„Mumps“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
ADK (Diskussion | Beiträge)
+Vorlage:Lesenswert nach erfolgreicher Kandidatur
K →‎Klinische Erscheinungen: Bildunterschrift korrigiert, siehe Diskussionsseite
 
(605 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Dieser Artikel|befasst sich mit der Krankheit Mumps, für die Programmiersprache siehe [[Mumps (Programmiersystem)]].}}

{{Infobox ICD
{{Infobox ICD
| BREITE =
| BREITE =
Zeile 17: Zeile 16:
}}
}}


'''Mumps''' ('''Parotitis epidemica''', '''Salivitis epidemica'''), umgangssprachlich '''Ziegenpeter''' oder '''Tölpel''', ist eine ansteckende [[Virusinfektion]], welche die [[Speicheldrüse]]n und andere Organe befällt. Neben Kindern können sich auch empfängliche Erwachsene infizieren. Sie hinterlässt in der Regel eine lebenslange Immunität und gehört daher zu den klassischen [[Kinderkrankheit]]en. Häufige Komplikationen sind Hirnhautentzündung ([[Meningitis]]) und bei Jungen eine Hodenentzündung ([[Orchitis]]). Letztere kann zu Unfruchtbarkeit führen. Die Behandlung besteht in der Linderung der Symptome. Der Erkrankung (und somit auch den Komplikationen) kann mit hoher Sicherheit durch eine Impfung vorgebeugt werden.
Der oder die '''Mumps''' ('''Parotitis epidemica''', ''Rubula infans'', in der Schweiz auch '''Mumpf''',<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Mumpf ''Mumpf''.] Auf: ''duden.de''</ref> umgangssprachlich '''Ziegenpeter''', '''Bauernwetzel''', '''Wochentölpel''', '''Tölpel''' und '''Feifel''', in der Schweiz auch '''Ohrenmüggeli''')<ref>Albrecht N. Rauch: ''Krankheitsnamen im Deutschen. Eine dialektologische und etymologische Untersuchung der Bezeichnungen für Diphtherie, Febris scarlatina, Morbilli, Parotitis epidemica und Varicellae.'' In: ''Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik.'' Beiheft Nr. 84, Stuttgart 1995.</ref><ref>''Feifel'' mit der Synonymangabe Mumps und Verweis dorthin. In: ''Der Neue Herder von A bis Z''. Erster Halbband, Freiburg im Breisgau 1949, Spalte 1075.</ref><ref>[https://www.familienhandbuch.de/gesundheit/krankheiten/DerZiegenpeteristnichtsolustigwieerklingt.php familienhandbuch.de]</ref> ist eine ansteckende, mit Fieber verbundene Infektionskrankheit durch [[Virusinfektion]]. Sie befällt vor allem die [[Ohrspeicheldrüse]]n und andere Organe. Häufige Komplikationen sind Hirnhautentzündung ([[Meningitis]]) sowie bei Jungen eine Hodenentzündung ([[Orchitis]]), die zur [[Unfruchtbarkeit]] führen kann. Eine Infektion hinterlässt in der Regel eine lebenslange Immunität. Die Behandlung besteht in der Linderung der Symptome.

Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr erkranken hauptsächlich Kinder an Mumps. Die Krankheit gehört damit zu den klassischen [[Kinderkrankheit]]en. Der Erkrankung (und somit auch den Komplikationen) kann mit hoher Sicherheit durch eine Impfung vorgebeugt werden.
Mumps ist nach deutschem Recht [[Meldepflichtige Krankheit|meldepflichtig]].


== Erreger ==
== Erreger ==
[[Bild:Mumps virus, negative stained TEM 8758 lores.jpg|thumb|right|150px|Mumps-Virus]]
[[Datei:Mumps virus, negative stained TEM 8758 lores.jpg|mini|Mumps-Virus]]
Der Verursacher dieser Erkrankung ist das [[Mumpsvirus]] (früher ''Paramyxovirus parotitidis'' genannt), ein behülltes Einzel(−)-Strang-[[Ribonukleinsäure|RNA]]-Virus [ss(−)RNA] aus der Familie der ''[[Paramyxoviridae]]'', Unterfamilie ''[[Paramyxovirinae]]'', Gattung ''[[Rubulavirus]]''. Der Mensch ist das einzige Erregerreservoir. Das Virion erscheint rundlich mit unregelmäßiger Kontur und misst etwa 150&nbsp;nm. Die lipidhaltige [[Virushülle]] umgibt eine knäuelartig angeordnetes [[Kapsid]]. Weltweit existiert nur ein [[Serotyp]] mit verschiedenen Subtypen, die sich jedoch weder im Krankheitsbild noch in der [[Serologie|serologischen]] Reaktion unterscheiden.
Der Verursacher dieser Erkrankung ist das [[Mumpsvirus]] (früher ''Paramyxovirus parotitidis'' genannt), ein behülltes Einzel(−)-Strang-[[Ribonukleinsäure|RNA]]-Virus [ss(−)RNA] aus der Familie der ''[[Paramyxoviridae]]'', Gattung ''[[Rubulavirus]]''. Der Mensch ist das einzige Erregerreservoir. Das Virion erscheint rundlich von unregelmäßiger Kontur und misst etwa 150&nbsp;nm. Das knäuelartig angeordnete [[Kapsid]] ist von einer lipidhaltigen [[Virushülle]] umgeben. Weltweit existiert nur ein [[Serotyp]] mit verschiedenen Subtypen, die sich jedoch weder im Krankheitsbild noch in der [[Serologie|serologischen]] Reaktion unterscheiden.

Von Mumpsviren ist nur ein humanpathogener Serotyp bekannt. Nach einer [[WHO|WHO-unterstützten]] Nomenklatur von 2012 werden Mumpsviren in die [[Genotyp|Genotypen]] A bis N eingeteilt, wobei die einzelnen Genotypen geografisch unterschiedlich verbreitet sind: Die Genotypen A, C, D, G und H werden im Wesentlichen in der westlichen Hemisphäre beobachtet, die Genotypen B, F, I, J/K und L vor allem im asiatischen und pazifischen Raum. In Deutschland sind Mumps-Erkrankungen in den letzten Jahren vor allem durch den Genotyp G verursacht worden, dessen Auftreten weltweit zunimmt.<ref>''[[Epidemiologisches Bulletin]].'' Band 13/2013: [https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/4678/23tSRgedajk.pdf?sequence=1&isAllowed=y ''Mumps (Parotitis epidemica) Aktualisierte Fassung vom April 2013; Erstveröffentlichung im Epidemiologischen Bulletin 37/2001.''] S. 106.</ref>


Die von diesen Erregern verursachte Erkrankung nimmt nur extrem selten einen tödlichen Verlauf. Dies zeigt, dass dieses Virus sehr stark an den Menschen als seinen [[Wirt (Biologie)|Reservoirwirt]] angepasst ist, also als „wirtsspezifisch und teiladaptiert“ bezeichnet werden kann.
Die von diesen Erregern verursachte Erkrankung nimmt nur extrem selten einen tödlichen Verlauf. Dies zeigt, dass dieses Virus sehr stark an den Menschen als seinen [[Wirt (Biologie)|Reservoirwirt]] angepasst ist, also als „wirtsspezifisch und teiladaptiert“ bezeichnet werden kann.


== Vorkommen ==
== Vorkommen ==
Mumps kommt auf der ganzen Welt [[Endemie|endemisch]] vor. Sie befällt hauptsächlich Kinder, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten (siehe [[Kinderkrankheit]]). Vor Einführung der allgemein empfohlenen [[Impfung]] erkrankten die meisten Kinder zwischen dem 2.&nbsp;und&nbsp;15.&nbsp;Lebensjahr. Jungen erkranken häufiger als Mädchen. Die Erkrankung verläuft umso schwerer und komplikationsreicher, je älter die Betroffenen sind. Seit Einführung der Impfung (in Österreich seit 1974) ging die Häufigkeit drastisch zurück, die zunehmende Impfmüdigkeit hat jedoch international wieder zu einem Anstieg der Erkrankungsfälle geführt. Für Deutschland gibt es verlässliche Zahlen nur aus den neuen Bundesländern, da dort eine erweiterte Meldepflicht besteht. Im Jahr 2003 gab es 104&nbsp;Erkrankungen, was einer [[Inzidenz (Medizin)|Inzidenz]] von 0,8/100000&nbsp;Einwohner entspricht. Dabei waren Kinder von 1 bis 4&nbsp;Jahren mit 5,9/100000&nbsp;Einwohner am häufigsten betroffen.<ref name=bulletin> [http://www.rki.de/cln_091/nn_494550/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2004/35__04,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/35_04.pdf Robert-Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 35/2004, pdf]</ref> In England traten nach langer Zeit seit 1998 wieder Mumpserkankungen auf. Die Zahl der gemeldeten Erkrankten betrug 2003 schon rund&nbsp;4000, 2005&nbsp;bereits&nbsp;56390. In Österreich kam es im Frühjahr 2006 zu einem Ausbruch mit 227&nbsp;erfassten Fällen. Von den Fällen mit bekanntem Impfstatus waren 48 % nicht und 40 % nur einmal geimpft.<ref> [http://www.virologie.meduniwien.ac.at/home/virus-epidemiologie/virusepidemiologische-information/2007/lang_1-content.html Virusepidemiologische Information 06/07] (Inst. f. Virologie d. Med. Univ. Wien)</ref>
Mumps kommt weltweit [[Endemie|endemisch]] vor und befällt hauptsächlich Kinder, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten (siehe [[Kinderkrankheit]]). Vor Einführung der allgemein empfohlenen [[Impfung]] erkrankten die meisten Kinder zwischen dem 2.&nbsp;und&nbsp;15.&nbsp;Lebensjahr. Jungen erkranken häufiger als Mädchen. Die Erkrankung verläuft umso schwerer und komplikationsreicher, je älter die Betroffenen sind. Seit Einführung der Impfung (in Österreich seit 1974) ging die Häufigkeit drastisch zurück, die zunehmende Impfmüdigkeit hat jedoch international wieder zu einem Anstieg der Erkrankungsfälle geführt. In Großbritannien traten nach langer Zeit seit 1998 wieder Mumpserkrankungen auf. Die Zahl der gemeldeten Erkrankten betrug 2003 schon rund&nbsp;4.000, 2005 (in der Folge eines Ausbruchs in England und Wales) bereits&nbsp;56.390.<ref>CDC: ''Mumps epidemic--United kingdom, 2004-2005.'' In: ''Morbidity and Mortality Weekly Report.'' 24, Februar 2006, Band 55, Nr. 7: S. 173–175, PMID 16498380.</ref> In Österreich kam es im Frühjahr 2006 zu einem Ausbruch mit 227&nbsp;erfassten Fällen. Von den Fällen mit bekanntem Impfstatus waren 48 % nicht und 40 % nur einmal geimpft.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.virologie.meduniwien.ac.at/home/virus-epidemiologie/virusepidemiologische-information/2007/lang_1-content.html |text=Virusepidemiologische Information 06/07 |wayback=20070928042611}} (Institut für Virologie der Medizinischen Universität Wien).</ref>

