Diskussion:Ahle Wurst

Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Ahle Wurst“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

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Artikel-Bezeichnung

Ich finde es etwas befremdlich, dass der Artikel „Ahle Wurst“ heißt, das ist doch eine Mischung aus Nordhessisch und Hochdeutsch, die eigentlich unüblich ist und vielleicht erst durch diesen Wikipedia-Artikel in Gebrauch kam! Am verbreitetsten sind wohl „Ahle Wurscht“ oder „Ahle Worscht“, am bekanntesten scheint mir ersteres zu sein – auch außerhalb von Nordhessen, nicht zuletzt durch den „Förderverein Nordhessische Ahle Wurscht“ und durch die Slow-Food-Bewegung. Ich schlage deshalb vor, den Artikel in „Ahle Wurscht“ umzubenennen bzw. dorthin zu verschieben. Andere Artikel, die sich auf diesen Artikel beziehen, dürften nicht so viele sein, dass man diese nicht entsprechend ändern könnte. --RPI (Diskussion) 11:39, 14. Apr. 2012 (CEST)Beantworten

+einverstanden.--BMK (Diskussion) 15:06, 14. Apr. 2012 (CEST)Beantworten
Also entweder den Artikel "Alte Wurst" oder "Ahle Wurscht" nennen - wobei ich sehr stark zu "Ahler Wurscht" tendiere. Alles andere ist Unsinn.--VomMüller (Diskussion) 18:51, 23. Nov. 2012 (CET)Beantworten
Ich hatte meinen Einwand schon einmal vor ca. 1 Jahr vorgebracht. Geändert hat sich nichts! Was hier als Titel angeben wird ist einfach falsch: Hier wird Hochdeutsch und Nordhessischer Dialekt vermischt
- und das ist auf keinen Fall richtig. Ich ändere das jetzt. Mal schauen, was passiert.--VomMüller (Diskussion) 05:40, 16. Nov. 2013 (CET)Beantworten
ICH kann(darf wohl nicht)den Titel nicht ändern. Vielleicht kann das ja jemand machen,der die Rechte dazu hat.--VomMüller (Diskussion) 05:45, 16. Nov. 2013 (CET)Beantworten
Ich habe den Artikel jetzt nach „Ahle Wurscht“ verschoben und ein paar Kleinigkeiten verbessert (u.a. den Link zum Förderverein dort hin adressiert). --RPI (Diskussion) 13:17, 3. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Endlich! Sehr gut gemacht.--VomMüller (Diskussion) 16:07, 3. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Kannst Du bitte nun nochmal erklären, warum gerde diese Schreibweise die allgemein übliche im Deutschen Sprachraum sein soll? Wie bereits gesagt, finde ich "Ahle Worschd" als allgemeinen Begriff in der Fachliteratur, aber Deine Schreibweise Wurscht nicht. Selbst nach den verlinkten Literaturangaben hat Worscht eine größere Berechtigung als Lemma. Das hier ist die deutschsprachrige Wikipedia, und es ist eine allgemein verbreitete Wurstsorte, da interessiert die Nordhessische Spezialität nur als Abschnitt, nicht als Artikelüberschrift.Oliver S.Y. (Diskussion) 01:41, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Achso, und für all die, welche es tatsächlich für eine rein hessische Wurstsorte halten, Uckermark, ALDI Nord, Nordhessen als Belege für das generelle Verbreitungsgebiet für Ahle Wurst. Und wer ehrlich meint, das der Name eines Aldiprodukt "unüblich" in Deutschland ist, sollte mal seinen Horizont erweitern.Oliver S.Y. (Diskussion) 01:53, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Niemand hat behauptet, dass Ahle Wurscht eine rein hessische Wurstsorte sei: zum einen gibt es sie nicht in ganz Hessen, sondern original nur in Nordhessen, und zum anderen gibt es auch im Eichsfeld Ahle Wurscht.
Die „Ahle Wurscht“ aus der Uckermark „wird nach alter hessischer Tradition gefertigt“! – Eine Ahle-Wurscht-Tradition gibt es in der Uckermark nicht, sondern nur in Nordhessen und im Eichsfeld.
Das Aldi-Angebot gilt für die PLZ 34117: Kassel!
Schloss Berlepsch gehört zu Witzenhausen in Nordhessen.
Deine „Belege“ sind mehr als dürftig, vielleicht solltest du erst einmal deinen Horizont erweitern und lernen wie man richtig recherchiert?! --RPI (Diskussion) 05:04, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Überarbeitung 2012

Hallo! Da es nun ein kompletter Umbau geworden ist, noch einmal paar Worte zur Begründung.

  • Das Lemma ergibt sich aus dem Eintrag im Deutschen Lebensmittelbuch, was relevanzstiftend ist. Die Verbreitung dieses Begriffs wird durch das Buch zur Wurstfabrikation gestützt.
  • Es gibt keinen Beleg, daß die Wurst lediglich in Nordhessen ihren Ursprung hat, oder nur dort verbreitet ist. Darum ist bis zum Beweis die regionale Vermarktung als Abschnitt, nicht als eigenständiger Artikel zu gestalten.
  • Es gibt deutliche Unterschiede in den 3 Quellen zur Beschaffenheit und Zusammensetzung der Wurst. Das LMB geht sogar noch weiter, wobei dort aber eher die zugelassenen Zutaten, nicht die Standardzutaten beschrieben werden. Ich bitte darum, diesen Artikel in Zukunft nur noch zu ergänzen, und nicht das eigene Wissen bzw. diese Meinung über die anderen Möglichkeiten zu stellen.
  • WP ist kein Wörterbuch. Geringfügig andere lokale Dialektbezeichnungen gehören nicht in die Wikipedia. Wie auch in den Quellen nachzulesen ist, es gibt keine einheitliche Rezeptur. Sowohl Würzung, Fleischsorten, Reifezeit, Durchmesser als auch erwünschter Härtegrad sind beliebig. Wenn die Einträge nicht wären, könnte man auch einfach sagen, "Ahle Wurst ist die Bezeichnung für Rohwürste in Nordhessen", nur fand ich leider nirgendwo solche einfache Erklärung.
  • Was die Blutwurst angeht, so fand ich nirgendwo einen Hinweis in den Quellen. Nur ist nicht jede Wurst mit Blut eine Blutwurst, genausowenig wie jede Wurst mit Leber eine solche ist. Auch Fleischer können sich irren, wenn sie ihre Website gestalten [1], außerdem steht dort bis auf dem Namen nichts, was auf die Verwendung von Leber hinweist.
  • Hausschlachtung - das Thema kann man als historisch abhaken. Im gesamten DACH-Raum ist heute die professionelle Herstellung im Handwerk und Industrie üblich. Da wird auch nicht mehr standardmäßig "schlachtwarm" gewurstet, sondern wie es auch der Verein vorgibt, ungereiftes Fleisch verwendet, daß noch geraume Zeit nach dem Tod bestimmte Eigenschaften hat. Aber auch das ist nicht wirklich etwas typisches für diese Wurst oder Nordhessen, da Fleisch für Wurst nur selten einer Reifung unterzogen wird.

Abschließend, mir ist bewußt, daß gerade in Hessen und Thüringen die Tendenz besteht, sich für das Zentrum der deutschen Wurstherstellung zu halten. Mit dem Ergebnis, daß jeder Landkreis, jedes Tal etwas ganz besonders "Einzigartiges" produziert, was über die Landkreisgrenzen nur leider niemand kennt. Die Wikipedia versucht, das allgemeine Wissen weiterzugeben, und regionale Besonderheiten darzustellen. Darum die große Bitte, beachtet diesen Grundsatz schon beim Erstellen von solchen Artikeln, und fasst zusammen, was zusammengehört. Die Systematik ist für jeden nachlesbar unter [2] zu finden.Oliver S.Y. (Diskussion) 01:50, 29. Nov. 2012 (CET)Beantworten

Hallo Oliver, danke für das „Hineinknien“ in das Thema. So ist es eine gelungene und „schnittfeste“ Sache ;-) --BMK (Diskussion) 11:23, 29. Nov. 2012 (CET)Beantworten
Dazu einige kritische Anmerkungen:
  • zu Nordhessen: Ahle Wurscht gibt's natürlich schon viel länger als das heutige Hessen. Daher ist es eigemtlich selbstverständlich, dass die Verbreitung einer solchen Köstlichkeit sich nicht an die Landesgrenzen von 1945 hält und auch in den angrenzenden Gebieten Südniedersachsens und Westthüringens (Eichsfeld) zu finden ist. Es scheint aber wohl einen Unterschied zwischen Ahler Wurscht aus Nordhessen und der aus dem Eichsfeld zu geben: siehe unter Kleine Terminologie zum Thema Ahle Wurscht→Fett.
  • zur Rohwurst: Rohwürste gibt es viele Varianten, der Herstellung nach handelt es sich im Prinzip aber immer um eine Art von Mettwurst. Die Besonderheit der Ahlen Wurscht ist, dass sie „ahl“ – alt – ist, d.h. sie ist im Gegensatz zu gewöhnlichen Mettwürsten lang gereift. Man kann sie selbstverständlich auch schon nach wenigen Wochen der Reifung vorzeitig essen, aber dann ist sie eigentlich noch keine richtige Ahle Wurscht, sondern eher eine reifere Mettwurst. Eine wirklich Ahle Wurscht muss schon einige Monate Reifung hinter sich haben – eine Stracke wegen des größeren Durchmessers länger als eine Dürre Runde. Wie lang? Das ist eine Geschmacksfrage, aber auch eine Frage der guten Zähne :-)
  • zu Blut- und Leberwurst: Diese kann man natürlich auch „ahl“ werden lassen, ich als eingeborener Nordhesse kenne aber niemanden, der unter Ahler Wurscht auch Blut- oder Leberwurst verstehen würde. Diese kann man ja zur Unterscheidung – und die wird tatsächlich auch auf der oben angegebenen Website [3] gemacht – „ahle Blutwurscht“ bzw. „ahle Leberwurscht“ nennen.
  • zur Hausschlachtung: Das Thema ist ganz und gar nicht historisch, auch wenn die Hausschlachtung weniger wird ist sie auf dem Land sehr wohl üblich. Eine echte Ahle Wurscht kommt ohnehin aus der Hausschlachtung, das weiss jeder Kenner. Das Problem ist, dass die Bauern in der Region gar nicht so viele Schweine verwursten können, wie Ahle Wurscht nachgefragt wird. Außerdem müssen die Teile vom Schwein, die nicht in die Ahle Wurscht kommen und nach denen natürlich weniger Nachfrage besteht, ja auch gegessen werden.
--RPI (Diskussion) 17:50, 3. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Dürre Runde

