„Diskussion:Kritik an Wikipedia“ – Versionsunterschied

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:: [[Marvin Oppong]]: [https://mmm.verdi.de/beruf/wikipedia-als-eldorado-fuer-pr-abteilungen-65859 ''Wikipedia als Eldorado für PR-Abteilungen.''] In: ''[[M – Menschen Machen Medien]]'', 22. April 2020.
:: [[Marvin Oppong]]: [https://mmm.verdi.de/beruf/wikipedia-als-eldorado-fuer-pr-abteilungen-65859 ''Wikipedia als Eldorado für PR-Abteilungen.''] In: ''[[M – Menschen Machen Medien]]'', 22. April 2020.
:: Frdl. Grüße --[[Benutzer:Verzettelung|Verzettelung]] ([[Benutzer Diskussion:Verzettelung|Diskussion]]) 14:36, 22. Apr. 2020 (CEST)
:: Frdl. Grüße --[[Benutzer:Verzettelung|Verzettelung]] ([[Benutzer Diskussion:Verzettelung|Diskussion]]) 14:36, 22. Apr. 2020 (CEST)

== "Fachkräftemangel" - Stellungnahme des Autors ==

Hallo, {{Ping|Amga}}, {{Ping|Alan ffm}}, {{Ping|Claude J}}, {{Ping|Brainswiffer}}, {{Ping|Arabsalam}}, {{Ping|Agentjoerg}}, {{Ping|Assayer}}, {{Ping|Berihert}}, {{Ping|Mautpreller}},{{Ping|Goesseln}}, {{Ping|Joerg130}}, {{Ping|JvA43}}, {{Ping|Maxl}}, {{Ping|Miraki}}, {{Ping|Orik}}, {{Ping|Oltau}}, {{Ping|Chricho}}, {{Ping|Paramecium}}, {{Ping|Andropov}}, {{Ping|Rote4132}}, {{Ping|Timurtrupp}}, {{Ping|Toen96}}, {{Ping|Sicherlich}}, {{Ping|Szczebrzeszynski}}; {{Ping|WIr lagen vor Madagaskar}}, {{Ping|Phi}}, {{Ping|Benatrevqre}}, {{Ping|Niegodzisie}}, {{Ping|Kiepski1}}, {{Ping|Schreiben}}, {{Ping|Hardenacke}}, {{Ping|Khatschaturjan}}, {{Ping|Gripweed}}, {{Ping|LotharPawliczak}}, {{Ping|Yellowcard}}, {{Ping|Liberaler Humanist}}, {{Ping|Mfgsu}}, {{Ping|Enzian44}}, {{Ping|Felistoria}}, {{Ping|Ghilt}}


Der Coronavirus hat zur Streichung vielerlei Termine geführt – so gab es nun genügend Zeit, zu dieser [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Redaktion_Geschichte/Archiv/2019/Okt#Stellungnahme_zu_Thomas_Urbans_Artikel_%22Fachkr%C3%A4ftemangel%22_in_der_SZ_vom_5./6.10. Diskussion vom Herbst 2019] Stellung zu nehmen und die Ereignisse der Jahre 2013 ff., die Gegenstand dieser Diskussion sind, mit Hilfe mehrerer Beteiligter zu rekonstruieren.

== Vorbemerkung ==
Vorausgeschickt sei, dass [[Thomas Urban|ich]] Wikipedia für eine großartige Idee halte, dass ich alle Achtung habe vor allen Schreibern, die in kooperativem Geist bei ihrer Realisierung mitwirken. Ich nutze Wikipedia nahezu täglich und bin sehr dankbar dafür, dass es sie gibt.

== Brief von vier Langzeitaktivisten ==
=== Fehleinschätzungen ===
Dem über Wikimedia verschickten Schreiben von vier unter Pseudonym auftretenden Wikipedia-Langzeitaktivisten vom 19. Oktober 2019 zu meinem Artikel „[https://www.sueddeutsche.de/wissen/wikipedia-manipulation-pr-ideologie-halbwissen-verleumdung-anonymitaet-1.4627785 Fachkräftemangel]" liegen mehrere Fehleinschätzungen zugrunde:

* Es war naiv, mit einer Antwort zu rechnen, da Redaktionen üblicherweise nicht auf anonyme oder unter Falschnamen verschickte Schreiben reagieren.

* Dass ein Autor, der in einen Sachverhalt in irgendeiner Weise involviert ist, nicht darüber schreiben sollte, ist eine realitätsferne Annahme. Vielmehr werden dem Autor oft in einem derartigen Fall von Redaktion und Lesern besondere Einsichten, somit eine besondere Qualifikation zugestanden, sich vertieft mit dem Thema auseinanderzusetzen. Als Beispiele seien hier zwei Fälle genannt, die zwar von ihrer Außenwirkung her auf einer anderen Ebene lagen, aber nach demselben Prinzip funktionierten: [[Laura Himmelreich]], die sich im ''Stern'' über eine sexistische Bemerkung des FDP-Politikers [[Rainer Brüderle]] beklagte, und [[Juan Moreno]], der im ''Spiegel'' den Fall des Manipulators [[Claas Relotius]] aufdeckte. Beide waren zutiefst in die von ihnen beschriebenen Problemlagen involviert und waren darin Partei, doch waren die Redaktionen der Meinung, dass ihre Berichte von öffentlichem Interesse seien.

* Den Anspruch, ein seriöses Anliegen vorzubringen, konterkarieren die Pseudonyme von zwei der Verfasser des Schreibens: Das erste suggeriert Sympathie für eine bestimmte Art von Straftaten; das zweite bezieht sich auf den sinistren Führer eines Unrechtssystems, der für politische Morde verantwortlich war, der Dissidenten brutal verfolgen und als angeblich Geistesgestörte in psychiatrischen Kliniken einsperren ließ, in denen ihr Wille durch totale Isolation und Psychopharmaka gebrochen werden sollte.

* Das Schreiben ist mit Einzelinformationen überfrachtet, aus denen kein schlüssiges Gesamtbild hervorgeht. Gänzlich unklar bleibt, worin ein angebliches Vergehen bestanden und wo ein angeblicher Interessenkonflikt des darin Denunzierten gelegen haben soll. Vor allem ist ein Zusammenhang zwischen den Kontroversen um den Wikipedia-Artikel „[[Massaker von Katyn]]“ von 2013 ff. und den SZ-Publikationen vom 5./6. Oktober 2019 nicht ersichtlich. (Oder wollten die Verfasser damit indirekt die Mutmaßungen bestätigen, dass der in meinem Text genannte umstrittene User [[User:Jesusfreund|Jesusfreund]], der sich vor mehr als einem Jahrzehnt abgemeldet hat, unter anderer Identität in die Causa Katyn involviert war?)

* Anonymes oder pseudonymes Anschwärzen erfüllt nur sehr selten seinen Zweck und fällt gewöhnlich auf die Verfasser zurück.

=== Regelwidrige Auflösung von Pseudonymen ===
Zutreffend in dem Denunziationsschreiben der vier sich hinter Pseudonymen versteckenden Wikipedia-Langzeitaktivisten ist die Information, dass ich mich im Sommer 2013 an der Verbesserung von zahlreichen Fehlern in dem bei Wikipedia als „exzellent“ ausgezeichneten, in Wirklichkeit aber mangelhaften Artikel „Massaker von Katyn“ beteiligt habe. Dies habe ich in
[https://www.sueddeutsche.de/digital/wikipedia-ueber-hundert-fehler-super-1.2784114 meinem Artikel] über die grundlegende amerikanische Studie „The Rise and Decline of an Open Collaboration System" angegeben (SZ, 16. Dezember 2015). Dort heißt es: ''Dutzende von Korrigierversuchen, an denen sich anfangs auch der Autor dieses Textes beteiligte'' […] So wie es die Grundsätze der journalistischen Ethik gebieten, habe ich damit für die Leser hinlänglich klargestellt, dass ich in den Fall persönlich involviert war. Zusätzlich unterstreicht dies der Untertitel, den die Redaktion formuliert hat: ''Immer weniger Menschen schreiben für Wikipedia. Wer selbst dabei war, weiß, warum''.

Die Behauptung, ich hätte einen möglichen Interessenkonflikt verschwiegen, ist also schlicht falsch. Grundsätzlich aber stellt sich die Frage, worin ein Interessenkonflikt überhaupt bestanden haben könnte. Das erschließt sich nicht, das hat auch in der Redaktion niemand verstanden. [[Wikipedia:Interessenkonflikt|Nach den WP-Kriterien]] lag jedenfalls hier kein Interessenkonflikt vor. Zu den zahlreichen Abstrusitäten der Kontroverse gehört die Behauptung eines der Verfasser des Briefs der Vier, meine Beteiligung an der Bearbeitung des WP-Artikels habe dem Marketing für mein Katyn-Buch dienen sollen. Nur: Meine Hinweise für die Verbesserung des Artikels habe ich 2013 gegeben, als es das Buch noch gar nicht gab; es erschien 2015.

Vor allem habe ich nicht präzisiert, in welcher Weise ich mich an WP beteiligt habe. Weder habe ich ein Pseudonym angegeben, unter dem ich aufgetreten sein könnte, noch meinen Anteil an den Diskussionsbeiträgen und Arbeiten am Artikel quantifiziert. Die „Beteiligung an Korrigierversuchen“ könnte auch darin bestanden haben, dass ich als Experte für das Thema anderen Wikipedianern Ratschläge und Hinweise gegeben habe. Die Behauptung, ich hätte mich selbst geoutet, ist jedenfalls durch meinen Hinweis nicht gedeckt. Die Zuordnung meines Namens zu einem bzw. mehreren konkreten Benutzerkonten im Zusammenhang mit der Kontroverse um den fehlerhaften Katyn-Artikel ist somit ein kapitaler Verstoß gegen die [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Anonymit%C3%A4t#Recht_auf_Anonymit%C3%A4t WP-Grundsätze zur Wahrung der Anonymität]. Dort heißt es überdies: ''Was jemand nicht selbst in der Wikipedia bekannt gibt, hat in der Wikipedia nichts zu suchen.'' Man kann sich nur wundern, dass ein Großteil der Teilnehmer der Diskussionen zu dieser Kontroverse und die Unterzeichner des Briefs der Vier diesen ebenso offenkundigen wie schwerwiegenden Regelbruch widerspruchslos hingenommen hat.

== Kontroversen um den Katyn-Artikel (2013) ==
=== Genese des Konflikts ===
In meinem Artikel von 2015 heißt es weiter: ''Diese kuriose Kontroverse - erst wird ein von Fehlern strotzender Artikel ausgezeichnet, dann wird deren Verbesserung verhindert - mag ein Extremfall sein. Doch lassen sich an ihm die Mechanismen aufzeigen, die zur „Verkalkung“ Wikipedias führen.'' Diese beiden Sätze haben auch im weiteren Verlauf der Kontroversen nichts von ihrer Gültigkeit verloren.

Im Sommer 2013 habe ich also versucht, unter Beachtung sämtlicher Regeln gemeinsam mit anderen Autoren bei einem Thema, über das ich damals schon seit fast drei Jahrzehnten publizierte, über das ich Gespräche mit den namhaftesten polnischen und russischen Experten führte, zur Verbesserung von Wikipedia beizutragen. Doch stießen diese in jedem Einzelfall ausführlich und, wo nötig, mit Quellenverweisen begründeten Verbesserungen auf heftigen Widerstand eines Users, der mit seiner (mangelhaften) Version des Katyn-Artikel den „Schreibwettbewerb 2011“ gewonnen hatte und sich deshalb wie der Besitzer dieses Artikels aufführte. Es war ersichtlich, dass dieser Autor, der in dem Bearbeitungskonflikt ständig Wikipedia-Regeln brach (Dutzende von Revertierungen ohne Begründung, Edit-War), kein Historiker ist, die Fachliteratur nicht kannte, keine Ahnung von historiographischer Quellenkritik hat, überdies sein Deutsch stilistisch unbeholfen ist.

Vor allem gab er oft die Aussage von Quellen nicht zutreffend wieder. Besonders kurios waren dabei seine freihändigen Interpretationen (= Theoriebildung) von Quellen; so hat er u.a. einen [[Führerbefehl]] zu Katyn erfunden und diese Erfindung weiter hartnäckig verteidigt, auch nachdem er darauf aufmerksam gemacht worden war, dass in der Quelle davon keine Rede ist. Hinzu kam, dass seine Diskussionsbeiträge durchweg sehr emotional waren, oft gänzlich unlogisch, so dass ihre inhaltliche Aussage unverständlich blieb.

=== Verstoß gegen die Punkte 2 und 3 der Wikiquette ===
In die Katyn-Kontroverse schaltete sich ein anderer User ein, Miraki, einer der Verfasser des hier in Rede stehenden Briefs pseudonymer Autoren. Dieser wurde nun von einem der Kontrahenten des „Hauptautors“ auf seiner Diskussionsseite in verbindlichem Ton gebeten, in dem Konflikt zu vermitteln. (Die Funktionsbeschreibung „Hauptautor“ stammt von Miraki, in den WP-Regularien und –Empfehlungen ist sie bekanntlich nicht vorgesehen.)

Die wesentlichen Passagen aus dem [https://deutsch-wiki.ru/wiki/Diskussion:Massaker_von_Katyn/Archiv/004 hier dokumentierten Anschreiben]:

::Hallo, [[Benutzer:Miraki|Miraki]]! Ich freue mich sehr, dass du dich in die Diskussion einschaltest. Auf der Suche nach einem Vermittler, der zur Auflösung der hier dokumentierten Blockade beitragen kann, war ich nämlich über [[Benutzer:Kopilot/Vertrauen|Benutzer K./Vertrauen]] schon im August auf dich gestoßen: K. vertraut demnach deinem Urteil, und du bist, wie mir deine Einlassungen in der Diskussion zur [[Diskussion: Stalinrede vom 5. Mai 1941 im Kreml vor den Absolventen der sowjetischen Militärakademien|Stalinrede vom 5. Mai 1941]] zeigen, ein Fachmann. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir gemeinsam die Weichen für eine einvernehmliche Verbesserung des Artikels stellen können.

::Nun hast du ja, offenkundig auf Zuruf K.s (was selbstverständlich legitim ist), eine dezidierte Position bezogen, allerdings ohne dich in die Causa einzulesen. Darf ich an dich appellieren, als ersten Schritt eine kurze Sache nachzuholen? Dir nämlich schnell anhand der „Beiträge“ einen Überblick zu verschaffen, wo und wie der hier mitgenannte [[Benutzer:F.Gradski|F.Gradski]] und ich bislang bei WP aktiv waren, und dir dabei die Fragen zu beantworten: Tragen sie zur Verbesserung von WP bei? Verfügen sie über Fachwissen? […]

::Nun zum Rahmen: Nicht nur ich, sondern auch F.Gradski und sogar die Polen-Administratorin [[Benutzer:Sicherlich|<span style="color:#348853">Sicherlich</span>]] <sup> [[Benutzer Diskussion:Sicherlich|Post]] </sup> werfen K. vor, durch reflexartiges Revertieren die konstruktive Arbeit an der Aktualisierung und Verbesserung des Artikels zu sabotieren. K. argumentiert, dies sei nicht nötig, der Artikel habe eine „Exzellenzauszeichnung“. Wie zweifelhaft diese aber war, zeigt allein schon die Tatsache, dass ich am 9. August [https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Massaker_von_Katyn#Korrekturen 63 (i.W. dreiundsechzig) teilweise schwerwiegende inhaltliche und stilistische Fehler] in dem Artikel korrigieren konnte. Es gab dazu in keinem einzigen Punkt Widerspruch, sondern im Gegenteil Lob. Sogar K. musste angesichts dieser Reaktionen einräumen, dass er diese Korrekturen „ohne Probleme nachvollziehen“ kann. (01:36, 23. Aug. 2013).

::Zuvor hatte er sich genau so heftig, wie er es nun tut, gegen meine Korrekturen gewehrt. […] Ist es sinnvoll und statthaft, dass ein WP-User für sich in Anspruch nimmt, Änderungen pauschal zu revertieren, und nach eigenem Gutdünken entscheidet, welche er akzeptiert und nachträgt? Wäre es nicht der normale Gang der Dinge, statt der pauschalen Revertierung konkrete strittige Punkte herauszugreifen und diese mit Begründung evt. rückgängig zu machen? Nochmals: K. konnte mir bislang keinen einzigen Fehler nachweisen. […]

::Miraki, es wäre also gut und schön, wenn du dazu beitragen könntest, dass diese Blockade überwunden wird. Nimm dir bitte Zeit, vielleicht sogar viel Zeit, all diese Punkte (oder sogar die ganze Diskussion seit dem 30. Juli) gründlich zu prüfen! Wir wollen alle dasselbe: eine sich stets verbessernde WP, am liebsten im konstruktiven Austausch ohne Zoff. […]

Doch das lehnte Miraki ab, in einem harschen Ton, was bekanntlich gegen die Grundsätze der Wikiquette verstößt. In der Rückschau war dies eine folgenreiche Weichenstellung, denn alles Weitere ergab sich aus der unangemessenen Reaktion Mirakis. Sein mutmaßliches Motiv dafür geht aus der Diskussion zum Schreibwettbewerb 2011 hervor: Miraki war der eifrigste Verfechter der Auszeichnung des Katyn-Artikels, dessen „Hauptautor“ ihm offenkundig persönlich bekannt ist (er nannte den mit der deutschen Sprache ringenden und schlampig mit Quellen umgehenden Vielschreiber „unseren Premiumautor“); folglich sperrte er sich gegen die Erkenntnis, dass er einen Dutzende von Sachfehlern enthaltenden Artikel hochgejubelt hatte.

Miraki führte an, dass doch ein veritabler Professor das Ergebnis des Schreibwettbewerbs begutachtet habe. Dieser hat zweifellos sehr große Verdienste um Wikipedia aufzuweisen, ist aber leider [https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Enzian44 kein Experte für das Thema]. Auch war nicht nur das Ergebnis des Schreibwettbewerbs 2011 seinerzeit höchst umstritten, sondern ebenfalls die Arbeitsweise des preisgekrönten Autors, wie aus der Diskussion hervorgeht: Auch damals schon warfen ihm andere User eine Vielzahl von Regelverletzungen vor, u.a. Veränderung oder gar Löschung von Beiträgen anderer Diskussionsteilnehmer sowie einen nicht der Wikiquette entsprechenden, oft beleidigenden Umgangston.

Miraki ist nach eigenem Bekunden Historiker, er hat sich zweifellos ebenfalls große Verdienste um Wikipedia erworben. Doch fragt man sich, warum es bei ihm als NS-Experten nicht sofort geklingelt hat, als der „Hauptautor“ vom Führerbefehl zu Katyn fabulierte. Es bleibt vor allem die Frage, was Miraki dazu bewegt hat, sich in dem Bearbeitungskonflikt zwischen Fachhistorikern, die offenkundig das Thema genau kennen, und einem Amateur, der dem Thema ebenso offenkundig nicht gewachsen ist, auf dessen Seite zu stellen, anstatt, wie ausdrücklich erbeten, in dem Konflikt zu vermitteln – so wie es auch das Regelwerk empfiehlt.

=== Sockenpuppenverdacht ===
Dann trat Assayer auf den Plan, auch er Unterzeichner der vorliegenden Stellungnahme und energischer Verteidiger des preisgekrönten „Hauptautors“ des Katyn-Artikels. Assayer ist nach eigenen Angaben ebenfalls Historiker, auch er hat sich zweifelsfrei große Verdienste um Wikipedia erworben. Allerdings hat auch er Probleme mit Grundlagen der Quellenkritik. So hat er die falsche Schreibweise des Namens einer Nebenfigur in der Causa Katyn verteidigt, weil diese falsche Version in einer Sekundärquelle (laut Fachrezensionen von zweifelhafter Qualität) auftaucht, obwohl auf die Diskussionsseite ein amtliches Dokument mit der korrekten Schreibweise gestellt wurde.

