„Karl Dönitz“ – Versionsunterschied

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[[Postum]] ließ er, wie [[Hans Neusel]] in einem am 2. Juni 2005 in der Frankfurter Allgemeinen veröffentlichten Leserbrief<ref>[http://www.seiten.faz-archiv.de/faz/20050602/fd120050602227313.html ''Karl Dönitz an Karl Carstens''], Frankfurter Allgemeine Zeitung, Archiv, 2. Juni 2005</ref> mitteilte, durch einen „Anwalt eine Art Testament an den damaligen Bundespräsidenten [[Karl Carstens|Carstens]]“ übermitteln. Angeblich 1975 – auf den Tag dreißig Jahre „nach dem Inkrafttreten der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht“ – verfasst, hieß es darin: „Im Bewusstsein nicht endender Verantwortung, gegenüber dem Deutschen Volk, übertrage ich Inhalt und Aufgabe meines Amtes als letztes Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches auf den Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland.“<ref>[http://www.dra.de/online/hinweisdienste/wort/2005/dezember24.html DRA Rundfunkarchiv], 24. Dezember 2005</ref>
[[Postum]] ließ er, wie [[Hans Neusel]] in einem am 2. Juni 2005 in der Frankfurter Allgemeinen veröffentlichten Leserbrief<ref>[http://www.seiten.faz-archiv.de/faz/20050602/fd120050602227313.html ''Karl Dönitz an Karl Carstens''], Frankfurter Allgemeine Zeitung, Archiv, 2. Juni 2005</ref> mitteilte, durch einen „Anwalt eine Art Testament an den damaligen Bundespräsidenten [[Karl Carstens|Carstens]]“ übermitteln. Angeblich 1975 – auf den Tag dreißig Jahre „nach dem Inkrafttreten der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht“ – verfasst, hieß es darin: „Im Bewusstsein nicht endender Verantwortung, gegenüber dem Deutschen Volk, übertrage ich Inhalt und Aufgabe meines Amtes als letztes Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches auf den Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland.“<ref>[http://www.dra.de/online/hinweisdienste/wort/2005/dezember24.html DRA Rundfunkarchiv], 24. Dezember 2005</ref>

== Rezeption ==
=== Mythenbildung ===
Karl Dönitz war maßgeblich für den Versuch verantwortlich, die deutsche Niederlage im Zweiten Weltkrieg in einen moralischen Sieg umzudeuten und die Wehrmacht positiv darzustellen.<ref>Lars Ole Bodenstein: ''Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg.'' ''Die kritisch historische Analyse eines Mythos.'' In: ''Historische Mitteilungen.''15 2002, S. 7.</ref> Begonnen hatten Dönitz und seine Berater damit bereits unmittelbar nach der Übernahme der Staatsgewalt am 1. Mai 1945. Der letzte [[Wehrmachtsbericht]] vom 9. Mai 1945 zeichnete das Bild einer makellosen und effizienten Wehrmacht, die einem übermächtigen Gegner erlegen sei. Die darin enthaltene Apologie wurde zum Ausgangspunkt der Legende der „sauberen Wehrmacht“.<ref>Lars Ole Bodenstein: ''Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg.'' ''Die kritisch historische Analyse eines Mythos.'' In: ''Historische Mitteilungen.''15 2002, S. 8f..</ref> Da für Dönitz der Zweite Weltkrieg nicht aufgrund der Überlegenheit des Gegners, sondern aufgrund der mangelnden nationalen Geschlossenheit des deutschen Volkes verloren worden war, belebte er zugleich den Mythos, der Zusammenbruch der „Heimatfront“ sei Ursache der Niederlage gewesen und knüpfte an die sogenannte [[Dolchstoßlegende]] vom Ende des Ersten Weltkriegs an.<ref>Jörg Hillmann: ''Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis.'' In: ''Historische Mitteilungen.''20 2007, S. 46.</ref> In der Rezeption der Ereignisse in Plön und Flensburg kurz vor Kriegsende wurde Dönitz teilweise als „Retter“ wahrgenommen, der die Kapitulation gegen den Willen Hitlers durchgesetzt habe. Dabei wurde nur bedingt erkannt, dass Dönitz zunächst noch bereit war, das Hitlersche Untergangsszenario im Sinne des Prinzips von „Sieg oder Bolschewismus“ zu vollziehen.<ref>Jörg Hillmann: ''Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis.'' In: ''Historische Mitteilungen.''20 2007, S. 19.</ref>

Begünstigt wurde die Legendenbildung durch die emotionale Bindung vieler Soldaten und Zivilisten, die in den letzten Kriegstagen durch die Marine über die Ostsee evakuiert worden waren. Bis in die Gegenwart gestehen breite Kreise der Öffentlichkeit Dönitz zu, sich bei der Evakuierung der Bevölkerung aus dem Osten vorbildlich verhalten zu haben. Die [[Landsmannschaft Ostpreußen]] etwa verlieh ihm 1975 ihre höchste Auszeichnung, den „[[Preußenschild]]“.<ref>Lars Ole Bodenstein: ''Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg.'' ''Die kritisch historische Analyse eines Mythos.'' In: ''Historische Mitteilungen.''15 2002, S. 9f.</ref> Dönitz’ Fortführung des Krieges in Richtung Westen wurde in der Rezeption als notwendig angesehen, um Zeit für die Evakuierung von Flüchtlingen aus dem Osten zu gewinnen. Übersehen wird dabei, dass Dönitz selbst die zunächst nur auf Soldaten ausgerichtete Rettungsoperation durch Treibstoffbeschränkungen eher behinderte, und dass die Soldaten und Bevölkerung in den deutsch besetzten Gebieten weiter terrorisiert wurden.<ref>Jörg Hillmann: ''Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis.'' In: ''Historische Mitteilungen.''20 2007, S. 60.</ref>

Die Verurteilung im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß, die ausdrücklich nicht auf Dönitz’ „Verstöße[n] gegen die internationalen Bestimmungen für den U-Boot-Krieg“ fußte, leistete der Legendenbildung Vorschub. Da auch ehemalige Kriegsgegner, die ihre U-Boote in vergleichbarer Weise eingesetzt hatten, der Kriegsmarine attestierten, ehrenhaft gekämpft zu haben, wurde die Verurteilung Dönitz’ von den Angehörigen der Kriegsmarine als „Siegerjustiz“ gewertet. „Karl Dönitz wurde zum Märtyrer,“ argumentiert Jörg Hillmann, „da er für die gesamte Kriegsmarine eine Schuld zu tragen hatte, die entweder ausschließlich in der Tatsache des verlorenen Krieges und/oder in der Nachfolge Adolf Hitlers begründet lag.“<ref>Jörg Hillmann: ''Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis.'' In: ''Historische Mitteilungen.''20 2007, S. 53.</ref> Traditionsverbände der Marine wie der [[Deutscher Marinebund|Deutsche Marinebund]] beklagten in der Folge das „Martyrium“ Dönitz’, den sie nur als vorbildlichen Truppenführer wahrnahmen. Aber auch der kommissarische Leiter der Abteilung Marine, [[Karl-Adolf Zenker]], erinnerte in seiner Ansprache gegenüber den ersten Freiwilligen der neugegründeten [[Bundesmarine]] am 16. Januar 1956 an die Großadmirale Raeder und Dönitz, die aus politischen Gründen zu Hafstrafen verurteilt worden seien. Zenkers Ehrenerklärung für Dönitz führten im April 1956 zu einer [[Große Anfrage|Großen Anfrage]] der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|Sozialdemokraten]] im [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] und zu einem mit großer Mehrheit aus den Reihen von Regierung und Opposition gefassten Beschluss, dass die vermeintlichen militärischen Leistungen Dönitz’ nicht von seinem politischen Versagen als Oberbefehlshaber zu trennen seien.<ref>Lars Ole Bodenstein: ''Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg.'' ''Die kritisch historische Analyse eines Mythos.'' In: ''Historische Mitteilungen.''15 2002, S. 16.</ref>

Eine kritische Betrachtungsweise Dönitz’ wurde durch die Ehrenbezeugungen der früheren Feinde erschwert, die sich schon während des Krieges angedeutet hatten und bis zu Dönitz’ Tod anhielten. 1976 etwa veröffentlichten 254 westliche Offiziere eine apologetische Laudation auf den Soldaten Dönitz.<ref>Lars Ole Bodenstein: ''Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg.'' ''Die kritisch historische Analyse eines Mythos.'' In: ''Historische Mitteilungen.''15 2002, S. 13f.; Lorenz Jäger: [http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/doenitz-at-nuremberg-a-re-appraisal-193625.html ''Doenitz at Nuremberg: A Re-Appraisal'']. In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', 16. März 2003, Nr. 11, Seite 21.</ref>

