Charly-Oradour

Charly-Oradour
Charly-Oradour (Frankreich)
Charly-Oradour (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Metz
Kanton Le Pays messin
Gemeindeverband Rives de Moselle
Koordinaten 49° 10′ N, 6° 14′ OKoordinaten: 49° 10′ N, 6° 14′ O
Höhe 177–245 m
Fläche 6,77 km²
Einwohner 775 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 114 Einw./km²
Postleitzahl 57640
INSEE-Code

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Kirche der Heiligen Jungfrau Maria

Charly-Oradour (bis 1950 Charly) ist eine französische Gemeinde mit 775 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).

Geographie

Die Gemeinde Charly-Oradoue liegt in Lothringen, auf der rechten Seite der Mosel, etwa zehn Kilometer nordöstlich von Metz und fünf Kilometer südwestlich von Vigy.

Geschichte

Der Ort wurde im 15. Jahrhundert erstmals als Chairley erwähnt, ist aber wesentlich älter. Die Ortschaft gehörte früher zum Bistum Metz.[1]

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Landkreis Metz im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreide-, Wein-, Obst- und Gemüsebau.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt. Kurz zuvor waren die Einwohner von der französischen Verwaltung in den Südwesten Frankreichs evakuiert worden. 39 von ihnen gelangten nach Oradour-sur-Glane. Nach Partisanenangriffen verübte dort 1944 eine Einheit der Waffen-SS das Massaker von Oradour, bei dem die meisten Einwohner ums Leben kamen. Zum Andenken an die Toten wurde der Ort im August 1950 in Charly-Oradour umbenannt.

1915–1918 und 1940–1944 trug der Ort den deutschen Namen Karlen.

Demographie

Anzahl Einwohner seit Ende des Zweiten WeLtkriegs
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 166 196 248 259 385 621 634 672

Siehe auch

Mahnmal

Literatur

  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 101 (books.google.de).
Commons: Charly-Oradour – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 306 (google.books.de).