Es war also der Anlass gegeben, über ein grundsätzliches Wiki-Problem zu diskutieren: Wie geht man mit Informationen aus der Sekundärliteratur um, die laut den Primärquellen falsch sind? Die Klärung dieser Frage ist schon allein deshalb überfällig, weil immer mehr Originaldokumente z. B. aus Staats- und Pressearchiven, online gestellt werden, diese als Quelle anzugeben aber bislang in WP als „Theoriebildung“ verworfen wird. Doch auf den Vorschlag, diese fundamentale Frage zu diskutieren, ging Assayer nicht ein. Auch verharmloste er die Regelbrüche des umstrittenen „Hauptautors“, was schwerlich mit WP-Grundsätzen in Einklang zu bringen ist.

Assayer mutmaßte nun, dass es sich in der Kontroverse um den Wikipedia-Artikel nicht um drei „Gegner“, sondern um einen einzigen handle, der unter drei Pseudonymen die Debatte dominieren wolle. Zur Begründung führte er an, dass die drei Benutzerkonten immer abwechselnd und nie am selben Tag in Erscheinung getreten seien. Allerdings traf diese Beobachtung nur teilweise zu, auch gab es dafür einen nachvollziehbaren Grund: Die drei Wikipedianer wollten auf diese Weise dem Vorwurf vorbeugen, einen Edit War zu führen. Dass es das Strukturproblem der „Sockenpuppen“ gibt, war keinem von ihnen zu diesem Zeitpunkt bekannt; sonst hätten sie durch häufiges gleichzeitiges Editieren von verschiedenen Orten, sogar aus verschiedenen Ländern, auch hier vorbeugend gehandelt.

Jedenfalls veranlasste Assayer die Sperrung der drei Userkonten durch einen offenkundig befreundeten Administrator, -jkb-. Andere User protestierten dagegen (verwiesen sei hier auf die Kritik von [[User:Yellowcard|Yellowcard]]) gegen diesen schweren Regelbruch: Eine derartige Sperre darf nämlich erst nach dem genau geregelten Sperrverfahren verhängt werden.

=== Regelwidriger Checkuser ===
Zentrales Element dieses Sperrverfahrens ist der Checkuser (CU). Dieser darf allerdings [[Wikipedia:Checkuser|laut den Regeln]] nur durchgeführt werden, wenn „begründeter Verdacht auf erheblichen Benutzerkontenmissbrauch“ besteht. Genannt sind als Beispiele dafür: ''Mehrfachabstimmung bei Kandidaturen, Benutzersperrverfahren oder Meinungsbildern; schwerer Vandalismus, Rechtsverletzungen.''

Nichts davon wurden zur Begründung des Antrags, den CU durchzuführen, angeführt. Dennoch hat der zuständige Administrator mit dem Pseudonym [[Benutzer:Filzstift|Filzstift]] dem Antrag entsprochen; er hat also das eigene Regelwerk verletzt. Wenn man sich durch beliebige Checkuser-Verfahren liest, drängt sich der Eindruck auf, dass dieses den Geboten des Datenschutz Rechnung tragende strenge Regelwerk immer wieder von Prüfern missachtet wird. Offenbar sind CU, ohne dass Indizien für einen „erheblichen Missbrauch“ vorliegen, an der Tagesordnung.

=== Manipulation durch Weglassen einer Information ===
'''Der Checkuser im Konflikt um den Katyn-Artikel war indes nicht nur unzulässig, er verlief obendrein negativ.''' Dies ist der entscheidende Punkt in dem ganzen Konflikt – die aktuelle Stellungnahme der vier Aktivisten verschweigt ihn, was man wohl als Fall grober Irreführung bewerten kann. Denn im Lichte dieser negativ ausgefallenen Prüfung sind alle weiteren Mutmaßungen der Vier über die Beteiligten an dem Konflikt um den Katyn-Artikel hinfällig.

Für den Fall, dass ein CU negativ verläuft, sehen die Wikipedia-Regeln vor, dass ein oder mehrere Schreiber nur gesperrt werden dürfen, wenn andere schwerwiegende Regelbrüche nachgewiesen werden können. Diesen Nachweis konnten aber Assayer, Miraki & Co. nicht erbringen. Diese von Anfang an einen schweren Regelbruch darstellende Sperrung der drei Userkonten hätte also sofort aufgehoben werden müssen.

=== Regelwidrige Sperre (1) ===
Doch dies geschah nicht. Stattdessen wurden in der Sperrdiskussion andere mögliche Beweise für die Existenz einer Sockenpuppe erörtert, da der CU dies ja nicht bestätigt hatte. Nicht thematisiert wurde dagegen, dass der Anlass für die Bearbeitungskonflikte die Verbesserung von Fehlern war. Es wäre hier naheliegend gewesen, dass die Teilnehmer der Sperrdiskussion zunächst überprüfen, ob diese Korrekturen gerechtfertigt waren. Doch dies geschah ebenfalls nicht – man fragt sich, warum. Auch wurde das Argument ignoriert, dass nicht die drei Schreiber, sondern der „Hauptautor“ mit seinen regelwidrigen Revertierungen einen permanenten Edit-War führte.

Diese Sperrdiskussion ist ein bemerkenswertes Dokument, denn sie zeugt von einer Wurstigkeit, Voreingenommenheit und Oberflächlichkeit bei den Entscheidungsträgern, die klar ihrer Aufgabenbeschreibung und ihrem Anspruch zuwiderlaufen. In der Sache wurden keinerlei Belege für fehlerhafte Artikelbearbeitungen, Verstöße gegen die Wikiquette oder gar Akte des Vandalismus angeführt, sondern lediglich Indizien dafür, dass von diesen drei Benutzerkonten koordiniert vorgegangen wurde. Dass sich Konteninhaber absprechen, ist allerdings nicht nur legitim und offenkundige Praxis bei WP, sondern es wurde von den drei Gesperrten auch unumwunden eingeräumt. Vor allem ist dies kein Sperrgrund.

Wie in der Sperrdiskussion nachzulesen ist, haben mehrere andere Langzeit-User, darunter sogar ein Administrator, gegen die regelwidrigen Sperren protestiert. U.a. führten sie an, dass die Interessengebiete der drei Konten so weit auseinander liegen, dass die Unterstellung, es handle sich um eine Sockenpuppe, nicht zu halten sei. Doch haben Miraki, Assayer & Co. diese Argumente ignoriert.

Der sperrende Administrator –jkb- wurde nun von einem der Betroffenen gebeten, die Aufrechterhaltung der Sperre konkret zu begründen, wie es die WP-Regeln vorschreiben. Hier die relevanten Auszüge, ([https://deutsch-wiki.ru/wiki/Benutzer_Diskussion:Assayer/Archiv zur Gänze dokumentiert] auf der Diskussionsseite von Assayer, der ebenfalls in höflichem Ton gebeten wurde, seine Attacken auf die drei gesperrten User inhaltlich zu begründen, was er aber nicht tat – und auch nicht hätte tun können, da es dafür keine Argumente gab):

::Hallo, -jkb-!
::Vor etwas mehr als einem Monat hast du mich sowie die beiden WP-User Lenski79 und veraverdi auf unbegrenzte Zeit gesperrt. Ich habe mit großem Interesse die Meinungsäußerungen dazu verfolgt, weil ich einen Einblick in die WP-Entscheidungsfindung auf der Administratorenebene bekommen wollte. Nun scheint mir nach mehr als 30 Tagen der Zeitpunkt gekommen zu sein, formal gegen die Sperre Protest einzulegen.

::Die Sperre erfolgte wegen des Vorwurfs, einen Edit-War zu führen, und des Verdachts, hinter den drei Usern verberge sich einer („Sockenpuppe“).

::1. Edit-War:
::Laut Definition handelt es sich bei einem Edit-War um [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Edit-War fortgesetzte Revertierungen der Änderungen anderer Benutzer]. Ich habe allerdings nirgendwo Bearbeitungen anderer Benutzer revertiert. Vielmehr habe ich leicht verifizierbare Fehler korrigiert sowie enzyklopädisch gebotene Ergänzungen vorgenommen, wobei jede Änderung im Detail begründet wurde. Revertiert hat dagegen im konkreten Streitfall [[Massaker von Katyn]] stets – und fast immer ohne inhaltliche Begründung – der WP-User K. Nach der WP-Definition war er es, der einen Edit-War geführt hat.

::Nach den WP-Empfehlungen zur Vermeidung eines Edit-Wars haben sowohl Lenski79, als auch veraverdi und ich versucht, in der „Diskussion“ in einen konstruktiven Dialog mit K. einzutreten, z.B. 21:40, 5. Sep. 2013 (CEST) und 21:38, 7. Sep. 2013 (CEST), leider vergeblich. Ebenso wurden Versuche unternommen, eine „dritte Meinung“ einzuholen. Edit-Wars sind gekennzeichnet durch Differenzen über den enzyklopädischen Wert von Informationen sowie ihre Darstellungsweise. Doch die von Lenski79 und mir vorgenommenen Änderungen betrafen fast ausschließlich die Kategorie „korrekt vs. falsch“ auf der simpelsten enzyklopädischen Ebene (Name, Fachbezeichnung, Daten, Einzelereignisse), wobei durchweg Begründungen und Quellen angeführt wurden.

::Kurz: Ich habe mich an keinem Edit-War beteiligt, der entsprechende Vorwurf kann also nicht zur Rechtfertigung einer Sperre herangezogen werden. Mein Verhalten – und auch das von Lenski79 und veraverdi - hat im Gegenteil genauestens den WP-Regeln und –Empfehlungen entsprochen.

::2. „Sockenpuppe“:
::Der CU durch Filzstift konnte diesen Beweis nicht erbringen, Filzstift selbst schreibt von „einigen Bedenken“ gegen den Vorwurf. […]

::Selbst wenn eine „Sockenpuppe“ bewiesen wäre, würde der vorliegende Casus nicht als Begründung für eine Sperre ausreichen. Denn nach den WP-Regularien kann diese nur erfolgen, wenn Mehrfachkonten „[http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Benutzersperrung missbräuchlich eingesetzt]“ werden. Ein Missbrauch (z.B. Erreichen eines Meinungsbildes oder Abstimmungsergebnisses) aber wurde nicht nachgewiesen. […]

::3. Inhaltliche Bewertung
::Frappierend ist die Tatsache, dass die Diskutanten (mit einer Ausnahme auch die zu besonderer Sorgfalt verpflichteten Admins) die bisherige Arbeit der gesperrten Autoren ignoriert haben (darunter eine [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite/Schon_gewusst/Archiv/2012/09 als mustergültig bewertete Neuanlage]) sowie in keiner Weise auf die inhaltliche Seite der Kontroverse um den Artikel „Massaker von Katyn“ eingegangen sind.

::In deiner Begründung für die Sperre führst du lediglich an: „''Ich erteilte die Sperren auch, weil die Jungs'' [sic: Plural!] ''mit ihren Bearbeitungen störend waren.''“ Demnach gehst du von der Prämisse aus, die Bearbeitung des Artikels durch die drei gesperrten Autoren habe diesen verschlechtert. Allerdings führst du dafür keine Belege an. Ich behaupte das Gegenteil: Jede einzelne diese Änderungen, die ausnahmslos im Detail begründet worden sind, hat zur Verbesserung des Artikels beigetragen. [...]

::Wie ich erst kürzlich erfahren habe, ist K. mit diesem Artikel Sieger beim 15. Schreibwettbewerb geworden. Dies mag eine (allerdings nicht WP-relevante) psychologische Erklärung für seinen Anspruch liefern, keine Änderungen an dem Artikel zuzulassen, wirft aber vor allem zwei Fragen auf:

::- Waren die anderen Artikel inhaltlich noch weniger zufriedenstellend?
::- Erfolgte die Bewertung nicht nach inhaltlichen Kriterien?
::Jedenfalls weist das Ergebnis dieses Schreibwettbewerbs geradezu exemplarisch auf das viel zitierte und viel beklagte Problem der Qualitätskontrolle bei WP hin. […]

::Zusammenfassung:
::* Die Sperre für mich sowie die beiden WP-User Lenski79 und veraverdi ist ein Verstoß gegen die WP-Regularien.
::* Ein Schaden für WP, den die gesperrten User verursacht haben könnten, ist nicht nachgewiesen, ebenso wenig wie ein Schadensrisiko für den Fall der Aufhebung der Sperre erkennbar ist.
::* Ein Schaden für WP ist hingegen durch die Sperre eingetreten, weil im umstrittenen Artikel zahlreiche Fehlerkorrekturen durch K. rückgängig gemacht und Informationen über gewichtige aktuelle Forschungsergebnisse gestrichen worden sind.
::* Schließlich: Diese Dreifachsperrung konterkariert die WP-Appelle, Fachautoren für die permanente Mitarbeit zu gewinnen. F.Gradski

Der Administrator - jkb- antwortete nicht auf dieses Schreiben, was ein Verstoß nicht nur gegen Punkt 4 der Wikiquette ist, sondern auch gegen den Pflichtenkatalog des Administrators, in dem es heißt: [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Administratoren#Stellung_in_der_Wikipedia „Wenn Entscheidungen nicht evident sind bzw. unmittelbar einleuchten, sollte er sie begründen.“] Bemerkenswerterweise hatte er zuvor ''die Jungs'' (s.o.) geschrieben, ein Beleg, dass er sich überhaupt nicht in den Fall eingelesen hatte – angeblich handelte es sich ja nur um ''einen'' Schreiber. –jkb- hat somit die Grundpflicht eines Administrators verletzt, besondere Sorgfalt walten zu lassen; offenbar hat er schlicht auf Zuruf befreundeter Power-User über ein Kommunikationsnetz außerhalb von Wikipedia gehandelt, um den nachweislich inkompetenten „Hauptautor“ zu schützen. Auch hat –jkb- gegen den Grundsatz verstoßen, dass eine Sperrung nur das „letzte Mittel“ sein dürfe, [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Administratoren#Sperren_von_IP-Adressen_und_Benutzerkonten „falls einem Vandalen nicht auf andere Weise beizukommen ist“.] Allerdings konnte hier Vandalismus, definiert als [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Vandalismus „vorsätzliche und bewusste Beschädigung von Inhalten der Wikipedia“], nicht nachgewiesen werden. Überdies lieferte –jkb- nicht die von den Regeln ausdrücklich verlangte Begründung für die Sperre, das Sperrverfahren ist somit formal nie abgeschlossen worden - so wie ein Urteil in einem Gerichtsverfahren ohne Urteilsbegründung keine Rechtskraft hat.

Es handelte sich also um einen mehrfachen schweren Bruch von Wikipedia-Regeln: Drei Schreiber, deren Fachkompetenz und Kooperationswillen an keiner Stelle angezweifelt, sondern im Gegenteil von mehreren Usern ausdrücklich gelobt wurden, werden unbefristet gesperrt, die Begründung für die Sperre erweist sich als gegenstandslos, aber sie wird ohne weitere Begründung aufrechterhalten.

Welchen Nutzen hat WP davon, wenn Schreiber gesperrt werden, die mustergültig neue Artikel anlegen (z. B. [[Adam Kogut]], [[Marian Spoida]]), die Lücken füllen und Fehler verbessern [https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:J%C3%B3zef_Szmidt wie hier (unter der Zwischenüberschrift "Komplette Neufassung")], die generell ihr Fachwissen bewiesen haben, wie [https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Dienstgrade_der_polnischen_Streitkr%C3%A4fte in diesem Artikel über das polnische Militär], in diesem [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S%C5%82awomir_Petelicki&diff=prev&oldid=119356456 zum Bereich Geheimdienste] oder in diesem [https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Roman_Andrejewitsch_Rudenko#%C3%9Cberarbeitung_des_gesamten_Artikels über eine markante Persönlichkeit des Sowjetregimes] ? Für WP unverzichtbares Fachwissen bewies auch die Inhaberin des dritten der Konten, die regelwidrig gesperrt wurden, [https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Ram%C3%B3n_Vinay beispielsweise hier]. Ebenso [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rette_sich,_wer_kann_(das_Leben)&diff=prev&oldid=119996634 hier (Unterpunkt: Interpretation)]. Besonders verwiesen sei auf ihren Beitrag [https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Gr%C3%BCnberger_Sekt zu dieser Diskussion um 10:24 Uhr am 30. Jun. 2013], weil er ein grundsätzliches WP-Problem anspricht.

Zu den Kuriositäten dieser Kontroverse gehört, dass die Unterstützer des „Hauptautors“ den fehlerhaften Katyn-Artikel wenig später in einem Akt der Selbstaffirmation zum „Artikel des Tages“ kürten. Bereits die Einleitung [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite/Archiv/3._April_2014 auf dieser Seite] enthält fünf Fehler, die alle zuvor in der Diskussion moniert worden waren...

== Katyn-Bücher ==
=== Deutsche Ausgabe ===
Da ich mich in der Kontroverse noch einmal durch die [https://lubimyczytac.pl/ksiazka/175602/katyn-dokumenty-zbrodni-t-1-jency-nie-wypowiedzianej-wojny-viii-1939-iii-1940 vierbändige Dokumentenedition] der Polnischen der Akademie der Wissenschaften sowie die nicht identische [https://inslav.ru/publication/katyn-mart-1940-g-sentyabr-2000-g-rasstrel-sudby-zhivyh-eho-katyni-dokumenty-m-2001 russische Paralleledition] gelesen, überdies in einem Augenblick von Forscherglück einen neuen wichtigen Aspekt entdeckt hatte, nämlich [https://www.spiegel.de/geschichte/adolf-hitler-wie-die-russische-kaelte-1943-ein-attentat-verhinderte-a-1197628.html die Rolle deutscher Widerständler bei der Aufklärung des Verbrechens], schlug ich dem Verlag C.H. Beck vor, zum 75. Jahrestag im Frühjahr 2015 ein Buch über das Massaker von Katyn zu schreiben. Dieses hat sich [https://www.chbeck.de/urban-katyn-1940/product/14230621 sehr gut verkauft und exzellente Rezensionen] bekommen (u.a. ''FAZ'', ''NZZ'', ''Welt'', ''Tagesspiegel'', ''taz'', ''Deutschlandfunk'' sowie in wissenschaftlichen Zeitschriften).

Laut dem Brief der Vier soll ich mich unter Pseudonym auf der Diskussionsseite beschwert haben, dass das Buch nicht in der Literaturliste aufgeführt sei, und auf diese Weise für dieses Buch habe werben wollen. Das trifft nicht zu; vielmehr hat ein User den Buchtitel in das Literaturverzeichnis eingefügt, doch der „Hauptautor“ hat ihn bei seinen Revertierexzessen – möglicherweise versehentlich - wieder entfernt, was ein weiterer Verstoß gegen Grundregeln von Wikipedia war.

Im Übrigen ist es eine bizarre Vorstellung, die Fußnoten oder die Diskussionsseite eines Wikipedia-Artikels, die gewöhnlich nur eine einstellige Zahl von Lesern anklickt, könnten als Werbeplattform genutzt werden, ganz abgesehen davon, dass dieses Buch anderweitig überaus effektiv beworben worden ist. Gänzlich unlogisch ist das Argument, ich hätte in meinem Artikel von 2015 auf das Buch hinweisen sollen. Denn genau dann hätte ich mich dem Vorwurf der Werbung in eigener Sache ausgesetzt.

=== Fremdsprachige Ausgaben ===
Auf der Grundlage des Buches sind mittlerweile einige erweiterte Lizenzausgaben erschienen. Aus Anlass des 80. Jahrestags stand im März die Präsentation der [https://www.goethe.de/ins/es/de/ver.cfm?fuseaction=events.detail&event_id=21771852 spanischsprachigen Ausgabe] in eigener Übersetzung auf dem Programm des Goethe-Institut in Madrid, in Zusammenarbeit mit dem dortigen Polnischen Kulturinstitut; wegen der Virus-Verbreitung in Madrid musste die Veranstaltung verschoben werden. [https://www.elmundo.es/cronica/2020/03/03/5e57b16ffdddffea128b46ed.html Auszüge aus dem Buch] druckte die auflagenstarke und einflussreiche Madrider Tageszeitung ''[[El Mundo]]''. Die größte spanische Tageszeitung, ''[[El País]]'', brachte eine [https://elpais.com/cultura/2020/04/07/babelia/1586275860_042227.html ausführliche Rezension].