Dönitz selbst gelang es nach seiner Haftentlassung am 1. Oktober 1956, durch Bücher und Interviews seine Sicht der Ereignisse der Jahre 1935 bis 1945 zu verbreiten und ein Bild des unpolitischen Berufsoffiziers aufzubauen, der für die Verbrechen des NS-Regimes keine Verantwortung trage. Dazu trug auch bei, dass einschlägiges Aktenmaterial der Forschung lange nicht zugänglich war, sodass Dönitz über einen Wissensvorsprung verfügte.<ref>Lars Ole Bodenstein: ''Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg.'' ''Die kritisch historische Analyse eines Mythos.'' In: ''Historische Mitteilungen.''15 2002, S. 16f..</ref> Dönitz berief sich stets auf das [[Preußische Tugenden|Preußentum]]. Er kenne keinen individuellen Geist, sondern nur das preußische Gemeinschaftsgefühl. Hatte er die nationalsozialistische Volksgemeinschaft zuvor als unmittelbare Folge dieses preußischen Gemeinschaftsgefühls verstanden, so vermochte er das nationalsozialistische Gedankengut nach dem Krieg auszublenden und trotzdem mit Tugenden wie Pflichtbewusstsein, Verantwortungsgefühl und Treue das Bild eines tadelsfreien Offiziers zu stilisieren.<ref>Jörg Hillmann: ''Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis.'' In: ''Historische Mitteilungen.''20 2007, S. 55.</ref> Gegenüber [[Albert Speer]]s gegenteiligen Aussagen bestand Dönitz darauf, dass Speer Hitler dazu gebracht habe, ihn zum Nachfolger zu bestimmen und betonte damit sein eigenes Opfer. Seine bedingungslose Gefolgschaft, seine antisemitischen Hetzkampagnen und Durchhalteparolen verschwieg er. „Karl Dönitz“ so folgert Jörg Hillmann, „hat sich selbst zum unpolitischen Opfer der NS-Diktatur stilisiert und sein Wirken als Oberbefehlshaber der Kriegsmarine ausschließlich als eine militärische Aufgabe, fernab des Reginmes dargestellt und die besondere Bedeutung der U-Bootwaffe sowohl vor und während des Krieges, wie zum Kriegsende und in der Rezeptionsgeschichte vollkommen überbetont.“<ref>Jörg Hillmann: ''Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis.'' In: ''Historische Mitteilungen.''20 2007, S. 56.</ref> Einen Wandel des Dönitz-Bildes löste Lars Bodenstein zufolge der Bestseller ''[[Das Boot (Roman)|Das Boot]]'' von [[Lothar-Günther Buchheim]] aus, in welchem Dönitz als inkompetenter Maulheld charakterisiert wird.<ref>Lars Ole Bodenstein: ''Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg.'' ''Die kritisch historische Analyse eines Mythos.'' In: ''Historische Mitteilungen.''15 2002, S. 18.</ref>

=== Historische Forschung ===
Auf wissenschaftlicher Basis näherte sich 1984 der Amerikaner Peter Padfield der Person Karl Dönitz.<ref>Jörg Hillmann: ''Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis.'' In: ''Historische Mitteilungen.''20 2007, S. 54.</ref>


== Schriften ==
== Schriften ==

Version vom 2. Juni 2014, 23:49 Uhr

Karl Dönitz als Großadmiral, 1943

Karl Dönitz (* 16. September 1891 in Grünau bei Berlin; † 24. Dezember 1980 in Aumühle) war ein deutscher Marineoffizier (ab Januar 1943 Großadmiral), Nationalsozialist, NSDAP-Mitglied,[1] enger Gefolgsmann Adolf Hitlers und letztes Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs.

Anfang 1936 wurde Dönitz „Führer der U-Boote“ (ab 1939: „Befehlshaber der U-Boote“) und war in der deutschen Kriegsmarine die treibende Kraft beim Aufbau der U-Boot-Waffe. Ende Januar 1943 zum Oberbefehlshaber der Kriegsmarine ernannt, wurde er in Hitlers politischem Testament vom 29. April 1945 zu dessen Nachfolger als Reichspräsident und als Oberbefehlshaber der Wehrmacht bestellt.

Nach Hitlers Tod setzte er daraufhin am 2. Mai 1945 eine geschäftsführende Reichsregierung unter Lutz Graf Schwerin von Krosigk als Leitendem Reichsminister ein. Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 wurden Dönitz und alle Mitglieder der Regierung am 23. Mai 1945 im Sonderbereich Mürwik verhaftet.

Dönitz gehörte zu den 24 Angeklagten im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher. Er wurde wegen Führens von Angriffskriegen und Kriegsverbrechen schuldig gesprochen und am 1. Oktober 1946 zu zehn Jahren Haft verurteilt, die er bis 1. Oktober 1956 vollständig verbüßte.

Leben

Kaiserreich und Erster Weltkrieg

Karl Dönitz

Dönitz entstammte der sozialen Schicht des staatstreuen preußischen Bürgertums. Er war der Sohn des Ingenieurs Emil Dönitz und dessen Ehefrau Anna, geborene Beyer. Seine Mutter verstarb bereits, als er noch keine vier Jahr alt war; er und sein zwei Jahre älterer Bruder Friedrich wurden von da an von ihrem Vater alleine aufgezogen.[2]

Nach dem Abitur trat Dönitz am 1. April 1910 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Zu diesem Ausbildungsjahrgang, der so genannten „Crew 10“, gehörte auch Martin Niemöller. Im Anschluss an die Infanterieausbildung in der Marineschule Mürwik trat Seekadett Dönitz am 12. Mai die Bordausbildung auf dem Großen Kreuzer SMS Hertha an. Am 1. April des folgenden Jahres kehrte er zurück an die Marineschule, um seine Offiziersausbildung zu beginnen. Am 15. April 1911 wurde Dönitz zum Fähnrich zur See befördert. Im Sommer 1912 absolvierte er seinen Infanterielehrgang beim II. Seebataillon und einen Torpedolehrgang auf der Panzerkorvette SMS Württemberg. Mit dem Absolvieren eines Artillerielehrgangs an der Schiffsartillerieschule in Kiel beendete Fähnrich z. S. Dönitz seine Ausbildung als Seekadett und wurde am 1. Oktober 1912 als Wachoffizier und Adjutant auf den Kleinen Kreuzer SMS Breslau kommandiert. Als väterliche Figur und Mentor nach dem Tod des Vaters galt der Erste Offizier der Breslau, Kapitänleutnant Wilfried von Löwenfeld. Zu dieser Zeit war die Breslau der modernste Kleine Kreuzer der deutschen Flotte. Gemeinsam mit dem Schlachtkreuzer SMS Goeben wurde die Breslau ins Mittelmeer kommandiert und der verbündeten türkischen Marine unterstellt.

Am 27. September 1913 wurde Dönitz zum Leutnant zur See befördert.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges gelang es dem kleinen Geschwader, bestehend aus SMS Breslau und SMS Goeben unter der Führung von Konteradmiral Wilhelm Souchon, den französischen und britischen Seestreitkräften auszuweichen und nach Konstantinopel zu entkommen, wo die Schiffe der türkischen Marine unterstellt wurden. Die Breslau nahm fortan unter dem Namen Midilli an Gefechten gegen Einheiten der Kaiserlich russischen Marine im Schwarzen Meer teil. Leutnant z. S. Dönitz wurde im Kriegsjahr 1914 mehrfach ausgezeichnet.

Im August 1915 lag die Midilli zu Reparaturarbeiten in der Werft von Stenia bei Konstantinopel (heute İstinye, Stadtteil von Istanbul). Leutnant zur See Dönitz wurde in dieser Zeit als Flugplatzleiter einer Fliegerabteilung an die Dardanellen-Front und nach San Stefano versetzt, wo er auch als Beobachtungsoffizier eingesetzt wurde und sich als Flieger ausbilden ließ. Im September verließ Dönitz die Breslau.

Einen sozialen Aufstieg für Dönitz bedeutete seine Heirat 1916 mit Ingeborg Weber, der Tochter eines Generals.[3]

Dönitz als WO auf U 39

Oberleutnant z. S. Dönitz meldete sich freiwillig zu der neuen Waffengattung der U-Boote und wurde am 15. September der U-Abteilung der Reichsmarine zugeteilt. Die U-Ausbildung begann für ihn mit einem weiteren Torpedolehrgang, diesmal speziell auf die Erfordernisse des modernen Waffensystems Unterseeboot zugeschnitten. Dieser Lehrgang brachte ihn im Oktober zurück an Bord der Württemberg. Den Jahreswechsel verbrachte Dönitz an der U-Schule. Am 17. Januar wurde er als Wachoffizier auf U 39 kommandiert. Auf U 39 nahm Dönitz unter den Kommandanten Walther Forstmann und Heinrich Metzger insgesamt an fünf Feindfahrten teil, bis er im Dezember 1917 von Bord ging, um sich auf ein eigenes Kommando vorzubereiten.

Am 1. März 1918 erhielt Dönitz das Kommando auf UC 25, einem - von der der Hamburger Vulkanwerft gebauten - minenführenden UC II-Boot. Auf der ersten der beiden Feindfahrten, die er mit diesem Boot unternahm, drang er in den italienischen Hafen Augusta ein und versenkte ein dort liegendes Schiff. Die Torpedos von UC 25 trafen einen italienischen Kohlefrachter und nicht, wie befohlen, beabsichtigt und auch später gemeldet, das britische Werkstattschiff Cyclops. In der Annahme, Dönitz habe dieses versenkt, empfahl sein Flottillenchef ihn zur Auszeichnung. Infolgedessen wurde Dönitz am 10. Juni 1918 das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen.[4] [5] Im September desselben Jahres erhielt er das Kommando auf UB 68, einem erheblich größeren, hochseefähigen Zweihüllenboot. Bei einem Angriff auf einen britischen Geleitzug im Mittelmeer wurde UB 68 tauchunfähig und erheblich beschädigt, weshalb es von der Besatzung aufgegeben wurde. Nach Verlassen des Bootes geriet Dönitz in britische Kriegsgefangenschaft, die er nutzte, um die spanische Sprache zu erlernen. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er im Juli 1919 entlassen und kehrte zu seiner Frau und Tochter Ursula nach Deutschland zurück.[6]

Weimarer Republik

Dönitz wurde in die zunächst vorläufige Reichsmarine der Weimarer Republik übernommen und im Juli 1919 zum Stab der Marinestation der Ostsee kommandiert, wo er Hilfsarbeiten unter anderem als Referent für Offizierspersonalien verrichtete. Seit März 1920 war er dann Kommandant von verschiedenen Torpedobooten, namentlich V-5, T-57 und G-8. Dönitz, der dem Chef des Stationskommandos, Vizeadmiral Magnus von Levetzow, persönlich bekannt war, war von diesem deshalb zum Kommandanten des Torpedobootes „V 5“ ernannt worden, um sich ab dem ersten Tag des Kapp-Lüttwitz-Putsches für die Unterstützung der Putschisten „zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung“ bereit zu halten. Dem Militärhistoriker Herbert Kraus zufolge, erlebte Dönitz das „Scheitern des Putsches [...] als persönliche Niederlage an Bord seines Bootes“, da er erkennen musste, „daß die alte Ordnung mit Waffengewalt [...] nicht wiederhergestellt werden konnte.“[7] Am 1. Januar 1921 wurde er zum Kapitänleutnant befördert und war der I. Torpedobootshalbflottille unterstellt.

