch Wotansvolk, 1995 gegründet von David und Katja Lane sowie Ron McVan.

Jost Turner lebte zwei Jahre lang innerhalb der Hippie-Bewegung und gründete in den 1980er Jahren die Landkommune Volksberg in den Bergen Nordkaliforniens. In seiner Lehre Aryan Krya kombinierte er ario-vedische Glaubenssätze, nordische Mythologie und Hindu-Tantrismus mit dem komplexen Geschichtsmodell Savitri Devis und einer Sicht Hitlers als Märtyrer. Das hereinbrechende Kali-Yuga oder Wolfszeitalter verdunkle die „kosmische Wahrheit […], dass weder Individuen noch Rassen gleich sind.“ Mit Krya könnten arische Individuen eine höhere spirituelle Entwicklungsstufe erkennen und die Welt von ihrer Talfahrt in die Degeneration abhalten. So „bietet Jost eine Form des rassistischen Odinismus, die eng mit der endzeitlichen Frömmigkeit der New-Age-Religion verbunden ist.“[44]

National Renaissance Party und Neue Atlantis

Die 1949 gegründete neonazistische National Renaissance Party erregte in den 1960er und 70er Jahren Aufsehen durch gezielte Demonstrationen in hauptsächlich von Juden und Schwarzen bewohnten Vierteln New Yorks, die regelmäßig zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führten. Ihr Vorsitzender James H. Madole (1927–1979) war von Science Fiction, Neuheidentum und Satanismus beeinflusst, besonders jedoch von indischen Lehren und der Theosophie Helena Blavatskys. Von dieser übernahm er etwa - wie bereits Lanz von Liebenfels[45] - die Erzählung von der Rassenmischung der am tiefsten stehenden Wurzelrasse, der Lemurier, die wahre Ungeheuer hervorgebracht habe. Er propagierte die Kastengesellschaft des vedischen Indien als Modell eines auf dem Boden der USA zu errichtenden faschistischen Staates Neue Atlantis. Dieses hierarchische Modell stamme aus dem untergegangenen Atlantis, wo Arier als „Weiße Götter“ verehrt worden seien, und habe sich auch im antiken Ägypten und Rom sowie im keltischen Europa der Druiden fortgesetzt. Es war für Madole weit mehr als eine romantische Sehnsucht nach einem Goldenen Zeitalter, sondern er wollte seine autoritäre Utopie herbeizwingen durch Gewalt, Auswahl und Förderung der Geeigneten, Schulung arischer Philosophenkönige sowie Eliminieren minderwertiger rassischer Elemente mittels Euthanasie und Eugenik. Hierarchie und Rassensegregation waren für ihn Ausdruck einer Harmonie zwischen Makrokosmos (Universum) und Mikrokosmos (menschlichem Körper). „Die Anarchie gebärende chaotische Demokratie“ sei „ein getreues Bild der jüdisch-christlichen Rebellion gegen die Natur.“ Goodrick-Clarke urteilt über Madole hinaus zum Zusammenhang zwischen Rechtsextremismus und Esoterik: „Wer solch Totalitäres plant, sucht sich gewöhnlich eine möglichst wuchtige Rechtfertigung, am liebsten leitet er sie aus der Transzendenz ab.“[46]

Umwelt- und Alternativbewegung

Bis weit in die Nachkriegszeit hinein waren ökologische Themen in Deutschland durch die Heimatschutz- sowie NS-Tradition geprägt,[47][48] Denkmuster nationalsozialistischer Wald-Propaganda setzten sich unreflektiert fort, während der „Deutsche Wald“ als ausdrückliche Ideologie mehr und mehr ein rechtsextremes Thema wurde.[49]

Mit der Alternativbewegung kam es in Deutschland zu einer zweiten Umweltbewegung als Teil der neuen sozialen Bewegungen und zu einer „Ökologisierung der Religion“ im Rahmen des New Age.[50] Rechtsextreme Tendenzen innerhalb der Ökologie-Bewegung, ausgehend von einem biologistischen Menschenbild, wurden seit den 1980er Jahren kritisiert. So wird Baldur Springmann, ein Mitbegründer der Grünen, als „rechter Esoteriker“ eingeordnet.[51] Er verband unitarisch-pantheistische Religion, Neuheidentum und christliche Elemente mit völkischen und neurechten Positionen.