Eine "Dürre Runde" IST eine Ahle Wurscht. Wenn man in Kassel beim Metzger eine "Dürre Runde" verlangt, bekommt man immer Ahle Wurscht.--VomMüller (Diskussion) 18:38, 29. Nov. 2012 (CET)Beantworten

Wie oben gesagt, es gibt etliche Sichtweisen dazu. Das Lebensmittelbuch stellt beide nebeneinander, das Fabrikationsbuch bezeichnet die Ahle Wurst als eine Variante der Dürren Runden. Der Unterschied zwischen "Kalt geräuchert" und "Luftgetrocknet" dürfte nicht jedem Verbraucher geläufig sein, und geschmacklich ohne Vergleich selbst für den Fachmann kaum zu erkennen. Selbst der Verein bezeichnet die "dürre" Variante nicht als Dürre Runde, sondern als "Runde". Was umgangssprachlich unter bestimmten Begriffen verstanden wird, ist kein enz. bedeutsames Wissen. Genausowenig Original Research. Ich habs oben schon geschrieben, und Dein Einwand bestätigt mich darin, in Nordhessen scheint Ahle Wurst auch ein Synonym für deutsche Rohwurst allgemein zu sein.Oliver S.Y. (Diskussion) 21:18, 29. Nov. 2012 (CET)Beantworten

"Ich habs oben schon geschrieben, und Dein Einwand bestätigt mich darin, in Nordhessen scheint Ahle Wurst auch ein Synonym für deutsche Rohwurst allgemein zu sein.Oliver S.Y. (Diskussion) 21:18, 29. Nov. 2012 (CET)"Beantworten

Das ist jetzt totaler Unsinn! Wenn ich beim Metzger "Ahle Wurscht verlange bekomme ich auch "Ahle Wurscht" und nicht irgendeine Rohwurst!--VomMüller (Diskussion) 11:09, 30. Nov. 2012 (CET)Beantworten

So langsam fängst Du an zu nerven. Wenn Dir Dein Metzger so wichtig ist, dann gehe doch bitte zu ihm, und unterhalte Dich dort über Wurst. Er dürfte übrigens das genannte Buch auch haben bzw. verwenden oder kennen. Die Wikipedia will wesentliches Wissen aus Literatur und anderen seriösen Quellen wiedergeben. Die "Dürre Runde" hat in Deutschland viele Namen - Kassler dürre Runde, Hausmacher Mettwurst, Trockene Wurst, Schweinewurst, Stracke Ahle Worscht, Ahle Worschd, Dürre Hunde. Die Unterschiede bestehen dabei lediglich im Durchmesser und in der Frage, ob kalt geräuchert oder luftgetrocknet. Wie die Quellen aus sagen, ist "Ahle Wurst" ein sehr unbestimmter Begriff für diverse Wurstsorten, die offenbar in Nordhessen alle einen Namen tragen, aber in anderen Regionen andere Namen, und differenzierter. Also bevor Du von "Totaler Unsinn" schreibst, solltest Dich nochmal um echte Quellen für Deinen Standpunkt bemühen. Übrigens sagte ich nicht, "irgendeine Rohwurst". Sicher wird Salami nicht als solche bezeichnet. Aber schon bei der Katenwurst fängt es an. Auch die ist kalt geräuchert. Wo liegen da die Unterschiede an der Fleischtheke? Bist Du wirklich solch Experte, daß Du gekutterten bzw. gewolften mageren Schweinebauch von fett- und sehnenreichem Schweinefleisch der 3.Qualität unterscheiden kannst, wenn es zu Wurst verarbeitet ist? Oliver S.Y. (Diskussion) 11:34, 30. Nov. 2012 (CET)Beantworten
der Hinweis auf "Dürre Runde" hat sich jetzt wohl erübrigt!? den Artikel gibt's nicht/ nicht mehr ... von dort wird auf [Mettwurst] umgeleitet und die wird regional, lt. Artikel, ja wohl ziemlich unterschiedlich hergestellt. Wenn keine schlagkräftigen Argumente dagegen kommen, werd ich's demnächst rausnehmen. --webkart (Diskussion) 11:42, 3. Dez. 2012 (CET)Beantworten
Im vierten Anstrich wird das doch dort erklärt - "Hausmacher Mettwurst besteht nur aus magerem Schweinefleisch, das bis zur feinsten Körnung gewolft wird. Andere Bezeichnungen dafür sind Dürre Runde und Trockene Wurst." Man sollte das Thema Wurst auch nicht zu sehr zerfasern, wenn man anschließend wieder die Gemeinsamkeiten darstellen will. Ich wollte hier nur den Begriff Mettwurst vom Lemma nicht reinbringen, weil der ebenso vielfältig in Gebrauch und Zusammensetzung ist.Oliver S.Y. (Diskussion) 22:02, 3. Dez. 2012 (CET)Beantworten
VomMüller hat vollkommen Recht: Eine gewöhnliche Hausmacher Mettwurst ist offenbar nirgendwo als „Dürre Runde“ bekannt (siehe Diskussion:Mettwurst#Überarbeitung), im Gegensatz zur Ahlen Wurscht. Ahle Wurscht wird außerdem nicht bis zur feinsten Körnung gewolft, d.h. sie kann auch keine Hausmacher Mettwurst nach Koch u.a. sein. Koch u.a. mögen sich zwar mit der Fabrikation von Wurstwaren auskennen, aber offensichtlich nicht mit Ahler Wurscht! --RPI (Diskussion) 21:34, 3. Jan. 2014 (CET)Beantworten

ggf einbauen

Ein Artikel in der FAZ über die Wurst (stellt 10 "Sorten" vor) http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/genuss/ahle-wurscht-die-alte-woll-n-wir-ehren-12109085.html --Cholo Aleman (Diskussion) 06:51, 15. Apr. 2013 (CEST)Beantworten

Hallo Cholo! Der Zeitungsbericht zeigt ziemlich gut das Dilemma, in dem die Wikipedia bzw. ihre Benutzer stecken. Der Zeitungsartikel stellt eine Erfahrung dar, wie sie viele Ortskundige bestätigen können. Das Problem, die zur Verfügung stehenden Quellen widersprechen dem. Für mich als Außenstehender wirkt es so, als obs da hinter den Kulissen einen Vermarktungsstreit gibt. Eine Gruppe regionaler Fleischer hat sich zusammengeschlossen, um etwas auf den Markt zu bringen, was für die Region Nordhessen typisch ist. Das Problem, Nordhessen ist ein kulinarisches Kunstprodukt, was in mit Westthüringen und dem südlichen Niedersachsen und sogar Teilen von Sachsen Anhalt eine Gemeinschaft bildete. Ich denke darum, daß selbst eine Verlinkung des Artikels wegen der Widersprüche unbelegte Theorieetablierung ist. Denn selbst der Verein rechnet Leberwurst und Feldkieker nicht zur Ahle Wurscht. Da wurden dem Journalisten offenbar bei der Besichtigung Produkte der Meister gezeigt, die er nun dem Thema zuschreibt. Sry, wirkt deshalb nicht "solide recherchiert" für mich.Oliver S.Y. (Diskussion) 10:41, 15. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
geschenkt - danke für die schnelle Reaktion. Ich habe es ja nicht ohne Grund in die Disk gestellt. Es ist sicher kein Fachartikel, aus dem man Informationen ziehen kann. Weitere Hintergründe kenne ich jetzt nicht. Der FAZ-Sonntagszeitung war das immerhin 1,5 Druck-Seiten wert, insofern ein bemerkenswertes Medienecho (und als solches könnte man es verlinken). Inwieweit es einen Vermarktungsstreit gibt: keine Ahnung - offenbar gibt es seit 2004 einen Ahle-Wurst-Förderverein. - Wäre interessant zu sehen, seit wann man den Begriff nachweisen kann, ich dachte eben, ich finde bei Google Books in einem älteren Lexikon / Kochbuch einen Nachweis aus dem Jahr 1880 oder ähnlich - ist aber nichts zu sehen. Für die Begrifflichkeiten müsste man eigentlich das Deutsche Lebensmittelbuch verlinken, oder? Grüße --Cholo Aleman (Diskussion) 06:54, 16. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
Schau nochmal den Artikel genauer an, der gesamte zweite Abschnitt befasst sich mit Slow Food und dem Förderverein. Man muß aber immer wieder auf die Kleinigkeiten hinweise, sry war nicht gegen Dich gerichtet. Also "Ahl" bedeutet mundartlich im Niederdeutschen bzw. nördlichen Mitteldeutschen Sprachraum einfach "alt". Die Bezeichnung "Rohwurst" ist relativ neu, und angesichts der Vielfalt ist das wohl am besten mit "Dauerwurst" gleichzusetzen. Darauß ergibt sich, daß es sich hierbei eher um eine Wurstart wie Kochwurst oder Brühwurst handelt, und nicht um eine Wurstsorte wie Lyoner oder Sülzwurst. Wenn der Antrag zur Herkunftsbezeichnung durch ist, werden wir viel schlauer sein. Bisher lese ich darüber viel, aber auch viel Wiedersprüchliches. So soll mal der Antrag auf "Ahle Wurst" lauten, mal auf "Ahle Wurscht" und mal so wie es im Artikel steht auf "Nordhessische Ahle Wurscht". Niemand bestreitet, daß es sich hierbei um eine Nordhessische Spezialiät handelt. Aber genau wie aktuell bei Ballbäuschen ist das Problem, daß dies überregional verbreitete Lebensmittel sind, deren allgemeine Bezeichnung man nicht auf solch kleine Regionen wie Nordhessen oder das Bergische Land bzw. das Saarland begrenzen kann. Und ich vermute darum nach all den Jahren der Rechereche auch, daß es nicht in Kochbüchern steht, weils kein Einzelrezept gibt, sondern nur eine Gruppe. Und das man diese dann nach der Form und Zusammensetzung unterscheidet, bestärkt diese Vermutung. Die Einleitung stammt übrigens aus einem Fachbuch, was seit mehr als 100 Jahren die Standardrezepte der Deutschen Fleischerei zusammenfasst. Wenn dort heute Ahle Wurst so drin steht, weist das auf eine lange überregionale Tradition hin.Oliver S.Y. (Diskussion) 12:24, 16. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
Wenn das schon seit mehr als 100 Jahren da drin stände, das setzt aber voraus, dass dieses Fachbuch die ganze Zeit unverändert so abgedruckt wurde. Abgesehen davon hat man auch vor über 100 Jahren schon Fehler gemacht. Ahle Wurscht ist eine Dauerwurst, aber ganz sicher weder eine Koch- oder Brühwurst noch eine Lyoner oder Sülzwurst. In einem Artikel (auf deutsch und auf französisch) in der Zeit kommt die deutsche Küche nicht gerade gut weg, Ausnahme: die Wurst! Darin erwähnt wird gleich nach der Thüringer Bratwurst „Die Ahle Wurscht: ein Meisterstück nordhessischer Metzgerskunst.“ Auch echte Sterneköche aus Nordhessen sehen das so: z.B. Ingo-Bockler (man beachte im Interview die Antworten der Fragen 11 und 12) oder Mario Kotaska („Ahle Wurst [...] gibt es ja hier in Köln nicht“). Man beachte auch die Bücher auf der zuletzt verlinkten Seite, insbesondere Stadt Land Wurst: auf den Seiten 2–3 und 124–125 hängt der „Himmel“ voller echter Ahler Würschte und auf den Seiten 12–13 kann man lesen, dass auf den Aldi-Würsten zwar „Eine echte Nordhessische Wurstspezialität“ drauf stand, aber dass sie dies nicht waren. Also selbst Aldi wusste, dass Ahle Wurscht eine Nordhessische Wurstspezialität ist, hat aber Fälschungen verkauft. Ich bezweifele wegen des Markenschutzes, dass Aldi das heute auch noch macht. --RPI (Diskussion) 23:25, 7. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Lemma

