„Erlach (Renchen)“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Befla (Diskussion | Beiträge)
(8 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 2:Zeile 2:


== Lage ==
== Lage ==
Erlach liegt am Westrand des Schwarzwalds in der Ortenau und ist ein Ortsteil von Renchen. Durch den Ort fließt die Rench, die bei Rheinau Helmlingen in den Rhein mündet. Die fruchtbaren Böden und das für den Obst- und Weinbau günstige Klima im Oberrheingraben tragen maßgeblich dazu bei, dass die Landwirtschaft auch heute noch ein wichtiges Standbein in Erlach darstellt. Im Jahr 2006 erheilt das Dorf die Silbermedaille im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden".
Erlach liegt in den Vorbergen des nördlichen [[Schwarzwald]]s am Ausgang des [[Rench]]tals in die [[Oberrheinische Tiefebene]].


== Wappen ==
Das Erlacher Wappen ist in Rot gehalten und zeigt eine mit blauen Edelsteinen besetzte goldene Krone, darunter das goldene Ortszeichen - ein Halbmond mit aufgesetztem Kreuz.

[[Bild:Wappen_Erlach.jpg]]


[[Bild:Erlach_ortskern.JPG|thumb|Erlach Ortskern]]
[[Bild:Erlach_ortskern.JPG|thumb|Erlach Ortskern]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Erlach darf zu den zwischen 500 und 700 n. Chr. unter fränkischer Herrschaft in dieser Region entstandenen Siedlungen gezählt werden. Der Ort wurde erstmals 1285 urkundlich erwähnt und entstand aus drei Höfen.
Die erste urkundliche Erwähnung von Erlach datiert aus dem Jahre 1285, die Ansiedlung selbst dürfte aber wesentlich älter sein.
Durch seine besondere geographische Lage, am Übergang des Renchtals in die Rheinebene, wurde Erlach zur Zeit der Bauernkriege und des Dreißigjährigen Kriegs oft zerstört und verwüstet. Aus diesem Grund existieren heute kaum noch Gebäude, die vor Beginn des 17. Jahrhunderts errichtet worden sind. Diese Zerstörungen haben die Entwicklung Erlachs in den zurückliegenden drei Jahrhunderten maßgeblich beeinflusst.
Erlach entstand aus drei Ansiedlungen: den Zöllerhöfen, Walhofen und Erlach welche sich ziemlich sicher nach dem Dreißigjährigen Krieg zum Dorf zusammenschlossen.

Im Mittelalter bewirtschafteten die Erlacher Bauern die zehntpflichtigen Höfe zahlreicher Grundherren. Die Bischöfe von [[Straßburg]], das [[Kloster Allerheiligen (Schwarzwald)|Prämonstratenkloster Allerheiligen]], die Herren von Neuenstein und von Schauenburg hatten u.a. Besitzrechte in Erlach. 1975 wurde Erlach neben [[Ulm_(Renchen)|Ulm]] als Stadtteil in die Stadt Renchen eingemeindet.
== Einwohner ==
1624: 6 Bürger, 18. Jh.: 620, 1813: 382, 1825: 489 (489 katholisch), 1852: 567, 1875: 530 (529 kath., 1 evangelisch), 1900: 462 (462 kath.), 1925: 494 (493 kath., 1 evang.), 1939: 513, 1960: 540, 1964: 603, 1995: ca. 840

== Erstnennung ==
Erstnennung: 1250
Erlehe 1285, Erlech, Erloche 14. Jh., Erlach 1364, Erlech 1379, 1463, Erleiche 1411, Erlach 1533

Erlach gehörte zur bischöflich-straßburgischen Herrschaft Oberkirch, Gericht Ulm.

Der Ort wurde innerhalb des Gerichts Ulm durch einen Heimburger (und durch ein weiteres Mitglied im Zwölferrrat) vertreten.

1379 der Dinghof von Erlach erwähnt genannt "des meygers hof".

Ab 1808 eine von Ulm verwaltete Vogtei. Wurde 1832 selbständige Gemeinde.

Die Rench teilt das Dorf in 2 Teile: das Vorderdorf (u.a. Pfarrhaus, Rathaus) und das Hinterdorf (u.a. Kirche). Das Hinterdorf hat den Mühlekanal und das Brunnenbächle, das ehemals Grenze der Herrschaften Ortenau und Oberkirch war.

Abgegangene Siedlungen:

* Walhofen (Walhoeven bi Erlach, Walhoefe 1364, Wallhoffen by Erleiche 1411).
* Sinzenhofen (Zöllerhöfen).