Einigen grünen Theoretikern wie Rudolf Bahro wurde Ökofaschismus vorgeworfen. Bahro hatte das „Positive, das vielleicht in der Nazibewegung verlarvt war“, in die grüne Bewegung integrieren wollen. Er betonte das Fehlen einer spirituellen Dimension in die Politik. Über den hergebrachten demokratischen Interessenausgleich hinaus hoffte er auf einen „Fürsten der ökologischen Wende“. Bahros Vorstellung eines „Ökologischen Rats“ (bzw. später eines „Oberhauses“), der „die Stimme der Gottheit hörbar zu machen sucht“, wurde unter anderem von Jens Reich aufgenommen, insgesamt fanden seine Ideen aber wenig Resonanz. Erik Lehnert lehnte die Interpretation Bahros als faschistisch ab.[52]

Reinhard Falter (geb. 1960), ehemals Mitglied der Grünen, setzt in der Tradition des Heimatschutzes technologischen Umweltschutz von einer Erhaltung von Schönheit und Urtümlichkeit der Natur ab. Diesen Naturschutz begründet er mit einer neuheidnischen „Naturphilosophie“, die sich besonders auf die Antike bezieht, etwa die Idee eines Genius loci. Er bietet Seminare in Wahrsagen durch „Hagia Chora“ (Heilige Landschaft) sowie in Geomantie an. Unter Bezug auf Bahros Logik der Rettung setzt er auf eine spirituelle Elite, die diese Zusammenhänge verstanden habe, während die Nutzungsinteressen von Mehrheiten aus den Bedürfnissen und Interessen reduzierter individuen kämen. Falter vertritt eine Konservative Revolution und will für den zu erwartenden Systembruch auch auf die Unterstützung und Indienstnahme einer Diktatur vorbereitet sein:[53]

Durchsetzen wird sich, wer von einer Idee so überzeugt ist, dass er dafür entschlossen die noch funktionstüchtigen Hebel der Macht ergreift und vor keinem Blutbad zurückschreckt.

Musik

Neonazistische und neuheidnische Strömungen innerhalb der Black-Metal-Subkultur werden unter der Bezeichnung National Socialist Black Metal zusammengefasst. Eine Verbindung von rechter Weltanschauung mit esoterischen Elementen gibt es auch in der Musik der Metal-Szene mit ihren Subgenres Viking Metal und Pagan Metal. Bands des Rechtsrock verwenden neuheidnische Symbole beim Design der CD-Hüllen oder Musik-Videos.[54] Neuheidnische, mit rechten Ideologien versetzte Strömungen finden sich im Neofolk und Teilen der Schwarzen Szene.[55]

Der Neofolk-Musiker und Verleger Michael Moynihan wird als ein „‚Guru‘ der neuheidnischen und rechten Esoterik“ angesehen.[56] Er interessiert sich für den Mithras-Kult sowie Mythen der keltischen und germanischen Vergangenheit und sieht Charles Manson in positivem Sinn als Gnostiker mit ähnlichen Ideen wie Alfred Rosenberg. Von daher vertritt er Werte wie Ehre, Wahrhaftigkeit, Opfer, Hierarchie und eine Daseinsauffassung, in der „Kampf und Krieg als natürliche Hindernisse auf dem Weg zur höheren Entwicklung akzeptiert werden.“[57] Eine damit verbundene Mitleidlosigkeit führte ihn zu einer Relativierung des Holocaust.[58] Aufgrund der öffentlichen Proteste distanzierte er sich später vom organisierten Rechtsextremismus.[59]