Die bundesweite Meldepflicht in Deutschland besteht seit 2013. Die Anzahl der in Deutschland jährlich (2014–2016) gemeldeten Fälle liegt im oberen dreistelligen Bereich, was eine [[Inzidenz (Epidemiologie)|Inzidenz]] von etwa 1 auf 100.000 Einwohner ergibt. Bei den Jungen im ersten Lebensjahr liegt die Inzidenz ebenfalls um 1, bei den Mädchen deutlich darunter. Bei den ein- bis fünfjährigen Jungen liegt die Inzidenz um 4, bei den gleich alten Mädchen bei etwa 2 bis 3. Bei den sechs- bis achtjährigen Mädchen und Jungen liegt die Inzidenz bei etwa 2 bis 3, bei den Neun- bis Fünfzehnjährigen durchschnittlich zwischen 1 und 2. Insgesamt liegt die Inzidenz in der männlichen Bevölkerung Deutschlands geringfügig über der der weiblichen Bevölkerung.<ref>{{Internetquelle |autor=Robert Koch-Institut |url=https://survstat.rki.de/ |titel=SurvStat@RKI 2.0 |sprache=de |abruf=2017-05-02}}</ref>

Die beim [[Robert Koch-Institut]] für Deutschland gemeldeten Fallzahlen haben sich seit dem Jahr 2013 folgendermaßen entwickelt:

{| class="wikitable"
|-
! Jahr !! gemeldete Fallzahlen<ref>[https://survstat.rki.de/Content/Query/Create.aspx Online-Datenbank SurvStat@RKI 2.0] Auf: ''survstat.rki.de'' Datenstand: 14. Februar 2024; Abgerufen am 15. Februar 2024.</ref>
|-
| 2013 || 568
|-
| 2014 || 835
|-
| 2015 || 703
|-
| 2016 || 741
|-
| 2017 || 653
|-
| 2018 || 536
|-
| 2019 || 593
|-
| 2020 || 338
|-
| 2021 || 114
|-
| 2022 || 259
|-
| 2023 || 330
|}
{{Graph:Chart|width=600|height=200|xAxisTitle=Jahr|yAxisTitle= gemeldete Fallzahlen
|type=rect|x=2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021, 2022, 2023
|y=568,835,703,741,653,536,593,338,114,259,330}}

Es wird vermutet, dass in Folge der [[COVID-19-Pandemie in Deutschland]] und der damit einhergehenden Hygienemaßnahmen die Zahl der in den Kalenderwochen 10 bis 32 registrierten Fälle im Jahr 2020 im Mittel ein Drittel unter den Werten der Vorjahre lagen.

„Die Gründe für diesen Rückgang sind vielschichtig, erregerspezifisch und können durch die Analyse der Meldedaten nicht kausal geklärt werden. Neben einem tatsächlichen Rückgang von Infektionskrankheiten in der Bevölkerung könnten andere Faktoren zu Veränderungen in der Anzahl übermittelter Fälle geführt haben: Das Verhalten der Bevölkerung in Bezug auf die Inanspruchnahme von medizinischen Versorgungsleistungen sowie die Häufigkeit von Tests spielen eine wichtige Rolle bei der Erkennung bzw. Surveillance von Infektionskrankheiten. Epidemiologische Faktoren wie Saisonalität (z.&nbsp;B. bei [[Masern]] und [[Frühsommer-Meningoenzephalitis|FSME]]) oder zirkulierende Virusstämme (z.&nbsp;B. bei [[Influenza]]) können ebenfalls Einfluss auf die Häufigkeit und Übertragung von Infektionskrankheiten haben“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/07_21.pdf?__blob=publicationFile |titel=Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und assoziierter Public-Health-Maßnahmen auf andere meldepflichtige Infektionskrankheiten in Deutschland (MW 1/2016 – 32/2020) |werk=rki.de |hrsg=Robert Koch-Institut |datum=2021-02-18 |format=PDF |offline= |archiv-url= |archiv-datum= |abruf=2021-02-13 |kommentar=Online-Vorab-Veröffentlichung aus dem [[Epidemiologisches Bulletin|Epidemiologischen Bulletin]]}}</ref>


== Übertragung ==
== Übertragung ==
Die [[Infektion|Übertragung]] erfolgt durch [[Tröpfcheninfektion]], direkten [[Körperkontakt|Kontakt]] oder seltener durch speichelverschmutzte Gegenstände. Das [[Viren|Virus]] wird auch im [[Urin]] und der [[Muttermilch]] ausgeschieden. Patienten sind drei bis fünf, maximal sieben Tage vor Ausbruch der Erkrankung bis in die frühe [[Rekonvaleszenz]], aber maximal bis zum neunten Tag nach Ausbruch der Erkrankung ansteckend. Die [[Inkubationszeit]] beträgt zwölf bis 25, im Mittel 16&nbsp;bis 18&nbsp;Tage.<ref name=rki>[http://www.rki.de/cln_091/nn_494550/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber__Mbl__Mumps.html Robert-Koch-Institut, Ratgeber Infektionskrankheiten Merkblätter für Ärzte, zuletzt eingesehen 24. Juli 2008]</ref> Die Infektiosität ist wie bei allen klassischen Kinderkrankheiten hoch, über 80 % nicht immuner Haushaltsmitglieder werden angesteckt. Die Erkrankung hinterlässt in der Regel eine lebenslange [[Immunität (Medizin)|Immunität]]. Zweiterkrankungen sind möglich, aber selten. <ref name="CDC">[http://www.cdc.gov/nip/publications/pink/mumps.pdf ''Mumps''] in ''The Pink Book: Epidemiology and Prevention of Vaccine-Preventable Diseases'' CDC 9th Edition; January 2006. </ref>
Die [[Infektion|Übertragung]] erfolgt durch [[Tröpfcheninfektion]], direkten [[Körperkontakt|Kontakt]] oder seltener durch mit Speichel kontaminierte Gegenstände. Die mögliche Virusausscheidung im [[Urin]] und in der [[Muttermilch]] hat keine praktische Bedeutung für die Übertragung. Patienten sind drei bis fünf, maximal sieben Tage vor Ausbruch der Erkrankung bis in die frühe [[Rekonvaleszenz]], aber maximal bis zum neunten Tag nach Ausbruch der Erkrankung ansteckend. Die [[Inkubationszeit]] beträgt 12 bis 25, im Mittel 16 bis 18&nbsp;Tage.<ref name="rki">[https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Mumps.html Mumps, RKI-Ratgeber.] [[Robert Koch-Institut]]; Stand: 23. Juli 2021, abgerufen am 13. Juli 2022.</ref> Die Infektiosität ist wie bei allen klassischen Kinderkrankheiten hoch, über 80 % nicht immuner Haushaltsmitglieder werden angesteckt. Die Erkrankung hinterlässt in der Regel eine lebenslange [[Immunität (Medizin)|Immunität]]. Zweiterkrankungen sind möglich, aber selten.<ref name="CDC">[https://www.cdc.gov/vaccines/pubs/pinkbook/downloads/mumps.pdf ''Mumps''] (PDF; 137&nbsp;kB) iIn: ''The Pink Book: Epidemiology and Prevention of Vaccine-Preventable Diseases.'' CDC 12th Edition; Mai 2012-</ref>

Die Ansteckungsfähigkeit ist 2 Tage vor bis 4 Tage nach Erkrankungsbeginn am größten. Insgesamt kann ein Infizierter 7 Tage vor bis 9 Tage nach Auftreten der Parotisschwellung ansteckend sein. Auch klinisch inapparente Infektionen sind ansteckend.<ref>Epidemiologisches Bulleting 13/2013 - [https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/epid_bull_form.html rki.de] (aufgerufen am 2. April 2013)</ref>


== Klinische Erscheinungen ==
== Klinische Erscheinungen ==
[[Bild:mumps.jpg|thumb|righr|150px|Fünfjähriger Mumps-Patient mit typischer Schwellung der Ohrspeicheldrüse]]
[[Datei:mumps.jpg|mini|hochkant|Fünfjähriger Mumps-Patient mit typischer Schwellung der Ohrspeicheldrüse]]
Mumps zeigt eine große Variabilität im Erscheinungsbild. Bis zu 40 % der Infektionen verlaufen symptomlos ''([[Stille Feiung|stille Feiung]])'' oder nur mit unspezifischen Krankheitszeichen. Mediziner nennen einen solchen Verlauf ''klinisch inapparent''.<ref name="dgpi">Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie e.V. (DGPI) (Hrsg.): ''Handbuch Infektionen bei Kindern und Jugendlichen.'' 4. Aufl. Futuramed, München 2003, ISBN 3-923599-90-0</ref>