Ab Frühjahr 1923 war er Referent und Adjutant der Inspektion des Torpedo- und Minenwesens. In dieser Zeit erhielt er eine Admiralstabsoffizierausbildung durch den damaligen Inspekteur des Bildungswesens der Marine Konteradmiral Erich Raeder. Mit dem 3. November 1924 wurde Kapitänleutnant Dönitz Referent in der Marinewehrabteilung; in dieser Stellung verblieb er etwas mehr als zwei Jahre. Anschließend war er als Navigationsoffizier auf dem Kreuzer Nymphe eingesetzt. In dieser Zeit nahm er an einer Navigationsschulungsfahrt auf dem Vermessungsschiff Meteor teil und absolvierte einen Kurs für Wetterkunde am Observatorium der Marine in Wilhelmshaven.

Am 24. September 1928 wurde Dönitz Chef der 4. Torpedobootshalbflottille, und am 1. November 1928 wurde er zum Korvettenkapitän befördert. Zwei Jahre später wurde er 1. Admiralstabsoffizier der Marinestation der Nordsee.

Hilfreich für den rasanten Aufstieg waren die überaus positiven Beurteilungen, die Dönitz von seinen militärischen Vorgesetzten erhalten hatte –13 im Zeitraum von Juli 1913 bis November 1933. Lediglich der spätere Admiral und damalige Kapitän zur See Wilhelm Canaris bemängelte in seiner ersten Beurteilung vom November 1931, Dönitz‘ „Charakterbildung“ sei „noch nicht abgeschlossen“, er sei sehr ehrgeizig und geltungsbedürftig, erklärte diese Mängel aber in seiner zweiten Beurteilung ein Jahr später für vollständig behoben.[8]

Zeit des Nationalsozialismus

Vorkriegszeit

In der Funktion des 1. Admiralstabsoffizier der Marinestation der Nordsee wurde er am 1. Oktober 1933 zum Fregattenkapitän ernannt. Als Kommandant des Kreuzers Emden, seit Ende September 1934, machte Dönitz im Jahr 1935 eine mehrmonatige Auslandsreise nach Südostasien. Nach der Rückkehr von dieser Reise wurde Dönitz von dem damaligen Generaladmiral Erich Raeder mit dem Aufbau der neuen deutschen U-Boot-Waffe beauftragt. Der Bau deutscher U-Boote war möglich geworden, nachdem sich Adolf Hitler im selben Jahr mit dem Deutsch-britischen Flottenabkommen über den Versailler Vertrag hinweggesetzt hatte, indem er einseitig die deutsche Wehrhoheit erklärte.

In der allgemeinen Strategie der deutschen Marine, dem Unterbrechen der Seewege des Gegners (der damaligen Militärdoktrin zufolge insbesondere Großbritanniens), war für das Waffensystem U-Boot keine maßgebliche Rolle vorgesehen. Am 22. September 1935 wurde Fregattenkapitän Dönitz Chef der U-Boot-Flottille Weddigen ernannt und am 1. Oktober 1935 zum Kapitän zur See befördert. Im Januar des Jahres erhielt er das Ehrenkreuz für Frontkämpfer. Bereits am 1. Januar 1936 wurde Dönitz’ Posten aufgewertet und in Führer der Unterseeboote (F. d. U.) umbenannt. Am 28. Januar 1939 erfolgte seine Ernennung zum Kommodore.

Zweiter Weltkrieg

Dönitz begrüßt Besatzungsmitglieder eines U-Boots, Wilhelmshaven 1940

Einen Monat nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. Oktober 1939 wurde Dönitz zum Konteradmiral ernannt. Am 19. September 1939 wurde sein Dienstposten in Befehlshaber der Unterseeboote (BdU) umbenannt.

Im Bewusstsein der politischen Krisen in den Jahren 1935 bis 1938 musste Dönitz die Möglichkeit einer Gegnerschaft Englands bei der strategischen Ausrichtung der U-Boot-Waffe berücksichtigen. Ein effektiver Handelskrieg setzte laut Dönitz eine Sollstärke der U-Boot-Waffe von rund 300 Booten voraus. Gemäß der Doktrin der „Drittelparität“ sollten sich ein Drittel der Boote im Fronteinsatz befinden, ein weiteres Drittel im An- bzw. Abmarsch und das letzte Drittel zu Überholung in den Heimathäfen. Im Z-Plan vom 1. März 1939 wurde der Bau von 249 U-Booten beschlossen.

Dönitz ließ die U-Boot-Besatzungen dazu ausbilden, gegen Geleitzüge zu kämpfen. Dönitz wollte einer Massierung an Schiffen eine Massierung an U-Booten entgegensetzen, die so genannte Rudeltaktik.

So begann der Seekrieg im Atlantik zwar mit einer geringen Zahl an U-Booten (57 U-Boote, davon nur 37 für den Atlantik geeignet), aber dennoch mit Erfolgen für die deutsche Seite. Aufgrund dieser Erfolge wurde Dönitz am 1. September 1940 zum Vizeadmiral und am 14. März 1942 zum Admiral befördert.

Oberbefehlshaber

Am 31. Januar 1943 wurde Dönitz unter Auslassung des Dienstgrades Generaladmiral Großadmiral und Nachfolger von Großadmiral Erich Raeder als Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine. Hitler hatte Raeders Strategie der Seekriegsführung (Schlachtschiff Bismarck im Mai 1941, Unternehmen Rösselsprung im Juni 1942 und Unternehmen Regenbogen im Dezember 1942) kritisiert und dessen Rücktrittsangebot am 6. Januar 1943 zugestimmt.

Als Oberbefehlshaber der Kriegsmarine gab Dönitz den Posten als Befehlshaber der Unterseeboote nicht auf. Nachdem die Atlantikschlacht im Frühjahr 1943 aufgrund technologischer Unterlegenheit der veralteten U-Boot-Typen gescheitert war, versuchte er, durch eine Massenfertigung neuer U-Boote und rücksichtslose Durchhalteappelle an die U-Boot-Besatzungen, die sachlich durch nichts mehr gerechtfertigt waren, eine strategische Offensivoption zurückzuerlangen: „… vor Flugzeugen nicht tauchen, schießen und abwehren. Vor Zerstörern möglichst über Wasser ablaufen. Hart sein, nach vorne kommen und angreifen. Ich glaube an Euch.“ (Aus dem Angriffsbefehl für 27 U-Boote auf Konvoi HX 239, Mai 1943, zit. n. Andrew Williams: U-Boot-Krieg im Atlantik. Heel Verlag, Königswinter 2007, ISBN 978-3-8289-0587-0, S. 265. (Engl. Originalausgabe The Battle Of The Atlantic 2002 für BBC Worldwide Ltd.))Vorlage:": Ungültiger Wert: ref= Dies bedeutete jedoch, in den Worten des britischen Sachbuchautors Andrew Williams: „Jeder U-Boot-Kommandant, der den Befehl von Dönitz befolgen würde, auf der Wasseroberfläche zu kämpfen, unterschrieb sein eigenes Todesurteil.“ (Andrew Williams: U-Boot-Krieg im Atlantik. S. 265.)Vorlage:": Ungültiger Wert: ref=

Bei der Invasion in der Normandie (1944) ließ er jedes verfügbare Boot auslaufen:

„Jedes feindliche Fahrzeug, das der Landung dient, auch wenn es etwa nur ein halbes Hundert Soldaten oder einen Panzer an Land bringt, ist ein Ziel. Es ist anzugreifen, auch unter Gefahr des eigenen Verlustes. […] Das Boot, das dem Feinde bei der Landung Verluste beibringt, hat seine höchste Aufgabe erfüllt und sein Dasein gerechtfertigt, auch wenn es dabei bleibt.“[9]

Das war angesichts der zu diesem Zeitpunkt massiven alliierten Überlegenheit quasi ein Kamikaze-Befehl, da nur geringe Aussichten bestanden, dass ein U-Boot einen Angriff auf die stark gesicherten Konvois im Kanal oder auf die Schiffskonzentrationen vor der Normandie-Küste überstehen würde.

Obwohl die Zahl der versenkten U-Boote in der Folgezeit immer weiter stieg, wurde die Möglichkeit, dass die Alliierten die deutsche Enigma-Maschine endgültig entschlüsselt haben könnten, weiterhin ausgeschlossen. Stattdessen wurde vermutet, dass U-Boote und damit auch Enigma-Maschinen und Schlüsselunterlagen in alliierte Hände gefallen seien.

Trotz der einerseits erdrückenden eigenen Verluste und der gleichzeitig sehr stark abgefallenen Versenkungserfolge konnte sich Dönitz, von einer kurzen Phase Mitte 1943 abgesehen, zu keinem Zeitpunkt dazu entschließen, die Konsequenzen zu ziehen und den U-Boot-Krieg abzubrechen. Er begründete dies mit strategischen Überlegungen. Seiner Auffassung nach hätte ein Abbruch der Atlantikschlacht den Alliierten ermöglicht, große Mengen von Menschen und Material freizumachen, die dann an anderer Stelle gegen Deutschland zum Einsatz gebracht worden wären.

Das Ergebnis dieser Haltung lässt sich auch an den Verlustzahlen ablesen: Von den rund 41.000 deutschen U-Boot-Fahrern des Zweiten Weltkrieges sind bis Kriegsende fast 26.000 im Einsatz umgekommen. Unter den Toten war auch Dönitz’ jüngerer Sohn Peter. Der andere Sohn Klaus wurde auf dem Schnellboot S 141 bei einem Angriff auf Selsey an der englischen Küste getötet.