Ufologie

Hauptartikel: Ufoglaube Eine antisemitische Verschwörungstheorie steckt hinter der Ufologie im Gefolge Jan Udo Holeys (Jan van Helsings). Danach seien in Deutschland „gute“ Außerirdische tätig gewesen, was Holey mit einer „Illuminatenverschwörung“ in Verbindung setzt. Dabei wird die in esoterischen wie rechtsextremistischen Kreisen oft behauptete Weiterexistenz des von Adam Weishaupt 1776 gegründeten und 1785 aufgelösten Orden der Illuminaten angeführt. Das nationalsozialistische Deutschland sei am Ausbruch des 2. Weltkrieges unschuldig und Opfer einer Kriegstreiberei der jüdisch gelenkten Presse.[60] Einen weiteren Mythos, der unter anderem von Neonazis propagiert wird[61] und in dem sich Esoterisches und Völkisches mischen, stellen die sogenannten Reichsflugscheiben dar. Danach sollen im nationalsozialistischen Deutschen Reich unter Einflussnahme der Vril-Gesellschaft untertassenförmige Flug- und Raumfahrzeuge gebaut und getestet worden sein.

Bewertung der NS-Vergangenheit

Leugnen des Holocaust

Werner Georg Haverbeck (* 28. Oktober 1909 in Bonn; † 18. Oktober 1999) gründete 1963 den Verein Collegium Humanum, der mit seiner Bildungsarbeit auch Angehörige der frühen Ökologiebewegung zu erreichen versuchte.[62] In den 1920er Jahren war Haverbeck im bündischen Teil der Evangelischen Jugend aktiv. Haverbeck war in der NS-Zeit als SA- und Waffen-SS-Mitglied in der „Reichsleitung“ der NSDAP aktiv. Nach 1945 studierte er Theologie und wurde Pfarrer der Christengemeinschaft. Er und seine Frau Ursula Haverbeck-Wetzel betrachteten den Nationalsozialismus als Dritten Weg, für den sie sich einsetzten. In seinem 1989 erschienenen Buch: "Rudolf Steiner – Anwalt für Deutschland" stellte Haverbeck Steiner-Zitate durch Verzerrung in den Dienst seiner Nazi-Ideologie[63] und leugnete die Existenz von Vernichtungslagern im Nationalsozialismus und relativierte die Schuld Deutschlands am 2.Weltkrieg.[64] 2008 wurde der als verfassungsfeindlich eingestufte Verein „Collegium Humanum“ wegen fortgesetzter Holocaustleugnung verboten.

Karmalehren

Das aus dem Hinduismus stammende Kastenssystem erlaubt rassistische Adaptationen östlicher Spiritualität, besonders in Verbindung mit Karma- und Wiedergeburtsvorstellungen. Die ideologischen Konsequenzen werden deutlich, wenn die sozialen, ökologischen und ökonomischen Bedingungen, unter denen ein Mensch lebt, auf sein Karma, d.h. sein Verhalten in vergangenen Leben zurückgeführt werden. Menschen sind nicht mehr Opfer von Naturereignissen oder menschlicher Untaten, sondern ihr Unglück oder das ihnen angetane Unrecht wird zur karmischen Notwendigkeit, so bei Beatrice Flemming, Rainer Holbe, Erhard Freitag und Thorwald Dethlefsen.[65]

1996 veröffentlichte der "Reinkarnationstherapeut" Trutz Hardo in seiner Reihe "Farbromane" ein Buch mit dem Titel "Jedem das Seine", wobei er sich ausdrücklich auf die Losung am Eingang des KZ Buchenwald bezog.[66] Er beleuchtet darin den Holocaust aus karmischer Sicht:[67]

Doch bedenke, nicht er hat den Juden das Schicksal der Gaskammern zuerteilt, sondern jene haben es sich selbst ausgesucht, denn nichts geschah gegen ihren Wunsch und ihren Willen. Hitler ist nur der Vollstrecker ihres Willens!