Mumps zeigt eine große Variabilität im Erscheinungsbild. Bis zu 40 % der Infektionen verlaufen symptomlos ''([[stille Feiung]])'' oder nur mit unspezifischen Krankheitszeichen. Mediziner nennen einen solchen Verlauf ''klinisch inapparent''.<ref name="dgpi">[[Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie]] e.&nbsp;V. (DGPI) (Hrsg.): ''Handbuch Infektionen bei Kindern und Jugendlichen.'' 4. Auflage. Futuramed, München 2003, ISBN 3-923599-90-0.</ref>
===Allgemeine Krankheitserscheinungen===

Als häufigste Symptome treten Fieber und eine ein- oder noch häufiger doppelseitige entzündliche Schwellung der [[Ohrspeicheldrüse]] (''[[Parotitis]]'', 80 %) mit Schmerzen insbesondere beim Kauen und typisch abstehendem Ohrläppchen auf. Die Mündung des Ausführungsgangs der Ohrspeicheldrüse gegenüber dem zweiten oberen Backenzahn ist gerötet. Nicht selten sind auch andere Speicheldrüsen einschließlich der [[Bauchspeicheldrüse]] (''[[Pankreatitis]]'', 2&nbsp;bis&nbsp;5 %) betroffen. Letztere äußert sich mit Erbrechen, Oberbauchschmerzen und fetthaltigen Durchfällen. Zusätzlich kommen bei 40&nbsp;bis&nbsp;50 % der Fälle respiratorische Symptome zum Tragen.
=== Allgemeine Krankheitserscheinungen ===
Als häufigste Symptome treten Fieber und eine ein- oder noch häufiger doppelseitige entzündliche Schwellung der [[Ohrspeicheldrüse]] (''[[Parotitis]]'', 80 %) mit Schmerzen insbesondere beim Kauen und typisch abstehendem Ohrläppchen auf. Die Mündung des Ausführungsgangs der Ohrspeicheldrüse gegenüber dem zweiten oberen Backenzahn ist gerötet. Nicht selten sind auch andere Speicheldrüsen einschließlich der [[Bauchspeicheldrüse]] (''[[Pankreatitis]]'', 2&nbsp;bis&nbsp;5 %) betroffen. Letztere äußert sich mit Erbrechen, Oberbauchschmerzen und [[Steatorrhoe|fetthaltigen Durchfällen]]. Zusätzlich kommen bei 40&nbsp;bis&nbsp;50 % der Fälle [[Atmung|respiratorische]] Symptome zum Tragen.


=== Komplikationen ===
=== Komplikationen ===
==== Hirnhaut- und Hirnentzündung ====
==== Hirnhaut- und Hirnentzündung ====
Die häufigste Komplikation bei Kindern ist die Hirnhautentzündung (aseptische [[Meningitis]]). Das zentrale Nervensystem ist klinisch relevant in 3&nbsp;bis 15 % in Form einer serösen (nicht eitrigen) Meningitis betroffen, jedoch hat etwa die Hälfte der insgesamt Erkrankten entzündliche Veränderungen im Liquor. Mumps-Meningitiden äußern sich in Kopf- oder Nackenschmerzen, Lichtscheu und schmerzhafter Nackensteifigkeit ([[Meningismus]]) und können bereits eine Woche vor bis zu drei Wochen nach Beginn der Ohrspeicheldrüsenentzündung oder auch isoliert auftreten. Deutlich seltener ist die Hirnentzündung ([[Enzephalitis]]), hier sind Benommenheit, Erbrechen, Schwindel und neurologische Ausfälle (z.&nbsp;B. Lähmungen) die Symptome. Selten bleiben solche Ausfälle in Form einer Halbseitenlähmung oder eines [[Hydrocephalus]] dauerhaft bestehen.<ref name="dgpi"/>
Die häufigste Komplikation bei Kindern ist die Hirnhautentzündung (aseptische [[Meningitis]]). Das zentrale Nervensystem ist in 3&nbsp;bis 15 % der Erkrankungen in Form einer serösen (nicht eitrigen) Meningitis mit bedeutsamen Krankheitszeichen betroffen, jedoch hat etwa die Hälfte der insgesamt Erkrankten entzündliche Veränderungen im Liquor. Mumps-Meningitiden äußern sich in Kopf- oder Nackenschmerzen, Lichtscheu sowie schmerzhafter Nackensteifigkeit ([[Meningismus]]) und können bereits eine Woche vor und bis zu drei Wochen nach Beginn der Ohrspeicheldrüsenentzündung oder auch isoliert auftreten. Deutlich seltener ist die Hirnentzündung ([[Enzephalitis]]), hier sind Benommenheit, Erbrechen, Schwindel und neurologische Ausfälle (z.&nbsp;B. Lähmungen) die Symptome. Selten bleiben solche Ausfälle in Form einer Halbseitenlähmung oder eines [[Hydrocephalus]] dauerhaft bestehen.<ref name="dgpi" />


==== Ertaubung ====
==== Ertaubung ====
In etwa einer von 20.000 Infektionen kann eine [[Schwerhörigkeit#Schallempfindungsschwerhörigkeit|Innenohrschwerhörigkeit]] auftreten, meist in Form einer ein- oder aber auch beidseitigen Ertaubung. Mumps gilt als häufigste Ursache einer einseitigen Ertaubung bei Kindern, die bei Kleinkindern von den Eltern meist nicht bemerkt wird. Daher ist im Krankheitsverlauf eine dahingehende Untersuchung empfehlenswert. Eine [[Gehörlosigkeit|beidseitige Ertaubung]] stellt eine schwere Behinderung mit gravierenden Folgen für das weitere Leben dar.
In etwa einer von 10.000 Infektionen kann eine [[Schwerhörigkeit#Schallempfindungsschwerhörigkeit|Innenohrschwerhörigkeit]] auftreten, meist in Form einer ein- oder aber auch beidseitigen [[Taubheit (Ohr)|Ertaubung]]. Mumps gilt als häufigste Ursache einer einseitigen Ertaubung bei Kindern, die bei Kleinkindern von den Eltern meist nicht bemerkt wird. Daher ist im Krankheitsverlauf eine dahingehende Untersuchung empfehlenswert. Eine [[Gehörlosigkeit|beidseitige Ertaubung]] stellt eine Behinderung mit gravierenden Folgen für das weitere Leben dar.


==== Sonstige Komplikationen ====
==== Sonstige Komplikationen ====
Das Mumpsvirus befällt in etwa 30 % der Fälle bei Jungen und Männern auch die [[Hoden]] und führt zu einer Mumps[[orchitis]]. Diese beginnt am Ende der ersten Krankheitswoche mit erneutem Fieberanstieg, Schwellung und Schmerzhaftigkeit meist nur eines Hodens. Bei 13 % der Betroffenen kommt es zu einer Störung der Fruchtbarkeit. Selten kann [[Unfruchtbarkeit]] als Spätschaden erhalten bleiben.
Das Mumpsvirus befällt in etwa 30 % der Fälle bei Jungen und Männern auch die [[Hoden]] und führt zu einer Mumps[[orchitis]]. Diese beginnt am Ende der ersten Krankheitswoche mit erneutem Fieberanstieg, Schwellung und Schmerzhaftigkeit meist nur eines Hodens. Bei 13 % der Betroffenen kommt es zu einer Störung der Fruchtbarkeit. Selten kann [[Unfruchtbarkeit]] als Spätschaden erhalten bleiben.


Seltenere Komplikationen sind Eierstockentzündung ([[Adnexitis]]), Schilddrüsenentzündung ([[Thyreoiditis]]), Entzündung der [[Iris (Auge)|Regenbogenhaut]] am Auge ([[Iritis]]), des Herzmuskels ([[Myokarditis]]), großer Gelenke ([[Arthritis]]) oder der Nieren ([[Nephritis]]).
Seltenere Komplikationen sind Entzündungen der Bauchspeicheldrüse ([[Pankreatitis]]), der Eierstöcke ([[Adnexitis]]), der Schilddrüse ([[Thyreoiditis]]), der [[Iris (Auge)|Regenbogenhaut]] am Auge ([[Iritis]]), des Herzmuskels ([[Myokarditis]]), großer Gelenke ([[Arthritis]]) oder der Nieren ([[Nephritis]]).


Todesfälle kommen heutzutage praktisch nicht mehr vor, jedoch werden chronische Erkrankungen des [[Zentralnervensystem]]s vereinzelt beschrieben.
Todesfälle kommen heutzutage praktisch nicht mehr vor, jedoch werden chronische Erkrankungen des [[Zentralnervensystem]]s vereinzelt beschrieben.
Zeile 54: Zeile 99:
Nach heutiger Auffassung besteht kein direkter [[Kausalität|kausaler]] Zusammenhang zwischen Mumps und [[Diabetes mellitus]] Typ&nbsp;I.
Nach heutiger Auffassung besteht kein direkter [[Kausalität|kausaler]] Zusammenhang zwischen Mumps und [[Diabetes mellitus]] Typ&nbsp;I.


Bei Mumps während der [[Schwangerschaft]] ist im ersten Drittel (1.&nbsp;[[Trimenon]]) mit einer erhöhten Rate von [[Fehlgeburt]]en zu rechnen. Eine Mumps[[embryopathie]] ist nicht bekannt.
Bei Mumps während der [[Schwangerschaft]] ist im ersten Drittel (1.&nbsp;[[Trimenon]]) mit einer erhöhten Rate von [[Fehlgeburt]]en zu rechnen. Wenn das Ungeborene die Infektion überlebt, ist eine Fruchtschädigung im Sinne einer Mumps-[[Embryopathie]] allerdings nicht bekannt.


