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[[Henryk Broder]] behauptet in seinem Blog, dass [http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/in_memoriam_eike_geisel Eike Geisel die Begriffe “Gutmenschen” und “Die Banalität der Guten” prägte]. Inwiefern hat er zumindest für die Renaissance des Begriffes Recht? [[Spezial:Beiträge/85.178.184.34|85.178.184.34]] 11:10, 7. Mai 2011 (CEST)
[[Henryk Broder]] behauptet in seinem Blog, dass [http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/in_memoriam_eike_geisel Eike Geisel die Begriffe “Gutmenschen” und “Die Banalität der Guten” prägte]. Inwiefern hat er zumindest für die Renaissance des Begriffes Recht? [[Spezial:Beiträge/85.178.184.34|85.178.184.34]] 11:10, 7. Mai 2011 (CEST)

== Wortherkunft: Nicht von den Nazis ==
Im Artikel steht: ''In einem Memorandum des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) wird festgehalten, das Wort sei als politischer Kampfbegriff bereits 1941 benutzt worden. Strittig sei lediglich, ob Joseph Goebbels persönlich das Wort ersonnen habe, oder ob ein Redakteur der Zeitschrift Der Stürmer der Urheber dieses Begriffs war.''

Ich habe das Wort in einem Buch aus dem Jahr 1777 gefunden; als Naziwort o.ä. wird es also kaum durchgehen können:

:"Gegen das Ende des zwölften Jahrhunderts, sagt er, fanden sich Menschen, die kein anderes Gesätz auser dem Evangelium wollten, und die ungefähr dieselbigen Glaubenslehren predigten, welche heute zu Tage die Protestanten beypflichten. Man nennte sie Waldenser, weil sich ihrer viele in den piemontesischen Thälern aufhielten: Albigenser von der Stadt Aldi: '''Gutmenschen''' wegen der Eingezogenheit, deren sie sich besonders beflissen: endlich Manichäer von dem Namen, welchen man den Ketzern überhaupt damals beylegte. (...)"
:Quelle: Claude-François Nonnotte: Die Irrthümer des Herrn von Voltaire, Akademische Buchhandlung, Mannheim 1777 Seite 170 (bei Google-Books zu finden)
Roland --[[Spezial:Beiträge/87.185.216.121|87.185.216.121]] 11:13, 9. Jun. 2011 (CEST)

Version vom 9. Juni 2011, 11:13 Uhr

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kleiner Hinweis zur Herkunft des Begriffs "Gutmensch"

  1. In den sechziger Jahren - vor 1968 - war Rudolf Krämer-Badoni ein ziemlich bekannter Publizist. (s. Wikipedia-Artikel über R.K-B.). Der hat 1962 ein Buch mit dem Titel "Vorsicht, gute Menschen von links!" veröffentlicht. Ich hab es vor mehr als 30 Jahren mal gelesen und erinnere mich nur noch vage an den Inhalt - es ging gegen linke Humanisten, Moralisten, die sich nicht dem damalig vorherrschenden Antikommunismus anpassen wollten (ein Jahr nach dem Mauerbau). Möglicherweise - solche Schriftsteller wie Heinrich Böll und die Gruppe 47. Und überhaupt gegen linksliberale Reformer usw. Das war vor der ersten Großen Koalition, erst recht vor der Regierung Brandt und den Ostverträgen.

    Das Buch war einigermaßen populär, und ich könnte mir vorstellen, daß sich sein Titel als Assoziation festgesetzt hat, und zur Bildung und zur Akzeptanz des merkwürdigen Wortes "Gutmensch" einiges beigetragen hat. Wer Lust hat, kann sich auf die Suche begeben, und nachlesen, was drinstand. Entscheidend ist aber der einprägsame Titel, der auch schon die politische Stoßrichtung vorgab.
    MfG Th (nicht signierter Beitrag von 131.173.78.182 (Diskussion | Beiträge) 21:28, 4. Dez. 2006 (CET)) Beantworten
  2. Die SZ vom 6.2.2003, S.7 schrieb zur Wortherkunft: Angeblich gebrauchten das Wort die Nazis, um die Euthanasie-Gegner um Clemens August Graf von Galen, Bischof von Münster lächerlich zu machen. Sie leiteten das Wort aus dem jiddischen "a gutt Mensch" ab. Oft wird zum Urspung der Bedeutung Nietzsche bemüht. Wahrscheinlich geht das Wort auf das französische bonhomme (gutmütiger Trottel) zurück. Quelle: http://www.gavagai.de/deutsch/HHD44.htm#g (nicht signierter Beitrag von 87.179.242.187 (Diskussion) 21:19, 26. Dez. 2010 (CET)) Beantworten
  3. Bernd Zeller erinnert sich an eine Sendung im Bildungsprogramm des RIAS zu Kabarett und Untergrundliteratur in der Anfangszeit des Dritten Reiches. In einem vorgestellten Text soll es um die "Biederen, die nichts bei alldem finden." gegangen sein. "Denn die Furchtbarsten, so hieß es, sind nicht die Nazis und die Mitläufer, sondern die Gutmenschen, die nichts weiter sind als einfach nur: gut." Habe keine Zeit, die Quelle zu finden, vielleicht kennt sie jemand. --tickle me 23:02, 23. Apr. 2011 (CEST)Beantworten