Im Herbst folgt die nochmals erweiterte englischsprachige Version, ebenfalls in eigener Übersetzung. Erschienen sind bereits eine [http://ellekar.dk/Bog_30.html dänische Ausgabe] sowie eine [https://www.goethe.de/ins/by/de/ver.cfm?fuseaction=events.detail&event_id=20866913 weißrussische Ausgabe], letztere gleichfalls vom Goethe-Institut vorgestellt. Eine französische, eine portugiesische, eine russische und eine ukrainische Ausgabe sind in Vorbereitung.

=== Zweites Katyn-Buch für polnische Leser ===
Der renommierte Warschauer Verlag ''Bellona'' hat mir angeboten, ein weiteres Buch über den Propagandakrieg der Großmächte um Katyn zu schreiben, den ich in der deutschen Ausgabe nur angerissen habe und der in der bislang erschienenen Katyn-Literatur nur marginal behandelt wurde. Dieses zweite (mit 712 Seiten weitaus ausführlichere und 170 Fotos reich illustrierte) Katyn-Buch aus meiner Feder wurde nach eingehender Prüfung des Manuskripts vom Doyen der Weltkriegsforschung in Polen, Prof. [[Tomasz Szarota]], sowie Prof. [http://english.isppan.waw.pl/faculty/professor-wojciech-materski/ Wojciech Materski], dem Mitherausgeber der polnischen und russischen Dokumenteneditionen, und Prof. [[Tadeusz Wolsza]], dem Verfasser eines auch [https://www.amazon.es/Encounter-Katyn-Wartime-Postwar-Story/dp/1531015379 auf Englisch erschienenen grundlegenden Werks] über die Unterdrückung des Themas Katyn in der [[Volksrepublik Polen]], am 30. November 2019 in feierlichem Rahmen [https://www.facebook.com/events/zamek-kr%C3%B3lewski-w-warszawie/premiera-ksi%C4%85%C5%BCki-katy%C5%84-thomasa-urbana/3212582178812963/ im Konzertsaal des Warschauer Königsschlosses] vorgestellt. Es folgte ein längeres [https://warszawa.tvp.pl/45817173/thomas-urban Interview über das Buch] in einem Kulturprogramm des polnischen Fernsehens. Unter anderem widerlege ich in dem Buch anhand von bislang nicht ausgewerteten Archivmaterialien die populäre These, Amerikaner und Briten hätten 1943/44 in der Causa Katyn bewusst gelogen, um das Bündnis mit Stalin nicht zu gefährden.

''Bellona'' brachte dieses Buch heraus, obwohl auf Polnisch bereits mehr als [https://katalogi.bn.org.pl/discovery/search?query=any,contains,Katy%C5%84&tab=LibraryCatalog&vid=48OMNIS_NLOP:48OMNIS_NLOP&facet=lds04,include,Albumy%20I%20Ksi%C4%85%C5%BCki%20Artystyczne&facet=lang,include,pol&lang=pl&offset=0 30 Monographien über Katyn] vorliegen. Der Rezensent der einflussreichen ''[[Rzeczpospolita (Zeitung)|Rzeczpospolita]]'' nannte es wegen der Fülle der dem polnischen Leser bislang unbekannten „ungemein interessanten" Informationen ein [https://www.rp.pl/Plus-Minus/191219171-Katynskie-fake-newsy.html „einzigartiges Buch“]. Es folgten ein [https://archiwum.rp.pl/artykul/1420254-Putin-jest-nieskuteczny.html zweiseitiges Interview] in der Wochenendbeilage der ''Rzeczpospolita'', ein [https://dorzeczy.pl/historia/133935/katyn-zbrodnia-i-klamstwo.html fünfseitiges Interview] in der populärwissenschaftlichen Zeitschrift ''Historia Do Rzeczy'' und eine Einladung auf das [https://www.facebook.com/CentrumPolskoRosyjskiegoDialoguiPorozumienia/videos/885130938591486/?vh=e&d=n Podium einer offiziellen Konferenz zum Jahrestag des Mordbefehls] in Warschau am 5. März 2020.

=== Dank ===
Ohne die Wikipedia-Sperren hätte ich diese Bücher sicherlich nicht geschrieben und ein paar schöne Autorenreisen nicht gemacht (Köln, Berlin, Kopenhagen, Warschau, Breslau, Grodno, Minsk). Stattdessen hätten meine Kollegen und ich uns wohl weiterhin dem fehler- und lückenhaften, gleichzeitig aber mit inhaltlich überflüssigen, unsinnigen oder gar schlicht falschen Passagen (s.u.) überfrachteten Wikipedia-Artikel sowie anderen Baustellen auf Wikipedia gewidmet.

Dank also an Assayer, Miraki, -jkb- & Co., dass sie mir mit den regelwidrigen Sperren den Impuls für die Buchpublikationen gegeben und als Folge zu Einladungen zu attraktiven Reisen verholfen haben! Einer der Verlagslektoren hat angeregt, ihnen über Wikimedia je eine schöne Flasche [[Ribera del Duero]] zukommen zu lassen.

== Kontroversen um den Katyn-Artikel (2015 ff.) ==
=== Regelwidrige Sperre (2) ===
Keineswegs möchte ich verschweigen, dass ich noch am nächsten Kapitel der Katyn-Kontroverse in WP beteiligt war: Im Skiurlaub 2015, den ich, wie seit vielen Jahren, im [[Großer Kaukasus|Großen Kaukasus]] an der [[Georgische Heerstraße|Georgischen Heerstraße]] verbracht habe, lernte ich in der Skihütte 300 Meter unter dem [https://www.youtube.com/watch?v=u3i4iQo8N7Y Gipfel des Kudebis] einen jungen Slawisten aus Österreich kennen, der von Wikipedia schwärmte. Wir haben um eine Flasche exzellenten [https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbau_in_Georgien#Weinbrand grusinischen Cognac] gewettet, dass er spätestens nach einer Woche gesperrt werde, wenn er im preisgekrönten, aber in vielerlei Punkten leider mangelhaften Artikel „Massaker von Katyn“ Fehler verbessert.

Und so geschah es: Da die Wette am 3008 Meter hohen Kudebi geschlossen wurde, gab sich der junge Kollege das Pseudonym [[Benutzer:Kudebi3008|Kudebi3008]]. Da er kein Spezialist für das Thema ist, beschränkte er sich im Wesentlichen darauf, Fehler im Literaturverzeichnis zu verbessern, u.a. bei russischen Quellen. Diese standen teilweise [https://de.wikipedia.org/wiki/Transkription_(Schreibung)#Kyrillisch in englischer Transkription], anstatt in der für die Artikeltexte und Lemmata der deutschsprachigen Wikipedia verbindlichen [https://www.russisch-erleben.de/wp-content/uploads/2014/06/transkription_russisch_erleben.de_.pdf Duden-Transkription] oder der für Bibliotheken vorgeschriebenen und auch hier bei Literaturangaben zulässigen [https://de.wikipedia.org/wiki/Kyrillisches_Alphabet#Transliteration wissenschaftlichen Transliteration (ISO-9)] (z. B. wird der russische Schriftsteller ''Чехов'' auf Englisch ''Chekhov'', laut Duden ''Tschechow'' und laut ISO-9 ''Čechov'' geschrieben).

Nach wenigen Tagen wurde Kudebi3008 in der Tat unbegrenzt gesperrt, offenkundig auf Initiative des „Hauptautors“ und seiner Unterstützer. Wir haben herzlich gelacht und gemeinsam in kleiner Runde beim Après-Ski die Flasche Cognac geleert.

Dieser Sperre lag eine Art von Regelbruch zugrunde, die sich besonders in der deutschsprachigen Wikipedia eingebürgert hat: User, die verdächtigt werden, eine Sperre zu umgehen, werden ohne nähere Prüfung auf Zuruf erneut gesperrt. [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Meinungsbilder/Beweisf%C3%BChrung_bei_Sperren_wegen_Sperrumgehung#Problembeschreibung Die Regeln erlauben dies aber nicht!] Vielmehr müsste für eine erneute Sperrung einem mutmaßlichen Sperrumgeher das „fortgesetzte bekannte Störverhalten“ nachgewiesen werden, auch wäre ein CU zwingend erforderlich - der aber nur eingeleitet werden darf, wenn eine Regelverletzung nachgewiesen ist! Aus dem Regelwerk ergibt sich demnach eindeutig: '''Hält sich ein der Sperrumgehung verdächtigter User an alle Regeln, so darf er nicht ein weiteres Mal gesperrt werden – jeder hat das Recht auf Bewährung und Besserung.'''

Die meist bei diesen regelwidrigen erneuten Sperrungen pauschal als Begründung angeführte Leerformel „Keine Besserung erkennbar“ ist nicht nur bar jeder Logik, sondern sogar falsch, falls keine Regelverletzung und kein „Störverhalten“ nachzuweisen sind. Denn genau in einem solchen Fall wäre ja „eine Besserung erkennbar“. Eine andere Wiki-Leerformel lautet: „Kein Wille zur enzyklopädischen Mitarbeit erkennbar. Doch verlangen die WP-Regeln eine detaillierte Begründung für Sperren; viele Administratoren ignorieren diese Anforderung.

Auf einer internationalen WP-Tagung, die ich besuchte, wurde auf die deutlich überdurchschnittliche Zahl von Sperrungen im Verhältnis zu den Nutzern in der deutschsprachigen WP hingewiesen. Gespöttelt wurde über die „[[Deutscher Schäferhund|German shepherds]]“, die ständig Vandalismus und Sockenpuppen wittern, anstatt um Fachautoren zu werben. Auch der mittlerweile mehr als 600.000 Male angeklickte Film ''Die dunkle Seite von Wikipedia'', dessen politische Aussagen ich mit Skepsis betrachte, weist in zutreffender Weise anhand vieler Beispiele die Tendenz zu dieser Art des Regelbruchs nach. Es sind Beispiele für den vielfach beklagten laxen oder gar missbräuchlichen Umgang mancher Administratoren mit dem WP-Regelwerk, was der amerikanischen Studie zufolge einer der Gründe für den Autorenschwund ist.

Im Falle Kudebi3008 erfolgte die Sperre lediglich aufgrund des Zurufs, es handle sich um dieselbe „Sockenpuppe“ wie 2013. Doch es gab keinen CU, auch wurden weder eine Regelverletzung noch ein „Störverhalten“ nachgewiesen, ganz abgesehen davon, dass der CU 2013 negativ verlaufen war. '''Keine einzige der Bedingungen für die Verhängung einer Sperre war erfüllt.''' Überdies zeigte Kudebi3008 ein eindeutig anderes Editierverhalten als die 2013 regelwidrig gesperrten Schreiber. Doch der verantwortliche Administrator – es war ein weiteres Mal –jkb- - sparte sich die Analyse des Konflikts, zu der er eigentlich verpflichtet wäre. Auch hier wurde nicht untersucht, ob die Beiträge des Schreibers eine Verbesserung von Wikipedia darstellen. Anschließend hat der „Hauptautor“ fast alle Korrekturen in der Bibliographie, die Kudebi3008 vorgenommen hatte, nach dessen regelwidriger Sperrung umgehend rückgängig gemacht, also erneut Fehler in Wikipedia wiederhergestellt.
=== Regelwidriges Löschen auf der Diskussionsseite ===
Mehrere Monate nach dieser Sperrung stellte Kudebi3008 eine 130 Punkte umfassende Fehlerliste, die er gemeinsam mit Kollegen erarbeitet hatte, zu dem mittlerweile vom „Hauptautor“ erweiterten Katyn-Artikel auf die Diskussionsseite. Dieses ungewöhnliche Vorgehen war eine Reaktion darauf, dass der „Hauptautor“ bislang jegliche in Einzelschritten erfolgenden Korrekturen und Ergänzungen an dem Artikel durch Revertierungen blockiert hatte. Doch wurde diese Liste sofort ohne Begründung gelöscht. Kudebi3008 schickte an den für seine Sperrung verantwortlichen Miraki, der damals vorübergehend Administrator war und in dieser Funktion die Regelbrüche des „Hauptautors“ deckte, [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Miraki&diff=next&oldid=145737522 sieben Fragen] dazu. Dieser beantwortete nicht die in sachlichem und höflichem Ton verfasste Anfrage, was ein erneuter Verstoß gegen die Wikiquette ist, vielmehr löschte er sie. Begründung: Es sei handle sich ja um einen „Sperrumgeher“. Doch war dies, wie aufgezeigt, überhaupt nicht nachgewiesen worden. Es wäre an dieser Stelle die Sache von Miraki als Administrator gewesen, den Sachverhalt zu analysieren, z. B. Stichproben zu der Fehlerliste vorzunehmen oder mit dem Thema vertraute Schreiber darum zu bitten. So verpasste er zum zweiten Mal die Gelegenheit, den Konflikt zu lösen, stattdessen fachte er ihn erneut an.

Auf die regelwidrig gelöschte Fehlerliste wies ich ebenfalls in meinem SZ-Artikel von 2015 hin. Die Liste wurde daraufhin von anderen Usern wieder ans Tageslicht geholt. Nun wäre zu erwarten gewesen, dass die Wikipedia-Community Fachautoren aus den eigenen Reihen beauftragt, die 130 Positionen auf der Fehlerliste mit den Quellen abzugleichen. Doch auch dies geschah nicht. Vielmehr konnte der preisgekrönte „Hauptautor“ des Wikipedia-Artikels, auf den all diese Fehler zurückgehen, die Abarbeitung der Liste an sich reißen und sich mit der tatsachenwidrigen Behauptung durchsetzen, dass diese überwiegend inkorrekte oder irrelevante Behauptungen enthalte und deshalb weitestgehend zu ignorieren sei. Auch machte er die meisten Korrekturen wieder rückgängig, stellte also Dutzende seiner Fehler wieder her.

Er war es auch, der die Fehlerliste zuvor von der Diskussionsseite entfernt hatte – ein schwerster Regelbruch, der ebenfalls nicht von den Administratoren geahndet wurde. (Einen kurzen Überblick über diese Fehlerliste enthält [https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Massaker_von_Katyn/Archiv/006#Stellungnahme_von_Th._Urban_zur_Entwicklung_der_Diskussion_in_der_Wikipedia_seit_dem_16._Dezember_2015 meine Stellungnahme von 2015]. Nochmals: Es handelt sich nicht um „Kleinkram“ oder gar „Firlefanz“, wie in der dort nachzulesenden Diskussion über meine Stellungnahme behauptet, sondern durchweg um Stellen, die zwar inhaltlich meist nicht von Gewicht sind, aber nach den Kriterien dieser Enzyklopädie korrigiert gehören. Vor allem beweisen all diese Fehler, wie schlampig der „Hauptautor“ mit Quellen umgeht.)

Mit Recht klagen nun Assayer und Miraki, dass der SZ-Artikel von 2015 ein starkes Echo im Netz gefunden hat; er wird auch in wissenschaftlichen Analysen über Wikipedia als Quelle angeführt. Nur konnten die beiden keine einzige Falschbehauptung darin nachweisen.

=== WP als Seminarprojekt ===
Doch dies war noch nicht das Ende der Geschichte: Einer der Diskutanten von 2013 berichtete anderen Osteuropa-Historikern von den befremdlichen Vorgängen: Die Unterstützer eines Amateurs, dessen mangelnde Fachqualifikation für das Thema mittlerweile u.a. durch eine hier leider nicht gebührend analysierte [https://www.youtube.com/watch?v=SsrnrAy41oQ Filmdokumentation] bekannt geworden ist, werfen reihenweise Autoren aus dem akademischen Milieu aus WP! In der Folge versuchten sich mehrere junge Historiker an der Causa und schlossen Wetten ab, wer sich wie lange in Wikipedia hält. Sie lasen sich, sogar als Seminarthema, durch die Katyn-Literatur, stellten weitere umfangreiche Fehlerlisten (bis zu 160 Positionen!) zu dem noch einmal vom „Hauptautor“ überarbeiteten und somit verschlimmbesserten Wikipedia-Artikel auf die Diskussionsseite, nahmen an den Diskussionen darüber teil - und wurden nach und nach alle gesperrt, ohne dass sie irgendeine Regel verletzt hätten.

Eine bizarre Rolle spielte dabei ein weiteres Mal Miraki: Bei einer der Fehlerlisten überprüfte er ''pars pro toto'' knapp zwei Dutzend der Punkte und musste zugeben, dass sie in der Tat in zutreffender Weise Fehler des „Hauptautors“ aufführen. Paradoxerweise aber polemisierte er weiter gegen die Verfasser der Liste und verteidigte den „Hauptautor“, der all diese Fehler gemacht hatte. Miraki verpasste hier zum dritten Mal die Gelegenheit, als Brückenbauer zu wirken und somit eine einvernehmliche Verbesserung des fehlerhaften Artikels durch alle sich konstruktiv daran beteiligenden User zu erreichen.

Die abenteuerliche Begründung für diese weitere Runde an regelwidrigen Kontensperrungen: Es sei alles dieselbe Person, also eine Supersockenpuppe - obwohl es keinen weiteren CU gegeben hatte und dieser Vorwurf bereits im allerersten Konflikt 2013 nicht hatte bewiesen werden können, abgesehen davon, dass dieser Supersockenuser dann, seinen Quellen nach zu schließen, mindestens acht Fremdsprachen beherrschte und in solch unterschiedlichen Gebieten wie Kulinaria, amerikanische B-Movies und historische Automobile bewandert sein müsste. Denn auch zu diesen Themen haben die im Konflikt um den Katyn-Artikel gescheiterten Autoren geschrieben. Einige daran Beteiligte haben sich über die groteske Causa in akademischen Arbeiten und Foren – nicht ohne Häme und Spott - ausgelassen.

Zuletzt traf es einen Universitätsdozenten, der nach eigenem Bekenntnis an die Schwarmintelligenz geglaubt und sich mit Verve unter dem Pseudonym [[Benutzer:X-Darg|X-Darg]] an Wikipedia beteiligt hatte. Er hat sogar eine Wette geschlossen, dass es ihm gelingt, den fehlerhaften Katyn-Artikel kollisionsfrei zu verbessern, wenn er nur nett und sachlich bleibe. Er vergab sogar als Seminaraufgaben die Erstellung neuer WP-Artikel, weil er seine Studenten für Wikipedia begeistern wollte. U. a. entstanden auf diese Weise mehr als 20 neue mustergültige Artikel allein zur [https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Massaker_von_Katyn Kategorie „Massaker von Katyn“], einige davon als Ergebnis von Gruppenarbeit, z. B. [[Internationale Ärztekommission von Katyn]], [[Burdenko-Kommission]] und [[Madden-Kommission]]. Zwei Dutzend weitere Artikel wurden um Passagen über Katyn teilweise erheblich erweitert, darunter der zuvor sehr dünne Artikel über das [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Katyn&action=history Dorf Katyn], dessen Textmenge inkl. Quellenangaben sich auf diese Weise vervierfacht hat.

Insgesamt hat X-Darg mehr als [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial:Beitr%C3%A4ge/X-Darg&offset=&limit=500&target=X-Darg 1200 Benutzerbeiträge] aufzuweisen, überwiegend in ausführlicher Form, darunter zahlreiche Korrekturen fehlerhafter Darstellungen. Nebenbei haben seine Benutzerbeiträge bemerkenswerte Einblicke in den Fachbereich Geschichte bei Wikipedia geliefert. Beispielsweise hat er mehrere [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=%C3%9Cberfall_auf_Polen&offset=20170324031333%7C163897655&action=history schlimme Fehler in der Einleitung (!)] des nicht unwichtigen Artikels „[[Überfall auf Polen]]“ verbessert (u.a. den falschen Ministerpräsidenten, ein [https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=Das+ist+ja+der+Hammer&bool=relevanz&gawoe=an&sp0=rart_ou&sp2=erl_ou Hammer!]). Vorangegangen war eine heftige Debatte über diesen Artikel, an der sich einige der aktivsten Wikipedianer aus dem Fachbereich beteiligten, darunter Miraki. Doch keinem von ihnen sind diese gravierenden Fehler aufgefallen.