Entweder verwendet ihr Wurscht oder Worschd. Alles andere ist Flickenteppich. --49.147.182.249 07:44, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Wie bereits in der Löschdiskussion gesagt, und schon mehrfach geschrieben, gibt es hier zwei verschiedene Themen, die miteinander vermischt werden. WP:NK ist eindeutig: "Allgemein sollte als Artikeltitel (Lemma) diejenige Bezeichnung verwendet werden, die für den im Artikel behandelten Sachverhalt im deutschen Sprachraum am gebräuchlichsten ist." - diese Gebräuchlichkeit ist in der Regel durch allgemeine Fachliteratur und Standardwerken gegeben. Unter 2.211.17 findet man die "Ahle Wurst" im Deutschen Lebensmittelbuch, aber ansonsten keine andere Schreibweise, wie zB. Wurscht, Worscht und Worschd. Solche regionalen und lokalen Varianten erklärt man im Artikel, aber führt keinen Editwar drum. Und dann gibt es die "Nordhessische Ahle Wurscht", wie sie durch Slow Food und dem Verein definiert und gepflegt wird, aber bitte immer beachten, als Variante mit sehr genau definiertem Herkunftsgebiet. Dafür gibt es im Artikel einen großen Absatz. Wo Du und andere hier also einen "Flickenteppich" sehen, verstehe ich nicht. Vor allem, da keine Quellen benannt werden, die sich mit dem deutschen Sprachraum befassen.Oliver S.Y. (Diskussion) 11:14, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Oliver, für uns Nordhessen (und Waldecker, aber das ist ein extra Schlacht;-)feld), ist die aale Worschdt (jetzt nach Gehör geschrieben), mit der ich quasi aufgewachsen bin, eine fast religiöse Angelegenheit. Die Aussprache wechselt natürlich von Ort zu Ort, die Rezeptur sowieso. Aber das, was z.B. bei Aldi als "Ahle Wurst" verkauft wird, ist für den Liebhaber nur eine Beleidigung seiner Geschmacksnerven, im WP-Jargon ein heftiger PA. Der Artikel "Ahle Wurscht" oder wie auch immer er überschrieben wird, kann das natürlich nicht deutlich machen. "Ahle Wurst" auf einem Etikett macht aber jedem Nordhessen ausreichend deutlich, dass es sich nicht um eine echte Ahle handeln kann. Mein Senf (Senf passt allerdings besser auf die Ahle Läwwerworschdt) und Gruß, --Sti (Diskussion) 11:34, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Hallo! Ich glaube wir beide haben noch nicht miteinander zu tun gehabt. Darum nochmal zur Erklärung, mir ist diese "besondere Verbundenheit" bewußt, und gerade deshalb hab ich 2012 auch diesen großen Abschnitt konzipiert und geschrieben. Das Problem ist aber, daß mancher Nordhesse es verallgemeiner will, obwohl die Beleglage diesem widerspricht. Und Ihr könnt den Inhalt von Fachliteratur ablehnen, weil er nicht Eurer Meinung entspricht, aber Ihr habt es als belegtes Wissen in der Wikipedia zu akzeptieren, und nicht zu löschen. Und auch was man von den Erzeugnissen bestimmter Hersteller hält, ist hier kein Kriterium. Vor allem, wenn jemand wie ALDI eigentlich nur ein Produkt nach der allgemeinen Verkehrsauffassung verkauft. Was "echt" ist, und was nicht, darum werden im Lebensmittelbereich ständig Gerichtsprozesse geführt, also kann unsere Aufgabe eigentlich nur sein, die reale Vielfalt zu erklären, und nicht eine wunschgemäße Ansicht. Darum eben auch im Bereich Essen und Trinken diese Aufteilung, die ich umsetze und verteidige, und deswegen von manchem hier regelmäßig angegangen - das Standardwissen der Quellen ist die Basis jedes Artikels, und unsere Aufgabe als Enzyklopädie ist es im Gegensatz zu einem bloßen Lexikon, daneben noch die Vielfalt der Varianten darzustellen. Und das erfolgt hier genau wie anderswo bislang sehr gut. Im übrigen geht der Stress ja schon seit geraumer Zeit, und betrifft auch Bezeichnungen wie Stracke, Feldkieker und Dürre Runde, die in Nordhessen eine Bedeutung haben, aber eben in anderen Gegenden auch. Und ich habs irgendwo schon mal geschrieben, hier gehts eigentlich um Traditionen jenseits der aktuellen Verwaltungsgrenzen. [4] zeigt das ganz gut. Denn "Nordhessen" ist eigentlich ein Querschnittsgebiet von 3 unterschiedlichen Regionalküchen, ohne selbst jemals als solche eigenständig geworden zu sein. Darum sind Ähnlichkeiten nach Niedersachsen, Thüringen und Bayern/Franken nichts ungewöhnliches, genauso wie per Kulturaustausch seit 1000 Jahren Produkte und Rezepte mit Namen ausgetauscht werden. Oliver S.Y. (Diskussion) 11:50, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Ich verstehe dein Anliegen, wusste auch nicht, dass du schon so lange mit den Nordhessen kämpfst;-) Ja, Nordhessen war nie was Eigenständiges. Das macht auch manche Empfindlichkeiten verständlich. Quellenbasierte Arbeit liegt mir allgemein sehr am Herzen in WP. Für die Ahle Worschdt gibt es nur schlicht und einfach wenig bis keine zuverlässige schriftliche Quellen. Hast du eine Ahnung, wann der Begriff "Ahle Wurst" erstmals auftauchte? Nach meiner Erinnerung erst seit ca. 15 Jahren, aber ich kann mich täuschen.
Noch zur "Dürren Runden" bzw. der Stracken: beides beschreibt nur die äußere Form. Der Inhalt war identisch. Unsere Hausmetzger machten beides: die dürre (in Natur-Dünndarm gepresste) wurde zu "Kringeln" gebunden und war dadurch "rund", bis sie beim Trocknen ihre typische U-Form bekam. Die "Stracke" hatte "Kunstdärme" mit wesentlich größerem Durchmesser und wurde gerade zum Trocknen aufgehängt. Die dürre war natürlich viel früher trocken. Gruß, --Sti (Diskussion) 12:22, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten
P.S. Kennt ihr vielleicht schon: So musses sin: De Ahle Worscht wirchd inngedraren!!, einmal zu den vermarktungsstrategischen Hintergründen (ich vermute, bei Henkelmann hatte ich auch erstmals die Bezeichung "Ahle Wurst" gesehen) und dann die schöne Geschichte aus: Heinrich Keim: "Nordhessische Ahle Worscht. Eine Wurst mit Kultstatus", Gudensberg 2005, S. 54. Gruß, --Sti (Diskussion) 14:42, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Der Begriff Ahle Wurscht ist sicher sehr viel älter als 15 Jahre denn den gab es so schon als ich ein Kind war (leider keine Quelle) aber ich schau mal in dem Keim nach den ich irgendwo habe. --codc Disk Chemie Mentorenprogramm 15:16, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten
<quetsch> "Ahle Wurscht" oder "Worscht" ist viel älter, keine Frage. Meine Frage bezog sich auf "Ahle Wurst", also diese Verbindung von Dialekt- und hochsprachlicher Form. Da hat Oliver jetzt einen Fund aus 1987 ausgegraben. Gruß, --Sti (Diskussion) 18:25, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Dann hab ich nun doch mal GB genutzt, um paar ältere Funde zu zeigen. So [5], wo es 1987 um die Ahle Wurst in Nordhessen ging, ansonsten für jede Schreibweise nur wenig Erwähnungen. Eine Interessante ist [6], wird leider nicht mehr angezeigt, darin soll aber stehen "Aufgrund eines geschichtlichen Überblicks über Herstellung und Bezeichnung von Rohwürsten im Kasseler Raum läßt sich die Kasseler Ahle Worschd/Dürre Runde bis zum Jahre 1791 zurückverfolgen." - wie gesagt, Ahle Worschd steht auch im Koch/Fuchs drin, stand bislang als Lemma aber nie wirklich zur Debatte. Vieleicht kann jemand diese Veröffentlichung über Rohwürste im Kassler Raum ausfindig machen. Oliver S.Y. (Diskussion) 17:16, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Zu Bentler/Keim (1981): Heinrich Keim als einer der Autoren hat ja auch das "Ahle Worscht"-Buch 2005 herausgegeben, das Codc noch heraussucht (ich habe es als Ahle-Worschdt-Liebhaber auch mal als Geschenk bekommen, weiß aber grad nicht, wo es steckt). Es wird als Quelle angegeben in Nordhessische Ahle Wurscht Geschichte. Dort steht zur Frage roher Dauerwurst sogar: Die Herstellung roher Dauerwurst lässt sich in Nordhessen seit dem 16. Jahrhundert dokumentieren. Landgraf Wilhelm der Weise listet in den "Anschlägen" von 1568 - einem frühen Haushaltsplan - auch "rode Wurst" und "Bratwurst" auf. Erwähnt wird sie auch im "Verzeichnis allerlei essen" des Kasseler Hofes aus 1580 und in der Taxordnung von 1622. Im "Diaeteticon" beschreibt Elsholtz 1682 Bratwürste, die "mit Salz und Gewürz viel stärcker verwahret und härter gestopffet werden, damit solche Saucisses Enfumees nach empfangenen Rauch lange dauern können". Gruß, --Sti (Diskussion) 21:38, 4. Jan. 2014 (CET) P.S. Danke für euren Editwar samt Vandalismusmeldung - nur darüber bin ich auf diese interessante Auseinandersetzung gestoßen;-)Beantworten