In dem 68 Monate dauernden Kampf gingen 781 deutsche U-Boote verloren. Von den 632 nachgewiesenen von den Alliierten versenkten U-Booten wurden 500 von den britischen oder deren verbündeten Streitkräften versenkt. Eine solche Verlustquote hatte keine andere Waffengattung zu verzeichnen, weder auf deutscher noch auf alliierter Seite.

Befehligt wurden die U-Boote zuerst von Wilhelmshaven aus (1939/40), dann vom Schloss Kernével bei Lorient (1940–42), wo der BdU mit nur sechs Stabsoffizieren die Einsätze dirigierte, schließlich vom Hauptquartier Koralle in Bernau bei Berlin (1943–45). Die geringe Zahl auf deutscher Seite stand in einem eklatanten Missverhältnis zu den Hunderten von Stabsoffizieren, mit denen die britische U-Boot-Abwehr von London und Liverpool aus ihre Gegenmaßnahmen strategisch und taktisch koordinierte und technisch revolutionierte.

Stationen während des Zweiten Weltkriegs:

  • 19. September 1939 bis 30. Januar 1943 Befehlshaber der Unterseeboote
  • 30. Januar 1943 bis 30. April 1945 Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, gleichzeitig weiterhin Befehlshaber der Unterseeboote
  • 17.–30. April 1945 zugleich Wehrmachtsoberbefehlshaber Nord
  • 1.–23. Mai 1945 Reichspräsident und Oberbefehlshaber der Wehrmacht
Hitlers Nachfolger als Reichspräsident
Dönitz und Hitler 1945 im Führerbunker

Hitler ernannte Dönitz testamentarisch zu seinem Nachfolger als Reichspräsident. Dönitz wurde davon am 30. April um 18:35 Uhr telegraphisch an seinem Aufenthaltsort Plön unterrichtet und antwortete telegraphisch am 1. Mai um 1:22 Uhr:

„Mein Führer, meine Treue zu Ihnen wird unabdingbar sein. Ich werde daher weiter alle Versuche unternehmen, um Sie in Berlin zu entsetzen. Wenn das Schicksal mich dennoch zwingt, als der von Ihnen bestimmte Nachfolger das Deutsche Reich zu führen, werde ich diesen Krieg, so zu Ende führen, wie es der einmalige Heldenkampf des Deutschen Volkes verlangt.“[10]

Sein Amt als „Nachfolger des Führers“ trat Dönitz mit einer Ansprache an das deutsche Volk an, die der Reichssender Flensburg am 1. Mai um 22:30 Uhr ausstrahlte.[11] Regierungssitz war Flensburg, der letzte noch unbesetzte Teil des Dritten Reiches. Nach der Kapitulation vom 8. Mai 1945 wurde die Flensburger Regierung am 23. Mai von den Alliierten abgesetzt und Dönitz verhaftet, der anschließend im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher wegen Kriegsverbrechen und Planung eines Angriffskrieges unter Anklage gestellt wurde.

Kapitulation

Entsprechend strebten er und die geschäftsführende Reichsregierung einen Separatfrieden mit den Westalliierten an, um die Rote Armee aus Deutschland zurückzudrängen. Nachdem bereits auf der alliierten Konferenz von Casablanca im Jahr 1943 die Forderung des amerikanischen Präsidenten Roosevelt nach bedingungsloser Kapitulation der Kriegsgegner verabschiedet worden war und Churchill einen Konflikt mit den russischen Alliierten befürchtete, lehnten die westlichen Alliierten jedoch jede Teilkapitulation ab. Nach dem Krieg begründete Dönitz die Fortsetzung des Krieges auch damit, dass möglichst viele deutsche Soldaten in westalliierte Gefangenschaft gebracht werden sollten, um sie so vor sowjetischer Gefangenschaft zu bewahren. Diese Darstellung wird jedoch von jüngerer historischer Forschung zum Teil in Frage gestellt und als beschönigend dargestellt, da Dönitz erst zwei Tage vor der Kapitulation befahl, die gesamten verfügbaren Schiffe zur Rettung von Flüchtlingen einzusetzen (vgl. z. B. die Arbeiten von Heinrich Schwendemann im Literaturverzeichnis). Weiterhin fällten Marinekriegsgerichte im noch von deutschen Truppen kontrollierten Gebiet unter Berufung auf Dönitz’ Durchhaltebefehle bis in die Tage nach der Gesamtkapitulation hinein zahlreiche Todesurteile wegen Fahnenflucht und „Wehrkraftzersetzung“. Dönitz persönlich bestand darauf, den Hitlergruß als Ehrenbezeugung beizubehalten und alle Hitlerbilder an ihrem Platz zu belassen.[12]

Generaloberst Jodl unterzeichnet in Reims die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht (7. Mai 1945)
Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel unterzeichnet am 8. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht.

Nachdem am 1. Mai 1945 um 21:25 Uhr der Reichssender Hamburg erstmals den Tod Hitlers bekannt gegeben hatte, erklärte Dönitz am 2. Mai 1945 über den Sender Flensburg, dass die Regierung Dönitz die Nachfolge Hitlers angetreten habe. Am selben Tag befahl in Berlin General Weidling die Einstellung aller Kampfhandlungen in der Reichshauptstadt. Dönitz bereitete umgehend eine Teilkapitulation gegenüber den Westalliierten vor, um möglichst viele Deutsche dem sowjetischen Einfluss zu entziehen. Generaladmiral von Friedeburg traf am 3. Mai 11:30 Uhr im britischen Hauptquartier von Feldmarschall Montgomery in Wendisch Evern bei Lüneburg ein, um eine Teilkapitulation in Nordwestdeutschland, den Niederlanden und Dänemark vorzubereiten. Sie wurde am 4. Mai 18:30 Uhr unterzeichnet und trat am 5. Mai 8:00 Uhr (dt. Sommerzeit) in Kraft.[13] Am 5./6. Mai trafen Generaladmiral von Friedeburg und am 6. Mai Generaloberst Alfred Jodl im Hauptquartier von General Dwight D. Eisenhower wegen einer weiteren Teilkapitulation gegenüber den Westalliierten ein. Eisenhower bestand jedoch auf einer Gesamtkapitulation, aber mit dem Zugeständnis, dass nach der Unterzeichnung 48 Stunden zur Umsetzung verbleiben könnten.[14] Damit hatte die Regierung Dönitz ihr Ziel erreicht, große Teile der Wehrmacht in Mittel- und Süddeutschland vor sowjetischer Gefangennahme zu bewahren und sie hinter die westalliierten Linien fliehen zu lassen.

Am 7. Mai um 2:41 Uhr morgens unterzeichnete im Auftrag von Dönitz im operativen Hauptquartier der SHAEF (Supreme Headquarters Allied Expeditionary Force) im französischen Reims Generaloberst Jodl die bedingungslose Gesamtkapitulation aller deutschen Streitkräfte. Die Einstellung aller Kampfhandlungen musste also spätestens bis 9. Mai 0:01 Uhr erfolgt sein. Da keine hochrangigen sowjetischen Offiziere in Reims teilgenommen hatten, musste auf Wunsch Stalins die Unterzeichnung im sowjetischen Hauptquartier wiederholt werden.[15] Der Kapitulationsakt wurde einen Tag später durch das Oberkommando der Wehrmacht sowie die Oberbefehlshaber von Heer, Luftwaffe und Marine ratifiziert. Daher unterzeichneten, diesmal im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst, am 8. Mai um 23:30 Uhr (dt. Sommerzeit) der von Dönitz dazu bevollmächtigte Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, Generaladmiral von Friedeburg sowie Generaloberst Stumpff eine weitere Kapitulationsurkunde.

Nachkriegszeit

Nach der Kapitulation

Karl Dönitz, Festnahmekarte der US-Regierung vom 23. Juni 1945

Die Regierung Dönitz blieb aber noch einige Tage über die Kapitulation hinaus im Amt. Am 10. Mai stimmte Dönitz der Übernahme von SS-Angehörigen in die Kriegsmarine zu, obwohl er Himmler wegen der Verbrechen der SS am 6. Mai entlassen hatte. Aus Dönitz’ Sicht hatten Wehrmacht und Marine sich bewährt. Sie hatten sich – im Gegensatz zum Ersten Weltkrieg – nicht gegen die Regierung gewandt. Meuterei und Revolution waren ausgeblieben. Die pluralistische Regierungsform der westlichen Gesellschaften lehnte Dönitz ab.

„Die wahre Volksgemeinschaft, die der Nationalsozialismus geschaffen hat, muß erhalten werden; der Wahnsinn der Parteien wie vor 1933 darf nicht wieder Platz greifen.“[16][17]

schrieb er eine Woche nach der Kapitulation. Er lehnte eine Verantwortung der NS-Führung für die Vorgänge in den Konzentrationslagern ab. Dass dies keine Staatsverbrechen seien, sondern normale juristische Fälle, die Einzeltätern anzulasten seien, ist seinem Tagesbefehl an die Wehrmacht vom 18. Mai zu entnehmen. Dönitz versuchte noch, über Dwight D. Eisenhower eine Verordnung in Kraft zu setzen, die das Reichsgericht für die Verbrechen in den Konzentrationslagern zuständig gemacht hätte.[16] Dönitz legte Eisenhower auch nahe, sein Vorgehen gegen den Nationalsozialismus einzuschränken, weil sonst eine Bolschewisierung Deutschlands drohe. In persönlichen Gesprächen mit den Abgesandten der Alliierten am 17. und 20. Mai legte er diese Ansichten nochmals dar. Am 23. Mai 1945 wurden Dönitz, Mitglieder der Geschäftsführenden Reichsregierung und des Oberkommandos der Wehrmacht im so genannten Sonderbereich Mürwik/Flensburg auf die Patria bestellt, die zur Britischen Besatzungszone gehörte, und dort verhaftet.[18] Am 5. Juni 1945 verkündeten die Alliierten in der Berliner Erklärung ihre Übernahme der obersten Regierungsgewalt über Deutschland.