Hier ein [https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Laboratorium_Nr._12 weiteres Beispiel] für das Niveau mancher Artikel. Oder [https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Zbigniew_Ziobro das hier]. Oder [https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Katyn-Museum das]. Oder ein biographischer Artikel, in dem [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Louis_Aragon&diff=prev&oldid=145529438#Verh%C3%A4ltnis_zum_Kommunismus ein zentrales Kapitel] völlig fehlte. Viele Artikel weisen derartige Lücken und Mängel auf – es sind zu viele für eine interaktive Enzyklopädie, die für sich beansprucht, über den Systemansatz Schwarmintelligenz einen Überblick über das verifizierbare Wissen der Menschheit zu liefern.

=== Regelwidrige Sperre (3) ===
Andere Schreiber haben X-Dargs Beiträge gewürdigt. So wurde der von ihm eingestellte Artikel [[Burdenko-Kommission]], der zu den Gruppenarbeiten seiner Studenten gehört, zum „Artikel des Tages“ gekürt, eine offenbar unter Wikipedianern begehrte Auszeichnung. Initiator dieser Kür war – Überraschung! – Miraki. Um so unverständlicher bleibt es, dass derselbe Miraki wenig später, gemeinsam wiederum mit Assayer, die Sperre des überaus fleißigen und kompetenten X-Darg betrieb, der nach eigenen Angaben meist während langweiliger Gremiensitzungen für WP aktiv war. Nochmals: Worin liegt der Nutzen für Wikipedia, gegen einen Schreiber vorzugehen, der nicht nur zahlreiche neue Inhalte eingebracht, sondern auch eine Fülle dringend notwendiger Korrektur- und Aufräumarbeiten übernommen hat? Rational erschließt sich das nicht.

Anlass waren ein weiteres Mal Fehler im Katyn-Artikel, die dieses Mal X-Darg monierte. Assayer brachte nun das tollste aller Argumente vor: X-Darg müsse gesperrt werden, weil er sich an dem – nachweislich überforderten – „Hauptautor“ des preisgekrönten Katyn-Artikels, dessen unzureichende Qualität diese Power-User offenbar nicht wahrhaben wollten, habe „rächen“ wollen. [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Vandalismusmeldung/Archiv/2017/07/10#Benutzer:X-Darg_(erl.) Doch ein konkretes Beispiel, bei dem diese Rache- und Hassgefühle zum Ausdruck kommen, konnte er nicht anführen]. Denn die Diskussionsbeiträge von X-Darg waren ausnahmslos sachbezogen, durchgehend höflich, gelegentlich mit einer leichten ironischen Note, die jedoch nie die Grenzen des Zulässigen überschritten hat. Es handelte sich somit um einen Versuch Assayers, den Konflikt auf eine persönliche Ebene hinunterzubrechen, offenbar um die Auseinandersetzung mit grundlegenden WP-Problemen zu vermeiden, nämlich mit der unzureichenden Qualitätskontrolle aufgrund des krassen Mangels an Fachautoren sowie mit der Wagenburgmentalität und den Regelbrüchen von Entscheidungsträgern, die eben jene Fachautoren von einem dauerhaften Engagement abschrecken (s. dazu die genannte amerikanische Studie).

Überdies behauptete Assayer, dass es sich ein weiteres Mal um diese Supersockenpuppe handeln müsse. Dass der CU von 2013 ergebnislos verlaufen war, verschwieg er in seiner Darstellung (so wie dieses entscheidende Faktum auch in dem Brief der Vier unterschlagen wurde), auch dies ein Akt der Manipulation. In der Sache konnte er lediglich belegen, dass X-Darg sich auf die früheren Diskussionen zu dem Artikel bezog – was in der Natur der Sache lag -, aber keinerlei Beweis für die Identität von X-Darg mit einem der zu Unrecht gesperrten Schreiber liefern. Dennoch wurde dieser gesperrt – und ein weiteres Mal erfolgte die Sperre schlicht auf Zuruf an einen offenkundig befreundeten Administrator ohne das vorgeschriebene Sperrverfahren. Dieses Mal war es [[Benutzer:Rax|Rax]], von dem man eigentlich annehmen sollte, wie sein Amt als CU-Prüfer nahelegt, dass er seine Pflicht erfüllt, den Dingen gewissenhaft auf den Grund zu gehen. Doch das tat er nicht.

Nach den WP-Regeln hätte Rax dieses Verfahren wegen Vandalismus abbrechen müssen, denn wie bei den vorangegangenen Fällen entspricht keine der Behauptungen Assayers den Kriterien für Vandalismus („vorsätzliche und bewusste Beschädigung von Inhalten der Wikipedia“, s.o.). Auch hier war die Sperrdiskussion argumentativ ärmlich, ein intellektueller Tiefpunkt: Das mit präzisen Quellenangaben versehene und deshalb verifizierbare Verbessern von Sachfehlern wurde als „Stalking“ bezeichnet. Auch hier wurde nicht untersucht, ob die Korrekturen und Ergänzungen im Katyn-Artikel, in diesem Fall durch X-Darg, gerechtfertigt waren, obwohl dies der Kern all dieser Konflikte war.

Ohne jegliche Analyse der Causa akzeptierte Rax das von Assayer gezeichnete Bild einer Kampagne gegen den „Hauptautor“ und brüskierte somit auch andere langjährige Schreiber, die diesen wegen seines regelwidrigen Verhaltens in der Causa Katyn vielmals kritisiert hatten. Rax ging in keiner Weise auf die nüchternen Richtigstellungen X-Dargs (in der Sperrdiskussion 14:55, 12. Jul. 2017) dazu ein, obwohl die unvoreingenommene Abwägung von Argumenten zu den Grundpflichten eines Administrators gehört. Stattdessen behauptete er ohne jeglichen Beleg, es handle sich um eine „jahrelange Störkampagne in der Artikelarbeit“. '''Er verhängte die Sperre, obwohl auch in diesem Fall keine der Bedingungen dafür erfüllt war'''. Wie schon –jkb- missachtete somit auch Rax die Handlungsanweisung für einen Administrator - da dies offenbar Usus geworden ist, sei sie hier nochmals wiederholt: ''Wenn Entscheidungen nicht evident sind bzw. unmittelbar einleuchten, sollte er sie begründen.'' X-Darg bekam nicht einmal Gelegenheit, Rax um Belege für diese behaupteten Störaktionen zu bitten.

== Frage nach Motiven ==
Was treibt zwei Power-User, denen an der Verbesserung von Wikipedia liegen sollte, dazu an, geradezu besessen den Ausschluss einer Gruppe von erkennbar kompetenten, kooperativen und korrekt arbeitenden Schreibern zu betreiben, überdies bei einem politisch unumstrittenen Thema? Welches Motiv außer der Verbesserung von Wikipedia sollen denn diese Schreiber gehabt haben, die klar zu erkennen gegeben haben, dass sie an einem Aufstieg in der WP-Hierarchie nicht interessiert sind und sich auch aus allen internen Konflikten herausgehalten haben? Andere Schreiber, die den Konflikt beobachtet und mich persönlich angemailt haben, lieferten eine mögliche Erklärung: Assayer und Miraki wollten sich von dem in der Wikipedia-Community gegen sie erhobenen Vorwurf reinwaschen, mit ihrer Unterstützung für den wegen seiner Regelbrüche mittlerweile medienweit bekannten Amateur, der den Schreibwettbewerb 2011 mit dem miserablen Katyn-Artikel gewonnen hat, der gemeinsamen Sache mehr zu schaden als zu nützen.

Dieser Katyn-Artikel ist im Übrigen immer noch stark reparaturbedürftig. So enthält allein die Einleitung nach dem Stand von heute ebenfalls fünf Fehler bzw. schiefe, also verbesserungswürdige Formulierungen sowie nicht belegte Behauptungen, die, in gleicher Weise wie im Falle des „Artikels des Tages“ (s.o.), zuvor auf der Diskussionsseite präzise moniert worden sind. Es sind aber nur zum Teil dieselben Fehler. Vor allem ist dieser Artikel mit Ausführungen zu Nebenaspekten überladen, über die es eigene Artikel gibt (z. B. über die drei Sonderlager [[Sonderlager Koselsk|Koselsk]], [[Sonderlager Ostaschkow|Ostaschkow]] und [[Sonderlager Starobelsk|Starobelsk]], die ebenfalls Ergebnis von Gruppenarbeiten unter der Regie X-Dargs sind). Auch sind ganze Passagen unbelegt und reine Theoriebildung, z. B. fast der gesamte Unterpunkt [https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Katyn#Historische_Forschung Historische Forschung]. Hier werden fälschlicherweise einzelnen Autoren exklusiv Positionen zugeschrieben, die allerdings in der Forschung allgemein anerkannt sind, die überdies die genannten Autoren keineswegs als erste formuliert haben. Der gesamte Unterpunkt ist in dieser Form also inhaltlich ebenso falsch wie unsinnig. Sinnvoll wäre hier bestenfalls eine Darstellung der Entwicklung des Wissenstandes; doch ist dieser Aspekt ohnehin bereits an anderen Stellen abgedeckt. Genauso falsch ist die jetzige Aufteilung der Bibliographie in Unterpunkte, da die meisten Titel inhaltlich alle Aspekte abdecken. Gerade an diesen beiden Punkten zeigt sich, dass der „Hauptautor“ ebenso wie seine beiden Hauptunterstützer bei der Bearbeitung des Textes (Assayer, Andropov) überhaupt keinen Überblick über die Literatur haben (von der nun einmal rund 90 Prozent auf Polnisch und Russisch erschienen und nicht online zugänglich sind).

Nun zum Nukleus des Ganzen: Von all dem ist in meinem Artikel „Fachkräftemangel“ vom 5./6. Oktober 2019 nicht die Rede. Alle von mir dort angeführten Beispiele stammen vielmehr aus anderen gravierenden Konfliktfällen, wie sie das Innenleben von Wikipedia prägen und vielmals dokumentiert sind. Im Gegensatz zu meinem Artikel von 2015, in dem ich dies korrekt angezeigt habe, bin ich in keinen dieser Fälle involviert. Abgesehen davon ist das Hauptthema meines jüngsten Artikels nicht die Überforderung von Amateuren, denen die Einsicht fehlt, sich an einem vielschichtigen Thema verhoben zu haben, sondern die in zahlreichen Publikationen nachgewiesene Unterwanderung der Wikipedia durch PR- und Polit-Aktivisten.

Dagegen sind die Power-User Miraki und Assayer, die in dem Brief der Vier suggerieren, sie seien neutrale Prüfer, extrem in diese Causa involviert. Ohne ihre Fehleinschätzungen und die schweren Regelbrüche der von ihnen mobilisierten Administratoren hätte es den Konflikt um den Katyn-Artikel und die sich daraus ergebenden - für Wikipedia leider überaus unerfreulichen - Publikationen auch in anderen Medien überhaupt nicht gegeben.

== Zusammenfassung: Eine Kette von Regelbrüchen ==
'''In diesem Konflikt hat eine koordiniert vorgehende Gruppe von Langzeitaktivisten versucht, nicht nur einen der ihren gegen den ausführlich begründeten Vorwurf der fachlichen Inkompetenz zu verteidigen, sondern auch die Institution des Schreibwettbewerbs zu schützen. Dass 2011 ein den eigenen Qualitätsansprüchen nicht genügender Artikel den 1. Platz belegte, wirft ja einen Schatten auf die gesamte Wikipedia-Community. Mangels inhaltlicher Argumente haben Administratoren dabei schwere Regelbrüche begangen. Wikipedia hat dabei nicht nur mehr als ein Dutzend potenzieller Schreiber aus dem akademischen Milieu verloren (die anfangs begeistert mitmachenden Seminarteilnehmer eingerechnet), sondern diese wurden auch zu Multiplikatoren negativ intonierter Botschaften über Wikipedia.'''

== Bitten ==
* Mögen doch Assayer, Miraki & Co. endlich den von den Regeln geforderten Nachweis erbringen, dass die auf ihr Betreiben gesperrten Autoren Wikipedia '''Schaden zugefügt''' haben! Konkret: Welche Artikelbearbeitungen von ihnen enthielten Fehler?
* Welche Artikelseiten wurden von ihnen beschädigt?
* Welche Diskussionsbeiträge haben WP-Regeln verletzt?
* Möge –jkb- doch endlich die von den Regeln verlangten detaillierten Begründungen für die von ihm verhängten Sperren nachliefern und somit die Gelegenheit nutzen, den Vorwurf zu widerlegen, er habe seine Pflicht grob verletzt, als Administrator Konfliktsituationen unvoreingenommen und gründlich zu prüfen!
* Möge Assayer wenigstens einen einzigen Beleg für seine Behauptung liefern, dass X-Darg von Hass- und Rachegefühlen gegenüber dem „Hauptautor“ getrieben war, der auch in der WP-Community wegen seiner von pflichtvergessenen Administratoren tolerierten Regelbrüche überaus umstritten ist (Zitat aus WP: der „toxischste“ aller Schreiber)!
* Möge Rax doch nur einen einzigen Beleg für die von ihm behauptete „jahrelange Störkampagne“ des von ihm gesperrten Vielschreibers X-Darg anführen!
* Möge Rax, der ja eine herausgehobene Vertrauensstellung in WP einnimmt, somit die gesamte Wikipedia-Community repräsentiert, doch regelkonforme Gründe dafür anführen, warum er die Argumente des - zu Unrecht – des Vandalismus beschuldigten Schreibers ignoriert hat, und somit den Vorwurf widerlegen, auch er habe seine Pflicht zur unvoreingenommenen Prüfung grob verletzt!

Mögen den genannten Akteuren all jene User dabei behilflich sein, die, offenkundig in einer Art Langzeitaktivistenherdentrieb, deren Version unbesehen übernommen, die auf einer einzigen, überdies nicht bewiesenen Prämisse (Supersockenpuppe) beruht, und ihre Pseudonyme unter den verquasten Denunziationsbrief gesetzt haben! Ich wette um eine ganze Kiste Ribera del Duero, dass die Antworten sehr simpel ausfallen werden: 7 x Fehlanzeige. Vielmehr dürfte das Gegenteil dabei herauskommen: Jede einzelne Bearbeitung der Artikeltexte, jeder einzelne Kommentar auf den Diskussionsseiten war ein Beitrag zur Verbesserung von Wikipedia.

== Konsequenzen ==
Angeregt durch diesen grotesken Konflikt habe ich seit meiner Sperre vor sieben Jahren versucht, dem Hauptproblem von Wikipedia, nämlich dem „Fachkräftemangel“, auf den Grund zu gehen. Meine beiden Artikel befassen sich mit Strukturen bei Wikipedia, die Fehlentwicklungen begünstigen, sie zielen somit auf eine Verbesserung der Wikipedia ab. Denn ich halte die Idee nach wie vor für eine großartige Sache und habe alle Hochachtung vor denjenigen, die sich dort engagieren, auch, wie oben angeführt, vor den Leistungen Assayers und Mirakis. Schade, dass beide sich in der vorliegenden Causa so verrannt und damit auch dem Wikipedia-Projekt einen großen Bärendienst erwiesen haben!

Mehrere langjährige Schreiber engagieren sich auf dem weiten Feld Osteuropa, als besonders solide und kenntnisreich sind bei der Konfliktanalyse drei von ihnen aufgefallen, die sich auch an der Verbesserung des Katyn-Artikels bzw. an der Diskussion darüber beteiligt haben: [[User:Alan ffm|Alan ffm]], [[User:Berihert|Berihert]] und [[User:Goesseln|Goesseln]] (keiner von ihnen ist mir persönlich bekannt). Während der Polenexperte Alan ffm dabei direkt mit dem „Hauptautor“ zusammengestoßen ist, haben Berihert und Goesseln – leider vergeblich – auf dessen ständige Regelbrüche hingewiesen. Auch [[User:Orik|Orik]] hat dies wiederholt getan. Goesseln hat überdies substantielle Beiträge zur Kategorie „Massaker von Katyn“ geleistet, einige Artikel dazu neu angelegt. Er hat ein großes Wissen über das Thema bewiesen, er ist ein offensichtlich allgemein geschätzter Langzeit-User. Warum haben die – durchweg nicht sachkundigen - Verteidiger des „Hauptautors“, die all diese regelwidrigen Sperrungen vorangetrieben haben, nicht die Expertise dieser langjährigen und bewährten Schreiber berücksichtigt? All diesen Ärger hätten sie sich erspart!

Zu meinem Artikel von 2015 habe ich exakt 300 Leserzuschriften bekommen, 296 davon waren zustimmend; viele dieser Leser schrieben frustriert von ihren Erfahrungen mit dem „Wikipedia-Clan“. Ein an einer Universität lehrender Osteuropa-Experte, den ich seit vielen Jahren gut kenne, widersprach jedoch heftig meiner Darstellung von Fehlentwicklungen bei Wikipedia: Ich hätte einen extremen Einzelfall aufgebauscht, er werde beweisen, dass die Mechanismen zur Selbstregulierung bei Wikipedia sehr wohl funktionieren. Für seinen Versuch eines Gegenbeweises gab er sich das Pseudonym X-Darg – und er scheiterte, wie aufgezeigt, nach 1200 konstruktiven, durchweg hochqualitativen Beiträgen. Er arbeitet derzeit an einer Publikation über WP, in der u. a. dieser Konflikt zwischen Fachautoren und einem nicht sachkundigen, nicht kooperationswilligen Amateur, dessen Regelbrüche aber die Community jahrelang zugelassen hat, ausführlich analysiert wird, auch unter psychologischen Gesichtspunkten (Stichwort: [https://de.wiktionary.org/wiki/Wagenburgmentalit%C3%A4t Wagenburgmentalität] versus [[Sachkompetenz]]).

Er hat zugesagt, den Link zu der Publikation auf diese Seite zu stellen. Er wird dabei seine Identität offenbaren, nicht zuletzt, um die hier aktiven [https://en.wikipedia.org/wiki/German_Shepherd selbsternannten Detektive] zu überzeugen. Er hat auch mir substantielle Hinweise für diese Stellungnahme gegeben und seine eigene Dokumentation der für WP doch sehr peinlichen Causa zur Verfügung gestellt. Offenbar sind manche Diskutanten nicht auf den naheliegenden Gedanken gekommen, dass spätestens seit 2015 diese Seite unter besonderer Beobachtung steht und diese Kontroverse, die zum regelwidrigen Ausschluss von Fachautoren geführt hat, in Studien über WP einfließt.

Nach dem Artikel von 2019 habe ich ebenfalls Dutzende zustimmender Reaktionen erhalten, darunter auch von Vertretern anderer Medien sowie von langjährigen Wikipedia-Schreibern, die über weitere konkrete Fälle von systematischen Regelbrüchen eines kleinen Zirkels von Power-Usern berichten. Erst neulich ging bei mir der Hinweis auf einen Administrator ein, der erklärte, er könne seine Entscheidung in einem intensiv diskutierten Streitfall nicht näher begründen, weil ihm sein Zeitaufwand dafür ja nicht vergütet (!) würde, deshalb verbitte er sich jegliche Nachfragen.

All dies sind Mosaiksteine zu einer komplexen Antwort auf die fundamentale Frage, wie es sein kann, dass von mehr als 200.000 Autoren, die in all den Jahren einmal in der deutschsprachigen WP mitgemacht haben, heute [https://stats.wikimedia.org/EN/TablesWikipediaDE.htm weniger als 900] geblieben sind, die sich in dem Projekt engagieren. Selbstverständlich ist die Berichterstattung über solche systembedingten Fehlentwicklungen von öffentlichem Interesse. Ist es eine Gesetzmäßigkeit, dass urdemokratische Graswurzelbewegungen (wie das Urchristentum, die Französische Revolution, die Befreiungsbewegung Gandhis, die Sandinisten, die Partei der Grünen, der ANC in Südafrika) sich bürokratisieren und ein Establishment herausbilden, das nach dem Orwellschen Prinzip (''[https://pl.pinterest.com/pin/159103799315248474/ Some animals are more equal'']) dazu neigt, die eigenen Grundideen zu missachten, die eigenen Regeln zu verletzen und sich Sonderrechte anzumaßen, überdies allergisch sogar auf konstruktive Kritik reagiert?