Schön, wenns Dich interessiert, denn das ist zugegebener Maßen ne echte Lücke. Ich sehe meinen Schwerpunkt generell in der Warenkunde, also der aktuellen Verkehrsauffasung, aber es gibt viele Benutzer, die sich wesentlich mehr über die Geschichte von Lebensmittel und Namen wünschen. Wenn Du solches Buch hast, kannst Du vieleicht auch bei Rote Wurst und Bratwurst etwas ergänzen. Es ist immer nur schlecht, von "Erfindungen" zu schreiben, aber erste oder frühe Erwähnungen haben immer einen enz. Informationswert.Oliver S.Y. (Diskussion) 21:47, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Dieser Heinrich Keim ist wohl ein echtes Original. Ich werde ihn morgen mal anrufen, jetzt ist's zu spät für den alten Herrn. Er dürfte aber interessantes Material haben. Hier noch zwei nette Sätze von ihm: Im „Vooderlanne d’r Werrschde“ äss de Worschdelogie“ ne kombelizierde Wessenschafd. Wemme die begriffen well, muss me im Schwinneschdalle anfangen. D’s Enge vom Schwinne äss nämlich erschd d’r Anfang von d’r Worschd. Gruß aus Nordhessen, --Sti (Diskussion) 22:05, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Und abermals, ich liebe solche Berichte und Experten, aber eben als Zusatzwissen für ausdrücklich regionale Spezialitäten. Denke Leute wie er wissen auch um die anderen Probleme, also schöne Grüße! Oliver S.Y. (Diskussion) 22:07, 4. Jan. 2014 (CET)Beantworten
So, ich habe mit Heinrich Keim telefoniert. Er ist auch heute noch "der" Experte für Rohwürste und wurde gerade vor wenigen Tagen als Fachbeistand angefragt. Ich weiß, dass persönliche Berichte hier keine validen Quellen bzw. Belege sind, berichte in Absprache mit ihm aber trotzdem aus dem Telefonat: die Bezeichnung "Ahle Wurst" ist unsinnig, auch wenn sie im Deutschen Lebensmittelbuch steht. Entweder übersetzt man in's Hochdeutsche: "Alte Wurst" oder man benutzt die verschiedenen Dialektvarianten. "Ahle Wurst" wurde aus reinen Marketingerwägungen von Fleischverarbeitungsbetrieben und Verkäufern benutzt, um ihr Produkt für Nicht-Dialektkundige "verständlich" zu machen und überregional zu vermarkten. Leider würden nicht von allen Herstellern die Kriterien für die Herstellung eingehalten. Diese wurden von Dr. Bentler (seinerzeit staatlicherseits zuständiger Lebensmittelchemiker) und Herrn Keim festgeschrieben, Keim verweist dazu auf die gemeinsame Publikation. Die Angaben im Deutschen Lebensmittelbuch über die Zusammensetzung sind falsch: Rindfleisch ist kein Bestandteil der Ahlen Wurscht/Worscht/Worschd, es ist eine Wurst aussschließlich aus Schweinefleisch. Herr Keim will sich unseren aktuellen WP-Artikel mal ansehen, aber die Mitarbeit hier ist ihm zu viel, er schreibt an Anderem. Gruß, --Sti (Diskussion) 10:46, 5. Jan. 2014 (CET)Beantworten
P.S. Etwas im Widerspruch zu dem, was Herr Keim sagt: Alle Gäste sind zum Probieren der Ahlen Wurst eingeladen. Das ist übrigens die Bezeichnung, unter der der Name als nordhessische Spezialität geschützt ist. „Wurscht, Worschd oder Worscht, alles ist möglich, es ist quasi wurscht“, sagt Günter Stederoth.Nordhessische Ahle-Wurst-Meisterschaft Jetzt müsste man einen Beleg über diesen "Schutz" finden und was dort an Kriterien festgeschrieben ist. Gruß, --Sti (Diskussion) 11:38, 5. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Also bei der Vita kann man gegen Herrn Keim nichts sagen, nur würde ich immer bissl vorsichtig sein, jemanden zum einzigen Experten zu erklären. Auf alle Fälle nationale Bedeutung durch seine Standardwerke - und deren Inhalt wäre hier natürlich sehr hilfreich. Nun ist das Problem, das die Lebensmittelbuch-Kommission mit Absicht aus der Wirtschaft/Wissenschaft/Verbrauchern und der Lebensmittelüberwachung zusammengesetzt wird. Keine Ahnung für welchen dieser Bereiche er steht, es wäre auch bei seiner Mitgliedschaft dort nie das allein Ausschlaggebene. Das diese Grundsätze von manchem als "unsinnig" betrachtet werden, auch klar, 3 Wissenschaftler, 3 Meinungen. Es bleibt dabei, daß "Ahle Wurst" ein etablierter Eigenname ist, auch wenn man den für falsch hält. Er bestätigt ja eigentlich auch indirekt diesen Umstand, mit dem er unzufrieden ist. Zum Rindfleisch, auch der Koch/Fuchs gibt nur den Einsatz von 100% magerem Schweinefleisch vor, ich denke da muß man das DLMB auch so lesen, daß der Einsatz für all die genannten Wurstsorten zulässig ist, ohne das dies etwas an der Bezeichnung verändert, aber es bleibt den Herstellern überlassen, kein Anteil vorgeschrieben. Das mit dem Schutz hab ich anderswo schon gelesen, finde aber keinen Eintrag. Lediglich die Kriterien des Zertifikats vom Verein sind bislang überprüfbar. Das die Meisterschaft den Begriff Ahle Wurst verwendet, irritiert Dich das nicht? "Die Lösung ist salomonisch. Bei den 1. Nordhessischen Ahle-Wurst-Meisterschaften geht es nicht um den Namen" - daran sollte man sich auch hier halten, wenn selbst 130 nordhessische Metzger beim Wettbewerb mitmachen, sind die vieleicht in der Frage weniger strikt als andere.Oliver S.Y. (Diskussion) 12:12, 5. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Nur kurz, ich arbeite auch gerade an etwas Anderem außerhalb von WP: ich habe einige Jahre bei einem dieser 130 Metzger im Haus gewohnt. Die halten sich natürlich nicht alle an die strengen Kriterien (es gibt übrigens inzwischen drei Vereine, wie Keim sagte) und sehen vermutlich unter dem weicheren Begriff "Ahle Wurst" mehr Freiraum, vgl. z.B. diese Beschreibung. Für unseren Artikel hier wäre der Begriffsschutz (der mir ganz neu ist) und die diesbezüglichen Kriterien interessant. Hinter den Kulissen wird da natürlich gekämpft. Vielleicht kann mir Keim noch mehr dazu sagen, ich hatte da heute Morgen nicht gezielt nachgefragt. Ist ja auch eine Frage des persönlichen Vertrauens. Gruß, --Sti (Diskussion) 12:52, 5. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Zur Schutz-Frage: Patentamt: Schutz für die "Ahle Wurscht" - Frankfurter Rundschau, 04. November 2009 Vielleicht sind die dort genannten auch "die drei Vereine", die Keim meinte. Gruß, --Sti (Diskussion) 14:59, 5. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Beim Deutschen Patent- und Markenamt ist eingetragen: "Nordhessische Ahle Wurscht" als Wort-Bildmarke[7], "Ahle Worscht" als Wortmarke[8] und "Ahle Worscht TV" ;-) als Wort-Bildmarke[9]. Hier wurde "Ahle Worscht" als Wortmarke zurückgewiesen:[10], hier AHLE WURST[11] ebenfalls zurückgewiesen. Wer findet die geschützte Bezeichnung "Ahle Wurst"? Gruß, --Sti (Diskussion) 15:27, 5. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Danke, also das zeigt ja wirklich mal wieder das Problem des Wettberwerbs, man kann sich etwas schützen lassen, aber online ist nicht überprüfbar, was geschützt wurde. Ahle Wurst ist denke ich einfach nicht schützbar, eben weil Standardwurstsorte gemäß Lebensmittelbuch.Oliver S.Y. (Diskussion) 20:36, 5. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Die Qualitätsgemeinschaft nordhessischer Lebensmittel e. V. hat „Ahle Worscht“ schützen lassen, zu deren Mitglieder gehören: u.a. die Fleischer-Innungen Werra-Meißner, Kassel, Hofgeismar-Wolfhagen und Hersfeld-Rotenburg, im Vorstand ist auch die Fleischer-Innung Schwalm-Eder vertreten. Glaubst du, die würden behaupten, eine Wurstsorte nur für sich geschützt zu haben, wenn das nicht stimmt? --RPI (Diskussion) 23:22, 5. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Dass "Ahle Worscht" geschützt ist, ist nicht strittig. Ich habe ja mit den Link [12] genannt. Mir geht's um die Behauptung (in der HNA [13], dass die Bezeichnung "Ahle Wurst" geschützt ist. Das glaube ich erst, wenn ich einen Beleg sehe. Gruß, --Sti (Diskussion) 15:13, 6. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Oliver, kannst du hier mal den genauen Wortlaut des Eintrags "Ahle Worschd" im Koch/Fuchs wiedergeben (oder mir per Mail ein Scan oder Foto schicken, wenn das zu viel Text ist)? Und steht dort auch "Ahle Wurst"? Wenn's eine "Standardwurstsorte" wäre, müsste sie dort ja auch mit Rezeptur genannt sein. Gruß, --Sti (Diskussion) 21:38, 5. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Ich antworte Dir darauf auf Deiner Disk, ist etwas komplexer.Oliver S.Y. (Diskussion) 21:40, 5. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Danke. Der Koch/Fuchs ist ja wirklich so was wie die Bibel des Metzgerhandwerks. Wenn dort die Bezeichnung "Ahle Wurst" überhaupt nicht vorkommt, kann das meiner nicht fachlich fundierten Meinung nach keine Standardbezeichnung sein. Mehr kann ich zurzeit aus Zeitmangel nicht recherchieren. Gruß, --Sti (Diskussion) 15:13, 6. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Lange nicht auf die Seite geschaut und erschüttert über den aktuellen Zustand!