Angeklagter im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher

Die Anklagebank im Nürnberger Prozess 1946: vordere Reihe v.l.n.r. Göring, Heß, Ribbentrop, Keitel, dahinter Dönitz, Raeder, Schirach, Sauckel

Dönitz wurde zusammen mit anderen hohen Wehrmachtsangehörigen und Vertretern der NSDAP-Hierarchie im Kriegsgefangenenlager Nr. 32 (Camp Ashcan) im luxemburgischen Bad Mondorf interniert. Im Oktober 1945 wurde er dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg überstellt und angeklagt.

Von Dönitz stammte der Laconia-Befehl vom 17. September 1942, der es untersagte, Angehörige versenkter Schiffe zu bergen oder ihnen Nahrungsmittel oder Wasser zu geben, wenn sie sich in Rettungsbooten befanden. Dönitz hatte diesen Befehl gegeben, nachdem ein amerikanischer Bomber U 156 bombardiert hatte, das gerade mit anderen deutschen U-Booten Rettungsboote mit Überlebenden des zuvor versenkten britischen Truppentransporters Laconia im Schlepp hatte.

Während einer Inspektion in einem U-Boot-Verband im Oktober 1942 sagte Dönitz:

„die U-Boot-Erfolge hätten sich zwar verringert, aber die Lage würde sich in Kürze bessern, denn es sei für die Alliierten sehr schwer, genügend Besatzungen für ihre Schiffe zu finden. Es sei jetzt ein Stadium erreicht worden, da der totale Krieg auch zur See geführt werden müsse. Die Schiffsbesatzungen seien für die U-Boote genauso ein Ziel wie die Schiffe selbst!“[19]

Im Operationsbefehl Atlantik Nr. 56 vom 7. Oktober 1943 stand ein neuer Absatz für die frisch ausgelaufenen U-Boote im Atlantik, der nach Ansicht einiger Historiker Hitlers Absicht bestätigte, die Besatzungen der alliierten Handelsmarine möglichst zu vernichten:

„Rescueships
Zu jedem Geleitzug gehört im Allgemeinen ein sogenanntes rescue ship, ein Spezialschiff bis zu 3 000 BRT, das zur Aufnahme der Schiffbrüchigen nach U-Bootangriffen bestimmt ist. Diese Schiffe sind meist mit Bordflugzeug und großen Motorbooten ausgerüstet, stark bestückt (Wabowerfer) und sehr wendig, so dass sie häufig vom Kommandanten als U-Bootfallen angesprochen werden. Ihre Versenkung ist im Hinblick auf die erwünschte Vernichtung der Dampferbesatzungen von großem Wert.“[20]

Tatsächlich waren Rettungsschiffe weder schwer bewaffnet noch hatten sie Flugzeuge an Bord und dienten nicht als U-Boot-Fallen, wie es Dönitz im Prozess erklärte. Dönitz war unbekannt, dass sie während des Krieges mit Huff-Duff-Geräten ausgerüstet und an der Ortung der Fühlungshalter-U-Boote beteiligt waren. Allein aus diesem Grund waren sie legitime Angriffsziele.[21]

US-amerikanische Nachrichtendienst-Offiziere, die die acht überlebenden Besatzungsmitglieder des am 19. März 1944 versenkten Torpedoversorgers U 1059 einschließlich seines gegen die Nationalsozialisten eingestellten Kommandanten Leupold verhörten, schrieben:

„Vor dem Auslaufen von U 1059 hatte Leupold ein Gespräch mit Korvettenkapitän Karl-Heinz Moehle, dem Chef der 5. U-Boot-Flottille. Im Verlauf der Befehlsausgabe für die Feindfahrt übermittelte Moehle Leupold besondere mündliche Anweisungen des den Befehl über die U-Boote führenden Admirals (Eberhard Godt), dass bei Schiffsversenkungen alle Überlebenden vernichtet werden sollten. Als der Kommandant von U 1059 wegen eines solchen Befehls überrascht und empört war, sagte ihm Moehle, dies sei ein ausdrücklicher Befehl vom Oberbefehlshaber (Dönitz) und Teil des totalen Krieges, der jetzt geführt werden müsse. Vor seiner Abfahrt hatte Leupold Gelegenheit, diesen Befehl mit anderen U-Boot-Kommandanten zu erörtern. Alle diese Kommandanten erklärten ihm, Befehl hin oder her, dass sie nicht vorhätten, dieser Anweisung Folge zu leisten. Aus nicht bekannten Gründen präsentierten die Alliierten Leupolds Behauptungen weder beim Kriegsverbrecherprozess gegen den Kommandanten von U 852, Eck, noch beim Prozess gegen Dönitz.“[22]

In Nürnberg meldeten sich laut Clay Blair zwei Offiziere der Kriegsmarine, Karl-Heinz Moehle (Chef der 5. Schulflottille) und Leutnant Peter Josef Heisig, ein am 27. Dezember 1944 gefangener Wachoffizier von U 877. Beide vermittelten laut Blair unter Eid den Eindruck, Dönitz habe U-Boot-Kommandanten insgeheim aufgefordert, schiffbrüchige Besatzungen zu ermorden, um die Bemannung weiterer Schiffe zu verhindern, was Blair aber als unwahr bezeichnet.[23]

In den Unterlagen der Kriegsmarine soll Blair zufolge trotz umfangreicher Suche kein Beweis gefunden worden sein. Zudem sei die Glaubwürdigkeit der Dönitz belastenden Zeugen Karl-Heinz Moehle und Peter Josef Heising beim Prozess erschüttert worden. Moehle habe sich möglicherweise selbst vom Vorwurf entlasten wollen, den Laconia-Befehl ausgegeben zu haben, und diesen zudem völlig missverstanden. Heising habe möglicherweise seinen im Eck-Prozess angeklagten Freund Hoffmann vor dem Erschießungskommando retten wollen. 67 U-Boot-Kommandanten sollen laut Blair eidesstattliche Aussagen abgegeben haben, der Laconia-Befehl sei nicht als Aufforderung angesehen worden, Schiffbrüchige zu töten. Auch der im Eck-Prozess angeklagte Kommandant von U 852 habe erklärt, nur im Sinne seines eigenen Interesses gehandelt zu haben.[24]

Zu den Unterzeichnern der eidesstattlichen Aussagen gehörte auch der Kommandant der U-Boote U 560, U 351, U 1007 und U 1231, Oberleutnant zur See Helmut Wicke. Dieser soll allerdings am 28. September 1998 erklärt haben, dahingehend belehrt worden zu sein, dass es kriegswichtig sei, Schiffbrüchige nicht überleben zu lassen. Dem Autor Dieter Hartwig zufolge hat es zudem deutliche Hinweise auf das Verschwindenlassen kompromittierender Akten gegeben.[25]

Der Verteidiger von Dönitz, Otto Kranzbühler erreichte, dass der schwerwiegende Vorwurf des „Versenkens von feindlichen Handelsschiffen ohne Warnung“ gegen ihn und Großadmiral Erich Raeder fallengelassen wurde, was die beiden Admirale vor der Todesstrafe bewahrte. Nach dem Londoner U-Boot-Protokoll von 1936 war dies nicht erlaubt. Dazu trug insbesondere die schriftliche Zeugenaussage des Oberbefehlshabers der US-Pazifikflotte, Admiral Chester W. Nimitz, bei, in der dieser erklärte, dass amerikanische U-Boote im Seekrieg gegen Japan Handelsschiffe ohne Warnung versenkt hatten, wenn es sich nicht erkennbar um Lazarettschiffe handelte. Feindliche Überlebende seien von der US Navy nicht gerettet worden, wenn es eine zusätzliche Gefahr für das eigene U-Boot bedeutet hätte. Tatsächlich war es sogar vorgekommen, dass amerikanische U-Boot-Besatzungen japanische Überlebende in Rettungsbooten oder im Wasser schwimmend ermordet hatten.[26]

Dönitz war ein Befürworter des NS-Regimes und verurteilte in seiner Aussage vor dem Gerichtshof alle, die sich gegen Hitler gewandt hatten, besonders aber den „Putsch des 20. Juli“. Im Prozess wurde Dönitz von der Anklage zu seiner Rundfunkrede zum Heldengedenktag am 12. März 1944 befragt:

„Was wäre unsere Heimat heute, wenn der Führer uns nicht im Nationalsozialismus geeint hätte? Zerrissen in Parteien, durchsetzt von dem auflösenden Gift des Judentums und diesem zugänglich, da die Abwehr unserer jetzigen kompromißlosen Weltanschauung fehlte, wären wir längst der Belastung des Krieges erlegen und der erbarmungslosen Vernichtung unserer Gegner ausgeliefert worden.“[27]

Auf Nachfrage, was er mit dem „auflösenden Gift des Judentums“ meine, bekräftigte Dönitz ausdrücklich, dass er mit der Vertreibung der Juden aus Deutschland einverstanden war. Weitere Themen des Prozesses waren 12.000 KZ-Häftlinge, die in Dänemark zum Bau und zur Reparatur von Schiffen eingesetzt wurden, und die Erschießung von britischen Kommandos in Norwegen 1943 auf der Grundlage des Kommandobefehls.

Am 1. Oktober 1946 sprach der Gerichtshof Dönitz vom Vorwurf der Verschwörung zur Führung eines Angriffskriegs frei, weil er bei den Planungen nicht einbezogen worden war. Dönitz wurde aber wegen der Durchführung von Angriffskriegen verurteilt. Wegen dieser „Verbrechen gegen den Frieden“ und wegen Kriegsverbrechen wurde er zu zehn Jahren Gefängnis in Spandau verurteilt. Seine Mithäftlinge dort waren Rudolf Heß, Erich Raeder, Walther Funk, Albert Speer, Baldur von Schirach und Konstantin von Neurath.