1998 wurde er wegen Volksverhetzung in Tateinheit mit Beleidigung und der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener zu einer Geldstrafe verurteilt. Das Buch wurde im selben Jahr verboten, das Urteil in zweiter Instanz grundsätzlich bestätigt.[68]

Literatur

  • Klaus Bellmund, Karel Siniveer: Kulte, Führer, Lichtgestalten. Esoterik als Mittel rechtsradikaler Propaganda. München 1997, ISBN 978-3-426-80085-0.
  • Franz-Josef Brüggemeier, Jens Ivo Engels (Hg.): Natur- und Umweltschutz nach 1945. Konzepte, Konflikte, Kompetenzen. Frankfurt 2005, ISBN 3-593-37731-4.
  • Hubert Cancik, Uwe Puschner, Hubert Mohr: Antisemitismus, Paganismus, Völkische Religion. K.G. Saur, München 2004
  • Martin Finkenberger/Horst Junginger (Hrsg.): Im Dienste der Lügen. Herbert Grabert (1901–1978) und seine Verlage; Alibri-Verlag, Aschaffenburg 2004, ISBN 3-932710-76-2.
  • René Freund: Braune Magie? Okkultismus, New Age und Nationalsozialismus. Picus, Wien 1995, ISBN 3-85452-271-1.
  • Mattias Gardell: Gods of the Blood: The Pagan Revival and White Separatism. Duke University Press, 2003, 445 S., ISBN 0-8223-3071-7. Online-Version
  • Heinz Gess: Die faschistische Ideologie und das New Age. Ideologische Kontinuitäten, Kassel 1998 Download als PDF
  • Joscelyn Godwin: Arktos. Der polare Mythos zwischen NS-Okkultismus und moderner Esoterik. Graz : Ares-Verlag, 2007, 335 S., ISBN 3-902475-40-4
  • Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. Marix Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-48-7 (Neuauflage d. ersten deutschsprachigen Ausgabe von 1997)
  • Nicholas Goodrick-Clarke: Im Schatten der Schwarzen Sonne. Arische Kulte, Esoterischer Nationalsozialismus und die Politik der Abgrenzung. Marix Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-86539-185-8. Original Black Sun, 2002.
  • Eduard Gugenberger/Petri, Franko/Schweidlenka, Roman (1998): Weltverschwörungstheorien. Die neue Gefahr von rechts, Wien.
  • Friedrich Paul Heller und Anton Maegerle: Thule. Vom völkischen Okkultismus bis zur neuen Rechten. 2., erweiterte und aktualisierte Auflage, Schmetterling-Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-89657-090-0.
  • Friedrich Paul Heller und Anton Maegerle: Die Sprache des Hasses: Rechtsextremismus und völkische Esoterik: Jan van Helsing und Horst Mahler. Schmetterling-Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-89657-091-9.
  • Franziska Hundseder: Wotans Jünger. Neuheidnische Gruppen zwischen Esoterik und Rechtsradikalismus, München 1998, S. 126–132
  • Michael H. Kater: Das „Ahnenerbe“ der SS 1935–1945: Ein Beitrag zur Kulturpolitik des dritten Reiches. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 3-486-57950-9.
  • Andreas Klump: Rechtsextremismus und Esoterik – Verbindungslinien, Erscheinungsformen, offene Fragen, Berlin 2001
  • Matthias Pöhlmann: Neues Denken auf alten Wegen? Braune Esoterik zwischen Weltverschwörungstheorien und Neuheidentum. Vortrag, gehalten am 7. Mai 2002 auf der Tagung „Neuheidentum. Zurück zu einem neuen Anfang“ der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin. (PDF; 0,2  MB)
  • Joachim Radkau und Frank Uekötter (Hrsg.): Naturschutz und Nationalsozialismus. Frankfurt am Main 2003, Rezension, Deutschlandradio
  • Herbert Rätz: Die Religion der Reinheit.Reformbewegung, Okkultismus und Nationalismus-Geschichte und Struktur einer Alltagsreligion Conte-Verlag, Saarbrücken 2007, ISBN 3-9808118-8-3.
  • Georg Schuppener: Spuren germanischer Mythologie in der deutschen Sprache. Namen, Phraseologismen und aktueller Rechtsextremismus. Leipzig 2007 (Edition Hamouda), ISBN: 978-3-940075-01-7. Online-Auszug bei der Bundeszentrale für politische Bildung
  • Victor und Victoria Trimondi: Hitler – Buddha – Krishna. Eine unheilige Allianz vom Dritten Reich bis heute. Verlag Ueberreuther, Wien 2002, ISBN 3-8000-3887-0
  • Andreas Speit: Esoterik und Neuheidentum. Historische Allianzen und aktuelle Tendenzen, in: Jens Mecklenburg (Hg.): Handbuch deutscher Rechtsextremismus. Elefanten Press Verlag, Berlin 1996, S. 709–732.
  • Rüdiger Sünner: Schwarze Sonne: Entfesselung und Mißbrauch der Mythen in Nationalsozialismus und rechter Esoterik. Herder, Freiburg, 1999, 256 S., ISBN 3-451-05205-9
  • Iris Weber: Nation, Staat und Elite. Die Ideologie der Neuen Rechten. Papyrossa-Verlag, Köln 1997, ISBN 3-89438-129-9
  • Franz Wegener: Das atlantidische Weltbild. Nationalsozialismus und Neue Rechte auf der Suche nach der versunkenen Atlantis. Kulturförderverein Ruhrgebiet e.V., Gladbeck 22003, ISBN 3-931300-04-8