Do Gooder

Vielleicht fehlt ein Hinweis auf diesen sehr verwandten Begriff aus dem Englischen, für den ich hier eine sehr schöne Definition gefunden habe:

A white liberal. Someone who knows what is best for everyone else, and devotes his life to shoving it down our throats.--79.193.8.6 11:06, 8. Mär. 2011 (CET)Beantworten

Quelle? --Braveheart Welcome to Project Mayhem 11:44, 8. Mär. 2011 (CET)Beantworten

Internet-Mem

Leider ist dieses Wort besonders innerhalb der letzten zwei bis drei Jahre zu einem Internet-Mem mutiert, was man eventuell damit erklären könnte, dass ethisch-moralisches Denken heutzutage mehr als Schwäche gesehen wird denn als Stärke und sich wissentlich unmoralisch verhaltende Menschen von diesem Wort als "Waffe" in Diskussionen gebrauch machen. (nicht signierter Beitrag von 84.59.199.35 (Diskussion) 13:52, 18. Mär. 2011 (CET)) Beantworten

Vielleicht jedoch liegt es daran, dass immer stärker ein Bewusstsein dafür entsteht, dass Gesinnungsethik immer in eine Sackgasse führt und richtige Ethik und Moral nur in Rahmen einer Verantwortungsethik (Ergebnis- bzw. Folgenverantwortung) möglich ist. Dies ist jedoch das genaue Gegenteil der sog. "Ethik" von Links. Also handelt es sich eher um eine Renaissance der RICHTIGEN Ethik und der Begriff "Gutmensch" dient hierbei als Bezeichnung für einen folgenverantwortungslosen Gesinnungethiker. MV --79.199.162.205 10:02, 30. Mai 2011 (CEST)Beantworten

Eike Geisel

Henryk Broder behauptet in seinem Blog, dass Eike Geisel die Begriffe “Gutmenschen” und “Die Banalität der Guten” prägte. Inwiefern hat er zumindest für die Renaissance des Begriffes Recht? 85.178.184.34 11:10, 7. Mai 2011 (CEST)Beantworten

Wortherkunft: Nicht von den Nazis

Im Artikel steht: In einem Memorandum des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) wird festgehalten, das Wort sei als politischer Kampfbegriff bereits 1941 benutzt worden. Strittig sei lediglich, ob Joseph Goebbels persönlich das Wort ersonnen habe, oder ob ein Redakteur der Zeitschrift Der Stürmer der Urheber dieses Begriffs war.

Ich habe das Wort in einem Buch aus dem Jahr 1777 gefunden; als Naziwort o.ä. wird es also kaum durchgehen können:

"Gegen das Ende des zwölften Jahrhunderts, sagt er, fanden sich Menschen, die kein anderes Gesätz auser dem Evangelium wollten, und die ungefähr dieselbigen Glaubenslehren predigten, welche heute zu Tage die Protestanten beypflichten. Man nennte sie Waldenser, weil sich ihrer viele in den piemontesischen Thälern aufhielten: Albigenser von der Stadt Aldi: Gutmenschen wegen der Eingezogenheit, deren sie sich besonders beflissen: endlich Manichäer von dem Namen, welchen man den Ketzern überhaupt damals beylegte. (...)"
Quelle: Claude-François Nonnotte: Die Irrthümer des Herrn von Voltaire, Akademische Buchhandlung, Mannheim 1777 Seite 170 (bei Google-Books zu finden)

Roland --87.185.216.121 11:13, 9. Jun. 2011 (CEST)Beantworten