„Hans-Günther Seraphim“ – Versionsunterschied

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Version vom 21. Juni 2013, 20:20 Uhr

Hans-Günther Seraphim (* 21. Dezember 1903 in Königsberg; † 1992) war ein deutscher Historiker.[1]

Leben

Hans-Günther Seraphim war ein Neffe des deutsch-baltischen Historikers Ernst Seraphim und Cousin dessen Söhne, des Wirtschaftshistorikers Hans-Jürgen Seraphim und des Nationalökonomen Peter-Heinz Seraphim.[2]

Hans-Günther Seraphim hat in der Zeit des Nationalsozialismus in der Ostforschung gearbeitet.[3] Nach dem Zweiten Weltkrieg assistierte er dem Juristen Herbert Kraus in der Verteidigung von Hjalmar Schacht im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher.[1] Beide waren auch beratend für die Verteidigung im Nürnberger Ärzteprozess tätig.[1]

Er folgte Kraus, als dieser eine Professur an der Universität Göttingen erhielt, als Assistent ans Institut für Völkerrecht, und Kraus richtete für ihn eine Zeitgeschichtliche Abteilung ein.[1][4] Seraphim hielt Lehrveranstaltungen in der Ausbildung von Geschichtslehrern[5]

Als die Universität nach Ende der Nürnberger Prozesse einen Teil der Prozessakten erhielt, erarbeitete er Indices zu den zwölf Nürnberger US-Militärgerichtsprozessen. Die ihm zugänglichen Teile des politischen Tagebuchs Alfred Rosenbergs hat er, nach der später geäußerten Ansicht Ernst Pipers nicht ohne Sympathie für den Verfasser[6], 1956 publiziert.

Schriften (Auswahl)

  • Joachim Hinrich von Bülow und seine Bibliothek. Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1929
  • Die deutsch-russischen Beziehungen 1939 - 1941. Hamburg : Nölke, 1949
  • mit Andreas Hillgruber: Hitlers Entschluß zum Angriff auf Rußland, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 2, 1954, S. 240
  • (Hrsg.): Das politische Tagebuch Alfred Rosenbergs aus den Jahren 1934/1935 und 1939/1940. Göttingen : Musterschmidt, 1956
  • Die Erschließung der Nürnberger Prozeßakten, in: Der Archivar 28, 1975, Sp. 417-422.

Literatur

  • Kai Arne Linnemann: Das Erbe der Ostforschung. Zur Rolle Göttingens in der Geschichtswissenschaft der Nachkriegszeit. Tectum, Marburg 2002 ISBN 3-8288-8397-4.

Einzelnachweise

  1. a b c d Erschließungsband zur Mikrofiche-Edition: Mit einer Einleitung von Angelika Ebbinghaus zur Geschichte des Prozesses und Kurzbiographien der Prozeßbeteiligten. S. 139. Karsten Linne (Hrsg.): Der Nürnberger Ärzteprozeß 1946/47. Wortprotokolle, Anklage- und Verteidigungsmaterial, Quellen zum Umfeld. Im Auftrag der Hamburger Stiftung Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts herausgegeben von Klaus Dörner. Einleitung von Angelika Ebbinghaus. Deutsche Ausgabe, Mikrofiche-Edition. Saur, München 1999, ISBN 3-598-32020-5
  2. Die verwandschaftlichen Verhältnisse zu anderen Namensträgern derselben Generation werden widersprüchlich berichtet, ob Brüder oder Vettern.
  3. Kai Arne Linnemann: Das Erbe der Ostforschung, 2002, S. 146
  4. Kai Arne Linnemann: Das Erbe der Ostforschung, 2002, S. 121
  5. Manfred Hagen: Göttingen als „Fenster zum Osten“ nach 1945, in: Hartmut Boockmann [Hrsg.] : Geschichtswissenschaft in Göttingen : eine Vorlesungsreihe. Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht 1987, S. 331
  6. Ernst Piper: Der Krimi um die Tagebücher von Hitlers Chef-Ideologen, Der Tagesspiegel, 15. Juni 2013