Siehe auch

  • http://www.relinfo.ch/thule/info.html
  • Stefan Meining: Rechte Esoterik in Deutschland. Ideenkonstrukte, Schnittstellen und Gefahrenpotentiale. Vortrag, gehalten am 3. September 2002 auf dem Symposium „Politischer Extremismus als Bedrohung der Freiheit – Rechtsextremismus und Islamismus in Deutschland und Thüringen“. (PDF; 0,2  MByte)
  • Thomas Pfeiffer: Die Kultur als Machtfrage: die Neue Rechte in Deutschland. Innenministerium des Landes NRW, Düsseldorf 2003 (PDF; 1,5  MB)
  • Eine Reportage über braune Esoterik

Einzelnachweise

  1. Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus, 2. Aufl. Wiesbaden 2004
  2. Nicholas Goodrick-Clarke: Im Schatten der Schwarzen Sonne. Arische Kulte, Esoterischer Nationalsozialismus und die Politik der Abgrenzung, Wiesbaden 2009
  3. Holdger Platta: Esoterik: Das Böse ist gut. Zu rechtsextremistischen Denkstrukturen in der zeitgenössischen Esoterikbewegung; in Psychologie Heute 07/1997, S. 32–38
  4. für die Zeit nach 1945 bei N. Goodrick-Clarke, Im Schatten der Schwarzen Sonne, 2009 (z.B. Untertitel - eng. Esoteric Nazism)
  5. Andreas Klump: Rechtsextremismus und Esoterik – Verbindungslinien, Erscheinungsformen, offene Fragen, Abschnitt 3., Berlin 2001
  6. Stefan Meining: Rechte Esoterik in Deutschland. Ideenkonstrukte, Schnittstellen und Gefahrenpotentiale; Vortrag, gehalten am 3. September 2002 auf dem Symposium „Politischer Extremismus als Bedrohung der Freiheit – Rechtsextremismus und Islamismus in Deutschland und Thüringen“, S. 1-2. (PDF; 0,2 MB])
  7. Alexander Demandt: Arminius und die frühgermanische Staatenbildung; in: Rainer Wiegels, Winfried Woesler (Hrsg.): Arminius und die Varusschlacht; Paderborn, München, Wien, Zürich: Schöningh, 1995; ISBN 3-506-79751-4-5; S. 185–196.
  8. Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus; Graz 22000, S. 11ff. Erstausgabe The Occult Roots of Nazism, 1985
  9. Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus; Graz 22000, S. 34. Erstausgabe The Occult Roots of Nazism, 1985
  10. Nicholas Goodrick-Clarke, ebd., S. 10, 175.
  11. N. Goodrick_Clarke: The Occult Roots of Nazism, 1992, S. 94f., 101
  12. René Freund, a.a.O., S. 39
  13. Quelle für Zitat und gesamten Abschnitt: Nicholas Goodrick-Clarke, 22000, S. 126–134
  14. Nicholas Goodrick-Clarke, 22000, S. 13
  15. René Freund: Braune Magie? Okkultismus, New Age und Nationalsozialismus; Wien: Picus, 1995; ISBN 3-85452-271-1; S. 13.76ff.
  16. Nicholas Goordrick-Clarke: The Occult Roots of Nazism; New York University press 1992, S. 177
  17. Nicholas Goodrick-Clarke, 22000; S. 10.175