== Untersuchungsmethoden ==
== Untersuchungsmethoden ==
Zeile 60: Zeile 105:


== Behandlung ==
== Behandlung ==
Es gibt keine spezifische antivirale Behandlung. Eine symptomatische Behandlung beschränkt sich meist auf schmerzlindernde und gegebenenfalls fiebersenkende Maßnahmen mit Wärme- oder Kälteanwendung an den geschwollen Halspartien oder medikamentös mit [[Paracetamol]] oder [[Ibuprofen]]. Wegen der Beschwerden beim Kauen sollte auf weiche Speisen geachtet werden. Säurehaltige Speisen und Getränke fördern den Speichelfluss und verstärken die Schmerzen. Daher ist den Patienten zu raten, beispielsweise Fruchtsäfte zu meiden. Bei schweren Verläufen sind unter Umständen [[Corticosteroide]] indiziert<ref name="dgpi"/>.
Es gibt keine spezifische antivirale Behandlung.<ref name="Impfkomp" >{{Literatur |Autor=Ulrich Heininger, Wolfgang Jilg |Hrsg=Heinz Spiess, Ulrich Heininger, Wolfgang Jilg |Titel=Mumps |Sammelwerk=Impfkompendium |Auflage=8 |Verlag=Thieme |Datum=2015 |ISBN=978-3-13-498908-3 |Seiten=227ff. |DOI=10.1055/b-0035-127591}}</ref> Eine symptomatische Behandlung beschränkt sich meist auf schmerzlindernde und gegebenenfalls fiebersenkende Maßnahmen mit Wärme- oder Kälteanwendung an den geschwollenen Halspartien oder medikamentös mit [[Paracetamol]] oder [[Ibuprofen]]. Wegen der Beschwerden beim Kauen sollte auf weiche Speisen geachtet werden. Säurehaltige Speisen und Getränke fördern den Speichelfluss und verstärken die Schmerzen. Daher ist den Patienten zu raten, beispielsweise Fruchtsäfte zu meiden. Bei schweren Verläufen sind unter Umständen [[Corticosteroide]] indiziert.<ref name="dgpi" />


== Vorbeugung ==
== Vorbeugung ==
=== Passive Immunisierung und Expositionsprophylaxe ===
{| align="right" style="margin-left:1em"
Eine [[Präexpositionsprophylaxe|prä-]] oder [[Postexpositionsprophylaxe|postexpositionelle]] Gabe von [[Antikörper|Immunglobulinen]] (passive Immunisierung) hat sich als unwirksam herausgestellt.<ref name="Impfkomp" /> Ferner steht kein spezifisches Mumps-Immunglobulin zur Verfügung.
|+ style="margin-left:1em;" | Gegenüberstellung der Komplikationen von Erkrankung mit Mumps und nach Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR). ''(Adaptiert nach <small><ref name="Chen1999">R.T. Chen: ''Vaccine risks: real percieved and unknown.'' Vaccine 17/1999. S. 41–46</ref></small>)''

|- bgcolor="#DDDDDD"
Da drei Tage vor der Parotitis bereits das Virus ausgeschieden wird, die [[Kontagiosität]] nach Symptombeginn andererseits wieder rasch abfällt und viele Erkrankungen ohnehin klinisch unauffällig verlaufen, wird eine [[Expositionsprophylaxe]] nicht durchgeführt.<ref name="Impfkomp" />

=== Impfung ===
{{Hauptartikel|MMR-Impfstoff}}
{{Hauptartikel|Mumpsimpfstoff}}

Zur Vorbeugung gibt es einen [[Mumpsimpfstoff]] aus abgeschwächten Mumpsviren, die Impfung ist die wirksamste präventive Maßnahme gegen Mumps.<ref name="RKI_Rat_Mumps">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Mumps.html#doc13018560bodyText14 |titel=Mumps |werk=RKI-Ratgeber |hrsg=[[Robert Koch-Institut]] |datum=2019-09-19 |abruf=2020-06-04}}</ref> Die Mumpsimpfung gehört in Deutschland zu den von der [[Ständige Impfkommission|STIKO]] allgemein empfohlenen Impfungen. Sie soll als Kombinationsimpfung mit der [[Masernimpfstoff|Masern-]] und [[Rötelnimpfstoff|Röteln-Impfung]] ([[MMR-Impfstoff]]) bzw. zusätzlich mit der [[Varizellaimpfstoff|Windpocken-Impfung]] (MMRV-Impfstoff, seit Juli 2006 in Deutschland zugelassen)<ref name="RKI_Rat_Mumps" /> ab dem elften bis zum 14.&nbsp;Lebensmonat und erneut als Wiederholungsimpfung (zur Schließung von Impflücken) frühestens vier Wochen nach der ersten Impfung verabreicht werden. Auch der österreichische Impfplan sieht eine zweimalige MMR-Impfung im zweiten Lebensjahr vor.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bmgfj.gv.at/cms/site/standard.html?channel=CH0780&doc=CMS1038913010412 |text=Impfplan 2009 |wayback=20091114202308}}. Bundesministerium für Gesundheit, Familien und Jugend Österreichs</ref> In der Schweiz zählt die Mumpsimpfung nach derjenigen gegen Röteln und Masern seit 1981 zum Routineimpfplan, seit 1985 als MMR-Kombinationsimpfung.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.swiss-paediatrics.org/paediatrica/vol12/n2/mmrec-ge.htm |text=Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie |wayback=20080512074526}}</ref>

Gegenanzeigen gegen die Impfung sind Schwangerschaft, [[Allergie|allergische Reaktionen]] auf Impfstoffbestandteile und angeborene oder erworbene [[T-Lymphozyt|T-Zell]]-Defekte. Eine gesicherte Hühnereiweißallergie stellt allerdings keine Kontraindikation dar. Auch Personen mit humoralen [[Immundefekt]]en, [[Granulozyt]]enfunktionsstörungen, [[Asplenie]] oder asymptomatischer [[Aids|HIV-Infektion]] dürfen geimpft werden.

Nach Mumpskontakt kann eine Erkrankung durch eine Impfung in der frühen Inkubationszeit nicht sicher verhindert werden. Die Ständige Impfkommission des RKI wies 2012 darauf hin, dass auch nach regelrechtem Abschluss der Grund-Immunisierung (zwei Impfungen) mit dem gegenwärtigen Impfstoff der Schutz nicht zuverlässig ist: Sowohl in den USA als auch in europäischen Staaten einschließlich Deutschlands kam es in den letzten Jahren zu Monate lang anhaltenden regionalen Mumpsausbrüchen, bei denen die Mehrheit der Erkrankten zwei Impfungen erhalten hatten, so in Bayern vom Sommer 2010 bis Sommer 2011, als über 60 % der Erkrankten grundimmunisiert waren. Da die Erkrankten überwiegend aus Gemeinschaftseinrichtungen und Ausbildungseinrichtungen für junge Erwachsene kamen, erweiterte die Impfkommission die Indikation auf diesen Personenkreis. Allerdings steht in Deutschland derzeit Impfstoff gegen Mumps nur in Kombination mit solchem gegen andere Viren zur Verfügung.<ref>[https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2012/Ausgaben/31_12.html Epidemiologisches Bulletin 31/2012.] Ständige Impfkommission am RKI.</ref>

{| class="float-right"
|+ style="margin-left:1em;" | Gegenüberstellung der Komplikationen von Erkrankung mit Mumps und nach Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR). ''(Adaptiert nach<ref name="Chen1999">R. T. Chen: ''Vaccine risks: real perceived and unknown.'' In: ''Vaccine.'' Nr. 17/1999. S. 41–46.</ref>)''
|- style="background:#DDDDDD"
! Symptom/Erkrankung
! Symptom/Erkrankung
! &nbsp;Komplikationsrate &nbsp;<br />bei Mumps-Erkrankung&nbsp;
! &nbsp;Komplikationsrate &nbsp;<br />bei Mumps-Erkrankung
! Komplikationsrate<br />nach MMR-Impfung&nbsp;
! Komplikationsrate<br />nach MMR-Impfung
|- bgcolor="#EEEEEE"
|- style="background:#EEEEEE"
| Entzündung der [[Speicheldrüse]]||98% || 0,5%
| Entzündung der [[Speicheldrüse]]||98 % || 0,5 %
|- bgcolor="#EEEEEE"
|- style="background:#EEEEEE"
| [[Pankreatitis|Bauchspeicheldrüsenentzündung]]||2 bis 5% || 0,5%
| [[Pankreatitis|Bauchspeicheldrüsenentzündung]]||2 bis 5 % || 0,5 %
|- bgcolor="#EEEEEE"
|- style="background:#EEEEEE"
| [[Orchitis|Hodenentzündung]] bei Jugendlichen &nbsp;<br />und erwachsenen Männern||20 bis 50% || 1/1.000.000
| [[Orchitis|Hodenentzündung]] bei Jugendlichen<br />und erwachsenen Männern||20 bis 50 % || 1/1.000.000
|- bgcolor="#EEEEEE"
|- style="background:#EEEEEE"
| [[Meningitis]]||~15% || 1/1.000.000
| [[Meningitis]]||~15 % || 1/1.000.000
|- bgcolor="#EEEEEE"
|- style="background:#EEEEEE"
| Taubheit||1/20.000 || 0
| Taubheit||1/20.000 || 0
|}
|}