Die beiden Siedlungen wurden möglicherweise um 1648 mit Erlach vereinigt.

1548 wird der Ort von einem Bewohner niedergebrannt.

Am 10.9.1689 brennen französische Truppen 2 Häuser (Martin Köhler, Hans Eck) nieder.

1796 Beschädigungen vieler Häuser und der Kirche durch ein Gefecht in der Nähe.

In einem Gefecht der ortenauischen und bischöflichen Landmiliz gegen französische Truppen in Legelshurst sterben am 25.4.1800 auch 4 Männer aus Erlach.

Nach dem 30jährigen Krieg lebten noch 6 Bürger.

1840-1893 wanderten 93 Einwohner nach Amerika aus.

== Erlach heute ==
In Erlach leben heute 909 Einwohner. Die fruchtbaren Böden und das für den Obst- und Weinbau günstige Klima im Oberrheingraben tragen maßgeblich dazu bei, dass die Landwirtschaft auch heute noch ein wichtiges Standbein in Erlach darstellt.
Die Erlacher Bürgerschaft zeichnet großes ehrenamtliches Engagement aus. Dies war sicherlich ein Hauptgrund für den Gewinn der Silbermedaille im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ im Jahr 2006. Weitere größere Projekte waren die Generalsanierung der Kirche, der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße nach Renchen sowie eines Teilstücks in Richtung Ulm, in dessen Zusammenhang auch Radwege angelegt wurden. Die Erschließung von Baugebieten wie auch Straßen- und Kanalsanierungsmaßnahmen runden die Entwicklung ab.
[[Datei:Erlach_Allgemein.jpg]]


== Kirche ==
Kapelle St. Anastasius 1492 erwähnt (Filiale von Ulm, ab 1589 fand wöchentlich eine Messe darin statt, außerdem an einigen Feiertagen ein Hochamt. Ab 1775 fand Sonntags eine Messe statt).
Seit 1818 abwechselnd Sonn- und Feiertagsgottesdienst in Stadelhofen und Erlach.
Gehörte teilweise zur Pfarrei Ulm (rechts der Rench) und teilweise zur Pfarrei Nußbach (links der Rench).
1861 Kuratie, 1876 eigene Pfarrei.
Katholische Pfarrkirche St. Anastasius, erbaut 1886 (Turm von 1511).
Kirchenbuch: seit 1862


[[Datei:Kirche_Erlach.jpg]]
{{Coordinate |NS=48/34/5.5/N |EW=8/1/22.4/E |type=city |region=DE-BW}}
{{Coordinate |NS=48/34/5.5/N |EW=8/1/22.4/E |type=city |region=DE-BW}}


Zeile 22:Zeile 74:
[[Kategorie:Ort im Ortenaukreis]]
[[Kategorie:Ort im Ortenaukreis]]
[[Kategorie:Renchen]]
[[Kategorie:Renchen]]
[http://www.facebook.com/pages/Erlach-Germany/Erlach/111887898841224?v=photos&ref=ts#!/album.php?aid=19984&id=111887898841224 725 Jahre Erlach]
[http://www.mv-erlach.de Musikverein Erlach]

Version vom 12. August 2010, 00:02 Uhr

Erlach ist ein Ortsteil von Renchen im Ortenaukreis (Baden-Württemberg). Der Ortsname wird gedeutet als „Erlenwald am Bach“ (Rench) und machte im Laufe der Geschichte manche Namensänderung durch: Erlehe, Erleche, Erleiche bis hin zu Erlach.

Lage

Erlach liegt am Westrand des Schwarzwalds in der Ortenau und ist ein Ortsteil von Renchen. Durch den Ort fließt die Rench, die bei Rheinau Helmlingen in den Rhein mündet. Die fruchtbaren Böden und das für den Obst- und Weinbau günstige Klima im Oberrheingraben tragen maßgeblich dazu bei, dass die Landwirtschaft auch heute noch ein wichtiges Standbein in Erlach darstellt. Im Jahr 2006 erheilt das Dorf die Silbermedaille im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden".

Wappen

Das Erlacher Wappen ist in Rot gehalten und zeigt eine mit blauen Edelsteinen besetzte goldene Krone, darunter das goldene Ortszeichen - ein Halbmond mit aufgesetztem Kreuz.