  18. Adolf Hitler: Rede auf dem 10. Parteitag der NSDAP am 7. Juli 1938. Zit. nach Andreas Klump: Rechtsextremismus und Esoterik – Verbindungslinien, Erscheinungsformen, offene Fragen; Berlin 2001
  19. Evelyn Hampicke, Hanno Loewy: „Juden ohne Maske“. Vorläufige Bemerkungen zur Geschichte eines Kompilationsfilmes, „Beseitigung des jüdischen Einflusses …“; in: Fritz Bauer Institut (Hg.): Antisemitische Forschung, Eliten und Karrieren im Nationalsozialismus, Jahrbuch 1998/1999 zur Geschichte und Wirkung des Holocaust; Frankfurt am Main: Campus, 1999
  20. Hitlers Mystiker auf YouTube: Teil1, Teil 2
  21. Kai Detlev Sievers: Kraftwiedergeburt des Volkes: Joachim Kurd Niedlich und der völkische Heimatschutz. Verlag Königshausen & Neumann, 2007, ISBN 3826033779, ISBN 9783826033773 (online)
  22. Ulrich Linse: „Fundamentalistischer“ Heimatschutz. Die „Naturphilosophie“ Reinhard Falters. In: Uwe Puschner und G. Ulrich Großmann (Hg.): Völkisch und national. Zur Aktualität alter Denkmuster im 21. Jahrhundert. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2009. ISBN 978-3-534-20040-5, S. 156-159.
  23. Johannes Zechner: ‚Die grünen Wurzeln unseres Volkes‘: Zur ideologischen Karriere des ‚deutschen Waldes‘. In: Puschner / Großmann (Hg.): Völkisch und national. a.a.O., S. 185 - 188.
  24. Ulrich Linse: Der Film »Ewiger Wald« oder: Die Überwindung der Zeit durch den Raum. In: Joachim Radkau, Frank Uekötter (Hg.): Naturschutz und Nationalsozialismus: Campus Verlag, 2003, ISBN 3-593-37354-8, ISBN 9783593373546, S. 48 (online)
  25. Goodrick-Clarke, 2009, S. 7–19
  26. René Freund, a.a.O., S. 124
  27. Thomas König: The New Age Movement: Genesis of a High Volume, Low Impact Identity. Dissertation European University Institute, San Domenico di Fiesole, 2000, S. 141ff., 150
  28. Eduard Gugenberger, Roman Schweidlenka: Mutter Erde, Magie und Politik. Zwischen Faschismus und neuer Gesellschaft. Wien 1987, S. 299
  29. Quelle: Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen
  30. Leonard Weinberg: Evola, Julius (1898–1974). in: Cyprian P. Blamires (Hrsg.): World Fascism. A Historical Encyclopedia. Volume 1: A-K, ABC-CLIO, Santa Barbara 2006, ISBN 1-57607-940-6, S. 216
  31. Friedrich Paul Heller, Anton Maegerle: Thule. Von den völkischen Mythologien zur Symbolsprache heutiger Rechtsextremisten. Schmetterling-Verlag, 3. überarbeitete Auflage, Stuttgart 2007, ISBN 3-89657-092-7, S. 62
  32. Klaus Bellmund, Karel Siniveer: Kulte, Führer, Lichtgestalten. Esoterik als Mittel rechtsradikaler Propaganda. München 1997, S. 60ff.
  33. Brockhaus-Enzyklopädie, 30 Bände, Art. Neuheidentum; Leipzig/Mannheim 232006