So bewegten sich die meisten Reaktionen zu meinen beiden Artikeln auf den WP-Diskussionsseiten zwischen Beleidigtsein, Empörung, Aggression und Denunziation, aber eine sachliche Auseinandersetzung mit den durchweg verifizierbaren Informationen zu Strukturproblemen fand nicht statt, obwohl sich einige User dafür aussprachen. Warum geht die WP-Community so unsouverän mit Kritik um? Warum werden Links zu WP-kritischen Publikationen gelöscht? (Ich bin gespannt, ob auch bei dieser Stellungnahme nun zu dieser Zensurmaßnahme gegriffen wird… – '''Die WP-Regeln jedenfalls sehen derartige Löschungen nicht vor.''')

Wie wäre es denn, wenn Wikimedia eine Konferenz organisierte, auf der Kritiker und Aktivisten gemeinsam Strukturschwächen von Wikipedia analysieren? Wie kann der Niedergang von Wikipedia aufgehalten werden? – Ich wäre sofort dabei. Wikipedia ist zu wichtig in der Mediengesellschaft, als dass untätig zugesehen werden sollte, wie die mangelnde Kompetenz und Kooperationsbereitschaft einer offensichtlich kleinen Minderheit unter den Power-Usern das Projekt schwächen – und somit auch die verdienstvolle Arbeit der großen Mehrheit der Aktiven diskreditieren. [[Thomas Urban|tu]]

== Postskriptum ==
P.S.: Zur [https://www.sueddeutsche.de/wissen/wikipedia-manipulation-pr-ideologie-halbwissen-verleumdung-anonymitaet-1.4627785-2 Causa F.], deren [https://kanzleikompa.de/2020/02/18/olg-hamburg-deanonymisierung-von-autoren-politischer-beitraege-zulaessig/ juristische Aufarbeitung] sehr wohl von großer Relevanz für die Öffentlichkeit ist: Die Informationen dazu stammen keineswegs aus einer „trüben Quelle“, sondern aus einem Urteil des Landgerichts Hamburg vom 20. Februar 2019 (Az. 324 O 468/18).
Natürlich ist der Redaktion F’s Wirken aufgefallen, bei einem [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S%C3%BCddeutsche_Zeitung&diff=prev&oldid=183755352#Antisemitismus_und_Nahostkonflikt kontroversen Thema (Absatz beginnend mit: ''Seit einigen Jahren… '')]. Wie in der Diskussion aufgezeigt wurde, ist F. bei diesem vielschichtigen Thema, ähnlich wie der „Hauptautor“ beim Katyn-Artikel, [https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:S%C3%BCddeutsche_Zeitung/Archiv#Unterpunkt:_Antisemitismus_und_Nahostkonflikt überaus schlampig mit Quellen umgegangen]. Überdies zeigt sich auch hier das oben angesprochene grundsätzliche Wiki-Problem: Die als zitierfähig erachtete Sekundärliteratur stellt Quellenmaterial eindeutig falsch dar.

Auffällig sind die Parallelen zum „Hauptautor“ des Katyn-Artikels: eklatante Argumentationsschwäche und politisches Zelotentum. Meine Prognose: Dem Protagonisten F., dessen Pseudonym ja nun „verbrannt“ ist, wird wohl nichts Anderes übrigbleiben, als unter anderem Pseudonym einen Neustart bei WP zu versuchen, idealerweise im Rahmen des überaus sinnvollen und offenbar bewährten Mentorenprogramms.

Der „Hauptautor“ hat sich bereits [https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer_Diskussion:Kopilot zu einem derartigen Schritt] durchgerungen. [https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Kopilot Wenig spricht allerdings dafür], dass er zur Erkenntnis gelangt ist, mit seinen Regelbrüchen und seinem aggressiv-beleidigenden Diskussionsstil zu den WP-Problemen von heute beigetragen zu haben. Nicht ohne Grund ist sein Pseudonym oft negativ durch die Medien gegangen, und er selbst ist bis heute in der WP-Community überaus umstritten. Es ist eine bemerkenswerte Volte: Gesperrt wurde das Konto von einem Admin, der ihn noch drei Jahre zuvor in der Katyn-Kontroverse – unter Verletzung von WP-Regeln – gestützt hatte. Man fragt sich allerdings, warum die WP-Community die permanenten und massiven Verstöße gegen die Grundregeln des Projekts nicht eher effektiv sanktioniert hat. [[Spezial:Beiträge/139.47.66.159|139.47.66.159]] 10:38, 25. Aug. 2020 (CEST)

Version vom 25. August 2020, 10:38 Uhr

Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Kritik an Wikipedia“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

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Quelle und Autoren des Artikels "Kritik an Wikipedia"

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Dieser Artikel ist ursprünglich eine freie und leicht an die deutschen Verhältnisse angepasste Übersetzung von http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Criticism_of_Wikipedia&oldid=96586510, Autoren und History siehe dort. Die Versionsgeschichte dort ist leider unmäßig lang, so dass ich ich sie hier nicht aufführen kann. --Markus Mueller 01:57, 29. Dez. 2006 (CET)Beantworten

Ergänzungen

--Dafoldi (Diskussion) 03:03, 28. Mär. 2019 (CET)Beantworten

Telepolis, KenFM und eine Filmeinladung in der SZ entsprechen nicht WP:Q. dw.com, also Nr.4, soll man genauer anschauen. --KurtR (Diskussion) 03:45, 28. Mär. 2019 (CET)Beantworten

Rüge des deutschen Rats für PR vom 17.04.2020

https://drpr-online.de/deutscher-rat-fuer-public-relations-ruegt-wikipedia-deutschland/ Sollte evtl. eingebaut werden, gelle?! GWRo0106 (Diskussion) 12:57, 20. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Danke für den Hinweis, habe ich eingebaut. --JD {æ} 13:13, 20. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Dazu passend:
Marvin Oppong: Wikipedia als Eldorado für PR-Abteilungen. In: M – Menschen Machen Medien, 22. April 2020.
Frdl. Grüße --Verzettelung (Diskussion) 14:36, 22. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

"Fachkräftemangel" - Stellungnahme des Autors

Hallo, @Amga:, @Alan ffm:, @Claude J:, @Brainswiffer:, @Arabsalam:, @Agentjoerg:, @Assayer:, @Berihert:, @Mautpreller:,@Goesseln:, @Joerg130:, @JvA43:, @Maxl:, @Miraki:, @Orik:, @Oltau:, @Chricho:, @Paramecium:, @Andropov:, @Rote4132:, @Timurtrupp:, @Toen96:, @Sicherlich:, @Szczebrzeszynski:; @WIr lagen vor Madagaskar:, @Phi:, @Benatrevqre:, @Niegodzisie:, @Kiepski1:, @Schreiben:, @Hardenacke:, @Khatschaturjan:, @Gripweed:, @LotharPawliczak:, @Yellowcard:, @Liberaler Humanist:, @Mfgsu:, @Enzian44:, @Felistoria:, @Ghilt:


Der Coronavirus hat zur Streichung vielerlei Termine geführt – so gab es nun genügend Zeit, zu dieser Diskussion vom Herbst 2019 Stellung zu nehmen und die Ereignisse der Jahre 2013 ff., die Gegenstand dieser Diskussion sind, mit Hilfe mehrerer Beteiligter zu rekonstruieren.

Vorbemerkung

Vorausgeschickt sei, dass ich Wikipedia für eine großartige Idee halte, dass ich alle Achtung habe vor allen Schreibern, die in kooperativem Geist bei ihrer Realisierung mitwirken. Ich nutze Wikipedia nahezu täglich und bin sehr dankbar dafür, dass es sie gibt.

Brief von vier Langzeitaktivisten

Fehleinschätzungen

Dem über Wikimedia verschickten Schreiben von vier unter Pseudonym auftretenden Wikipedia-Langzeitaktivisten vom 19. Oktober 2019 zu meinem Artikel „Fachkräftemangel" liegen mehrere Fehleinschätzungen zugrunde:

  • Es war naiv, mit einer Antwort zu rechnen, da Redaktionen üblicherweise nicht auf anonyme oder unter Falschnamen verschickte Schreiben reagieren.
  • Dass ein Autor, der in einen Sachverhalt in irgendeiner Weise involviert ist, nicht darüber schreiben sollte, ist eine realitätsferne Annahme. Vielmehr werden dem Autor oft in einem derartigen Fall von Redaktion und Lesern besondere Einsichten, somit eine besondere Qualifikation zugestanden, sich vertieft mit dem Thema auseinanderzusetzen. Als Beispiele seien hier zwei Fälle genannt, die zwar von ihrer Außenwirkung her auf einer anderen Ebene lagen, aber nach demselben Prinzip funktionierten: Laura Himmelreich, die sich im Stern über eine sexistische Bemerkung des FDP-Politikers Rainer Brüderle beklagte, und Juan Moreno, der im Spiegel den Fall des Manipulators Claas Relotius aufdeckte. Beide waren zutiefst in die von ihnen beschriebenen Problemlagen involviert und waren darin Partei, doch waren die Redaktionen der Meinung, dass ihre Berichte von öffentlichem Interesse seien.
  • Den Anspruch, ein seriöses Anliegen vorzubringen, konterkarieren die Pseudonyme von zwei der Verfasser des Schreibens: Das erste suggeriert Sympathie für eine bestimmte Art von Straftaten; das zweite bezieht sich auf den sinistren Führer eines Unrechtssystems, der für politische Morde verantwortlich war, der Dissidenten brutal verfolgen und als angeblich Geistesgestörte in psychiatrischen Kliniken einsperren ließ, in denen ihr Wille durch totale Isolation und Psychopharmaka gebrochen werden sollte.
  • Das Schreiben ist mit Einzelinformationen überfrachtet, aus denen kein schlüssiges Gesamtbild hervorgeht. Gänzlich unklar bleibt, worin ein angebliches Vergehen bestanden und wo ein angeblicher Interessenkonflikt des darin Denunzierten gelegen haben soll. Vor allem ist ein Zusammenhang zwischen den Kontroversen um den Wikipedia-Artikel „Massaker von Katyn“ von 2013 ff. und den SZ-Publikationen vom 5./6. Oktober 2019 nicht ersichtlich. (Oder wollten die Verfasser damit indirekt die Mutmaßungen bestätigen, dass der in meinem Text genannte umstrittene User Jesusfreund, der sich vor mehr als einem Jahrzehnt abgemeldet hat, unter anderer Identität in die Causa Katyn involviert war?)
  • Anonymes oder pseudonymes Anschwärzen erfüllt nur sehr selten seinen Zweck und fällt gewöhnlich auf die Verfasser zurück.

Regelwidrige Auflösung von Pseudonymen

Zutreffend in dem Denunziationsschreiben der vier sich hinter Pseudonymen versteckenden Wikipedia-Langzeitaktivisten ist die Information, dass ich mich im Sommer 2013 an der Verbesserung von zahlreichen Fehlern in dem bei Wikipedia als „exzellent“ ausgezeichneten, in Wirklichkeit aber mangelhaften Artikel „Massaker von Katyn“ beteiligt habe. Dies habe ich in meinem Artikel über die grundlegende amerikanische Studie „The Rise and Decline of an Open Collaboration System" angegeben (SZ, 16. Dezember 2015). Dort heißt es: Dutzende von Korrigierversuchen, an denen sich anfangs auch der Autor dieses Textes beteiligte […] So wie es die Grundsätze der journalistischen Ethik gebieten, habe ich damit für die Leser hinlänglich klargestellt, dass ich in den Fall persönlich involviert war. Zusätzlich unterstreicht dies der Untertitel, den die Redaktion formuliert hat: Immer weniger Menschen schreiben für Wikipedia. Wer selbst dabei war, weiß, warum.

Die Behauptung, ich hätte einen möglichen Interessenkonflikt verschwiegen, ist also schlicht falsch. Grundsätzlich aber stellt sich die Frage, worin ein Interessenkonflikt überhaupt bestanden haben könnte. Das erschließt sich nicht, das hat auch in der Redaktion niemand verstanden. Nach den WP-Kriterien lag jedenfalls hier kein Interessenkonflikt vor. Zu den zahlreichen Abstrusitäten der Kontroverse gehört die Behauptung eines der Verfasser des Briefs der Vier, meine Beteiligung an der Bearbeitung des WP-Artikels habe dem Marketing für mein Katyn-Buch dienen sollen. Nur: Meine Hinweise für die Verbesserung des Artikels habe ich 2013 gegeben, als es das Buch noch gar nicht gab; es erschien 2015.

Vor allem habe ich nicht präzisiert, in welcher Weise ich mich an WP beteiligt habe. Weder habe ich ein Pseudonym angegeben, unter dem ich aufgetreten sein könnte, noch meinen Anteil an den Diskussionsbeiträgen und Arbeiten am Artikel quantifiziert. Die „Beteiligung an Korrigierversuchen“ könnte auch darin bestanden haben, dass ich als Experte für das Thema anderen Wikipedianern Ratschläge und Hinweise gegeben habe. Die Behauptung, ich hätte mich selbst geoutet, ist jedenfalls durch meinen Hinweis nicht gedeckt. Die Zuordnung meines Namens zu einem bzw. mehreren konkreten Benutzerkonten im Zusammenhang mit der Kontroverse um den fehlerhaften Katyn-Artikel ist somit ein kapitaler Verstoß gegen die WP-Grundsätze zur Wahrung der Anonymität. Dort heißt es überdies: Was jemand nicht selbst in der Wikipedia bekannt gibt, hat in der Wikipedia nichts zu suchen. Man kann sich nur wundern, dass ein Großteil der Teilnehmer der Diskussionen zu dieser Kontroverse und die Unterzeichner des Briefs der Vier diesen ebenso offenkundigen wie schwerwiegenden Regelbruch widerspruchslos hingenommen hat.

Kontroversen um den Katyn-Artikel (2013)

Genese des Konflikts

In meinem Artikel von 2015 heißt es weiter: Diese kuriose Kontroverse - erst wird ein von Fehlern strotzender Artikel ausgezeichnet, dann wird deren Verbesserung verhindert - mag ein Extremfall sein. Doch lassen sich an ihm die Mechanismen aufzeigen, die zur „Verkalkung“ Wikipedias führen. Diese beiden Sätze haben auch im weiteren Verlauf der Kontroversen nichts von ihrer Gültigkeit verloren.

Im Sommer 2013 habe ich also versucht, unter Beachtung sämtlicher Regeln gemeinsam mit anderen Autoren bei einem Thema, über das ich damals schon seit fast drei Jahrzehnten publizierte, über das ich Gespräche mit den namhaftesten polnischen und russischen Experten führte, zur Verbesserung von Wikipedia beizutragen. Doch stießen diese in jedem Einzelfall ausführlich und, wo nötig, mit Quellenverweisen begründeten Verbesserungen auf heftigen Widerstand eines Users, der mit seiner (mangelhaften) Version des Katyn-Artikel den „Schreibwettbewerb 2011“ gewonnen hatte und sich deshalb wie der Besitzer dieses Artikels aufführte. Es war ersichtlich, dass dieser Autor, der in dem Bearbeitungskonflikt ständig Wikipedia-Regeln brach (Dutzende von Revertierungen ohne Begründung, Edit-War), kein Historiker ist, die Fachliteratur nicht kannte, keine Ahnung von historiographischer Quellenkritik hat, überdies sein Deutsch stilistisch unbeholfen ist.

Vor allem gab er oft die Aussage von Quellen nicht zutreffend wieder. Besonders kurios waren dabei seine freihändigen Interpretationen (= Theoriebildung) von Quellen; so hat er u.a. einen Führerbefehl zu Katyn erfunden und diese Erfindung weiter hartnäckig verteidigt, auch nachdem er darauf aufmerksam gemacht worden war, dass in der Quelle davon keine Rede ist. Hinzu kam, dass seine Diskussionsbeiträge durchweg sehr emotional waren, oft gänzlich unlogisch, so dass ihre inhaltliche Aussage unverständlich blieb.

Verstoß gegen die Punkte 2 und 3 der Wikiquette

In die Katyn-Kontroverse schaltete sich ein anderer User ein, Miraki, einer der Verfasser des hier in Rede stehenden Briefs pseudonymer Autoren. Dieser wurde nun von einem der Kontrahenten des „Hauptautors“ auf seiner Diskussionsseite in verbindlichem Ton gebeten, in dem Konflikt zu vermitteln. (Die Funktionsbeschreibung „Hauptautor“ stammt von Miraki, in den WP-Regularien und –Empfehlungen ist sie bekanntlich nicht vorgesehen.)

Die wesentlichen Passagen aus dem hier dokumentierten Anschreiben:

Hallo, Miraki! Ich freue mich sehr, dass du dich in die Diskussion einschaltest. Auf der Suche nach einem Vermittler, der zur Auflösung der hier dokumentierten Blockade beitragen kann, war ich nämlich über Benutzer K./Vertrauen schon im August auf dich gestoßen: K. vertraut demnach deinem Urteil, und du bist, wie mir deine Einlassungen in der Diskussion zur Stalinrede vom 5. Mai 1941 zeigen, ein Fachmann. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir gemeinsam die Weichen für eine einvernehmliche Verbesserung des Artikels stellen können.
Nun hast du ja, offenkundig auf Zuruf K.s (was selbstverständlich legitim ist), eine dezidierte Position bezogen, allerdings ohne dich in die Causa einzulesen. Darf ich an dich appellieren, als ersten Schritt eine kurze Sache nachzuholen? Dir nämlich schnell anhand der „Beiträge“ einen Überblick zu verschaffen, wo und wie der hier mitgenannte F.Gradski und ich bislang bei WP aktiv waren, und dir dabei die Fragen zu beantworten: Tragen sie zur Verbesserung von WP bei? Verfügen sie über Fachwissen? […]
Nun zum Rahmen: Nicht nur ich, sondern auch F.Gradski und sogar die Polen-Administratorin Sicherlich Post werfen K. vor, durch reflexartiges Revertieren die konstruktive Arbeit an der Aktualisierung und Verbesserung des Artikels zu sabotieren. K. argumentiert, dies sei nicht nötig, der Artikel habe eine „Exzellenzauszeichnung“. Wie zweifelhaft diese aber war, zeigt allein schon die Tatsache, dass ich am 9. August 63 (i.W. dreiundsechzig) teilweise schwerwiegende inhaltliche und stilistische Fehler in dem Artikel korrigieren konnte. Es gab dazu in keinem einzigen Punkt Widerspruch, sondern im Gegenteil Lob. Sogar K. musste angesichts dieser Reaktionen einräumen, dass er diese Korrekturen „ohne Probleme nachvollziehen“ kann. (01:36, 23. Aug. 2013).
Zuvor hatte er sich genau so heftig, wie er es nun tut, gegen meine Korrekturen gewehrt. […] Ist es sinnvoll und statthaft, dass ein WP-User für sich in Anspruch nimmt, Änderungen pauschal zu revertieren, und nach eigenem Gutdünken entscheidet, welche er akzeptiert und nachträgt? Wäre es nicht der normale Gang der Dinge, statt der pauschalen Revertierung konkrete strittige Punkte herauszugreifen und diese mit Begründung evt. rückgängig zu machen? Nochmals: K. konnte mir bislang keinen einzigen Fehler nachweisen. […]
Miraki, es wäre also gut und schön, wenn du dazu beitragen könntest, dass diese Blockade überwunden wird. Nimm dir bitte Zeit, vielleicht sogar viel Zeit, all diese Punkte (oder sogar die ganze Diskussion seit dem 30. Juli) gründlich zu prüfen! Wir wollen alle dasselbe: eine sich stets verbessernde WP, am liebsten im konstruktiven Austausch ohne Zoff. […]

Doch das lehnte Miraki ab, in einem harschen Ton, was bekanntlich gegen die Grundsätze der Wikiquette verstößt. In der Rückschau war dies eine folgenreiche Weichenstellung, denn alles Weitere ergab sich aus der unangemessenen Reaktion Mirakis. Sein mutmaßliches Motiv dafür geht aus der Diskussion zum Schreibwettbewerb 2011 hervor: Miraki war der eifrigste Verfechter der Auszeichnung des Katyn-Artikels, dessen „Hauptautor“ ihm offenkundig persönlich bekannt ist (er nannte den mit der deutschen Sprache ringenden und schlampig mit Quellen umgehenden Vielschreiber „unseren Premiumautor“); folglich sperrte er sich gegen die Erkenntnis, dass er einen Dutzende von Sachfehlern enthaltenden Artikel hochgejubelt hatte.

