M163 Vulcan

M163 VADS

M163 in Fort Irwin, California, USA

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4 (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze)
Länge 4,86 m (Länge mit Geschütz in 12-Uhr-Stellung)
Breite 2,86 m
Höhe 2,92 m (Turm Oberseite)
Masse 12,5 Tonnen
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 38 mm Frontpanzerung
Hauptbewaffnung 1 × 20-mm-M168-Gatling-Geschütz (modifiziertes M61) von General Dynamics mit 2100 Schuss
Sekundärbewaffnung keine
Beweglichkeit
Antrieb Sechszylinder-Zweitaktdiesel General Motors 6V53
212 PS (156 kW)
Federung Drehstabfederung
Geschwindigkeit 64 km/h
Leistung/Gewicht 17,0 PS/Tonne
Reichweite 480 km

Das M163 Vulcan Air Defense System ist ein in den 1960er-Jahren in den Vereinigten Staaten entwickelter Flugabwehrpanzer auf Basis eines modifizierten M113A1-Chassis, welcher mit einem modifizierten M61 Vulcan-Gatling-Geschütz (M168) und einer Feuerleitanlage ausgerüstet ist. Das Fahrgestell selbst trägt die Bezeichnung M741.[1]

Entstehungsgeschichte

Ab 1964 begann die United States Army die Entwicklung des M163, das als Ersatz für das M42 Duster-System dienen sollte.[2] Kurz nach der Fertigstellung erster Exemplare im Jahr 1968 wurden Tests gegen Bodenziele im Vietnamkrieg durchgeführt, die zeigten, wie wirkungsvoll das System in diesem Bereich war.[3] Da die Entwicklung des Ersatzprojekts M247 Sergeant York aufgrund massiver technischer Probleme 1985[4] eingestellt wurde, arbeitete man parallel an einer Kampfwertsteigerung, die 1984 als PIVADS (Product Improved Vulcan Air Defense System) eingeführt wurde.[1] Technisch und vor allem aufgrund seiner begrenzten Reichweite veraltet, wurden die Einheiten der Army in den 1990er Jahren durch das M1097 Avenger-System mit Stinger-Raketen ersetzt.[5]

Spezifikation (M163)

  • Panzerung:[1]
    • Front: 38 mm
    • Seite: 32–45 mm
    • hinten/oben: 38 mm
    • Boden: 29 mm
  • M168-Waffe:[1]
    • Effektive Reichweite: 1200 m
    • Maximale Feuerrate: 3000 Schuss/Minute
    • Elevation: +80° bis −5° mit 60°/Sekunde
    • Winkel: 360° in 75°/Sekunde
    • Munitionsbevorratung: 2100 Patronen

Varianten

Am Chassis des Fahrzeugs, das bei Einführung zunächst auf dem M113A1-Fahrgestell aufbaute, mussten umfangreiche Veränderungen vorgenommen werden. So wurden wegen des hohen Gewichts zusätzliche Schwimmkörper an den Fahrzeugseiten angebracht. Die hydraulische Federung des Fahrgestells konnte ausgeschaltet werden, um die Stabilisierung beim Feuern zu gewährleisten. Nach Umstieg auf das verbesserte M113A2-Fahrgestell wurde dieses beim M163 fortan als M741A1 bezeichnet. Im Rahmen der durch die Lockheed Electronics Company vorgenommenen PIVADS-Kampfwertsteigerung wurden das Feuerleitsystem und die Nachtkampftauglichkeit verbessert sowie die Möglichkeit geschaffen, APDS-Munition zu verschießen.[1]

  • M163: Standardversion mit Waffenaufnahme M157, Kanone M168 und Fahrgestell M741 auf Stand des M113A1.[6]
    • M163A1[7]: Modifikationen an der Waffenaufnahme (M157A1), später Antriebsstrang auf Stand des M113A2. Fahrgestell fortan als M741A1 bezeichnet.[1]
    • M163A1/A2 PIVADS[8]: Genauigkeit und Kapazitäten durch Entwicklungen von Lockheed Electronics Company gesteigert. Beinhaltet einen digitalen Prozessor; Hauptvisier und Rückstoßausgleichssystem wurden in der vertikalen Ebene stabilisiert, Verbesserungen an der Feuerleitanlage.[1]
  • M167: Geschleppte Version auf einem Anhänger. Zugfahrzeug war bis 1989 der Gama Goat, bis er durch den HMMWV ersetzt wurde.
  • Machbet: Israelische Weiterentwicklung mit 4 FIM-92 Stinger-Startern, verbessertem Zielverfolgungssystem und der Möglichkeit, Daten mit einem externen Hochleistungsradar auszutauschen.

Nutzerstaaten

Derzeitige M163-Nutzerstaaten in blau, ehemalige in rot
Jordanische M163 Vulcan, stationiert auf der Muwaffaq Salti Air Base

Derzeitige Nutzerstaaten

Ehemalige Nutzerstaaten

Literatur

  • Christopher F. Foss: Towed Artillery. Jane's Pocket Book 18. 1. Auflage. Mac Donald and Janes' Publishers Ltd, London 1977, S. 216.
Commons: M163 VADS – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Chris Conners: M163 VADS. American Fighting Vehicle Database, 25. März 2014, abgerufen am 3. April 2018 (englisch).
  2. Kenneth P. Werrell: Archie to SAM. A Short Operational History of Ground-Based Air Defense. Second Edition Auflage. Air University Press, Maxwell Air Force Base, Alabama 2005, ISBN 1-58566-136-8, S. 72–74 (englisch, Online [PDF; 5,4 MB; abgerufen am 3. April 2018]).
  3. Final Report. XM163 Vulcan Air Defense System. ACG-64F. (PDF; 4,84 MB) Department of the Army, U. S. Army Concept Team in Vietnam, 18. Juni 1969, abgerufen am 3. April 2018 (englisch).
  4. Amy Wilentz: No More Time for Sergeant York. Weinberger scraps the controversial antiaircraft gun. Time, 9. September 1985, abgerufen am 3. April 2018 (englisch).
  5. Avenger Program History. GlobalSecurity.org, abgerufen am 3. April 2018 (englisch).
  6. United States Department of the Army (Hrsg.): Operator′s Manual (Crew) for Gun, Air Defense Artillery, Self-Propelled: 20-MM, M163. United States Army Manual, Washington, D.C. 28. Mai 1976, S. 3–4 (englisch, Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 3. April 2018]).
  7. United States Department of the Army (Hrsg.): Organizational Maintenance Manual for Gun, Air Defense Artillery, Self-Propelled: 20-MM, M163A1. United States Army Manual, Washington, D.C. 15. April 1977, S. 1–2 (englisch, Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 3. April 2018]).
  8. United States Department of the Army (Hrsg.): Operator′s Manual (Crew) For Gun, Air Defense Artillery, Self-Propelled: 20-MM, M163A2. United States Army Manual, Washington, D.C. 7. Mai 1990, S. I–II (englisch, Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 3. April 2018]).