  34. Brockhaus-Enzyklopädie, 30 Bände, Art. Neuheidentum; Leipzig/Mannheim 232006
  35. Stefan von Hoyningen-Huene: Religiosität bei rechtsextrem orientierten Jugendlichen, Berlin/Hamburg/Münster 2003, S. 63 ordnet sie der rechten Szene zu. Die Anhänger selbst bestreiten die ideologische Nähe.
  36. [1]
  37. Verfassungsschutz Brandenburg, 2005, S. 61ff. Dort auch Hinweise auf das Verwenden der Schwarzen Sonne als Erkennungszeichen, s. S. 58
  38. Friedrich Paul Heller, Anton Maegerle: Thule. Vom völkischen Okkultismus bis zur Neuen Rechten. Schmetterling Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-89657-090-0.
  39. Vereinsregister Kassel Nr. 1571
  40. Burkhard Schröder: Neonazis und Computernetze. Wie Rechtsradikale neue Kommunikationsformen nutzen. Rowohlt TB, Reinbek 1995, ISBN 3-499-19912-2
  41. Reportage über neopagane Feiern 2008/2009
  42. Nicholas Goodrick-Clarke, 2009, S. 466ff. Gesamter Abschnitt nach Kap. Rassistisches Nordisches Heidentum, S. 503–535
  43. N. Goodrick-Clarke, 2009, S. 468, 497
  44. ebd., S. 520
  45. unter Bezug auf Die Geheimlehre, 8. Stanze des Buch Dzyan, Vers 30-32, vgl. Nicholas Goodrick-Clarke: The Occult Roots of Nazism; New York University press 1992, S. 102
  46. Nicholas Goodrick-Clarke: Im Schatten der Schwarzen Sonne. Arische Kulte, Esoterischer Nationalsozialismus und die Politik der Abgrenzung. Marix Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-86539-185-8, S. 175. Gesamter Abschnitt nach S. 154–183
  47. Joachim Radkau / Frank Uekötter (Hg.): Naturschutz und Nationalsozialismus. Frankfurt (Campus) 2004.
  48. Franz-Josef Brüggemeier, Jens Ivo Engels (Hg.): Natur- und Umweltschutz nach 1945. Konzepte, Konflikte, Kompetenzen. Campus, Frankfurt 2005, ISBN 3-593-37731-4, S. 34.
  49. Johannes Zechner: ‚Die grünen Wurzeln unseres Volkes‘: Zur ideologischen Karriere des ‚deutschen Waldes‘. In: Puschner / Großmann (Hg.): Völkisch und national. a.a.O., S. 185, 190.
  50. Pascal Eitler: Körper - Kosmos - Kybernetik. Transformationen der Religion im „New Age“ (Westdeutschland 1970-1990); in: Zeithistorische Forschungen / Studies in Contemporary History, Online-Ausgabe, 4 (2007) Abschnitt 1+2
  51. Peter Nowak: Völkischer Ökologe. Ein Ur-Grüner mit tiefbraunen Flecken. In Blick nach rechts, Ausgabe 23/2003
  52. Rudolf Bahro: Logik der Rettung; Edition Weitbrecht, Stuttgart 1987, S. 461, 344, 492f., 66-71 - Volltext.
    Erik Lehnert: Der Ökofaschist. Bahro als Reizfigur der Linken und seine Auseinandersetzung mit dem Problem von Staat und Gesellschaft in der ökologischen Krise. In Guntolf Herzberg (Hg.): Rudolf Bahro: Denker - Reformator - Homo politicus. Nachlaßwerk: Das Buch von der Befreiung, Vorlesungen Aufsätze, Reden, Interviews; edition ost, Berlin 2007, S. 381, 386-91.