Erlach Ortskern

Geschichte

Erlach darf zu den zwischen 500 und 700 n. Chr. unter fränkischer Herrschaft in dieser Region entstandenen Siedlungen gezählt werden. Der Ort wurde erstmals 1285 urkundlich erwähnt und entstand aus drei Höfen. Durch seine besondere geographische Lage, am Übergang des Renchtals in die Rheinebene, wurde Erlach zur Zeit der Bauernkriege und des Dreißigjährigen Kriegs oft zerstört und verwüstet. Aus diesem Grund existieren heute kaum noch Gebäude, die vor Beginn des 17. Jahrhunderts errichtet worden sind. Diese Zerstörungen haben die Entwicklung Erlachs in den zurückliegenden drei Jahrhunderten maßgeblich beeinflusst.

Einwohner

1624: 6 Bürger, 18. Jh.: 620, 1813: 382, 1825: 489 (489 katholisch), 1852: 567, 1875: 530 (529 kath., 1 evangelisch), 1900: 462 (462 kath.), 1925: 494 (493 kath., 1 evang.), 1939: 513, 1960: 540, 1964: 603, 1995: ca. 840

Erstnennung

Erstnennung: 1250 Erlehe 1285, Erlech, Erloche 14. Jh., Erlach 1364, Erlech 1379, 1463, Erleiche 1411, Erlach 1533

Erlach gehörte zur bischöflich-straßburgischen Herrschaft Oberkirch, Gericht Ulm.

Der Ort wurde innerhalb des Gerichts Ulm durch einen Heimburger (und durch ein weiteres Mitglied im Zwölferrrat) vertreten.

1379 der Dinghof von Erlach erwähnt genannt "des meygers hof".

Ab 1808 eine von Ulm verwaltete Vogtei. Wurde 1832 selbständige Gemeinde.

Die Rench teilt das Dorf in 2 Teile: das Vorderdorf (u.a. Pfarrhaus, Rathaus) und das Hinterdorf (u.a. Kirche). Das Hinterdorf hat den Mühlekanal und das Brunnenbächle, das ehemals Grenze der Herrschaften Ortenau und Oberkirch war.

Abgegangene Siedlungen:

   * Walhofen (Walhoeven bi Erlach, Walhoefe 1364, Wallhoffen by Erleiche 1411).
   * Sinzenhofen (Zöllerhöfen).

Die beiden Siedlungen wurden möglicherweise um 1648 mit Erlach vereinigt.

1548 wird der Ort von einem Bewohner niedergebrannt.

Am 10.9.1689 brennen französische Truppen 2 Häuser (Martin Köhler, Hans Eck) nieder.

1796 Beschädigungen vieler Häuser und der Kirche durch ein Gefecht in der Nähe.

In einem Gefecht der ortenauischen und bischöflichen Landmiliz gegen französische Truppen in Legelshurst sterben am 25.4.1800 auch 4 Männer aus Erlach.

Nach dem 30jährigen Krieg lebten noch 6 Bürger.

1840-1893 wanderten 93 Einwohner nach Amerika aus.

Erlach heute

In Erlach leben heute 909 Einwohner. Die fruchtbaren Böden und das für den Obst- und Weinbau günstige Klima im Oberrheingraben tragen maßgeblich dazu bei, dass die Landwirtschaft auch heute noch ein wichtiges Standbein in Erlach darstellt. Die Erlacher Bürgerschaft zeichnet großes ehrenamtliches Engagement aus. Dies war sicherlich ein Hauptgrund für den Gewinn der Silbermedaille im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ im Jahr 2006. Weitere größere Projekte waren die Generalsanierung der Kirche, der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße nach Renchen sowie eines Teilstücks in Richtung Ulm, in dessen Zusammenhang auch Radwege angelegt wurden. Die Erschließung von Baugebieten wie auch Straßen- und Kanalsanierungsmaßnahmen runden die Entwicklung ab. Datei:Erlach Allgemein.jpg

Kirche

Kapelle St. Anastasius 1492 erwähnt (Filiale von Ulm, ab 1589 fand wöchentlich eine Messe darin statt, außerdem an einigen Feiertagen ein Hochamt. Ab 1775 fand Sonntags eine Messe statt). Seit 1818 abwechselnd Sonn- und Feiertagsgottesdienst in Stadelhofen und Erlach. Gehörte teilweise zur Pfarrei Ulm (rechts der Rench) und teilweise zur Pfarrei Nußbach (links der Rench). 1861 Kuratie, 1876 eigene Pfarrei. Katholische Pfarrkirche St. Anastasius, erbaut 1886 (Turm von 1511). Kirchenbuch: seit 1862

Datei:Kirche Erlach.jpg Koordinaten: 48° 34′ N, 8° 1′ O

725 Jahre Erlach Musikverein Erlach