Dönitz und der Nationalsozialismus

Das zum Zeitpunkt von Dönitz' Eintritt in die Reichsmarine gültige Wehrgesetz versagte dem Reichswehrangehörigen neben dem Wahlrecht und weiteren Bürgerrechten auch die Zugehörigkeit zu jedweder Partei. Diese Bestimmungen wurden in der Neufassung des Wehrgesetzes im Rahmen des Aufbaus der Wehrmacht im März 1935 präzisiert – ab jetzt war insbesondere die Zugehörigkeit zur NSDAP für die Dauer des Dienstes untersagt.[28] Am 30. Januar 1944 erhielt Dönitz das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP und wurde ab diesem Zeitpunkt – mit der Mitgliedsnummer 9664999 – als Angehöriger der NSDAP geführt.[29] Allein der Besitz dieser Auszeichnung, die einigen exponierten Angehörigen der Wehrmacht übereignet wurde – beispielsweise Eduard Dietl, der es mit Stolz trug, oder Erich Raeder, der es vernichtete –, macht Dönitz jedoch noch nicht zu einem Nationalsozialisten. Die Idealisierung der selbstmörderischen Einsätze der Kleinkampfverbände der Kriegsmarine, die Aufforderung an seine U-Bootkommandanten, Mannschaft und Boote zu opfern, und vor allem sein lobender Kommentar über Selbstjustiz von Besatzungsangehörigen der Kormoran gegenüber mitgefangenen Kameraden illustrieren jedoch seine NS-typische, menschenverachtende Grundhaltung. In einem Geheimbefehl vom 19. April 1945 über die Beförderung „verantwortungsfreudiger Persönlichkeiten“ begrüßte Dönitz, dass ein Oberfeldwebel als Lagerältester der internierten Besatzung des Hilfskreuzers Kormoran in Australien die unter den Gefangenen sich bemerkbar machenden Kommunisten „planvoll und von der Bewachung unauffällig umlegen ließ“. Diesem Unteroffizier gebühre für seinen Entschluss und seine Durchführung Anerkennung: „Ich werde ihn nach seiner Rückkehr mit allen Mitteln fördern, da er bewiesen hat, daß er zum Führer geeignet ist.“[30][31] Zeitgenossen berichten überdies von einer Bewunderung Hitlers. Die Teilnahme an Hitlers Lagebeurteilungen ließ ihn beispielsweise schlussfolgern, „wie unbedeutend wir alle im Vergleich mit dem Führer sind.“[32] Jürgen Oesten erlebte Hitlers Einfluss auf Dönitz:

„Als ich in seinem Stab war, flogen wir einmal zu einem Gespräch mit Hitler nach Berlin. Ich war bis eine Viertelstunde vor dem Gespräch bei ihm und traf ihn direkt danach wieder. Es gab eine Reihe von Punkten, die er bei dem Treffen diskutieren wollte, einige davon waren eher negative Themen, bei denen er erwartete, dass etwas geschehen musste. Nach dem Treffen fragte ich ihn, ob er Erfolg gehabt hätte. ‚Nein, alles ist ganz anders, wissen Sie. Es ist nicht so, wie wir dachten. Nein, ich sah in seine Augen und wusste, dass alles in Ordnung gehen würde.‘ Dönitz war voll von dieser Gefühlsduselei, er schwamm geradezu in einer Gefühls-Soße, und Tatsachen waren ziemlich uninteressant.“[32]

Albert Speer berichtet in seinen Erinnerungen,[33] als bei einer Lagebesprechung Anfang Februar 1945 die Karten das katastrophale Bild unzähliger Durchbrüche und Kesselbildungen zeigten, habe er Dönitz mit den Worten zur Seite gezogen: „Irgendetwas muß doch geschehen.“ Dönitz habe nur geantwortet:

„Ich habe hier nur die Marine zu vertreten. Alles andere ist nicht meine Sache. Der Führer wird wissen, was er tut.“

Dem von den Alliierten mit dem Verhör von Wehrmachtsbefehlshabern beauftragten emigrierten Juristen Walter Hasenclever galt der Gefangene Dönitz als „der einzige unter den höchsten Befehlshabern der Wehrmacht, der bis zuletzt dem Nationalsozialismus verschrieben blieb“.[34] Vertrauten zufolge sei Dönitz dem Nationalsozialismus auch nach Kriegsende und Gefängnisaufenthalt hinaus verbunden geblieben.[35] In seinem Aufsatz „Marine, Nationalsozialismus und Widerstand“ stellte Walter Baum 1963 die These auf, dass es Dönitz’ Haltung, Taten und vor allem seinen Verlautbarungen im Nachhinein des 20. Juli zu verdanken gewesen sei, dass Hitler ihn später zum Nachfolger ernannt habe.[36] Der in diesem Aufsatz ebenfalls behaupteten Nähe der deutschen Marine zum bzw. Anfälligkeit gegenüber dem Nationalsozialismus[37] und der Beschreibung seiner Person als „politisch“, Hitler in Bewunderung ergeben und von dessen Ideologie, namentlich dem Rassenwahn, überzeugt, plante Dönitz zu widersprechen. Das Vorhaben, eine Gegendarstellung zu veröffentlichen, gab er aber 1967 auf.[38] Ansonsten hielt sich der ehemalige Großadmiral in publizistischer Hinsicht keineswegs zurück. Er berichtete beispielsweise in seinen Nachkriegspublikationen, gegenüber dem damaligen Flottenchef Hermann Boehm gegen die Novemberpogrome 1938 protestiert zu haben.[39] Diese Angabe stützte Erich Raeder in seinen unter dem Titel Mein Leben veröffentlichten Erinnerungen. Darüber hinaus gab Dönitz zwar zu, KZ-Häftlinge zum Einsatz auf deutschen Werften angefordert, aber keine Kenntnis davon gehabt zu haben, dass sich Kriegsgefangene darunter befunden hatten. Von den tatsächlichen Zuständen in den KZs habe er im Übrigen erst unmittelbar vor Kriegsende erfahren. Dönitz verlautbarte ebenfalls, den Aufstieg der NSDAP begrüßt zu haben, die er als einzige Alternative zum Kommunismus begriff, was eine unzulässig vereinfachende Sicht der politischen Lage im Deutschland der Zwischenkriegszeit darstellt.[40]

Entlassung und Lebensabend

Bei der Wahl des deutschen Bundespräsidenten am 17. Juli 1954 wurde für Dönitz, obgleich er nicht nominiert und noch in Haft war, eine Stimme abgegeben, was in der Bundesversammlung zu Pfui-Rufen führte.[41]

Nach der vollständigen Verbüßung seiner Strafe am 1. Oktober 1956 lebte er in Aumühle bei Hamburg. Seine Frau Ingeborg verstarb 1962.[42] Seine beiden Söhne waren gefallen: Lt. z. S. Peter Dönitz am 19. Mai 1943 als Wachoffizier auf U 954, OLt. z. S. Klaus Dönitz am 13. Mai 1944 auf dem Schnellboot S 141. Nur das älteste Kind Ursula, die 1937 den Marineoffizier Günter Hessler geheiratet hat, überlebte den Krieg.

Dönitz propagierte nun das Bild des „unpolitischen Soldaten“, der für die Untaten des NS-Regimes keine Verantwortung zu tragen habe.[43] Dementsprechend leugnete er in seinen 1958 unter dem Titel Zehn Jahre und zwanzig Tage veröffentlichten Erinnerungen 1935–1945 seine Rolle als aktiver Nationalsozialist und glühender Anhänger Hitlers ebenso wie in seinen Memoiren Mein wechselvolles Leben von 1968. Das glaubte ihm die demokratische Öffentlichkeit nicht mehr. Die Bundeswehr distanzierte sich 1958 von ihm: „der einstige Großadmiral Dönitz ist nicht Vorbild der Bundeswehr.“[44]

Einen Eklat verursachte Dönitz’ Auftritt am 22. Januar 1963 im Otto-Hahn-Gymnasium (Geesthacht). Der Schülersprecher Uwe Barschel hatte Dönitz auf Anregung seines Geschichtslehrers Heinrich Kock eingeladen, vor Schülern der Klassen 9 bis 13 über das „Dritte Reich“ zu referieren. Die Schüler wurden von ihren Lehrern auf den Auftritt nicht vorbereitet. Daher gab es keine kritischen Nachfragen der Schüler und auch keine von den Lehrern. Nachdem die Bergedorfer Zeitung einen begeisterten Bericht über diesen Geschichtsunterricht in höchster Vollendung veröffentlicht hatte, griffen überörtliche und ausländische Medien den Fall auf. Die Kieler Landesregierung wurde auf einer Pressekonferenz mit starker Kritik an dem Vorgang konfrontiert. Nachdem ein Regierungsrat aus dem Kultusministerium die Schule am 8. Februar 1963 aufgesucht und mehrere Stunden mit dem Schulleiter Georg Rühsen gesprochen hatte, ertränkte sich dieser noch am selben Abend in der Elbe. Seine Leiche konnte erst am 25. April 1963 geborgen werden.[44][45]

Als letzter deutscher Offizier im Marschallsrang starb Dönitz 1980 im Alter von 89 Jahren und wurde auf dem Waldfriedhof von Aumühle-Wohltorf neben seiner Frau beerdigt.[46] An seinem Grab fanden wiederholt Ehrungen und Gedenkveranstaltungen rechtsextremer Organisationen statt, die NPD legte regelmäßig Kränze ab.[47] 1975 verlieh ihm die Landsmannschaft Ostpreußen die Auszeichnung Preußenschild. Dönitz habe 1945 allen verfügbaren Schiffsraum eingesetzt, um zwei bis drei Millionen Menschen die Flucht in den Westen zu ermöglichen.[48]