Fieber und lokale [[Impfreaktion]]en wie Rötung, Schmerzen und Schwellungen an der Injektionsstelle können wie bei allen Impfungen vorkommen und sind als harmlose Nebenwirkungen zu betrachten. Da es sich beim Mumps-Impfstoff um einen abgeschwächten Lebendimpfstoff handelt, kann in seltenen Fällen eine abgeschwächte Form der Mumpserkrankung mit ähnlichen Symptomen (→ Tabelle) entstehen. Diese Auswirkungen sind üblicherweise leichter und kurzfristiger Natur. Obschon also bekannte Nebeneffekte existieren, überwiegen die Vorteile gegenüber einer Wildvirus-Infektion bei weitem. Weitere mögliche Nebenwirkungen wurden immer wieder kontrovers diskutiert. Der Artikel [[MMR-Impfstoff]] enthält hierzu detailliertere Informationen.
Zur Vorbeugung gibt es einen [[Impfung|Lebendimpfstoff]] aus abgeschwächten Mumpsviren. Die Mumpsimpfung gehört in Deutschland zu den von der [[Ständige Impfkommission|STIKO]] allgemein empfohlenen Impfungen. Sie soll als Kombinationsimpfung mit der [[Masern]]- und [[Röteln]]-Impfung ([[MMR-Impfstoff]]) bzw. zusätzlich mit der [[Windpocken]]-Impfung (MMRV-Impfstoff, seit Juli 2006 in Deutschland zugelassen <ref>[http://www.aerztezeitung.de/docs/2006/07/28/139a0401.asp?cat=/medizin/kinderkrankheiten Vierfachimpfstoff mit Schutz gegen Windpocken] ÄrzteZeitung.de</ref>) ab dem elften bis zum 14.&nbsp;Lebensmonat und erneut als Wiederholungsimpfung (zur Schließung von Impflücken) frühestens vier Wochen nach der ersten Impfung verabreicht werden. Auch der österreichische Impfplan sieht eine zweimalige MMR-Impfung im zweiten Lebensjahr vor.<ref>[http://www.bmgfj.gv.at/cms/site/attachments/1/4/0/CH0780/CMS1038913010412/b)_impfplan_20081.pdf Bundesministerium für Gesundheit, Familien und Jugend Österreichs (pdf)]</ref> In der Schweiz zählt die Mumpsimpfung nach derjenigen gegen Röteln und Masern seit 1981 zum Routineimpfplan, seit 1985 als MMR-Kombinationsimpfung.<ref>[http://www.swiss-paediatrics.org/paediatrica/vol12/n2/mmrec-ge.htm Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie]</ref> Der Impfstoff bewirkt eine lebenslange [[Immunität (Medizin)|Immunität]].


=== Trennung von hospitalisierten und in Gemeinschaftseinrichtungen befindlichen Personen ===
Gegenanzeigen gegen die Impfung sind Schwangerschaft, [[Allergie|allergische Reaktionen]] auf Impfstoffbestandteile und angeborene oder erworbene [[T-Lymphozyt|T-Zell]]-Defekte. Eine gesicherte Hühnereiweißallergie stellt allerdings keine Kontraindikation dar. Auch Personen mit humoralen [[Immundefekt]]en, [[Granulozyt]]enfunktionsstörungen, [[Asplenie]] oder asymptomatischer [[Aids|HIV-Infektion]] dürfen geimpft werden.
Stationär untergebrachte Patienten mit Mumps sollen neun Tage von anderen Patienten in Isolierzimmern getrennt werden.<ref name="rki" />


Nach Abklingen der Symptome können Personen frühestens fünf Tage nach Ausbruch der Erkrankung Gemeinschaftseinrichtungen (gemäß {{§|33|ifsg|juris}} [[IfSG]], u.&nbsp;a. Kindergärten, Schulen, Heime) wieder besuchen, dies ist aber von einem ärztlichen Urteil abhängig.<ref name="rki" />
Nach Mumpskontakt kann eine Erkrankung durch eine Impfung in der frühen Inkubationszeit nicht sicher verhindert werden. Dennoch wird die Impfung empfohlen, da sie vor Ansteckung bei nachfolgender Exposition schützt. Spezielle Mumpsimmunglobuline zur passiven Immunisierung gibt es nicht.


== Meldepflicht ==
Fieber und lokale Impfreaktionen wie Rötung, Schmerzen und Schwellungen an der Injektionsstelle können wie bei allen Impfungen vorkommen und sind als harmlose Nebenwirkungen zu betrachten. Da es sich beim Mumps-Impfstoff um einen abgeschwächten Lebendimpfstoff handelt, kann in seltenen Fällen eine abgeschwächte Formen der Mumpserkrankung mit ähnlichen Symptome (→ Tabelle) entstehen. Diese Auswirkungen sind üblicherweise leichter und kurzfristiger Natur. Obschon also bekannte Nebeneffekte existieren, überwiegen die Vorteile gegenüber einer Wildvirus-Infektion bei weitem. Weitere mögliche Nebenwirkungen wurden immer wieder kontrovers diskutiert. Der Artikel MMR-Impfstoff enthält hierzu detailliertere Informationen.
In Deutschland ist Mumps eine [[Meldepflichtige Krankheit#Deutschland|meldepflichtige Krankheit]] nach {{§|6|ifsg|juris}} [[Infektionsschutzgesetz]] (IfSG). Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod sind namentlich zu melden. In der Schweiz und Österreich ist Mumps nicht meldepflichtig.<ref>{{§§|818.101.126|ch|text=Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen}}</ref><ref>{{Internetquelle |url = https://www.sozialministerium.at/dam/jcr:4e4dee20-8aee-45ed-b36c-49167e7c1490/Anzeigepflichtige_Krankheiten_in_Oesterreich_Juli2023.pdf |titel = Anzeigepflichtige Krankheiten in Österreich |hrsg = Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) |datum = 2023-06-30 |format = PDF |sprache = de-AT |abruf = 2024-02-24}}</ref>

Hospitalisierte Patienten mit Mumps sollen von anderen Patienten getrennt werden. Nach Abklingen der Symptome können Kinder frühestens neun Tage nach Ausbruch der Erkrankung Gemeinschaftseinrichtungen wieder besuchen.<ref name=rki/>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Schon [[Hippokrates von Kos|Hippokrates]] beschrieb die Mumpserkrankung als ''„Schwellung vor den Ohren … bei jungen Leuten …, welche den Kampfplatz und die Turnhalle besuchen … mit schmerzhaften Entzündungen der Testikel, doch im allgemeinen wieder zurückgehend und ohne kritische Phänomene“''. [[Aulus Cornelius Celsus|Celsus]] nannte den Mumps schlicht Halsschwellung, später wurde er ''angina maxillaris (Kieferbeklemmung)'' oder ''angina externa (äußer Beklemmung)'' genannt. Erst im 19.&nbsp;Jahrhundert wurde Mumps als eigenständiges Krankheitsbild abgegrenzt.<ref name=igdm> Max Micoud: Die ansteckenden Krankheiten. Klinische Beobachtung. In: J.-Ch. Sournia, J. Poulet, M. Martiny (Hrsg.): ''Illustrierte Geschichte der Medizin''. Directmedia Berlin 2004; Digitale Bibliothek Bd. 53</ref> Die Isolierung und Anzucht des verursachenden Virus durch [[John Franklin Enders]] (1945)<ref>J. H. Levens und J. F. Enders: ''The hemoagglutinative properties of amniotic fluid from embryonated eggs infected with mumps virus.'' Science (1945) 102 (2640): S. 117–120 PMID 17777358</ref> machte die Entwicklung zunächst eines Totimpfstoffes (1951), später auch eines abgeschwächten Lebendimpfstoffes (1968) möglich.<ref name=igdm/>
Schon [[Hippokrates von Kos|Hippokrates]] beschrieb die Mumpserkrankung als ''„Schwellung vor den Ohren [] bei jungen Leuten [], welche den Kampfplatz und die Turnhalle besuchen [] mit schmerzhaften Entzündungen der Testikel, doch im allgemeinen wieder zurückgehend und ohne kritische Phänomene“''<ref>[[Corpus Hippocraticum]] ''Epidemien'' 1,1,1.</ref> und unterschied diese ''Parotitis epidemica'' deutlich von anderen Schwellungen der [[Ohrspeicheldrüse]]n.<ref>[[Georg Sticker]]: ''Hippokrates: Der Volkskrankheiten erstes und drittes Buch (um das Jahr 434–430 v. Chr.). Aus dem Griechischen übersetzt, eingeleitet und erläutert'' (= ''Klassiker der Medizin.'' Band 29). Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1923; unveränderter Nachdruck: Zentralantiquariat der Deutschen Demokratischen Republik, Leipzig 1968, S. 37 und 93, Anmerkung 5.</ref> [[Aulus Cornelius Celsus|Celsus]] nannte den Mumps schlicht Halsschwellung, später wurde er ''angina maxillaris (Kieferbeklemmung)'' oder ''angina externa (äußere Beklemmung)'' genannt. Erst im 19.&nbsp;Jahrhundert wurde Mumps als eigenständiges Krankheitsbild abgegrenzt.<ref name="igdm">Max Micoud: ''Die ansteckenden Krankheiten. Klinische Beobachtung.'' In: J.-Ch. Sournia, J. Poulet, M. Martiny (Hrsg.): ''Illustrierte Geschichte der Medizin'' (= ''Bibliothek.'' Band 5). 3Directmedia, Berlin 2004.</ref> Die Isolierung und Anzucht des verursachenden Virus durch [[John Franklin Enders]] (1945)<ref>J. H. Levens, J. F. Enders: ''The hemoagglutinative properties of amniotic fluid from embryonated eggs infected with mumps virus.'' In: ''[[Science]].'' 1945, Band 102, Nr. 2640, S. 117–120, PMID 17777358.</ref> machte die Entwicklung zunächst eines Totimpfstoffes (1951), später auch eines abgeschwächten Lebendimpfstoffes (1968) möglich.<ref name="igdm" />