  53. Ulrich Linse: „Fundamentalistischer“ Heimatschutz. a.a.O, S. 159-178, Zitat S. 171.
  54. Christian Dornbusch, Jan Raabe: Rechtsrock fürs Vaterland. In: Andrea Röpke, Andreas Speit (Hg.): Braune Kameradschaften. Die neuen Netzwerke der militanten Neonazis, Berlin, Ch. Links Verlag, 2004, S. 67–85.
  55. Andreas Speit (Hrsg.): Ästhetische Mobilmachung. Dark Wave, Neofolk und Industrial im Spannungsfeld rechter Ideologien. Unrast Verlag 2002, ISBN 3-89771-804-9
  56. Rüdiger Sünner: Schwarze Sonne. Entfesselung und Mißbrauch der Mythen in Nationalsozialismus und rechter Esoterik. Herder, Freiburg, 1999, ISBN 3-451-05205-9, S. 200. Folgendes S. 197-200, sowie Nicholas Goodrick-Clarke: Im Schatten der Schwarzen Sonne, 2009, S. 424
  57. Michael Jenkins Moynihan: All art is propaganda. Interview in Sigill Nr. 14, 1997. Zit. nach R. Sünner, S. 197
  58. Interview in No Longer a Fanzine, 1994
  59. Interview mit Willamette Week, ca. 1999/2000
  60. Andreas Klump, Rechtsextremismus und Esoterik Verbindungslinien, Erscheinungsformen, offene Fragen
  61. Vgl. Ernst Zündel, der unter dem Pseudonym Christof Friedrich die beiden Bücher Ufos: Nazi-Geheimwaffen? und Hitler am Südpol zum Thema verfasst hat.
  62. Antifaschistisches Infoblatt 70, 1.2006, S. 30-33
  63. Christoph Lindenberg: Mißbrauch und Verdrehung. In: Die Drei, Stuttgart, 12/1989, S.906 ff.
  64. Arfst Wagner: Anthroposophen und Nationalsozialismus, Flensburger Hefte Heft 32, 3/1991.
  65. Stefan von Hoyningen-Huene: Religiösität bei rechtsextrem orientierten Jugendlichen. Berlin-Hamburg-Münster, 2003, S. 59. Online-Auszug
  66. Webseite von Trutz Hardo zum Buch, die auch das Verbot anspricht. (Aufgerufen am 11.6.2009)
  67. Hardo laut Urteilsbegründung nach dokumentierte Pressemitteilung ÖkoLinX-ARL mit Zitat von Hardo aus dem Urteil mit Aktenzeichen (Aufgerufen am 11.6.2009); Mitteilungsblatt der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften 2/2001, Hardos "Jedem das seine", Aktenzeichen des Einzugsbeschlusses.(Aufgerufen am 11.6.2009); www.bhakti-yoga.ch Auszug aus der Urteilsbegründung in erster Instanz. Hardofreundliche Seite mit dem Zitat das Teil des Urteils ist (Aufgerufen am 11.6.2009)
  68. http://www.bhakti-yoga.ch Stellungnahme zum Prozeß in Sache Trutz Hardo, am 4. 5. 1998 (als Plädoyer verlesen vor Urteilsverkündung) (Aufgerufen am 11.6.2009), Henryk M. Broder: "Polylux" und der faule Apfel. In: Spiegel Online, 26. Januar 2006