  • 1. Es gibt örtlich/ regional viele Begriffe für die Wurst aus Nordhessen, und der Streit über den einen richtigen Oberbegriff ist absurd!
  • 2. Unter dem Oberbegriff Ahle Wurscht/ Worschd/ Worscht/ Rote ... gibt es Unterbegriffe je nach verwandter Wursthülle/ Darm. Insofern ist die Dürre Runde eine "Unterart" der Ahlen Wurscht, aber nicht "mit ihr verwandt".
  • 3. Über Qualität kann man sich ja streiten, aber die Ahle Wurscht als aus mageren Schweinebäuchen hergestellt zu bezeichnen trifft leider vielleicht für die oder andere industrielle Abart zu, nicht aber für das Qualitätsprodukt aus Nordhessen aus handwerklicher oder hausschlachterischer Produktion, die aus mehr oder weniger dem kompletten Muskelfleisch eines schweren Schweines plus Schweinespeck besteht.
  • 4. Die Füllmasse für die Ahle Wurscht wird niemals gekuttert, sondern immer gewolft. Im Kutter würde niemals eine "körnige Masse" erzeugt werden können, sondern immer eine homogene Masse alla Lyoner.
  • 5. Nitritpökelsalz als "normalen" Bestandteil zu bezeichnen, ist aus Sicht der traditionellen Herstellung und des Fördervereins eine Schande. Das traditionelle Umrötungsmittel ist Salpeter. Dies sollte zumindest erwähnt werden!
  • 6. Ich habe mir erlaubt, meinen Text von 2007 wieder einzustellen, weil er meines Erachtens fachlich dem aktuellen Stand deutlich überlegen ist. Ich bin, gespannt, wie sich das weiter entwickelt.
  • 7. Ich heiße Gerhard Schneider-Rose und bin Vorstandsmitglied des Fördervereins Nordhessische Ahle Wurscht.
Hallo! Und ich war erschüttert, als ich die alte Version hier vorfand. Im Bereich Wurst scheinen sich etliche Leute mit ihren persönlichen Meinungen verewigen zu wollen, und das zu 100 Prozent. Ich kann bis heute nicht diesen Trotz und Ausdauer verstehn, wie hier die "Nordhessen" ihre Deutungshoheit verteidigen. Alles andere ist Mist, nur sie haben die Wahrheit gepachtet.... Und dabei sind sich die Nordhessen offenbar untereinander auch nicht einig, nur wenns gegen andere geht. Warum kann man nicht mit dem Konsens leben, die "Nordhessische" in einem Abschnitt zu beschreiben? Die Quellenlage zu dieser ist bislang einfach mies, und beruht vor allem auf den Angaben dieses Minivereins, wieviel Mitglieder sind da drin? Was ihre "deutlich überlegene" Version angeht, so nehme ich Autoren nicht wirklich ernst, die Heimatgedichte als weiterführende Weblinks in einer Enzyklopädie betrachten. Schon faszinierend, wie hier eine kleine Gruppe von Metzgern hinter den 7 Bergen den Blick fürs Wesentliche verliert. Und Herr Keim hat große Verdienste, ist hier aber eben auch nur ein Standpunkt.Oliver S.Y. (Diskussion) 00:41, 21. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Achso, und zu Punkt 5 - können sie mir vieleicht mal als vermeintlicher Experte den Vorteil der Verwendung von Kochsalz und Salpeter gegenüber Nitritpökelsalz erklären? Dieses enthält doch auch Natrium-Salpeter, und natürlich klingt Salpeter irgendwie heimeliger, genau wie das tolle Schlagwort "Hausschlachtungstradition", aber letztendlich wird das Zeug auch beim Großhändler in 40 Kilo Säcken gekauft, und es steht E 250, 251 oder E 252 drauf. Und was diesen Windmühlenkampf gegen die böse "Industrie" angeht, ab welcher Betriebsgröße beginnt das für sie? Ein Betrieb wie der Teichhof mit 7 Verkaufsstellen ist sicher nicht in der Lage, das Sortiment in Slowfoodqualität herzustellen, oder Wenderoth mit seinen drei Reiferäumen, wer will hier wirklich den Verbraucher verarschen, und so tun, als ob da der Chef noch selbst am Fleischwolf steht, und die Kurbel dreht? Es gibt einen Abschnitt, schreiben sie ausführlichst, was sie als Verein vom Thema halten, aber versuchen sie bitte nicht, daß als allgemein gültiges Wissen zu etablieren.Oliver S.Y. (Diskussion) 00:55, 21. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Uff, geht's auch sachlich? Der Pauschalrevert von Gerhard ist verständlich, aber nicht sinnvoll. Oliver, deine Retour und dein Kommentar hier ist nur erregungsbedingt zu verstehen. Die jetzige Fassung enthält gravierende Fehler. Eine gute Ahle Worschdt braucht Zeit. Dieser Artikel wohl auch. Gruß, --Sti (Diskussion) 13:20, 21. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Entschuldigung, aber mir geht nach all diesen Jahren "Sacharbeit" dieses Lokalpatriotische Geschwätz mancher Benutzer einfach nur noch auf den Geist, weil sie offenbar selbst (für mich) schmerzhafte Konsenslösungen nicht akzeptieren wollen, sondern nur ihre eigene Meinung gelten lassen wollen. Wenn Du die Diskussion hier verfolgst, ich möchte lediglich, daß der Artikel die Beleglage wiederspiegelt. Wenn die Nordhessen aber alle anderen Meinungen als ihre als falsch abqualifizieren, haben wir ein echtes Problem. Wie gesagt, ich sehe für zwei Artikel keinen Spielraum, die Quellenlage beruht weitestgehend auf den Verein, dem Gerhard vorsteht, und widerspricht sowohl der Fachliteratur als auch der "allgemeinen Geschäftsauffassung", die viel toleranter ist. Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn nicht so getan wird, als ob die komplette Wurstproduktion der Region nach den heimeligen Slow-Food-Regeln erfolgt. Und das Ganze wird eigentlich nur noch dadurch getoppt, daß man allgemeine Wurstbezeichnungen des Mitteldeutschen Raums als Varianten ausschließlich der Ahle Wurst beansprucht. Wenn Du gravierende Fehler siehst, können wir gern drüber reden, hier gehts eigentlich nur um das Lemma, aber nach 7 Jahren Endlosdiskussion hat keiner, der hier Fehler sieht, irgendwelche Belege entsprechend WP:Q nennen können. Und wie gesagt, voller Resept für Herrn Keims Werk, nur sind seine Fachbücher mehrere Jahrzehnte alt (vor 1989 hat auch auf BRD bezogen), und als Nordhesse kann man ihm auch nicht völlige Objektivität zutrauen. Und genau darum besteht der Artikel aus einem großen Abschnitt zur Nordhessischen, aber eben nicht ausschließlich. Das hat nix mehr mit Erregung zu tun, sondern nur noch Wut, Zorn, Brass bis hin zur Ablehnung jedweden lokalen Produzentengeschwätzes.Oliver S.Y. (Diskussion) 13:34, 21. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Das ist kein lokalpatriotisches Geschwätz, sondern Sachkenntnis, die dir offensichtlich abgeht, denn du weisst offensichtlich nicht, was Ahle Wurscht ist! Ahle Wurscht kommt meist in den Formen „Dürre Runde“ und „Stracke“ vor, seltener ist „Feldkieker“ und vielleicht noch ein oder zwei andere, weniger bekannte Varianten. Da im benachbarten Eichsfeld besonders der „Eichsfelder Feldgieker“ (im Untereichsfeld „Eichsfelder Kälberblase“ genannt, vgl. DPMA: Markenblatt, Heft 29 vom 19.07.2013, Teil 7e-aa, S. 12138) aber auch die „Eichsfelder Stracke“ auf nahezu identische Art und Weise hergestellt werden (einzige Unterschiede sind wohl, dass bei der Herstellung der Ahlen Wurscht kein Speck und kein Nitritpökelsalz verwendet werden dürfen) wie die gleichen Formen der Ahlen Wurscht (vgl. DPMA: Markenblatt, Heft 29 vom 19.07.2013, Teil 7e-aa, S. 12137; der Satz „Der Eichsfelder Feldgieker ist der einzige Feldgieker, bei dem sie angewendet wird (nicht beim Göttinger Feldgieker).“ ist allerdings so nicht richtig, weil die Warmfleischverarbeitung auch beim Nordhessischen Feldkieker (Ahle Wurscht) angewendet wird). Mit der Anerkennung der Ahlen Wurscht als g.g.A. ist der deutsche „Amtsschimmel“ noch beschäftigt, deshalb beziehe ich mich auf die leichter zugänglichen Angaben zu den nahe verwandten, bereits eingetragenen Würsten:
  • Amtsblatt der Europäischen Union vom 28.6.2012, C 188/6 bis C 188/10;
  • Amtsblatt der Europäischen Union vom 13.11.2010, C 309/13 bis C 309/18;
  • Deutsches Patent- und Markenamt: Markenblatt, Heft 15 vom 09.04.2009, Teil 7b;
  • Deutsches Patent- und Markenamt: Markenblatt, Heft 29 vom 19.07.2013, Teil 7e-aa;
  • Deutsches Patent- und Markenamt: Markenblatt, Heft 36 vom 05.09.2008, Teil 7b;
  • Deutsches Patent- und Markenamt: Markenblatt, Heft 16 vom 18.04.2008, Teil 7b;
Als Fachliteratur ist außerdem noch zu nennen:
  • Friedrich-Karl Lücke, Ingo Vogeley: Traditional ‘air-dried’ fermented sausages from Central Germany. Food Microbiology 29 (2), April 2012, pp. 242–246.
Neben der Herstellung ist auch die sehr lange Reifezeit von mindestens mehreren Monaten bei Temperaturen unterhalb von 15 °C von entscheidender Bedeutung: die dabei stattfindende Fermentation/Alterung ist nicht nur für den hervorragenden Geschmack wichtig, sondern auch für die Lebensmittelsicherheit, denn gefährliche Keime nehmen in Ahler Wurscht mit zunehmender Zeit ab und sorgen für ein sehr niedriges Gesundheitsrisiko (siehe Lücke/Vogeley, p. 245).
Da eine Eichsfelder Kälberblase, wie schon erwähnt, nur ein anderer Name für den Eichsfelder Feldkieker ist und der Feldkieker eine Form der Ahlen Wurscht ist, wäre es sinnvoll diese beiden Artikel und diesen hier zu einem einzigen zusammenzufassen. Eine grundlegende Überarbeitung ist ohnehin zwingend erforderlich. --RPI (Diskussion) 13:24, 22. Jan. 2014 (CET)Beantworten
PS: Salpeter ist Kaliumnitrat, Nitritpökelsalz enthält aber Natriumnitrit oder Kaliumnitrit. Nitratanionen sind weitgehend ungiftig, dagegen sind die Nitrite giftig und können mit bestimmten Aminen zu krebserregenden Nitrosaminen reagieren. Außerdem erhöht nach einer Studie eine häufige Ernährung mit Nahrungsmitteln, die Nitrit oder Nitritpökelsalz enthalten, das Risiko, an COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) zu erkranken. --RPI (Diskussion) 19:18, 22. Jan. 2014 (CET)Beantworten
