„Josef Bischoff (Offizier)“ – Versionsunterschied

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'''Josef Bischoff''' (* [[14. Juli]] [[1872]] in [[Mostowice|Langenbrück]]; † [[12. Dezember]] [[1948]] in [[Baden bei Wien]]) war ein [[Offizier]] des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreichs]]. Als es nach der [[Waffenstillstand von Compiègne (1918)|Niederlage im Ersten Weltkrieg]] und der Installation der [[Weimarer Republik]] zur Auflösung der kaiserlichen Armee kam, wurde Bischoff von der [[Oberste Heeresleitung|Obersten Heeresleitung]] und der politischen Führung mit dem Kommando eines aus den Resten der [[8. Armee (Deutsches Kaiserreich)]] und Frewilligen entstandenen [[Freicorps]] beauftragt, das zuerst Eiserne Brigade dann [[Eiserne Division]] hieß und an der Ostfront im Baltikum eingesetzt wurde. Nach der schweren Niederlage der Truppen im Baltikum, für die Bischoff die Politik die „Regierung“ der Weimarer Republik „verantwortlich machte“, kehrte Bischoff mit seiner Division nach Deutschland zurück und fühlte sich „berufen“, gegen die junge Republik agieren. Als erste Gelegenheit bot sich die Teilnahme am Kapp-Putsch, der militärisch vor allem von der [[Marine-Brigade Ehrhardt|Brigade Ehrhardt]] getragen wurde und die „Republik beseitigen“ sollte. <ref>Bernhard Sauer: ''Schwarze Reichswehr und Fememorde. Eine Milieustudie zum Rechtsradikalismus in der Weimarer Republik''. Berlin, Metropol 2004, ISBN 3-936411-06-9, S. 30.</ref>
'''Josef Bischoff''' (* [[14. Juli]] [[1872]] in [[Mostowice|Langenbrück]]; † [[12. Dezember]] [[1948]] in [[Baden bei Wien]]) war ein [[Offizier]] des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreichs]]. Nach der Niederlage im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] agierte Bischoff 1919 als Kommandeur eines republikfeindlichen [[Freikorps]], der sogenannten [[Eiserne Division|Eisernen Division]], im [[Baltikum]]. 1920 war er Teilnehmer am [[Kapp-Putsch]].


== Leben ==
== Leben ==

Version vom 28. Dezember 2014, 13:22 Uhr

Major Josef Bischoff

Josef Bischoff (* 14. Juli 1872 in Langenbrück; † 12. Dezember 1948 in Baden bei Wien) war ein Offizier des Deutschen Kaiserreichs. Als es nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg und der Installation der Weimarer Republik zur Auflösung der kaiserlichen Armee kam, wurde Bischoff von der Obersten Heeresleitung und der politischen Führung mit dem Kommando eines aus den Resten der 8. Armee (Deutsches Kaiserreich) und Frewilligen entstandenen Freicorps beauftragt, das zuerst Eiserne Brigade dann Eiserne Division hieß und an der Ostfront im Baltikum eingesetzt wurde. Nach der schweren Niederlage der Truppen im Baltikum, für die Bischoff die Politik die „Regierung“ der Weimarer Republik „verantwortlich machte“, kehrte Bischoff mit seiner Division nach Deutschland zurück und fühlte sich „berufen“, gegen die junge Republik agieren. Als erste Gelegenheit bot sich die Teilnahme am Kapp-Putsch, der militärisch vor allem von der Brigade Ehrhardt getragen wurde und die „Republik beseitigen“ sollte. [1]

Leben

Bischoff war Student in Breslau und schloss sich 1891 als Dritter seiner Familie dem Corps Lusatia Breslau an.[2] Er trat im Januar 1892 als Avantageur in das Infanterie-Regiment „Keith“ (1. Oberschlesisches) Nr. 22 in Gleiwitz ein. Von 1902 bis 1909 diente er bei der Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika und Deutsch-Südwestafrika.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs ernannte man ihn zum Bataillonskommandeur im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 60. Im März 1916 wurde Bischoff Kommandeur des 1. Türkischen Kamelreiter-Regiments, das auf der Sinai-Halbinsel gegen die Araber kämpfte. Zur Türkei und zu Atatürk hielt Bischoff auch nach dem Krieg Kontakt.

Bekannt wurde Bischoff nach dem Ersten Weltkrieg als Freikorpskämpfer im Baltikum, wo er die so genannte „Eiserne Brigade“ führte, die er dann in Eiserne Division umbenannte. Dabei handelte es sich um die vielleicht bekannteste der deutschen Freikorpsformationen, die trotz der Kriegsniederlage den deutschen Einfluss im Baltikum erhalten wollten. Sein Freikorps rekrutierte sich teilweise aus Deutschbalten und teilweise aus zwielichtigen Elementen aus dem Altreich, führte einen ungemein brutalen Krieg, und widersetzte sich bis zum bitteren Ende allen Befehlen zum Rückzug auf deutsches Gebiet.

Bischoff unterhielt auch nach dem Ende der Kämpfe im Baltikum Kontakte zu rechtsgerichteten Kreisen und war im März 1920 in den gegen die Weimarer Republik gerichteten Kapp-Putsch verwickelt.

Ab 1920 lebte er in Baden bei Wien. 1933/1934 wurde er von Engelbert Dollfuß aus dem austrofaschistischen Ständestaat (Österreich) ausgewiesen und zog nach Berlin.

Bischoff erhielt am 27. August 1939, dem sogenannten Tannenbergtag, den Charakter als Oberstleutnant verliehen.

Auszeichnungen

Schriften

  • Die letzte Front. Geschichte der Eisernen Division im Baltikum 1919. Berlin 1935.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bernhard Sauer: Schwarze Reichswehr und Fememorde. Eine Milieustudie zum Rechtsradikalismus in der Weimarer Republik. Berlin, Metropol 2004, ISBN 3-936411-06-9, S. 30.
  2. Kösener Corpslisten 1960. 81, S. 284.
  3. a b c Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914. Hrsg. Kriegsministerium. Mittler & Sohn, Berlin 1914, S. 321.