Der Begriff Mumps wurde um das Jahr 1800 aus der englischen Sprache übernommen, wo er nicht nur für die Krankheit steht, sondern auch für ‚schlechte Laune‘ (englisch pl. ''mumps''). Er geht zurück auf das englische Wort für Grimasse (mump) und das gleichnamige Verb ''(to mump)'', für ‚übellaunig sein‘. Mumps beschrieb anfangs also die verdrießliche Stimmung der Erkrankten und das durch die Krankheit grimassenhaft angeschwollene Gesicht.<ref>[[Wolfgang Pfeifer (Etymologe)|Wolfgang Pfeifer]]: ''Etymologisches Wörterbuch des Deutschen.'' Akademie-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-05-000626-9, S. 898.</ref>
== Einzelnachweise ==

<references/>
== Literatur ==
* Karl Wurm, A. M. Walter: ''Infektionskrankheiten.'' In: [[Ludwig Heilmeyer]] (Hrsg.): ''Lehrbuch der Inneren Medizin.'' Springer-Verlag, Berlin/ Göttingen/ Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 9–223, hier: S. 204–206.
* {{Literatur |Autor=Volker Schuster, Hans-Wolfgang Kreth |Titel=Virusinfektionen |Hrsg=[[Christian P. Speer]], Manfred Gahr |Sammelwerk=Pädiatrie |Auflage=4. |Verlag=Springer |Ort=Berlin, Heidelberg |Datum=2013 |Sprache=de |ISBN=978-3-642-34269-1 |DOI=10.1007/978-3-642-34269-1_15 |Seiten=357–358}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Mumps}}
{{Wiktionary|Mumps}}
{{Commons|Mumps}}
{{Commons|Mumps}}
{{RKI|http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/M/Mumps/Mumps.html}}
* {{RobKochInst|https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/M/Mumps/Mumps.html}}

== Einzelnachweise ==
<references responsive />


{{Gesundheitshinweis}}
{{Gesundheitshinweis}}
{{Lesenswert}}


{{Lesenswert|5. Oktober 2008|51491024}}
[[Kategorie:Virusinfektion]]
[[Kategorie:Krankheitsbild in der Kinderheilkunde]]


[[ar:نكاف]]
[[Kategorie:Mumps| ]]
[[Kategorie:Virale Infektionskrankheit des Menschen]]
[[en:Mumps]]
[[Kategorie:Krankheitsbild in der Kinderheilkunde]]
[[es:Parotiditis]]
[[Kategorie:Meldepflichtige Krankheit]]
[[fi:Sikotauti]]
[[Kategorie:Ohrspeicheldrüse]]
[[fr:Oreillons]]
[[id:Beguk]]
[[it:Parotite epidemica]]
[[ja:&#27969;&#34892;&#24615;&#32819;&#19979;&#33146;&#28814;]]
[[la:Parotitis epidemica]]
[[nl:Bof]]
[[no:Kusma]]
[[pl:Nagminne zapalenie przyusznic]]
[[pt:Parotite infecciosa]]
[[ro:Parotidită epidemică]]
[[ru:Эпидемический паротит]]
[[sv:Parotit]]
[[tr:Kabakulak]]

Aktuelle Version vom 25. April 2024, 06:27 Uhr

Klassifikation nach ICD-10
B26.0 Mumps-Orchitis
B26.1 Mumps-Meningitis
B26.2 Mumps-Enzephalitis
B26.3 Mumps-Pankreatitis
B26.8 Mumps mit sonstigen Komplikationen
B26.9 Mumps ohne Komplikation
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Der oder die Mumps (Parotitis epidemica, Rubula infans, in der Schweiz auch Mumpf,[1] umgangssprachlich Ziegenpeter, Bauernwetzel, Wochentölpel, Tölpel und Feifel, in der Schweiz auch Ohrenmüggeli)[2][3][4] ist eine ansteckende, mit Fieber verbundene Infektionskrankheit durch Virusinfektion. Sie befällt vor allem die Ohrspeicheldrüsen und andere Organe. Häufige Komplikationen sind Hirnhautentzündung (Meningitis) sowie bei Jungen eine Hodenentzündung (Orchitis), die zur Unfruchtbarkeit führen kann. Eine Infektion hinterlässt in der Regel eine lebenslange Immunität. Die Behandlung besteht in der Linderung der Symptome.

Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr erkranken hauptsächlich Kinder an Mumps. Die Krankheit gehört damit zu den klassischen Kinderkrankheiten. Der Erkrankung (und somit auch den Komplikationen) kann mit hoher Sicherheit durch eine Impfung vorgebeugt werden. Mumps ist nach deutschem Recht meldepflichtig.

Erreger

Mumps-Virus

Der Verursacher dieser Erkrankung ist das Mumpsvirus (früher Paramyxovirus parotitidis genannt), ein behülltes Einzel(−)-Strang-RNA-Virus [ss(−)RNA] aus der Familie der Paramyxoviridae, Gattung Rubulavirus. Der Mensch ist das einzige Erregerreservoir. Das Virion erscheint rundlich von unregelmäßiger Kontur und misst etwa 150 nm. Das knäuelartig angeordnete Kapsid ist von einer lipidhaltigen Virushülle umgeben. Weltweit existiert nur ein Serotyp mit verschiedenen Subtypen, die sich jedoch weder im Krankheitsbild noch in der serologischen Reaktion unterscheiden.

Von Mumpsviren ist nur ein humanpathogener Serotyp bekannt. Nach einer WHO-unterstützten Nomenklatur von 2012 werden Mumpsviren in die Genotypen A bis N eingeteilt, wobei die einzelnen Genotypen geografisch unterschiedlich verbreitet sind: Die Genotypen A, C, D, G und H werden im Wesentlichen in der westlichen Hemisphäre beobachtet, die Genotypen B, F, I, J/K und L vor allem im asiatischen und pazifischen Raum. In Deutschland sind Mumps-Erkrankungen in den letzten Jahren vor allem durch den Genotyp G verursacht worden, dessen Auftreten weltweit zunimmt.[5]

Die von diesen Erregern verursachte Erkrankung nimmt nur extrem selten einen tödlichen Verlauf. Dies zeigt, dass dieses Virus sehr stark an den Menschen als seinen Reservoirwirt angepasst ist, also als „wirtsspezifisch und teiladaptiert“ bezeichnet werden kann.

Vorkommen

Mumps kommt weltweit endemisch vor und befällt hauptsächlich Kinder, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten (siehe Kinderkrankheit). Vor Einführung der allgemein empfohlenen Impfung erkrankten die meisten Kinder zwischen dem 2. und 15. Lebensjahr. Jungen erkranken häufiger als Mädchen. Die Erkrankung verläuft umso schwerer und komplikationsreicher, je älter die Betroffenen sind. Seit Einführung der Impfung (in Österreich seit 1974) ging die Häufigkeit drastisch zurück, die zunehmende Impfmüdigkeit hat jedoch international wieder zu einem Anstieg der Erkrankungsfälle geführt. In Großbritannien traten nach langer Zeit seit 1998 wieder Mumpserkrankungen auf. Die Zahl der gemeldeten Erkrankten betrug 2003 schon rund 4.000, 2005 (in der Folge eines Ausbruchs in England und Wales) bereits 56.390.[6] In Österreich kam es im Frühjahr 2006 zu einem Ausbruch mit 227 erfassten Fällen. Von den Fällen mit bekanntem Impfstatus waren 48 % nicht und 40 % nur einmal geimpft.[7]

Die bundesweite Meldepflicht in Deutschland besteht seit 2013. Die Anzahl der in Deutschland jährlich (2014–2016) gemeldeten Fälle liegt im oberen dreistelligen Bereich, was eine Inzidenz von etwa 1 auf 100.000 Einwohner ergibt. Bei den Jungen im ersten Lebensjahr liegt die Inzidenz ebenfalls um 1, bei den Mädchen deutlich darunter. Bei den ein- bis fünfjährigen Jungen liegt die Inzidenz um 4, bei den gleich alten Mädchen bei etwa 2 bis 3. Bei den sechs- bis achtjährigen Mädchen und Jungen liegt die Inzidenz bei etwa 2 bis 3, bei den Neun- bis Fünfzehnjährigen durchschnittlich zwischen 1 und 2. Insgesamt liegt die Inzidenz in der männlichen Bevölkerung Deutschlands geringfügig über der der weiblichen Bevölkerung.[8]

Die beim Robert Koch-Institut für Deutschland gemeldeten Fallzahlen haben sich seit dem Jahr 2013 folgendermaßen entwickelt:

Jahr gemeldete Fallzahlen[9]
2013 568
2014 835
2015 703
2016 741
2017 653
2018 536
2019 593
2020 338
2021 114
2022 259
2023 330

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.

Es wird vermutet, dass in Folge der COVID-19-Pandemie in Deutschland und der damit einhergehenden Hygienemaßnahmen die Zahl der in den Kalenderwochen 10 bis 32 registrierten Fälle im Jahr 2020 im Mittel ein Drittel unter den Werten der Vorjahre lagen.