So, da wären wir also wieder bei Dir. Gut, dann mal der Reihe nach. Das Problem ist nicht seine, Deine oder die Sachkenntnis anderer Benutzer und Autoren zur Nordhessischen Ahle Wurscht, sondern daß hier versucht wird, diese Kenntnis als allgemeingültig durchzusetzen. Meine eigentlich Überzeugung ist eher, daß Ahle Wurscht die regionale Bezeichnung für Rohwurst in Nordhessen ist. Mehr nicht. Aber das kann ich leider nicht belegen. Was bleibt - eine Variante der Ahle Wurscht heißt Dürre Runde, unstrittig. Aber "Dürre Runde" ist auch eine allgemeine deutsche Rohwurstsorte. Die Crux daran, der Unterschied besteht eigentlich nur darin, ob sie Kaltgeräuchert oder Luftgetrocknet wird, für Laien ein kaum fassbarer Unterschied. Bei der Stracken - kein Kommentar, aber schon der Feldkieker ist in Mitteldeutschland weit verbreitet, sodaß man ihn nicht ausschließlich als Varianten der Ahle Wurscht sehen kann. Hatte letztens einen "Göttinger Feldkieker", was nunmal in Niedersachsen liegt, auch wenn verdammt nahe an Nordhessen und Eichsfeld, warum ich das ganze sowieso als eine Kulturregion betrachte, die durch die Geschichte mehrfach zerteilt wurde. Das Markenblatt von 2013 kannte ich noch gar nicht, gut, aber merkst Du selbst nicht das Problem? Du meinst selbst da, das dies falsch sei, und Du es besser weißt, das ist hier das Grundproblem. Was die Anerkennung der Ahlen Wurst angeht, so sehe ich da schwarz, wenn 2 Gruppen einen Schutz beantragen, und sich dabei in wesentlichen Punkten uneins sind, entscheiden Ämter und Gerichte nur höchst ungern für eine Seite. Denke auch da wird eher "Nordhessische Ahle Wurscht" geschützt, nicht "Ahle Wurscht". Und wo Du es mal wieder erwähnst, diese "Warmfleischverarbeitung" ist doch Kundenverarschung, wenn man als solches Fleisch akzeptiert, daß schon 36 Stunden seit der Schlachtung gelagert und gereift war. Das hat nichts mit der gewollten "Hausschlachttradition" zu tun. Ansonsten glaube ich, hab ich mit in den letzten Jahren auch ziemlich intensiv mit Wurstsorten beschäftigt, und Du mußt mir nicht glauben, aber die Unterschiede bei Rohwürsten sind untereinander wirklich nicht sehr groß, egl ob man Spanische, Französische, Ungarische, Italienische oder Deutsche vergleicht, die nationalen Unterschiede sind genauso groß/klein wie die Unterschiede zwischen den Fleischern/Metzgern. Und selbst im Verein Ahle Wurscht ist man ja im Spektrum der Anforderungen sehr liberal, sodaß ein ziemlich großes Spektrum herauskommt. Wobei mich eben interessieren würde, was es eigentlich für andere Rohwurstsorten in Nordhessen gibt. Gut, was Salpeter angeht, so wirst doch zumindest zugeben, daß auch Natriumnitrat als Salpeter bezeichnet wird, genau wie einige andere, also für den Verbraucher nicht ganz eindeutig. Und lustig wirds bei Erklärungen wie [14], welches die Vorteile von Salpeter damit erklärt, daß es länger dauert, weil das Nitrat erst in Nitrit umgewandelt werden muss, bevor das Pökeln richtig beginnt... Da wirkt die ganze Ablehnung etwas gestelzt. Vor allem wenn man bedenkt, daß es einen gesetzlichen Höchstwert von 0,5% Nitrit im Pökelsalz gibt, das Zeug also keinesfalls so giftig sein kann. Die Erklärung mit der Dauer des Pökelns, und der damit verbundenen Unterschiede klingt da plausibler, als die Ablehung wegen Krebs. Die tödliche Dosis von Natriumnitrit liegt bei 4 Gramm, bevor man daran stirbt, stirbt man wohl eher an den 800g Natriumchlorid, die man aufnehmen mußte, um solche Dosis zu verzehren... Aber es macht sich als Horrormeldung unwahrscheinlich gut.Oliver S.Y. (Diskussion) 21:24, 22. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Übrigens ein wunderschönes Beispiel - Feinkost-Rhode aus Kassel, einer vom Verein Slowfood, der auch nur Salpeter in seine Ahle Worscht tut. Aber, für seine anderen Würste Nitritpökelsalz verwendet, als ob es das Normalste von der Welt ist. Diese Verteuflung von wegen Gift ist bei ihm noch nicht angekommen, obwohl ich dem wirklich gute Handwerksarbeit ohne Lebensmittelzusatzstoffe abnehme. Der wird wahrscheinlich auch warmes Fleisch verwenden, nur ist da ne Lücke selbst in der Vereinsdefinition.Oliver S.Y. (Diskussion) 21:30, 22. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Persönliche Überzeugungen sind nicht von Relevanz, erst recht nicht, wenn sie auf Unkenntnis beruhen. Du solltest die Literatur, von der ich oben genug angegeben habe, auch einmal lesen und verstehen, dazu scheinst du aber nicht bereit zu sein und einfach an deinem Glauben festhalten zu wollen.
  • „Ahle Wurscht“ ist nicht die regionale Bezeichnung für Rohwurst in Nordhessen, denn hier gibt's auch ganz normale, konventionell hergestellte Mettwurst zu kaufen, die nennt man hier „Mettwurst“ und auf gar keinen Fall „Ahle Wurscht“. Wer eine konventionell hergestellte Mettwurst als „Ahle Wurscht“ verkauft, macht sich in der Tat der Verbrauchertäuschung schuldig. Aber wer Ahle Wurscht kennt, bemerkt den Unterschied sofort! Der Unterschied zu anderen Rohwürsten ist zweifelsfrei sehr groß, auch zu allen Salami – die ich übrigens, wenn sie gut sind, sehr wohl schätze.
  • Damit kommen wir zum „Göttinger Feldkieker“ und zur „Göttinger Stracke“: diese werden nicht in Warmschlachtung hergestellt, sondern konventionell und benötigen deshalb auch Starterkulturen, die in der Ahlen Wurscht und den entsprechenden Mettwurstsorten des Eichsfelds tabu sind! Die „Göttinger Stracke“ kann deshalb auch in solchen Massen produziert werden, dass es sie – anders als Ahle Wurscht – sogar bei Aldi-Nord zu kaufen gibt und auch Zusätze wie Natriumascorbat enthält. Diese Göttinger Würste sind qualitativ sicherlich sehr gute konventionell hergestellte Würste, aber sie unterscheiden sich erheblich von Ahler Wurscht, die anders fermentiert und dadurch eine andere Konsistenz und einen ganz besonderen Geschmack ausbildet (die Göttinger Würste haben z.B. einen deutlich niedrigeren ph-Wert, siehe Lücke/Vogeley, p. 245). Ahle Wurscht wird im Gegensatz zu den Göttinger Würsten nicht aus Fleisch hergestellt, das bis zu 36 Stunden seit der Schlachtung gelagert wurde (siehe Lücke/Vogeley, p. 244), sondern aus schlachtwarmen Fleisch. Meine Familie – mancher von uns hat gelegentlich auch schon beim Verarbeiten geholfen – bezieht ihre Ahlen Würschte (und auch andere) von „unserem“ Bauern hier vor Ort, wo die Schweine traditionell hausgeschlachtet werden. Die „Warmfleischverarbeitung“ ist Realität und für Ahle Wurscht ein absolutes Muss, weil wesentlich für die Qualität. Das gilt ebenso für den „Eichsfelder Feldkieker“/„Eichsfelder Feldgieker“, und da dieser bereits eine geschützte geografische Angabe (g.g.A.) ist, wird das bei diesem auch staatlich kontrolliert.
  • Wenn „Dürre Runde“ eine allgemeine deutsche Rohwurstsorte sein soll, dann müsste es sie ja auch allgemein in Deutschland als solche zu kaufen geben: also wo in Nord-, Ost-, Süd- und Westdeutschland wird eine allgemein bekannte Rohwurstsorte „Dürre Runde“ denn angeboten?
  • Wer hat denn hier Nitritpökelsalz verteufelt? Es wird traditionell nicht bei der Herstellung der Ahlen Wurscht verwendet und ist zweifelslos etwas anderes als das ausschließlich verwendete Kaliumnitrat (Lücke/Vogeley, p. 244). Ich kann nicht beurteilen, was die Verwendung von Nitritpökelsalz bei der Ahlen Wurscht verändern würde, aber es könnte die Fermentation und damit die Qualität beeinflussen (Kaliumnitrat ist z.B. deutlich weniger hygroskopisch als etwa Natriumnitrat, wie das mit Nitritpökelsalz ist, kann ich allerdings jetzt nicht sagen). Außerdem muss tatsächlich das Nitrat zuerst in Nitrit umgewandelt werden und da dass nicht unbedingt geschieht und schon gar nicht alles auf einen Schlag umgewandelt werden kann, besteht hinsichtlich der biologischen Wirksamkeit ein Unterschied, ob man Nitrat oder Nitrit verwendet. Die Verwendung von Salpeter (Kaliumnitrat) und nicht von Nitritpökelsalz ist für mich kein unumstößliches Dogma, aber sie gehört zumindest zur traditionellen Herstellung. Wenn man aber anfängt, die Herstellung ohne Not zu verändern, dann kann sie auch in anderer Hinsicht verändert werden und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Wurst bis zur Unkenntlichkeit verfälscht wird. Das wäre der Tod der Ahlen Wurscht und ein unersetzlicher kulinarischer Verlust.
  • „Ahle Wurscht“/„Ahle Worscht“ ist Nordhessisch und wird weder im Eichfeld noch sonst wo außerhalb Nordhessens für einheimische Wurst gebraucht. Daher soll u.a. „Ahle Worscht“ als g.g.A. EU-weit geschützt werden, das Verfahren läuft aber noch (in Deutschland ist man mit so etwas selbstverständlich sehr viel restriktiver als in anderen EU-Staaten wie z.B. Italien).
  • Nur weil du dich in den letzten Jahren ziemlich intensiv mit Wurstsorten beschäftigt hast, heißt das nicht, dass du ein Experte für jede regionale Wurstspezialität bist. Ahle Wurscht z.B., das hast du durch deine wiederholt falschen Behauptungen hinreichend nachgewiesen, kennst du gar nicht. Du bist also nicht qualifiziert, die Ahle Wurscht beurteilen zu können, aber das willst du auf keinen Fall eingestehen, weil das an deiner „Ehre“ kratzen würde, nicht wahr? --RPI (Diskussion) 14:08, 23. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Korrektur: Mir ist eine Verwechselung unterlaufen: „Ahle Worscht“ soll nicht als g.g.A. EU-weit geschützt werden, sondern ist als Marke bereits rechtlich geschützt. Da als g.g.A. ein geographischer Bezug vorhanden sein muss, gehe ich davon aus, dass deshalb nur „Nordhessische Ahle Wurscht“ sowie „Nordhessische Ahle Worscht“ geschützt werden sollen. „Ahle Wurscht“ bzw. „Ahle Worscht“ allein ist wahrscheinlich für EU-Bürokraten zu schwer vermittelbar. --RPI (Diskussion) 15:48, 23. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Puh, wo soll ich da anfangen. Vieleicht nur mit der Klarstellung, daß ich mich weder als Wurstexperte fühle noch als Experte für irgendeine Region, nichtmal Berlin oder Brandenburg. Ich bin hier lediglich der Verfechter, daß das allgemeine Wissen, wie es im DLMB und im Koch/Fuchs allgemeingültig formuliert und belegt wird, vorangestellt werden muß, und danach die regionalen Varianten beschrieben werden. Mehr ist es nicht, und darum verstehe ich auch nicht wirklich Dein erregtes Engagement, was eher auf persönliche Meinung basiert als mein Standpunkt. Und völlig falsch liege ich auch nicht, wenn zB. die ZEIT schreibt, daß Ahle Worscht in Hessen die Bezeichnung für Mettwurst ist, während diese Würste im Thüringen Feldkieker genannt werden [15]. Wenn Du fragst, wer hier Nitritpökelsalz verteufelt, so lese nochmal Dein PS vom 22.1. 19:18, das ist für mich solche Verteuflung. Und wie geschrieben, denke ich, daß E 250 wegen der Reifung verwendet wird, nicht wegen der Giftigkeit von E 251. Meine "Ehre"? Geschenkt, das ist ne Ebene, worum es hier schon lange nicht mehr geht, sondern eher um Deutungshoheit. Wenns mir um "Ehre" gehen würde, hätte ich schon ganz andere Mittel hervorgeholt. Denn uns trennt eigentlich nicht sehr viel, wenn man es objektiv betrachtet, der wesentliche Unterschied ist eigentlich, daß Du Dein Wissen zur "Nordhessischen Ahle Wurscht" gern verallgemeinern möchtest, und ich diesem Wissen in einem gesonderten Abschnitt Platz einräume. Ich persönlich mag den Grundgedanke von Slowfood und handwerklich hergestellten Lebensmitteln, aber das ist weder in der Literatur noch Praxis die Realität. Da dominieren eben ALDI-Zulieferer das Bild, und auch die Ablehnung von Starterkulturen, Geschmacksverstärker und Ascorbinsäure hat eine Berechtigung, aber die Wikipedia ist nicht dazu da, diese Wunschbild als Standard zu etablieren. Und darum muß eben Koch/Fuchs dem Standard des Vereins gegenübergestellt werden. Und ich will Dir nicht zu nahe treten, aber es beißt sich wirklich, hier ein regionales Traditionsprodukt anhand von aktuellen Patent- und Markeneinträgen der letzten Jahre beschreiben zu wollen. Denn wie gesagt, selbst der Vereinsstandard hat eine ziemliche Toleranzgrenze, was der einzelne Metzger mit dem Namen anbieten kann.Oliver S.Y. (Diskussion) 16:35, 23. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Koch/Fuchs ist sicherlich kein Fachbuch für regionale Spezialitäten, sondern für herkömmliche Wurstfabrikation. Außerdem kann es, wie jedes Buch, auch Fehler enthalten. Das DLMB enthält definitiv hinsichtlich „Ahle Wurst“, „Rote Wurst“ und „Dürre Runde“ falsche Angaben. Ich stehe deshalb mit dem Sekretariat der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission (DLMBK) beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Kontakt, um das zu korrigieren.