Miraki führte an, dass doch ein veritabler Professor das Ergebnis des Schreibwettbewerbs begutachtet habe. Dieser hat zweifellos sehr große Verdienste um Wikipedia aufzuweisen, ist aber leider kein Experte für das Thema. Auch war nicht nur das Ergebnis des Schreibwettbewerbs 2011 seinerzeit höchst umstritten, sondern ebenfalls die Arbeitsweise des preisgekrönten Autors, wie aus der Diskussion hervorgeht: Auch damals schon warfen ihm andere User eine Vielzahl von Regelverletzungen vor, u.a. Veränderung oder gar Löschung von Beiträgen anderer Diskussionsteilnehmer sowie einen nicht der Wikiquette entsprechenden, oft beleidigenden Umgangston.

Miraki ist nach eigenem Bekunden Historiker, er hat sich zweifellos ebenfalls große Verdienste um Wikipedia erworben. Doch fragt man sich, warum es bei ihm als NS-Experten nicht sofort geklingelt hat, als der „Hauptautor“ vom Führerbefehl zu Katyn fabulierte. Es bleibt vor allem die Frage, was Miraki dazu bewegt hat, sich in dem Bearbeitungskonflikt zwischen Fachhistorikern, die offenkundig das Thema genau kennen, und einem Amateur, der dem Thema ebenso offenkundig nicht gewachsen ist, auf dessen Seite zu stellen, anstatt, wie ausdrücklich erbeten, in dem Konflikt zu vermitteln – so wie es auch das Regelwerk empfiehlt.

Sockenpuppenverdacht

Dann trat Assayer auf den Plan, auch er Unterzeichner der vorliegenden Stellungnahme und energischer Verteidiger des preisgekrönten „Hauptautors“ des Katyn-Artikels. Assayer ist nach eigenen Angaben ebenfalls Historiker, auch er hat sich zweifelsfrei große Verdienste um Wikipedia erworben. Allerdings hat auch er Probleme mit Grundlagen der Quellenkritik. So hat er die falsche Schreibweise des Namens einer Nebenfigur in der Causa Katyn verteidigt, weil diese falsche Version in einer Sekundärquelle (laut Fachrezensionen von zweifelhafter Qualität) auftaucht, obwohl auf die Diskussionsseite ein amtliches Dokument mit der korrekten Schreibweise gestellt wurde.

Es war also der Anlass gegeben, über ein grundsätzliches Wiki-Problem zu diskutieren: Wie geht man mit Informationen aus der Sekundärliteratur um, die laut den Primärquellen falsch sind? Die Klärung dieser Frage ist schon allein deshalb überfällig, weil immer mehr Originaldokumente z. B. aus Staats- und Pressearchiven, online gestellt werden, diese als Quelle anzugeben aber bislang in WP als „Theoriebildung“ verworfen wird. Doch auf den Vorschlag, diese fundamentale Frage zu diskutieren, ging Assayer nicht ein. Auch verharmloste er die Regelbrüche des umstrittenen „Hauptautors“, was schwerlich mit WP-Grundsätzen in Einklang zu bringen ist.

Assayer mutmaßte nun, dass es sich in der Kontroverse um den Wikipedia-Artikel nicht um drei „Gegner“, sondern um einen einzigen handle, der unter drei Pseudonymen die Debatte dominieren wolle. Zur Begründung führte er an, dass die drei Benutzerkonten immer abwechselnd und nie am selben Tag in Erscheinung getreten seien. Allerdings traf diese Beobachtung nur teilweise zu, auch gab es dafür einen nachvollziehbaren Grund: Die drei Wikipedianer wollten auf diese Weise dem Vorwurf vorbeugen, einen Edit War zu führen. Dass es das Strukturproblem der „Sockenpuppen“ gibt, war keinem von ihnen zu diesem Zeitpunkt bekannt; sonst hätten sie durch häufiges gleichzeitiges Editieren von verschiedenen Orten, sogar aus verschiedenen Ländern, auch hier vorbeugend gehandelt.

Jedenfalls veranlasste Assayer die Sperrung der drei Userkonten durch einen offenkundig befreundeten Administrator, -jkb-. Andere User protestierten dagegen (verwiesen sei hier auf die Kritik von Yellowcard) gegen diesen schweren Regelbruch: Eine derartige Sperre darf nämlich erst nach dem genau geregelten Sperrverfahren verhängt werden.

Regelwidriger Checkuser

Zentrales Element dieses Sperrverfahrens ist der Checkuser (CU). Dieser darf allerdings laut den Regeln nur durchgeführt werden, wenn „begründeter Verdacht auf erheblichen Benutzerkontenmissbrauch“ besteht. Genannt sind als Beispiele dafür: Mehrfachabstimmung bei Kandidaturen, Benutzersperrverfahren oder Meinungsbildern; schwerer Vandalismus, Rechtsverletzungen.

Nichts davon wurden zur Begründung des Antrags, den CU durchzuführen, angeführt. Dennoch hat der zuständige Administrator mit dem Pseudonym Filzstift dem Antrag entsprochen; er hat also das eigene Regelwerk verletzt. Wenn man sich durch beliebige Checkuser-Verfahren liest, drängt sich der Eindruck auf, dass dieses den Geboten des Datenschutz Rechnung tragende strenge Regelwerk immer wieder von Prüfern missachtet wird. Offenbar sind CU, ohne dass Indizien für einen „erheblichen Missbrauch“ vorliegen, an der Tagesordnung.

Manipulation durch Weglassen einer Information

Der Checkuser im Konflikt um den Katyn-Artikel war indes nicht nur unzulässig, er verlief obendrein negativ. Dies ist der entscheidende Punkt in dem ganzen Konflikt – die aktuelle Stellungnahme der vier Aktivisten verschweigt ihn, was man wohl als Fall grober Irreführung bewerten kann. Denn im Lichte dieser negativ ausgefallenen Prüfung sind alle weiteren Mutmaßungen der Vier über die Beteiligten an dem Konflikt um den Katyn-Artikel hinfällig.

Für den Fall, dass ein CU negativ verläuft, sehen die Wikipedia-Regeln vor, dass ein oder mehrere Schreiber nur gesperrt werden dürfen, wenn andere schwerwiegende Regelbrüche nachgewiesen werden können. Diesen Nachweis konnten aber Assayer, Miraki & Co. nicht erbringen. Diese von Anfang an einen schweren Regelbruch darstellende Sperrung der drei Userkonten hätte also sofort aufgehoben werden müssen.

Regelwidrige Sperre (1)

Doch dies geschah nicht. Stattdessen wurden in der Sperrdiskussion andere mögliche Beweise für die Existenz einer Sockenpuppe erörtert, da der CU dies ja nicht bestätigt hatte. Nicht thematisiert wurde dagegen, dass der Anlass für die Bearbeitungskonflikte die Verbesserung von Fehlern war. Es wäre hier naheliegend gewesen, dass die Teilnehmer der Sperrdiskussion zunächst überprüfen, ob diese Korrekturen gerechtfertigt waren. Doch dies geschah ebenfalls nicht – man fragt sich, warum. Auch wurde das Argument ignoriert, dass nicht die drei Schreiber, sondern der „Hauptautor“ mit seinen regelwidrigen Revertierungen einen permanenten Edit-War führte.

Diese Sperrdiskussion ist ein bemerkenswertes Dokument, denn sie zeugt von einer Wurstigkeit, Voreingenommenheit und Oberflächlichkeit bei den Entscheidungsträgern, die klar ihrer Aufgabenbeschreibung und ihrem Anspruch zuwiderlaufen. In der Sache wurden keinerlei Belege für fehlerhafte Artikelbearbeitungen, Verstöße gegen die Wikiquette oder gar Akte des Vandalismus angeführt, sondern lediglich Indizien dafür, dass von diesen drei Benutzerkonten koordiniert vorgegangen wurde. Dass sich Konteninhaber absprechen, ist allerdings nicht nur legitim und offenkundige Praxis bei WP, sondern es wurde von den drei Gesperrten auch unumwunden eingeräumt. Vor allem ist dies kein Sperrgrund.

Wie in der Sperrdiskussion nachzulesen ist, haben mehrere andere Langzeit-User, darunter sogar ein Administrator, gegen die regelwidrigen Sperren protestiert. U.a. führten sie an, dass die Interessengebiete der drei Konten so weit auseinander liegen, dass die Unterstellung, es handle sich um eine Sockenpuppe, nicht zu halten sei. Doch haben Miraki, Assayer & Co. diese Argumente ignoriert.

Der sperrende Administrator –jkb- wurde nun von einem der Betroffenen gebeten, die Aufrechterhaltung der Sperre konkret zu begründen, wie es die WP-Regeln vorschreiben. Hier die relevanten Auszüge, (zur Gänze dokumentiert auf der Diskussionsseite von Assayer, der ebenfalls in höflichem Ton gebeten wurde, seine Attacken auf die drei gesperrten User inhaltlich zu begründen, was er aber nicht tat – und auch nicht hätte tun können, da es dafür keine Argumente gab):

Hallo, -jkb-!
Vor etwas mehr als einem Monat hast du mich sowie die beiden WP-User Lenski79 und veraverdi auf unbegrenzte Zeit gesperrt. Ich habe mit großem Interesse die Meinungsäußerungen dazu verfolgt, weil ich einen Einblick in die WP-Entscheidungsfindung auf der Administratorenebene bekommen wollte. Nun scheint mir nach mehr als 30 Tagen der Zeitpunkt gekommen zu sein, formal gegen die Sperre Protest einzulegen.
Die Sperre erfolgte wegen des Vorwurfs, einen Edit-War zu führen, und des Verdachts, hinter den drei Usern verberge sich einer („Sockenpuppe“).
1. Edit-War:
Laut Definition handelt es sich bei einem Edit-War um fortgesetzte Revertierungen der Änderungen anderer Benutzer. Ich habe allerdings nirgendwo Bearbeitungen anderer Benutzer revertiert. Vielmehr habe ich leicht verifizierbare Fehler korrigiert sowie enzyklopädisch gebotene Ergänzungen vorgenommen, wobei jede Änderung im Detail begründet wurde. Revertiert hat dagegen im konkreten Streitfall Massaker von Katyn stets – und fast immer ohne inhaltliche Begründung – der WP-User K. Nach der WP-Definition war er es, der einen Edit-War geführt hat.
Nach den WP-Empfehlungen zur Vermeidung eines Edit-Wars haben sowohl Lenski79, als auch veraverdi und ich versucht, in der „Diskussion“ in einen konstruktiven Dialog mit K. einzutreten, z.B. 21:40, 5. Sep. 2013 (CEST) und 21:38, 7. Sep. 2013 (CEST), leider vergeblich. Ebenso wurden Versuche unternommen, eine „dritte Meinung“ einzuholen. Edit-Wars sind gekennzeichnet durch Differenzen über den enzyklopädischen Wert von Informationen sowie ihre Darstellungsweise. Doch die von Lenski79 und mir vorgenommenen Änderungen betrafen fast ausschließlich die Kategorie „korrekt vs. falsch“ auf der simpelsten enzyklopädischen Ebene (Name, Fachbezeichnung, Daten, Einzelereignisse), wobei durchweg Begründungen und Quellen angeführt wurden.
Kurz: Ich habe mich an keinem Edit-War beteiligt, der entsprechende Vorwurf kann also nicht zur Rechtfertigung einer Sperre herangezogen werden. Mein Verhalten – und auch das von Lenski79 und veraverdi - hat im Gegenteil genauestens den WP-Regeln und –Empfehlungen entsprochen.
2. „Sockenpuppe“:
Der CU durch Filzstift konnte diesen Beweis nicht erbringen, Filzstift selbst schreibt von „einigen Bedenken“ gegen den Vorwurf. […]
Selbst wenn eine „Sockenpuppe“ bewiesen wäre, würde der vorliegende Casus nicht als Begründung für eine Sperre ausreichen. Denn nach den WP-Regularien kann diese nur erfolgen, wenn Mehrfachkonten „missbräuchlich eingesetzt“ werden. Ein Missbrauch (z.B. Erreichen eines Meinungsbildes oder Abstimmungsergebnisses) aber wurde nicht nachgewiesen. […]
3. Inhaltliche Bewertung
Frappierend ist die Tatsache, dass die Diskutanten (mit einer Ausnahme auch die zu besonderer Sorgfalt verpflichteten Admins) die bisherige Arbeit der gesperrten Autoren ignoriert haben (darunter eine als mustergültig bewertete Neuanlage) sowie in keiner Weise auf die inhaltliche Seite der Kontroverse um den Artikel „Massaker von Katyn“ eingegangen sind.
In deiner Begründung für die Sperre führst du lediglich an: „Ich erteilte die Sperren auch, weil die Jungs [sic: Plural!] mit ihren Bearbeitungen störend waren.“ Demnach gehst du von der Prämisse aus, die Bearbeitung des Artikels durch die drei gesperrten Autoren habe diesen verschlechtert. Allerdings führst du dafür keine Belege an. Ich behaupte das Gegenteil: Jede einzelne diese Änderungen, die ausnahmslos im Detail begründet worden sind, hat zur Verbesserung des Artikels beigetragen. [...]
Wie ich erst kürzlich erfahren habe, ist K. mit diesem Artikel Sieger beim 15. Schreibwettbewerb geworden. Dies mag eine (allerdings nicht WP-relevante) psychologische Erklärung für seinen Anspruch liefern, keine Änderungen an dem Artikel zuzulassen, wirft aber vor allem zwei Fragen auf:
- Waren die anderen Artikel inhaltlich noch weniger zufriedenstellend?
- Erfolgte die Bewertung nicht nach inhaltlichen Kriterien?
Jedenfalls weist das Ergebnis dieses Schreibwettbewerbs geradezu exemplarisch auf das viel zitierte und viel beklagte Problem der Qualitätskontrolle bei WP hin. […]
Zusammenfassung:
  • Die Sperre für mich sowie die beiden WP-User Lenski79 und veraverdi ist ein Verstoß gegen die WP-Regularien.
  • Ein Schaden für WP, den die gesperrten User verursacht haben könnten, ist nicht nachgewiesen, ebenso wenig wie ein Schadensrisiko für den Fall der Aufhebung der Sperre erkennbar ist.
  • Ein Schaden für WP ist hingegen durch die Sperre eingetreten, weil im umstrittenen Artikel zahlreiche Fehlerkorrekturen durch K. rückgängig gemacht und Informationen über gewichtige aktuelle Forschungsergebnisse gestrichen worden sind.
  • Schließlich: Diese Dreifachsperrung konterkariert die WP-Appelle, Fachautoren für die permanente Mitarbeit zu gewinnen. F.Gradski

Der Administrator - jkb- antwortete nicht auf dieses Schreiben, was ein Verstoß nicht nur gegen Punkt 4 der Wikiquette ist, sondern auch gegen den Pflichtenkatalog des Administrators, in dem es heißt: „Wenn Entscheidungen nicht evident sind bzw. unmittelbar einleuchten, sollte er sie begründen.“ Bemerkenswerterweise hatte er zuvor die Jungs (s.o.) geschrieben, ein Beleg, dass er sich überhaupt nicht in den Fall eingelesen hatte – angeblich handelte es sich ja nur um einen Schreiber. –jkb- hat somit die Grundpflicht eines Administrators verletzt, besondere Sorgfalt walten zu lassen; offenbar hat er schlicht auf Zuruf befreundeter Power-User über ein Kommunikationsnetz außerhalb von Wikipedia gehandelt, um den nachweislich inkompetenten „Hauptautor“ zu schützen. Auch hat –jkb- gegen den Grundsatz verstoßen, dass eine Sperrung nur das „letzte Mittel“ sein dürfe, „falls einem Vandalen nicht auf andere Weise beizukommen ist“. Allerdings konnte hier Vandalismus, definiert als „vorsätzliche und bewusste Beschädigung von Inhalten der Wikipedia“, nicht nachgewiesen werden. Überdies lieferte –jkb- nicht die von den Regeln ausdrücklich verlangte Begründung für die Sperre, das Sperrverfahren ist somit formal nie abgeschlossen worden - so wie ein Urteil in einem Gerichtsverfahren ohne Urteilsbegründung keine Rechtskraft hat.

Es handelte sich also um einen mehrfachen schweren Bruch von Wikipedia-Regeln: Drei Schreiber, deren Fachkompetenz und Kooperationswillen an keiner Stelle angezweifelt, sondern im Gegenteil von mehreren Usern ausdrücklich gelobt wurden, werden unbefristet gesperrt, die Begründung für die Sperre erweist sich als gegenstandslos, aber sie wird ohne weitere Begründung aufrechterhalten.

Welchen Nutzen hat WP davon, wenn Schreiber gesperrt werden, die mustergültig neue Artikel anlegen (z. B. Adam Kogut, Marian Spoida), die Lücken füllen und Fehler verbessern wie hier (unter der Zwischenüberschrift "Komplette Neufassung"), die generell ihr Fachwissen bewiesen haben, wie in diesem Artikel über das polnische Militär, in diesem zum Bereich Geheimdienste oder in diesem über eine markante Persönlichkeit des Sowjetregimes ? Für WP unverzichtbares Fachwissen bewies auch die Inhaberin des dritten der Konten, die regelwidrig gesperrt wurden, beispielsweise hier. Ebenso hier (Unterpunkt: Interpretation). Besonders verwiesen sei auf ihren Beitrag zu dieser Diskussion um 10:24 Uhr am 30. Jun. 2013, weil er ein grundsätzliches WP-Problem anspricht.

Zu den Kuriositäten dieser Kontroverse gehört, dass die Unterstützer des „Hauptautors“ den fehlerhaften Katyn-Artikel wenig später in einem Akt der Selbstaffirmation zum „Artikel des Tages“ kürten. Bereits die Einleitung auf dieser Seite enthält fünf Fehler, die alle zuvor in der Diskussion moniert worden waren...

Katyn-Bücher

Deutsche Ausgabe

Da ich mich in der Kontroverse noch einmal durch die vierbändige Dokumentenedition der Polnischen der Akademie der Wissenschaften sowie die nicht identische russische Paralleledition gelesen, überdies in einem Augenblick von Forscherglück einen neuen wichtigen Aspekt entdeckt hatte, nämlich die Rolle deutscher Widerständler bei der Aufklärung des Verbrechens, schlug ich dem Verlag C.H. Beck vor, zum 75. Jahrestag im Frühjahr 2015 ein Buch über das Massaker von Katyn zu schreiben. Dieses hat sich sehr gut verkauft und exzellente Rezensionen bekommen (u.a. FAZ, NZZ, Welt, Tagesspiegel, taz, Deutschlandfunk sowie in wissenschaftlichen Zeitschriften).

Laut dem Brief der Vier soll ich mich unter Pseudonym auf der Diskussionsseite beschwert haben, dass das Buch nicht in der Literaturliste aufgeführt sei, und auf diese Weise für dieses Buch habe werben wollen. Das trifft nicht zu; vielmehr hat ein User den Buchtitel in das Literaturverzeichnis eingefügt, doch der „Hauptautor“ hat ihn bei seinen Revertierexzessen – möglicherweise versehentlich - wieder entfernt, was ein weiterer Verstoß gegen Grundregeln von Wikipedia war.

Im Übrigen ist es eine bizarre Vorstellung, die Fußnoten oder die Diskussionsseite eines Wikipedia-Artikels, die gewöhnlich nur eine einstellige Zahl von Lesern anklickt, könnten als Werbeplattform genutzt werden, ganz abgesehen davon, dass dieses Buch anderweitig überaus effektiv beworben worden ist. Gänzlich unlogisch ist das Argument, ich hätte in meinem Artikel von 2015 auf das Buch hinweisen sollen. Denn genau dann hätte ich mich dem Vorwurf der Werbung in eigener Sache ausgesetzt.