„Die Gründe für diesen Rückgang sind vielschichtig, erregerspezifisch und können durch die Analyse der Meldedaten nicht kausal geklärt werden. Neben einem tatsächlichen Rückgang von Infektionskrankheiten in der Bevölkerung könnten andere Faktoren zu Veränderungen in der Anzahl übermittelter Fälle geführt haben: Das Verhalten der Bevölkerung in Bezug auf die Inanspruchnahme von medizinischen Versorgungsleistungen sowie die Häufigkeit von Tests spielen eine wichtige Rolle bei der Erkennung bzw. Surveillance von Infektionskrankheiten. Epidemiologische Faktoren wie Saisonalität (z. B. bei Masern und FSME) oder zirkulierende Virusstämme (z. B. bei Influenza) können ebenfalls Einfluss auf die Häufigkeit und Übertragung von Infektionskrankheiten haben“.[10]

Übertragung

Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, direkten Kontakt oder seltener durch mit Speichel kontaminierte Gegenstände. Die mögliche Virusausscheidung im Urin und in der Muttermilch hat keine praktische Bedeutung für die Übertragung. Patienten sind drei bis fünf, maximal sieben Tage vor Ausbruch der Erkrankung bis in die frühe Rekonvaleszenz, aber maximal bis zum neunten Tag nach Ausbruch der Erkrankung ansteckend. Die Inkubationszeit beträgt 12 bis 25, im Mittel 16 bis 18 Tage.[11] Die Infektiosität ist wie bei allen klassischen Kinderkrankheiten hoch, über 80 % nicht immuner Haushaltsmitglieder werden angesteckt. Die Erkrankung hinterlässt in der Regel eine lebenslange Immunität. Zweiterkrankungen sind möglich, aber selten.[12]

Die Ansteckungsfähigkeit ist 2 Tage vor bis 4 Tage nach Erkrankungsbeginn am größten. Insgesamt kann ein Infizierter 7 Tage vor bis 9 Tage nach Auftreten der Parotisschwellung ansteckend sein. Auch klinisch inapparente Infektionen sind ansteckend.[13]

Klinische Erscheinungen

Fünfjähriger Mumps-Patient mit typischer Schwellung der Ohrspeicheldrüse

Mumps zeigt eine große Variabilität im Erscheinungsbild. Bis zu 40 % der Infektionen verlaufen symptomlos (stille Feiung) oder nur mit unspezifischen Krankheitszeichen. Mediziner nennen einen solchen Verlauf klinisch inapparent.[14]

Allgemeine Krankheitserscheinungen

Als häufigste Symptome treten Fieber und eine ein- oder noch häufiger doppelseitige entzündliche Schwellung der Ohrspeicheldrüse (Parotitis, 80 %) mit Schmerzen insbesondere beim Kauen und typisch abstehendem Ohrläppchen auf. Die Mündung des Ausführungsgangs der Ohrspeicheldrüse gegenüber dem zweiten oberen Backenzahn ist gerötet. Nicht selten sind auch andere Speicheldrüsen einschließlich der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis, 2 bis 5 %) betroffen. Letztere äußert sich mit Erbrechen, Oberbauchschmerzen und fetthaltigen Durchfällen. Zusätzlich kommen bei 40 bis 50 % der Fälle respiratorische Symptome zum Tragen.

Komplikationen

Hirnhaut- und Hirnentzündung

Die häufigste Komplikation bei Kindern ist die Hirnhautentzündung (aseptische Meningitis). Das zentrale Nervensystem ist in 3 bis 15 % der Erkrankungen in Form einer serösen (nicht eitrigen) Meningitis mit bedeutsamen Krankheitszeichen betroffen, jedoch hat etwa die Hälfte der insgesamt Erkrankten entzündliche Veränderungen im Liquor. Mumps-Meningitiden äußern sich in Kopf- oder Nackenschmerzen, Lichtscheu sowie schmerzhafter Nackensteifigkeit (Meningismus) und können bereits eine Woche vor und bis zu drei Wochen nach Beginn der Ohrspeicheldrüsenentzündung oder auch isoliert auftreten. Deutlich seltener ist die Hirnentzündung (Enzephalitis), hier sind Benommenheit, Erbrechen, Schwindel und neurologische Ausfälle (z. B. Lähmungen) die Symptome. Selten bleiben solche Ausfälle in Form einer Halbseitenlähmung oder eines Hydrocephalus dauerhaft bestehen.[14]

Ertaubung

In etwa einer von 10.000 Infektionen kann eine Innenohrschwerhörigkeit auftreten, meist in Form einer ein- oder aber auch beidseitigen Ertaubung. Mumps gilt als häufigste Ursache einer einseitigen Ertaubung bei Kindern, die bei Kleinkindern von den Eltern meist nicht bemerkt wird. Daher ist im Krankheitsverlauf eine dahingehende Untersuchung empfehlenswert. Eine beidseitige Ertaubung stellt eine Behinderung mit gravierenden Folgen für das weitere Leben dar.

Sonstige Komplikationen

Das Mumpsvirus befällt in etwa 30 % der Fälle bei Jungen und Männern auch die Hoden und führt zu einer Mumpsorchitis. Diese beginnt am Ende der ersten Krankheitswoche mit erneutem Fieberanstieg, Schwellung und Schmerzhaftigkeit meist nur eines Hodens. Bei 13 % der Betroffenen kommt es zu einer Störung der Fruchtbarkeit. Selten kann Unfruchtbarkeit als Spätschaden erhalten bleiben.

Seltenere Komplikationen sind Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), der Eierstöcke (Adnexitis), der Schilddrüse (Thyreoiditis), der Regenbogenhaut am Auge (Iritis), des Herzmuskels (Myokarditis), großer Gelenke (Arthritis) oder der Nieren (Nephritis).

Todesfälle kommen heutzutage praktisch nicht mehr vor, jedoch werden chronische Erkrankungen des Zentralnervensystems vereinzelt beschrieben.

Nach heutiger Auffassung besteht kein direkter kausaler Zusammenhang zwischen Mumps und Diabetes mellitus Typ I.

Bei Mumps während der Schwangerschaft ist im ersten Drittel (1. Trimenon) mit einer erhöhten Rate von Fehlgeburten zu rechnen. Wenn das Ungeborene die Infektion überlebt, ist eine Fruchtschädigung im Sinne einer Mumps-Embryopathie allerdings nicht bekannt.

Untersuchungsmethoden

Bei typischer Symptomatik im Rahmen einer Epidemie kann die Diagnose klinisch gestellt werden. Im Einzelfall kann sie durch Bestimmung der spezifischen Antikörper im Serum bestätigt werden (zum Beispiel mittels ELISA). In besonderen Fällen ist auch die Virusanzucht oder der Nachweis mumpsspezifischer RNA durch PRT-PCR aus Rachenabstrich, Speichel, Liquor, Urin oder Biopsiematerial möglich. Ein hinweisender Befund kann die Erhöhung der Serumamylase sein. Die Immunität einer Person kann leicht durch Bestimmung mumpsspezifischer IgG-Antikörper festgestellt werden.

Behandlung

Es gibt keine spezifische antivirale Behandlung.[15] Eine symptomatische Behandlung beschränkt sich meist auf schmerzlindernde und gegebenenfalls fiebersenkende Maßnahmen mit Wärme- oder Kälteanwendung an den geschwollenen Halspartien oder medikamentös mit Paracetamol oder Ibuprofen. Wegen der Beschwerden beim Kauen sollte auf weiche Speisen geachtet werden. Säurehaltige Speisen und Getränke fördern den Speichelfluss und verstärken die Schmerzen. Daher ist den Patienten zu raten, beispielsweise Fruchtsäfte zu meiden. Bei schweren Verläufen sind unter Umständen Corticosteroide indiziert.[14]

Vorbeugung

Passive Immunisierung und Expositionsprophylaxe

Eine prä- oder postexpositionelle Gabe von Immunglobulinen (passive Immunisierung) hat sich als unwirksam herausgestellt.[15] Ferner steht kein spezifisches Mumps-Immunglobulin zur Verfügung.

Da drei Tage vor der Parotitis bereits das Virus ausgeschieden wird, die Kontagiosität nach Symptombeginn andererseits wieder rasch abfällt und viele Erkrankungen ohnehin klinisch unauffällig verlaufen, wird eine Expositionsprophylaxe nicht durchgeführt.[15]

Impfung

Zur Vorbeugung gibt es einen Mumpsimpfstoff aus abgeschwächten Mumpsviren, die Impfung ist die wirksamste präventive Maßnahme gegen Mumps.[16] Die Mumpsimpfung gehört in Deutschland zu den von der STIKO allgemein empfohlenen Impfungen. Sie soll als Kombinationsimpfung mit der Masern- und Röteln-Impfung (MMR-Impfstoff) bzw. zusätzlich mit der Windpocken-Impfung (MMRV-Impfstoff, seit Juli 2006 in Deutschland zugelassen)[16] ab dem elften bis zum 14. Lebensmonat und erneut als Wiederholungsimpfung (zur Schließung von Impflücken) frühestens vier Wochen nach der ersten Impfung verabreicht werden. Auch der österreichische Impfplan sieht eine zweimalige MMR-Impfung im zweiten Lebensjahr vor.[17] In der Schweiz zählt die Mumpsimpfung nach derjenigen gegen Röteln und Masern seit 1981 zum Routineimpfplan, seit 1985 als MMR-Kombinationsimpfung.[18]

Gegenanzeigen gegen die Impfung sind Schwangerschaft, allergische Reaktionen auf Impfstoffbestandteile und angeborene oder erworbene T-Zell-Defekte. Eine gesicherte Hühnereiweißallergie stellt allerdings keine Kontraindikation dar. Auch Personen mit humoralen Immundefekten, Granulozytenfunktionsstörungen, Asplenie oder asymptomatischer HIV-Infektion dürfen geimpft werden.