Und was in der ZEIT steht, ist auch nicht alles richtig. Das liegt wohl daran, dass die Eichsfelder meist selbst nicht wissen, dass der „Feldkieker“ keine ursprüngliche Bezeichnung aus dem Eichsfeld ist, sondern schon Jahrhunderte früher in Nordhessen gebräuchlich war (siehe DPMA: Markenblatt, Heft 36 vom 05.09.2008, Teil 7b, S. 46519). Im Eichsfeld ist der „Feldgieker“ für die Eichsfelder Art von Wurst, die in Nordhessen die „Ahle Wurscht“ ist, zum Synonym geworden, sodass eine „Stracke“ sogar für eine Variante des „Feldgiekers“ gehalten wird (DPMA: Markenblatt, Heft 29 vom 19.07.2013, Teil 7e-aa, S. 12138). Man darf daher annehmen, dass die „Stracke“ im Eichsfeld viel später in Gebrauch kam als der „Feldkieker“, während in Nordhessen die „Dürre Runde“ und die „Stracke“ die üblichsten Formen der Ahlen Wurscht sind und für „Ahle Wurscht“ stehen.
Ich verteufele auch nicht Ascorbinsäure/Natriumascorbat, aber dieses Industrieprodukt, das fast ausschließlich in China hergestellt wird, wurde und wird für Ahle Wurscht nicht benötigt und hat darin deshalb auch nichts zu suchen, es dürfte zudem die Fermentation stören.
Wenn du mit Google nach „Ahle Wurscht“ o.ä. suchst, wirst du viele nordhessische Kleinbetriebe/Hofläden finden und nicht Aldi-Zulieferer, die diese anbieten. Das gilt auch entsprechend für „Eichsfelder Feldgieker“ (eichsfelder Kleinbetriebe/Hofläden), sucht man dagegen nach „Göttinger Stracke“, dann findest du jede Menge Angebote der Aldi-Wurst. Die Nordhessischen und die Eichfelder Würste unterscheiden sich erheblich von den Göttinger Würsten, die dagegen ein Massenprodukt sind. Ahle Wurscht ist wie die Eichfelder Wurst nicht wie Standardwürste herstellbar, denn dazu muss man von den üblichen Vorschriften abweichen (vgl. Markenblatt, Heft 29 vom 19.07.2013, Teil 7e-aa, S. 12137).
Warum gibt es eigentlich einen Artikel Salami? Die müsste man doch auch bei Mettwurst abhandeln, denn wenn das für Ahle Wurscht gelten soll, dann sollte das gleiche auch für Salami gelten. --RPI (Diskussion) 19:11, 23. Jan. 2014 (CET)Beantworten
... und ebenso für die Rohwurstsorten Chorizo, Kulen, Landjäger, Saucisson, Schlackwurst, Sucuk, Teewurst, Zervelatwurst. --RPI (Diskussion) 10:32, 24. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Klare Antwort, jedes Lebensmittel, was in den Abschnitten der Leitsätze des DLMB einzeln genannt wird, ist pauschal relevant für einen Artikel (siehe RK Allgemeines). Darum ist auch Ahle Wurst entsprechend für relevant gehalten worden. Aber dann muß man sich auch an das relevanzstiftende Werk halten, wenn es um das Lemma geht.Oliver S.Y. (Diskussion) 10:37, 24. Jan. 2014 (CET) PS - und ich schrieb doch, daß ich Ahle Wurst für ein Synonym halte, das aber nicht belegen kann, darum bleibt das Thema hier auch eigenständig. Im Übrigen - Stracke wird im DLMB nicht aufgelistet, und ich finde auch keinen anderen Hinweis für eine überregionale Verbreitung. Dürre Runde, Rote Wurst und Feldkieker werden dort als eigenständig erwähnt, sind darum eben auch gesondert relevant. Für Mettwurst und Bratwurst hab ich nur Übersichtsartikel erstellt, damit man die Unterschiede und Gemeinsamkeiten besser darstellen kann. Theoretisch wären da einige Artikelstubs möglich.Oliver S.Y. (Diskussion) 10:46, 24. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Das DLMB erfasst nur Fleischerzeugnisse und Verkehrsbezeichnungen mit einer gewissen Marktbedeutung und wenn unter einer Position mehrere Erzeugnisse genannt sind, dann sind das entweder regional unterschiedliche Bezeichnungen für dasselbe Erzeugnis (wie bei 2.211.17 „Ahle Wurst, Rote Wurst, Dürre Runde“) oder Erzeugnisse, die vom Ausgangsmaterial und den Analysewerten her praktisch gleich sind. Herkunftsbezeichnungen werden außerdem noch in der Anlage aufgeführt (allerdings ist die völlig veraltet). Da dann wohl im DLMB Erzeugnisse mit g.g.A. stets genannt werden, sollten diese immer hinreichend relevant für Wikipedia sein. Aber was ist mit anderen mit geringer Marktbedeutung, jedoch mit erheblicher kultureller Bedeutung? Mein Anliegen zur Korrektur des DLMB wird übrigens im Sekretariat der DLMBK als Antrag gewertet und ich habe die Marketinggesellschaft GUTES AUS HESSEN zur Unterstützung mit ins Spiel gebracht, d.h. das DLMB dürfte sich demnächst ändern (schon allein wegen den unvollständigen Herkunftsbezeichnungen).
Bei Aldi-Nord gibt's zumindest die „Göttinger Stracke“ (von Börner-Eisenacher), die eine g.g.A. ist, das ganze Jahr über zu kaufen: das dürfte schon überregional sein (siehe auch DPMA: Markenblatt, Heft 16 vom 18.04.2008, Teil 7b, S. 31822, unter II.). Der „Feldgieker“ ist eine geschützte Marke (Registernummer 30343989) und wird nur im Eichsfeld mit „g“ geschrieben, d.h. er steht wohl hauptsächlich wegen seiner Bedeutung für's Eichsfeld im DLMB (2.211.09). --RPI (Diskussion) 17:32, 24. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Ich weiß mir echt nicht mehr zu helfen, jedes Mal, wenn ich denke, das es nun erledigt ist, kommst Du mit dem nächsten Thema. Also nochmal - der Eintrag im DLMB führt zur Annahme der pauschalen Relevanz wegen eines Eintrags in einem Nachschlagewerk, aber das ist nicht abschließend. Die Göttinger Stracke und der Göttinger Feldkieker sind gemäß der Praxis wegen der allgemeinen Bekanntheit durch den Schutzstatus relevant, den lediglich 15 Fleischwaren aktuell besitzen. Das ist ein anderer Punkt von RK Allgemeines als die Nachschlagewerke. Für 3 weitere wurde der Status beantragt, was allgemein noch nicht als relevanzstiftend angesehen wird. Da gibt es überhaupt keinen Dissens. Für die Ahle Wurst wurde lt. dieser Datenbank der Schutzstatus noch nicht beantragt. Im übrigen wurde für den Koch/Fuchs bislang die Relevanzstiftung für seine Einträge abgelehnt. Und damit war es das eigentlich auch in der Breite. Es gibt noch mein Lehrbuch aus der DDR, wo das "Standardsortiment" beschrieben wurde, was aber angesichts der Mangelwirtschaft nur knapp 50 Sorten umfasste, die heute meist im DLMB aufgenommen wurde. Ich hab mir übrigens Keims Buch zur Fleischproduktion bestellt, bin auf seinen Inhalt sehr gespannt. Du mußt Dich eigentlich immer fragen, wie kann man Themen für Artikel begründen, denn ich bin hier nicht der "Feind", da mir 99% der Themen relevant vorkommen. Hier gehts nur um die Deutungshoheit, die ich dem Verein abspreche, und Du offenbar zusprichst. Denn ansonsten ist die Quellenlage nicht wirklich eindeutig.Oliver S.Y. (Diskussion) 23:18, 24. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Zunächst eine Bemerkung zur Relevanz: Wenn der Eintrag im DLMB zur Annahme der pauschalen Relevanz führt, heißt das ja nicht, dass aus einem nichtvorhandenen Eintrag die Nichtrelevanz folgt. Selbstverständlich braucht nicht jede Spezialität einer noch so kleinen Region einen eigenen Artikel (trotzdem gibt es einen zum Milbenkäse), aber Ahle Wurscht gehört zur Alltagskultur Nordhessens und unterscheidet sich im Original (die echten Eichsfelder Feldgieker und Stacken eingeschlossen) wesentlich von allen anderen Würsten in Deutschland. Außerdem sind die Begriffe „Dürre Runde“, „Stracke“ und „Feldkieker“/„Feldgieker“ sonst nicht erklärt. Wie ich oben schon einmal vorgeschlagen hatte, könnte man dies alles zu einem Artikel zusammenfassen.
Zum Antrag auf g.g.A.: Auch mir war schon aufgefallen, dass ein solcher Antrag für die Ahle Wurscht noch nicht in der DOOR-Datenbank erfasst ist. Ich habe deshalb bei der Marketinggesellschaft GUTES AUS HESSEN nachgefragt, die Erklärung:
„Der Antrag auf Eintragung der nordhessischen Ahlen Wurscht ist bisher weder beim beim Deutschen Patent- und Markenamt noch in der DOOR veröffentlich. Bevor eine Eintragung in der DOOR erfolgt, muss der Antrag auf Eintragung auf nationaler Ebene abgeschlossen sein.“
Der Antrag ist auf nationaler Ebene aber noch nicht abgeschlossen, erst wenn das der Fall ist, wird der Antrag in DOOR aufgenommen und noch einmal von der EU geprüft. Der deutsche „Amtsschimmel“ nimmt es da offenbar sehr viel genauer als etwa der italienische. Auf der anderen Seite bekommt aber auch so etwas gewöhnliches wie die Bayrische Brezel den Status g.g.A.: wie diese Verfahren ausgehen, ist doch ziemlich fragwürdig. --RPI (Diskussion) 20:56, 25. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Wir nähern uns einer Lösung, habe ich das Gefühl. Göttingen/Eichsfeld/Nordhessen - das fällt für mich unter Mitteldeutschland. Ein Übersichtsartikel könnte also Mitteldeutsche Wurstsorten bzw. Wurstarten sein. Ich habe keine Erfahrung mit Produkte mit nationalen Schutzbezeichnungen außer beim Wein, da g.g.A ja nach EU-Recht vergeben wird. Ich kann Dir hier nur versprechen, daß ich für so was keinen Löschantrag stelle. Und auch für die Aachner Sorten würde ich nun die Relevanz bestätigen, im Gegensatz zu den Löschanträgen vor 2 Jahren, die auf drittklassigen Zeitungskurzmeldungen beruhte. Das Problem ist dabei immer, was man verallgemeinern kann, und was gegenübergestellt werden muss. Mit den von Dir zitierten Markenblättern erreichen wir eine neue Qualität, die ich keinesfalls ablehne, nur halt das wir einzig diese verwenden.Oliver S.Y. (Diskussion) 22:51, 25. Jan. 2014 (CET)Beantworten