Fremdsprachige Ausgaben

Auf der Grundlage des Buches sind mittlerweile einige erweiterte Lizenzausgaben erschienen. Aus Anlass des 80. Jahrestags stand im März die Präsentation der spanischsprachigen Ausgabe in eigener Übersetzung auf dem Programm des Goethe-Institut in Madrid, in Zusammenarbeit mit dem dortigen Polnischen Kulturinstitut; wegen der Virus-Verbreitung in Madrid musste die Veranstaltung verschoben werden. Auszüge aus dem Buch druckte die auflagenstarke und einflussreiche Madrider Tageszeitung El Mundo. Die größte spanische Tageszeitung, El País, brachte eine ausführliche Rezension.

Im Herbst folgt die nochmals erweiterte englischsprachige Version, ebenfalls in eigener Übersetzung. Erschienen sind bereits eine dänische Ausgabe sowie eine weißrussische Ausgabe, letztere gleichfalls vom Goethe-Institut vorgestellt. Eine französische, eine portugiesische, eine russische und eine ukrainische Ausgabe sind in Vorbereitung.

Zweites Katyn-Buch für polnische Leser

Der renommierte Warschauer Verlag Bellona hat mir angeboten, ein weiteres Buch über den Propagandakrieg der Großmächte um Katyn zu schreiben, den ich in der deutschen Ausgabe nur angerissen habe und der in der bislang erschienenen Katyn-Literatur nur marginal behandelt wurde. Dieses zweite (mit 712 Seiten weitaus ausführlichere und 170 Fotos reich illustrierte) Katyn-Buch aus meiner Feder wurde nach eingehender Prüfung des Manuskripts vom Doyen der Weltkriegsforschung in Polen, Prof. Tomasz Szarota, sowie Prof. Wojciech Materski, dem Mitherausgeber der polnischen und russischen Dokumenteneditionen, und Prof. Tadeusz Wolsza, dem Verfasser eines auch auf Englisch erschienenen grundlegenden Werks über die Unterdrückung des Themas Katyn in der Volksrepublik Polen, am 30. November 2019 in feierlichem Rahmen im Konzertsaal des Warschauer Königsschlosses vorgestellt. Es folgte ein längeres Interview über das Buch in einem Kulturprogramm des polnischen Fernsehens. Unter anderem widerlege ich in dem Buch anhand von bislang nicht ausgewerteten Archivmaterialien die populäre These, Amerikaner und Briten hätten 1943/44 in der Causa Katyn bewusst gelogen, um das Bündnis mit Stalin nicht zu gefährden.

Bellona brachte dieses Buch heraus, obwohl auf Polnisch bereits mehr als 30 Monographien über Katyn vorliegen. Der Rezensent der einflussreichen Rzeczpospolita nannte es wegen der Fülle der dem polnischen Leser bislang unbekannten „ungemein interessanten" Informationen ein „einzigartiges Buch“. Es folgten ein zweiseitiges Interview in der Wochenendbeilage der Rzeczpospolita, ein fünfseitiges Interview in der populärwissenschaftlichen Zeitschrift Historia Do Rzeczy und eine Einladung auf das Podium einer offiziellen Konferenz zum Jahrestag des Mordbefehls in Warschau am 5. März 2020.

Dank

Ohne die Wikipedia-Sperren hätte ich diese Bücher sicherlich nicht geschrieben und ein paar schöne Autorenreisen nicht gemacht (Köln, Berlin, Kopenhagen, Warschau, Breslau, Grodno, Minsk). Stattdessen hätten meine Kollegen und ich uns wohl weiterhin dem fehler- und lückenhaften, gleichzeitig aber mit inhaltlich überflüssigen, unsinnigen oder gar schlicht falschen Passagen (s.u.) überfrachteten Wikipedia-Artikel sowie anderen Baustellen auf Wikipedia gewidmet.

Dank also an Assayer, Miraki, -jkb- & Co., dass sie mir mit den regelwidrigen Sperren den Impuls für die Buchpublikationen gegeben und als Folge zu Einladungen zu attraktiven Reisen verholfen haben! Einer der Verlagslektoren hat angeregt, ihnen über Wikimedia je eine schöne Flasche Ribera del Duero zukommen zu lassen.

Kontroversen um den Katyn-Artikel (2015 ff.)

Regelwidrige Sperre (2)

Keineswegs möchte ich verschweigen, dass ich noch am nächsten Kapitel der Katyn-Kontroverse in WP beteiligt war: Im Skiurlaub 2015, den ich, wie seit vielen Jahren, im Großen Kaukasus an der Georgischen Heerstraße verbracht habe, lernte ich in der Skihütte 300 Meter unter dem Gipfel des Kudebis einen jungen Slawisten aus Österreich kennen, der von Wikipedia schwärmte. Wir haben um eine Flasche exzellenten grusinischen Cognac gewettet, dass er spätestens nach einer Woche gesperrt werde, wenn er im preisgekrönten, aber in vielerlei Punkten leider mangelhaften Artikel „Massaker von Katyn“ Fehler verbessert.

Und so geschah es: Da die Wette am 3008 Meter hohen Kudebi geschlossen wurde, gab sich der junge Kollege das Pseudonym Kudebi3008. Da er kein Spezialist für das Thema ist, beschränkte er sich im Wesentlichen darauf, Fehler im Literaturverzeichnis zu verbessern, u.a. bei russischen Quellen. Diese standen teilweise in englischer Transkription, anstatt in der für die Artikeltexte und Lemmata der deutschsprachigen Wikipedia verbindlichen Duden-Transkription oder der für Bibliotheken vorgeschriebenen und auch hier bei Literaturangaben zulässigen wissenschaftlichen Transliteration (ISO-9) (z. B. wird der russische Schriftsteller Чехов auf Englisch Chekhov, laut Duden Tschechow und laut ISO-9 Čechov geschrieben).

Nach wenigen Tagen wurde Kudebi3008 in der Tat unbegrenzt gesperrt, offenkundig auf Initiative des „Hauptautors“ und seiner Unterstützer. Wir haben herzlich gelacht und gemeinsam in kleiner Runde beim Après-Ski die Flasche Cognac geleert.

Dieser Sperre lag eine Art von Regelbruch zugrunde, die sich besonders in der deutschsprachigen Wikipedia eingebürgert hat: User, die verdächtigt werden, eine Sperre zu umgehen, werden ohne nähere Prüfung auf Zuruf erneut gesperrt. Die Regeln erlauben dies aber nicht! Vielmehr müsste für eine erneute Sperrung einem mutmaßlichen Sperrumgeher das „fortgesetzte bekannte Störverhalten“ nachgewiesen werden, auch wäre ein CU zwingend erforderlich - der aber nur eingeleitet werden darf, wenn eine Regelverletzung nachgewiesen ist! Aus dem Regelwerk ergibt sich demnach eindeutig: Hält sich ein der Sperrumgehung verdächtigter User an alle Regeln, so darf er nicht ein weiteres Mal gesperrt werden – jeder hat das Recht auf Bewährung und Besserung.

Die meist bei diesen regelwidrigen erneuten Sperrungen pauschal als Begründung angeführte Leerformel „Keine Besserung erkennbar“ ist nicht nur bar jeder Logik, sondern sogar falsch, falls keine Regelverletzung und kein „Störverhalten“ nachzuweisen sind. Denn genau in einem solchen Fall wäre ja „eine Besserung erkennbar“. Eine andere Wiki-Leerformel lautet: „Kein Wille zur enzyklopädischen Mitarbeit erkennbar. Doch verlangen die WP-Regeln eine detaillierte Begründung für Sperren; viele Administratoren ignorieren diese Anforderung.

Auf einer internationalen WP-Tagung, die ich besuchte, wurde auf die deutlich überdurchschnittliche Zahl von Sperrungen im Verhältnis zu den Nutzern in der deutschsprachigen WP hingewiesen. Gespöttelt wurde über die „German shepherds“, die ständig Vandalismus und Sockenpuppen wittern, anstatt um Fachautoren zu werben. Auch der mittlerweile mehr als 600.000 Male angeklickte Film Die dunkle Seite von Wikipedia, dessen politische Aussagen ich mit Skepsis betrachte, weist in zutreffender Weise anhand vieler Beispiele die Tendenz zu dieser Art des Regelbruchs nach. Es sind Beispiele für den vielfach beklagten laxen oder gar missbräuchlichen Umgang mancher Administratoren mit dem WP-Regelwerk, was der amerikanischen Studie zufolge einer der Gründe für den Autorenschwund ist.

Im Falle Kudebi3008 erfolgte die Sperre lediglich aufgrund des Zurufs, es handle sich um dieselbe „Sockenpuppe“ wie 2013. Doch es gab keinen CU, auch wurden weder eine Regelverletzung noch ein „Störverhalten“ nachgewiesen, ganz abgesehen davon, dass der CU 2013 negativ verlaufen war. Keine einzige der Bedingungen für die Verhängung einer Sperre war erfüllt. Überdies zeigte Kudebi3008 ein eindeutig anderes Editierverhalten als die 2013 regelwidrig gesperrten Schreiber. Doch der verantwortliche Administrator – es war ein weiteres Mal –jkb- - sparte sich die Analyse des Konflikts, zu der er eigentlich verpflichtet wäre. Auch hier wurde nicht untersucht, ob die Beiträge des Schreibers eine Verbesserung von Wikipedia darstellen. Anschließend hat der „Hauptautor“ fast alle Korrekturen in der Bibliographie, die Kudebi3008 vorgenommen hatte, nach dessen regelwidriger Sperrung umgehend rückgängig gemacht, also erneut Fehler in Wikipedia wiederhergestellt.

Regelwidriges Löschen auf der Diskussionsseite

Mehrere Monate nach dieser Sperrung stellte Kudebi3008 eine 130 Punkte umfassende Fehlerliste, die er gemeinsam mit Kollegen erarbeitet hatte, zu dem mittlerweile vom „Hauptautor“ erweiterten Katyn-Artikel auf die Diskussionsseite. Dieses ungewöhnliche Vorgehen war eine Reaktion darauf, dass der „Hauptautor“ bislang jegliche in Einzelschritten erfolgenden Korrekturen und Ergänzungen an dem Artikel durch Revertierungen blockiert hatte. Doch wurde diese Liste sofort ohne Begründung gelöscht. Kudebi3008 schickte an den für seine Sperrung verantwortlichen Miraki, der damals vorübergehend Administrator war und in dieser Funktion die Regelbrüche des „Hauptautors“ deckte, sieben Fragen dazu. Dieser beantwortete nicht die in sachlichem und höflichem Ton verfasste Anfrage, was ein erneuter Verstoß gegen die Wikiquette ist, vielmehr löschte er sie. Begründung: Es sei handle sich ja um einen „Sperrumgeher“. Doch war dies, wie aufgezeigt, überhaupt nicht nachgewiesen worden. Es wäre an dieser Stelle die Sache von Miraki als Administrator gewesen, den Sachverhalt zu analysieren, z. B. Stichproben zu der Fehlerliste vorzunehmen oder mit dem Thema vertraute Schreiber darum zu bitten. So verpasste er zum zweiten Mal die Gelegenheit, den Konflikt zu lösen, stattdessen fachte er ihn erneut an.

Auf die regelwidrig gelöschte Fehlerliste wies ich ebenfalls in meinem SZ-Artikel von 2015 hin. Die Liste wurde daraufhin von anderen Usern wieder ans Tageslicht geholt. Nun wäre zu erwarten gewesen, dass die Wikipedia-Community Fachautoren aus den eigenen Reihen beauftragt, die 130 Positionen auf der Fehlerliste mit den Quellen abzugleichen. Doch auch dies geschah nicht. Vielmehr konnte der preisgekrönte „Hauptautor“ des Wikipedia-Artikels, auf den all diese Fehler zurückgehen, die Abarbeitung der Liste an sich reißen und sich mit der tatsachenwidrigen Behauptung durchsetzen, dass diese überwiegend inkorrekte oder irrelevante Behauptungen enthalte und deshalb weitestgehend zu ignorieren sei. Auch machte er die meisten Korrekturen wieder rückgängig, stellte also Dutzende seiner Fehler wieder her.

Er war es auch, der die Fehlerliste zuvor von der Diskussionsseite entfernt hatte – ein schwerster Regelbruch, der ebenfalls nicht von den Administratoren geahndet wurde. (Einen kurzen Überblick über diese Fehlerliste enthält meine Stellungnahme von 2015. Nochmals: Es handelt sich nicht um „Kleinkram“ oder gar „Firlefanz“, wie in der dort nachzulesenden Diskussion über meine Stellungnahme behauptet, sondern durchweg um Stellen, die zwar inhaltlich meist nicht von Gewicht sind, aber nach den Kriterien dieser Enzyklopädie korrigiert gehören. Vor allem beweisen all diese Fehler, wie schlampig der „Hauptautor“ mit Quellen umgeht.)

Mit Recht klagen nun Assayer und Miraki, dass der SZ-Artikel von 2015 ein starkes Echo im Netz gefunden hat; er wird auch in wissenschaftlichen Analysen über Wikipedia als Quelle angeführt. Nur konnten die beiden keine einzige Falschbehauptung darin nachweisen.

WP als Seminarprojekt

Doch dies war noch nicht das Ende der Geschichte: Einer der Diskutanten von 2013 berichtete anderen Osteuropa-Historikern von den befremdlichen Vorgängen: Die Unterstützer eines Amateurs, dessen mangelnde Fachqualifikation für das Thema mittlerweile u.a. durch eine hier leider nicht gebührend analysierte Filmdokumentation bekannt geworden ist, werfen reihenweise Autoren aus dem akademischen Milieu aus WP! In der Folge versuchten sich mehrere junge Historiker an der Causa und schlossen Wetten ab, wer sich wie lange in Wikipedia hält. Sie lasen sich, sogar als Seminarthema, durch die Katyn-Literatur, stellten weitere umfangreiche Fehlerlisten (bis zu 160 Positionen!) zu dem noch einmal vom „Hauptautor“ überarbeiteten und somit verschlimmbesserten Wikipedia-Artikel auf die Diskussionsseite, nahmen an den Diskussionen darüber teil - und wurden nach und nach alle gesperrt, ohne dass sie irgendeine Regel verletzt hätten.

Eine bizarre Rolle spielte dabei ein weiteres Mal Miraki: Bei einer der Fehlerlisten überprüfte er pars pro toto knapp zwei Dutzend der Punkte und musste zugeben, dass sie in der Tat in zutreffender Weise Fehler des „Hauptautors“ aufführen. Paradoxerweise aber polemisierte er weiter gegen die Verfasser der Liste und verteidigte den „Hauptautor“, der all diese Fehler gemacht hatte. Miraki verpasste hier zum dritten Mal die Gelegenheit, als Brückenbauer zu wirken und somit eine einvernehmliche Verbesserung des fehlerhaften Artikels durch alle sich konstruktiv daran beteiligenden User zu erreichen.

Die abenteuerliche Begründung für diese weitere Runde an regelwidrigen Kontensperrungen: Es sei alles dieselbe Person, also eine Supersockenpuppe - obwohl es keinen weiteren CU gegeben hatte und dieser Vorwurf bereits im allerersten Konflikt 2013 nicht hatte bewiesen werden können, abgesehen davon, dass dieser Supersockenuser dann, seinen Quellen nach zu schließen, mindestens acht Fremdsprachen beherrschte und in solch unterschiedlichen Gebieten wie Kulinaria, amerikanische B-Movies und historische Automobile bewandert sein müsste. Denn auch zu diesen Themen haben die im Konflikt um den Katyn-Artikel gescheiterten Autoren geschrieben. Einige daran Beteiligte haben sich über die groteske Causa in akademischen Arbeiten und Foren – nicht ohne Häme und Spott - ausgelassen.

Zuletzt traf es einen Universitätsdozenten, der nach eigenem Bekenntnis an die Schwarmintelligenz geglaubt und sich mit Verve unter dem Pseudonym X-Darg an Wikipedia beteiligt hatte. Er hat sogar eine Wette geschlossen, dass es ihm gelingt, den fehlerhaften Katyn-Artikel kollisionsfrei zu verbessern, wenn er nur nett und sachlich bleibe. Er vergab sogar als Seminaraufgaben die Erstellung neuer WP-Artikel, weil er seine Studenten für Wikipedia begeistern wollte. U. a. entstanden auf diese Weise mehr als 20 neue mustergültige Artikel allein zur Kategorie „Massaker von Katyn“, einige davon als Ergebnis von Gruppenarbeit, z. B. Internationale Ärztekommission von Katyn, Burdenko-Kommission und Madden-Kommission. Zwei Dutzend weitere Artikel wurden um Passagen über Katyn teilweise erheblich erweitert, darunter der zuvor sehr dünne Artikel über das Dorf Katyn, dessen Textmenge inkl. Quellenangaben sich auf diese Weise vervierfacht hat.

Insgesamt hat X-Darg mehr als 1200 Benutzerbeiträge aufzuweisen, überwiegend in ausführlicher Form, darunter zahlreiche Korrekturen fehlerhafter Darstellungen. Nebenbei haben seine Benutzerbeiträge bemerkenswerte Einblicke in den Fachbereich Geschichte bei Wikipedia geliefert. Beispielsweise hat er mehrere schlimme Fehler in der Einleitung (!) des nicht unwichtigen Artikels „Überfall auf Polen“ verbessert (u.a. den falschen Ministerpräsidenten, ein Hammer!). Vorangegangen war eine heftige Debatte über diesen Artikel, an der sich einige der aktivsten Wikipedianer aus dem Fachbereich beteiligten, darunter Miraki. Doch keinem von ihnen sind diese gravierenden Fehler aufgefallen.

Hier ein weiteres Beispiel für das Niveau mancher Artikel. Oder das hier. Oder das. Oder ein biographischer Artikel, in dem ein zentrales Kapitel völlig fehlte. Viele Artikel weisen derartige Lücken und Mängel auf – es sind zu viele für eine interaktive Enzyklopädie, die für sich beansprucht, über den Systemansatz Schwarmintelligenz einen Überblick über das verifizierbare Wissen der Menschheit zu liefern.

Regelwidrige Sperre (3)

Andere Schreiber haben X-Dargs Beiträge gewürdigt. So wurde der von ihm eingestellte Artikel Burdenko-Kommission, der zu den Gruppenarbeiten seiner Studenten gehört, zum „Artikel des Tages“ gekürt, eine offenbar unter Wikipedianern begehrte Auszeichnung. Initiator dieser Kür war – Überraschung! – Miraki. Um so unverständlicher bleibt es, dass derselbe Miraki wenig später, gemeinsam wiederum mit Assayer, die Sperre des überaus fleißigen und kompetenten X-Darg betrieb, der nach eigenen Angaben meist während langweiliger Gremiensitzungen für WP aktiv war. Nochmals: Worin liegt der Nutzen für Wikipedia, gegen einen Schreiber vorzugehen, der nicht nur zahlreiche neue Inhalte eingebracht, sondern auch eine Fülle dringend notwendiger Korrektur- und Aufräumarbeiten übernommen hat? Rational erschließt sich das nicht.

Anlass waren ein weiteres Mal Fehler im Katyn-Artikel, die dieses Mal X-Darg monierte. Assayer brachte nun das tollste aller Argumente vor: X-Darg müsse gesperrt werden, weil er sich an dem – nachweislich überforderten – „Hauptautor“ des preisgekrönten Katyn-Artikels, dessen unzureichende Qualität diese Power-User offenbar nicht wahrhaben wollten, habe „rächen“ wollen. Doch ein konkretes Beispiel, bei dem diese Rache- und Hassgefühle zum Ausdruck kommen, konnte er nicht anführen. Denn die Diskussionsbeiträge von X-Darg waren ausnahmslos sachbezogen, durchgehend höflich, gelegentlich mit einer leichten ironischen Note, die jedoch nie die Grenzen des Zulässigen überschritten hat. Es handelte sich somit um einen Versuch Assayers, den Konflikt auf eine persönliche Ebene hinunterzubrechen, offenbar um die Auseinandersetzung mit grundlegenden WP-Problemen zu vermeiden, nämlich mit der unzureichenden Qualitätskontrolle aufgrund des krassen Mangels an Fachautoren sowie mit der Wagenburgmentalität und den Regelbrüchen von Entscheidungsträgern, die eben jene Fachautoren von einem dauerhaften Engagement abschrecken (s. dazu die genannte amerikanische Studie).