Nach Mumpskontakt kann eine Erkrankung durch eine Impfung in der frühen Inkubationszeit nicht sicher verhindert werden. Die Ständige Impfkommission des RKI wies 2012 darauf hin, dass auch nach regelrechtem Abschluss der Grund-Immunisierung (zwei Impfungen) mit dem gegenwärtigen Impfstoff der Schutz nicht zuverlässig ist: Sowohl in den USA als auch in europäischen Staaten einschließlich Deutschlands kam es in den letzten Jahren zu Monate lang anhaltenden regionalen Mumpsausbrüchen, bei denen die Mehrheit der Erkrankten zwei Impfungen erhalten hatten, so in Bayern vom Sommer 2010 bis Sommer 2011, als über 60 % der Erkrankten grundimmunisiert waren. Da die Erkrankten überwiegend aus Gemeinschaftseinrichtungen und Ausbildungseinrichtungen für junge Erwachsene kamen, erweiterte die Impfkommission die Indikation auf diesen Personenkreis. Allerdings steht in Deutschland derzeit Impfstoff gegen Mumps nur in Kombination mit solchem gegen andere Viren zur Verfügung.[19]

Gegenüberstellung der Komplikationen von Erkrankung mit Mumps und nach Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR). (Adaptiert nach[20])
Symptom/Erkrankung  Komplikationsrate  
bei Mumps-Erkrankung
Komplikationsrate
nach MMR-Impfung
Entzündung der Speicheldrüse 98 % 0,5 %
Bauchspeicheldrüsenentzündung 2 bis 5 % 0,5 %
Hodenentzündung bei Jugendlichen
und erwachsenen Männern
20 bis 50 % 1/1.000.000
Meningitis ~15 % 1/1.000.000
Taubheit 1/20.000 0

Fieber und lokale Impfreaktionen wie Rötung, Schmerzen und Schwellungen an der Injektionsstelle können wie bei allen Impfungen vorkommen und sind als harmlose Nebenwirkungen zu betrachten. Da es sich beim Mumps-Impfstoff um einen abgeschwächten Lebendimpfstoff handelt, kann in seltenen Fällen eine abgeschwächte Form der Mumpserkrankung mit ähnlichen Symptomen (→ Tabelle) entstehen. Diese Auswirkungen sind üblicherweise leichter und kurzfristiger Natur. Obschon also bekannte Nebeneffekte existieren, überwiegen die Vorteile gegenüber einer Wildvirus-Infektion bei weitem. Weitere mögliche Nebenwirkungen wurden immer wieder kontrovers diskutiert. Der Artikel MMR-Impfstoff enthält hierzu detailliertere Informationen.

Trennung von hospitalisierten und in Gemeinschaftseinrichtungen befindlichen Personen

Stationär untergebrachte Patienten mit Mumps sollen neun Tage von anderen Patienten in Isolierzimmern getrennt werden.[11]

Nach Abklingen der Symptome können Personen frühestens fünf Tage nach Ausbruch der Erkrankung Gemeinschaftseinrichtungen (gemäß § 33 IfSG, u. a. Kindergärten, Schulen, Heime) wieder besuchen, dies ist aber von einem ärztlichen Urteil abhängig.[11]

Meldepflicht

In Deutschland ist Mumps eine meldepflichtige Krankheit nach § 6 Infektionsschutzgesetz (IfSG). Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod sind namentlich zu melden. In der Schweiz und Österreich ist Mumps nicht meldepflichtig.[21][22]

Geschichte

Schon Hippokrates beschrieb die Mumpserkrankung als „Schwellung vor den Ohren […] bei jungen Leuten […], welche den Kampfplatz und die Turnhalle besuchen […] mit schmerzhaften Entzündungen der Testikel, doch im allgemeinen wieder zurückgehend und ohne kritische Phänomene“[23] und unterschied diese Parotitis epidemica deutlich von anderen Schwellungen der Ohrspeicheldrüsen.[24] Celsus nannte den Mumps schlicht Halsschwellung, später wurde er angina maxillaris (Kieferbeklemmung) oder angina externa (äußere Beklemmung) genannt. Erst im 19. Jahrhundert wurde Mumps als eigenständiges Krankheitsbild abgegrenzt.[25] Die Isolierung und Anzucht des verursachenden Virus durch John Franklin Enders (1945)[26] machte die Entwicklung zunächst eines Totimpfstoffes (1951), später auch eines abgeschwächten Lebendimpfstoffes (1968) möglich.[25]

Der Begriff Mumps wurde um das Jahr 1800 aus der englischen Sprache übernommen, wo er nicht nur für die Krankheit steht, sondern auch für ‚schlechte Laune‘ (englisch pl. mumps). Er geht zurück auf das englische Wort für Grimasse (mump) und das gleichnamige Verb (to mump), für ‚übellaunig sein‘. Mumps beschrieb anfangs also die verdrießliche Stimmung der Erkrankten und das durch die Krankheit grimassenhaft angeschwollene Gesicht.[27]

Literatur

  • Karl Wurm, A. M. Walter: Infektionskrankheiten. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/ Göttingen/ Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 9–223, hier: S. 204–206.
  • Volker Schuster, Hans-Wolfgang Kreth: Virusinfektionen. In: Christian P. Speer, Manfred Gahr (Hrsg.): Pädiatrie. 4. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-34269-1, S. 357–358, doi:10.1007/978-3-642-34269-1_15.
Wiktionary: Mumps – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Mumps – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mumpf. Auf: duden.de
  2. Albrecht N. Rauch: Krankheitsnamen im Deutschen. Eine dialektologische und etymologische Untersuchung der Bezeichnungen für Diphtherie, Febris scarlatina, Morbilli, Parotitis epidemica und Varicellae. In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beiheft Nr. 84, Stuttgart 1995.
  3. Feifel mit der Synonymangabe Mumps und Verweis dorthin. In: Der Neue Herder von A bis Z. Erster Halbband, Freiburg im Breisgau 1949, Spalte 1075.
  4. familienhandbuch.de
  5. Epidemiologisches Bulletin. Band 13/2013: Mumps (Parotitis epidemica) Aktualisierte Fassung vom April 2013; Erstveröffentlichung im Epidemiologischen Bulletin 37/2001. S. 106.
  6. CDC: Mumps epidemic--United kingdom, 2004-2005. In: Morbidity and Mortality Weekly Report. 24, Februar 2006, Band 55, Nr. 7: S. 173–175, PMID 16498380.
  7. Virusepidemiologische Information 06/07 (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) (Institut für Virologie der Medizinischen Universität Wien).
  8. Robert Koch-Institut: SurvStat@RKI 2.0. Abgerufen am 2. Mai 2017.
  9. Online-Datenbank SurvStat@RKI 2.0 Auf: survstat.rki.de Datenstand: 14. Februar 2024; Abgerufen am 15. Februar 2024.
  10. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und assoziierter Public-Health-Maßnahmen auf andere meldepflichtige Infektionskrankheiten in Deutschland (MW 1/2016 – 32/2020). (PDF) In: rki.de. Robert Koch-Institut, 18. Februar 2021, abgerufen am 13. Februar 2021 (Online-Vorab-Veröffentlichung aus dem Epidemiologischen Bulletin).
  11. a b c Mumps, RKI-Ratgeber. Robert Koch-Institut; Stand: 23. Juli 2021, abgerufen am 13. Juli 2022.
  12. Mumps (PDF; 137 kB) iIn: The Pink Book: Epidemiology and Prevention of Vaccine-Preventable Diseases. CDC 12th Edition; Mai 2012-
  13. Epidemiologisches Bulleting 13/2013 - rki.de (aufgerufen am 2. April 2013)
  14. a b c Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie e. V. (DGPI) (Hrsg.): Handbuch Infektionen bei Kindern und Jugendlichen. 4. Auflage. Futuramed, München 2003, ISBN 3-923599-90-0.
  15. a b c Ulrich Heininger, Wolfgang Jilg: Mumps. In: Heinz Spiess, Ulrich Heininger, Wolfgang Jilg (Hrsg.): Impfkompendium. 8. Auflage. Thieme, 2015, ISBN 978-3-13-498908-3, S. 227 ff., doi:10.1055/b-0035-127591.
  16. a b Mumps. In: RKI-Ratgeber. Robert Koch-Institut, 19. September 2019, abgerufen am 4. Juni 2020.
  17. Impfplan 2009 (Memento vom 14. November 2009 im Internet Archive). Bundesministerium für Gesundheit, Familien und Jugend Österreichs
  18. Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie (Memento vom 12. Mai 2008 im Internet Archive)
  19. Epidemiologisches Bulletin 31/2012. Ständige Impfkommission am RKI.
  20. R. T. Chen: Vaccine risks: real perceived and unknown. In: Vaccine. Nr. 17/1999. S. 41–46.
  21. Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen
  22. Anzeigepflichtige Krankheiten in Österreich. (PDF) Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), 30. Juni 2023, abgerufen am 24. Februar 2024 (österreichisches Deutsch).
  23. Corpus Hippocraticum Epidemien 1,1,1.
  24. Georg Sticker: Hippokrates: Der Volkskrankheiten erstes und drittes Buch (um das Jahr 434–430 v. Chr.). Aus dem Griechischen übersetzt, eingeleitet und erläutert (= Klassiker der Medizin. Band 29). Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1923; unveränderter Nachdruck: Zentralantiquariat der Deutschen Demokratischen Republik, Leipzig 1968, S. 37 und 93, Anmerkung 5.
  25. a b Max Micoud: Die ansteckenden Krankheiten. Klinische Beobachtung. In: J.-Ch. Sournia, J. Poulet, M. Martiny (Hrsg.): Illustrierte Geschichte der Medizin (= Bibliothek. Band 5). 3Directmedia, Berlin 2004.
  26. J. H. Levens, J. F. Enders: The hemoagglutinative properties of amniotic fluid from embryonated eggs infected with mumps virus. In: Science. 1945, Band 102, Nr. 2640, S. 117–120, PMID 17777358.
  27. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Akademie-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-05-000626-9, S. 898.