Postum ließ er, wie Hans Neusel in einem am 2. Juni 2005 in der Frankfurter Allgemeinen veröffentlichten Leserbrief[49] mitteilte, durch einen „Anwalt eine Art Testament an den damaligen Bundespräsidenten Carstens“ übermitteln. Angeblich 1975 – auf den Tag dreißig Jahre „nach dem Inkrafttreten der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht“ – verfasst, hieß es darin: „Im Bewusstsein nicht endender Verantwortung, gegenüber dem Deutschen Volk, übertrage ich Inhalt und Aufgabe meines Amtes als letztes Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches auf den Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland.“[50]

Rezeption

Mythenbildung

Karl Dönitz war maßgeblich für den Versuch verantwortlich, die deutsche Niederlage im Zweiten Weltkrieg in einen moralischen Sieg umzudeuten und die Wehrmacht positiv darzustellen.[51] Begonnen hatten Dönitz und seine Berater damit bereits unmittelbar nach der Übernahme der Staatsgewalt am 1. Mai 1945. Der letzte Wehrmachtsbericht vom 9. Mai 1945 zeichnete das Bild einer makellosen und effizienten Wehrmacht, die einem übermächtigen Gegner erlegen sei. Die darin enthaltene Apologie wurde zum Ausgangspunkt der Legende der „sauberen Wehrmacht“.[52] Da für Dönitz der Zweite Weltkrieg nicht aufgrund der Überlegenheit des Gegners, sondern aufgrund der mangelnden nationalen Geschlossenheit des deutschen Volkes verloren worden war, belebte er zugleich den Mythos, der Zusammenbruch der „Heimatfront“ sei Ursache der Niederlage gewesen und knüpfte an die sogenannte Dolchstoßlegende vom Ende des Ersten Weltkriegs an.[53] In der Rezeption der Ereignisse in Plön und Flensburg kurz vor Kriegsende wurde Dönitz teilweise als „Retter“ wahrgenommen, der die Kapitulation gegen den Willen Hitlers durchgesetzt habe. Dabei wurde nur bedingt erkannt, dass Dönitz zunächst noch bereit war, das Hitlersche Untergangsszenario im Sinne des Prinzips von „Sieg oder Bolschewismus“ zu vollziehen.[54]

Begünstigt wurde die Legendenbildung durch die emotionale Bindung vieler Soldaten und Zivilisten, die in den letzten Kriegstagen durch die Marine über die Ostsee evakuiert worden waren. Bis in die Gegenwart gestehen breite Kreise der Öffentlichkeit Dönitz zu, sich bei der Evakuierung der Bevölkerung aus dem Osten vorbildlich verhalten zu haben. Die Landsmannschaft Ostpreußen etwa verlieh ihm 1975 ihre höchste Auszeichnung, den „Preußenschild“.[55] Dönitz’ Fortführung des Krieges in Richtung Westen wurde in der Rezeption als notwendig angesehen, um Zeit für die Evakuierung von Flüchtlingen aus dem Osten zu gewinnen. Übersehen wird dabei, dass Dönitz selbst die zunächst nur auf Soldaten ausgerichtete Rettungsoperation durch Treibstoffbeschränkungen eher behinderte, und dass die Soldaten und Bevölkerung in den deutsch besetzten Gebieten weiter terrorisiert wurden.[56]

Die Verurteilung im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß, die ausdrücklich nicht auf Dönitz’ „Verstöße[n] gegen die internationalen Bestimmungen für den U-Boot-Krieg“ fußte, leistete der Legendenbildung Vorschub. Da auch ehemalige Kriegsgegner, die ihre U-Boote in vergleichbarer Weise eingesetzt hatten, der Kriegsmarine attestierten, ehrenhaft gekämpft zu haben, wurde die Verurteilung Dönitz’ von den Angehörigen der Kriegsmarine als „Siegerjustiz“ gewertet. „Karl Dönitz wurde zum Märtyrer,“ argumentiert Jörg Hillmann, „da er für die gesamte Kriegsmarine eine Schuld zu tragen hatte, die entweder ausschließlich in der Tatsache des verlorenen Krieges und/oder in der Nachfolge Adolf Hitlers begründet lag.“[57] Traditionsverbände der Marine wie der Deutsche Marinebund beklagten in der Folge das „Martyrium“ Dönitz’, den sie nur als vorbildlichen Truppenführer wahrnahmen. Aber auch der kommissarische Leiter der Abteilung Marine, Karl-Adolf Zenker, erinnerte in seiner Ansprache gegenüber den ersten Freiwilligen der neugegründeten Bundesmarine am 16. Januar 1956 an die Großadmirale Raeder und Dönitz, die aus politischen Gründen zu Hafstrafen verurteilt worden seien. Zenkers Ehrenerklärung für Dönitz führten im April 1956 zu einer Großen Anfrage der Sozialdemokraten im Deutschen Bundestag und zu einem mit großer Mehrheit aus den Reihen von Regierung und Opposition gefassten Beschluss, dass die vermeintlichen militärischen Leistungen Dönitz’ nicht von seinem politischen Versagen als Oberbefehlshaber zu trennen seien.[58]

Eine kritische Betrachtungsweise Dönitz’ wurde durch die Ehrenbezeugungen der früheren Feinde erschwert, die sich schon während des Krieges angedeutet hatten und bis zu Dönitz’ Tod anhielten. 1976 etwa veröffentlichten 254 westliche Offiziere eine apologetische Laudation auf den Soldaten Dönitz.[59]

Dönitz selbst gelang es nach seiner Haftentlassung am 1. Oktober 1956, durch Bücher und Interviews seine Sicht der Ereignisse der Jahre 1935 bis 1945 zu verbreiten und ein Bild des unpolitischen Berufsoffiziers aufzubauen, der für die Verbrechen des NS-Regimes keine Verantwortung trage. Dazu trug auch bei, dass einschlägiges Aktenmaterial der Forschung lange nicht zugänglich war, sodass Dönitz über einen Wissensvorsprung verfügte.[60] Dönitz berief sich stets auf das Preußentum. Er kenne keinen individuellen Geist, sondern nur das preußische Gemeinschaftsgefühl. Hatte er die nationalsozialistische Volksgemeinschaft zuvor als unmittelbare Folge dieses preußischen Gemeinschaftsgefühls verstanden, so vermochte er das nationalsozialistische Gedankengut nach dem Krieg auszublenden und trotzdem mit Tugenden wie Pflichtbewusstsein, Verantwortungsgefühl und Treue das Bild eines tadelsfreien Offiziers zu stilisieren.[61] Gegenüber Albert Speers gegenteiligen Aussagen bestand Dönitz darauf, dass Speer Hitler dazu gebracht habe, ihn zum Nachfolger zu bestimmen und betonte damit sein eigenes Opfer. Seine bedingungslose Gefolgschaft, seine antisemitischen Hetzkampagnen und Durchhalteparolen verschwieg er. „Karl Dönitz“ so folgert Jörg Hillmann, „hat sich selbst zum unpolitischen Opfer der NS-Diktatur stilisiert und sein Wirken als Oberbefehlshaber der Kriegsmarine ausschließlich als eine militärische Aufgabe, fernab des Reginmes dargestellt und die besondere Bedeutung der U-Bootwaffe sowohl vor und während des Krieges, wie zum Kriegsende und in der Rezeptionsgeschichte vollkommen überbetont.“[62] Einen Wandel des Dönitz-Bildes löste Lars Bodenstein zufolge der Bestseller Das Boot von Lothar-Günther Buchheim aus, in welchem Dönitz als inkompetenter Maulheld charakterisiert wird.[63]

Historische Forschung

Auf wissenschaftlicher Basis näherte sich 1984 der Amerikaner Peter Padfield der Person Karl Dönitz.[64]

Schriften

Zusammen mit Theodor Kraus

  • Die Kreuzerfahrten der Goeben und Breslau. Berlin: Ullstein, 1932.
  • Die U-Bootswaffe. Berlin 1942, E. S. Mittler & Sohn.
  • Ich lege Rechnung. München 1953, in: Quick 19/1953
  • Deutsche Strategie zur See im Zweiten Weltkrieg. Frankfurt am Main 1970, Bernard & Graefe-Verlag, ISBN 3-7637-5100-9.

Eigene Veröffentlichungen

  • Die Fahrten der „Breslau“ im Schwarzen Meer, Berlin: Ullstein, 1917.
  • 10 Jahre und 20 Tage, Athenaeum Verlag, Bonn 1958.
  • Mein wechselvolles Leben, Musterschmidt-Verlag, Göttingen 1968 (2., verbesserte Auflage 1975).

Siehe auch

Literatur

  • Francois-Emmanuel Brézet: Dönitz. «Le dernier Führer». Perrin, Paris 2011, ISBN 978-2-262-03086-5.
  • Walter Frank: Dönitz. Dokumentation zur Zeitgeschichte. Hrsg. v. Deutschen Marinebund, Wilhelmshaven 1981.
  • Walter Görlitz: Karl Dönitz. Der Großadmiral. Musterschmidt, Göttingen [u. a.] 1972, ISBN 3-7881-0069-9.
  • Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit, Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh, 2010, ISBN 978-3-506-77027-1.
  • Bodo Herzog: Der Kriegsverbrecher Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. In: Jahrbuch des Instituts für Deutsche Geschichte. Bd. 15, Tel Aviv 1986 ISSN 0334-4606, S. 477-489
  • Jörg Hillmann, Der "Mythos" Dönitz – Annäherungen an ein Geschichtsbild. In Bea Lundt (Hrsg.): Nordlichter. Geschichtsbewußtsein und Geschichtsmythen nördlich der Elbe. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2004, ISBN 3-412-10303-9
  • Herbert Kraus: Großadmiral Karl Dönitz. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende Bd. 2, Primus Verlag, Darmstadt 1998, ISBN 3-89678-089-1, ISBN 3-534-12678-5 (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Seite 45–54.
  • Peter Padfield: Dönitz – Des Teufels Admiral. Verlag Ullstein, Berlin 1984, ISBN 3-550-07956-7.
  • Hans Jürgen Witthöft: Lexikon zur deutschen Marinegeschichte, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1977, 2 Bände. ISBN 3-7822-0144-2

Filmische Bearbeitungen

In dem Zweiteiler Laconia (2011) wurde Karl Dönitz von Thomas Kretschmann dargestellt. Der Film thematisiert die Ereignisse, die zur Ausgabe des Laconia-Befehl führten.