Überdies behauptete Assayer, dass es sich ein weiteres Mal um diese Supersockenpuppe handeln müsse. Dass der CU von 2013 ergebnislos verlaufen war, verschwieg er in seiner Darstellung (so wie dieses entscheidende Faktum auch in dem Brief der Vier unterschlagen wurde), auch dies ein Akt der Manipulation. In der Sache konnte er lediglich belegen, dass X-Darg sich auf die früheren Diskussionen zu dem Artikel bezog – was in der Natur der Sache lag -, aber keinerlei Beweis für die Identität von X-Darg mit einem der zu Unrecht gesperrten Schreiber liefern. Dennoch wurde dieser gesperrt – und ein weiteres Mal erfolgte die Sperre schlicht auf Zuruf an einen offenkundig befreundeten Administrator ohne das vorgeschriebene Sperrverfahren. Dieses Mal war es Rax, von dem man eigentlich annehmen sollte, wie sein Amt als CU-Prüfer nahelegt, dass er seine Pflicht erfüllt, den Dingen gewissenhaft auf den Grund zu gehen. Doch das tat er nicht.

Nach den WP-Regeln hätte Rax dieses Verfahren wegen Vandalismus abbrechen müssen, denn wie bei den vorangegangenen Fällen entspricht keine der Behauptungen Assayers den Kriterien für Vandalismus („vorsätzliche und bewusste Beschädigung von Inhalten der Wikipedia“, s.o.). Auch hier war die Sperrdiskussion argumentativ ärmlich, ein intellektueller Tiefpunkt: Das mit präzisen Quellenangaben versehene und deshalb verifizierbare Verbessern von Sachfehlern wurde als „Stalking“ bezeichnet. Auch hier wurde nicht untersucht, ob die Korrekturen und Ergänzungen im Katyn-Artikel, in diesem Fall durch X-Darg, gerechtfertigt waren, obwohl dies der Kern all dieser Konflikte war.

Ohne jegliche Analyse der Causa akzeptierte Rax das von Assayer gezeichnete Bild einer Kampagne gegen den „Hauptautor“ und brüskierte somit auch andere langjährige Schreiber, die diesen wegen seines regelwidrigen Verhaltens in der Causa Katyn vielmals kritisiert hatten. Rax ging in keiner Weise auf die nüchternen Richtigstellungen X-Dargs (in der Sperrdiskussion 14:55, 12. Jul. 2017) dazu ein, obwohl die unvoreingenommene Abwägung von Argumenten zu den Grundpflichten eines Administrators gehört. Stattdessen behauptete er ohne jeglichen Beleg, es handle sich um eine „jahrelange Störkampagne in der Artikelarbeit“. Er verhängte die Sperre, obwohl auch in diesem Fall keine der Bedingungen dafür erfüllt war. Wie schon –jkb- missachtete somit auch Rax die Handlungsanweisung für einen Administrator - da dies offenbar Usus geworden ist, sei sie hier nochmals wiederholt: Wenn Entscheidungen nicht evident sind bzw. unmittelbar einleuchten, sollte er sie begründen. X-Darg bekam nicht einmal Gelegenheit, Rax um Belege für diese behaupteten Störaktionen zu bitten.

Frage nach Motiven

Was treibt zwei Power-User, denen an der Verbesserung von Wikipedia liegen sollte, dazu an, geradezu besessen den Ausschluss einer Gruppe von erkennbar kompetenten, kooperativen und korrekt arbeitenden Schreibern zu betreiben, überdies bei einem politisch unumstrittenen Thema? Welches Motiv außer der Verbesserung von Wikipedia sollen denn diese Schreiber gehabt haben, die klar zu erkennen gegeben haben, dass sie an einem Aufstieg in der WP-Hierarchie nicht interessiert sind und sich auch aus allen internen Konflikten herausgehalten haben? Andere Schreiber, die den Konflikt beobachtet und mich persönlich angemailt haben, lieferten eine mögliche Erklärung: Assayer und Miraki wollten sich von dem in der Wikipedia-Community gegen sie erhobenen Vorwurf reinwaschen, mit ihrer Unterstützung für den wegen seiner Regelbrüche mittlerweile medienweit bekannten Amateur, der den Schreibwettbewerb 2011 mit dem miserablen Katyn-Artikel gewonnen hat, der gemeinsamen Sache mehr zu schaden als zu nützen.

Dieser Katyn-Artikel ist im Übrigen immer noch stark reparaturbedürftig. So enthält allein die Einleitung nach dem Stand von heute ebenfalls fünf Fehler bzw. schiefe, also verbesserungswürdige Formulierungen sowie nicht belegte Behauptungen, die, in gleicher Weise wie im Falle des „Artikels des Tages“ (s.o.), zuvor auf der Diskussionsseite präzise moniert worden sind. Es sind aber nur zum Teil dieselben Fehler. Vor allem ist dieser Artikel mit Ausführungen zu Nebenaspekten überladen, über die es eigene Artikel gibt (z. B. über die drei Sonderlager Koselsk, Ostaschkow und Starobelsk, die ebenfalls Ergebnis von Gruppenarbeiten unter der Regie X-Dargs sind). Auch sind ganze Passagen unbelegt und reine Theoriebildung, z. B. fast der gesamte Unterpunkt Historische Forschung. Hier werden fälschlicherweise einzelnen Autoren exklusiv Positionen zugeschrieben, die allerdings in der Forschung allgemein anerkannt sind, die überdies die genannten Autoren keineswegs als erste formuliert haben. Der gesamte Unterpunkt ist in dieser Form also inhaltlich ebenso falsch wie unsinnig. Sinnvoll wäre hier bestenfalls eine Darstellung der Entwicklung des Wissenstandes; doch ist dieser Aspekt ohnehin bereits an anderen Stellen abgedeckt. Genauso falsch ist die jetzige Aufteilung der Bibliographie in Unterpunkte, da die meisten Titel inhaltlich alle Aspekte abdecken. Gerade an diesen beiden Punkten zeigt sich, dass der „Hauptautor“ ebenso wie seine beiden Hauptunterstützer bei der Bearbeitung des Textes (Assayer, Andropov) überhaupt keinen Überblick über die Literatur haben (von der nun einmal rund 90 Prozent auf Polnisch und Russisch erschienen und nicht online zugänglich sind).

Nun zum Nukleus des Ganzen: Von all dem ist in meinem Artikel „Fachkräftemangel“ vom 5./6. Oktober 2019 nicht die Rede. Alle von mir dort angeführten Beispiele stammen vielmehr aus anderen gravierenden Konfliktfällen, wie sie das Innenleben von Wikipedia prägen und vielmals dokumentiert sind. Im Gegensatz zu meinem Artikel von 2015, in dem ich dies korrekt angezeigt habe, bin ich in keinen dieser Fälle involviert. Abgesehen davon ist das Hauptthema meines jüngsten Artikels nicht die Überforderung von Amateuren, denen die Einsicht fehlt, sich an einem vielschichtigen Thema verhoben zu haben, sondern die in zahlreichen Publikationen nachgewiesene Unterwanderung der Wikipedia durch PR- und Polit-Aktivisten.

Dagegen sind die Power-User Miraki und Assayer, die in dem Brief der Vier suggerieren, sie seien neutrale Prüfer, extrem in diese Causa involviert. Ohne ihre Fehleinschätzungen und die schweren Regelbrüche der von ihnen mobilisierten Administratoren hätte es den Konflikt um den Katyn-Artikel und die sich daraus ergebenden - für Wikipedia leider überaus unerfreulichen - Publikationen auch in anderen Medien überhaupt nicht gegeben.

Zusammenfassung: Eine Kette von Regelbrüchen

In diesem Konflikt hat eine koordiniert vorgehende Gruppe von Langzeitaktivisten versucht, nicht nur einen der ihren gegen den ausführlich begründeten Vorwurf der fachlichen Inkompetenz zu verteidigen, sondern auch die Institution des Schreibwettbewerbs zu schützen. Dass 2011 ein den eigenen Qualitätsansprüchen nicht genügender Artikel den 1. Platz belegte, wirft ja einen Schatten auf die gesamte Wikipedia-Community. Mangels inhaltlicher Argumente haben Administratoren dabei schwere Regelbrüche begangen. Wikipedia hat dabei nicht nur mehr als ein Dutzend potenzieller Schreiber aus dem akademischen Milieu verloren (die anfangs begeistert mitmachenden Seminarteilnehmer eingerechnet), sondern diese wurden auch zu Multiplikatoren negativ intonierter Botschaften über Wikipedia.

Bitten

  • Mögen doch Assayer, Miraki & Co. endlich den von den Regeln geforderten Nachweis erbringen, dass die auf ihr Betreiben gesperrten Autoren Wikipedia Schaden zugefügt haben! Konkret: Welche Artikelbearbeitungen von ihnen enthielten Fehler?
  • Welche Artikelseiten wurden von ihnen beschädigt?
  • Welche Diskussionsbeiträge haben WP-Regeln verletzt?
  • Möge –jkb- doch endlich die von den Regeln verlangten detaillierten Begründungen für die von ihm verhängten Sperren nachliefern und somit die Gelegenheit nutzen, den Vorwurf zu widerlegen, er habe seine Pflicht grob verletzt, als Administrator Konfliktsituationen unvoreingenommen und gründlich zu prüfen!
  • Möge Assayer wenigstens einen einzigen Beleg für seine Behauptung liefern, dass X-Darg von Hass- und Rachegefühlen gegenüber dem „Hauptautor“ getrieben war, der auch in der WP-Community wegen seiner von pflichtvergessenen Administratoren tolerierten Regelbrüche überaus umstritten ist (Zitat aus WP: der „toxischste“ aller Schreiber)!
  • Möge Rax doch nur einen einzigen Beleg für die von ihm behauptete „jahrelange Störkampagne“ des von ihm gesperrten Vielschreibers X-Darg anführen!
  • Möge Rax, der ja eine herausgehobene Vertrauensstellung in WP einnimmt, somit die gesamte Wikipedia-Community repräsentiert, doch regelkonforme Gründe dafür anführen, warum er die Argumente des - zu Unrecht – des Vandalismus beschuldigten Schreibers ignoriert hat, und somit den Vorwurf widerlegen, auch er habe seine Pflicht zur unvoreingenommenen Prüfung grob verletzt!

Mögen den genannten Akteuren all jene User dabei behilflich sein, die, offenkundig in einer Art Langzeitaktivistenherdentrieb, deren Version unbesehen übernommen, die auf einer einzigen, überdies nicht bewiesenen Prämisse (Supersockenpuppe) beruht, und ihre Pseudonyme unter den verquasten Denunziationsbrief gesetzt haben! Ich wette um eine ganze Kiste Ribera del Duero, dass die Antworten sehr simpel ausfallen werden: 7 x Fehlanzeige. Vielmehr dürfte das Gegenteil dabei herauskommen: Jede einzelne Bearbeitung der Artikeltexte, jeder einzelne Kommentar auf den Diskussionsseiten war ein Beitrag zur Verbesserung von Wikipedia.

Konsequenzen

Angeregt durch diesen grotesken Konflikt habe ich seit meiner Sperre vor sieben Jahren versucht, dem Hauptproblem von Wikipedia, nämlich dem „Fachkräftemangel“, auf den Grund zu gehen. Meine beiden Artikel befassen sich mit Strukturen bei Wikipedia, die Fehlentwicklungen begünstigen, sie zielen somit auf eine Verbesserung der Wikipedia ab. Denn ich halte die Idee nach wie vor für eine großartige Sache und habe alle Hochachtung vor denjenigen, die sich dort engagieren, auch, wie oben angeführt, vor den Leistungen Assayers und Mirakis. Schade, dass beide sich in der vorliegenden Causa so verrannt und damit auch dem Wikipedia-Projekt einen großen Bärendienst erwiesen haben!

Mehrere langjährige Schreiber engagieren sich auf dem weiten Feld Osteuropa, als besonders solide und kenntnisreich sind bei der Konfliktanalyse drei von ihnen aufgefallen, die sich auch an der Verbesserung des Katyn-Artikels bzw. an der Diskussion darüber beteiligt haben: Alan ffm, Berihert und Goesseln (keiner von ihnen ist mir persönlich bekannt). Während der Polenexperte Alan ffm dabei direkt mit dem „Hauptautor“ zusammengestoßen ist, haben Berihert und Goesseln – leider vergeblich – auf dessen ständige Regelbrüche hingewiesen. Auch Orik hat dies wiederholt getan. Goesseln hat überdies substantielle Beiträge zur Kategorie „Massaker von Katyn“ geleistet, einige Artikel dazu neu angelegt. Er hat ein großes Wissen über das Thema bewiesen, er ist ein offensichtlich allgemein geschätzter Langzeit-User. Warum haben die – durchweg nicht sachkundigen - Verteidiger des „Hauptautors“, die all diese regelwidrigen Sperrungen vorangetrieben haben, nicht die Expertise dieser langjährigen und bewährten Schreiber berücksichtigt? All diesen Ärger hätten sie sich erspart!

Zu meinem Artikel von 2015 habe ich exakt 300 Leserzuschriften bekommen, 296 davon waren zustimmend; viele dieser Leser schrieben frustriert von ihren Erfahrungen mit dem „Wikipedia-Clan“. Ein an einer Universität lehrender Osteuropa-Experte, den ich seit vielen Jahren gut kenne, widersprach jedoch heftig meiner Darstellung von Fehlentwicklungen bei Wikipedia: Ich hätte einen extremen Einzelfall aufgebauscht, er werde beweisen, dass die Mechanismen zur Selbstregulierung bei Wikipedia sehr wohl funktionieren. Für seinen Versuch eines Gegenbeweises gab er sich das Pseudonym X-Darg – und er scheiterte, wie aufgezeigt, nach 1200 konstruktiven, durchweg hochqualitativen Beiträgen. Er arbeitet derzeit an einer Publikation über WP, in der u. a. dieser Konflikt zwischen Fachautoren und einem nicht sachkundigen, nicht kooperationswilligen Amateur, dessen Regelbrüche aber die Community jahrelang zugelassen hat, ausführlich analysiert wird, auch unter psychologischen Gesichtspunkten (Stichwort: Wagenburgmentalität versus Sachkompetenz).

Er hat zugesagt, den Link zu der Publikation auf diese Seite zu stellen. Er wird dabei seine Identität offenbaren, nicht zuletzt, um die hier aktiven selbsternannten Detektive zu überzeugen. Er hat auch mir substantielle Hinweise für diese Stellungnahme gegeben und seine eigene Dokumentation der für WP doch sehr peinlichen Causa zur Verfügung gestellt. Offenbar sind manche Diskutanten nicht auf den naheliegenden Gedanken gekommen, dass spätestens seit 2015 diese Seite unter besonderer Beobachtung steht und diese Kontroverse, die zum regelwidrigen Ausschluss von Fachautoren geführt hat, in Studien über WP einfließt.

Nach dem Artikel von 2019 habe ich ebenfalls Dutzende zustimmender Reaktionen erhalten, darunter auch von Vertretern anderer Medien sowie von langjährigen Wikipedia-Schreibern, die über weitere konkrete Fälle von systematischen Regelbrüchen eines kleinen Zirkels von Power-Usern berichten. Erst neulich ging bei mir der Hinweis auf einen Administrator ein, der erklärte, er könne seine Entscheidung in einem intensiv diskutierten Streitfall nicht näher begründen, weil ihm sein Zeitaufwand dafür ja nicht vergütet (!) würde, deshalb verbitte er sich jegliche Nachfragen.

All dies sind Mosaiksteine zu einer komplexen Antwort auf die fundamentale Frage, wie es sein kann, dass von mehr als 200.000 Autoren, die in all den Jahren einmal in der deutschsprachigen WP mitgemacht haben, heute weniger als 900 geblieben sind, die sich in dem Projekt engagieren. Selbstverständlich ist die Berichterstattung über solche systembedingten Fehlentwicklungen von öffentlichem Interesse. Ist es eine Gesetzmäßigkeit, dass urdemokratische Graswurzelbewegungen (wie das Urchristentum, die Französische Revolution, die Befreiungsbewegung Gandhis, die Sandinisten, die Partei der Grünen, der ANC in Südafrika) sich bürokratisieren und ein Establishment herausbilden, das nach dem Orwellschen Prinzip (Some animals are more equal) dazu neigt, die eigenen Grundideen zu missachten, die eigenen Regeln zu verletzen und sich Sonderrechte anzumaßen, überdies allergisch sogar auf konstruktive Kritik reagiert?

So bewegten sich die meisten Reaktionen zu meinen beiden Artikeln auf den WP-Diskussionsseiten zwischen Beleidigtsein, Empörung, Aggression und Denunziation, aber eine sachliche Auseinandersetzung mit den durchweg verifizierbaren Informationen zu Strukturproblemen fand nicht statt, obwohl sich einige User dafür aussprachen. Warum geht die WP-Community so unsouverän mit Kritik um? Warum werden Links zu WP-kritischen Publikationen gelöscht? (Ich bin gespannt, ob auch bei dieser Stellungnahme nun zu dieser Zensurmaßnahme gegriffen wird… – Die WP-Regeln jedenfalls sehen derartige Löschungen nicht vor.)

Wie wäre es denn, wenn Wikimedia eine Konferenz organisierte, auf der Kritiker und Aktivisten gemeinsam Strukturschwächen von Wikipedia analysieren? Wie kann der Niedergang von Wikipedia aufgehalten werden? – Ich wäre sofort dabei. Wikipedia ist zu wichtig in der Mediengesellschaft, als dass untätig zugesehen werden sollte, wie die mangelnde Kompetenz und Kooperationsbereitschaft einer offensichtlich kleinen Minderheit unter den Power-Usern das Projekt schwächen – und somit auch die verdienstvolle Arbeit der großen Mehrheit der Aktiven diskreditieren. tu

Postskriptum

P.S.: Zur Causa F., deren juristische Aufarbeitung sehr wohl von großer Relevanz für die Öffentlichkeit ist: Die Informationen dazu stammen keineswegs aus einer „trüben Quelle“, sondern aus einem Urteil des Landgerichts Hamburg vom 20. Februar 2019 (Az. 324 O 468/18). Natürlich ist der Redaktion F’s Wirken aufgefallen, bei einem kontroversen Thema (Absatz beginnend mit: Seit einigen Jahren… ). Wie in der Diskussion aufgezeigt wurde, ist F. bei diesem vielschichtigen Thema, ähnlich wie der „Hauptautor“ beim Katyn-Artikel, überaus schlampig mit Quellen umgegangen. Überdies zeigt sich auch hier das oben angesprochene grundsätzliche Wiki-Problem: Die als zitierfähig erachtete Sekundärliteratur stellt Quellenmaterial eindeutig falsch dar.

Auffällig sind die Parallelen zum „Hauptautor“ des Katyn-Artikels: eklatante Argumentationsschwäche und politisches Zelotentum. Meine Prognose: Dem Protagonisten F., dessen Pseudonym ja nun „verbrannt“ ist, wird wohl nichts Anderes übrigbleiben, als unter anderem Pseudonym einen Neustart bei WP zu versuchen, idealerweise im Rahmen des überaus sinnvollen und offenbar bewährten Mentorenprogramms.

Der „Hauptautor“ hat sich bereits zu einem derartigen Schritt durchgerungen. Wenig spricht allerdings dafür, dass er zur Erkenntnis gelangt ist, mit seinen Regelbrüchen und seinem aggressiv-beleidigenden Diskussionsstil zu den WP-Problemen von heute beigetragen zu haben. Nicht ohne Grund ist sein Pseudonym oft negativ durch die Medien gegangen, und er selbst ist bis heute in der WP-Community überaus umstritten. Es ist eine bemerkenswerte Volte: Gesperrt wurde das Konto von einem Admin, der ihn noch drei Jahre zuvor in der Katyn-Kontroverse – unter Verletzung von WP-Regeln – gestützt hatte. Man fragt sich allerdings, warum die WP-Community die permanenten und massiven Verstöße gegen die Grundregeln des Projekts nicht eher effektiv sanktioniert hat. 139.47.66.159 10:38, 25. Aug. 2020 (CEST)Beantworten