In der Einleitung u. a. steht Ahle Worschd, Lemma aber schreibt sich Ahle Wurscht!? Kann man nicht wenigstens diese Diskrepanz, wenn auch nur temporär, aufheben? --49.145.41.61 07:22, 25. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Warum sollte man? Erstmal dauert hier diese Diskussion noch an, und zweitens können bislang die Beteiligten damit leben. Nur weil das eine "temporäre" Diskrepanz ist, muß sie nicht einseitig in eine Richtung entschieden werden. Oliver S.Y. (Diskussion) 08:46, 25. Jan. 2014 (CET)Beantworten

--49.145.42.248 10:55, 26. Jan. 2014 (CET)Beantworten

"Warmfleischverarbeitung"

@RPI, das ganze wird zu unübersichtlich, und da uns beiden am Thema gelegen ist, sollten wir die Punkte klarer trennen, hoffe Du bist einverstanden. Du schreibst, "Ahle Wurscht wird im Gegensatz zu den Göttinger Würsten nicht aus Fleisch hergestellt, das bis zu 36 Stunden seit der Schlachtung gelagert wurde (siehe Lücke/Vogeley, p. 244), sondern aus schlachtwarmen Fleisch." - ich habe mich in einem Punkt geirrt, es sind 32, und nicht 36 Stunden, aber genau diese Anforderung steht im Zertifikat des Fördervereins [16]. Du magst das mit dem schlachtwarmen Fleisch so kennen, und für üblich halten, der Verein ist da anderer Meinung, und genau dieses Mißverständnis kritisiere ich privat als Kundenirritation, da der Fachbegriff "Warmschlachtung" das sicher hergibt, aber nicht so verstanden wird. Oliver S.Y. (Diskussion) 14:43, 23. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Der Verein ist nicht der einzige, der sich für die Ahle Wurscht einsetzt und wie man unter Online bestellen sehen kann, sind in ihm Fleischereibetriebe stark vertreten, aber deren Ahle Würschte kommen qualitativ nicht an die vom Bauern heran. Die Ahle Wurscht wird – wie gesagt – beim Bauern (auch da gibt es Unterschiede) traditionell in „Warmschlachtung“ hergestellt (das Fleisch wird dann innerhalb von 3 oder höchstens 6 Stunden verarbeitet und es muss auf jeden Fall noch warm sein), während in Fleischereien offenbar auch schlachtfrisches Fleisch verarbeitet wird, das bis zu 32 Stunden alt ist. Die Verarbeitung von schlachtfrischem an Stelle von schlachtwarmen Fleisch ist (zumindest auf dem Land) nicht üblich, deshalb kauft auch kein Kenner die Ahle Wurscht beim Fleischer (die nehmen das nicht unbedingt so genau). Das Zertifikat des Vereins ist also keine Garantie für die beste Qualität. Dass sich ausgerechnet Fleischereien und mit der Qualitätsgemeinschaft nordhessischer Lebensmittel e.V. auch die Fleischer-Innungen für die Ahle Wurscht stark machen, sehe ich durchaus als Gefahr für die Qualität der Ahlen Wurscht und damit auf die Dauer auch für die Ahle Wurscht an sich. Wenn aber andererseits nicht eine gewisse Lobby dahintersteht, lässt sich dagegen wahrscheinlich gar kein Schutz für die Ahle Wurscht erreichen.
Die unterschiedlichen Qualitäten sollten deshalb im Artikel auch differenziert zur Sprache gebracht werden. --RPI (Diskussion) 17:28, 23. Jan. 2014 (CET)Beantworten