Commons: Karl Dönitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit, Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh, 2010, ISBN 978-3-506-77027-1, S. 158.
  2. Gerd Sandhofer: Dokumente zum militärischen Werdegang des Großadmirals Dönitz, In: Militärgeschichtliche Mitteilungen (MGM), Heft 1/1967, S. 59–81, hier S. 59f.; Herbert Kraus: Großadmiral Karl Dönitz. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. 68 Lebensläufe. Primus, Darmstadt 2011, 978-3-89678-727-9, S. 316–325, hier S. 316.
  3. Herbert Kraus: Großadmiral Karl Dönitz. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. 68 Lebensläufe. Primus, Darmstadt 2011, S. 316.
  4. Peter Padfield, Dönitz Des Teufels Admiral (1984) Seite 98
  5. Rainer Busch, Hans-Koachim Röll, Der U-Boot-Krieg 1939-1945 Band 5 Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe, E.S. Mittler & Sohn, Bonn (2003) Seite 27
  6. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit, Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh, 2010, S. 15
  7. Herbert Kraus: Großadmiral Karl Dönitz. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. 68 Lebensläufe. Primus, Darmstadt 2011, S. 316f.
  8. Gerd Sandhofer: Dokumente zum militärischen Werdegang des Großadmirals Dönitz, In: Militärgeschichtliche Mitteilungen (MGM), Heft 1/1967, S. 59–81, zusammenfassende Wertung der Beurteilungen, S. 65f; Beurteilungen von 1913 bis 1931 als Dokumente Nr. 1–13, S. 69–77; Beurteilungen durch Canaris (Dok. Nr. 12 u. 13), S. 76f.
  9. Andrew Williams: U-Boot-Krieg im Atlantik. S. 283.
  10. Erich Kuby: Die Russen in Berlin 1945. 4. Fortsetzung. DER SPIEGEL 2. Juni 1965
  11. http://www.dra.de/online/hinweisdienste/wort/2005/dezember24.html; http://www.zeit.de/2005/19/A-Flensburg
  12. Gerhard Paul: Der letzte Spuk. In: Die Zeit, Nr. 19/2005
  13. Bundesarchiv: Nordwest-Kapitulation
  14. Bundesarchiv: Gesamt-Kapitulation
  15. Bundesarchiv: Wiederholung der Gesamt-Kapitulation
  16. a b Herbert Kraus: Karl Dönitz und das Ende des „Dritten Reiches“, in: Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Ende des Dritten Reiches – Ende des Zweiten Weltkrieges. Eine perspektivische Rückschau. Herausgegeben im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, München 1995, ISBN 3-492-12056-3, S. 14.
  17. sowie in Walter Rahn: Deutsche Marinen im Wandel, S. 537, 544 Fn. 53.
  18. Peter Padfield, Dönitz Des Teufels Admiral (1983) Seite 503
  19. Günter Krause: U-Boot und U-Jagd. 2., korrigierte Auflage. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1986 (Kriegsverbrechen auf See, Seite 63).
  20. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-77027-1 (Dokumentation, Dokument 2, Seite 404).
  21. Clay Blair: U-Boot Krieg 1942 – 1945. Die Gejagten. Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg 1998, ISBN 3-8289-0512-9 (Buch drei, Kapitel sechs, Abschnitt: Weitere Fehlschläge auf der Nordatlantikroute, Seite 627, Anmerkung 1).
  22. Blair, Clay: U-Boot-Krieg. US-Titel Hitler's U-Boat War. Hrsg.: Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg. Lizenzausgabe für Bechtermünz Verlag im Weltbild Verlag GmbH, Augsburg 2004, ISBN 3-8289-0512-9 (1942–1945, Sammelband 2, Feindfahrten aus und in den Fernen Osten, S. 773. (Druckfehler korrigiert, im Original B-Boot statt U-Boot)).
  23. Blair, Clay: U-Boot-Krieg. US-Titel Hitler's U-Boat War. Hrsg.: Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg. Lizenzausgabe für Bechtermünz Verlag im Weltbild Verlag GmbH, Augsburg 2004, ISBN 3-8289-0512-9 (1942–1945 (Sammelband 2), Feindfahrten aus und in den Fernen Osten, S. 769.).
  24. Blair, Clay: U-Boot-Krieg. US-Titel Hitler's U-Boat War. Hrsg.: Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg. Lizenzausgabe für Bechtermünz Verlag im Weltbild Verlag GmbH, Augsburg 2004, ISBN 3-8289-0512-9 (1942–1945, Sammelband 2, Die Zeit der Abrechnung, S. 1003.).
  25. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-77027-1 (Seite 42, 43 & 315).
  26. Blair, Clay: U-Boot-Krieg. US-Titel Hitler's U-Boat War. Hrsg.: Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg. Lizenzausgabe für Bechtermünz Verlag im Weltbild Verlag GmbH, Augsburg 2004, ISBN 3-8289-0512-9 (1942–1945, Sammelband 2, Die Zeit der Abrechnung, S. 1000.).
  27. Telford Taylor: Die Nürnberge Prozesse. Hintergründe, Analysen und Erkenntnisse aus heutiger Sicht, München 1992, ISBN 3-453-08021-1, S. 472.
  28. H. Poeppe, W.-D. Prinz von Preußen, K.-G. von Hase (Hrsg.): Die Soldaten der Wehrmacht. Herbig, München, 1998, S. 26.
  29. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn, 2010, S.158.
  30. Ulrich Sander, Mörderisches Finale. NS-Verbrechen bei Kriegsende, Papyrossa Verlagsgesellschaft, Köln 2008, ISBN 978-3-89438-388-6, S. 158 f.
  31. Aufgetaucht. In: Der Spiegel. Nr. 6, 1961, S. 32 (online).
  32. a b Zit. n. Andrew Williams: U-Boot-Krieg im Atlantik. S. 279.
  33. Ullstein 1969, S. 434
  34. Walter Hasenclever: "Ihr werdet Deutschland nicht wiedererkennen", zit, bei Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit (2010) Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn S. 159.
  35. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit (2010) Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn S.192
  36. Walter Baum: Marine, Nationalsozialismus und Widerstand in Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Jahrgang 11, Heft herausgegeben i. A. des Instituts für Zeitgeschichte, München (1963), S. 39
  37. ebd. S.45ff
  38. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit (2010) Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn S. 162.
  39. Karl Dönitz: 40 Fragen an Karl Dönitz, Bernard & Graefe, München 4. Auflage 1980, Seite 35
  40. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit (2010) Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn S. 159.
  41. 2. Bundesversammlung – Stenographischer Bericht, in: Dokumentation: Die Bundesversammlungen 1949 bis 2010 (PDF; 5,3 MB), S. 127.
  42. Ingeborg Dönitz. In: Der Spiegel. Nr. 19, 1962, S. 98 (online).
  43. Herbert Kraus: Karl Dönitz und das Ende des „Dritten Reiches“. In: Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Ende des Dritten Reiches – Ende des Zweiten Weltkrieges. Eine perspektivische Rückschau. Herausgegeben im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. München 1995, ISBN 3-492-12056-3, S. 1.
  44. a b Johanna Lutteroth: Dönitz erzählt vom Krieg, Spiegel Online/einestages, 18. November 2011
  45. Vgl. Die Dönitz-Affäre – Der Großadmiral und die kleine Stadt: Siegerbeitrag im Wettbewerb des Bundespräsidenten Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte (PDF; 2,3 MB), Arbeit des Geschichtskurses der Klasse 13a des Otto-Hahn-Gymnasiums Geesthacht, Februar 2011.
  46. knerger.de Das Grab von Karl Dönitz; abgerufen am 26. Oktober 2011
  47. "Heldengedenken" auf dem Waldfriedhof, Volker Weiß, Frankfurter Rundschau, 30. November 2011
  48. Das Ostpreußenblatt v. 3. Mai 1975 (PDF; 11,5 MB).
  49. Karl Dönitz an Karl Carstens, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Archiv, 2. Juni 2005
  50. DRA Rundfunkarchiv, 24. Dezember 2005
  51. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen.15 2002, S. 7.
  52. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen.15 2002, S. 8f..
  53. Jörg Hillmann: Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis. In: Historische Mitteilungen.20 2007, S. 46.
  54. Jörg Hillmann: Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis. In: Historische Mitteilungen.20 2007, S. 19.
  55. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen.15 2002, S. 9f.
  56. Jörg Hillmann: Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis. In: Historische Mitteilungen.20 2007, S. 60.
  57. Jörg Hillmann: Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis. In: Historische Mitteilungen.20 2007, S. 53.
  58. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen.15 2002, S. 16.
  59. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen.15 2002, S. 13f.; Lorenz Jäger: Doenitz at Nuremberg: A Re-Appraisal. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. März 2003, Nr. 11, Seite 21.
  60. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen.15 2002, S. 16f..
  61. Jörg Hillmann: Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis. In: Historische Mitteilungen.20 2007, S. 55.
  62. Jörg Hillmann: Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis. In: Historische Mitteilungen.20 2007, S. 56.
  63. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen.15 2002, S. 18.
  64. Jörg Hillmann: Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis. In: Historische Mitteilungen.20 2007, S. 54.